-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Implantate zum Einpflanzen
in Knochen, insbesondere auf Zahnimplantate, wobei diese Implantate
mit Gewinden oder einer orientierten Makrorauhheit versehen sind. Der
Ausdruck "orientierte
Makrorauhheit" sollte
so verstanden werden, dass er langgestreckte Vorsprünge umfasst,
die kontinuierlich sein können
oder auch nicht, oder die entlang des Umfanges eines Querschnittes
des Implantats orientiert sein können
oder nicht. Die orientierte Makrorauhheit sollte einen Querschnitt
oder ein Profil haben, welches auf dieselbe Weise wie das Gewindeprofil
spezifiziert ist, welches nachfolgend und in den Patentansprüchen definiert
ist.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Knochenimplantate
werden normalerweise aus einem starren Material hergestellt, meistens
aus Titan, welches, wie sich gezeigt hat, mit Knochengewebe affin
ist und eine ausgezeichnete biologische Verträglichkeit aufweist. Knochenimplantate
haben oft eine zylindrische, gewindetragende Form und werden in
Bohrlöcher
des Knochengewebes eingeschraubt, welche bereits mit Gewinde versehen
sind oder nicht.
-
Unter
bestimmten Bedingungen erreichen Titanimplantate einen Knocheneinbau
in den Knochen, welcher gelegentlich als Osseointegration bezeichnet
wird. Es wurde gefunden, dass einige Faktoren, welche die Reaktion
des Gewindes auf ein Knochenimplantat bestimmen, die folgenden sind:
die biochemische Verträglichkeit
des Implantatmaterials, die Auslegung des Implantats, die Implantatoberfläche, der
Zustand des aufnehmenden Substrats, die chirurgische Technik und
die Belastungsbedingungen. Was die Ausbildung des Implantats betrifft,
so zeigt eine Zusammenstellung der Literatur über Zahnimplantate, dass bisher
Implantate mit einer grossen Anzahl unterschiedlicher Formen verwendet
wurden. Es scheint, als ob neue Formen von Implantaten in grossem
Umfang eingeführt
wurden und auf Grundlage von Versuch und Irrtum bewertet wurden. Da
der Grund, weswegen ein Implantat ausfällt, auf vielen Faktoren beruht,
kann es sein, dass eine gute Formgebung ausgeschieden werden musste,
weil beispielsweise eine unrichtige chirurgische Technik oder unzulässige Belastungsbedingungen
vorlagen. In den frühen
1960er Jahren wurden Dentalimplantate aus Titan mit Gewinde verwendet,
und es scheint, dass solche Implantate keinen Erfolg hatten; möglicherweise
wegen der oben angegebenen Gründe.
-
Eine Überbelastung
ist als der hauptsächliche
aetiologische Faktor des Ausfallens von Implantaten identifiziert
worden. Wenn der Knochen übermässiger Belastung
ausgesetzt wird, so wird er resorbiert. Unter der Annahme, dass
eine Belastung die Resorption des Knochens einleitet, wenn die Belastung
bestimmte Werte erreicht, so sollte ein Implantat eine solche Formgebung
besitzen, dass die Höchstbelastungen
im Knochen als Auswirkung einer bestimmten Belastung minimiert werden.
-
Schraubenförmige Dentalimplantate
aus Titan dominieren heutzutage auf dem Markt. Mehrere Studien haben
die Beziehung zwischen der makroskopischen Formgebung und der Rückhaltekraft
von Schrauben im Knochen zum Gegenstand gehabt. Bei weitem die meisten
dieser Studien wurden im Rahmen einer orthopädischen Disziplin angestellt
und beruhten auf Experimenten. Ausziehversuche wurden in den 50er
Jahren an Oberschenkelknochen und Schienbeinen von Hunden ausgeführt, wobei
Vitallium-Knochenschrauben mit unterschiedlichen Gewindeprofilen
verwendet wurden. Es wurde beobachtet, dass sich beim Ausziehen
einer gerade eingesetzten Schraube die Gewindegänge nicht ablösten, sondern
die Schraube zog eine kleine konusförmige Hülse aus kompaktem Knochen aus.
Klinische Versuche zeigen, dass eine Knochenplatte und ihre Schrauben
manchmal vom Knochen ausgeschwemmt werden. Diese Ausschwemmung geht
einer Resorption des Knochens voraus. Es wurde die Meinung geäussert,
dass ein solcher Verlust von Rückhaltekraft
durch mechanische Faktoren verursacht wird. Eine kontinuierliche
Kompression von weichem Knochen durch Schraubgewinde ergab, wie
gezeigt wurde, eine Hypertrophie und eine Neuausrichtung der Trabescula
parallel mit der Kraft. Es ist auch schon beansprucht worden, dass
ein Kortikalknochen, der einer Kompression unterworfen wird, seine
Integrität
behält
und nicht resorbiert wird.
-
Die
Relevanz von Ausziehexperimenten kann jedoch in Zweifel gezogen
werden. Bei einem Auszugsversuch wird eine akute Fraktur hervorgerufen.
Dentalimplantate fallen selten durch eine akute Fraktur des tragenden
Knochens aus. Die Fraktur der Grenzfläche zwischen Implantat und
Knochen ist im Gegenteil normalerweise das Ende eines langen Prozesses
marginaler Knochenresorption. Wie oben erwähnt wurde, bedeutet die Annahme,
dass eine durch Belastung verursachte Knochenresorption eingeleitet
wird, wenn die Belastungen eine bestimmte Höhe erreichen, dass einem Implantat
eine solche Form gegeben werden soll, dass die Belastungsspitzen
im Knochen minimiert werden.
-
Das
Dokument WO-A-93/06786 beschreibt ein endosteales Dentalimplantat,
das aus einer asymmetrischen kegel stumpfförmigen Schraube besteht, bei
der die führende
Gewindeflanke nahezu senkrecht auf der Achse des Implantats steht.
Die zweite Flanke ist schmaler und bildet einen Winkel von 30° mit einer
zur Achse senkrecht verlaufenden Linie.
-
Es
wurde gefunden, dass ein Knochenimplantat, welches mit Gewinde oder
einer orientierte Makrorauhheit versehen ist und welches Belastungen
auf das Knochengewinde übertragen
soll, die Belastungsspitzen im umgebenden Knochengewinde minimiert,
wenn es gemäss
dem anliegenden Hauptanspruch ausgestaltet ist. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
niedergelegt.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnung
-
1 zeigt ein Profil eines
erfindungsgemässen
Gewindes oder einer Rauhheit;
-
2 veranschaulicht die sogenannten
Kontaktelemente auf dem Profil;
-
3 zeigt das zur Berechnung
der Belastung verwendete Modell;
-
4 und 5 veranschaulichen die Verteilung der
Elemente um das Profil eines erfindungsgemässen Profils und eines Implantats
des Standes der Technik;
-
6 zeigt den Ort der unterschiedlichen
Höchstbelastungen;
-
7 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der Spitze des Gewindegangs
-
Einzelbeschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung
-
1 veranschaulicht, wie die
Parameter definiert sind, die das erfindungsgemässe Profil beschreiben. Das
gezeigte Implantat ist ein schraubenförmiges Dentalimplantat mit
einem Durchmesser von 3,5 mm.
-
Das
Gewindeprofil hat zwei Gewindeflanken, und die Höhe des Gewindewulstes ist mit
D bezeichnet. Der Spitzenradius an der Spitze des Gewindeprofils,
wo sich die beiden Gewindeflanken treffen, wird als R bezeichnet
und der Grundradius zwischen zwei benachbarten Gewindeprofilen als
r. Die Gewindeflanken bilden einen Winkel v mit einer Ebene, die
senkrecht auf einem Querschnitt des Gewindes und senkrecht auf der Oberfläche des
Implantatkörpers
steht. Der Abstand L ist als der Abstand zwischen den Punkten definiert,
an denen sich die beiden Flanken des Gewindes mit der Oberfläche des
Implantatkörpers
schneiden, wobei die Oberfläche
des Implantatkörpers
als die zylindrische Fläche
definiert wird, die die tiefsten Bereiche der Gewindegänge berührt.
-
Ein
normales schraubenförmiges
Implantat des Standes der Technik mit einem Gesamtdurchmesser von
3,5 mm ist gewöhnlich
mit einem Gewinde versehen, bei dem die Höhe D etwa 0,35 mm beträgt und ein Flankenwinkel
v von 30° und
ein Spitzenradius R von etwa 0,065 mm vorhanden ist, was etwa einem
Wert von 0,2D entspricht, und wobei der Grundradius etwa 0,05 mm
entsprechend etwa 0,15D beträgt.
-
Wie
oben erwähnt
wurde, ist es die Aufgabe der Erfindung, die Belastungskonzentrationen
im Knochengewinde auszugleichen und zu minimieren, welche ein Ergebnis
einer Belastung des Implantats sind, damit eine gleichmässige Bela stungsverteilung
im Knochengewinde erreicht wird, und um eine Resorption des Knochengewindes
wegen hoher Belastungskonzentrationen zu vermeiden, wobei auch niedrige
Belastungen vermieden werden sollen, die ebenfalls eine Resorption
von Knochengewinde verursachen können.
-
Erfindungsgemäss wurde
festgestellt, dass die Schraubenwindungen ((Makrorauhheiten) entweder
einen Spitzenradius von mehr als 0,4D oder einen Flankenwinkel von
mehr als 35° aufweisen
sollen, damit die Belastungsverteilung im Knochengewinde, welches
das Implantat umgibt, praktisch ausgeglichen wird. Insbesondere
sollte der Spitzenradius R grösser
sein als 0,2D und kleiner als D unter den Bedingungen 35° ≤ v ≤ 55° und 0,05 ≤ D ≤ 0,5 mm, und
grösser
als 0,4D und kleiner als D, wenn 10° ≤ v ≤ 35° und 0,25 ≤ D ≤ 0,5 mm sind.
-
Eine
Ausführungsform,
die gegenwärtig
am vielversprechendsten ist, besitzt folgende Parameter 0,03 ≤ R ≤ 0,05 mm,
37° ≤ v ≤ 43°, 0,01 ≤ r ≤ 0,025 und
0,08 ≤ D ≤ 0,15.
-
Die
folgenden Berechnungen veranschaulichen diesen Punkt. Die Berechnungen
werden mittels endlicher Elementanalyse ausgeführt. Es wird die Elastizitätstheorie
gemäss
Timochenko angewendet. Das verwendete Programm ist Ansys, Revision
5,0.
-
Der
untersuchte Gegenstand ist ein vertikal orientiertes schraubenähnliches
Implantat mit einem Hauptdurchmesser von 3,5 mm. Dieses Implantat
ist aus identischen axialsymmetrischen Elementen aufgebaut, wo jedes
Element einer Ganghöhe
einer Schraube entspricht. Der Gewindegang wird auf jedem Element als
Ring angesehen. Das Profil des Gewindes, wie es in 1 gezeigt ist; wird durch die Gewindetiefe
(D), den Spitzenradius (R), den Flankenwinkel (v), den Grundradius
(r) und einem geraden Bereich der Länge S am Grunde des Gewindes
gekennzeichnet. Die Länge
des gekrümmten
Teiles eines solchen Elementes ist, wie oben definiert, als L bezeichnet.
Der gerade Bereich der Länge
(S) wurde als Koeffizient c multipliziert mit seiner Länge eingeführt (S =
c·L).
Die Berechnungen wurden für
Werte der Gewindetiefe von 0,1 mm, 0,2 mm, 0,3 mm und 0,4 mm ausgeführt, während der
Wert des Spitzenradius als Koeffizient eingesetzt wurde, der mit der
Gewindetiefe multipliziert wurde. Der Wert dieses Koeffizienten
wurde auf 0,1, 0,2, 0,4, 0,6, 0,8 und 1 gesetzt. Der Flankenwinkel
wurde zwischen 0° und
60° mit
Stufen von 10° verändert. Der
Grundradius wurde auf das 0,1-fache der Gewindetiefe gesetzt. Der
Koeffizient c wurde mit 0, 0,2, 0,4 0,8 und 1,6 eingesetzt. Dies bedeutet,
dass insgesamt 4 × 6 × 7 × 5 × 1 = 890
verschiedene Gewindeprofile verwendet wurden. Es wurde angenommen,
dass das Implantat unendlich lang und vollständig im Kortikalknochen eingebettet
war. Eine Berührung
mit dem Knochen von 100% wurde angenommen. Es wurde weiter angenommen,
dass der Knochen an der Innenwandung eines Aussenzylinders mit einem
Durchmesser von 10,5 mm angelegt war, siehe 1. Weiterhin wurde eine Rotationssymmetrie
vorausgesetzt. Das Implantat und der Aussenzylinder wurden als unendlich
steif angenommen, während
der Knochen als kontinuierliches Material, isotrop und linear elastisch mit
einem Elastizitätsmodul
(Youngmodul) von 150 GPa und einem Verhältnis nach Poisson von 0,3
betrachtet wurde. Es wurde vorausgesetzt, dass die Grenzfläche zwischen
Knochen und Implantat reibungslos war und dass lediglich Druckkräfte zwischen
dem Implantat und dem Knochen übertragen
wurden. Diese Grenzflächenbedingungen
werden mittels Kontaktelementen modelliert, siehe die Linien in
der Nähe
der Gewindefläche
in 2. Wie aus 2 hervorgeht, besitzen die
Teile der Grenzfläche
keine Kontaktelemente, und der Grund dafür besteht darin, dass der Knochen
an der Grenzfläche
in diesen Bereichen gemäss
Versuchsreihen sich vom Implantat zurückgezogen hatte.
-
An
das unendlich lange Implantat wurde eine unendlich grosse axiale
Beanspruchung angelegt (eine begrenzte Beanspruchung pro Schraubenelement).
Unter all diesen Annahmen werden sämtliche mechanischen Erscheinungen
(Belastungen, Beanspruchungen, Verschiebungen) im Knochen an der
Aussenseite aller Elemente auftreten, aus denen das unendlich lange
Implantat zusammengesetzt ist. Demgemäss reicht es aus, ein einziges
Element des Implantats zu untersuchen, einschliesslich des umgebenden
Knochens, unter der Voraussetzung, dass zutreffende Grenzbedingungen
aufgestellt werden können,
wobei dieses Element mit dem umgebenden Knochen am oberen und unteren
Element angrenzt. Die Grenzbedingungen, die verwendet wurden, bestanden
darin, dass bei Anlegung der Belastung sämtliche Knotenpunkte im Knochen,
die n der Horizontalebene liegen, die durch die obere Grenzfläche des
Elementes bestimmt ist, paarweise den gleichen Verschiebungen wie
die entsprechenden Knoten im Knochen unterworfen sind, die in der
horizontalen Ebene liegen, die durch die untere Grenzfläche des
gleichen Elementes definiert ist (3).
-
Die
Belastung F, die vom Implantatelement in das Knochengewebe übertragen
wird „ wurde
als eine Konstante (k) betrachtet, multipliziert mit der Länge (L +
S) des Implantatelementes, welch letzteres vom Spitzenradius, dem
Flankenwinkel, dem Grundradius, der Gangtiefe und der Länge des
gegebenenfalls vorhandenen geraden Bereiches abhingen. Die gesuchte
Information war das Maximum der Zugbelastung, das Maximum der Druckbelastung
und das Maximum der Belastung nach von Mieses im Knochen als eine
Funktion des Wertes der verwendeten Variablen. Das Implantatelement
wurde als Modell mit vollständiger
Steifheit und Festigkeit angesehen, die Belastung F wurde am ferneren
Ende des Knochens angelegt, wie in 3 zu
sehen ist.
-
Das
Elementennetz wurde parametrisch aufgebaut. In 4 und 5 ist
das Elementennetz nahe des Implantats für zwei Berechnungsbeispiele
gezeigt, die als Parameter Satz 1 und Parameter Satz 2 bezeichnet sind.
Parameter Satz 1 entspricht einem Gewindeprofil gemäss Erfindung
mit D = 0,1 mm, v = 40° und
R = 0,4D, r = 0,1D, wogegen Parameter Satz 2 grösstenteils dem oben erwähnten Implantat
des Standes der Technik entsprach. Jedes Element enthielt vier Knoten,
wobei die Anzahl der Freiheitsgrade für jeden Knoten zwei beträgt. Die
Anzahl von Elementen, die im Netz verwendet wurden, änderte sich
mit der Länge
des geraden Bereiches am Grunde des Gewindes, ausgedrückt durch
den Koeffizienten c. Mit einem Koeffizientenwert c von 0, 0,2–0,9 und
0,8–1,6
beträgt
die Anzahl der Elemente 1129, 1305 bzw. 1481.
-
Es
wird angenommen, dass die schraubenähnliche Struktur in Kortikalknochen
eingebettet wurde. Die folgenden Mittelwerte der Belastungsgrenze
von menschlichem Kortikalknochen sind empirisch bestimmt worden: σ+ u0 = 133 MPa, σ– u0 = 193 MPa, σ+ u90 = 51 MPa und σ– u90 = 133 MPa, wobei die Belastungsgrenze
bezüglich
Spannung und Druck jeweils mit σ+ u und σ– u bezeichnet ist. σu0 und σu90 bedeuten
die Belastungsgrenze parallel zur Längsachse des Knochens bzw.
in einer quer dazu verlaufenden Ebene. Es ist natürlich, Knochenbelastungen
verschiedener Art in Beziehung zur Belastungsgrenze zu bringen.
Die Verhältnisse σ– u0/σ+ u0 betragen nach
dem Obenstehenden 1,45 bzw. 2,61. Um Vergleiche mit den erhaltenen
Werten der Zugfestigkeit zu vereinfachen, werden die Verhältnisse σ– max/1,45 und σ– max/2,61 in den Ergebnisses angeführt (Tabellen
1 bis 4 und 9 bis 12).
-
Für die Berechnungen
ist jedoch das Verhältnis σ– max/2 ein Wert, der am wichtigsten ist.
-
Wenn
man von der Belastung nach von Mieses absieht, kann die Kombination
der Werte der Profilparameter, die den höchsten dieser Werte minimiert, σ+ max und σ– max/2, als die günstigste Gewindeauslegung angesehen
werden.
-
Die
Belastung nach von Mieses kann durch folgende Formel ausgedrückt werden:
in welcher σ
1, σ
2 und σ
3 Hauptbelastungen
darstellen. Die Formel berücksichtigt
keine Situation, bei der die Druckfestigkeit eines Materials von
der Zugfestigkeit abweicht. Eine Analyse der Ergebnisse zeigt, dass
sich das Maximum der von Mieses-Belastung regelmässig aus einer hochkompressiven
Hauptbelastung, einer kompressiven Belastung mittlerer Stärke und
einer unbedeutenden Zugbelastung zusammensetzt. Das Maximum der
von Mieses-Belastung sollte als hauptsächliche Druckbelastung zwecks
direktem Vergleich mit der maximalen Zugbelastung durch einen bestimmten
Faktor dividiert werden. Es liegt auf der Hand, dass der Wert dieses
Faktors zwischen 1,45 und 2,61 liegt (er erreicht niemals weder
den Wert 1,45 noch den Wert 2,61). Aus diesem Grunde werden die
Verhältnisse σ
e·max/1,45
und σ
e·max/2,61
in den Ergebnissen der nachstehenden Tabellen 1 bis 4 und 9 bis
12 aufgeführt.
Die von Mieses-Belastungen werden zwecks Vergleich angegeben.
-
Die
Tabellen 1 bis 4 zeigen die Ergebnisse der Berechnungen. Wie aus
den Tabellen hervorgeht, liegen die Werte von σ+ max im allgemeinen unter 2 und für σ– max/1,45 im allgemeinen unter 2,75 (was einem
Wert für σ– max/2 auch un ter 2 entspricht), und zwar
innerhalb der Rechtecke, die in Tabelle 1 nur gestrichelt gezeichnet
sind, jedoch den Feldern 0,05 mm ≤ D ≤ 0,5 mm und
35° ≤ v ≤ 55° entsprechen,
wobei der Spitzenradius R grösser
als 2D, jedoch kleiner als D ist; 0,25 mm ≤ D ≤ 0,5 mm und 10° ≤ v ≤ 35° und R grösser als
0,4D, jedoch kleiner als D ist. Die Berechnungsergebnisse der Parameterfelder,
in denen σ+ max < 2 und σ– max/2 < 2 sind,
werden in den Tabellen mit ausgezogenen Linien umrahmt.
-
Wie
klar aus Obigem hervorgeht, fallen die Implantate mit Standard-Schraubgewinde
ausserhalb dieser Parameterfelder.
-
Die
Tabellen 5 bis 8 zeigen die Auswirkungen, die durch die Einführung eines
Abstandes S zwischen zwei benachbarten Gewindegängen entstehen. Der Anteil
des Abstandes S, der gerade verläuft,
wird als ein mit der Länge
L zu multiplizierender Koeffizient angegeben, d. h. der oben definierte
Abstand zwischen den Punkten, an denen die Flanken den Körper des
Implantats schneiden. Wenn der Koeffizient 0 beträgt, ergibt sich
eine positive Auswirkung der Einführung eines geraden Bereiches.
Es ist ersichtlich, dass positive Auswirkungen hauptsächlich bei
kleinen Flankenwinkeln und bei relativ grossen Spitzenradien auftreten,
wobei die Parameterfelder leicht nach niederen Spitzenradien bei
kleinen spitzen Winkeln verschoben werden, wie beispielsweise ersichtlich
ist, wenn man die Tabellen 3 und 11 miteinander vergleicht.
-
Die
Tabellen 9 bis 12 zeigen die Mindestwerte für σ+ max und den entsprechenden Wert für σ– max/1,45, entsprechend den in den Tabellen
5 bis 8 angegebenen Werten.
-
Einige
bevorzugte Ausführungsformen
werden in der nachfolgenden Liste zusammengestellt.
-
-
-
-
-
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
betrug der Abstand zwischen benachbarten Gewindegängen weniger
als 3D, vorzugsweise weniger als 2D.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Gewinde oder die Makrorauhheit mit einer Microrauhheit kombiniert,
die eine Porengrösse
von 2 μ bis
20 μ, vorzugsweise
von 2 μ bis
10 μ aufweist.
Durch eine solche Kombination von makroskopischer und mikroskopischer
Verbindung nehmen im Implantat Oberflächen, die, wenn sie glatt sind,
mechanisch mit dem Knochen nicht zusammenwirken, bei der Übertragung der
Belastungen auf den Knochenteil. Dies gleicht weiterhin die Belastungskonzentrationen
aus, die unvermeidlich sind und im Knochengewebe aufgrund der makroskopischen
Verriegelung entstehen und welche die Erfindung mildern will, was
weiterhin die erfindungsgemässen
Wirkungen verstärkt.
Die mikroskopische Rauhheit kann beispielsweise durch Sandstrahlen
oder chemisches Anätzen
erzielt werden, wird aber vorzugsweise durch Sandstrahlen mit Teilchen
aus TiO2 erzielt.
-
Tabelle
1: Gewindetiefe = 0,1 mm. Kein gerader Bereich am Gewindegrund.
Die Werte von σ
+ max für verschiedene
Kombinationen von Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normbelastung pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben.
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
2: Gewindetiefe = 0,2 min. Kein gerader Bereich am Gewindegrund.
Die Werte von σ
+ max für verschiedene
Kombinationen von Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normbelastung pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben.
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
3: Gewindetiefe = 0,3 min. Kein gerader Bereich am Gewindegrund.
Die Werte von σ
+ max für verschiedene
Kombinationen von Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normbelastung pro Längeneinheit
des lmplantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben.
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
4: Gewindetiefe = 0,4 min. Kein gerader Bereich am Gewindegrund.
Die Werte von σ
+ max für verschiedene
Kombinationen von Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normbelastung pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben.
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
5: Gewindetiefe = 0,1 mm. Die Längen
des geraden Bereichs von S am Gewindegrund, die die Druckbelastungsgrenze,
die Zugbelastungsgrenze und die Belastungsgrenze nach von Mieses
minimieren. Diese Länge
ist als ein Koeffizient c angegeben, der mit der Länge der
Gangkurve L des Gewindes (Fig. 1) zu multiplizieren ist. Die Tabelle
zeigt die Werte dieses Koeffizienten.
-
Tabelle
6: Gewindetiefe = 0,2 min. Die Längen
des geraden Bereichs von S am Gewindetiefe, die die Druckbelastungsgrenze,
die Zugbelastungsgrenze und die Belastungsgrenze nach von Mieses
minimieren. Diese Länge
ist als ein Koeffizient c angegeben, der mit der Länge der
Gangkurve L des Gewindes (Fig. 1) zu multiplizieren ist. Die Tabelle
zeigt die Werte dieses Koeffizienten.
-
Tabelle
7: Gewindetiefe = 0,3 min. Die Längen
des geraden Bereichs von S am Gewindegrund, die die Druckbelastungsgrenze,
die Zugbelastungsgrenze und die Belastungsgrenze nach von Mieses
minimieren. Diese Länge
ist als ein Koeffizient e angegeben, der mit der Länge der
Gangkurve L des Gewindes (Fig. 1) zu multiplizieren ist. Die Tabelle
zeigt die Werte dieses Koeffizienten.
-
Tabelle
8: Gewindetiefe = 0,4 mm. Die Längen
des geraden Bereichs von S am Gewindegrund, die die Druckbelastungsgrenze,
die Zugbelastungsgrenze und die Belastungsgrenze nach von Mieses
minimieren. Diese Länge
ist als ein Koeffizient c angegeben, der mit der Länge der
Gangkurve L des Gewindes (Fig. 1) zu multiplizieren ist. Die Tabelle
zeigt die Werte dieses Koeffizienten.
-
Tabelle
9: Gewindetiefe = 0,1 mm. Niedrigste Werte von σ
+ max für
verschiedene Längen
des geraden Bereichs am Gewindegrund (c = 0, 0,2, 0,4, 0,8, 1,6)
für verschiedene
Kombinationen aus Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normlast pro Längeneinheit
des Implantatseginents. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max sind die Werte ebenfalls angegeben (für die Parameterkombination,
die σ
+ max minimiert).
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
10: Gewindetiefe = 0,2 mm. Niedrigste Werte von σ
+ max für
verschiedene Längen
des geraden Bereichs am Gewindegrund (e = 0, 0,2, 0,4, 0,8, 1,6)
für verschiedene
Kombinationen aus Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normlast pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben (für die Parameterkombination,
die σ
+ max minimiert).
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
11: Gewindetiefe = 0,3 min. Niedrigste Werte von σ
+ max für
verschiedene Längen
des geraden Bereichs am Gewindegrund (c = 0, 0,2, 0,4, 0,8, 1,6)
für verschiedene
Kombinationen aus Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normlast pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max sind die Werte ebenfalls angegeben (für die Parameterkombination,
die σ
+ max minimiert).
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Tabelle
12: Gewindetiefe = 0,4 mm. Niedrigste Werte von σ
+ max für
verschiedene Längen
des geraden Bereichs am Gewindegrund (c = 0, 0,2, 0,4, 0,8, 1,6)
für verschiedene
Kombinationen aus Flankenwinkel und Spitzenradius als Ergebnis einer
Normlast pro Längeneinheit
des Implantatsegments. Falls σ
– max/1,45, σ
– max/2,61, σ
e·max/1,45
oder σ
e·max/2,61 > σ
+ max, sind die Werte ebenfalls angegeben (für die Parameterkombination,
die σ
+ max minimiert).
Die Werte des Spitzenradius angegeben als ein mit der Gewindetiefe
(D) multiplizierter Koeffizient.
-
Der
Radius R war konstant und in den obigen Beispielen reell.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform,
die in 7 veranschaulicht
ist, ist der Spitzenradius R an der Spitze des Gewindeganges imaginär und definiert
als der Übergangspunkt
P1 zwischen der geraden Flanke und der abgerundeten Spitze, wobei
eine ersten Tangente durch P1 entlang der genannten Flanke verläuft, und
einen Scheitelpunkt P2 auf der Spitze, in welchem eine zweite Tangente
an den abgerundeten Bereich parallel zur Längsrichtung des Implantats
verläuft.
Bei dieser Ausführungsform
besitzt die abgerundete Spitze die Form eines gekrümmten Teiles,
der in den genannten Punkten P1 und P1 seinen Ursprung nimmt und
Tangenten in diesen Punkten besitzt, die mit der genannten ersten
und zweiten Tangente jeweils zusammenfallen und einen Krümmungsradius
von R1. Der Radius R1 kann sich beispielsweise von einem Wert Rmin auf einen Wert Rmax erhöhen oder
kann sich von Rmin auf Rmax erhöhen und
dann auf einen Wert Rmin abfallen.
-
Rmin sollte vorzugsweise grösser sein
als 0,01 mm, und die Beziehung Rmax/Rmin vorzugsweise grösser als 3.
-
Ein
spezieller Fall dieser Ausführungsform
ist natürlich
derjenige, dass der genannte Krümmungsradius
R1 konstant ist und gleich dem imaginären Radius R, wobei die Spitze
in diesem Falle kreisförmig
ist mit einem Radius R.
-
Die
folgenden Berechnungen veranschaulichen die Auswirkung der verschiedenen
Krümmungsradien.
Gleichmässiger Spitzenradius
ist = 0,04 mm
Flankenwinkel: 40°
Gewindetiefe: 0,1 mm
Grundradius:
0,01 mm
Höchstwert
der Zugbeanspruchung: 1,784 MPa
-
Veränderlicher
Krümmungsradius
an der Spitze des Gewindes – kleine
kontinuierliche Veränderungen:
Flankenwinkel:
40°
Gewindetiefe:
0,1 mm
Spitzenradius: Rmin = 0,025
mm, Rmax = 0,055 mm
Grundradius: 0,01
mm
Höchstwert
der Zugbeanspruchung: 1,750 MPa
-
Veränderlicher
Krümmungsradius
an der Gewindespitzegrössere
kontinuierliche Veränderungen
Flankenwinkel:
40°
Gewindetiefe:
0,1 mm
Spitzenradius: Rmin = 0,0010
mm, Rmax = 0,069 mm
Grimdradius: 0,01
mm
Höchstzuglast:
1,721 MPa
-
Wie
aus dem Obenstehenden hervorgeht, erhält man eine kleine Verbesserung
bei einem veränderlichen
Krümmungsradius.
-
Die
Erfindung kann natürlich
auf viele Arten im Bereich der anliegenden Ansprüche variiert werden. Beispielsweise
soll darauf hingewiesen werden, dass die beiden Flankenwinkel des
Gewindes oder der Rauhheit notwendigerweise identisch sein müssen, selbst
wenn dies die bevorzugte Ausführungsform
ist. Bei manchen Anwendungen können
die Winkel unterschiedlich sein, obschon beide in den spezifizierten
Bereichen liegen. Bei anderen Anwendungen kann es ausreichen, dass
die Flanken bei einer Höchstbeanspruchung
einen Flankenwinkel im spezifizierten Gebiet aufweisen. Das gleich
gilt für
den Spitzenradius, der auf ähnliche
Weise unterschiedliche Werte an den jeweiligen Seiten des Gewindes
aufweisen kann, wobei beide Werte oder nur ein Wert im spezifizierten
Bereich liegt.