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Titel der
Erfindung
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Verfahren zum Entfernen von in Gasen
vorhandenem Kohlendioxid und Absorptionsmittel
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Gebiet der Erfindung und
Erklärung
zum Stand der Technik
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Diese Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Entfernen von CO2 (Kohlendioxid),
das in CO2-haltigen Gasen, wie z. B. Verbrennungsabgas,
vorhanden ist. Insbesondere bezieht sie sich auf ein Verfahren zum
wirksamen Entfernen von CO2, das in Gasen
vorhanden ist, unter Verwendung einer wäßrigen Lösung, die eine spezifische
Aminverbindung enthält.
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Üblicherweise
wurden Untersuchungen zum Wiedergewinnen und Entfernen von sauren
Gasen (insbesondere CO2), die in Gasen (d.
h. zu behandelnden Gasen), wie z. B. Erdgas, verschiedenen Industriegasen (z.
B. Synthesegas), die in chemischen Anlagen hergestellt werden, und
in Verbrennungsabgasen enthalten sind, durchgeführt und verschiedene Methoden
dafür vorgeschlagen.
Nimmt man den Fall der Verbrennungsabgase als Beispiel, so werden
das Verfahren zum Entfernen und Wiedergewinnen von CO2,
das in Verbrennungsabgas vorhanden ist, durch Kontaktieren des Verbrennungsabgases
mit einer wäßrigen Lösung eines Alkanolamins
oder dergleichen, und das Verfahren zum Speichern des wiedergewonnenen
CO2, ohne es in die Atmosphäre auszustoßen, intensiv
erforscht.
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Zwar umfassen brauchbare Alkanolamine
Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Methyldiethanolamin,
Diisopropanolamin, Diglycolamin und dergleichen, doch es ist üblicherweise
bevorzugt, Monoethanolamin (MEA) zu verwenden.
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Die Verwendung einer wäßrigen Lösung eines
solchen Alkanolamins, typischerweise MEA, als Absorptionsmittel
zum Absorbieren und Entfernen von in Verbrennungsabgas vorhandenem
CO2 ist im Hinblick auf die Menge an CO2, die mit einer bestimmten Menge einer wäßrigen Aminlösung in
einer bestimmten Konzentration absorbiert wird, die Menge an pro
Mol des Amins in einer wäßrigen Aminlösung mit
einer bestimmten Konzentration absorbiertem CO2,
die Geschwindigkeit der CO2-Absorption bei
einer bestimmten Konzentration, und die thermische Energie, die
zur Regenerierung der wäßrigen Alkanolaminlösung erforderlich
ist, die CO2 absorbiert hat, nicht immer
zufriedenstellend.
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Nun sind zahlreiche Techniken zum
Abtrennen saurer Gase aus verschiedenen Gasgemischen unter Verwendung
einer Aminverbindung bekannt, und Beispiele für diese sind nachfolgen angegeben.
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In der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 100180/'78 ist
ein Verfahren zum Entfernen saurer Gase beschrieben, bei dem ein
normalerweise gasförmiges
Gemisch in Kontakt mit einem flüssigen
Amin-Lösungsmittel-Absorptionsmittel
gebracht wird, bestehend aus (1) einem Amingemisch mit mindestens
50 Mol-% eines gehinderten Amins, das mindestens eine sekundäre Aminogruppe
aufweist, die einen Teil des Rings bildet und mit einem sekundären oder
tertiären
Kohlenstoffatom verknüpft
ist, oder eine primäre
Aminogruppe, die mit einem tertiären
Kohlenstoffatom verknüpft
ist, und mindestens etwa 10 Mol-% eines tertiären Amino-Alkohols, und (2) einem Lösungsmittel
für das
vorgenannte Amingemisch, das als ein physikalisches Absorptionsmittel für saure
Gase dient. Dort wird erwähnt,
daß nützliche
gehinderte Amine 2-Piperidinethanol [d. h. 2-(2-Hydroxiethyl)piperidin],
3-Amino-3-methyl-1-butanol
und dergleichen und nützliche
Lösungsmittel
Sulfoxidverbindungen umfassen, die bis zu 25 Gew.-% Wasser enthalten
können.
Als Beispiel für
das zu behandelnde Gas ist dort ein normalerweise gasförmiges Gemisch
beschrieben, das hohe Konzentrationen von Kohlendioxid und Wasserstoffsulfid
enthält
(z. B. 35% CO2 und 10 bis 12% H2S).
Darüber
hinaus wird CO2 selbst in einigen Beispielen
dieses Patentes verwendet.
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In der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 71819/'86 ist
eine Waschzusammensetzung für
saures Gas beschrieben, die ein gehindertes Amin und ein nicht wäßriges Lösungsmittel,
wie z. B. Sulfolan, umfaßt. In
diesem Patent ist die Brauchbarkeit gehinderter Amine für die Absorption
von CO2 anhand von Reaktionsformeln erläutert.
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Das Kohlendioxid-Absorptionsverhalten
einer wäßrigen Lösung, die
2-Amino-2-methyl-1-propanol (AMP)
als gehindertes Amin enthält,
ist in Chemical Engineering Science, Band 41, Nr. 4, Seiten 997
bis 1003, beschrieben. CO2 und ein CO2-Stickstoff-Gemisch bei atmosphärischem
Druck werden als zu behandelnde Gase verwendet.
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Die Raten der CO2-
und H2S-Absorption durch eine wäßrige Lösung eines
gehinderten Amins (wie z. B. AMP) und eine wäßrige Lösung eines geradkettigen Amins
(wie z. B. MEA) nahe der üblichen
Temperatur sind in Chemical Engineering Science, Band 41, Nr. 2,
Seiten 405 bis 408, angeführt.
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Das US-Patent Nr. 3,622,267 beschreibt
ein Verfahren zur Reinigung von Synthesegas, das durch Teiloxidation
von Rohöl
oder dergleichen erhalten wird und einen hohen Partialdruck aufweisendes
CO2 (z. B. Synthesegas, das 30% CO2 bei 40 Atmosphären enthält) umfaßt, durch Verwendung eines
wäßrigen Gemisches,
das Methyldiethanolamin und Monoethylmonoethanolamin enthält.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
Nr. 1,542,415 beschreibt ein Verfahren zum Erhöhen der CO2,
H2S- und COS-Absorptionsrate durch die Zugabe
eines Monoalkylalkanolamins oder dergleichen zu physikalischen oder
chemischen Absorptionsmitteln. Gleichermaßen beschreibt die deutsche
Offenlegungsschrift Nr. 1,904,428 ein Verfahren zum Erhöhen der
Absorptionsrate von Methyldiethanolamin durch Zugabe von Monomethylethanolamin.
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Das US-Patent Nr. 4,336,233 beschreibt
ein Verfahren zur Reinigung von Erdgas, Synthesegas und vergaster
Kohle unter Verwendung eines Waschfluids, das eine wäßrige Lösung umfaßt, die
Piperazin in einer Konzentration von 0,81 bis 1,3 Mol pro Liter,
oder eine wäßrige Lösung umfaßt, die
Piperazin in Kombination mit einem Lösungsmittel, wie z. B. Methyldiethanolamin,
Triethanolamin, Diethanolamin oder Monomethylethanolamin enthält.
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Gleichermaßen beschreibt die japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 63171/'77 ein
CO2-Absorptionsmittel,
das ein tertiäres
Alkanolamin, Monoalkylalkanolamin oder dergleichen umfaßt, dem
Piperazin oder ein Piperazinderivat, wie z. B. Hydroxyethylpiperazin,
als Promoter zugegeben wird.
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Das französische Patent Nr. 1,467,942
(Durlach) beschreibt die Herstellung einiger Dialkyl-(oder Cycloalkyl-)Aminoacetamide
zur Verwendung in weiteren Syntheseverfahren.
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Das deutsche Patent Nr. 25 34 018
(BASF AG) beschreibt die Verwendung wäßriger Lösungen von y-Dimethylaminobuttersäuredimethylamid
für die
Absorption von Kohlendioxid und/oder Wasserstoffsulfid aus anderen
Gasen.
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Das deutsche Patent Nr. 195 48 008
(Linde), das am 30. Mai 1996 veröffentlicht
wurde, beschreibt die Verwendung von y-Dialkylamino-Niedrigfettsäureamiden,
wobei der Amidstickstoff mit einer Reihe von Einheiten zur selektiven
Absorption schwefelhaltiger Gase aus Gasen, die auch Kohlendioxid
enthalten können, zweifach
substituiert ist. Das Absorptionsmittel kann bis zu 3 Gew.-% Wasser
enthalten.
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Wie zuvor beschrieben, ist ein wirksames
Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxid aus verschiedenen kohlendioxidhaltigen
Gasen erwünscht.
Insbesondere besteht ein dringendes, wichtiges Problem in der Wahl
eines Kohlendioxid-Absorptionsmittels, das, wenn ein Gas mit einer
wäßrigen Lösung, die
das Absorptionsmittel in einer bestimmten Konzentration enthält, behandelt
wird, eine große
Menge an absorbiertem Kohlendioxid pro Mol des Absorptionsmittels,
eine große
Menge an absorbiertem Kohlendioxid pro Volumeneinheit der wäßrigen Lösung und
eine hohe Absorptionsrate ergeben kann. Zudem ist es erwünscht, daß das Absorptionsmittel
weniger thermische Energie beim Abtrennen des absorbierten Kohlendioxids
zur Regenerierung der absorbierenden Lösung erfordert. Es kann schwierig
sein, all diese Anforderungen unter Verwendung einer einzigen Aminverbindung
zu erfüllen.
Wenn jedoch eine Aminverbindung, die einige dieser Anforderungen
erfüllt,
gefunden wird, kann es möglich
sein, eine wünschenswertere
Kombination von Anforderungen zu erfüllen, z. B. durch Vermischen
dieser Verbindung mit einer oder mehreren anderen Aminverbindungen.
Dies bedeutet, daß,
wenn eine Aminverbindung verwendet wird, die in der Lage ist, z.
B. eine große
Menge an absorbiertem Kohlendioxid pro Mol des Absorptionsmittels
zu ergeben, es möglich
sein kann, dessen Absorptionsrate und andere Eigenschaften getrennt
zu verbessern.
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Angesichts des zuvor beschriebenen,
bestehenden Standes der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung,
ein wirksames Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxid aus kohlendioxidhaltigen
Gasen unter Verwendung einer neuen Aminverbindung zu schaffen, das
eine große
Menge an absorbiertem Kohlendioxid pro Mol des Absorptionsmittels
ergeben kann und die Eigenschaft aufweist, das absorbierte Kohlendioxid
leicht freizusetzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Um die zuvor beschriebenen Probleme
zu lösen,
haben die vorliegenden Erfinder eingehende Untersuchungen an Absorptionsmitteln
durchgeführt,
die zum Entfernen von Kohlendioxid verwendet werden, das in Verbrennungsabgas
vorhanden ist, und haben nun festgestellt, daß eine wäßrige Lösung einer spezifischen Aminverbindung
ein großes
Kohlendioxid-Absorptionsvermögen aufweist
und es gestattet, das absorbierte Kohlendioxid leicht freizusetzen.
Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Entdeckung
vervollständigt.
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Die vorliegende Erfindung ist in
den beigefügten
Ansprüchen
definiert. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Entfernen von Kohlendioxid aus einem Gas durch Kontaktieren
des Gases mit mindestens einer absorbierenden Aminverbindung bereit,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Aminverbindung die allgemeine
Formel
aufweist,
worin R
1 bis R
8 gleich
oder verschieden sind und jeweils für ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen und m gleich
Null oder 1 ist. Die Aminverbindung kann in wäßriger Lösung vorliegen. Sie kann von
mindestens einer weiteren Aminverbindung mit einem großen oder
größeren Absorptionsvermögen begleitet
sein.
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Die vorliegende Erfindung stellt
zudem ein Kohlendioxid-Absorptionsmittel bereit, das eine wäßrige Lösung mindestens
einer Aminverbindung umfaßt
und dadurch gekennzeichnet ist, daß diese Verbindung die allgemeine
Formel (1) aufweist, worin R1 bis R8 gleich oder verschieden sind und jeweils
für ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
stehen, m gleich Null oder 1 ist, und mindestens einer der Reste
R3 bis R8 für Alkyl
steht. Die Konzentration der Aminverbindung liegt im Bereich von
15 bis 65 Gew.-%.
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Wenn eine wäßrige Lösung, die eine Aminverbindung
der allgemeinen Formel (1) enthält,
als absorbierende Lösung
gemäß dem Verfahren
der Erfindung verwendet wird, wird die Menge an freigesetztem Kohlendioxid
pro Mol des Absorptionsmittels im Vergleich zu dem Fall erhöht, in dem
eine herkömmliche
Absorptionslösung
verwendet wird. Somit kann Kohlendioxid wirksamer entfernt werden.
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Da jedoch die Aminverbindung der
allgemeinen Formel (1) es gestattet, daß das absorbierte Kohlendioxid
durch Erwärmen
der Absorptionslösung
leicht desorbiert werden kann, ist weniger thermische Energie erforderlich,
um die Absorptionslösung
zu regenerieren. Damit kann ein Verfahren durchgeführt werden,
das einen geringeren allgemeinen Energieverbrauch zur Rückgewinnung
von Kohlendioxid aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus einem Studium der beigefügten Ansprüche, auf
die der Leser hingewiesen wird, und beim Studium der folgenden,
detaillierteren Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung,
zusammen mit Vergleichsbeispielen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Flußdiagramm,
das ein beispielhaftes Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxid
darstellt, das in Verbrennungsgas vorhanden ist, auf welches das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung angewandt werden kann,
und
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2 ist
ein Schema, das die Veränderungen
der Kohlendioxidkonzentration in der Absorptionslösung im
Lauf der Zeit zeigt, wie sie bei Kohlendioxid-Desorptionsversuchen nach Beispiel 1
und Vergleichsbeispiel 1 zu beobachten sind.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Bei den Aminverbindungen der allgemeinen
Formel [1], die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
können
R1 bis R8 gleich
oder verschieden sein und jeweils für ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen. Besondere
Beispiele für
die Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen umfassen Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl- und
tert.-Butylgruppen. Es ist bevorzugt, u. a. eine Kombination von
Alkylgruppen zu verwenden, bei der die Summe der Anzahl der Kohlenstoffatome
von R1 und R2 und/oder
die Summe der Anzahl der Kohlenstoffatome von R5 und
R6 vier oder weniger beträgt und/oder
die Summe der Anzahl der Kohlenstoffatome von R3 und
R4 und/oder die Summe der Anzahl der Kohlenstoffatome
von R7 und R8 zwei
oder weniger beträgt.
Vorzugsweise trifft jede dieser vier Einschränkungen zu. Aminverbindungen
der allgemeinen Formel [1] können
einzeln oder in einem Gemisch von zwei oder mehreren dieser Verbindungen
verwendet werden.
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Spezielle Beispiele für Aminverbindungen
der allgemeinen Formel [1] umfassen 2-Aminopropylamid [H2NCH(CH3)CONH2], 2-Amino-2-methylpropylamid
[H2NC(CH3)2CONH2],3-Amino-3-methylbutylamid [H2NC(CH3)2CH2CONH2], 2-Amino-2-methyl-N-methylpropionamid
[H2NC(CH3)2CONH(CH3)], 3-Amino-3-methyl-N-methylbutylamid
[H2NC(CH3)2CHzCONH(CH3)], 3-Amino-3-methyl-N,N-dimethylbutylamid [H2NC(CH3)2CH2CON(CH3) 2], 2-Ethylaminoacetamid [(H5C2)NHCH2CONH2], 2-(t-Butylamino)acetamid [(tert-H9Ca)NHCH2CONH2], 2-Dimethylamino-N,N-dimethylacetamid [(CH3)2NCH2CON(CH3)2], 2-Ethylamino-2-methylpropionamid
[(H5C2)NCH(CH3)2CONH2],
3-Ethylaminopropionamid [(H5C2)NHCH2CH2CONH2], 3-Ethylaminobutylamid
[(H5C2)NHCH(CH3)CH2CONH2], 3-Ethylamino-3-methylbutylamid [(H5C2)NHC(CH3)2CH2CONH2], 2-Diethylaminoacetamid [(HSC2)2NCH2CONH2], 2-Diethylaminopropionamid [(H5C2)2NCH(CH3)CONH2], 2-Diethylamino-2-methylpropionamid
[(H5C2)2NC(CH3)2CONH2]
und 3-Diethylamino-3-methylbutylamid [(H5C2)2NC(CH3)2CH2CONH2].
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Bei der wäßrigen Lösung, die mindestens eine Aminverbindung
der zuvor beschriebenen Art umfaßt (im nachfolgenden auch als
die Absorptionslösung
bezeichnet), die zum Kontaktieren mit einem CO2-haltigen Gas
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, liegt die Konzentration der Aminverbindungen) üblicherweise
im Bereich von 15 bis 65 Gew.-% und vorzugsweise von 30 bis 50 Gew.-%.
Die Temperatur, bei der die Absorptionslösung mit einem CO2-haltigen
Gas in Kontakt gebracht wird, liegt üblicherweise im Bereich von 30
bis 70°C.
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Falls erforderlich, kann die bei
der vorliegenden Erfindung verwendete Absorptionslösung ferner
Korrosionsinhibitoren, Entmischungsinhibitoren und dergleichen enthalten.
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Zudem können, um das CO2-Absorptionsvermögen (z.
B. die Menge an absorbiertem CO2 und die
Absorptionsrate) der Absorptionslösung zu verbessern, zusätzlich eine
oder mehrere andere Aminverbindungen mit einem größeren CO2-Absorptionsvermögen als die Aminverbindung
der obigen allgemeinen Formel [1] verwendet werden.
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Bevorzugte Beispiele für die anderen
Aminverbindungen, die für
diesen Zweck verwendet werden, umfassen Monoethanolamin, 2-Methylaminoethanol,
2-Ethylaminoethanol, 2-Isopropylaminoethanol,
2-n-Butylaminoethanol, Piperazin, 2-Methylpiperazin, 2,5-Dimethylpiperazin,
Piperidin und 2-Piperidinethanol. Wenn diese anderen Aminverbindungen
verwendet werden, werden sie üblicherweise
in einer Konzentration von 1,5 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise von
5 bis 40 Gew.-% verwendet, sofern sie zusammen mit der Aminverbindung
der allgemeinen Formel [1] in Wasser löslich sind.
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Die Gase, die nach der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
umfassen Erdgas, verschiedene Industriegase (z. B. Synthesegas),
die in chemischen Anlagen erzeugt werden, Verbrennungsabgas und
dergleichen. Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kann
u. a. auf Gase unter atmosphärischem
Druck und insbesondere auf Verbrennungsabgas unter atmosphärischem
Druck angewandt werden. So wie er hier verwendet wird, umfaßt der Begriff „atmosphärischer
Druck" auch eine
Abweichung vom atmosphärischen
Druck, die unter Verwendung eines Gebläses oder dergleichen, um Verbrennungsabgas
zuzuführen,
verursacht werden kann.
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Die vorliegende Erfindung ist nachfolgend
im Zusammenhang mit einem veranschaulichenden Fall noch näher dargestellt,
in dem das zu behandelnde Gas Verbrennungsabgas umfaßt. Wenngleich
keine spezielle Einschränkung
des zum Entfernen von in Verbrennungsabgas vorhandenem CO2 eingesetzten Prozesses gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung gegeben ist, wird ein Beispiel für dieses
unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
In 1 sind nur die wesentlichen
Vorrichtungen dargestellt und sonstige Vorrichtungen weggelassen.
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Die in 1 dargestellten
Vorrichtungen umfassen einen Entkohlungsturm 1, einen unteren
Füllkörperbereich 2,
einen oberen Füllkörperbereich
oder Tröge 3,
eine Verbrennungsabgas-Einlaßöffnung 4 zum Entkohlungsturm,
eine Auslaßöffnung 5 für entkohltes
Verbrennungsabgas, eine Einlaßöffnung 6 für Absorptionslösung, eine
Düse 7,
einen ggf. installierten Verbrennungsabgaskühler 8, eine Düse 9,
einen Füllkörperbereich 10,
eine Befeuchtungs- und Kühlwasser-Umwälzpumpe 11,
eine Zusatzwasser-Zuführleitung 12,
eine CO2-geladene Absorptionslösungsabziehpumpe 13,
einen Wärmetauscher 14,
einen Absorptionslösungsregenerierungsturm
(nachfolgend als „Regenerierungsturm" abgekürzt) 15,
eine Düse 16,
einen unteren Füllkörperbereich 17,
einen Regenerativ-Erhitzer (oder Reboiler)
18, einen oberen
Füllkörperbereich 19,
eine Rückfluß-Wasserpumpe 20,
einen CO2-Abscheider 21, eine Abgabeleitung 22 für zurückgewonnenes
CO2, einen Regenerierungsturm-Rückfiußkondensator 23, eine
Düse 24,
eine Regenerierungsturm-Rückflußwasser-Zuführleitung 25,
ein Verbrennungsabgas-Zuführgebläse 26,
einen Kühler 27 und
eine Regenerierungsturm-Rückflußwasser-Einlaßöffnung 28.
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in 1 wird
Verbrennungsabgas über
das Verbrennungsabgas-Zuführgebläse 26 in
den Verbrennungsabgaskühler 8 eingebracht,
im Füllkörperbereich 10 durch
Kontakt mit Befeuchtungs- und Kühlwasser aus
der Düse 9 befeuchtet
und gekühlt
und dann durch die Verbrennungsabgas-Einlaßöffnung 4 zum Entkohlungsturm 1 geleitet.
Das Befeuchtungs- und Kühlwasser,
das in Kontakt mit dem Verbrennungsabgas gekommen ist, wird im unteren
Teil des Verbrennungsabgaskühlers 8 gesammelt
und über
die Pumpe 11 zur Düse 9 zurückgeführt. Da
das Befeuchtungs- und Kühlwasser
durch das Befeuchten und Kühlen
des Verbrennungsabgases allmählich
verloren geht, wird durch die Zusatzwasser-Zuführleitung 12 Zusatzwasser
zugeführt.
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Im unteren Füllkörperbereich 2 des
Entkohlungsturms 1 wird das in diesen eingebrachte Verbrennungsabgas
in einen gegenläufigen
Kontakt mit einer Absorptionslösung
gebracht, die eine vorbestimmte Konzentration aufweist, und aus
der Düse 7 gesprüht. Dabei
wird in dem Verbrennungsabgas vorhandenes CO2 durch
Absorption in der durch die Absorptionslösungs-Einlaßöffnung 6 zugeführten Absorptionslösung entfernt.
Das entkohlte Verbrennungsabgas fließt in den oberen Füllkörperbereich 3.
Die Absorptionslösung,
die dem Entkohlungsturm 1 zugeführt wird, absorbiert CO2, und die entstehende Reaktionswärme erwärmt üblicherweise
die Absorptionslösung
auf eine höhere
Temperatur als ihre Temperatur an der Absorptionslösungs-Einlaßöffnung 6.
Die Absorptionslösung,
die CO2 absorbiert hat, wird durch die CO2-geladene Absorptionslösungs-Abziehpumpe 13 abgezogen,
im Wärmetauscher 14 erwärmt und
dann in den Absorptionslösungs-Regenerierungsturm 15 eingebracht.
Die Temperatur der regenerierten Absorptionslösung kann durch den Wärmetauscher 14 oder
den Kühler 27,
der ggf. zwischen dem Wärmetauscher 14 und
der Absorptionslösungs-Einlaßöffnung 6 installiert
ist, reguliert werden.
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Im Absorptionslösungs-Regenerierungsturm 15 wird
die Absorptionslösung
durch Erwärmen
mittels des Regenerativ-Erhitzers 18 regeneriert. Die regenerierte
Absorptionslösung
wird durch den Wärmetauscher 14 und
den ggf. installierten Kühler 27 gekühlt und
zur Absorptionslösungs-Einlaßöffnung 6 des
Entkohlungsturms 1 zurückgeführt. Im
oberen Teil des Absorptionslösungs-Regenerierungsturms 15 wird
von der Absorptionslösung
abgetrenntes CO2 in Kontakt mit aus der
Düse 24 gesprühtem Rückflußwasser
gebracht, durch den Regenerierungsturm-Rückflußkondensator 23 gekühlt und
in den CO2-Abscheider 21 eingebracht, in
dem CO2 vom Rückflußwasser, das durch Kondensation
von dieses begleitendem Wasserdampf erhalten wurde, abgeschieden
und dann durch die Auslaßleitung 22 für wiedergewonnenes
CO2 einem CO2-Wiedergewinnungsvertahren
zugeführt.
Ein Teil des Rückflußwassers
wird über
die Düse 24 durch
die Rückflußwasserpumpe
20 zum Absorptionslösungs-Regenerierungsturm 15 zurückgeführt, während der
Rest dem oberen Teil des Entkohlungsturms 1 durch die Regenerierungsturm-Rückflußwasser-Zuführleitung 25 zugeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand
der nachfolgenden Beispiele noch näher veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Ein in eine thermostatische Kammer
eingebrachter Glasreaktor wurde mit 50 ml einer wäßrigen Lösung von
1 Mol/Liter (13 Gew.%) Diethylaminoacetamid [DEAAA; (H5C2)2NCH2CONH2] als Absorptionslösung gefüllt. Während diese Absorptionslösung bei
einer Temperatur von 40°C
gerührt
wurde, wurde CO2-Gas unter atmosphärischem
Druck bei einer Fließgeschwindigkeit
von 1 Liter pro Minute eine Stunde lang durch diese hindurchgeführt. Während dieses
Versuchs wurde CO2-Gas durch einen Filter
zugeführt,
um die Blasenbildung zu erleichtern.
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Nach einer Stunde wurde der in der
Absorptionslösung
enthaltene CO2-Gehalt mit einem CO2-Analysator
(oder einem Analysator für
den Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff) gemessen und der Grad
der CO2-Absorption (d. h. das Molverhältnis von
CO2 zur Absorptionslösung) bestimmt. Anschließend wurde
der die Absorptionslösung
enthaltende Reaktor auf 100°C
erwärmt,
um die Desorptionsneigung von CO2 aus der Absorptionslösung bei
100°C zu
untersuchen. Für
diesen Zweck wurden geringe Probemengen der bei 100°C erwärmten Absorptionslösung im
Lauf der Zeit entnommen und deren CO2-Gehalt
mit einem CO2-Analysator gemessen.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein Absorptions-/Desorptionsversuch
wurde mit einer wäßrigen Lösung von
1 Mol/Liter (12 Gew.-%) 2-Diethylaminoethanol [DEAE; (H5C2)2NCH2CH2OH] mit einer analogen chemischen Formel
durchgeführt.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 2 dargestellt.
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Aus den in Tabelle 1 und 2 gezeigten Ergebnissen
ist ersichtlich, daß,
wenn eine wäßrige Lösung von
Diethylaminoacetamid (DEAAA), die eine Aminverbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, als Absorptionslösung
für CO2-Gas verwendet wird, die Menge an absorbiertem
CO2 pro Mol des Absorptionsmittels etwas
kleiner ist, als wenn eine wäßrige Lösung von
DEAE verwendet wird, wobei jedoch die Menge an freigesetztem CO2 größer als
bei Verwendung einer wäßrigen Lösung von
DEAE ist, was auf die Desorptionsneigung von CO2 aus
der Absorptionslösung
zurückzuführen ist,
wodurch ein wirksames Abziehen von CO2 möglich wird.
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Beispiele 2–3 und Vergleichsbeispiel
2
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Absorptions-/Desorptionsversuche
für CO2-Gas wurden in derselben Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt,
wobei jedoch die wäßrige Lösung von
DEAAA durch 1 Mol/Liter (10 Gew.-%) einer wäßrigen Lösung von 2-(t-Butylamino)acetamid
[t-BAAA; (tert-H9C4)NHCH2CONH2] (Beispiel
2) oder 1 Mol/Liter (13 Gew.-%) einer wäßrigen Lösung von 2-Dimethylamino-N,N-dimethylacetamid
[DMADMAA; (CH3)2NCH2CON(CH3)2] (Beispiel 3) ersetzt wurde. Ferner wurde
ein Absorptions-/Desorptionsversuch mit 1 Mol/Liter (9 Gew.-%) einer
wäßrigen Lösung von
2-Ethylaminoethanol (EAE) (Vegleichsbeispiel 2) durchgeführt. Die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Aus den in Tabelle 2 gezeigten Ergebnissen
ist ersichtlich, daß,
wenn eine wäßrige Lösung von 2-(t-Butylamino)acetamid
(t-BAAA) oder 2-Dimethylamino-N,N-dimethylacetamid (DMADMAA), die
eine Aminverbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, als Absorptionslösung
für CO2-Gas
verwendet wird, die Menge an absorbiertem CO2 pro
Mol etwas geringer ist, als wenn eine wäßrige Lösung von EAE verwendet wird,
wobei jedoch die Menge an freigesetztem CO2 größer ist,
als wenn eine wäßrige Lösung von
EAE verwendet wird, was auf die Desorptionsneigung von CO2 aus der Absorptionslösung zurückzuführen ist, wodurch das wirksame
Entfernen von CO2 möglich wird.