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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Phosphatglas zur Verwendung als Infrarot (IR)-Filter und
auf ein Verfahren zum Erzeugen desselben, und sie ist insbesondere,
aber nicht ausschließlich,
auf Filter gerichtet, die in Außenleuchten
für Flugzeuge,
Schiffe und Ähnlichem
verwendet werden.
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HINTERGRUND
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Flugzeugbeleuchtung, gleichgültig ob
am Zivil- oder Militärflugzeug
angebracht, umfasst im Allgemeinen Navigationslichter an den Flügelspitzen
(rot für
Backbord und grün
für Steuerbord)
und weiße
Hecklichter. Außerdem
sind Hochleistungs-Antikollisions-Stroboskoplichter an der Spitze und
an der Rumpfunterseite angebracht.
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Mit Hilfe strenger Vorschriften sind
die Farbe und die Intensität
von Flugzeugleuchten geregelt. Im Vereinigten Königreich ist die Zivile Luftfahrtbehörde ("CAA") verantwortlich
dafür,
sicherzustellen, dass sich alle Flugzeuge an die Vorschriften halten.
Beispielsweise müssen
zumindest in Bezug auf die zivile Luftfahrt die roten und grünen Lichter
an den Flügelspitzen
in vorgeschriebene Farbbandbreiten fallen, so dass ein Flugzeug,
dessen Leuchten eine orange oder eine blaue Farbe anstelle von rot
und grün
emittieren, die CAA-Vorschriften nicht erfüllt und ihm daher eine Lizenz
verweigert wird.
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Obwohl Militärflugzeuge von diesen Vorschriften
befreit sind, ist es selbstverständlich
wünschenswert, dass
Lichter an Militärflugzeugen
so eng wie möglich
den spezifizierten Standards entsprechen.
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Um die Sicht bei geringem Licht zu
verbessern, ist es jetzt für
Piloten üblich,
beim Fliegen Nachtsicht-Brillen zu tragen. Diese Brillen sind mit
einem Filter ausgestattet, um Licht im sichtbaren Spektrum auszuschließen, und
sie funktionieren, indem sie Strahlung im infraroten ("IR") Bereich (650 nm
bis 1000 nm) detektieren. Um bei unterschiedlichen Lichtstärken ein
gutes Ausgangsbild aufrechtzuerhalten, sind die Brillen im Allgemeinen
mit einer automatischen Verstärkungsregelung
versehen.
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Während
die automatische Verstärkungsregelung
unter den meisten Bedingungen zufriedenstellend funktioniert, kann
sie dann nicht ausgleichen, wenn ein sehr helles, stark leuchtendes
Licht in das Sichtfeld einfällt.
Eine derartige Situation tritt beispielsweise ein, wenn sich der
Pilot bei Nacht einem anderen Flugzeug nähert, und das führt dazu,
dass das Ausgangsbild sehr hell wird und gelegentlich der gesamte
Bildschirm "weiß gefärbt" ist.
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Dass die Brillen bei Nacht nicht
mit hellen, leuchtenden Lichtern zurechtkommen können, kann es dem Piloten deshalb
erschweren, andere Flugzeuge in der Nähe genau zu orten, und schlimmstenfalls
kann dies den Piloten vorübergehend
blenden. Es sollte klar sein, dass sich in derartigen Fällen beide
Flugzeuge in einer äußerst gefährlichen
Lage befinden können.
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Auf der anderen Seite ist es dann,
wenn andere Flugzeuge deutlich sichtbar und als solche so erkennbar
bleiben sollen, wie wenn sie durch die Nachtflug-Brille betrachtet
werden, bevorzugt, dass mindestens ein gewisser Anteil an IR-Strahlung
von den Lichtern abgegeben werden kann. Mit anderen Worten: Im Idealfall sollte
der Anteil an IR-Strahlung unterdrückt werden, aber nicht vollständig fehlen.
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Es sollte klar sein, dass es ein
empfindliches Gleichgewicht ist, das zwischen dem Filtern von ausreichend
IR-Strahlung, um ein vorübergehendes
Blenden des Piloten zu vermeiden, und dem Durchlassen von genügend IR-Strahlung
gehalten werden muss, damit der Pilot die Lichter an anderen Flugzeugen
in der Nähe erkennen
kann.
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Soweit der Anmelder weiß, hat bisher
niemand die Intensität
der IR-Durchlässigkeit
quantitativ bestimmen können,
die die voranstehenden Kriterien erfüllt. Fachleute auf dem Gebiet
erkennen jedoch, wenn ein geeignetes Gleichgewicht erreicht ist.
In diesem Zusammenhang wird das Gleichgewicht als ungefähr richtig eingestellt
betrachtet, wenn der Effekt um jedes Flugzeuglicht, durch die Brille
betrachtet, einem "Fußball" gleicht. Dieses
Phänomen
ist der gemeinhin verwendete Indikator, mit dem der optimale IR-Durchlässigkeitsgrad
eingeschätzt
wird.
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Während
die voranstehend beschriebenen Probleme äußerst wichtig für Piloten
sind, die in der Nähe anderer
Flugzeuge fliegen, ist es natürlich
auch wichtig, dass Piloten bei schlechter Sicht andere Strukturen deutlich
sehen können,
wie beispielsweise, wenn sie sich Schiffen wie Flugzeugträgern, Körpern auf
See wie Offshore-Öl-
und -Gasbohrtürmen,
oder an Land befindlichen Bauwerken wie Flughäfen oder sogar Hochhäusern nähern.
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Ein weiterer Faktor, der beim Filtern
von IR-Strahlung in Betracht gezogen werden muss, ist die Stärke, mit
der das Filtermedium das im sichtbaren Spektrum emittierte Licht
beeinflusst. In diesem Zusammenhang kann es geschehen, dass eine
Abschwächung
der IR-Strahlung von einer Farbverschiebung im sichtbaren Bereich
begleitet ist. Bezüglich
der Lichter an den Flügelspitzen
kann das Ausmaß der
Farbverschiebung den Unterschied zwischen Erfüllen oder Nichterfüllen der
CAA-Vorschriften
bedeuten.
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Versuche, die voranstehend erwähnten Probleme
des Herausfilterns eines Anteils der IR-Strahlung unter Vermeidung
von bedeutenden Farbverschiebungen zu lösen, waren bisher nur teilweise
erfolgreich, wie nachstehend beschrieben.
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So hat man beispielsweise Linsen
für Flugzeugleuchten
bisher nur aus herkömmlichem
Silikatglas hergestellt, da dieses das einzige Glas war, das sich
zum Formen in gekrümmte
Teilstücke
eignet, die dann miteinander verbunden werden, um die Linsen zu
bilden. In diesem Zusammenhang werden Silikatlinsen im Allgemeinen
durch Formen oder Pressen erzeugt, während sich das Glas im geschmolzenen
Zustand befindet.
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Obwohl IR-Filterglas vom Silikattyp
im Handel erhältlich
ist, ist seine Verwendung für
Flugzeugbeleuchtungen eingeschränkt,
da das im sichtbaren Spektrum ausgestrahlte Licht ebenfalls beeinflusst
wird. In diesem Zusammenhang erzeugt es eine messbare Farbverschiebung
im roten Bereich, die es schwierig macht, die CAA-Vorschriften zu
erfüllen.
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Anstelle das voranstehend erwähnte IR-Filterglas
zu verwenden, gab es die Alternative, auf herkömmlichem Silikatglas eine Beschichtung
mit einem IR-Filtermaterial aufzubringen. Die hohen Temperaturen
beim Formen der Glasteilstücke,
die anschließend
zu den Linsen zusammengesetzt werden sollen, haben zur Folge, dass
diese Beschichtungen nur nach der Formgebungphase wirksam aufgebracht
werden können.
Um versehentlichen Schaden an der Beschichtung zu vermeiden, ist
es überdies
vorzuziehen, die Beschichtung aufzubringen, nachdem die einzelnen
Teilstücke
miteinander verbunden wurden, um die vollständige Linse zu bilden.
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Das Beschichten mit einem IR-Filter-Material
nach dem Zusammensetzen der Linse hat sich dennoch wegen der dabei
vorhandenen stark konturierten Oberflächen als ungeeignet erwiesen.
Insbesondere war es schwierig, die inneren oder die äußeren Oberflächen der
Linsen gleichmäßig zu beschichten.
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Damit IR-Filterbeschichtungen wirksam
sind, müssen
sie gleichmäßig aufgebracht
werden; eine zu dünne
Beschichtung führt
zu einer unzureichenden IR-Abschwächung mit eventuell katastrophalen
Folgen, und eine zu dicke Beschichtung kann das IR-Spektrum vollständig ausblenden.
Deshalb ist eine Beschichtung von aus herkömmlichem Silikatglas hergestellten
Linsen problematisch.
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Was andere Glastypen betrifft, ist
es bekannt, Phosphatglas mit Kupfer zu dotieren, um im IR-Bereich eine
geringe Durchlässigkeit
zu erreichen, und ein derartiges Glas hat man dazu verwendet, um
beleuchtete Farb-Displays, z. B. solche in Flugzeugcockpits, abzuschirmen.
IR-Filterglas von diesem Typ, wie es beispielsweise im auf die Schott
Glaswerke übertragenen
US-Patent Nr. 5,173,212 beschrieben ist, ist im Handel erhältlich.
Für Verwendungen
in Außenleuchten
dürfte
das Glas jedoch nur 1 mm dick sein, was es mechanisch unbrauchbar
macht. Dies insbesondere, da es der Behandlung, die mit den bekannten
Glashärtungsverfahren verbunden
sind, nicht standhalten kann. Diese Behandlung ist aber wesentlich,
wenn die Festigkeit und die Widerstandsfähigkeit erreicht werden soll,
die für
die anspruchsvollen physikalischen Bedingungen erforderlich sind,
die bei Verwendung in Außenbereichen
von Flugzeugen vorliegen.
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Überdies
ist Phosphatglas bei seinen bekannten Anwendungen durch seine Sprödigkeit
gekennzeichnet, und deshalb war es bisher nicht möglich, im
Wesentlichen nicht-planare Bestandteile zu erzeugen.
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Aus dem Voranstehenden geht klar
hervor, dass es weiterhin das Problem zu lösen gilt, ein Material zu finden,
das so gehärtet
werden kann, dass es insbesondere für die Verwendung in der Luftfahrt
geeignet ist, dessen IR-Durchlässigkeit
auf ein zufriedenstellendes Niveau verringert ist, ohne dass sie
völlig
fehlt, das nicht zu nachteiligen Farbverschiebungen im sichtbaren
Bereich führt,
und das zur Herstellung von Linsen in Form gebracht werden kann.
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Unter Vergegenwärtigung der voranstehend beschriebenen
Zielsetzungen haben, die Anmelder sich vorgenommen, ein derartiges
Material herzustellen. Folglich ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Material bereitzustellen, das sich für die Verwendung
an Flugzeug- und anderen Beleuchtungen geeignet, welches nicht nur
eine Abschwächung
der IR-Strahlung bewirkt, sondern auch keinen merklichen Einfluss
auf das sichtbare Spektrum besitzt, und welches sowohl mechanisch
als auch optisch die herkömmlichen
Glashärtungsverfahren
aushält.
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Obwohl im Stand der Technik auf die
offensichtliche Untauglichkeit von Phosphatglas als Material zum Formen
von Linsen, beispielsweise für
Flugzeugleuchten, hingewiesen wird, haben die Anmelder umfangreiche
Forschungen durchgeführt
und dieses Material entwickelt. Als Ergebnis ihrer Anstrengungen
haben die Anmelder nicht nur ein Material mit Phosphatglas erfunden,
das IR-Strahlung auf ein erwünschtes
Niveau abschwächt,
sondern sie haben auch ein Verfahren erfunden, mit dessen Hilfe
Phosphatglas in nicht-planare Elemente geformt werden kann, wie
beispielsweise Flugzeuglinsen oder deren Bestandteile.
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Weitere Dokumente des Stands der
Technik sind die
US 4,303,298 ,
US 4,297,142 ,
US 5,242,868 ,
US 5,249,076 und die
US 3,833,347 .
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In einer Ausgestaltung liegt die
Erfindung in einem Phosphatglas, wie es in Anspruch 1 definiert
ist.
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Der tatsächliche Gehalt an im Glas der
Erfindung enthaltenem Kupfer kann in Hinblick auf eine Reihe von
Faktoren schwanken, wobei die wichtigsten die Dicke des Glases selbst
und die Lichtquelle sind, die gefiltert werden soll. Zum Beispiel
unterscheiden sich die Emissionseigenschaften eines Hochleistungs-Stroboskoplichts
von denen der Hecklichter und denen der roten und grünen Lichter
an den Flügelspitzen.
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Außerdem sollte die Dicke des
Glases zur Steuerung der optischen Eigenschaften unterschiedlich sein
können,
um an eine besondere Verwendung angepasst zu werden, beispielsweise
im Hinblick darauf, ob es als ein Hilfsfilter in Verbindung mit
einer vorhandenen Linse oder als austauschbare Linse verwendet werden
soll.
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Mit Hilfe der Erfindung ist es jedoch
möglich,
die IR-Strahlung auf ein Niveau abzuschwächen, das keine nachteilige
Auswirkung auf die automatische Verstärkungsregelung der Pilotenbrillen
besitzt, und trotzdem kann der Pilot die Lichtquelle leicht identifizieren. Überdies
hat die Glaszusammensetzung wenig oder keinen merklichen Einfluss
auf das sichtbare Spektrum.
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Damit das Filtermaterial zur Verwendung
für ein
Flugzeugaußenlicht
geeignet ist, speziell wenn es als austauschbare Linse verwendet
wird, sollte klar sein, dass es mechanisch sehr fest sein muss.
In diesem Zusammenhang fanden die Anmelder heraus, dass dann, wenn
Phosphatglas eine Dicke von etwa 2 mm bis 6 mm hat, es für diese
Verwendung ausreichend Festigkeit erhalten kann.
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Weil handelsübliches Phosphatglas bisher
in Form von Platten, Scheiben, etc. in beträchtlichen Dicken erhältlich war,
musste es wegen seiner hohen Abschwächung im IR- Bereich und im
unteren sichtbaren Bereich auf eine Dicke von etwa 1 mm geschliffen
werden, um annehmbare Durchlässigkeitseigenschaften
bereitzustellen. Bei dieser Dicke besitzt das Glas keine Festigkeit
und kann ein Härtungsverfahren
nicht überstehen.
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Deshalb betrifft die Erfindung in
einer weiteren Ausgestaltung einen IR-Filter, wie er in Anspruch
7 definiert ist, zur Verwendung als Linse, die ein mit Kupfer dotiertes
Phosphatglas mit einer Dicke von etwa 2 mm bis 6 mm aufweist. Der
Ausdruck "von etwa
2 mm bis 6 mm" schließt jeden
Bereich oder bestimmten Wert dazwischen ein. Noch spezifischer betrifft
die Erfindung ein gehärtetes,
mit Kupfer dotiertes Phosphatglas mit einer solchen Dicke.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Phosphatglas eine Dicke zwischen etwa 3 mm und 5 mm.
Jedoch sollte es klar sein, dass die Dicke innerhalb des voranstehend
beschriebenen Bereichs je nach dem Typ der Lichtquelle, die damit
verwendet wird, variieren kann.
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Während der IR-Filter gemäß der Erfindung
im Allgemeinen in Dicken zwischen etwa 2 mm und 6 mm verwendet wird,
wird der Filter vorzugsweise in Scheiben oder Platten mit einer
Dicke von etwa 10 mm oder mehr hergestellt. Dies ist so, weil die
Anmelden herausfanden, dass nur der zentrale oder mittige Kern des hergestellten
Glases die erforderlichen optischen Eigenschaften zur Verwendung
als Filter besitzt. Schleifen, Polieren und andere bekannte Arten
der Kaltformung werden angewendet, um die erwünschte Dicke zu erlangen. Wenn
die erwünschte
Dicke erreicht ist, kann das Glas dann den Formbildungsverfahren
unterworfen werden.
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Im Gegensatz zum bisher bekannten
IR-Filter-Phosphatglas kann das erfindungsgemäße Phosphatglas mechanisch
ohne weiteres die Spannungen aushalten, die während der anschließenden Glashärtungsverfahren
auftreten. Die Fähigkeit,
einem Härtungsverfahren
standzuhalten, ist natürlich
eine Grundvoraussetzung, um die notwendige Festigkeit zur Verwendung
als Linsen bei Flugzeugleuchten zu erreichen. Das Phosphatglas der
Erfindung behält
während
der Härtung
in bemerkenswerter Weise seine optischen Eigenschaften bei.
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Um die erwünschte Abschwächung von
IR zu erreichen und dennoch die Durchlässigkeit von sichtbarem Licht
zu maximieren, besonders im roten Endbereich des sichtbaren Spektrums,
umfasst der IR-Filter mit einer Dicke im angegebenen Bereich bevorzugt
mit Kupfer dotiertes Phosphatglas mit einem Kupfer(II)oxid-Gehalt
von weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Glases.
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Der Kupfer(II)oxid-Gehalt des Phosphatglases
reicht von etwa 1,5 bis zu 1,8 Gew.-% oder liegt bei einem beliebigen
Wert oder Bereich dazwischen. Noch bevorzugter zwischen etwa 1,6
und 1,7 Gew.-%.
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Abgesehen von der Begrenzung des
Kupfer(II)oxid-Gehalts auf unter 2 Gew.-%, was zum Erreichen der
erwünschten
optischen Eigenschaften wesentlich ist, sind andere Bestandteile
in wechselnden Mengen vorhanden und leisten damit einen Beitrag
zu den Gesamteigenschaften des Phosphatglases.
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MgO ist ein solcher Bestandteil,
der im Phosphatglas der Erfindung vorhanden ist. Vorteilhaft ist
MgO in einer Menge von 5,0 bis 7,0 Gew.-% enthalten, stärker bevorzugt
zwischen 5,4 und 6,6 Gew.-%.
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K2O ist ein
weiterer Bestandteil, der vorzugsweise im Glas enthalten ist, am
zweckmäßigstens
in Mengen von etwa 0,2 bis 0,4 Gew.-%, stärker bevorzugt zwischen 0,24
und 0,37 Gew.-%.
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SiO2 ist
bevorzugt ebenfalls enthalten, da angenommen wird, dass es sich
vorteilhaft auf die Verwitterungseigenschaften des Glases auswirkt.
In diesem Zusammenhang ist es idealerweise in einer Menge zwischen
etwa 1,5 und 2,4 Gew.-% vorhanden, stärker bevorzugt zwischen 1,9
und 2,2 Gew.-%.
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Al2O3 ist zwischen 10,0 und 14,0 Gew.-% im Phosphatglas
der Erfindung enthalten.
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Andere Bestandteile, die vorteilhaft
enthalten sind, sind CaO (vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und 0,5
Gew.-%) und Na2O (vorzugsweise zwischen
etwa 3,0 und 6,0 Gew.-%).
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Natürlich besteht der Großteil der
Glaszusammensetzung aus P2O5,
und das ist in Mengen zwischen 65,0 und 80,0 Gew.-% vorhanden, stärker bevorzugt
zwischen 69,0 und 72,0 Gew.-%.
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Es sollte klar sein, dass all die
hier genannten Bereiche jeden beliebigen Bereich oder bestimmten Wert
dazwischen umfassen sollen und auf das Gesamtgewicht des Glases
bezogen sind.
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Wie aus der Glasherstellung gut bekannt
ist, wird die endgültige
Zusammensetzung des Glases von vielen Faktoren beeinflusst. Beispielsweise
führt die
Zugabe von identischen Mengen der Ausgangsmaterialien nicht zum
gleichen Produkt, wenn nicht die gleichen Verfahrensbedingungen
angewendet werden. Diese Faktoren, wie Ofentemperatur, Atmosphäre, Windgeschwindigkeit
im Ofenkamin, Zusammensetzung der Schmelzkammer, etc. haben alle
einen Einfluss auf die sich ergebende Glaszusammensetzung. Außerdem wirkt
sich auch eine Änderung
der Chargengröße aus,
so dass eine einfache Extrapolation der Menge der Ausgangsmaterialien
zur Erhöhung
oder Verringerung des Volumens des herzustellenden Glases nicht
notwendigerweise reproduzierbare Ergebnisse liefert, selbst wenn
andere äußere Faktoren
konstant gehalten werden.
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Mit Hilfe routinemäßiger Untersuchungen
ist es einer Fachkraft in der Glasherstellung jedoch möglich, ein
Endprodukt mit dem erforderlichen Kupfer(II)oxid-Gehalt und tatsächlich mit den erwünschten
Mengen anderer Bestandteile herzustellen.
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Durch sorgfältiges Abstimmen des Kupfer(II)oxid-Gehalts
und der Dicke des Filters innerhalb der definierten Parameter konnten
die Anmelden eine starke Abschwächung
der IR-Strahlung erreichen, insbesondere im Bereich von 700 nm bis
900 nm, ohne dabei die Spektralqualität im sichtbaren Spektrum zu
opfern, speziell in Richtung des roten Endbereichs.
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In optischen Fachbegriffen ausgedrückt besitzt
das erfindungsgemäße Phosphatglas,
bezogen auf eine 4 mm dicke Probe, bevorzugt eine maximale Durchlässigkeit
von bevorzugt 82,5% ± 5%
bei einer Hauptwellenlänge
von 512 nm ± 4
nm. Stärker
bevorzugt besitzt das Glas bei dieser Dicke eine Durchlässigkeit
von 60,0% ± 7,0%
bei 400 nm und eine optische Dichte von 2,65 ± 10% bei 700 nm.
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Deshalb liegt die Erfindung weiterhin
in einem Kupfer dotierten Phosphatglas mit einer maximalen Durchlässigkeit
von 82,5% ± 5,0%,
einer Hauptwellenlänge
bei 512 nm ± 4
nm, einer Durchlässigkeit
von 60% ± 7,0%
bei 400 nm und einer optischen Dichte von 2,65 ± 10% bei 700 nm, gemessen
an einer 4 mm dicken Probe.
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Diese Eigenschaften stellen die
optimalen Werte zum Erreichen der richtigen Art Lichtemission dar, um
damit ein vorübergehendes
Blenden eines Piloten zu vermeiden, der eine Nachtsichtbrille trägt.
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Es sollte klar sein, dass die Anmelden
durch diese Erfindung einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung
der Flugsicherheit unter schlechten Sichtverhältnissen geleistet haben.
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Abgesehen von diesem bedeutenden
Beitrag zur Sicherheit führte
die Forschung der Anmelden auf diesem Gebiet zu einem anderen wichtigen
Fortschritt in der Phosphatglas-Technologie. Insbesondere fanden die
Anmelder heraus, dass es möglich
ist, Phosphatglas zu formen oder zu biegen, ohne dass es zu Sprüngen kommt
oder die Langzeitstabilität
des Glases beeinträchtigt
wird. Wenn das Formgebungsverfahren auf das IR-Filterglas der Erfindung
angewendet wird, gibt es außerdem
keine schädliche
Auswirkung auf die optischen Eigenschaften des Glases.
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Während
die Form einiger Linsen durch mechanisches Bearbeiten von Blöcken oder
Platten aus Gussglas in einfacher Weise erzeugt werden kann, besteht
für andere
Formen der einzige praktische Weg zur Linsenherstellung in der Formung
des Glases.
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Wiederum ist es überraschend, dass das erfindungsgemäße Phosphatglas
die Formgebung ohne Schaden für
die optischen Eigenschaften übersteht.
In Versuchen, die von den Anmeldern an bekanntem Phosphat-IR-Filterglas
vorgenommen wurden, führte
das Aufheizen bis zur Temperatur des Erweichungspunkts oder des
verformbaren Zustands dazu, dass das bekannte Glas eine nicht annehmbare
Farbänderung durchmachte,
wobei sich das Glas dunkler grün
färbte,
wodurch eine stärkere
Abschwächung
von sichtbarem Licht verursacht wurde. Eine derartige deutliche Änderung
in der Durchlässigkeit
von sichtbarem Licht zeigt weiterhin, dass das bereits bekannte
Glas für
Anwendungen in Flugzeugbeleuchtung ungeeignet ist.
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Deshalb umfasst die Erfindung in
einer zusätzlichen
Ausgestaltung ein Verfahren zum Erzeugen von Phosphatglas, wie es
in Anspruch 11 definiert ist.
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Das voranstehende Verfahren eignet
sich insbesondere zum Erzeugen von Phosphatglas mit einer Dicke
von etwa 2 mm bis 6 mm.
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Um eine erwünschte Form zu erzielen, wird
das Glas vorzugsweise in Kontakt mit einer Form angeordnet, so dass
es sich dann, wenn das Glas einen verformbaren Zustand erreicht,
durch Kollabieren oder "Fließen" gegen die Form verformt
und dessen Konturen annimmt. Beispielsweise kann das Glas in eine
Form mit im Wesentlichen konkaver Oberfläche oder über eine nach oben konvexe
Formoberfläche "fließen".
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Während
es bevorzugt ist, dass sich das Glas "auf natürliche Weise" unter seinem Eigengewicht
biegen oder formen kann, kann die Formgebung alternativ durch Pressen
des Glases in eine Form, beispielsweise mit Hilfe einer zweiteiligen
Form, erreicht werden. Jedoch bringt das Pressen eine erhöhte Gefahr
der Entstehung von Spannungen im Glas mit sich und erfordert daher
die Anwendung aller erforderlichen Sorgfalt.
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Idealerweise ist die Form, gegen
die das Glas gebogen wird, "zerfließt" oder gepresst wird,
aus keramischem Material hergestellt. Dies sollte deshalb sein,
weil Keramik einen ähnlichen
Ausdehnungskoeffizienten wie das Glas besitzt, so dass sie beim
Abkühlen
in gleichem oder ähnlichem
Maße wie
das Glas schrumpft.
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Keramik besitzt auch eine niedrigere
Wärmeleitfähigkeit
als das traditionell verwendete Gusseisen, so dass es die Glasoberfläche nicht
kühlt,
wenn das Glas und die Form in Verbindung stehen. Auf diese Weise können eine
Verschlechterung in der Oberflächenqualität und ein
Springen erfolgreich vermieden werden. Ein anderer Grund dafür, dass
Keramik dem Gußeisen
vorzuziehen ist, ist der, dass Gußeisen bei den betreffenden
Formbildungstemperaturen gerne oxidiert, wodurch sich die Oberflächenqualität des Glases
weiter vermindert.
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Im Allgemeinen erreicht mit Kupfer
dotiertes Phosphatglas gemäß der Erfindung
einen verformbaren Zustand bei einer Temperatur zwischen 500°C und 600°C, eher noch
zwischen etwa 540°C
und 570°C,
und deshalb ist es bevorzugt, dass während des Formgebungsverfahrens
die Temperatur des Glases nicht weit über diese Temperaturen steigen
soll. Die Temperatur des verformbaren Zustands oder der Erweichung
variiert je nach der genauen Zusammensetzung des Glases, und es
liegt in der Fähigkeit
der Fachkraft, die ideale Fließtemperatur
für die
jeweilige Zusammensetzung auszuwählen.
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Die Geschwindigkeit, mit der das
Glas auf die Temperatur des verformbaren Zustands aufgeheizt wird, wird
idealerweise so gesteuert, dass das Auftreten einer ungleichmäßigen Erhitzung
vermieden wird, was Spannung im Glas aufbauen kann. Vorzugsweise
wird das Glas mit einer Geschwindigkeit von etwa 80°C bis 120°C/Stunde
aufgeheizt, stärker
bevorzugt mit etwa 100°C/Stunde.
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Ein tatsächliches Schmelzen des Glases
findet bei viel höheren
Temperaturen statt, gewöhnlich
um 1200°C,
und es ist wichtig, dass das Glas diese Temperatur nicht erreicht,
da ansonsten die optischen Eigenschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit
beeinträchtigt
werden. Idealerweise wird das Aufheizen des Glases beendet, wenn
die Temperatur des verformbaren Zustands erreicht wurde, oder es
wird zumindest verringert, so dass die Temperatur nicht über die
Temperatur des verformbaren Zustands steigt.
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Wenn das Glas den verformbaren Zustand
erreicht hat, wird das Heizen bei etwa dieser Temperatur beibehalten,
bis das Zerfließen
beendet ist. Abhängig
von der Glasdicke wird das Biegen oder "Fließen" des Glases gewöhnlich innerhalb eines Zeitraums
von 15 Minuten bis 1 Stunde erreicht, wobei 30 Minuten etwa der
Durchschnitt sind.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass
nach dem Formen des Glases das Kühlen
oder Abkühlen
des Glases erfolgt, nachdem es aus der Form gelöst wurde. Zu diesem Zweck wird
das Glas vorzugsweise aus der Form entfernt, wenn es fest genug
ist, um seine Gestalt beizubehalten.
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Nach dem Entfernen aus der Form wird
das vom Träger
freie, aber geformte Glas vorteilhaft eine Zeit lang auf einer Temperatur
gehalten, die der Erweichungstemperatur nahe liegt, aber niedriger
als diese ist, bevor man es auf eine Zwischentemperatur abkühlen läßt. Beispielsweise
wird das geformte Glas für
einen Zeitraum zwischen etwa 1 und 3 Stunden auf einer Temperatur
zwischen 20°C
und 100°C,
bevorzugt etwa 50°C, unterhalb
der Erweichungstemperatur gehalten.
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Nachdem das Glas geformt und idealerweise
eine Zeit lang nahe aber unterhalb der Erweichungstemperatur gehalten
wurde, lässt
man das Glas auf eine Zwischentemperatur abkühlen, die vorteilhaft zwischen etwa
250°C und
350°C liegt.
Eine Zwischentemperatur von etwa 300°C hat sich als besonders geeignet
erwiesen.
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Das Abkühlen auf die Zwischentemperatur
wird äußerst zweckmäßig mit
der gleichen oder ähnlichen Geschwindigkeit
durchgeführt,
mit der das Aufheizen stattfindet. Deshalb wird eine Abkühlungsgeschwindigkeit
von etwa 100°C/Stunde
bevorzugt.
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Das Glas wird dann für einen
Zeitraum bei oder nahe der Zwischentemperatur gehalten, der ausreicht, um
möglicherweise
während
des Fließens
im Glas entstandene Spannungen abzubauen. Im Allgemeinen wird ein
Zeitraum von etwa 3 Stunden als ausreichend betrachtet, obwohl dieser
abhängig
vom Ausmaß,
mit dem das Glas gebogen wurde, und von seiner Dicke gesteigert
oder verringert werden kann. Wenn das Glas nicht auf die richtige
Art abgekühlt
wird, beispielsweise, wenn nicht ausreichend Zeit zum Kühlen eingeplant
ist, wird das entstandene Glas wahrscheinlich bei Umgebungstemperatur
nicht stabil und nicht bearbeitbar sein.
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Das geformte Glas wird auf eine gesteuerte
Weise auf Umgebungstemperatur gebracht. Mit anderen Worten: Es sollte
nicht schnellen oder ungleichmäßigen Abkühlungsgeschwindigkeiten
unterworfen werden. Bevorzugt lässt
man das Glas mit einer Geschwindigkeit von etwa 40°C/Stunde über einen
Zeitraum von etwa 8 Stunden abkühlen.
Nach dem Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wird vorzugsweise ein Teil des Glases durch
Schleifen oder andere bekannte Verfahren um seine Seitenränder herum
entfernt, um dadurch die endgültige,
zur Verwendung vorgesehene Gestalt zu erzeugen.
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Das voranstehend beschriebene Verfahren
zum Formen von Phosphatglas kann angewendet werden, um entweder
einen vollständigen
Filter oder um Teile davon zu erzeugen, die anschließend zusammengefügt werden.
Wenn das Zusammenfügen
verschiedener Teile erforderlich ist, werden im Allgemeinen herkömmliche
halbfeste Hochtemperatur-Kleber für optische Anwendungen eingesetzt.
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Nach der Formgebung wird die Filteroberfläche üblicherweise
einem abschließenden
Schleifen und Polieren unterzogen, um die Oberflächen vollkommen auszubilden,
die dann zur Härtung
bereit sind.
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Härtungsverfahren
sind den Fachleuten auf dem Gebiet der Glasherstellung gut bekannt
und erfordern hier keine weitere Erläuterung. Es sollte klar sein,
dass im Allgemeinen nach dem Härten
keine weitere Glasveränderung
möglich
ist. Daher muss das gesamte Schleifen, Polieren etc. vor der Härtungsphase
abgeschlossen sein. Wenn eine Linse aus mehreren Teilen besteht,
beispielsweise um sehr unregelmäßige Formen zu
erzielen, können
die Teile nach der Härtungsphase
zusammengefügt
werden.
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Solche komplexe Formen wie diejenigen,
die nachstehend dargestellt sind, konnten bisher bei Verwendung
von bekanntem mit Kupfer dotiertem IR-Phosphat-Filterglas nicht erhalten werden, ohne
dass eine Verschlechterung in den optischen Eigenschaften eingetreten
wäre. Dies
ist so, da eine Hitzebehandlung von im Handel erhältlichem
Phosphatglas chemische Reaktionen bewirkt, die sich auf die optischen
Durchlässigkeitseigenschaften
nachteilig auswirken.
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Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Glases
und das Verfahren zu seiner Formgebung ermöglichen es zusammen, schwierig
herstellbare Formen zu erzeugen. Dies ist insbesondere so, weil
das erfindungsgemäße Phosphatglas
beim Erhitzen chemisch stabiler ist als bisher erhältliches
Glas und weil das Verfahren, das zur Formgebung des Glases verwendet
wird, das Ausmaß minimiert,
mit dem es hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Damit die Erfindung leichter verstanden
werden kann, wird auf die folgenden Beispiele und Zeichnungen verwiesen,
die die Erfindung darstellen sollen, ohne deren Umfang einzugrenzen.
Zu den Zeichnungen:
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1 ist
ein Diagramm, das einen Vergleich der optischen Durchlässigkeit
zwischen einem bekannten Phosphatglas und einem erfindungsgemäßen IR-Filterglas zeigt;
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2 ist
ein Diagramm, das einen Vergleich der optischen Dichte im IR-Bereich
zeigt, wobei die gleichen Gläser
wie in 1 verwendet wurden;
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3 ist
eine Rückansicht
eines Flugzeug-Hecklichts, das einen erfindungsgemäßen IR-Filter
aufweist;
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4 ist
eine Seitenansicht der in 3 gezeigten
Leuchte;
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5 ist
ein Querschnitt entlang der Linie X-X aus 3;
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6 ist
eine Seitenansicht einer Flugzeug-Backbord-Navigationsleuchte, die
einen erfindungsgemäßen IR-Filter
aufweist;
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7 ist
eine Ansicht der Navigationsleuchte aus 6 von unten;
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8 ist
ein Querschnitt entlang der Linie X-X aus 7;
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9 ist
ein Grundriss einer Flugzeug-Hochleistungs-Stroboskopleuchte, die
einen erfindungsgemäßen IR-Filter
aufweist;
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10a ist
eine Seitenansicht der Leuchte aus 9;
-
10b ist
eine Stirnansicht der Leuchte aus 9;
und
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11 ist
ein Querschnitt entlang der Linie X-X aus 10b.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Anzahl von Phosphatgläsern, die
gemäß bekannten
Glasherstellungstechniken in dicken Platten hergestellt wurden,
wurde auf eine Dicke von 3 mm geschliffen. Die geschliffenen Platten,
die den mittleren Kern des hergestellten Glases darstellen, besaßen Zusammensetzungen
wie in Tabelle 1 dargestellt. Die Mengen der verschiedenen Bestandteile
wurden unter Verwendung der XRF-Analyse berechnet, und die Prozentsätze sind
in Gewichtsprozent, bezogen auf die Oxide, ausgedrückt.
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Eine optische Analyse des Glases
aus Beispiel 1 zeigte eine maximale Durchlässigkeit von 82, 88% bei einer
Hauptwellenlänge
von 508 nm, eine Transmission bei 400 nm von 66, 77% und eine optische
Dichte bei 700 nm von 2,12.
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Eine vergleichbare Analyse des Glases
aus Beispiel 2 ergab eine maximale Durchlässigkeit von 81, 24% bei einer
Hauptwellenlänge
von 518 nm, eine Transmission bei 400 nm von 58, 77% und eine optische Dichte
bei 700 nm von 1,814.
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Während
beide Glasproben aus den Beispielen 1 und 2 wünschenswerte optische Eigenschaften
aufwiesen und damit als IR-Filter für eine Flugzeug-Außenleuchte
brauchbar waren, war die Probe aus Beispiel 1 im sichtbaren Bereich
besonders wirksam.
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Um die verbesserten optischen Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Phosphatglases
weiterhin darzulegen, ist in 1 ein
Transmissions-Diagramm gezeigt, das einen bisherigen Filter (A)
mit einem erfindungsgemäßen IR-Filter
(B) vergleicht. Die Ergebnisse wurden unter Verwendung von 1 mm-Proben
für jedes Glas
erhalten.
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1 kann
entnommen werden, dass der erfindungsgemäße IR-Filter (B) eine gleichbleibend
höhere Transmission
im sichtbaren Bereich als der bisherige Filter (A) aufweist. Im
roten Endbereich des Spektrums ist der Unterschied besonders deutlich.
Beispielsweise zeigt der bisherige Filter (A) bei 650 nm nur etwa
10% Transmission, wohingegen der erfindungsgemäße Filter (B) etwa 50% aufweist.
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Außerdem kann man sehen, dass
der erfindungsgemäße Filter
(B) zumindest eine gewisse Durchlässigkeit im IR-Bereich besitzt,
während
der Durchgang von Licht beim bisherigen Filter (A) fast vollständig unterdrückt wird.
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Der Unterschied in den Eigenschaften
der zwei Gläser
(A, B) im IR-Bereich ist vielleicht noch deutlicher aus 2 zu erkennen, die ein Diagramm
darstellt, das die optische Dichte für dieselben 1 mm dicken Proben
(A, B) zeigt, die für
die 1 verwendet wurden.
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Insbesondere ist es offensichtlich,
dass die optische Dichte des erfindungsgemäßen Filters (B) über die
IR-Wellenlängen
hinweg viel niedriger als die des bisherigen Filters (A) ist. Tatsächlich ist
im IR-Bereich die Abschwächung
durch den bisherigen Filter (A) so, dass ein eine Nachtsicht-Brille
tragender Pilot eine Leuchte, die diesen Filter enthält, nicht
sehen könnte.
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Es folgt nun ein Beispiel
für das
Formgebungsverfahren:
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Beispiel 4
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Ein Stück eines mit Kupfer dotierten
Phosphatglases mit den ungefähren
Abmessungen 100 mm × 50 mm × 4 mm Dicke
wurde mit Hilfe eines spanenden Verfahrens aus einer 10 mm dicken
Rohplatte hergestellt, indem die Dicke auf jeder Seite gleichmäßig verringert
wurde. Das Stück
wurde dann an seinen Rändern
zur Zerfließ-Vorform
profiliert. Das Glas wurde anschließend in einen Ofen auf die
Keramikform gelegt, und die Temperatur wurde mit einer Geschwindigkeit
von 100°C/Stunde
von Umgebungstemperatur auf 550°C
erhöht. Diese
Temperatur wurde 30 Minuten lang gehalten, während denen das Glas von sich
aus die Gestalt der Form annahm. Man ließ die Temperatur dann über einen
Zeitraum von 30 Minuten auf 500°C
fallen und hielt diese Temperatur 2 Stunden lang, worauf dann das
Glas aus der im Ofen befindlichen Form entfernt wurde. Die Ofentemperatur
wurde dann über
2 Stunden hinweg auf 300°C
abgesenkt und dann 3 Stunden lang bei 300°C gehalten. Nach dieser Zwischenstufe
wurde die Ofentemperatur über
einen Zeitraum von 8 Stunden hinweg wieder auf Umgebungstemperatur
(25°C) abgesenkt.
Das zerflossene Glas erhielt dann das Profil seiner endgültigen Form
und wurde poliert, um Oberflächenfehler
zu beseitigen.
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Nach Beendigung des Formgebungsverfahrens
wird das Phosphatglas abschließend
gehärtet,
bevor es bereit ist, an ein Flugzeuglicht angepasst zu werden, entweder
als austauschbare Linse oder als Hilfsfilter in Verbindung mit einer
vorhandenen Linse.
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Beispiele verschiedener Typen von
Flugzeugleuchten, die mit erfindungsgemäßen IR-Filtern ausgestattet
sind, sind in den 3 bis 10 dargestellt.
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Insbesondere umfasst ein Flugzeug-Hecklicht,
das in den 3 bis 5 gezeigt ist, ein undurchsichtiges Gehäuse oder
eine gegossene Befestigung (1), in der sich eine Lichtquelle
(nicht gezeigt) befindet. An einem Ende des Gehäuses (1) ist eine Öffnung angebracht,
die von einem IR-Filter (2) mit einer nach außen konvexen
Oberfläche
abgedeckt ist und durch die das Licht gefiltert wird. Der IR-Filter
(2) kann statt durch Formgebung durch Verwendung des "Zerfließ"-Prozesses auch durch
einfaches spannendes Bearbeiten aus einer Phosphatglas-Blockform
hergestellt werden.
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Eine abgeänderte Navigationsleuchte,
wie in den 6 bis 8 dargestellt, umfasst eine
gekrümmte Kappe
(4), auf der ein Hilfsrahmen (5) befestigt ist,
der einen erfindungsgemäßen IR-Filter
(6) hält.
Wie am besten aus 8 ersichtlich,
ist der erfindungsgemäße IR-Filter
(6) über
der äußeren konvexen
Oberfläche einer
vorhandenen Linse (7) befestigt, die vom vorhandenen Linsenrahmen
(8) gehalten wird. Der IR-Filter (6) ist leicht
gekrümmt,
wenn er in einer Ebene (Schnitt X-X) betrachtet wird, ist aber stärker gekrümmt, wenn
er in einer senkrechten Ebene betrachtet wird.
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Eine Hochleistungs-Stroboskopleuchte,
wie in den 9 bis 11 dargestellt, besitzt einen
Filter-Befestigungsrahmen (10), auf dem ein aus vier Glasteilen
hergestellter Filter gehalten wird; Stirngläser (12a, 12b) und
Seitengläser
(14a, 14b). Während
die Stirngläser
(12a, 12b) in einer Ebene mit einem gleichbleibenden Krümmungsradius über das
jeweilige Teil hinweg beträchtlich
gekrümmt
sind, kann man aus 10b entnehmen,
dass die Seitengläser
(14a, 14b) eine kompliziertere Gestalt besitzen
und Teilbereiche mit unterschiedlichen Krümmungsradien aufweisen.
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Während
einzelne Ausführungsformen
beschrieben wurden, sollte es den Fachleuten klar sein, dass verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne den breiten Rahmen der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen definiert
sind, zu verlassen. Während
die Erfindung beispielsweise am allgemeinsten in Hinblick auf Flugzeug-Außenbeleuchtung
beschrieben wurde, sollte es klar sein, dass sie darauf nicht beschränkt ist.
In diesem Zusammenhang sollte klar sein, dass die Erfindung auch
für Flugzeug-Innenbeleuchtung,
wie beispielsweise Cockpit-Innenbeleuchtung und Karten-Lesebeleuchtung,
auf Beleuchtungen im Meer, wie beispielsweise für Schiffe und Körper im
Meer (Ölbohranlagen,
Leuchttürme,
Bojen etc.) und für
die Außenbeleuchtung
an Hochhäusern
angewendet werden kann. Zusätzlich
kann das erfindungsgemäße IR-Filterglas auch Anwendungen
bei Lande- und anderen Navigationslichtern auf Flugplätzen finden.