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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Die Retina ist eine dünne Haut
aus lichtempfindlichem Gewebe an der Innenwand des hinteren Auges. Das
in das Auge einfallende Licht wird von der Cornea und der Linse
in der Retina scharf abgebildet. Die Retina wandelt dann die Lichtbilder
in elektrische Impulse um, die über
den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden.
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Die Macula ist ein winziger Bereich
der Netzhaut, der für
scharfes Sehen und Farbensehen verantwortlich ist. Die Macula ermöglicht das
Lesen, das Auto fahren und die Durchführung von Präzisionsarbeiten. Die
Macula ist von der peripheren Retina umgeben, die für das periphere
Sehen und das Dunkelsehen verantwortlich ist. Die Makuladegeneration
ist eine Schädigung
oder ein Abbau der Macula, dem darunter liegenden Gewebe oder benachbartem
Gewebe. Makuladegeneration ist die Hauptursache für Sehschärfeverlust,
Leseschwächen
und präzises
Nahsehen. Die altersbedingte Makuladegeneration (ARMD) ist die häufigste
Ursache für
Blindheit nach dem Gesetz bei älteren
Menschen.
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Die häufigste Form der Makuladegeneration
ist die "trockene" oder atrophierende
Makuladegeneration aufgrund einer Rückbildung von vaskulären und
anderen Strukturund Nährgeweben
unterhalb der Retina im Makulabereich. Eine ernsthaftere Form wird
als "feuchte" oder exsudierende
Makuladegeneration bezeichnet. Bei dieser Form durchbrechen Blutgefäße in der
Choroidea (einer Schicht unterhalb der Retina, die die Retina mit
Nährstoffen
versorgt) eine dünne
Schutzschicht zwischen diesen beiden Geweben. Diese Blutgefäße wachsen
rapide und auf unkontrollierte Weise abnorm direkt unter der Retina,
was zu Flüssigkeitsaustritt,
Blutungen und schließlich
der Bildung von Narbengewebe in der Macula führt, was wiederum zu einem
schweren Verlust des zentralen Sehens führt. Dieser Prozess wird als
choroidale Neovaskularisation (CNV) bezeichnet.
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CNV ist ein Zustand mit schlechter
Prognose; die wirksame Behandlung durch Photokoagulation mittels
heißem
Laser verlangt die Erfassung der Läsion mit anschließender Festlegung
der Ränder.
Zur Erfassung von austretender Flüssigkeit aus den betroffenen
Gefäßen wird
die Angiographie eingesetzt, eine CNV ist aber häufig größer als auf herkömmlichen
Angiogrammen zu erkennen, da die Gefäße groß sind, ein nur schlecht definiertes
Bett haben, unterhalb der Retina herausragen und mit dem Pigmentepithel
assoziiert sein können.
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Eine Neovaskularisation führt auch
bei anderen Augenkrankheiten, einschließlich des neovaskulären Glaukoms,
des okulären
Histoplasmose-Syndroms, Myopie, Diabetes, Pterygium sowie Infektionen
und Entzündungen,
zu Sehverlust. Beim Histoplasmose-Syndrom kommt es in der Choroidea
der Innenschicht des hinteren Auges zu einer Reihe von Ereignissen,
die zu einer lokalisierten Entzündung
der Choroidea mit anschließender
Narbenbildung und Funktionsverlust der betroffenen Retina sowie
der Entstehung eines blinden Flecks (Skotom.) führen. In einigen Fällen wird
die Choroidea zur Neubildung von Blutgefäßen angeregt, die sehr viel
schwächer
sind als normale Blutgefäße. Diese
neigen zu Blutungen mit weiterer Narbenbildung und weiterem Funktionsverlust
der darüber
liegenden Retina. Bei der Retinopathia diabetica sind retinale und
nicht choroidale Blutgefäße betroffen,
die zu Blutungen, vaskulären
Unregelmäßigkeiten
und weißlichen
Exsudaten führen.
Bei ganz besonders schweren Formen kann auch eine retinale Neovaskularisation
auftreten.
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Die derzeit angewendeten Diagnosemethoden
bei Augenstörungen
umfassen häufig
den Einsatz eines Farbstoffs wie Fluorescein oder Indocyanin-Grün in einem
Angiogramm. Fluorescein ist ein niedermolekulares Molekül, das schnell
aus Gefäßen austritt,
aufgrund seiner geringen Absorption und Emissionswellenlängen und
auf grund von Autofluoreszenz können
jedoch nur oberflächliche
morphologische Strukturen bildgebend dargestellt werden; subretinale
Blutungen blockieren die Erfassung des darunter liegenden chorioretinalen
Gefäßnetzes.
Im Gegensatz dazu kann ICG mit einem Absorptionsband bei 805 nm
und Fluoreszenz bei 835 nm aufgrund von Spektralunterschieden und
auch aufgrund des längeren
Aufenthalts in dem erkrankten Gefäßnetz, möglicherweise in Assoziation
mit Albumin, tiefer liegende choroidale Gefäße besser als Fluorescein bildgebend
darstellen. Bei diesem Verfahren wird der Farbstoff durch eine Vene
im Arm in die Blutbahn injiziert. Im Strahlengang und vor dem Film
werden Spezialfilter angeordnet, mit deren Hilfe der fluoreszierende Farbstoff
sichtbar gemacht wird, während
er durch die Gefäße der Retina
passiert. Während
der Farbstoff durch die Blutgefäße des hinteren
Auges passiert, werden Bilder der Gefäßanatomie von Retina und Macula gemacht.
Gefäßverschlüsse oder
das Austreten von Farbstoff deuten in der Regel auf ein abnormes
Gefäßnetz hin,
hier ist der Flüssigkeitsaustritt
von Fluorescein jedoch ein Problem. Eine andere Technik der kontaktlosen
bildgebenden Darstellung ist die optische Kohärenztomographie, mit der Schnitttomogramme
der Retina mit hoher Tiefenauflösung
erstellt werden.
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Die derzeitige Behandlung der Neovaskularisation
beruht auf der Abhebung von Blutgefäßen mit Hilfe der Photokoagulation
mit heißem
Laser. Eine solche Behandlung ist jedoch nicht selektiv, verlangt
die Zerstörung
von Gewebe mittels hoher Temperaturen und wird von einer Netzhautschädigung in
voller Dicke sowie Schädigung
mittelgroßer
und großer
choroidaler Gefäße begleitet.
Außerdem
hat der Patient eine atrophierende Narbe und ein Skotom. Weiterhin
sind Rückfälle häufig und
die Prognose für
den Zustand des Patienten schlecht.
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Mit Hilfe von Entwicklungsstrategien
wurde eine selektivere Schließung
der Blutgefäße gesucht,
um die darüber
liegende neurosensorische Retina zu erhalten. Eine solche Strategie
ist die photodynamische Therapie (PDT), eine Behandlungstechnik,
die sich eines photosensibilisierenden Farbstoffs und nicht schädlichen Lichts
bedient, das dem Absorptionsprofil des Sensibilisators entspricht,
um bei Bestrahlung in Gegenwart von Sauerstoff zytotoxische Substanzen
wie Sauerstoff-Radikale aus gutartigen Vorläufern zu erzeugen. An der nachfolgenden
irreversiblen Schädigung
biologischer Bestandteile können
auch andere reaktive Arten wie Peroxid-, Hydroperoxyl- oder Hydroxyl-Radikale
beteiligt sein. Bei den verwendeten Dosen zeigen weder das Licht
noch das Arzneimittel irgendwelche unabhängige Aktivität am Zielort.
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Die Wirksamkeit von PDT basiert auf
drei zusätzlichen
Faktoren: i) Die photosensibilisierenden Farbstoffe, die bei der
PDT zum Einsatz kommen, haben vorzugsweise die Fähigkeit, sich am Behandlungsort,
und nicht im umgebenden Gewebe anzusammeln. ii) Die hohe Reaktivität und die
kurze Lebenszeit von aktivem Sauerstoff bedeuten, dass es eine sehr
kurze Reichweite (~0,1 μm)
hat und es unwahrscheinlich ist, dass es aus der Region entweicht,
in der es erzeugt wurde; somit ist die Zytotoxizität auf genau
die Region des lichtaktivierten Arzneimittels beschränkt. iii)
Entwicklungen in der Lichtabgabe, wie Laser, Leuchtdioden und Faseroptik,
ermöglichen
die präzise
Aussendung eines intensiven, nicht schädlichen Lichtstrahls zu zahlreichen Körperteilen.
Ein Überblick
der photodynamischen Therapie ist der US-Patentschrift Nr. 5,252,720
zu entnehmen (die vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist).
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Die photodynamische Therapie von
Augenzuständen,
die durch Neovaskularisation gekennzeichnet sind, wurde bereits
mit herkömmlichen
Porphyrinderivaten wie dem Hämatoporphyrinderivat
(Dihämatoporphyrinether),
PHOTOFRIN® Porfimer-Natrium
und Zinn-Ethyl-Etio-Purpurin versucht. In diesem Zusammenhang traten
aufgrund der Interferenz von Augenpigmenten Probleme auf, wie sie
beispielsweise in der US-Patentschrift Nr. 5,576,013 von Williams
et al. beschrieben sind. Darüber
hinaus wurden Phthalocyanin- und Benzoporphyrinderivate zur photodynamischen
Therapie herangezogen. Die PCT-Veröffentlichung
WO 95/24930 und Miller et al. (Archives of Ophthalmology, Juni,
1995) betreffen die Behandlung von Augenzuständen, die durch unerwünschte Neovaskularisation
gekennzeichnet sind, umfassend die Verabreichung eines grünen Porphyrins
in das neovaskuläre
Gewebe und Bestrahlung des neovaskulären Gewebes mit Licht einer
Wellenlänge
von 550–695
nm. Die US-Patentschriften Nr. 5,166,197 und Nr. 5,484,778 betreffen
Phthalocyaninderivate, die offenbar bei. der Makuladegeneration
nützlich
sind. Asrani und Zeimer (British Journal of Ophthalmology, 1995,
79: 766–770)
betrifft den Verschluss von okulären
Gefäßen mit:
Hilfe von Licht und Phthalocyanin, das in wärmeempfindliche Liposome eingekapselt
ist. Levy (Semin. Oncol. 1.994, 21/6, Suppl. 15 (4–10)) betrifft
eine photodynamische Therapie mit Porfimer-Natrium (PHOTOFRIN®,
das Licht von 630 nm verlangt und eine kutane Photosensibilisierung
verursacht, die bis zu sechs Wochen anhalten kann) und einem Benzoporphyrinderivat
(BPD Verteporfin, das eine kutane Photosensibilisierung von wenigen
Tagen Dauer verursacht). Lin et al. (IOVS 34: 1303 Abstract 2953,
1993) betrifft den photodynamischen Verschluss choroidaler Gefäße mittels
des Benzoporphyrinderivats BPD-MA. Baumal et al. (Invest. Ophthalmol.
Vis. Sci. 37/3: 5122 (Abstract) 1996) betrifft die PDT einer experimentellen
choroidalen Neovaskularisation mit Zinn-Ethyl-Etio-Purpurin (SnET2)
und Bestrahlung mit 665 nm. BPD und SnET2 sind in wässrigen
Lösungen
unlöslich
und verlangen zur Verabreichung ein hydrophobes Vehikel. Zu weiteren
Einschränkungen
bekannter Photosensibilisatoren gehören unzulängliche Lichtdurchdringung
von hämorrhagischem
Gewebe und Pigmentgewebe, systemische kutane Photosensibilisierung,
mangelnde Selektivität,
normale Gewebeschäden
und erneutes Öffnen
erkrankter Gefäße. Bei
hydrophoben Vehikellösungsvermittlern
ist eine Clearance-Zeit vor der Bestrahlung erforderlich. Bolusinjektion
und sofortige Bestrahlung sind nicht durchführbar.
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Texaphyrine sind aromatische makrocyclische "expandierte" Pentadentat-Porphyrine,
die als MRI-Kontrastmittel, als Radiosensibilisatoren, als Chemosensibilisatoren
und bei der photodynamischen Therapie zum Einsatz kommen. Texaphyrin
wird als aromatisches Benzannulen mit Delokalisierungswegen für sowohl
18π- als
auch 22π-Elektronen betrachtet.
Texaphyrinmoleküle
haben im gewebedurchlässigen
Bereich von 700–900
nm eine hohe Absorption und zeigen eine inhärent selektive Aufnahme oder
Biolokalisierung in bestimmten Gewebearten, insbesondere in Regionen
wie beispielsweise der Leber, Atheromen oder Tumorgewebe. Texaphyrine
haben signifikante Tumorselektivität gezeigt, was mittels Kernspintomographie
und Fluoreszenzbestimmung nachgewiesen wurde. Texaphyrine und wasserlösliche Texaphyrine,
deren Herstellungsverfahren und verschiedenen Anwendungen sind in
den US-Patentschriften Nr. 4,935,498; 5,162,509; 5,252,720; 5,256,399;
5,272,142; 5,292,414; 5,369,101; 5,432,171; 5,439,570; 5,451,576;
5,457,183; 5,475,104; 5,504;205; 5,525,325; 5,559,207; 5,565,552;
5,567,687; 5,569,759; 5,580,543; 5,583,220; 5,587,371; 5,587,463;
5, 591, 422; 5, 594, 136; 5, 595, 726; 5, 599, 923; 5, 599, 928;
5,601,802; 5,607,924 und 5,622,946; den PCT-Veröffentlichungen WO 90/10633;
94/29316; 95/10307; 95/21845; 96/09315; 96/38461; 96/40253; 97/26915
und 97/35617; der PCT-Anmeldung PCT/US97/09501; den erteilten US-Patentanmeldungen
Nr. 08/458,347; 08/484,551 und 08/591,318 und den anhängigen US-Patentanmeldungen
Nr. 08/763,451; 08/903,099 und 08/914,272 beschrieben, wobei der
Inhalt jedes Patents, jeder Veröffentlichung und
jeder Anmeldung vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Texaphyrine zur Augendiagnose und -therapie bereit. Die Verwendung von
Texa phyrinen umgeht die Probleme, die bei bekannten Verfahren auftreten,
nicht zuletzt aufgrund der doppelten Wellenlänge bei der Lichtabsorption,
der Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen,
der schnellen Clearance, der Verwendung einer Bolusinjektion und
der Bereitstellung eines einzigen Mittels zur Darstellung und Behandlung.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung sieht die
Verwendung von Texaphyrin bei der Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Verwendung in der Augendiagnose und -therapie
vor, insbesondere einer Therapie, die die photodynamische Therapie
von Augenzuständen
umfasst, die durch abnorme Gefäßnetze gekennzeichnet
sind. Demgemäß ist ein
Aspekt der Erfindung auf die Verwendung von Texaphyrin zur Durchführung einer
Angiographie des Auges ausgerichtet, das heißt der Beobachtung eines Gefäßnetzes
im Auge eines Patienten. Das Verwendungsverfahren umfasst die Schritte
der Verabreichung eines nachweisbaren Texaphyrins an den Patienten
und der Beobachtung des Zustands des Gefäßnetzes im Auge. Wenn das nachweisbare
Texaphyrin fluoreszierend ist, kann die Beobachtung durch Fluoreszenz
erfolgen; wenn das nachweisbare Texaphyrin einen Komplex mit einem
paramagnetischen Kation bildet, kann die Beobachtung durch Kernspintomographie
erfolgen. Außerdem
kann: die bildgebende Darstellung eines nachweisbaren Texaphyrins auch
mittels Röntgenstrahlung,
Raman-Streuung, Magnetometrie (Biolumineszenz) oder optischer Kohärenztomographie
erfolgen. In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Verwendung
von Texaphyrin zur Behandlung eines Augenzustands eines Patienten
vorgesehen, der durch ein abnormes Gefäßnetz gekennzeichnet ist. Das
Verwendungsverfahren umfasst die Schritte der Verabreichung eines
photosensibilisierenden Texaphyrins an den Patienten und der Bestrahlung
des Gefäßnetzes
mit Licht. Das Verwendungsverfahren kann auch den Schritt einer
Beobachtung des Augenzustands des Patienten durch bildgebende Darstellung
von Texaphyrin, wie vorliegend beschrieben, umfassen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die Verwendung von Texaphyrin bei der photodynamischen Therapie
der Makuladegeneration eines Patienten, wobei das Verwendungsverfahren
die Schritte der Verabreichung eines photosensibilisierenden Texaphyrins
an den Patienten und der Bestrahlung der Macula mit Licht umfasst.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die Verwendung eines Texaphyrins zur Beobachtung und Behandlung
eines Augenzustands eines Patienten, der durch ein abnormes Gefäßnetz gekennzeichnet
ist, mit einem einzigen Mittel. Das Verwendungsverfahren umfasst
die Schritte der Verabreichung eines photosensibilisierenden, fluoreszierenden
Texaphyrins an den Patienten, der Beobachtung des Augenzustands
des Patienten mittels Fluoreszenz von Texaphyrin und Bestrahlung
des Gefäßnetzes
mit Licht.
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Bei einer Angiographie können Texaphyrine
mit 400-500 nm Licht
(dem Soret-Band) oder mit 700–800 nm
Licht (dem Q-Band) aktiviert werden und bieten so zahlreiche, vielseitige
Verwendungsmöglichkeiten
beim Einsatz im menschlichen Körper
(siehe 1). Bei der Phototherapie
können
Texaphyrine mit 400–500
nm und längeren
Wellenlängen
des Lichtes bestrahlt werden, für
die okuläre
Gewebe relativ durchlässig
sind, wobei das Licht insbesondere Blut und Gefäßgewebe durchdringen kann,
das heißt
mit 700–800
nm, insbesondere mit ungefähr
732 nm. Texaphyrine sind aufgrund ihrer Ansammlung in Bereichen
abnormer Permeabilität oder
Schädigung
als Mittel zur bildgebenden Darstellung im Rahmen einer Angiographie
okulärer
Blutgefäße besonders
geeignet. Texaphyrine sind besonders bei der PDT wirksam, da Licht
der Wellenlänge,
die für
Texaphyrin verwendet wird, einfach durch Blut und andere endogene
Pigmente passiert, um eine photodynamisch vermittelte Zerstörung von
pigmentiertem und pigmentähnlichem
Gewebe wie in USSN Nr. 08/914,272 beschrieben, die vorliegend durch
Bezugnahme eingeschlossen ist, zu bewirken. PDT verlangt höhere Lichtwerte als
die bildgebende Darstellung.
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Die Wasserlöslichkeit von Texaphyrinen
ist ein Vorteil für
die hier bereitgestellten okulären
Verwendungsverfahren, da sie verglichen mit BPD, mTHPC oder SnET2,
die beispielsweise Solubilisierungsvehikel wie eine lipide Umgebung
verlangen, eine schnelle Infusion in Form eines Bolus ermöglichen
und außerdem die
Notwendigkeit eines lipophilen Trägers, die Verwendung von Liposomen
oder den Einsatz einer Pumpe vermeiden. Die primäre Erregung (470 nm) und die
Emissionsspitzen (750 nm) von Texaphyrin liegen weit auseinander,
wobei im Infrarot-Bereich, falls erforderlich, eine zweite Erregungsspitze
(732 nm) zur Verfügung steht.
Texaphyrine können
in Form einer Bolusinjektion verabreicht werden, was die Gegenwart
einer ausreichend hohen Menge des Arzneimittels im Blut sowie eine
kurze Wartezeit zwischen Dosierung und Behandlung gewährleistet.
Texaphyrine werden schnell aus dem Körper ausgeschieden; Toxizität im Auge
durch die erfindungsgemäße Verwendung
von Texaphyrinen wurde nicht beobachtet. Ein weiterer Vorteil der
schnellen Ausscheidung ist, dass größere Gefäße schneller entleert werden,
was die bildgebende Darstellung und Behandlung eines neovaskulären Komplexes
ermöglicht.
Die diagnostische bildgebende Darstellung und die Therapie können durch
die Verwendung von Texaphyrin sowohl als Mittel bei der Angiographie
als auch bei der PDT mit einem Mittel durchgeführt werden, so dass sowohl
eine präzise
Ermittlung der Farbstoffansammlung vor der Behandlung als auch die
sofortige Bestätigung
eines photodynamischen Verschlusses nach der Behandlung möglich sind.
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Gemäß langjähriger Patentgesetzkonvention
bedeuten die Begriffe "ein" und "eine" in dieser Anmeldung
einschließlich
der Ansprüche "ein(e) oder mehr".
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ABKÜRZUNGEN
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- ARMD – Altersbedingte
Makuladegeneration
- BPD – Benzoporphyrinderivat
- IN – Unterer
innerer Quadrant
- IT – Unterer äußerer Quadrant
- CNV (M) – Choroidale
Neovaskularisation (Membran)
- FWHM – Volle
Breite, halbes Maximum
- HDL – Lipoproteine
hoher Dichte
- ICG – Indocyanin-Grün
- LDL – Lipoproteine
niedriger Dichte
- Lu(III)T2BET – Lutetium
Texaphyrin, T2BET
- mTHPC – Tetra(m-hydroxyphenyl)chlorin
- NZW – New
Zealand White
- OD – Rechtes
Auge
- OS – Linkes
Auge
- PDT – Photodynamische
Therapie
- SN – Oberer
innerer Quadrant
- SnET2 – Zinn-Etio-Purpurin
- ST – Oberer äußerer Quadrant
- TGF-b – Transformierender
Wachstumsfaktor b
- Txp – Texaphyrin
- VEGF – Vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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1.
Absorptionsspektrum (durchgehende Linie) und Fluoreszenzprofil (gestrichelte
Linie) von LuT2BET.
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2.
LuT2BET-Fluoreszenzangiogramns des Auges eines NZW-Kaninchens, bei
dem einige Wochen vor dem Angiogramm eine Läsion (Laserkoagulation) im
unteren inneren Quadranten hervorgerufen wurde. Das Bild wurde sofort
nach der Injektion von 4 μmol
LuT2BET/kg aufgenommen und zeigt die Netzhautgefäße, die aus dem Discus nervi
optici, der dunklen Fläche
links von der Augenmitte bei 9 Uhr, austreten. Die horizontal verlaufenden Gefäße stellen
die Verzweigungen der Arteria ophthalmica dar und die vertikal verlaufenden
Gefäße sind
die Arterien und Venen der Choroidea. In einer der Hauptarterien,
die von dem Discus nervi optici ausgehen, wurde eine akute Läsion (Verschluss)
verursacht (die deutlicher im später
aufgenommenen Angiogramm, 3,
zu sehen ist). Der runde hypovaskuläre Bereich zwischen 4 und 5
Uhr am Rand des dargestellten Abschnitts der Retina ist der Bereich,
in dem die frühere
thermische Abhebung stattgefunden hat.
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3.
LuT2BET-Fluoreszenzangiogramm des Spätstadiums bei dem in 2 beschriebenen Tier, das
das blockierte Gefäß in der
oberen linken Ecke zeigt. Die chronische Läsion knapp außerhalb
der Mitte ist gut zu sehen. Neovaskuläre Gefäße sind um eine avaskuläre Narbe
herum erkennbar.
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4.
Fluorescein-Angiogramm des Frühstadiums,
das das Austreten des Farbstoffs aus der akuten Läsion zeigt.
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5.
Fluorescein-Angiogramm des Spätstadiums
des unteren rechten Quadranten des Tieres aus 4.
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6.
ICG-Fluoreszenzangiogramm des Spätstadiums
des unteren rechten Quadranten. Das Fluoreszenzangiogramm mit Texaphyrin
derselben Läsion
ist in 3 dargestellt.
Das ICG-Bild ist amorph und zeigt keine Einzelheiten der neovaskulären Gefäße, die
eindeutig in 3 zu erkennen
sind.
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7.
Fluorescein-Angiogramm eines Kaninchenauges, in dessen Markstrahl
akut eine Läsion
induziert wurde. Das Fluorescein tritt aus der laserinduzierten
Läsion
aus.
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8.
Fluorescein-Angiogramm des Kaninchens aus 7 nach PDT mit LuT2BET. Das Bild zeigt den
Ver schluss der Gefäße, nachgewiesen
anhand der Fluorescein-Färbung
und Retention in der durch PDT behandelten Läsion.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Erfindung sieht die
Verwendung von Texaphyrin bei der Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Verwendung in der Augendiagnose und -therapie,
insbesondere von Diagnoseangiogrammen, und der photodynamischen
Therapie von Augenzuständen
vor, die durch ein abnormes Gefäßnetz gekennzeichnet
sind. "Abnormes
Gefäßnetz", wie vorliegend
verwendet, bedeutet ein unerwünschtes Gefäßnetz, ein
pathologisch neugebildetes Gefäßnetz; irreguläre, verschlossene,
nässende
oder entzündete okuläre Gefäße oder
okuläre
Gewebe; entzündete
okuläre
Membranen oder abnorme Zustände,
die mit der Kanalisation von Flüssigkeiten
im Augenbereich zusammenhängen,
insbesondere Blutgefäße. Zu Zuständen mit
abnormen Gefäßnetzen
gehören
Zustände
wie die Makuladegeneration, Glaukom, Neovaskularisation des Discus
nervi optici oder der Retina bei. Retinopathia diabetica, Pannus,
das heißt
abnorme, oberflächliche
Vaskularisation der Cornea oder Conjuncaiva, Pterygium, das heißt die Verdickung
der Conjunctiva bulbi an der Cornea, Zustände mit retinalen oder choroidalen
neovaskulären
Gefäßnetzen,
das okuläre
Histoplasmose-Syndrom,
Myopie, entzündliche
Augenkrankheiten, Chororetinopathia centralis serosa, eine subretinale
neovaskuläre
Membran oder durch Neoplasma induzierte neovaskuläre Gefäßnetze wie
beispielsweise ein Melanom oder ein retinales Blastom. Die Behandlung
eines abnormen Gefäßnetzes
in Verbindung mit pigmentierten oder nicht pigmentierten Karzinomen
im Auge, einschließlich
Melanomen, ist bei der Verwendung der vorliegenden Erfindung ebenfalls
denkbar. Zu den okulären
Melanomen gehören
uveale Melanome und Melanome der Augenlidhaut, der Conjunctiva,
der Augenhöhle
oder retinale Melanome.
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"Beobachtung
des Gefäßnetzes", wie vorliegend
verwendet, bedeutet die Durchführung
eines bildgebenden Verfahrens und die Sammlung von Informationen
aus beispielsweise einem Angiogramm, einem Röntgenbild, einem Kernspintomogramm
oder einem optischen Kohärenztomogramm
zur Deutung des Augenzustands. Der Augenzustand kann normal sein
oder beispielsweise vaskuläre
Lecks oder Verschlüsse
aufweisen. "Auge" und "okulär", wie vorliegend
verwendet, beinhalten das Auge, darunter liegende und benachbarte Gewebe
und verwandte Gewebe nahe dem Auge oder um das Auge herum, die die
Funktionsweise des Auges beeinflussen.
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Das Texaphyrin oder der Texaphyrin-Metall-Komplex
zur Verwendung in der Augendiagnose oder der photodynamischen Therapie
kann die Struktur I:
oder die Struktur II aufweisen:
M ist ein divalentes Metallkation
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ca(II), Mn(II), Co(II), Ni(II), Zn(II), Cd(II),
Hg(II), Fe(II), Sm(II) und UO
2(II) oder
ein trivalentes Metallkation ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Mn(III), Co(III), Ni(III), Fe(III), Ho(III), Ce(III), Y(III), In(III),
Pr(III), Nd(III), Sm(III), Eu(III), Gd(III), Tb(III), Dy(III), Er(III),
Tm(III), Yb(III), Lu(III), La(III) und U(III).
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R1-R4, R7 und R8 sind unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halid, Hydroxyl, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Haloalkyl, Nitro,
Formyl, Acyl, Hydroxyalkyl, Alkoxy, Hydroxyalkoxy, Hydroxyalkenyl,
Hydroxyalkinyl, Saccharid, Carboxyl, Carboxyalkyl, Carboxyamid,
Carboxyamidalkyl, Amino, Aminoalkyl, ein gerichtetes Molekül, eine
katalytische Gruppe oder ein Kuppler, der an ein gerichtetes Molekül oder eine
katalytische Gruppe gekoppelt ist.
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R6 und R9 werden unabhängig voneinander aus den Gruppen
bestehend aus R1-R4,
R7 und R8 ausgewählt, mit
der Einschränkung,
dass das Halid nicht Iodid ist und dass das Haloalkyl nicht Iodalkyl
ist.
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R5 und R10-R12 sind unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Hydroxyalkyl, Alkoxy,
Hydroxyalkoxy, Hydroxyalkenyl, Hydroxyalkinyl, Carboxyalkyl, Carboxyamid,
Carboxyamidalkyl, Amino, Aminoalkyl oder ein Kuppler, der an ein
Saccharid, an ein gerichtetes Molekül oder eine katalytische Gruppe
gekoppelt ist und n ist eine ganze Zahl kleiner als oder gleich
5.
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R13 ist Alkyl,
Alkenyl, Oxyalkyl oder Hydroxyalkyl mit bis zu ungefähr 3 Kohlenstoffatomen
und einer Rotationsflexibilität
um das erste gebundene Kohlenstoffatom herum. Die Rotationsflexibilität ermöglicht die Anordnung
des Rests der Gruppe außerhalb
der Texaphyrinebene. Somit ist ein bevorzugtes Alkenyl beispielsweise CH2-CH=CH2. Der Pyrrol-Stickstoff-Substituent
ist besonders bevorzugt eine Methylgruppe.
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Fluoreszierende Texaphyrine werden
in der Angiographie verwendet. Der Begriff "fluoreszierend", wie vorliegend verwendet, bedeutet,
dass nach der Bestrahlung mit Licht, das mit dem Absorptionsprofil
von Texaphyrin assoziiert ist, Licht einer längeren Wellenlänge von
dem bestrahlten Texaphyrin emittiert wird. Alle Texaphyrine sind
fluoreszierend, jedoch in unterschiedlichem Umfang, und Texaphyrine,
die mit Y(III), Lu(III), Gd(III), Dy(III), Eu(III) oder Mn(III)
komplexiert. sind, sind beispielsweise als fluoreszierende Texaphyrine
bevorzugt. Insbesondere Lutetium Texaphyrin besitzt ein ausgeprägtes, breites
Fluoreszenzemissionsprofil nahe des Infrarot-Bereichs um 750 nm
herum (FWHM = 60 nm}, das nicht durch endogene Chromophore gestört wird,
was erhebliche Vorteile gegenüber:
der herkömmlichen
Fluorescein-Angiographie hat. Außerdem zeigt Lutetium Texaphyrin
beim Menschen eine schnelle Plasma-Clearance (T1/2α von 0,25
Stunden), wodurch kutane Phototoxizität im Gegensatz zu anderen Photosensibilisatoren
auf ein Mindestmaß beschränkt ist.
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Texaphyrine können neben der Fluoreszenzbestimmung
auch durch Röntgenstrahlen,
Raman-Streuung, Magnetometrie oder durch optische Kohärenztomographie
bildgebend dargestellt werden; außerdem können mit einem paramagnetischen
Metallkation komplexierte Texaphyrine bei der Kernspintomographie
verwendet werden. Zu bevorzugten paramagnetischen Metallkationen
gehören
Mn(II), Mn(III), Fe(III) oder trivalente Lanthanide außer La(III),
Lu(III) und Pm(III). Besonders bevorzugte paramagnetische Metalle
sind Mn(II), Mn(III), Dy(III) oder Gd(III); insbesondere bevorzugt
ist Gd(III). Bei der praktischen Umsetzung der Erfindung kann jede
der zahlreichen Arten der bildgebenden Darstellung mittels Magnetresonanz
verwendet werden, einschließlich
beispielsweise Kernspinresonanz (NMR), Kernspin resonanz-Spektroskopie
und Elektronenspinresonanz (ESR). Die bevorzugte bildgebende Technik
ist NMR.
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Photosensibilisierende Texaphyrine
werden in der photodynamischen Therapie benutzt. Ein photoesensibilisierendes
Texaphyrin kann ein freies Texaphyrin oder mit einem diamagnetischen
Metall metallisiert sein. Der Begriff "photosensibilisierend", wie vorliegend
verwendet, bedeutet, dass nach der Bestrahlung mit Licht, das mit
dem Absorptionsprofil von Texaphyrin assoziiert ist, Texaphyrin
die Bildung von Sauerstoffprodukten bewirkt, die zytotoxisch sind.
Zytotoxische Sauerstoffprodukte können Sauerstoff-Radikale, Hydroxyl-Radikale,
Peroxid-Radikale, Hydroperoxyl-Radikale oder dergleichen sein. Zur
Erzeugung von Sauerstoff-Radikalen ist das bevorzugte Metall ein
diamagnetisches Metall. Ein bevorzugtes diamagnetisches Metall ist
Lu(III), La(III), In(III), Zn(II) oder Cd(II) und ein besonders
bevorzugtes diamagnetisches Metall ist Lu(III).
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In der vorstehend beschriebenen Struktur
I ist "n" typisch eine ganze
Zahl von kleiner als oder gleich 5. Im Rahmen des grundlegenden
Makrorings mit einem divalenten oder trivalenten Metallkation ist
n 1 oder 2; für
den Fachmann ist es angesichts der vorliegenden Beschreibung jedoch
offensichtlich, dass sich der Wert von n mit den Ladungen der Substituenten
R1-R12 und den Ladungen
des kovalent gebundenen gerichteten Moleküls ändert. Für den Fachmann ist es selbstverständlich,
dass die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Komplexe einen
oder mehr zusätzliche
Liganden aufweisen, die einen Ladungsausgleich und/oder eine koordinative
Sättigung
des Metallions bewirken. Zu solchen Liganden gehören unter anderem Chlorid,
Nitrat, Acetat und Hydroxid.
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Repräsentative Beispiele für Alkane,
die als erfindungsgemäße Alkylqruppensubstituenten
geeignet sind, umfassen Methan, Ethan, geradkettige, verzweigtkettige oder
cyclische Isomere von Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan,
Nonan und Decan, wobei Methan, Ethan und Propan bevorzugt sind.
Erfindungsgemäß sind Alkylgruppen
mit bis zu ungefähr
dreißig
oder bis zu ungefähr
fünfzig
Kohlenstoffatomen denkbar. Repräsentative
Beispiele für
substituierte Alkyle umfassen Alkyle, die mit zwei oder mehr funktionellen
Gruppen wie vorliegend beschrieben substituiert sind.
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Repräsentative Beispiele für Alkene,
die als erfindungsgemäße Alkenylgruppensubstituenten.
geeignet sind, umfassen Ethen, geradkettige, verzweigtkettige oder
cyclische Isomere von Propen, Buten, Penten, Hexen, Hepten, Octen,
Nonen und Decen, wobei Ethen und Propen bevorzugt sind. Erfindungsgemäß sind Alkenylgruppen
mit bis zu ungefähr
dreißig
oder fünfzig
Kohlenstoffatomen und bis zu ungefähr fünf Doppelbindungen oder besonders
bevorzugt bis zu ungefähr
drei Doppelbindungen denkbar.
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Repräsentative Beispiele für Alkine,
die als erfindungsgemäße Alkinylgruppensubstituenten
geeignet sind, umfassen Ethin, geradkettige, verzweigtkettige oder
cyclische Isomere von Propan, Butin, Pentin, Hexin, Heptin, Octin,
Nonen und Decin, wobei Ethin und Propin bevorzugt sind. Erfindungsgemäß sind Alkinylgruppen mit
bis zu ungefähr
dreißig
oder bis zu ungefähr
fünfzig
Kohlenstoffatomen und bis zu ungefähr fünf oder bis zu ungefähr drei
Dreifachbindungen denkbar.
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Das Aryl kann eine Verbindung sein,
deren Moleküle
die Ringstrukturcharakteristik von Benzol, Naphthalen, Phenantren,
Anthracen und dergleichen haben, das heißt entweder ein Benzolring
mit sechs Kohlenstoffatomen oder kondensierte Ringe mit sechs Kohlenstoffatomen
der anderen aromatischen Derivate. Eine Arylgruppe kann beispielsweise
Phenyl oder Naphthyl sein, entweder unsubstituiert oder mit einem
Stickstoff-, Carboxyl-, Sulfonsäure-,
Hydroxyl-, Oxyalkyl- oder Halidsubstituenten substituiert. In diesem
Fall kann der Substi tuent am Phenyl oder Naphthyl in einem Syntheseschritt
nach der Kondensierung, die zur Bildung des Makrorings führt, hinzugefügt werden.
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Bei der praktischen Umsetzung der
vorliegenden Erfindung sind Chlorid, Bromid, Fluorid und Iodid als Halidsubstituenten
denkbar, wobei Iodid jedoch nicht für R6 und
R9 in Frage kommt. R6 und
R9 können
Chlorid-, Bromid- oder Fluoridsubstituenten haben. Repräsentative
Beispiele für
Haloalkyle, die erfindungsgemäß Anwendung
finden, umfassen Halide von Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan,
Hexan, Heptan, Octan, Nonan und Decan, wobei Halide, vorzugsweise
Chloride oder Bromide, von Methan, Ethan und Propan bevorzugt sind.
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"Hydroxyalkyl" bedeutet Alkohole
von Alkylgruppen. Bevorzugt sind Hydroxyalkylgruppen mit einer bis zwanzig,
besonders bevorzugt einer bis zehn, Hydroxylgruppen. "Hydroxyalkyl" umfasst Glycole
und Polyglycole; Diole von Alkylen, wobei Diole von C1-10-Alkylen
bevorzugt und Diole von C1-3Alkylen besonders
bevorzugt sind, und Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und Polybutylenglycol
sowie Polyalkylenglycole mit Kombinationen aus Ethylen, Propylen
und Butylen.
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Repräsentative Beispiele für Oxyalkyle
umfassen die vorliegend beschriebenen Alkylgruppen mit Etherbindungen. "Oxyalkyl" umfasst Polyether
mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen. Die Anzahl sich wiederholender
Oxyalkyle innerhalb eines Substituenten kann bis zu 200 betragen
und ist vorzugsweise 1–20 und
besonders bevorzugt 1–10
und insbesondere bevorzugt 1–5.
Ein bevorzugtes Oxyalkyl ist 0 (CH2CH2O)xCH3,
wobei x = 1–100,
vorzugsweise 1–10
und besonders bevorzugt 1–5.
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Oxyhydroxyalkyl bedeutet Alkylgruppen
mit Ether- oder Esterbindungen, Hydroxylgruppen, substituierte Hydroxylgruppen,
Carboxylgruppen, substituierte Carboxylgruppen oder dergleichen.
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Repräsentative Beispiele für Thioalkyle
umfassen Thiole von Ethan, Thiole von geradkettigen, verzweigtkettigen
oder cyclischen Isomeren von Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan,
Octan, Nonan und Decan, wobei Thiole von Ethan (Ethanthiol, C2H5SH) oder Propan
(Propanthiol, C3H7SH)
bevorzugt sind. Zu den mit Sulfat substituierten Alkylen gehören die
vorstehend beschriebenen Alkyle, die mit einer oder mehreren Sulfatgruppen
substituiert sind, wobei ein repräsentatives Beispiel Diethylsulfat
((C2H5)2SO4) ist.
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Repräsentative Beispiele für Phosphate
umfassen Phosphat- oder Polyphosphatgruppen. Repräsentative
Beispiele für
mit Phosphat substituierte Alkyle umfassen die vorstehend beschriebenen
Alkyle, die mit einer oder mehreren Phosphat- oder Polyphosphatgruppen
substituiert sind. Repräsentative
Beispiele für
mit Phosphonat substituierte Alkyle umfassen die vorstehend beschriebenen
Alkyle, die mit einer oder mehreren Phosphonatgruppen substituiert
sind.
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Repräsentative Beispiele für Carboxylgruppen
umfassen Carbonsäuren
der vorstehend beschriebenen Alkyle sowie aromatische Carbonsäuren wie
Benzoesäure.
Repräsentative
Beispiele für
Carboxyamide umfassen primäre
Carboxyamide (CONH2), sekundäre (CONHR') und tertiäre (CONR'R'')
Carboxyamide, wobei R' und
R'' jeweils eine der
vorliegend beschriebenen funktionellen Gruppen sind.
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Repräsentative Beispiele für geeignete
Amine umfassen ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
Amin eines vorstehend beschriebenen Alkyls.
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"Carboxyamidalkyl" bedeutet Alkylgruppen
mit sekundären
oder tertiären
Amidbindungen oder dergleichen. "Carboxyalkyl" bedeutet Alkylgruppen
mit Hydroxylgruppen, mit Carboxyl oder Amid substituierten Ethern,
Esterbindun gen, Ether ohne tertiäre
Amidbindungen oder dergleichen.
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Der Begriff "Saccharid" umfasst oxidierte, reduzierte oder
substituierte Saccharide; Hexosen wie D-Glucose, D-Mannose oder
D-Galactose; Pentosen wie D-Ribose oder D-Arabinose; Ketosen wie
D-Ribulose oder D-Fructose; Disaccharide wie Saccharose, Lactose
oder Maltose; Derivate wie Acetale, Amine und phosphorylierte Zucker;
Oligosaccharide sowie offenkettige Formen verschiedener Zucker und
dergleichen. Beispiele für
Aminozucker sind Galactosamin, Glucosamin, Sialsäure und D-Glucamin-Derivate
wie 1-Amino-1-deoxysorbitol.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind Texaphyrine weiter mit gerichteten Molekülen unter Ausbildung von Konjugaten
für die
gezielte In-vivo-Abgabe gekoppelt. "Gerichtet" bedeutet Spezifität für Zielorte. "Spezifität für Zielorte" bedeutet, dass bei
Kontakt des Texaphyrinkonjugats mit dem gewünschten Ort beispielsweise
unter physiologischen Bedingungen für Ionenstärke, Temperatur, pH und dergleichen
eine spezifische Bindung entsteht. Die Wechselwirkung kann aufgrund
spezifischer elektrostatischer, hydrophober, entroper oder anderer
Wechselwirkungen bestimmter Reste des Konjugats mit spezifischen
Resten des Ziels unter Ausbildung eines stabilen Komplexes unter
Bedingungen stattfinden, die eine solche Wechselwirkung begünstigen.
Ein gerichtetes Molekül
kann eine Bindungsspezifität
zur Ansammlung am Behandlungsort aufweisen. Beispielhafte gerichtete
Moleküle,
die erfindungsgemäß denkbar
sind, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein: Lipoproteine,
einschließlich
Lipoproteine niedriger Dichte; Cholesterin; Polyamide, einschließlich Peptide
mit einer Affinität
für einen
okulären
Rezeptor; Proteine wie Antikörper
oder ein immunologisch aktives Fragment davon; Oligonucleotide,
die zu okulärer
DNA oder RNA komplementär
sind; Histamin; Hormonmimetika wie Morphin; eine katalytische Gruppe
und weitere Makrorin ge wie Sapphyrine und Rubyrine. Augenspezifische
gerichtete Moleküle
können
Moleküle
umfassen, die gegen den vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) gerichtet sind, oder die Klasse
der Integrine, die beide wichtig für die okuläre Angiogenese sind. Weitere
gerichtete Moleküle
können
beispielsweise b-Endorphin oder TGF-b umfassen.
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Der Begriff "katalytische Gruppe" bedeutet eine chemische funktionelle
Gruppe, die die Katalyse aufgrund ihrer Wirkung als allgemeine Säure, Brönstedsche
Säure,
allgemeine Base, Brönstedsche
Base, nukleophile Substanz oder auf jede andere Weise unterstützt, mittels
der die Aktivierungsbarriere einer Reaktion gesenkt oder der energetische
Grundzustand des Substrats erhöht
wird. Denkbare, beispielhafte katalytische Gruppen umfassen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Imidazol; Guanidin; substituierte Saccharide wie D-Glucosamin,
D-Mannosamin, D-Galactosamin, D-Glucamin und dergleichen; Aminosäuren wie
L-Histidin und L-Arginin; Derivate von Aminosäuren wie Histamin; Polymere
von Amino-säuren wie
Poly-L-Lysin, (LysAla)n, (LysLeuAla)n, wobei n 1–30 oder vorzugsweise 1–10 oder
besonders bevorzugt 2–7
ist, und dergleichen; deren Derivate und Texaphyrin-Metall-Komplexe.
Der Begriff "angebunden
an das Konjugat aus Texaphyrinkomplex und gerichtetem Molekül" bedeutet, dass die
katalytischen Gruppen entweder direkt mit dem Texaphyrin-Metall-Komplex
oder über
einen Linker oder Kuppler unterschiedlicher hänge mit dem Texaphyrin-Metall-Komplex verbunden
sind oder entweder mit oder ohne einen Linker oder Kuppler unterschiedlicher
Länge mit
dem Ligandenanteil eines Konjugats aus Texaphyrinkomplex und Ligand
verbunden sind.
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Ein bevorzugtes gerichtetes Molekül zum Kuppeln
an Texaphyrin ist ein Lipoprotein niedriger Dichte (LDL). Humanes
LDL ist ein physiologisches Serumprotein, das von Zellen durch die
Aufnahme über
Rezeptoren mit hoher Affinität
metabolisiert wird. Neovaskularisation führt nachweislich zu einem Anstieg
der Anzahl LDL-Rezeptoren; durch die Erhöhung der Partitionierung von
Texaphyrin in die Lipoproteinphase von Blut gibt LDL Texaphyrin
mit größter Wahrscheinlichkeit
wirksamer im Zielgewebe frei. Ein Texaphyrin-LDL-Konjugat selektioniert
Neovaskularisationen, da das Austreten des Konjugats erwartungsgemäß aufgrund
der hohen Größe des Konjugats
nur im neovaskulären
Gefäßnetz auftritt.
LDL kann gemäß dem Verfahren
von Hauel et al. (J. Clin. Invest., 34: 1345, 1995) isoliert und
gereinigt werden.
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Ein Kuppler kann als ein Linker beschrieben
werden, das heißt
das kovalente Produkt, das durch die Reaktion einer reaktiven Gruppe
gebildet wird, welche zur kovalenten Bindung eines anderen Moleküls in einem
Abstand zum Texaphyrinmakroring vorgesehen ist. Beispielhafte Linker
oder Kuppler sind kovalente Bindungen von Amiden, Amin, Disulfid,
Thioether, Ether, Ester oder Phosphat.
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In insbesondere bevorzugten Ausführungsformen
sind Konjugate und angebundene Gruppen über eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung,
eine Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung,
eine Kohlenstoff-Schwefel-Bindung oder eine Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindung,
besonders bevorzugt eine Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindung oder eine
Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung, kovalent an das Texaphyrin gebunden.
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Bevorzugte funktionelle Gruppen sind:
wenn R6 und R9 nicht
Wasserstoff sind, dann sind R5 und R10 Wasserstoff oder Methyl; und wenn R5 und R10 nicht Wasserstoff
sind, dann sind R6 und R9 Wasserstoff,
Hydroxyl oder Halid, aber nicht Iodid. Andere bevorzugte funktionelle
Gruppen für
R5, R10, R11 und R12, wenn
R6 und R9 Wasserstoff
sind, sind ein kurzkettiges Alkyl oder ein kurzkettiges Hydroxyalkyl.
Das kurzkettige Alkyl ist vorzugsweise Methyl oder Ethyl, besonders
bevorzugt Methyl. Das kurzkettige Hydroxyalkyl besteht vorzugsweise
aus 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Hydroxylgruppen, beson ders
bevorzugt 3-Hydroxypropyl. In einer gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform
sind R1 (CH2)2CH2OH, R2 und R3 CH2CH3, R4 CH3, R7 und Re O(CH2CH2O)2CH2CH2OCH3,
R5, R6, und R9-R12 H und M ist
Lu. Dieses Texaphyrin wird vorliegend als LuT2BET bezeichnet.
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In anderen gegenwärtig bevorzugten Texaphyrinverbindungen
sind R1-R12 wie
in Tabelle A und B für die
Texaphyrine A1-A108 definiert und M ist wie vorstehend definiert.
Bei den vorstehend beschriebenen Texaphyrinen handelt es sich zwar
um gegenwärtig
bevorzugte Verbindungen für
die erfindungsgemäße Verwendung,
die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt und jedes photosensibilisierende
Texaphyrin kann für PDT
und jedes fluoreszierende Texaphyrin für die Angiographie geeignet
sein.
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Wichtig ist, dass Texaphyrine mit
bestimmten Substituenten synthetisiert werden können, so dass ein Lipid-Wasser-Verteilungskoeffizient
erreicht wird, der für
den Einsatz im Auge optimal ist, das heißt es wird eine ausreichende
Wasserlöslichkeit
für die
Aufnahme in vaskuläre
Gewebe und zur einfachen Handhabung erreicht. "Wasserlöslich" bedeutet eine Löslichkeit von bis zu ungefähr 1 mM
oder mehr in wässrigen
Flüssigkeiten.
US-Patentschriften, PCT-Veröffentlichungen
und anhängige
Anmeldungen betreffend Texaphyrine, deren Herstellungs- und Verwendungsverfahren
sind vorliegend angeführt
und durch Bezugnahme eingeschlossen. Sapphyrin-Verbindungen sind
in den US-Patentschriften Nr. 5,041,078; 5,159,065; 5,120,411; 5,302,714
und 5,457,195 veröffentlicht;
jedes dieser Patente ist vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Ein Fachmann für organische Synthese kann
angesichts der vorliegenden Beschreibung und der Beschreibungen
der Patente, Anmeldungen und Veröffentlichungen,
die vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen sind, die fragliche
grundlegende Synthesechemie zur Herstellung von Texaphyrinen mit
verschiedenen Substituenten ausweiten und verfeinern. So können beispielsweise
polyhydroxylierte Gruppen mit Polyether-Bindungen, Saccharidsubstituenten,
wobei das Saccharid über
eine acetalähnliche
glycosidische Bindung angebunden ist, ein Oligosaccharid oder ein
Polysaccharid auf ähnliche
Weise an ein Texaphyrin gebunden werden. Ein zweifach carboxyliertes
Texaphyrin, wobei die Carboxylgruppen über aromatische Ether oder funktionalisierte
Alkylsubstituenten an den Texaphyrinkern gebunden sind, kann in
verschiedene veresterte Produkte umgewandelt werden, wobei die Esterbindungen
zur Anbindung weiterer hydroxylhaltiger Substituenten genutzt werden.
Polyhydroxylierte Texaphyrinderivate können unter Verwendung sekundärer Amidbindungen
synthetisiert werden. Die Saccharidanteile können über Amidbindungen angebunden werden.
Polyhydroxylierte Texaphyrinderivate mit verzweigtkettigen Polyhydroxyl
(Polyol)-Untereinheiten können über aromatische
Ether- oder Esterbindungen an den Texaphyrinkern angebunden werden.
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Die Behandlung carboxylierter Texaphyrine
mit Thionylchlorid oder p-Nitrophenolacetat kann aktivierte Acylarten
hervorbringen, die zur Anbindung an monoklonale Antikörper oder
andere interessante Biomoleküle geeignet
sind. Zur Durchführung
der Konjugation können übliche In-situ-Kopplungsverfahren
(beispielsweise 1,1'-Carbonyldiimidazol)
verwendet werden.
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Texaphyrine sind für die vorstehend
beschriebenen Verwendungen als pharmazeutische Zubereitungen vorgesehen.
Eine pharmazeutische Zubereitung eines Texaphyrins kann alleine
oder in Kombination mit pharmazeutisch verträglichen Trägern entweder in einer einzigen
Bolusdosis oder in mehreren Dosen verabreicht werden. Bevorzugte
pharmazeutische Träger
umfassen sterile wässrige
Lösungen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die durch Kombinieren eines
erfindungsgemäßen Texaphyrins
mit den pharmazeutisch verträglichen
Trägern
ausgebildet werden, werden anschließend einfach in einer Vielzahl
von Dosierformen verabreicht. Die Verabreichung kann intravenös, intramuskulär, subkutan,
ophthalmisch, retrobulbär, juxtabulbär oder topisch
erfolgen, wobei die intravenöse,
topische, ophthalmische oder retrobulbäre Verabreichung bevorzugt
und die intravenöse
Verabreichung besonders bevorzugt ist.
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Es können Lösungen von Texaphyrin in wässrigem
Propylenglycol oder in sterilen wässrigen Lösungen verwendet werden. Derartige
wässrige
Lösungen
sollten, falls erforderlich, auf geeignete Weise gepuffert sein,
und das flüssige
Verdünnungsmittel
sollte zuerst mit ausreichend Salz oder Glucose isotonisch gemacht werden.
In diesem Zusammenhang sind dem Fachmann Angesichts der vorliegenden
Beschreibung sterile, wässrige
Medien, die zum Einsatz kommen können,
bekannt. Für
das Auftragen auf Oberflächenbereiche
in der Augenregion sind topische Cremes, Emulsionen, Lösungen und
dergleichen denkbar.
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Pharmazeutische Formen umfassen sterile
wässrige
Lösungen
oder Dispersionen sowie sterile Puder zur Vor-Ort-Herstellung steriler,
injizierbarer Lösungen
und Dispersionen. Die Form ist vorzugsweise steril, in dem Umfang
flüssig,
dass die einfache Handhabung in Verbindung mit einer Kanüle möglich ist,
unter Herstellungs- und Aufbewahrungsbedingungen stabil und vor
der verunreinigenden Wirkung von Mikroorganismen wie Bakterien und
Pilzen geschützt.
Der Träger
kann ein Lösungsmittel-
oder Dispersionsmedium sein, das beispielsweise Wasser, Ethanol,
Polyol (zum Beispiel Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol und
dergleichen) und geeignete Mischungen davon enthält. Die korrekte Fluidität kann beispielsweise
durch den Einsatz eines Gleitmittels wie Lecithin, durch die Aufrechterhaltung
der erforderlichen Strahlungsgröße im Falle
einer Dispersion und durch Einsatz von oberflächenaktiven Mitteln bewahrt
werden. Die Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen kann durch
verschiedene antibakterielle und antifungale Mittel, beispielsweise
Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal und dergleichen,
erreicht werden. In vielen Fällen
ist der Zusatz von isotonischen Mitteln, beispielsweise Zuckern,
wie Mannitol oder Dextrose, oder Natriumchlorid, bevorzugt. Ein
besonders bevorzugtes isotonisches Mittel ist eine Mannitollösung mit
einer Konzentration von ungefähr
2–8% und
insbesondere bevorzugt einer Konzentration von ungefähr 5%. Eine
verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch die Verwendung
von Mitteln in den Zusammensetzungen erreicht werden, die eine Absorption
verzögern,
beispielsweise Aluminiummonostearat und Gelatine.
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Sterile Lösungen werden durch Einbringen
der erforderlichen Menge Texaphyrin in ein geeignetes Lösungsmittel
zusammen mit, je nach Bedarf, unterschiedlichen vorstehend angegebenen
weiteren Bestandteilen mit anschließender gefilterter Sterilisierung
hergestellt. Im All-gemeinen
werden Dispersionen durch Einbringen der verschiedenen sterilisierten
aktiven Bestandteile in ein steriles Vehikel hergestellt, das das
grundlegende Dispersionsmedium und die erforderlichen weiteren Bestandteile
gemäß den vorstehenden
Angaben enthält.
Im Falle von sterilen Pulvern zur Herstellung von sterilen injizierbaren
Lösungen
sind die bevorzugten Herstellungsverfahren Techniken zum Vakuumtrocknen
und Gefriertrocknen, mit denen ein Pulver des aktiven Bestandteils
sowie jedes weiteren gewünschten
Bestandteils aus einer zuvor steril filtrierten Lösung davon
erzeugt wird.
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"Pharmazeutisch
verträglicher
Träger", wie vorliegend
benutzt, umfasst jedes einzelne Lösungsmittel, Dispersionsmedium,
Gleitmittel, Permeationsverbesserungsmittel, antibakterielle und
antifungale Mittel, isotonische Mittel und die Absorption verzögernde Mittel
und dergleichen. Die Verwendung solcher Medien und Mittel für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist dem Fachmann gut bekannt. Abgesehen von einer
Unverträglichkeit
eines herkömmlichen
Mediums oder Mittels mit dem aktiven Bestandteil ist dessen Verwendung
in therapeutischen Zusammensetzungen denkbar. Es können auch
zusätzliche
aktive Bestandteile in die Zusammensetzungen eingebracht werden.
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Das Texaphyrin, das in erfindungsgemäßen angiographischen
oder photodynamischen Verfahren verwendet wird, wird in einer pharmazeutisch
wirksamen Menge verabreicht. "Pharmazeutisch
wirksam" bedeutet eine
Dosis, die in der Angiographie ein Bild erzeugt oder, nach Aussetzen
von Licht einer geeigneten Wellenlänge, eine wesentliche Behandlung
eines abnormen Gefäßnetzes
bewirkt. Die spezifische Dosis schwankt und ist von dem jeweils
gewählten
Texaphyrin, dem zu befolgenden Dosierschema, der Bestrahlungsdauer, der
zeitlichen Bemessung der Verabreichung, dem zu behandelnden Gewebe
bzw. der zu behandelnden Krankheit, der Empfindlichkeit des Detektors,
der zur Bildgebung verwendeten Filter und dem eigentlichen Abgabesystem,
in dem es aufbewahrt wird, abhängig.
Eine solche Dosis kann durch bekannte oder vorliegend beschriebene
Verfahren ohne unangemessene Versuche bestimmt werden.
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Die Parameter für eine erfindungsgemäße erfolgreiche
Angiographie und eine wirksame Behandlung sind miteinander verknüpft. Aus
diesem Grund wird die Dosis an andere Parameter angepasst, beispielsweise Strahlungsfluss,
Bestrahlungsstärke,
die Dauer der Bestrahlung während
der photodynamischen Therapie und den Zeitunterschied zwischen der
Verabreichung der Dosis und der therapeutischen Bestrahlung. Derartige Parameter
sollten so angepasst werden, dass eine erhebliche Schädigung des
abnormen vaskulären
Gewebes ohne signifikante Schädigung
des umgebenden Gewebes erreicht wird und andererseits die Beobachtung der
Blutgefäße des Auges
ohne erhebliche Schädigung
des umgebender. Gewebes ermöglicht
wird. Die verwendete Texaphyrindosis liegt in der Regel im Bereich
von ungefähr
0,001 μmol/kg
bis ungefähr
15 μmol/kg/Behandlung
und vorzugsweise von ungefähr
0,01 bis 5 μmol/kg/Behandlung.
Die untere Dosiergrenze ist vom verwendeten Detektionssystem abhängig und
kann mit verbesserten Detektionsverfahren gesenkt werden. Weiterhin
kann sich der zur Behandlung von neovaskulärem Gewebe erforderliche Strahlungsfluss mit
einem Senken der Texaphyrindosis ändern.
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Nach Verabreichung des photosensibilisierenden
Texaphyrins wird das zu behandelnde Gewebe im Auge mit einer Wellenlänge bestrahlt,
die ähnlich
der Extinktion von Texaphyrin ist, gewöhnlich entweder ungefähr 400–500 nm
oder ungefähr
700–800
nm. In den gegenwärtigen
photodynamischen Therapieverfahren kann die Lichtquelle ein Laser
sein, eine Leuchtdiode oder gefiltertes Licht von beispielsweise
einer Xenon-Leuchte; das Licht kann im Wellenlängenbereich von ungefähr 400–900 nm
liegen, vorzugsweise ungefähr
400–500
nm oder "100–800 nm,
besonders bevorzugt ungefähr
450–500
nm oder ungefähr
710–760
nm oder insbesondere bevorzugt ungefähr 450–500 nm oder ungefähr 725-740
nm, und das Licht kann topisch, endoskopisch oder interstitiell
(beispielsweise mittels einer Glasfasersonde) abgegeben werden.
Vorzugsweise wird das Licht von einem Spaltlampensystem abgegeben.
Eine Wellenlänge
in diesem Bereich ist insbesondere bevorzugt, da Blut und retinales
Pigmentepithel (RPE) bei längeren
Wellenlängen
relativ durchlässig sind
und die Behandlung somit zu weniger Gewebeschädigungen und besserer Lichtdurchdringung
führt.
Der Strahlungsfluss und die Bestrahlungsstärke während der Strahlentherapie
können
je nach Gewebeart, Tiefe des Zielgewebes und der Menge darüber befindlicher
Fluide oder Blut schwanken.
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Aufgrund der Bestrahlung geht Texaphyrin
im Triplett-Zustand wahrscheinlich eine Wechselwirkung mit Sauerstoff
und anderen Verbindungen ein, wodurch reaktive Zwischenprodukte
wie Sauerstoff-Radikale entstehen, die Zellstrukturen zerstören können. Zu
möglichen
zellulären
Zielen gehören
die Zellmembran, Mitochondrien, lysosomale Membranen, das Melanosom,
das endoplasmatische Retikulum, der Golgi-Apparat und der Zellkern.
Ein Verschluss des Gefäßnetzes
wird als einer der Hauptmechanismen der photodynamischen Therapie
beschrieben, der aus der Schädigung
endothelialer Zellen mit anschließender Blutplättchenadhäsion, Degranulierung
und Thrombusbildung besteht.
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Der optimale Zeitraum zwischen Texaphyringabe
und Lichtbehandlung ist unterschiedlich und hängt von der Art der Verabreichung,
der Form der Verabreichung und der Art des Zielgewebes ab. Ein Zeitraum
von Sekunden bis ungefähr
5 h sollte beispielsweise für
Gefäßnetze im
Auge angemessen sein. Die Dauer der Lichtbestrahlung nach der Verabreichung
des Texaphyrins kann als eine Möglichkeit,
die Selektivität
der Behandlung zu optimieren und damit die Schädigung von anderen Strukturen
als den Zielgeweben zu minimieren, von Bedeutung sein. Beim Menschen
wird angenommen, dass das Texaphyrin retinale und choroidale Gefäßnetze Sekunden
nach der Verabreichung erreicht. Texaphyrin hat, abhängig vom
Texaphyrin, der Zusammensetzung, der Dosis, der Infusionsrate sowie
der Art des Gefäßes und
der Gefäßgröße in der
Regel eine Persistenz von Minuten bis Stunden.
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Weiterhin kann Texaphyrin zur Beobachtung
des Zustands von Blutgefäßen als
alleiniges Mittel oder zusammen mit anderen Farbstoffen wie Fluorescein
oder Indocyanin-Grün
benutzt werden, um den Fortschritt der Zerstörung von abnormem vaskulärem Gewebe
zu verfolgen. In einem angiographischen System wird eine: ausreichende
Menge Texaphyrin verabreicht, um bei Erregung durch Licht, vorzugsweise
Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von ungefähr
400–900
nm, vorzugsweise ungefähr
400-500 nm oder 700–800
nm, besonders bevorzugt ungefähr
450–500
nm oder ungefähr
710–760
nm oder insbesondere bevorzugt ungefähr 450–500 nm oder: ungefähr 725-740
nm, eine beobachtbare Fluoreszenzemission zu erzeugen. Bilder werden durch
Beleuchten des Auges mit Licht im Bereich der Erregungswellenlänge und
Erfassen der Menge fluoreszierenden Lichts, das mit der Emissionswellenlänge von
ungefähr
700–800
nm, vorzugsweise ungefähr 730–760 nm,
emittiert wird, erfasst. Ein solches Gerät, das Licht im Bereich 430–760 nm
sowohl aussendet als auch empfängt,
ist die Kamera TOPCONTM 50VT im Ophthalmic
Imaging System (Ophthalmic Imaging System Inc., 221 Lathrop Way,
Suite 1, Sacramento CA, USA). Im Allgemeinen erfolgt die Darstellung
mit einem Laser-Scan-Mikroskop, die Aktivierungswellenlänge der
Fluoreszenzbestimmung ist die des Lasers. Die bildgebende Darstellung
mit Hilfe von Licht mit einer Wellenlänge in der Nähe des Infrarot-Bereichs
eliminiert Autofluoreszenz und ermöglicht ein wirksames Durchdringen
von Gewebe, insbesondere von hämorrhagischem Gewebe
und Pigmentgewebe.
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Zum Sammeln des emittierten, fluoreszierenden
Lichts, zur Digitalisierung der Daten und zum Speichern zur späteren Darstellung
auf einem Bildschirm, als Ausdruck auf Papier oder in Verbindung
mit einem. anderen bildgebenden System wird eine Kamera verwendet.
Wenn zusätzliche
Farbstoffe wie Fluorescein in Kombination mit Texaphyrin eingesetzt
werden, kann ein Filmausgabegerät
verwendet werden, es wird jedoch eine CCD-Kamera bevorzugt, da diese
Emissionen höherer
Wellenlängen
erfassen kann. Auf diese Weise können
ausgefeiltere Informationen über
das Muster und das Ausmaß der
vaskulären
Strukturen in unterschiedlichen okulären Gewebeschichten erhalten
werden, was den Nachweis von "Lecks" ermöglicht,
die charakteristisch für
neue oder entzündete
Blutgefäße sind.
Außerdem
wird die Verwendung einer Kamera bevorzugt, mit der die Erregungsstrahlung
erzeugt werden kann, wobei durch passende Filter nur Licht im Bereich der
gewünschten
Erregungswellenlänge
abgegeben wird, und die dann emittiertes, fluoreszierendes Licht
mit einem Empfangsgerät
erfasst, wobei mittels passender Filter nur Licht im Bereich der
gewünschten
Emissionswellenlänge
erfasst wird.
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Im folgenden Beispiel werden bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung geschildert. Für
den Fachmann ist es offensichtlich, dass die Techniken, die: in
den nachfolgenden Beispielen beschrieben sind, Techniken darstellen,
die von den Erfindern im Hinblick darauf entwi ekelt wurden, dass
sie bei der praktischen Umsetzung der Erfindung erfolgreich sind,
weswegen sie als bevorzugte Ausführungsweisen
bei der Umsetzung betrachtet werden können. Angesichts der vorliegenden
Beschreibung ist es für
den Fachmann offensichtlich, dass zahlreiche Abwandlungen der speziellen
beschriebenen Ausführungsformen
möglich
sind, wobei das gleiche oder ein ähnliches Ergebnis erzielt wird,
ohne vom Geist und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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BEISPIEL
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Texaphyrine
für die
Angiographie und die photodynamische Therapie vaskulärer Augenläsionen
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Das vorliegende Beispiel enthält die Ergebnisse
von Studien mit dem vorliegend beschriebenem Lu(III)T2BET für eine digitale
Fluoreszenzangiographie des Auges und die photodynamische Therapie
von vaskulären
Augenläsionen.
LuT2BET besitzt bei 470 und 732 nm (ε = 32.000 M–1cm–1 bei
732 nm) breite Absorptionsbänder,
hat eine hohe Fluoreszenz und zeigt ein intensives Emissionprofil
mit Zentrum bei 750 nm, siehe 1.
Der Wellenlängenbereich
700–800
nm ist für
diagnostische Zwecke bedeutend, da hier die Emissionssignale nicht
durch die Autofluoreszenz endogener Chromophore (< 700 nm) gestört werden.
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Eine Fluoreszenzangiographie zum
Vergleich von LuT2BET, Fluorescein und ICG wurde mit normalen NZW-Kaninchen
durchgeführt.
Normale Kaninchen (n = 4) erhielten nach intramuskulärer Sedation
und Pupillendilatation eine intravenöse Injektion 1–10 μmol/kg LuT2BET.
Anschließend
wurde sofort und bis zu zwei Stunden nach der Verabreichung von
Texaphyrin, Fluorescein oder ICG eine umfassende Fundoskopie durchgeführt. Die
Fluoresceinund die ICG-Angiographie sowie eine zusätzliche
H&E-Histologie
ergaben keine Hinweise auf normale Gewe- beschädigungen, womit nachgewiesen
ist, dass die Fluoreszenzangiographie mit Lutetium Texaphyrin sicher
ist. In weiteren Studien wurden bei Albino-Kaninchen (NZW) mit Hilfe
der Photokoagulation vaskuläre
Läsionen,
einschließlich
Neovaskularisation, induziert. An diesen induzierten Läsionen wurde
PDT mit LuT2I3ET durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass vaskuläre Verschlüsse, Bereiche mit geringerer
Durchblutung und Bereiche mit Neovaskularisation identifiziert werden
können,
womit nachgewiesen ist, dass Texaphyrin ein wirksames Mittel in
der Fluoreszenzangiographie ist. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die
induzierten vaskulären
Läsionen
durch PDT mit Texaphyrin geschlossen werden, womit nachgewiesen
ist, dass Texaphyrin ein wirksames Mittel für die PDT abnormer Gefäßnetze im
Auge ist. Somit sollte die selektive Akkumulation von Lu(III)T2BET
in Bereichen mit Neovaskularisation die Diagnose und die photodynamische Therapie
von altersbedingter Makuladegeneration und anderen Störungen aufgrund
von abnormen Gefäßnetzen
erleichtern.
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Farbstoffe. Lutetium Texaphyrin,
Lu(III)T2BET, wurde in 5% Mannitol mit einer Konzentration von 2
mM gelöst.
Mit Indocyanin-Grün
(ICG, Cardio-Green®, Becton Dickinson and
Company, Cockeysville, MD, USR) und Fluorescein (Alcon Laboratories,
Fort Worth, TX, USA) wurden in Konzentrationen von 0,31 mg/kg bzw. 7,5
mg/kg Fluoreszenzangiographien durchgeführt. Alle Gaben erfolgten durch
die Vene im Ohr.
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Tiere. Die Studien wurden gemäß der Resolution
zur Verwendung von Tieren in der Forschung der Association for Research
in Vision and Ophthalmology (ARVO) geplant und durchgeführt. Männliche
New Zealand White Kaninchen mit einem Gewicht von 3 bis 4 kg wurden
von. R & R Rabbitry
(Stanwood, WA, USR) erworben. Die Kaninchen erhielten während der
gesamten Studie regelmäßig Purina
Laboratory Rabbit Chow und Wasser ad Libitum. Jedes untersuchte Kaninchen
wurde mit einer Mischung aus Ketamin (8,4 mg/kg) und Rompun (1,2
mg/kg), die über
die Vene im Ohr verabreicht wurde, narkotisiert. Die Pupillen wurden
mit Tropicamid (MYDRIACYL® 1%, Alcon Laboratories,
Fort Worth, TX, USA) und 0,5% Proparacain (ALCAINE®, Alcon Laboratories,
Fort Worth, TX, USA) dilatiert, zur topischen Anästhesie wurde 10% Phenylephrin
(AK-DILATETM, Akorn, Inc., Abita Springs,
LA, USA) verwendet. Es wurden keine Maßnahmen zum Schutz der Tiere
vor Umgebungslicht getroffen.
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Fotografie. Fundus-Fotografien und
Fluoreszenzangiogramme wurden mit der Kamera TOPCONTM 50VT
aufgenommen, die an das Ophthalmic Imaging System (Ophthalmic Imaging
System Inc., Sacramento, CA, USA) angeschlossen war. Die bildgebende
Darstellung mit Lu-Tex wurde mit herkömmlichen Erregungs- und Interferenzfiltern
durchgeführt.
Die Erregung von ICG erfolgte bei 790–805 nm, die Fluoreszenzbestimmung
bei 835 nm. Im Fluorescein-Protokoll wurde eine Erregung mit 465–490 nm,
die Emission bei 520–530 nm
angegeben. Zur Aktivierung der Farbstoffe wurde eine Xenon-Leuchte
benutzt.
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Induzierung der Neovaskularisation.
Mit: Hilfe eines Argon-Farbstoff-Lasers (Coherent Inc., Palo Alto, CA,
USA) wurden in der rechten Makulanetzhaut von sieben Kaninchen Photokoagulationsverbrennungen hervorgerufen.
Mit Licht von 577 nm und einer Spotgröße von 50 μm wurden durchschnittlich fünf Läsionen induziert,
wobei die Energie so hoch war (typisch 450 mW), dass eine Blutung
in die Retina verursacht wurde. Die Augen wurden sofort nach der
Photokoagulation fotografiert 11–15 Tage nach der Photokoagulation
wurden Fluorescein- und ICG-Angiogramme erstellt. Neovaskuläre Läsionen zeigten
sofort nach der Injektion Hyperfluoreszenz gefolgt von austretender
Flüssigkeit.
Bei zwei Tieren wurde ein Gitter aus zehn Läsionen im Markstrahl induziert
(Spotgröße 200 μm, 0,2 Sekunden
mit einer Energie von 300 mW). Bei vier Kontrolltieren ohne induzierte
Läsionen
wurden Fluoreszenzangiogramme mit den jeweiligen Farbstoffen erstellt.
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PDT-Protokoll. Die Tiere erhielten
Lu(III)T2BET, 30 Minuten nach der Injektion wurde Laser-Licht von 488
nm, Spotgröße 1000 μm, mittels
eines Spaltlampensystems auf jede Läsion gerichtet. Während der
gesamten Prozedur, von vor der PDT bis nach der PDT, wurde eine
Fluorescein-Angiographie durchgeführt.
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Plasmaanalyse. Den Kaninchen wurde über die
Vene im Ohr 1 μmol
Lu(III)T2BET/kg injiziert und 15 min, 30 min, 3 h und 5 h nach der
Verabreichung Blutproben genommen. Als Antikoagulationsmittel wurde EDTA
benutzt. Die Plasmaproben (25 μl)
wurden mit jeweils 10 mM Triton X100 (3 ml) vermischt und einer Fluoreszenzanalyse
unterworfen. Die Fluoreszenzspektren wurden mit einem Instrument
SLM 48000S ermittelt, die Erregung lag bei 450–480 nm, Emissionen wurden
im Bereich 700–800
nm überwacht.
Die In-vivo-Bindung von Lu(III)T2BET an Plasmaproteine und Lipoproteine
von Kaninchen wurde mittels einer KBr Dichtegradienten-Ultrazentrifugation
zur Fraktionierung der Protein-/Lipoproteinmischung mit anschließender Fluoreszenzspektroskopie
zur Bestimmung der relativen Verteilung von Lu(III)T2EtET in Lipoproteinen
niedriger Dichte (LDL), Lipoproteinen hoher Dichte (HDL) und schweren
Proteinen ermittelt.
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Histologische Beurteilung. Die Augen
wurden unter voll-narkose
entfernt und in 10% gepuffertem Formalin fixiert. Die Kaninchen
wurden anschließend
durch eine Überdosis
Pentobarbital (100 mg/kg) schmerzlos getötet. Die Gewebe wurden in Paraffin
eingebettet und aufeinander folgende Schnitte, die alle 5 mm ab
Augenmittelpunkt genommen wurden, mit Hematoxylin und Eosin (H&E) zur Beurteilung
unter dem Lichtmikroskop gefärbt.
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2 zeigt
ein LuT2BET-Angiogramm des rechten Auges eines NZW-Kaninchens sofort
nach einer Injektion von 4 μmol/kg
Lutetium Texaphyrin. Ungefähr
zwei Wochen vor der Studie wurde im unteren äußeren Quadranten des Auges
(dunkle Fläche
ungefähr
bei 4 Uhr) eine laserinduzierte Läsion verursacht, kurz vor dem
Angiogramm wurde ein Netzhautgefäß im Markstrahl
temporal zum blinden Fleck durch die fokale Anwendung von Licht
eines Farbstoffpumpe-Argonlasers mit 577 nm verschlossen. Die Erregung
betrug 500 nm (Bandbreite 50 nm) und der Filter für das Fluoreszenzbild
war auf 750 nm abgestimmt (Bandbreite 10 nm).
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In 3 ist
das LuT2BET-Angiogramm des Spätstadiums
dargestellt. Im oberen linken Teil des Angiogramms ist ein verschlossenes
retinales Gefäß und die
gefärbte
Gefäßwand zu
erkennen, um einen relativ avaskulären Bereich im unteren rechten
Teil des Angiogramms eine Neovaskularisation (die Läsion im
unteren äußeren Quadranten
aus 2).
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Fluorescein-Angiogramme des Früh- und Spätstadiums
sind in 4 und 5 dargestellt. Die geschädigten und
induzierten neovaskulären
Läsionen
zeigten sofort nach der Fluorescein-Injektion Hyperfluoreszenz gefolgt
von erheblichem Flüssigkeitsaustritt
(5).
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6 zeigt
das ICG-Angiogramm der laserinduzierten neovaskulären Läsion (untere äußere Läsion, dieselbe
Region wie in 3). Mit
ICG ist eine amorphe Region zu erkennen, die mit LuT2BET bildgebend dargestellten
Gefäße sind
nicht erkennbar.
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7 und 8 zeigen Fluorescein-Angiogramme
eines Kaninchenauges mit einer induzierten Läsion vor und nach der PDT mit
LuT2BET.
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Die LuT2BET-Konzentration in Kaninchenplasma
nach einer intravenösen
Injektion von 1 μmol/kg
betrug nach 15 min 2,68 μg/ml,
nach 30 min 1,79 μg/ml,
nach 3 h 0,18 μg/ml
und nach 5 h 0,12 μg/ml.
Die relative In-vivo-Bindung von LuT2BET an Bestandteile des Plasmaproteins
wurde mit Hilfe einer Dichtegradienten-Ultrazentrifugation beurteilt.
Dabei war mehr Sensibilisator mit der HDL-Fraktion assoziiert (49%),
im Vergleich dazu 40,5% mit schweren Proteinen und 10,5% mit dem
LDL-Anteil.
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Die Angiogramme mit ICG, Fluorescein
und Lu(III)T2BET zeigten unterschiedliche Fluoreszenzmuster. Das
retinale und choroidale Gefäßnetz des
Kaninchens war in der LuT2BET-Angiographie deutlich zu erkennen.
LuT2BET verdeutlichte experimentell induzierte retinale und choroidale
Gefäßläsionen,
wobei diese unterschiedliche Feinheiten des Färbungsmusters zeigten als mit
Fluorescein oder ICG, was der verwendeten anderen Wellenlänge und
wahrscheinlich auch der unterschiedlichen Bindungscharakteristik
von LuT2BET entspricht. Fluorescein, ein kleines Molekül ohne Bindung
an Plasmaelemente, war diffus in der gesamten Läsion vertreten, wobei es in
der ischämischen/vernarbten
Zone zu zentralen Verzerrungen kam. Indocyanin-Grün, das hauptsächlich an
Albumin bindet, hat ein anderes Fluoreszenzmuster als Lu(III)T2BET. Lu(III)T2BET,
das hauptsächlich
an Lipoproteine und in gewissem Ausmaß an Albumin bindet, bewahrte
mehr angiographische Information der restlichen vaskulären Anatomie.
Diese drei Mittel zeigen unterschiedliche Merkmale ophthalmischer
Krankheiten. Histologische Analysen ergaben keine Hinweise auf retinale
Toxizität nach
dem Fotografieren.
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7 und 8 zeigen Fluorescein-Angiogramme
eines Kaninchenauges mit einer induzierten Läsion vor und nach der PDT mit
LuT2BET. 30 Minuten nach der Injektion mit LuT2BET wurde Laser-Licht
von 488 nm, Spotgröße 1000 μm, mittels
eines Spaltlampensystems auf die Läsion gerichtet. Vor der PDT
zeigte eine Fluoreszenzangiographie mit Fluorescein eine gewisse
Hyperfluoreszenz im Frühstadium,
was im Laufe der Zeit zu Flüssigkeitsaustritten
führte
(siehe 7). Nach der
PDT zeigte das Fluorescein-Angiogramm Hyperfluoreszenz im Gefäß (8), ein Anzeichen für eine geringere
Durchblutung und damit für
das Schließen
des Gefäßes. Außerhalb
des mittels PDT behandelten Gefäßes war
die Fluoreszenz, die durch austretende Flüssigkeit hervorgerufen wurde,
begrenzt (Vergleich von 7 und 8).
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Diese Studien bestätigen, dass
Lu(III)T2BET als Kontrastmittel für die Augenangiographie, insbesondere
für die
Darstellung von retinalen und choroidalen Gefäßsystemen, und als ein photosensibilisierendes Mittel
für die
photodynamische Therapie vaskulärer
Läsionen
des Auges geeignet ist. Lu(III)T2BET zeigte das Füllen retinaler
und choroidaler Gefäßnetze,
Akkumulation und Fluoreszenz in Bereichen mit abnormen Gefäßnetzen
wie einer laserinduzierten choroidalen Neovaskularisation der Choroidea
und einer occlusiven Vaskulopathie der Retina.
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Nach PDT mit LuT2BET wurde ein Schließen der
induzierten Läsionen
beobachtet. Es wurden keine Schäden
an umgebenden Gefäßen oder
Geweben beobachtet. Außerdem
wurden keine Schäden
in normalen Kontrollchoroidea oder Kontrollgeweben der Retina beobachtet.
Die PDT zeigt somit Selektivität,
ein Vorteil gegenüber
anderen Techniken wie beispielsweise der Laser-Photokoagulation.
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Aufgrund von Unterschieden bei Löslichkeit,
Partitionskoeffizient, Molekülgewicht,
Proteinbindung und anderen Variablen liefert die Lu(III)T2BET-Angiographie
andere Informationen als die, die mit den zwei am häufigsten
verwendeten Kontrastmitteln, Na-Fluorescein und Indocyanin-Grün, erzielt
werden. Außerdem
hat Lu(III)T2BET eine relativ wirksamere Energiekopplungsfähigkeit
als diese beiden Mittel. Lu(III)T2BET kann mit Vorteil nach einer
Einfach- oder Mehrfachgabe sequenziell sowohl für die Angiographie als auch
für PDT
verwendet werden.
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Die vorliegend beschriebenen und
beanspruchten Verwendungen und Verfahren können angesichts der vorliegenden
Beschreibung ohne unangemessene Versuche durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Verwendungen
und Verfahren sind zwar unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben, für
den Fachmann ist es jedoch offensichtlich, dass die vorliegend beschriebenen
Verwendungen und Verfahren und die Schritte oder die Folge der Verfahrensschritte
abgewandelt werden können,
ohne dabei vom Konzept, dem Geist und dem Schutzumfang der Erfindung
abzuweichen. Genauer gesagt ist es offensichtlich, dass bestimmte
Mittel, die sowohl chemisch als auch physiologisch verwandt sind,
die vorliegend beschriebenen Mittel ersetzen können, wobei dieselben oder ähnliche
Ergebnisse erzielt werden. Alle diese ähnlichen, für den Fachmann offensichtlichen
Substituenten und Abwandlungen fallen in den Geist, den Schutzumfang und
das Konzept der Erfindung gemäß den nachfolgenden
Ansprüchen.