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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ein
System zur Verabreichung von Arzneimitteln sollte das Arzneimittel
während
der Behandlungsdauer mit einer Geschwindigkeit verabreichen, die
durch die Anforderungen einer medizinischen Behandlung vorgegeben
ist, dass heißt,
Aufgabe eines jeglichen Arzneimittelverabreichungssystems ist es,
eine therapeutische Menge an Arzneimittel an der betreffenden Stelle
im Körper
zur Verfügung
zu stellen, so dass die gewünschte
Arzneimittelkonzentration umgehend erzielt und dann aufrechterhalten
wird. Bei dieser Aufgabe wird die Anforderung nach räumlicher
Platzierung und zeitlich definierter Verabreichung eines Arzneimittels
bzw. einer Behandlung betont. Räumliche
Platzierung ist die gezielte Anreicherung eines Arzneimittels in
einem bestimmten Organ, Gewebe oder System des Körpers wie dem Blutstrom, während zeitlich
definierte Verabreichung sich auf die Steuerung der Geschwindigkeit,
mit der das Arzneimittel dem Ziel zugeführt wird, bezieht.
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Zu
den Systemen zur gezielten Verabreichung von Arzneimitteln zählen kolloidale
Systeme zur Verabreichung von Arzneimitteln und wieder verschlossene
oder modifizierte Zellen, beispielsweise wieder verschlossene oder
modifizierte Erythrozyten oder Leukozyten. Zu den kolloidalen Systemen
zur Verabreichung von Arzneimitteln gehören Nanopartikel, Mikrokapseln,
Nanokapseln, makromolekulare Komplexe, Polymerperlen, Mikrosphären, Liposomen
und Lipidvesikel.
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Liposomen
werden aus Phospholipiden, die in einem wässrigen Medium dispergiert
sind und spontan multilamellare konzentrische Doppelschichtvesikel
(auch als multilamellare Vesikel (MLVs) bezeichnet) bilden, gebildet.
MLVs haben im allgemeinen Durchmesser von 4 mm bis 25 mm. Durch
Ultraschallbehandlung oder Lösungsmittelverdünnung von
MLVs kommt es zur Bildung kleiner unilamellarer Vesikel (small unilamellar
vesicles, SUVs) mit Durchmessern im Bereich von 300 bis 500 A.
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Liposomen ähneln Zellmembranen,
und es ist möglich,
wasser- bzw. fettlösliche Substanzen
in den wässrigen
Kompartimenten bzw. der Doppelschicht einzulagern. Eine wichtige
Determinante bei der Einlagerung von Verbindungen sind die physikochemischen
Eigenschaften der Verbindung selbst. Polare Verbindungen werden
in den wässrigen
Kompartimenten eingelagert und durch Permeation oder wenn die Doppelschicht aufgebrochen
wird freigesetzt; unpolare Verbindungen binden sich an die Lipiddoppelschicht
des Vesikels und neigen dazu, dort zu verbleiben, bis die Doppelschicht
durch Temperatureinflüsse
oder die Einwirkung von Lipoproteinen aufgelöst wird.
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Liposomen
können über eine
Reihe verschiedener Mechanismen mit Zellen in Wechselwirkung treten, beispielsweise
durch: Endozytose durch phagozytische Zellen des retikuloendothelialen
Systems wie Makrophagen und neutrophile Zellen; Adsorption an der
Zelloberfläche,
entweder durch unspezifische schwache hydrophobe oder elektrostatische
Kräfte
oder durch spezifische Wechselwirkungen mit Zelloberflächenkomponenten;
Fusion mit den Plasmazellmembranen durch Insertion der Lipiddoppelschicht
des Liposoms in die Plasmamembran mit gleichzeitiger Freisetzung
des Inhalts des Liposoms in das Zytoplasma; oder durch Transfer
von liposomalen Lipiden zu zellulären oder subzellulären Membranen,
oder umgekehrt, ohne irgendeine Assoziation des Inhalts des Liposoms.
Es ist häufig
schwie rig, zu bestimmen, welcher Mechanismus wirkt, und es kann
sein, dass mehrere Mechanismen gleichzeitig wirken.
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Intravenös injizierte
Liposomen können
je nach ihrer Zusammensetzung über
Stunden oder Tage in Geweben verbleiben, und die Halbwertszeiten
im Blut liegen im Bereich von Minuten bis zu mehreren Stunden. Größere Liposomen
werden schnell von phagozytischen Zellen des retikuloendothelialen
Systems aufgenommen und verlassen dieses nur dort, wo große Öffnungen
bzw. Poren im Kapillarenendothel vorhanden sind, wie beispielsweise
in den Sinusoiden von Leber oder Milz. Diese Organe sind somit die
Hauptaufnahmestellen. Andererseits zeigen kleinere Liposomen eine
breitere Gewebeverteilung, werden jedoch immer noch in großen Mengen
in Leber und Milz sequestriert. Allgemein ist durch dieses in-vivo-Verhalten
das mögliche
Targeting von Liposomen nur auf die aufgrund ihrer großen Größe zugänglichen
Organe und Gewebe beschränkt.
Hierzu zählen
das Blut, die Leber, die Milz, das Knochenmark und Organe des Lymphsystems.
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Versuche,
die Einschränkungen
beim Targeting von Liposomen zu überwinden,
haben sich auf zwei Ansätze
konzentriert. Bei dem einen handelt es sich um die Verwendung von
an die Liposomenoberfläche
gebundenen Antikörpern,
mit denen der Antikörper
und der Liposomeninhalt spezifischen, an der Oberfläche eines
bestimmten Zelltyps befindlichen antigenen Rezeptoren zugeführt werden.
Weiterhin kann man auch Kohlenhydrat-Determinanten (Glycoprotein- oder Glycolipid-Zelloberflächenkomponenten,
die bei Zell-Zell-Erkennung, – Wechselwirkung
und -Adhäsion
eine Rolle spielen) als Erkennungsstellen verwenden, da sie die
Möglichkeit
bieten, Liposomen zu bestimmten Zelltypen zu dirigieren.
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Andere
Lipidvesikel wie nicht-phospholipidhaltige paucilamellare Lipidvesikel
(PLVs) werden aus Materialien wie Polyoxye thylenfettsäureestern,
Polyoxyethylenfettsäureethern,
Diethanolaminen, langkettigen Acylaminosäureamiden, langkettigen Acylamiden,
Polyoxyethylensorbitanmono- und -tristearaten und -oleaten, Polyoxyethylenglycerylmonostearaten
und – monooleaten
und Glycerylmonostearaten und -monooleaten gebildet (US-Patentschriften
4 911 928, 4 917 951 und 5 000 960). Schenning et al. (134a, Tetrahedron
Letters, 34 (1993), 29, 7077–7080)
betrifft die Bildung von Vesikeln beim Dispergieren eines amphiphilen
Porphyrins in Wasser.
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Eine
weitere Form der zielgerichteten Verabreichung von Arzneimitteln
sind wiederverschlossene Erythrozyten. Suspendiert man Erythrozyten
in einem hypotonen Medium, so schwellen sie auf das etwa Eineinhalbfache
ihrer normalen Größe an und
die Membran wird geschwächt,
was zur Bildung kleiner Poren führt. Die
Poren ermöglichen
eine Äquilibrierung
der intrazellulären
und extrazellulären
Lösungen.
Wird die Ionenstärke
des Mediums dann auf isotonisch eingestellt, schließen sich
die Poren, wodurch die Membran der Erythrozyte in den Normalzustand
bzw. „wiederverschlossenen" Zustand zurückkehrt.
Wendet man dieses Verfahren in Gegenwart eines Arzneimittels in
der extrazellulären
Lösung
an, so ist es möglich,
eine beträchtliche Menge
des Arzneimittels in der wiederverschlossenen Erythrozyte einzulagern
und dieses System zur zielgerichteten Verabreichung mittels intravenöser Injektion
zu verwenden.
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Untersuchungen
zum Verhalten normaler und modifizierter reinfundierter Erythrozyten
deuten darauf hin, dass im allgemeinen normale alternde Erythrozyten,
leicht geschädigte
Erythrozyten und leicht mit Antikörpern beschichtete Erythrozyten
nach intravenöser
Reinfusion in der Milz sequestriert werden, während schwer geschädigte oder
modifizierten Erythrozyten durch die Leber aus dem Blutkreislauf
entfernt werden. Dies legt nahe, dass wiederverschlossene Erythrozyten
sich selektiv entweder der Leber oder der Milz zuführen las sen,
was auch als Nachteil angesehen werden kann, da andere Organe und
Gewebe nicht zugänglich sind.
Die Anwendung dieses Systems für
die zielgerichtete Verabreichung war daher vorwiegend auf die Behandlung
von lysosomalen Speicherkrankheiten und Metalltoxizität, bei denen
die Wirkungsstelle des Arzneimittels im retikuloendothelialen System
liegt, beschränkt.
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Die
Markierung von roten Blutkörperchen
und weißen
Blutkörperchen
mit Chrom-51 bzw. Indium-111 sowie das Markieren von Liposomen mit
Kontrastmedien und therapeutischen Mitteln ist bekannt. Die US-Patentschrift
5 466 438 betrifft fettlösliche
Komplexe paramagnetischer Ionen und Verbindungen mit langen Acylketten,
die sich als Kontrastmittel für
die Magnetresonanztomographie eignen. Die US-Patentschrift 5 000
960 betrifft die Kupplung eines Moleküls mit einer freien Sulfhydrylgruppe
an ein Lipidvesikel mit einer freien Sulfhydrylgruppe, das als eines
der Strukturmoleküle
in die Lipidphase eingebettet ist, wobei eine kovalente Disulfidbrückenbindung
ausgebildet wird. Die US-Patentschrift 4 931 276 betrifft Verfahren
zur Einschleusung gewünschter
Mittel in rote Blutkörperchen,
und die US-Patentschrift 4 478 824 betrifft Verfahren und Geräte zum Herbeiführen einer
reversiblen intrazellulären
Hypertonizität
in roten Blutkörperchen
von Säugetieren
zum Einschleusen gewünschter
Materialien in die Zellen, oder zum Erzielen therapeutisch wünschenswerter
Veränderungen
bei den Charakteristika des intrazellulären Hämoglobins. Weiterhin wurden
von König
et al. (Lasers in Surgery and Medicine 13:522, 1993; in Photodynamic
Therapy and Biomedical Lasers, P. Spinelli, M. Dal Fante und R.
Marchesini, Hrsg., Elsevier Science Publishers, 1992, 802) eine
schlechte Anreicherung von liposomalem Cadmium-Texaphyrin in Tumorgewebe
als eine mögliche
Erklärung
für die
geringe Effizienz bei der photodynamischen Therapie angeführt.
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Die
photodynamische Therapie (PDT) ist eine Behandlungstechnik, die
sich eines photosensibilisierenden Farbstoffs bedient, der bei Bestrahlung
in Gegenwart von Sauerstoff aus unschädlichen Vorstufen (z.B. (O2(3Sg_))
zytotoxische Substanzen wie Singulett-Sauerstoff (O2(1Dg)) bildet. Es
können
auch andere reaktive Arten wie Hyperoxid-, Hydroperoxyl- oder Hydroxyl-Radikale
beteiligt sein. Bei den verwendeten Dosen zeigen weder das Licht
noch das Arzneimittel irgendwelche unabhängige Aktivität am Zielort.
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Die
Wirksamkeit von PDT basiert auf drei Hauptfaktoren: i) Die photosensibilisierenden
Farbstoffe, die bei der PDT zum Einsatz kommen, haben vorzugsweise
die Fähigkeit,
sich am Behandlungsort und nicht im umgebenden Gewebe anzusammeln.
ii) Die hohe Reaktivität
und die kurze Halbwertszeit von aktiviertem Sauerstoff bedeuten,
dass es eine sehr kurze Reichweite hat und es unwahrscheinlich ist,
dass es aus der Zelle entweicht, in der es erzeugt wurde; die Zytotoxizität ist somit
auf genau die Region des photoaktivierten Arzneimittels beschränkt. iii)
Entwicklungen in der Lichtabgabe, wie Laser, Leuchtdioden und Faseroptik,
ermöglichen
die präzise
Aussendung eines intensiven Lichtstrahls zu zahlreichen Körperteilen.
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In
den letzten Jahren wurden beträchtliche
Anstrengungen auf die Synthese und Untersuchung neuer photosensibilisierender
Verbindungen gerichtet (eine Übersicht
findet sich in Brown, S.B. und Truscott, T.G., 1993, Chemistry in
Britain, 955-958).
Für die
Entwicklung wirksamerer photochemotherapeutischer Mittel ist die
Synthese von Verbindungen erforderlich, die in dem Spektralbereich
absorbieren, in dem lebende Organismen relativ transparent sind
(d.h. 700–1000
nm), eine hohe Triplett-Quantenausbeute haben, eine minimale Toxizität aufweisen
und physiologisch unbedenkliche Wasser/Lipid-Verteilungskoeffizienten haben. Texapyrine haben
sich als ef fektive Sensibilisatoren für die Erzeugung von Singulett-Sauerstoff und für die photodynamische
Therapie erwiesen (US-Patentschriften
5 272 142, 5 292 414, 5 439 570 und 5 451 576).
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Die
Magnetresonanztomographie hat sich zu einem wichtigen diagnostischen
Werkzeug in der Medizin insbesondere zur bildlichen Darstellung
von Tumoren entwickelt. Die Gewebeabbildung beruht auf unterschiedlichen
Relaxationsraten des Kernspins von Wasserprotonen aus verschiedenen
Geweben in einem magnetischen Feld. Die Relaxationsrate lässt sich
durch die Verwendung eines Kontrastmittels steigern, wodurch das
erhaltene Bild verbessert wird. Aufgrund seiner sieben ungepaarten
f-Elektronen und seinem hohen magnetischen Moment handelt es sich
bei dem Gadolinium-Kation um ein überlegenes Kontrastmittel.
Das Gadolinium-Kation ist jedoch für einen direkten Einsatz zur
Bilddarstellung bei den für
eine effektive Verstärkung erforderlichen
Konzentrationen zu toxisch. Texaphyrine binden das Gadoliniumion
in stabiler Weise und haben sich als nichttoxische und effektive
Kontrastmittel für
die Bilddarstellung erwiesen (US-Patentschriften 5 252 720, 5 451
576 und 5 256 399). Eine Weiterentwicklung von auf Texaphyrinen
basierenden Protokollen für
die Magnetresonanztomographie würde
für eine
bessere medizinische diagnostische Bilddarstellung von erheblichem
Wert sein.
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Makuladegeneration
aufgrund einer Schädigung
oder eines Abbaus der Makula, darunter liegenden oder benachbarten
Gewebes ist die Hauptursache für
Sehschärfeverlust,
Leseschwäche
und den Verlust der Fähigkeit
zu präzisem
Nahsehen. Die altersbedingte Makuladegeneration (age-related macular
degeneration, ARMD) ist die Hauptursache für ernsten Sehverlust bei älteren Menschen.
Die häufigste
Form der Makuladegeneration ist die "trockene" oder atrophierende Makuladegeneration
aufgrund einer Rückbildung
von vaskulären
und anderen Struktur- oder Nährgeweben
unterhalb der Retina im Makulabereich. Eine ernsthaftere Form wird
als "feuchte" oder exsudierende
Makuladegeneration bezeichnet. Bei dieser Form durchbrechen Blutgefäße in der
Aderhaut (einer Schicht unterhalb der Netzhaut, die die Netzhaut
mit Nährstoffen
versorgt) eine dünne
Schutzschicht zwischen diesen beiden Geweben. Diese Blutgefäße können rapide
und auf unkontrollierte Weise abnorm direkt unter der Retina wachsen,
was zu Flüssigkeitsaustritt,
Blutungen und schließlich der
Bildung von Narbengewebe in der Macula führt, was wiederum einen schweren
Verlust des zentralen Sehens zur Folge hat. Dieser Prozess wird
als choroidale Gefäßneubildung
bezeichnet.
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Eine
Gefäßneubildung
führt auch
bei anderen Augenkrankheiten, einschließlich des neovaskulären Glaukoms,
des okulären
Histoplasmose-Syndroms, Myopie, Diabetes, Pterygium sowie Infektionen
und Entzündungen,
zu Sehverlust. Beim Histoplasmose-Syndrom kommt es in der Aderhaut
der Innenschicht des hinteren Auges zu einer Reihe von Ereignissen,
die zu einer lokalisierten Entzündung
der Aderhaut mit anschließender
Narbenbildung und Funktionsverlust der betroffenen Retina sowie
der Entstehung eines blinden Flecks (Skotom) führen. In einigen Fällen wird
die Aderhaut zur Neubildung von Blutgefäßen angeregt, die sehr viel schwächer sind
als normale Blutgefäße. Diese
neigen zu Blutungen mit weiterer Narbenbildung und weiterem Funktionsverlust
der darüber
liegenden Netzhaut. Bei der diabetischen Retinopathie sind nicht
die Blutgefäße der Aderhaut,
sondern die der Netzhaut betroffen, die zu Blutungen, vaskulären Unregelmäßigkeiten
und weißlichen
Exsudaten führen.
Bei ganz besonders schweren Formen kann auch eine Gefäßneubildung
in der Netzhaut auftreten.
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Die
derzeit angewendeten Diagnosemethoden bei Augenstörungen umfassen
häufig
den Einsatz eines Farbstoffs wie Fluorescein oder Indocyanin-Grün in einem
Angiogramm. Bei diesem Verfah ren wird der Farbstaff durch eine Vene
im Arm in die Blutbahn injiziert. Im Strahlengang und vor dem Film
werden Spezialfilter angeordnet, mit deren Hilfe nur der fluoreszierende
Farbstoff sichtbar gemacht wird, während er durch die Gefäße der Retina
passiert. Während
der Farbstoff durch die Blutgefäße des hinteren
Auges passiert, werden Bilder der Gefäßanatomie von Retina und Makula
aufgenommen. Gefäßverschlüsse oder
das Austreten von Farbstoff deuten auf ein anormes Gefäßnetz hin.
Eine andere Technik der kontaktlosen bildgebenden Darstellung, die
Schnitttomogramme der Retina mit hoher Tiefenauflösung liefert,
ist die optische Kohärenztomographie.
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Die
derzeitige Behandlung der Neovaskularisation beruht auf der Abhebung
von Blutgefäßen mit
Hilfe der Photokoagulation mit heißem Laser. Eine solche Behandlung
erfordert jedoch die Zerstörung
von Gewebe mittels hoher Temperaturen und wird von einer Netzhautschädigung in
voller Dicke sowie Schädigung
mittelgroßer
und großer
choroidaler Gefäße begleitet.
Außerdem
bleiben beim Patient eine atrophierende Narbe und ein visuelles
Skotom zurück.
Weiterhin sind Rückfälle häufig und
die Prognose für
den Zustand des Patienten ist schlecht.
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Mit
Hilfe von Entwicklungsstrategien wie der PDT wurde nach einer selektiveren
Schließung
der Blutgefäße gesucht,
um die darüber
liegende neurosensorische Retina zu erhalten. Die PDT von Augenleiden,
die durch Neovaskularisation gekennzeichnet sind, wurde bereits
mit herkömmlichen
Porphyrinderivaten wie dem Hämatoporphyrinderivat
und PHOTOFRIN® Porfimer-Natrium
versucht. In diesem Zusammenhang traten aufgrund der Interferenz
von Augenpigmenten Probleme auf. Darüber hinaus wurden Phthalocyanin-
und Benzoporphyrinderivate zur photodynamischen Therapie herangezogen.
Die PCT-Veröffentlichung
WO 95124930 und Miller et al. (Archives of Ophthalmology, Juni,
1995) betreffen die Behandlung von Augenleiden, die durch unerwünschte Neovaskularisation
gekennzeichnet sind, wobei ein grünes Porphyrin in das neovaskuläre Gewebe
verabreicht wird und das neovaskuläre Gewebe mit Licht einer Wellenlänge von
550–695
nm bestrahlt wird. Die US-Patentschrift 5 166 197 betrifft Phthalocyaninderivate,
die offenbar bei Makuladegeneration von Nutzen sind. Asrani und
Zeimer (British Journal of Ophthalmology, 1995, 79:766–770) betrifft
den Verschluss von okulären
Gefäßen mit
Hilfe eines in wärmeempfindlichen
Liposomen eingekapselten Phthalocyanins. Levy (Semin. Oncol. 1994,
21/6, Suppl. 15 (4–10))
betrifft eine photodynamische Therapie und Makuladegeneration mit
Porfimer-Natrium (PHOTOFRIN®, das Licht von 630 nm
erfordert und eine kutane Photosensibilisierung herbeiführt, die
bis zu sechs Wochen anhalten kann) und einem Benzoporphyrinderivat
(BPD Verteporfin, das eine kutane Photosensibilisierung von einigen
Tagen Dauer bewirkt). Lin et al. betrifft den photodynamischen Verschluss
von Gefäßen der
Aderhaut mittels des Benzoporphyrinderivats BPD-MA. Weiterhin sind
BPD und Zinnpurpurin (SnET2) in wässrigen Lösungen unlöslich und benötigen zur
Verabreichung hydrophobe Vehikel.
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Texaphyrine
sind aromatische fünfzähnige makrocyclische "expandierte" Porphyrine, die
als MAI-Kontrastmittel, als Radiosensibilisatoren und bei der photodynamischen
Therapie zum Einsatz kommen. Texaphyrin wird als aromatisches Benzannulen
mit Delokalisierungswegen für
sowohl 18 als auch 22 Elektronen betrachtet. Texaphyrinmoleküle haben
im gewebedurchlässigen
Bereich von 700–900
nm eine hohe Absorption und zeigen eine inhärent selektive Aufnahme bzw.
Biolokalisierung in bestimmten Gewebearten, insbesondere in Regionen
wie beispielsweise der Leber, Atheromen oder Tumorgewebe. Paramagnetische
Texaphyrine zeigen signifikante Tumorselektivität, was mittels Magnetresonanztomographie
nachgewiesen wurde. Texaphyrine und wasserlösliche Texaphyrine, Herstellungsverfahren
und verschiedene Anwendungen sind in den US-Patentschriften 4 935
498; 5 162 509; 5 252 720; 5 256 399; 5 272 142; 5 292 414; 5 369
101; 5 432 171; 5 439 570; 5 451 576; 5 457 183; 5 475 104; 5 504
205; 5 525 325; 5 559 207; 5 565 552; 5 567 687; 5 569 759; 5 580
543; 5 583 220; 5 587 371; 5 587 463; 5 591 422; 5 594 136; 5 595
726; 5 599 923; 5 599 928; 5 601 802; 5 607 924 und 5 622 946; den
PCT-Veröffentlichungen
WO 90/10633; 94/29316; 95/10307; 95/21845 und 96/09315; den erteilten
US-Patentanmeldungen 08/484,551 und 08/624,311 und den anhängigen US-Patentanmeldungen
08/458,347; 08/657,947; 08/591,318; 081700,277 und 08/763,451 beschrieben.
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Zu
den Problemen mit Arzneimitteln aus dem Stand der Technik und PDT-Verabreichungssytemen zählen neben
anderen mangelnde Spezifität,
Toxizität,
Kosten und technische Schwierigkeiten. Zu den Problemen mit Kontrastmitteln
für die
Magnetresonanztomographie zählen
neben anderen unzureichend differenzierte Biolokalisierung, unzureichendes
Signal, Toxizität
und langsame Clearance. Wegen dieser Probleme sind die bekannten
Verfahren nicht völlig
zufriedenstellend, und die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben
nach Verbesserungen gesucht.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der zielgerichteten
Verabreichung von Arzneimitteln und die medizinische Bilddarstellung,
Diagnose und Behandlung. Sie betrifft insbesondere Zusammensetzungen
mit einem mit einem Konjugat aus Texaphyrin und einem lipophilen
Molekül
beladenen biologischen Vesikel und Verfahren zur Bilddarstellung,
Diagnose und Behandlung unter Anwendung dieses beladenen Vesikels.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit, die einen
Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel enthalten, wobei
der Komplex ein mit ei nem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem
Molekül
beladenes Vesikel umfasst. Solche Zusammensetzungen schließen Zellen des
Gefäßsystems
wie rote Blutkörperchen
oder weiße
Blutkörperchen
und mizellartige Vesikel wie Liposomen oder Nichtphospholipidvesikel
ein, die mit einem mit einem lipophilen Molekül konjugierten Texaphyrin beladen sind.
Ist der Texaphyrinteil des Komplexes photosensibel und bestrahlt
man den Komplex, so bricht der Komplex unter Freigabe seines Inhalts
auf. Die Erfindung schließt
daher Verfahren zur Verabreichung von diagnostischen oder therapeutischen
Mitteln mittels beladenen Komplexen aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel
ein.
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„Beladen" bedeutet das Markieren
von Membranen eines Vesikels, das Einbetten in eine Vesikelmembran
oder das Einschleusen ins Innere eines Vesikels. Beladen schließt insbesondere
die Anbindung an oder in im Gefäßsystem
zirkulierenden Zellen bzw. an oder in Liposomen oder anderen Lipidvesikeln
ein.
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Ein
Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und biologischem Vesikel
ist eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. „Biologisches
Vesikel" bedeutet
eine membranartige Struktur mit einer Lipid-Doppelschicht bzw. eine
Mizelle. „Lipid-Doppelschicht" bedeutet eine bimolekulare
Schicht von Phospholipiden und/oder Glycolipiden. Bei dem biologischen
Vesikel kann es sich um eine Zelle wie z.B. eine rote Zelle oder eine
weiße
Zelle oder Membranfragmente davon, eine liposomale Membran, ein
Nichtphospholipidvesikel oder ein kolloidales System zur Verabreichung
von Arzneimitteln handeln. Bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem biologischen Vesikel um ein wiederverschlossenes
rotes Blutkörperchen.
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Bei
einem „lipophilen
Molekül" handelt es sich
so, wie der Begriff hier verwendet wird, um ein Molekül mit einem
Lipid/Wasser-Verteilungskoeffizienten, der optimal für eine Anreicherung
in lipidreichen Geweben bzw. Materialien ist, verglichen mit der
Anreicherung in umgebenden, nicht lipidreichen Geweben bzw. Materialien. „Lipidreich" bedeutet mit einem
größeren Anteil
an Triglycerid, Cholesterin, Fettsäuren oder dergleichen. Zu den
lipophilen Molekülen,
die mit einem Texaphyrin konjugiert werden können, zählen Cholesterin, Steroide
einschließlich
Progestagenen wie Progesteron, Glucocorticoide wie Cortisol, Mineralcorticoide
wie Aldosteron, Androgene wie Testosteron und Androstenedion, und Östrogene
wie Östron
und Östradiol;
Phospholipide wie Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin, Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylinosit oder Cardiolipin, Sphingolipide wie Sphingomyelin,
Glycolipide wie Cerebrosid oder Gangliosid, Moleküle mit isoprenoiden
Seitenketten wie Vitamin K2, Coenzym Q10, Chlorophyll oder Carotenoide, Lipoprotein
geringer Dichte (lowdensity lipoprotein, LDL) oder dergleichen.
Bevorzugte lipophile Moleküle
sind Steroide, besonders bevorzugt beispielsweise Östradiol
oder Cholesterin.
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Ist
ein beladenes Vesikel mit einem photosensiblen Konjugat aus Texaphyrin
und einem lipophilem Molekül
beladen, so eignet es sich als diagnostisches oder therapeutisches
Mittel, da sich die Zelle bzw. das Liposom mit einer geeigneten
Lichtquelle aufbrechen lässt,
wodurch ein diagnostisches oder therapeutisches Mittel in vivo freigesetzt
wird. Eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Verabreichung
eines Mittels an ein dafür
vorgesehenes biologisches Ziel. Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte: i) ein Vesikel wird mit einem photosensiblen Konjugat
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül und dem Mittel zur Bildung
eines Komplexes beladen, ii) man ermöglicht es dem Komplex, sich
am vorgesehenen biologischen Ziel anzureichern, und iii) man bestrahlt
den Komplex. Der Komplex wird durch die Bestrahlung gespalten, wodurch
das Mittel zum vorgesehenen Ziel gebracht wird. Bei dem Mittel kann
es sich um ein diagnostisches Mittel, ein Mittel für die photodynamische
Therapie, ein chemotherapeutisches Mittel, ein strahlungssensibilisierendes
Mittel oder natürlich
vorkommende zelluläre
Zellinhalte handeln. Eine bevorzugte Vesikelportion eines zu beladenden
Komplexes ist ein rotes Blutkörperchen,
ein bevorzugtes lipophiles Molekülteil
eines Komplexes ist Östradiol
oder Cholesterin, und das photosensible Konjugat aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
kann ein vom Texaphyrin gebundenes diamagnetisches Metallkation
aufweisen. Bevorzugte diamagnetische Metallkationen sind Lu(III),
La(III), In(III), Y(III), Zn(II) und Cd(II); ein ganz besonders
bevorzugtes diamagnetisches Metallkation ist Lu(III). Stehen mit
photosensitivem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül beladene
rote Blutkörperchen
bereit, so verfügt
man über
ein Verfahren, mit dem man einem gewünschten Ziel mit hoher Sauerstoffkonzentration
ein therapeutisches PDT-Mittel zuführen kann. Es ist zu erwarten,
dass der Patient bei der Verabreichung eines PDT-Mittels auf diese Weise weniger toxische
Wirkungen erfährt.
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Bei
dem Verfahren der Photolyse der beladenen Blutzellen bzw. Liposomen
gibt es wenigstens zwei Spezifitätsquellen.
Eine erste Spezifitätsquelle
ist die natürliche
Lokalisierung der beladenen Zellen bzw. Liposomen im Blut, in der
Leber, in der Milz, im Knochenmark oder in lymphoiden Organen. Eine
zweite Spezifitätsquelle
ist die Positionierung des Laserlichts. Eine solche Positionierung
des Laserlichts, entweder manuell oder mechanisch, wäre besonders
vorteilhaft, wenn die Photolyse an einem bestimmten biologischen
Ort wie beispielsweise einer tiefsitzenden Tumorstelle erfolgen
soll. Besonders vorteilhaft ist hier die Tatsache, dass die Texaphyrine
Licht bei Wellenlängen
absorbieren, bei denen Körpergewebe
relativ transparent sind (700–900
nm). Mit dieser Vorgehensweise ist es möglich, die auf Lichtwirkung
basierenden Strategien an Stellen tief im Körper umzusetzen, wobei andere
Gewebe, an denen die Texaphyrinkonjugate nicht lokalisiert sind bzw.
wo das Licht nicht fokussiert ist, relativ wenig schädliche Photosensibilisierung
aufgrund von Lichteinwirkung erfahren.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es weiterhin, das Blut des Patienten selbst zum Beladen mit einem
diagnostischen oder einem therapeutischen Mittel und einem Konjugat
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül zu verwenden. Dies führt zu einer
einzigartig „maßgeschneiderten" Therapie mit reduzierter
Toxizität, erhöhter Zirkulation
und maximaler therapeutischer Wirkung.
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Mit
einem photosensiblen Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül und einem
chemotherapeutischen Arzneimittel beladene Vesikel sind bei der
konventionellen Chemotherapie von Nutzen. In einem solchen Fall
wird, indem man Laserlicht auf einen Tumor richtet und das Vesikel
aufbricht, nur in unmittelbarer Nähe des Krebsgeschwürs ein chemotherapeutisches
Mittel freigesetzt. Darüber
hinaus kommt es zu einer lokalisierten photodynamischen therapeutischen
Wirkung der Bestrahlung des Texaphyrins.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Komplexes aus nachweisbarem
Texaphyrin, lipophilem Molekül
und Vesikel zur Herstellung einer Zusammensetzung zur bildgebenden
Darstellung eines Patienten, bei dem man dem Patienten die Zusammensetzung
verabreicht und den Komplex abbildet.
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Wenn
das nachweisbare Texaphyrin fluoreszierend ist, kann die bildgebende
Darstellung durch Beobachtung der Fluoreszenz erfolgen; wenn das
nachweisbare Texaphyrin einen Komplex mit einem paramagnetischen
Kation bildet, kann die bildgebende Darstellung durch Magnetresonanztomographie
erfolgen. Außerdem
kann die bildgebende Darstellung auch mittels Röntgenstrahlung, Raman-Streuung,
Magnetometrie (Biolumineszenz) oder, wenn das Texaphyrin mit einem
gamma-emittierenden Isotopen komplexiert ist, durch Gamma-scanning
erfolgen. Bei Fluoreszenzaufnahmen können Texaphyrine mit Licht
einer Wellenlänge
von 400–500
nm (die Soret-Bande) oder Licht einer Wellenlänge von 700–900 nm, vorzugsweise 700–800 nm
(die Q-Bande) aktiviert
werden, wodurch sich im Menschen überaus vielseitige Anwendungmöglichkeiten
ergeben.
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Der
Ausdruck „fluoreszent" bedeutet, so wie
er hier verwendet wird, dass bei Photobestrahlung mit Licht, das
mit dem Absorptionsprofil von Texaphyrin assoziiert ist, vom bestrahlten
Texaphyrin Licht mit einer längeren
Wellenlänge
emittiert wird. Alle Texaphyrine sind fluoreszent, wenn auch unterschiedlich
stark, und beispielsweise mit Y(III), Lu(III), Gd(III), Dy(III),
Eu(III) oder Mn(III) komplexierte Texaphyrine sind besonders bevorzugte
fluoreszente Texaphyrine.
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Zusätzlich zum
Nachweis durch Fluoreszenz können
Texaphyrine auch durch Röntgenstrahlung,
Raman-Streuung oder Magnetometrie abgebildet werden; weiterhin können mit
einem paramagnetischen Metallkation komplexierte Texaphyrine in
der Magnetresonanztomographie eingesetzt werden. Für die Komplexierung
mit einem Texaphyrin bevorzugte paramagnetische Metallkationen schließen Mn(II),
Mn(III), Fe(III) oder trivalente Lanthanidmetalle mit Ausnahme von
La(III), Lu(III) und Pm(III) ein. Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem paramagnetischen Metall um Mn(II), Mn(III), Dy(III) oder
Gd(III), ganz besonders bevorzugt um Gd(III). Bei der Durchführung der
Erfindung kann man sich einer der verschiedenen Verfahren der Magnetresonanztomographie
bedienen, beispielsweise der kernmagnetischen Resonanz (NMR), der
NMR- Spektroskopie
und der Elektronenspin-Resonanz. Das bevorzugte Verfahren zur bildgebenden
Darstellung ist die NMR.
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Zur
bildgebenden Darstellung eines mit einem gammaemittierenden Metall
komplexierten Texaphyrins kann man die Gammapartikeldetektion anwenden. 51Chrom, 68Gallium, 99Technetium oder 111Indium
sind die für das
Komplexieren mit Texaphyrinen für
das Gammapartikelscanning bevorzugten Metalle. Monochromatische Röntgenphotonquellen
können
ebenfalls für
die bildgebende Darstellung verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung eignet sich zur allgemeinen bildgebenden Darstellung
eines Patienten und/oder zur spezifischen Diagnose des Vorhandenseins
von erkranktem Gewebe in einem Patienten. Das Verfahren der bildgebenden
Darstellung der vorliegenden Erfindung lässt sich durchführen, indem
man einem Patienten einen erfindungsgemäßen Komplex aus nachweisbarem
Texaphyrin, lipophilem Molekül
und Vesikel verabreicht und dann den Patienten scannt, um so sichtbare
Bilder einer inneren Region des Patienten und/oder von erkranktem
Gewebe in der Region zu erhalten. Die Komplexe der vorliegenden
Erfindung eignen sich insbesondere zur Aufnahme von Bildern des
Blut-Pools, der Leber, des retikuloendothelialen Systems, der Milz,
des Knochenmarks, der Lymphknoten und von Muskeln; sie sind besonders
effektive Mittel für
den Blut-Pool und hochwirksam zur Bildverstärkung bei Leberaufnahmen und überaus nützlich für die Verbesserung
des Nachweises von Metastasen in der Leber. Es wurde gezeigt, dass
mit einem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül beladene
rote Blutkörperchen,
intravenös
injiziert, als Kontrastmittel für
das MRI dienen. Mit einem Konjugat aus paramagnetischem Texaphyrin
und lipophilem Molekül
beladene Vesikel eignen sich als Kontrastmittel für den Blut-Pool,
erleichtern die Bildverstärkung
bei normalen Geweben, Magnetresonanzangiographie, und markieren
Regionen, in denen das Endothel geschädigt ist, in dem sie durch Öffnungen oder
geschädigte
Stellen des Blutgefäßsystems
austreten. Bei dem Patienten kann es sich um eine beliebige Art
von Tier handeln, es ist jedoch vorzugsweise ein Säugetier
und ganz besonders bevorzugt ein Mensch.
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Konjugate
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül und Komplexe aus Texaphyrin,
lipophilem Molekül und
Vesikel werden auch für
die Verwendung in der Augendiagnostik und -therapie, insbesondere
einer Therapie, die eine photodynamische Therapie von durch ein
anormales Gefäßsystem
gekennzeichneten Augenleiden beinhaltet, bereitgestellt.
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Für die Angiographie
können
die Texaphyrine mit Licht einer Wellenlänge von 400–500 nm (der Soret-Bande) oder
Licht einer Wellenlänge
von 700–800
nm (der Q-Bande) aktiviert werden, wodurch sich im Menschen überaus vielseitige
Anwendungsmöglichkeiten
ergeben. Bei der Phototherapie können
die Texaphyrine bei 400–500
nm und bei längeren
Lichtwellenlängen
bestrahlt werden, bei denen die Augengewebe relativ transparent
sind, insbesondere Licht, das Blut und Gefäßgewebe durchdringen kann,
d.h. 700–800
nm, insbesondere etwa 732 nm. Aufgrund ihrer Anreicherung in Regionen
von anormaler Permeabilität
oder Schädigungen
sind Texaphyrine bei der Angiographie der Blutgefäße der Augen
als Visualisierungsmittel besonders effektiv, wie in USSN 08/763,451,
das hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
wird, beschrieben.
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Damit
ausreichend große
Mengen an Arzneimittel im Blut vorhanden sind und damit zwischen
der Verabreichung der Dosis und dem Einsetzen der Wirkung nicht
zuviel Zeit verstreicht, kann man Komplexe aus Texaphyrin und lipophilen
Molekülen
bzw. aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel als Bolusinjektion verabreichen.
Texaphyrine werden weiterhin schnell aus dem Körper eliminiert; bei der Verwendung
von Texaphyri nen in der Angiographie wurden keine toxischen Wirkungen
am Auge festgestellt.
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Ebenfalls
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines nachweisbaren
Komplexes aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel zur Zubereitung
einer Zusammensetzung zur Herstellung eines Antikörpers mit
Bindungsspezifität
für ein
Texaphyrin in einem Patienten. Bei der Verwendung verabreicht man
einem Patienten die Zusammensetzung und bestrahlt den Komplex. Durch
das Bestrahlen mit Licht wird das Vesikel aufgebrochen, wodurch
der Inhalt im Patienten freigesetzt wird, wodurch der Patient dem
Texaphyrin ausgesetzt wird und die Produktion von Antikörpern gegen
das Texaphyrin induziert wird. In diesem Fall kann man das Texaphyrin
als Hapten ansehen; handelt es sich bei dem Vesikel um eine fremde
Zelle, so kann das Vesikel zusätzlich
dazu, dass es der Träger
ist, der das Texaphyrin transportiert, als Adjuvans betrachtet werden. „Fremd" ist so zu verstehen,
dass das beladene Vesikel von einer Tierspezies herrührt, die
sich von dem Tier unterscheidet, dem die beladene Zelle verabreicht
wird. Bei der Zelle, die beladen wird, kann es sich beispielsweise
um eine Ziegenzelle handeln, und der Empfänger, dem die beladene Zelle
verabreicht wird, kann ein Kaninchen sein.
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Darüber hinaus
kann man das Vesikel mit einem weiteren Immunogen beladen, mit dem
die Bildung von Antikörpern
induziert wird, die für
dieses Immunogen Bindungsspezifität haben. Auch können sich
Antikörper
mit Bindungsspezifität
für die
zellulären
Inhalte der aufgebrochenen Zelle bilden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Antikörper mit Bindungsspezifität für ein Texapyrinmolekül. Solche
Antikörper
eignen sich zur Aufreinigung eines Texaphyrins oder für Screening-Assays
auf das Vorhandensein eines Texaphyrins oder das Vorhandensein von
Texaphyrin-Abbauprodukten aus Stoffwechselprozessen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Komplexes aus Texaphyrin, lipophilem
Molekül
und Zelle umfasst die folgenden Schritte: i) Herstellung eines Konjugats
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül und ii) Inkubieren einer
Zelle mit dem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül in einer
hypotonen Kochsalzlösung,
solange und unter solchen Bedingungen, dass sich ein Komplex aus
Texaphyrin, lipophilem Molekül
und Zelle bildet. Gegebenenfalls kann man beim Inkubieren in der
hypotonen Lösung
ein Arzneimittel oder therapeutisches Mittel zusetzen. Als Zelle
bevorzugt wird eine Erythrozyte. Die Vorteile der Verwendung von
wiederverschlossenen oder modifizierten autologen Erythrozyten als
Träger
für Arzneimittel
ist, dass sie biologisch abbaubar, voll biologisch kompatibel und
nichtimmunogen sind; je nach ihren physikochemischen Eigenschaften sind
sie flexibel, was die Umlaufzeit betrifft; das eingeschlossene Arzneimittel
ist gegenüber
einer immunologischen Detektion geschützt, und es ist nicht erforderlich,
das Arzneimittel chemisch zu modifizieren.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Komplexes aus Texaphyrin, lipophilem
Molekül
und Liposom umfasst den Schritt der Inkubation eines Konjugats aus
Texaphyrin und lipophilem Molekül
mit einem Lipid oder den Einbau eines Texaphyrin/lipophilen Moleküls in ein
bereits gebildetes Liposom oder eine bereits gebildete Mizelle,
unter Bedingungen, bei denen ein Komplex aus Texaphyrin, lipophilem
Molekül
und Liposom gebildet wird. Gegebenenfalls kann man beim Inkubieren
bzw. Einbauen ein Arzneimittel oder therapeutisches Mittel zusetzen.
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Kurz
gesagt ist ein mit einem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem
Molekül
beladenes Vesikel bei der medizinischen Bilddarstellung, Diagnose
und Therapie von Nutzen.
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Nach
bereits lange Zeit bestehenden Übereinkünften im
Patentrecht bedeuten die Ausdrücke „ein" und „eine" so wie sie hier
in dieser Anmeldung einschließlich
den Ansprüchen
verwendet werden, jeweils „ein(e) oder
mehrere".
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
Beladen eines biologischen Vesikels wie eines roten Blutkörperchens
(RBK), eines weißen
Blutkörperchens
(wBK) oder eines Liposomen mit einem Konjugat aus Texaphyrin und
lipophilem Konjugat wurde bislang noch nicht gezeigt. In der vorliegenden
Erfindung wurden RBK erfolgreich mit GdT2BET-Östradiol-Konjugat
(GTE 1A) beladen. Beladungsversuche mit
GdT2BET alleine waren jedoch nicht erfolgreich, was darauf hinweist,
dass für
den Beladungserfolg ein „Henkel" eines lipophilen
Moleküls
ein wichtiger Aspekt des Texaphyrin-Konjugats ist. Wenngleich in den folgenden
Beispielen die Beladung roter Blutkörperchen gezeigt wird, ist
die Erfindung nicht darauf beschränkt; es wird in Betracht gezogen,
dass auch andere Zellen wie Stammzellen, Knochenmarkzellen, Blutplättchen,
Granulozyten, Lymphozyten einschließlich T- und B-Zellen, Monozyten,
neutrophile Zellen, eosinophile Zellen, Plasmazellen, Makrophagen,
dendritische Zellen oder eine Zelle mesenchymalen, ektodermalen
oder endodermalen Ursprungs beladen werden können. Es wird erwartet, dass
mit einem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül beladene
Makrophagen für
die Behandlung von Atheromen geeignet sind, da Makrophagen sich
unter Bildung von Schaumzellen, einer Komponente des frühen Atheroms,
mit Cholesterin komplexieren.
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Beladene
Vesikel reichern sich biologisch natürlich im Blut, der Leber, der
Milz, dem Knochenmark oder lymphoiden Organen an. Aufgrund der Größe eines
Vesikels wie eines roten Blutkörperchens
oder eines Liposoms, verglichen mit der Größe ei nes Konjugats aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül,
steht zu erwarten, dass das Vesikel hinsichtlich der biologischen
Anreicherung dominiert und eventuelle lokalisierende Effekte eines
auf eine Stelle hinlenkenden lipophilem Moleküls bzw. die inherente biologische
Anreicherung von Texaphyrinen sekundär sein wird. Ein in ein Vesikel
geladenes Konjugat aus Texaphyrin und Östradiol beispielsweise könnte, wenn
sich das Östradiol
an der Oberfläche
des Vesikels befindet, eine gewisse Spezifität für einen Östradiolrezeptor zeigen. In ähnlicher
Weise könnte
ein mit einem Konjugat aus Texaphyrin und Cholesterin beladenes
Vesikel sich zusätzlich
zur natürlichen
Lokalisierung des Vesikels in der Leber auch weiter in der Leber
anreichern.
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Humanes
LDL ist ein physiologisches Serumprotein, dass über die Aufnahme durch hochaffine
Rezeptoren von Zellen metabolisiert wird. Es wurde gezeigt, dass
insbesondere neugebildete Gefäße erhöhte Anzahlen
von LDL-Rezeptoren aufweisen, und man nimmt an, dass durch Erhöhung der
Verteilung des Texaphyrins in die Lipoproteinphase des Bluts das
LDL bei der Anreicherung des Texaphyrins in das Zielgewebe effizienter
ist. Ein Konjugat aus Texaphyrin und LDL ist selektiv für neugebildete
Gefäße, da anzunehmen
ist, dass es aufgrund der großen
Größe des Konjugats
nur in neugebildeten Gefäßen zu einem
Austritt des Konjugats kommt. LDL lässt sich gemäß der Vorschrift
von Hauel et al., (J. Clin. Invest., 34:1345, 1995) isolieren und
aufreinigen.
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Beim
erfindungsgemäßen Beladen
von roten Blutkörperchen
werden die roten Blutkörperchen
vom Plasma abgetrennt und in normaler Kochsalzlösung gewaschen. Sie werden
dann mit hypertonischer Kochsalzlösung behandelt, wodurch sie,
da ihre innere Salzkonzentration höher als normal ist, eine Stechapfelform annehmen.
Das Zellpellet mit der Stechapfelform wird in einer das Konjugat
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül ent haltenden hypotonischen
Kochsalzlösung
resuspendiert. Aufgrund des Konzentrationsgefälles zwischen dem Inneren der
Zelle und der hypotonischen Lösung
werden Wasser und das Konjugat in die Zellen gedrängt. Die
Zellen werden dann mehrmals mit normaler Kochsalzlösung gewaschen.
Diese Vorgehensweise liefert rote Blutkörperchen, die extensiv mit
dem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül markiert sind. Der Fachmann
wird sich angesichts der vorliegenden Offenbarung weiteren Verfahren
zum Beladen von Zellen bewusst, die sich zur Herstellung von Komplexen
der vorliegenden Erfindung eignen, beispielsweise dem Herbeiführen eines
osmotischen Gefälles
durch die Verwendung von Saccharoselösungen, durch Behandlung mit Calciumchlorid
oder Calciumphosphat oder dergleichen.
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Weiße Blutkörperchen
werden beispielsweise durch Zentrifugieren über Ficoll Hypaque-Medium aus Blut
erhalten. Hierdurch werden die weißen Blutkörperchen von Plasmakomponenten
und roten Blutkörperchen
getrennt. Andere Verfahren zum Erhalt spezifischer Zelltypen werden
dem Fachmann angesichts der vorliegenden Offenbarung bekannt sein.
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Liposomen
lassen sich durch eine Reihe von Verfahren herstellen, unter anderem
beispielsweise durch Gefrieren/Auftauen, Ultraschallbehandlung,
Chelatdialyse, Homogenisieren, Lösungsmittelinfusion,
Mikroemulgation, spontane Bildung, Lösungsmittelverdampfung, Umkehrphase,
Verfahren unter Anwendung einer French-Presse oder kontrollierte
Tensiddialyse. Solche Herstellungsverfahren sind dem Fachmann angesichts
der vorliegenden Offenbarung bekannt. Die Herstellung kann in einer
das Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül enthaltenden Lösung wie
z.B. einer Phosphatpufferlösung
erfolgen, so dass das Konjugat in die Liposomenmembran eingebaut
wird. Alternativ dazu kann man das Konjugat bereits gebildeten Liposomen
zusetzen. Bei den in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Liposomen
kann es sich um beliebige einer Reihe verschiedener Größen handeln;
bevorzugt sind Liposomen mit einem Außendurchmesser von weniger als
etwa 100 nm, besonders bevorzugt weniger als etwa 50 nm.
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Mizellen
lassen sich herstellen, indem man in einem orgnanischen Lösungsmittel
Texaphyrin/lipophiles Molekül
und Lipidverbindung(en) suspendiert, das Lösungsmittel abdampft, in einem
wässrigen
Medium resuspendiert, ultraschallbehandelt und dann zentrifugiert.
Alternativ dazu kann man Texaphyrin/lipophiles Molekül bereits
gebildeten Mizellen, die durch dem Fachmann angesicht der vorliegenden
Offenbarung bekannten Verfahren hergestellt wurden, zusetzen.
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Verfahren
und Lipide zur Herstellung von Liposomen und Mizellen werden in
der US-Patentschrift 5 466 438 und den dort zitierten Literaturstellen
diskutiert.
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Bei
den hier verwendeten Konjugaten aus Texaphyrin und lipophilem Molekül handelt
es sich um ein aromatisches fünfzähniges expandiertes
Porphyrinanalogon mit daran befindlichen funktionellen Gruppen, von
denen wenigstens eine ein lipophiles Molekül ist. Die Seitengruppen können die
Löslichkeit
oder die biologische Anreicherung verbessern oder Kupplungsstellen
für zu
bestimmten Stellen dirigierende Moleküle zur Verfügung stellen.
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Konjugate
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül sind beispielsweise die der
Struktur I oder der Struktur II:
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M
steht für
H oder ein divalentes oder trivalentes Metallkation. Bevorzugte
divalente Metallkationen sind Ca(II), Mn(II), Co(II), Ni(II), Zn(II),
Cd(II), Hg(II), Fe(II), Sm(II) und UO2(II).
Bevorzugte trivalente Me tallkationen sind Mn(III), Co(III), Ni(III),
Fe(III), Ho(III), Ce(III), Y(III), In(III), Pr(III), Nd(III), Sm(III),
Eu(III), Gd(III), Tb(III), Dy(III), Er(III), Tm(III), Yb(III), Lu(III),
La(III), und U(III). Ganz besonders bevorzugte trivalente Metallkationen
sind Lu(III) und Gd(III).
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R1–R4, R7 und R8 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Halogen, Hydroxy, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Halogenaryl, Nitro,
Formyl, Acyl, Hydroxyalkyl, Alkoxy, Hydroxyalkoxy, Hydroxyalkenyl,
Hydroxyalkinyl, Saccharid, Carboxyl, Carboxyalkyl, Carbonsäureamid,
Carbonsäureamidalkyl,
Amino, Aminoalkyl, ein lipophiles Molekül oder ein Kupplungsglied,
dass an ein lipophiles Molekül
gekuppelt ist.
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R6 und R9 sind unabhängig voneinander aus den Gruppen
von R1–R4, R7 und R8 ausgewählt,
mit der Maßgabe,
dass das Halogen nicht für
Iod steht und das Halogenalkyl nicht für Iodalkyl steht.
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R5 und R10–R12 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Hydroxyalkyl Alkoxy, Hydroxyalkoxy,
Hydroxyalkenyl, Hydroxyalkinyl, Carboxyalkyl, Carbonsäureamid,
Carbonsäureamidalkyl,
Amino, Aminoalkyl oder ein Kupplungsglied, das an ein Saccharid
oder ein lipophiles Molekül
gekuppelt ist. Der Ausdruck „n" steht für eine ganze
Zahl mit einem Wert kleiner als oder gleich 5.
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R13 steht für Alkyl, Alkenyl, Oxyalkyl
oder Hydroxyalkyl mit bis zu etwa 3 Kohlenstoffatomen und Rotationsflexibilität um ein
erstgebundenes Kohlenstoffatom. Durch die Rotationsflexibilität ist es
möglich,
dass der Rest der Gruppe außerhalb
der Ebene des Texaphyrins liegt. Ein bevorzugtes Alkenyl beispielsweise
ist somit CH2-CH=CH2.
Der Substituent am Pyrrol-Stickstoff ist ganz besonders bevorzugt
eine Methylgruppe. Ein Texaphyrin mit einer an einem Ring-Stickstoff
gebundenen Methylgruppe ist in der US-Patenschrift 5 457 183 beschrieben.
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In
diesem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül steht
wenigstens einer der reste R1–R12 für ein
lipophiles Molekül
oder ein Kupplungsglied zu einem lipophilen Molekül. Bei einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
steht wenigstens einer der Reste R1, R2, R3, R4,
R5 und R8 für ein lipophiles
Molekül,
besonders bevorzugt Östradiol
oder Cholesterin, oder ein an Östradiol
oder Cholesterin gekuppeltes Kupplungsglied. Bei einer für die vorliegende
Erfindung bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül um das
hier als 1A oder 1B abgebildete
Konjugat.
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Die
Texaphyrine der vorliegenden Konjugate können metallfrei oder in einem
Komplex mit einem Metall vorliegen. Übereinkunftsgemäß werden
divalente und trivalente Metallkomplexe von Texaphyrinen mit einer
formalen Ladung n+ gezeigt, wobei n=1 bzw. 2. Der Wert „n" ist typischerweise
eine ganze Zahl kleiner als oder gleich 5; dem Fachmann wäre jedoch
angesichts der vorliegenden Offenbahrung klar, dass sich der Wert von
n ändern
würde,
wenn an den Substituenten R1–R12 Ladungen vorhanden sind.
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Für den Fachmann
versteht sich, dass Komplexe aus Texaphyrin und Metall einen oder
mehrere zusätzliche
Liganden aufweisen, die für
eine Neutralisierung der Ladung und/oder eine koordinative Absättigung des
Metallions sorgen. Zu diesen Liganden zählen unter anderem Chlorid,
Nitrat, Acetat, Cholat und Hydroxid.
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Photosensible
Texaphyrine werden für
die PDT verwendet. Bei einem photosensiblen Texaphyrin kann es sich
um eine freie Texaphyrinbase oder um ein mit einem diamagnetischen
Metall metalliertes Texaphyrin handeln. Der Ausdruck „photosensibel" bedeutet, so wie
er hier verwendet wird, dass beim Bestrahlen mit mit dem Absorptionsprofil
des Texaphyrins assoziiertem Licht das Texaphyrin die Bildung von
zytotoxischen Sauerstoffprodukten bewirkt. Bei den zytotoxischen
Sauerstoffprodukten kann es sich um Sinqulett-Sauerstoff, Hydroxylradikale,
Superoxid, Hydroperoxylradikale oder dergleichen handeln. Bei dem
photosensiblen Texaphyrin kann es sich um ein Texaphyrin-Metallkomplex
handeln, und in diesem Ausführungsbeispiel
ist das Metall M ein diamagnetisches Metallkation, und das diamagnetische
Metallkation ist vorzugsweise Lu(III), La(III), In(III), Y(III),
Zn(II) oder Cd(II). Ein besonders bevorzugtes diamagnetisches Metallkation
ist Lu(III).
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Repräsentative
Beispiele für
Alkane, die sich als Alkylgruppensubstituenten der vorliegenden
Erfindung eignen, schließen
Methan, Ethan, geradkettige, verzweigte oder cyclische Isomere von
Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan und Decan ein,
wobei Methan, Ethan und Propan bevorzugt sind. In der vorliegenden
Erfindung werden Alkylgruppen mit bis zu etwa dreißig oder
bis zu etwa fünfzig
Kohlenstoffstatomen in Betracht gezogen. Repräsentative Beispiele für substituierte
Alkylreste schließen
Alkylreste ein, die durch zwei oder mehr wie hier beschriebene funktionelle
Gruppen substituiert sind.
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Repräsentative
Beispiele für
Alkene, die sich als Alkenylgruppensubstituenten eignen, schließen Ethen
und geradkettige, verzweigte oder cyclische Isomere von Pro pen,
Buten, Penten, Hexen, Hepten, Octen, Nonen und Decen ein, wobei
Ethen und Propen bevorzugt sind. In der vorliegenden Erfindung werden
Alkenylgruppen mit bis zu etwa dreißig oder fünfzig Kohlenstoffatomen und
bis zu etwa fünf
Doppelbindungen oder mehr, vorzugsweise bis zu etwa drei Doppelbindungen,
in Betracht gezogen.
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Repräsentative
Beispiele für
Alkine, die sich als Alkinylgruppensubstituenten eignen, schließen Ethin und
geradkettige, verzweigte oder cyclische Isomere von Propin, Butin,
Pentin, Hexin, Heptin, Octin, Nonin und Decin ein, wobei Ethin und
Propin bevorzugt sind. In der vorliegenden Erfindung werden Alkinylgruppen
mit bis zu etwa dreißig
oder bis zu etwa fünfzig
Kohlenstoffatomen und bis zu etwa fünf oder bis zu etwa drei Dreifachbindungen,
in Betracht gezogen.
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Beim
Aryl kann es sich um eine Verbindung handeln, deren Moleküle die für Benzol,
Naphthalin, Phenanthren, Anthracen und dergleichen typische Ringstruktur
aufweisen, d.h. entweder den 6-Kohlenstoff-Ring von Benzol oder
die kondensierten 6-Kohlenstoff-Ringe der anderen aromatischen Derivate.
Bei der Arylgruppe kann es sich beispielsweise um Phenyl oder Naphthyl
handeln, und der Ausdruck schließt, so wie er hier verwendet
wird, sowohl unsubstituierte Aryle als auch Aryle mit einem oder
mehreren Nitro-, Carboxyl-, Sulfonsäure-, Hydroxyl-, Oxyalkyl-
oder Halogensubstituenten ein. In diesem Fall kann der Substituent
am Phenyl bzw. Naphthyl in einem Syntheseschritt nach dem Kondensationsschritt,
bei dem der Makrocyclus gebildet wird, eingeführt werden.
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Von
den Halogensubstituenten werden bei der Durchführung der Erfindung Chlor,
Brom, Fluor und Iod in Betracht gezogen, wobei für R6 und
R9 Iod ausgenommen ist. R6 und
R9 können
Chlor-, Brom- oder Fluorsubstituenten aufweisen. Repräsentative
Beispiele für
in der vorliegenden Erfindung verwendete Halogenalkylreste schließen Halogenide
von Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan,
Nonan und Decan ein, wobei Halogenide, vorzugsweise Chloride oder
Bromide, von Methan, Ethan und Propan bevorzugt sind.
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„Hydroxyalkyl" bedeutet Alkohole
von Alkylgruppen. Bevorzugt sind Hydroxyalkylgruppen mit einem bis
zwanzig, besonders bevorzugt einem bis zehn, Hydroxylresten.
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„Hydroxyalkyl" soll Glykole und
Polyglykole, Diole von Alkylresten, wobei Diole von C1–10-Alkylresten bevorzugt
und Diole von C1–3-Alkylresten besonders
bevorzugt sind, und Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und Polybutylenglykol
sowie Polyalkylenglykole mit Kombinationen von Ethylen, Propylen
und Butylen einschließen.
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Repräsentative
Beispiele für
Oxyalkylreste schließen
die hier beschriebenen Alkylgruppen mit Etherbindungen ein. „Oxyalkyl" soll Polyether mit
einer oder mehreren funktionellen Gruppen einschließen. Die
Anzahl sich wiederholender Oxyalkylreste in einem Substituenten
kann bis zu 200 betragen und ist vorzugsweise 1–20, besonders bevorzugt 1–10 und
ganz besonders bevorzugt 1–5.
Ein bevorzugter Oxyalkylrest ist O(CH2CH2O )xCH3,
wobei x = 1-100,
vorzugsweise 1–10
und besonders bevorzugt 1–5.
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„Oxyhydroxyalkyl" bedeutet Alkylgruppen
mit Ether- oder Esterbindungen, Hydroxylgruppen, substituierten
Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen, substituierten Carboxylgruppen
oder dergleichen.
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Repräsentative
Beispiele für
Thioalkylresten schließen
Thiole von Ethan, Thiole von geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
Isomeren von Propan, Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan
und Decan ein, wobei Thiole von Ethan (Ethanthiol, C2H5SH) oder Propan (Propanthiol, C3H7SH) bevorzugt sind. Sulfatsubstituierte
Alkylreste schließen
wie oben beschriebene Alkylreste ein, die durch eine oder mehrere
Sulfatgruppen substituiert sind, wobei Diethylsulfat (( C2H5 )2SO4) ein repräsentatives Beispiel ist.
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Repräsentative
Beispiele für
Phosphatreste schließen
Phosphat- oder Polyphosphatgruppen ein. Repräsentative Beispiele für phosphatsubstituierte
Alkylreste schließen
wie oben beschriebene Alkylreste ein, die durch eine oder mehrere
Phosphat- oder Polyphosphatgruppen substituiert sind. Repräsentative
Beispiele für phosphonatsubstituierte
Alkylreste schließen
wie oben beschriebene Alkylreste ein, die durch eine oder mehrere
Phosphonatgruppen substituiert sind.
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Repräsentative
Beispiele für
Carboxylgruppen schließen
Carbonsäuren
der oben beschriebenen Alkylreste sowie Arylcarbonsäuren wie
Benzoesäure
ein. Repräsentative
Beispiele für
Carbonsäureamide schließen primäre Carbonsäureamide
(CONH2), sekundäre (CONHR') und tertiäre (CONR'R")
Carbonsäureamide
ein, wobei R' und
R" jeweils für wie hier
beschriebene funktionelle Gruppen stehen.
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Repräsentative
Beispiele für
brauchbare Amine schließen
primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Amine eines wie oben beschriebenen Alkylrests ein.
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„Carbonsäureamidalkyl" bedeutet Alkylgruppen
mit sekundären
oder tertiären
Amidbindungen oder dergleichen. „Carboxyalkyl" bedeutet Alkylgruppen
mit Hydroxylgrup pen, carboxyl- oder amidsubstituierte Ether, Esterbindungen,
tertiäre
Amidbindungen, die sich nicht unmittelbar am Ether befinden, oder
dergleichen.
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Der
Ausdruck „Saccharid" schließt oxidiertes,
reduziertes oder substituiertes Saccharid, Hexosen wie D-Glucose, D-Mannose
oder D-Galactose, Pentosen wie D-Ribose
oder D-Arabinose, Ketosen wie D-Ribulose oder D-Fruktose, Disaccharide wie Saccharose,
Lactose oder Maltose, Derivate wie Acetale, Amine und phosphorylierte
Zucker, Oligosaccharide sowie offenkettige Formen verschiedener
Zucker und dergleichen ein. Beispiele für aminderivatisierte Zucker
sind Galactosamin, Glucosamin, Sialylsäure und D-Glucaminderivate
wie 1-Amino-1desoxysorbit.
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Ein
Kupplungsglied kann als Bindeglied beschrieben werden, d.h. das
bei der Reaktion einer reaktiven Gruppe, die so beschaffen ist,
dass sie sich kovalent an ein anderes Molekül in einer gewissen Entfernung
vom Texaphyrin-Makrocyclus bindet, gebildete kovalente Produkt.
Beispielhafte Binde- bzw. Kupplungsglieder sind kovalente Amid-,
Amin-, Disulfid-, Thioether-, Ether-, Polyether-, Ester- oder Phosphatbindungen.
Die PCT-Publikation
WO 94/29316 stellt Synthesen von Texaphyrinkonjugaten mit diesen
Arten von Bindungen bzw. Kupplungsgliedern bereit.
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Bei
den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
sind Konjugate und anhängige
Gruppen kovalent über
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-, Kohlenstoff-Stickstoff-, Kohlenstoff-Schwefel-
oder eine Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindung,
besonders bevorzugt eine Kohlenstoff-Sauerstoff- oder eine Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung,
an das Texaphyrin gebunden.
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Für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung bevorzugte Funktionalisierungen für die Texaphyrine I
bzw. II sind: wenn R6 und R9 nicht
für Wasserstoff
stehen, dann stehen R5 und R10 für Wasserstoff
oder Methyl, und wenn R5 und R10 nicht
für Wasserstoff
stehen, dann stehen R6 und R9 für Wasserstoff,
Hydroxyl oder Halogen mit Ausnahme von Iod. Andere bevorzugte Funktionalisierungen
sind die, bei denen, wenn R6 und R9 für Wasserstoff
stehen, R5, R10,
R11 und R12 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Phenyl, niederes Alkyl oder niederes Hydroxyalkyl stehen. Bei dem
niederen Alkyl handelt es sich vorzugsweise um Methyl oder Ethyl,
besonders bevorzugt um Methyl. Das niedere Hydroxyalkyl hat vorzugsweise
1 bis 6 Kohlenstoffe und 1 bis 4 Hydroxygruppen und ist besonders
bevorzugt 3-Hydroxypropyl. Das Phenyl kann substituiert oder unsubstituiert
sein.
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Bei
einem in der vorliegenden Erfindung bevorzugten Texaphyrin I oder
II steht R1 für CH2CH3 oder (CH2)CH2OH, R2 und R3 stehen für CH2CH3, R4 steht für CH3, R5, R6 und
R9-R12 stehen für H, R8 steht
für ein lipophiles
Molekül
oder ein Kupplungsglied, das an ein lipophiles Molekül gekuppelt
ist, und R7 steht für H, OH, OCH3 oder
O(CH2CH2O)xCH3, wobei x für 1–10 und
vorzugsweise für
1-5, besonders bevorzugt
für 3,
steht. Vorzugsweise steht R8 für Östradiol
oder Cholesterin oder ein an Östradiol
oder Cholesterin gekuppeltes Kupplungsglied.
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Ein
an ein lipophiles Molekül
gekuppeltes Kupplungsglied kann weiterhin als O(CH2CH2O)m- , wobei m für 1–10 und
vorzugsweise für
1-5 steht, oder als O(CH2)nCO-,
wobei n für
1–10 und
vorzugsweise für
1–3 steht,
beschrieben werden.
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Für die vorliegende
Erfindung bevorzugte Konjugate aus Texaphyrin und lipophilem Molekül, T2BET-Östradiol-Konjugate, werden
als 1A und 1B bereitgestellt.
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„T2" bezieht sich auf
zwei Hydroxylgruppen am Tripyrranteil des Texaphyrins, „BET" bezieht sich auf die
Ethoxy-R-Gruppen
am Benzolteil des Moleküls, und
das lipophile Molekül
dieses Konjugats ist Östradiol. Die
Synthese dieses Konjugats findet sich in Beispiel 1.
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Bei
anderen für
die vorliegende Erfindung bevorzugten Texaphyrinverbindungen I oder
II sind R1–R12 wie
in den Tabellen A und B für
die Texaphyrine A1–A108
definiert, und M ist wie oben definiert. Die aufgeführten Texaphyrine
sind für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugt, jedoch ist
die Erfindung nicht hierauf beschränkt.
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Ein
Fachmann für
organische Synthese kann angesichts der vorliegenden Beschreibung
und der Beschreibungen der angeführten
Patente, Anmeldungen und Veröffentlichungen
die in Rede stehende grundlegende Synthesechemie zur Herstellung
von Texaphyrinen mit verschiedenen Substituenten ausweiten und verfeinern.
So können
beispielsweise polyhydroxylierte Gruppen mit Polyether-Bindungen,
Saccharidsubstituenten, wobei das Saccharid über eine acetalähnliche
glycosidische Bindung angebunden ist, ein Oligosaccharid oder ein
Polysaccharid auf ähnliche
Weise an ein Texaphyrin gebunden werden. Ein doppelt carboxyliertes Texaphyrin,
wobei die Carboxylgruppen über
aromatische Ether oder funktionalisierte Alkylsubstituenten an den
Texaphyrinkern gebunden sind, kann in verschiedene veresterte Produkte
umgewandelt werden, wobei die Esterbindungen zur Anbindung weiterer
hydroxylhaltiger Substituenten genutzt werden. Polyhydroxylierte Texaphyrinderivate
können
unter Verwendung sekundärer
Amidbindungen synthetisiert werden. Die Saccharidanteile können über Amidbindungen
angebunden werden. Polyhydroxylierte Texaphyrinderivate mit verzweigtkettigen
Polyhydroxyl- (Polyol)-Untereinheiten können über Arylether- oder -esterbindungen
an den Texaphyrinkern angebunden werden.
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Die
Behandlung carboxylierter Texaphyrine mit Thionylchlorid oder p-Nitrophenolacetat
kann aktivierte Acylarten hervorbringen, die zur Anbindung an monoklonale
Antikörper
oder andere interessante Biomoleküle geeignet sind. Zur Durchführung der
Konjugation können übliche In-situ-Kupplungsverfahren
(beispielsweise 1,1'-Carbonyldiimidazol)
verwendet werden.
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Substituenten
in den R6- und R9-Stellungen
des B-Teils (Benzolring) des Makrocyclus werden durch ihre Anbindung
an das ortho-Phenylendiamin in der 3- und 6-Stellung des Moleküls in den
Makrocyclus eingebaut. Substituenten in den R5- und R10-Stellungen
des T-Teils (Tripyrran) des Makrocyclus werden durch entsprechende
Funktionalisierung der Carboxylgruppen in den 5-Stellungen des Tripyrrans
in einem Syntheseschritt vor der Kondensation mit einem substituierten
ortho-Phenylendiamin eingebaut. Nach dem Kondensationsschritt unter
Ausbildung des Texaphyrinmakrocyclus kann man ein lipophiles Molekül einführen.
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Lipophile
Moleküle
mit Aminfunktionalität
werden nach der Synthese mit einem aktivierten Carbonsäureesterderivat
eines Texaphyrins modifiziert. In Gegenwart einer Lewis-Säure wie
FeBr3 reagiert ein bromidderivatisiertes
Texaphyrin mit einer Hydroxylgruppe eines lipophilen Moleküls unter
Ausbildung einer Etherbrücke zwischen
dem Texaphyrinbindeglied und dem lipophilen Molekül. Ein mit
einem lipophilen Molekül
gekuppeltes Kupplungsglied kann weiter als O(CH2CH2O)m-, wobei m für 1–10 und
vorzugsweise für
1–5 steht,
oder als O(CH2)nCO-,
wobei n für
1–10 und
vorzugsweise für
1–3 steht,
beschrieben werden.
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Konjugate
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül lassen sich nach den hier
beschriebenen Verfahren und nach bekannten und im Stand der Technik
wie in den hier angeführten
US-Patentschriften
und anhängigen Anmeldungen
beschriebenen Verfahren darstellen. Texaphyrine weisen eine Reihe
von Eigenschaften auf, aufgrund derer sie für eine Verwendung in Anwendungen
zur bildgebenden Darstellung und für photodynamische Behandlungsprotokolle
geeignet sind, beispielsweise: Texaphyrine verfügen über eine inhärente biologische
Anreicherung – sie
reichern sich in Tumoren, Atheromen oder der Leber an; sie absorbieren
im physiologisch wichtigen Bereich von 700–900 nm; sie chelatisieren
Metallkationen, die sonst toxisch wären, in stabiler Weise; und
sie sind ausreichend nicht-toxisch für eine in-vivo-Anwendung.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von Komplexen
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül oder aus Texaphyrin, lipophilem
Molekül
und Vesikel in der Augendiagnose und -therapie, insbesondere für diagnostische
Angiogramme, und für
die photodynamische Therapie von Augenleiden, die durch ein anormales
Gefäßsystem
gekennzeichnet sind.
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„Anormales
Gefäßsystem" bezeichnet, so wie
der Begriff hier verwendet wird, ein unerwünschtes Gefäßsystem, die Gefäßneubildung,
unregelmäßige, verstopfte,
leckende oder entzündete
Augengefäße oder Augengewebe,
entzündliche
Augenmembranen, anormale Zustände,
die mit der Leitung von Flüssigkeiten
in der Augenregion in Zusammenhang stehen, insbesondere Blutgefäße, und
schließt
Leiden wie Makuladegeneration, Glaukom, Gefäßneubildung in der Linse oder
der Netzhaut bei diabetischer Retinopathie, Pannus, bei dem es sich
um ein anormales oberflächliches
Gefäßsystem
der Kornhaut oder Bindehaut handelt, Pterygium, bei dem es sich
um eine Verdickung der Tunica conjunctiva bulbaris auf der Hornhaut
handelt, Leiden mit Gefäßneubildung
in der Netzhaut oder Aderhaut, das okuläre Histoplasmose-Syndrom, Myopie,
entzündliche
Augenkrankheiten, zentrale seröse
Retinopathie, subretinale neovaskuläre Membran oder durch Neoplasma
wie z.B. Melanom oder retinales Blastom induzierte Gefäßneubildung,
ein.
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Das „Gefäßsystem
beobachten" bedeutet,
so wie der Begriff hier verwendet wird, dass man eine bildgebende
Darstellung durchführt
und Informationen aus einem Angiogramm, bei dem fluoreszente Texaphyrine verwendet
werden, aus einer Röntgenaufnahme
oder aus einem Magnetresonanztomogramm gewinnt, beispielsweise zur
Bewertung des Augenzustands. Der Zustand des Auges kann normal sein
oder beispielsweise auslaufende oder verstopfte Gefäße umfassen. „Auge" bzw. „Augen-" schließt, so wie
der Begriff hier verwendet wird, das Auge, das darunterliegende
und in der Nähe
befindliche Gewebe und verwandte Ge webe in der Nähe und um das Auge ein, die
die Funktion des Auges beeinflussen.
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Die
Parameter für
eine erfolgreiche Angiographie und eine wirksame Behandlung bei
den erfindungsgemäßen PDT-Verfahren
sind miteinander verknüpft.
Aus diesem Grund wird die Dosis an andere Parameter angepasst, beispielsweise
Strahlungsfluss, Bestrahlungsstärke,
die Dauer der Bestrahlung während
der photodynamischen Therapie und die zwischen der Verabreichung
der Dosis und der therapeutischen Bestrahlung verstrichene Zeitspanne.
Derartige Parameter sollten so angepasst werden, dass eine erhebliche
Schädigung des
anormen vaskulären
Gewebes ohne signifikante Schädigung
des umgebenden Gewebes erreicht wird und andererseits die Beobachtung
der Blutgefäße des Auges
ohne erhebliche Schädigung
des umgebenden Gewebes ermöglicht
wird. Die verwendete Dosis an Texaphyrin aus dem Konjugat aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
bzw. dem Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel
liegt typischerweise im Bereich von etwa 0,1 μmol/kg/Behandlung bis etwa 50 μmol/kg/Behandlung
und vorzugsweise von etwa 0,10 bis 20 μmol/kg/Behandlung. Weiterhin
kann sich der zur Behandlung von neovaskulärem Gewebe erforderliche Strahlungsfluss
mit einem Senken der Texaphyrindosis ändern.
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Nach
Verabreichung des photosensibilisierenden Konjugats aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül bzw.
des Komplexes aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel wird das zu behandelnde
Gewebe im Auge mit einer Wellenlänge
bestrahlt, die der maximalen Extinktion des Texaphyrins entspricht,
gewöhnlich entweder
etwa 400–500
nm oder etwa 700–800
nm. Bei der Lichtquelle kann es sich um einen Laser, eine Leuchtdiode
oder gefiltertes Licht von beispielsweise einer Xenon-Lampe handeln;
das Licht kann im Wellenlängenbereich
von etwa 400–900
nm liegen, vorzugsweise etwa 400–500 nm oder 700–800 nm,
besonders bevorzugt etwa 730–770
nm, und das Licht kann topisch, endoskopisch oder interstitiell
(beispielsweise mittels einer Glasfasersonde) abgegeben werden.
Vorzugsweise wird das Licht von einem Spaltlampensystem abgegeben.
Eine Wellenlänge
in diesem Bereich ist insbesondere bevorzugt, da Blut und retinales
Pigmentepithel (RPE) bei längeren
Wellenlängen
relativ durchlässig
sind und die Behandlung somit zu weniger Gewebeschädigungen
und besserer Lichtdurchdringung führt. Der Strahlungsfluss und
die Bestrahlungsstärke
während
der Strahlentherapie können
je nach Gewebeart, Tiefe des Zielgewebes und der Menge darüber befindlicher
Fluide oder Blut schwanken.
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Der
optimale Zeitraum zwischen der Verabreichung des Konjugats aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
bzw. des Komplexes aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel
und Lichtbehandlung ist unterschiedlich und hängt von der Art der Verabreichung,
der Form der Verabreichung und der Art des Zielgewebes ab. Ein Zeitraum
von Minuten bis ungefähr
5 h sollte beispielsweise für
vaskuläres
Gewebe angemessen sein. Die Dauer der Lichtbestrahlung nach der
Verabreichung kann als eine Möglichkeit,
die Selektivität
der Behandlung zu optimieren und damit die Schädigung von anderen Strukturen
als den Zielgeweben zu minimieren, von Bedeutung sein. Beim Menschen
wird angenommen, dass das Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem
Molekül
bzw. der Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel
die Gefäßsysteme
der Netzhaut und der Aderhaut Sekunden nach der Verabreichung erreicht
und je nach verabreichter Dosis eine Persistenz von Minuten bis
Stunden hat. Eine Behandlung innerhalb der ersten fünf Minuten
nach der Verabreichung sollte im allgemeinen durch fokussiertes
Licht aktiviert werden. Zu späteren
Zeitpunkten kann man sowohl eine Bestrahlung mit fokussiertem als
auch mit nichtfokussiertem Licht anwenden.
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Darüber hinaus
kann das Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül bzw. der
Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel zur Beobachtung
des Zustands von Blutgefäßen als
alleiniges Mittel oder zusammen mit anderen Farbstoffen wie Fluorescein
oder Indocyanin-Grün
benutzt werden, um den Fortschritt der Zerstörung von abnormem vaskulärem Gewebe
zu verfolgen. In solchen angiographischen Systemen wird eine ausreichende
Menge an Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül bzw. Komplex
aus Texaphyrin, lipophilem Molekül
und Vesikel verabreicht, um bei Erregung durch Licht, vorzugsweise
Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von ungefähr
430–480
nm, eine beobachtbare Fluoreszenzemission zu erzeugen. Bilder werden
durch Beleuchten des Auges mit Licht im Bereich der Erregungswellenlänge und
Erfassen der Menge fluoreszierenden Lichts, das mit der Emissionswellenlänge von
ungefähr
730–760
nm, emittiert wird, erfasst. Ein bevorzugtes Gerät, das Licht im Bereich 430–760 nm
sowohl aussendet als auch empfängt, ist
die TOPCONTM 50VT-Kamera im Ophthalmic Imaging
System (Ophthalmic Imaging System Inc., 221 Lathrop Way, Suite 1,
Sacramento CA, USA).
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Zum
Sammeln des emittierten, fluoreszierenden Lichts, zur Digitalisierung
der Daten und zum Speichern zur späteren Darstellung auf einem
Bildschirm, als Ausdruck auf Papier oder in Verbindung mit einem anderen
bildgebenden System wird eine Kamera verwendet. Wenn zusätzliche
Farbstoffe wie Fluorescein in Kombination mit dem Konjugat aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
bzw. dem Komplex aus Texaphyrin, lipophilem Molekül und Vesikel
eingesetzt werden, kann ein Filmaufnahmegerät verwendet werden; bevorzugt wird
eine CCD-Kamera (chargecoupled device), da diese Emissionen höherer Wellenlängen erfassen
kann. Auf diese Weise können
genauere Informationen über
das Muster und das Ausmaß der
vaskulären
Strukturen in unterschiedlichen okulären Gewebeschichten erhalten
werden, was den Nachweis von "Lecks" ermöglicht, die
charakteristisch für
neue oder entzündete
Blutgefäße sind.
Außerdem
wird die Verwendung einer Kamera bevorzugt, mit der die Erregungsstrahlung
erzeugt werden kann, wobei durch passende Filter nur Licht im Bereich
der gewünschten
Erregungswellenlänge
abgegeben wird, und die dann emittiertes, fluoreszierendes Licht
mit einem Empfangsgerät
erfasst, wobei mittels passender Filter nur Licht im Bereich der
gewünschten Emissionswellenlänge erfasst
wird.
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Für die vorstehend
beschriebenen Verwendungen sind die Komplexe aus Texaphyrin, lipophilem
Molekül
und Zelle bzw. Liposom als pharmazeutische Zubereitungen vorgesehen.
Eine pharmazeutische Zubereitung eines solchen Komplexes kann alleine
oder in Kombination mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägern entweder
in einer einzigen Dosis oder in mehreren Dosen verabreicht werden.
Als pharmazeutische Träger
eignen sich unter anderem inerte feste Verdünnungsmittel oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Lösungen
und verschiedene organische Lösungsmittel.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die durch Kombinieren eines
erfindungsgemäßen Komplexes
mit den pharmazeutisch verträglichen
Trägern
gebildet werden, können anschließend problemlos
in einer Vielzahl von Dosierformen wie z.B. als Injektionslösungen verabreicht
werden.
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Zur
parenteralen Verabreichung kann man Suspensionen des liposomalen
Komplexes in Sesam- oder Erdnussöl
wässrigem
Propylenglykol oder in steriler wässriger Lösung verwenden. Solche wässrigen
Lösungen
sollten geeigneterweise falls erforderlich gepuffert sein, und das
flüssige
Verdünnungsmittel
sollte zuerst mit ausreichend Kochsalzlösung oder Glucose isotonisch
gemacht werden. Diese besonderen wässrigen Lösungen eignen sich insbesondere
zur intravenösen,
intramuskulären,
subkutanen oder intraperitonealen Verabreichung. In diesem Zusammenhang
sind dem Fachmann angesichts der vorliegenden Beschreibung sterile,
wässrige
Medien, die zum Einsatz kommen können, bekannt.
Eine intravenöse
Verabreichung der erfindungsgemäß beladenen
roten oder weißen
Blutkörperchenkomplexe
wird als am meisten bevorzugte Verabreichungsmethode in Betracht
gezogen.
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Zur
Entnahme von Zellen aus einem Patienten, der Beladung mit einem
sterilen Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül und der
Wiedereinführung
von beladenen Zellen in denselben Patienten werden sterile Verfahren
angewendet. Man kann einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger verwenden,
bei dem es sich um ein Lösungsmittel-
oder Dispersionsmedium handeln kann, das beispielsweise Wasser,
Ethanol, Polyol (zum Beispiel Glycerin, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol
und dergleichen), geeignete Mischungen davon und Pflanzenöle enthält. Die
korrekte Fluidität
kann beispielsweise durch den Einsatz einer Beschichtung wie Lecithin
und durch Einsatz von oberflächenaktiven
Mitteln bewahrt werden. Die Einwirkung von Mikroorganismen kann
durch verschiedene antibakterielle und antifungale Mittel, beispielsweise
Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal und dergleichen,
verhindert werden. In vielen Fällen
ist der Zusatz von isotonischen Mitteln, beispielsweise Zuckern,
wie Mannitol oder Dextrose, oder Natriumchlorid, bevorzugt. Ein
besonders bevorzugtes isotonisches Mittel ist eine Mannitlösung mit
einer Konzentration von ungefähr
2–8% und
insbesondere bevorzugt einer Konzentration von ungefähr 5%.
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Sterile
Konjugatlösungen
werden durch Einbringen der erforderlichen Menge an aktiven Verbindungen in
das geeignete Lösungsmittel
zusammen mit, je nach Bedarf, unterschiedlichen vorstehend angegebenen weiteren
Bestandteilen und anschließendes
steriles Filtrieren hergestellt. Im Allgemeinen werden Dispersionen
durch Einbringen der verschiedenen sterilisierten aktiven Bestandteile
in ein steriles Vehikel hergestellt, das das zugrundeliegende Dispersionsmedium
und die erforderlichen weiteren Bestandteile gemäß den vorstehenden Angaben
enthält.
Im Falle von sterilen Pulvern zur Herstellung von sterilen Injektionslösungen sind die
bevorzugten Herstellungsverfahren Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungsverfahren,
mit denen ein Pulver des aktiven Bestandteils sowie jedes weiteren
gewünschten
Bestandteils aus einer zuvor steril filtrierten Lösung davon
erzeugt wird.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
unbedenklicher Träger" schließt, wie
er hier verwendet wird, jedes einzelne Lösungsmittel, Dispersionsmedium,
Gleitmittel, antibakterielle und antifungale Mittel, isotonische
Mittel und die Absorption verzögernde
Mittel und dergleichen ein. Die Verwendung solcher Medien und Mittel
für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist dem Fachmann gut bekannt. Abgesehen von einer
Unverträglichkeit
eines herkömmlichen
Mediums oder Mittels mit dem aktiven Bestandteil ist dessen Verwendung
in therapeutischen Zusammensetzungen denkbar. Es können auch
zusätzliche
aktive Bestandteile in die Zusammensetzungen eingebracht werden.
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Bei
den Fluoreszenznachweisverfahren der vorliegenden Erfindung verabreicht
man eine Menge an Texaphyrin, die ausreicht, um bei Anregung mit
Licht, vorzugsweise Licht einer Wellenlänge im Bereich von 430–480 nm,
eine beobachtbare Fluoreszenzemission zu bewirken. Durch Bestrahlen
mit Licht im Anregungswellenlängenbereich
und Detektion der Menge an bei der Emissionswellenlänge von
vorzugsweise etwa 730–760
nm emittiertem Fluoreszenzlicht werden Bilder aufgenommen. Die Dosis
lässt sich
ohne übermäßigen experimentellen
Aufwand durch im Stand der Technik bzw. hier beschriebene Methoden
bestimmen.
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Die
in den erfindungsgemäßen photodynamischen
Verfahren zu verwendenden Komplexe werden in einer pharmazeutisch
wirksamen Menge verabreicht. "Pharmazeutisch
wirksam" bedeutet
eine Dosis, die bei Einwirkung von Licht die beladenen Vesikel zum Aufplatzen
bringt. Die genaue Dosis schwankt und ist von dem jeweils gewählten Komplex,
dem zu befolgenden Dosierschema, der Bestrahlungsdauer und der zeitlichen
Bemessung der Verabreichung abhängig.
Die Dosis lässt
sich ohne übermäßigen experimentellen
Aufwand durch im Stand der Technik bzw. hier beschriebene Methoden
bestimmen.
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In
den folgenden Beispielen werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
geschildert. Für den
Fachmann ist es offensichtlich, dass die Techniken, die in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben sind, Techniken darstellen, die von den Erfindern
im Hinblick darauf entwickelt wurden, dass sie bei der praktischen Umsetzung
der Erfindung erfolgreich sind, weswegen sie als bevorzugte Ausführungsweisen
bei der Umsetzung betrachtet werden können.
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BEISPIEL 1
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Synthese eines Konjugats
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül
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Im
vorliegenden Beispiel wird die Synthese eines Konjugats aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül geschildert,
wobei es sich bei dem lipophilen Molekül um Östradiol handelt. Der Syntheseweg
ist in Schema A gezeigt.
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Penta(ethylenglykol)diiodid
(2). Penta(ethylenglykol)ditosylat 1 (25 g, Aldrich Chemical, Milwaukee, WI),
Natriumiodid (17,15 g, 2,5 Äq.)
und Aceton (etwa 500 ml) wurden zusammengegeben und 4 Stunden lang unter
Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurden die festen Bestandteile abfiltriert und mit Aceton gewaschen.
Von den vereinigten Filtraten wurde das Aceton abgezogen und durch
Rotationsverdampfen gewaschen. Der so erhaltene Feststoff wurde
in CHCl3 (250 ml) gelöst und mit Wasser (250 ml),
einer 5%igen wässrigen
Na2S2O3-Lösung (2 × 250 ml)
und Wasser (250 ml) gewaschen. Das Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfen
entfernt, und der so erhaltene Feststoff wurde im Vakuum getrocknet,
wodurch man das Diiodid 2 (19,164 g, 91,3%) erhielt.
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3-(2-(Ethoxy-2-(ethoxy-2-(ethoxy-(2-iodethoxy))))ethoxy-l7âhydroxy-3-oxy-1,3,5(10)-östratrien
(4). Das Diiodid 2 (12,50 g), ß-Östradiol
3 (2,500 g, Aldrich Chemical, Milwaukee, WI), Kaliumcarbonat (1,500
g) und wasserfreies Acetonitril (250 ml) wurden in einem Kolben
zusammengegeben. Die Reaktionsmischung wurde 9 Stunden lang unter
Rückfluss
erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt, und das Lösungsmittel wurde
durch Rotationsverdampfen entfernt. Der Rückstand wurde in CHCl3 (125 ml) gelöst und mit Wasser gewaschen,
und das Lösungsmittel
wurde durch Rotationsverdampfen entfernt. Das Rohprodukt wurde durch Kieselgelchromatographie
unter Verwendung von 0,5 bis 1,0% McOH in CHCl3 als
Laufmittel aufgereinigt. Fraktionen, die ausschließlich Produkt
enthielten, wurden vereinigt, das Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfen
entfernt und der Rückstand
wurde im Vakuum getrocknet, wodurch man das Iodid 4 (2,010 g, 36,4%)
erhielt.
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Dinitrobenzol-Natriumsalz
(5), Verfahren 1. Das Dinitrobenzol-Natriumsalz 5 wurde dargestellt,
indem man 4,5-Dinitrokatechol
(5 g, 0,025 mol) und Triethylenglykolmonomethylether-monotosylat
(11,9 g, 0,037 mol, 1,5 Äq.)
in Methanol mit K2CO3 (5,18
g, 0,037 mol, 1,5 Äq.)
umsetzte, wobei über
Nacht unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückfluss erhitzt wurde. Der
Ansatz wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen, und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abgezogen. Der Rückstand
wurde dann in 250 ml 1M NaOH resuspendiert, worauf Chloroform zugegeben
wurde. Die untere Chloroformschicht plus Niederschlag wurden abgenommen, und
der orangefarbene feste Niederschlag wurde abfiltriert und im Hochvakuum über Nacht vakuumgetrocknet,
wodurch man das hellorangefarbene Produkt 5 in einer Ausbeute von
81% erhielt.
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Dinitrobenzol-Natriumsalz
(5), Verfahren 2. Ein alternatives Verfahren zur Synthese des Dinitrobenzol-Natriumsalzes
ist wie folgt. 4,5-Dinitrokatechol (10 g, 0,050 mol) und K2CO3 (10,37 g, 0,075
mol) wurden in einem trockenen 250-ml-Rundkolben unter einer Stickstoffatmosphäre in absolutem
Methanol (120 ml) zusammengegeben. Die orangefarbene Mischung wurde
mit Triethylenglykolmonomethylethertosylat (23,85 g, 0,075 mol)
versetzt, und die so erhaltene Suspension wurde auf Rückfluss
erhitzt. Die Umsetzung wurde gemäß DC als
beendet angesehen, wenn der Ausgangskatechol verschwunden war und
sich das leuchtend gelbe monoalkylierte Zwischenprodukt gebildet
hatte. Daher wurde die rote Suspension nach 16 h auf 0°C abgekühlt. Die
so erhaltene Suspension wurde filtriert und gründlich mit kaltem Isopropylalkohol
(50 ml) und Hexan (50 ml) gewaschen. Das monoalkylierte Kaliumsalz
wurde dann in 10%iger wässriger
NaOH (100 ml) suspendiert, bei Raumtemperatur 15–20 min kräftig gerührt, filtriert und dann gründlich mit
kaltem Isopropylalkohol (70 ml) und Hexan (50 ml) gewaschen. (Dieser
Schritt dient dazu, überschüssiges K2CO3 und Kaliumtosylat
zu entfernen). Das leuchtend orangefarbene Salz wurde im Vakuum
getrocknet und lieferte 15 g (∼81%). 1H-NMR (d6-Aceton):
ausgewählte
Peaks, ä 3,40
(OMe), 6,30 (ArH), 7,42 (ArH); EI-MS (M+Na+)
369; EI-HRMS (M+Na+) 369,0910 ( berechnet
für C13H18N2O9Na 369, 0901 ) .
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3-(2-(Ethoxy-2-(ethoxy-2-(ethoxy-(2-(1-oxy-2-(2-(ethoxy-2-(ethoxy-(2-methoxy)))ethoxy-4,5-dinitrohenzol)ethoxy))))ethoxy)-17â-hydroxy-3-oxy-1,3,5(10)- östratrien (6). Das Iodid 4
(500 mg) und das Natriumsalz von 1-Hydroxy-2-(2-(ethoxy-2-(ethoxy-(2-methoxy)))ethoxy)-4,5-dinitrobenzol 5 (336
mg, 1,1 Äq.)
und Acetonitril (5 ml) wurden in einem Kolben zusammengegeben, und
die Reaktionsmischung wurde über
Nacht unter Rückfluss
erhitzt. Kaliumcarbonat (126 mg, 1,1 Äq.) wurde zugesetzt, und es
wurde weitere etwa 4 Stunden lang erhitzt. Die Reaktionsmischung
wurde mit CHCl3; (etwa 25 ml) in einen Scheidetrichter überführt und
mit Wasser (2 × 15
ml) gewaschen, das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer abgezogen und der Rückstand
wurde über
Nacht im Vakuum getrocknet. Das Rohprodukt wurde durch Kieselgelchromatographie
unter Verwendung von 2% McOH in CHCl3 als Laufmittel auf gereinigt.
Die ausschließlich
Produkt enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt, das Lösungsmittel
wurde durch Rotationsverdampfen abgezogen und der Rückstand
wurde im Vakuum getrocknet, wodurch man 6 als einen gelblichen Feststoff
(549 mg, 80,5) erhielt. FAB: MH+ 821.
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Unter
Anwendung bekannter chemischer Verfahren für die Synthese von Texaphyrinen
(siehe die hier bereits angeführten
Texaphyrin-Patentschriften) wurde die Dinitroverbindung 6 durch
Hydrieren bei Normaldruck mit 10% Pd-auf-Aktivkohle und 2 Äq. HCl zum
Diamin 7 reduziert. Die Reduktion wurde gewöhnlich innerhalb von 1–2 h abgeschlossen.
Anschließend
wurde der Katalysator über
eine Schicht Celite abfiltriert, die Diaminlösung wurde mit Methanol verdünnt, 1 Äquivalent
Diformyltripyrran 8 wurde zugesetzt und der Ansatz wurde unter Stickstoff
auf Rückfluss
erhitzt. Die Reaktion setzte unmittelbar nach der Zugabe des Diformyltripyrrans
ein und war gewöhnlich
innerhalb von 1–3
h abgeschlossen. Protonen- und Kohlenstoff-NMR des so erhaltenen
nichtaromatischen Makrocyclus 9 stimmten mit der Struktur überein.
Der nichtaromatische Makrocyclus 9 wurde mit 1,5 Äq. von entweder
Lutetiumacetat oder Gadoliniumacetat und 10 Äq. Triethylamin unter einer
Luftatmosphäre
oxidativ metallisert, wodurch man den Luteti um-Östradiol-Komplex 10 (in einer
Ausbeute von 38% mit einer relativen Reinheit von 89%) bzw. den
Gadolinium-Östradiol-Komplex 11 (in einer
Ausbeute von 47% mit einer relativen Reinheit von 91%) erhielt.
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Die
Synthese des Texaphyrin-Cholesterin-Konjugats wird auf ähnliche
Weise durchgeführt,
wobei man anstelle von Östradiol
Cholestrin einsetzt.
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BEISPIEL 2
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Beladen von roten Blutkörperchen
mit dem Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül
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Im
vorliegenden Beispiel werden rote Blutkörperchen mit einem Konjugat
aus Texaphyrin und Östradiol
beladen. Rote Blutkörperchen.(RBK)
wurden nach osmotischer Behandlung erfolgreich mit dem Konjugat 11
aus Gadolinium-Texaphyrin und Östradiol
(„GTÖ") beladen. UV-Vis-Spektren
zeigten anschließend,
dass der größte Teil
des Konjugats in den Zellwänden
der roten Blutkörperchen
enthalten war.
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Für die Untersuchungen
unten wurde das folgende allgemeine Verfahren angewendet: Vollblut
aus Kaninchen wurde in Gegenwart von Heparin entnommen und zentrifugiert.
Die Serumschicht wurde abgenommen, und die RBK wurden in Kochsalzlösung (138
mM NaCl) resuspendiert und dreimal gewaschen. Nach dem dritten Mal
Waschen wurden die pelletierten RBK in hypertoner Kochsalzlösung (268
mM NaCl) resuspendiert. Die Zellen wurden vorsichtig durchmischt,
ungefähr
3 Minuten lang bei Raumttemperatur gehalten und zentrifugiert. Die
pelletierten RBK wurden in drei Volumina hypotoner Kochsalzlösung (110
mM NaCl) mit GTÖ resuspendiert,
wodurch man den Komplex aus Gd-Texaphyrin, Östradiol
und roten Blutkörperchen
erhielt.
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- I. Bei einer ersten Untersuchung wurden 300
ml pelletierter RBK in 1,0 ml 110 mM NaCl mit 0,2 oder 0,4 mmol
GTÖ resuspendiert.
Die Zellen wurden vorsichtig durchmischt und ultraschallbehandelt.
Nach dreimaligem Waschen wurde das Pellet des GTÖ-RBK-Komplexes (300 ml) mit
Kochsalzlösung
auf ein Volumen von 2,0 ml resuspendiert. Zur Bestimmung des GTÖ-Gehalts wurden 750
ml dieser 2,0 ml Lösung
abgenommen, 250 ml frische Kochsalzlösung wurden zugesetzt und die
optische Dichte wurde in einem Spektrophotometer abgelesen. Eine
Kontrollküvette
mit entsprechender Masse und Volumen an RBK wurde ähnlich behandelt,
jedoch ohne GTÖ.
Die O.D. der 2,0 ml Lösung
betrug 0,9859, was auf eine Ausbeute von 120 mg an gesamtem GTÖ-Komplex
schließen
läßt (T2BET2,
732 nm, eine 15,35-mg/ml-Lösung
hat eine O.D. von 0,3291).
- II. Bei einer zweiten Untersuchung wurden zwei verschiedene
Mengen einer Stammlösung
von 2 mM GTÖ in
5% Mannit verwendet; 1,6 ml mit 4,0 ml beladenen RBK und 6,6 ml
mit 5,5 ml beladenen RBK. Zur Herstellung der jeweiligen Komplexe
wurden die RBK wie oben beschrieben gewaschen und die entsprechenden
Volumina an RKB wurden mit hypertoner Kochsalzlösung auf ein Gesamtvolumen
von 50 ml resuspendiert und zentrifugiert. Der Überstand wurde abgenommen,
und Lösungen
von hypotoner Kochsalzlösung mit
GTÖ wurden
zugesetzt, so dass das Volumen 40 ml blieb. Die Suspensionen wurden
wie oben beschrieben behandelt und die letzten gewaschenen RBK wurden
in einem Volumen von 15 ml mit normaler Kochsalzlösung suspendiert
und für
die MRI-Analyse (siehe Beispiel 3) in 100×17-mm-Röhrchen überführt (für den 1,6-ml-Ansatz 11 ml Kochsalzlösung, für den 6,6-ml-Ansatz
9,5 ml Kochsalzlösung;
die Kontrolle war 5,0 ml beladene RBK und 10 ml Kochsalzlösung).
- III. Bei einer weiteren Untersuchung wurden RBK, die als Injektion
in Kaninchen bestimmt waren, mit GTÖ beladen. Die beladenen RBK
(5,0 ml, wie beschrieben gewaschen) wurden mit hypertoner Kochsalzlösung und
einem Gesamtvolumen von 40 ml an hypotoner Kochsalzlösung mit
6,0 ml GTÖ behandelt.
Nach der Ultraschallbehandlung wurden die Zellen dreimal gewaschen
und mit 2,5 ml normaler Kochsalzlösung resuspendiert. Der so
erhaltene Komplex wurde für
die Injektion in Kaninchen verwendet (siehe Beispiel 4).
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BEISPIEL 3
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In-vitro-Bilddarstellung
mit dem Komplex aus GdT2BET, Östradiol
und roten Blutkörperchen.
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Das
vorliegende Beispiel gibt die Ergebnisse der in-vitro-Magnetresonanz-Tomographie
(magnetic resonance imaging, MRI) mit GTÖ-RBK-Komplex wieder.
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Beladene
oder resuspendiert Komplexe von roten Blutkörperchen wurden mit einem GE
0,5T Signa-Magnetic-Resonance-Imager (GE Medical Systems, Milwaukee,
WI, USA) und den folgenden Parametern abgebildet: Pulssequenzen,
Spinecho 350/15, Aufnahmeparameter, 20FOV, 256×256; Schnittdicke/Raum 5 mm/2,5
mm; und nex 2.
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In
Tabelle 2 sind die MRI-Werte mit dem GTÖ-RBK-Komplex (aus Beispiel
2, II) wiedergegeben. CuSO4 ist ein Darstellungsstandard,
der es ermöglicht,
die Intensität
(Helligkeit) des Signals abzuschätzen.
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TABELLE
2. MRI-Werte von Komplexen aus GdT2BET, Östradiol und roten Blutkörperchen
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Unter
Anwendung dieses Verfahrens wurden ungefähr 8,3 imol GTÖ in 5 ml
beladene Zellen eingebaut
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BEISPIEL 4
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In-vivo-Bilddarstellung
mit dem Komplex aus GdT2BET, Östradiol
und roten Blutkörperchen.
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Das
vorliegende Beispiel veranschaulicht die in-vivo-Magnetresonanztomographie eines Tieres
mit GTÖ-RBK-Komplexen.
MRI-Scans zeigten eine Kontrastverstärkung von Geweben und deutlichere
Angiogramme bis zu 30 min nach der Injektion.
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Einem
weißen
New Zealand-Kaninchen (2,72 kg), dem in jeden Oberschenkel ein V2-Karzinom-Tumor eingepflanzt
worden war, wurden 7 ml GTÖ-RBK-Komplex
injiziert, und einem normalen weißen New Zealand-Kaninchen (3
kg) wurde ebenfalls die gleiche Menge an Komplex als Kontrolle injiziert.
Das Kaninchen mit den Tumoren starb nach der Injektion von 2,5 ml
Komplex. Das Kaninchen schien durch den Krebs bereits sehr krank
zu sein. Das normale Kaninchen wurde vor Verabreichung des Kontrastmittels,
unmittelbar nach der Injektion und 30 min nach der Injektion gescannt.
Das Kaninchen wurde auf den Rücken
in eine Kniespule gelegt und mit den Pfoten zuerst in das Magnetfeld
geschoben. Das Kaninchen wurde betäubt und während der MRI mit einem Cocktail
aus Ketamin und Rompun betäubt
gehalten. Die Scan-Parameter waren wie in Beispiel 3, wobei der
Aufnahmeparameter bei diesem Tierversuch 256×160 betrug und die MR-Angiogramm-Scanningmethode
für die
Aorta 2D TOF war.
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Beim
normalen Kaninchen wurden Leber und Angiogramm nach der Injektion
des GTÖ-RBK-Komplexes
wenigstens 30 min gut verdeutlicht.
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BEISPIEL 5
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Photodynamische
Therapie mit mit photosensiblem Texaphyrin und lipophilem Molekül beladenen
Vesikeln
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Das
vorliegende Beispiel veranschaulicht die lichtabhängige Lyse
von beladenen Vesikeln wie roten Blutkörperchen oder Liposomen und
die darauf folgende Ablagerung des Inhalts an der bestrahlten Stelle. Beim
Bestrahlen mit Licht einer geeigneten Wellenlänge brechen die mit einem photosensiblen
Texaphyrin beladenen Vesikel auf.
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Die
Wirkung von PDT mit mit photosensiblen Texaphyrinen beladenen Vesikeln
ist vielfältig,
da durch die biologische Anreicherung des Vesikels Spezifität gewährt wird,
man aufgrund der Toxizität
des Singulett-Sauerstoff-Produkts einen PDT-Effekt in der Umgebung der abgelagerten
Texaphyrins sieht und, wenn in das Vesikel zusätzlich zum Texaphyrin ein therapeutisches
Mittel eingebaut ist, sich das therapeutische Mittel an der Zielstelle
ablagert. Auf diese Weise kann man beispielsweise ein chemotherapeutisches
Arzneimittel an die Zielstelle transportieren.
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Ein
bevorzugtes photosensibles Texaphyrin ist Lutetium-Texaphyrin, beispielsweise
die hier beschriebene Verbindung 1B. Bei
der lichtabhängigen
Lyse der vorliegenden Erfindung kann das Licht eine Wellenlänge im Bereich
von etwa 650–900
nm, vorzugsweise 700–800
nm und ganz besonders 730–770
m, haben.
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BEISPIEL 6
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Ein Konjugat aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
enthaltenden Liposomen
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Das
vorliegende Beispiel veranschaulicht den Einbau eines Konjugats
aus Texaphyrin und lipophilem Molekül in Liposomen und liposomal-ähnliche
Partikel Ein Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem Molekül lässt sich
beispielsweise wie folgt in kleine unilamellare Liposomen einbauen.
Mit Ethylenglykol und Cholesterin (Molverhältnis 8:2) konjugiertes Phosphatidylcholin
aus Eiern wird in Chloroform suspendiert, und die Lösung wird
mit einer 33%igen molaren Konzentration des Konjugats aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
versetzt. Das Chloroform wird im Vakuum abgezogen und das getrocknete
Material wird in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (phosphate-buffered saline,
PBS) resuspendiert. Die Mischung wird in ein Cryovial gegeben und
fünfmal
in flüssigem
Stickstoff schockgefroren und aufgetaut. Das Material wird dann
unter Verwendung eines Polycarbonatfilters mit einem Porendurchmessers
von 400 nm zehnmal durch einen Extruder (Lipex Biomembranes, Vancouver,
B.C., Canada) extrudiert, wodurch man 400-nm-Liposomen erhält. Ein
Teil der 400-nm-Liposomen
wird zehnmal durch Filter mit einem Durchmesser von 100 nm extrudiert,
was 100-nm-Liposomen liefert. Ein Teil der 100-nm-Liposomen wird
dann zehnmal durch 15-nm-Filter extrudiert, was Liposomen einer
Größe von 30
nm ergibt.
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Wie
oben beschrieben hergestellte Liposomen können auch mit einem Microfluidizer
(Microfluidics, Newton, Mass., USA) behandelt werden. Genauer gesagt
kann man die Liposomen bei einem Druck von 16 000 psi und einer
Fließgeschwindigkeit
von 450 ml/min zehnmal durch den Microfluidizer geben. Die so erhaltenen
Liposomen sollten eine mittlere durchschnittliche Größe von 30–40 nm haben,
was sich durch quasi-elastische Lichtstreuung überprüfen lässt.
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Ein
auf diese Weise in Liposomen eingebautes Konjugat aus Texaphyrin
und lipophilem Molekül
kann sich physisch innerhalb des Liposomen befinden, in die Lipid-Doppelschicht
des Liposoms eingebaut sein oder so eingebaut sein, dass sich ein
Teil des Konjugats außerhalb
des Liposoms befindet. Ein ein Konjugat aus Texaphyrin und lipophilem
Molekül
enthaltendes Liposom kann mit Ethylenglykol stabilisiert werden,
um seine Aufnahme durch phagozytische weiße Blutkörperchen zu verlangsamen.
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BEISPIEL 7
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Induktion der
Antikörperbildung
mit mit Texaphyrin und lipophilem Molekül beladenen roten Blutkörperchen oder
Liposomen
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Zusätzlich zu
den herkömmlichen,
dem Fachmann auf dem Gebiet der Immunologie bekannten Verfahren
zur Herstellung von Antikörpern
mit bestimmter Bindungsspezifität
kann man in einem Wirt, dem mit Texaphyrin und lipophilem Molekül beladene
rote Blutkörperchen
oder Liposomen verabreicht worden sind, Antikörper mit Bindungsspezifität für ein Texaphyrinmolekül induzieren.
Weiterhin können,
wenn die beladene Zelle weiterhin ein Immunogen enthält, auch
Antikörper
mit Bindungsspezifität
für das
Immunogen erzeugt werden.
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Bei
Verwendung eines photosensiblen Texaphyrins wird Licht ein solches
beladenes rotes Blutkörperchen
bzw. Liposom aufbrechen, wodurch dessen Inhalt in einem Wirt freigesetzt
wird. Wird daraufhin der Wirt einem darin enthaltenen Immunogen
ausgesetzt, so würde
hierdurch die Bildung von Antikörpern
gegen das Immunogen induziert werden. Geeignete Immunogenkandidaten
wären unter
anderem HIV-Oberflächenproteine
wie beispielsweise gp120, jedoch ist diese Aufzählung nicht hierauf beschränkt. Dieses
Verfahren wäre
besonders effektiv, wenn man eine beladene Zelle von einem Tier
verwendet, bei dem es sich nicht um das Tier handelt, das die Injektion
erhält,
beispielsweise wenn man Kaninchen mit beladenen roten Blutkörpchen aus Ziegen
injiziert. Die Ziegenzellen können
in diesem Fall als Adjuvans dienen.
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Alle
hier offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
lassen sich in Kenntnis der vorliegenden Offenbarung ohne unmäßiges Experimentieren
herstellen bzw. durchführen.