DE69721296T2 - Insektizide und mitizide zusammensetzungen - Google Patents

Insektizide und mitizide zusammensetzungen

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/34Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • A01N43/36Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom five-membered rings

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Description

    GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft insektizide und mitizide Zusammensetzungen, die als Wirkstoffe 4-Brom-2-(4-chlorphenyl)-1-(ethoxymethyl)-5-trifluormethyl)pyrrol-3-carbonitril (im folgenden Chlorfenapyr genannt) in Kombination mit einem zweiten insektiziden und mitiziden Bestandteil(en), die wirksam insbesondere auf dem Gebiet der Landwirtschaft und des Gartenbaus verwendet werden können.
  • ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
  • Chlorfenapyr, das einen Wirkstoff der erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Zusammensetzung darstellt, ist bekannterweise gegen Insekten wie Schadhemipteren wie Zikaden (Doltocephalidae), Schadlepidopteren wie die Kohlmotte (Plutella xylostella), dem ägyptischen Baumwollwurm (Spodoptera litura) und die Obstbaumminiermotte (Phyllonorycter ringoniella) und Schadthysanopteren wie Thrips palmi und dem nordindischen Teeblasenfuß (Spirtothrips dorsalis) sowie Schädlinge in Landwirtschaft und Gartenbau, z. B. Milben wie die Obstbaumspinnmilbe (Tetranychus urticae koch), die Kanzawa-Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida) und Aculops pelekassi wirksam.
  • Der zweite Wirkstoff der erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Zusammensetzung beinhaltet eine oder mehrere der folgenden Verbindungen:
  • 1) Verbindungen des Formamidin-Typs, wie 3-Methyl- 1,5-bis(2,4-xylyl)-1,3,5-triazapenta-1,4-dien- (amitraz), N'-(2-Methyl-4-chlorphenyl)-N,N- dimethyl-formamidin-hydrochlorid (Chlorfenamidin) und dergleichen, die bekanntlich alle wirksame Mittel gegen Schädlinge in Landwirtschaft und Gartenbau wie Hemipteren-Insekten und Milben sind,
  • 2) Verbindungen des schwefelorganischen Typs, wie 2,4,5,4'-Tetrachlordiphenylsulfon (Tetradifon), p-Chlorphenyl-p-chlorbenzolsulfonat (CPCBS) und dergleichen, die bekanntlich wirksame Insektizide und Mitizide sind;
  • 3) Verbindungen des Thiocarbamat-Typs, wie S-4-Phenoxybutyldimethylthiocarbamat (Fenothiocarb) und dergleichen, die bekanntlich wirksame Mittel gegen verschiedenste Schädlinge in Landwirtschaft und Gartenbau darstellen;
  • 4) Isopropyl-4,4'-dibrombenzilat (Fenisobromolat), das bekanntlich gegen Schadinsekten und Schadmilben wirksam ist;
  • 5) 5-Chlor-N-[2-[2,3-dimethyl-4-(2-ethoxyethyl)- phenoxy]ethyl]-6-ethyl-4-pyrimidinamin (Pyrimidifen), das bekanntlich gegen Hemipteren- und Lepidopteren-Insekten sowie gegen Milben wirksam ist;
  • 6) eine 3 : 7-Mischung aus (10E,14E,16E,22Z)- (1R,4S,5'S,6R,6'R,8R,13R,20R,21R,24S)-21,24-Dihydroxy-5',6',11,13,22-pentamethyl-3,7,19-trioxatetracyclo[15.6.1.14.8.0²&sup0;,24]pentacosa-10,14,16,22- tetraen-6-spiro-2'-tetrahydropyran-2-on und (10E,14E,16E,22Z)-(1R,4S,5'S,6R,6'R,8R,13R,- 20R,21R,24S)-6'-Ethyl-21,24-dihydroxy- 5',11,13,22-tetramethyl-3,7,19-trioxatetracyclo- [15.6.1.14.8.0²&sup0;,24]pentacosa-10,14,16,22-tetraen-6- spiro-2'-tetrahydropyran-2-on (Milbemectin), das bekanntlich gegen Milben in Landwirtschaft und Gartenbau, wie Tetranychidae, wirksam ist; sowie
  • 7) Verbindungen des Dinitrophenol-Typs wie Dinitromethylheptylphenylcrotonat [im folgenden als DPC (Dinocap) bezeichnet], das bekanntlich gegen Milben in Landwirtschaft und Gartenbau, wie Tetranychidae, sowie gegen Schadpilze in Landwirtschaft und Gartenbau, wie den Echten Mehltau, wirksam ist.
  • Obwohl zur Bekämpfung verschiedener Schädlinge wie Schädlinge in Landwirtschaft und Gartenbau oder Hygieneschädlinge Insektizide und Mitizide entwickelt worden sind, die in der Praxis allein oder in Form einer Mischung verwendet werden, sind aufgrund der wiederholten Verwendung dieser Mittel Schädlinge aufgetreten, die eine Resistenz gegen verschiedene Mittel erworben haben.
  • Besonders beunruhigend sind wichtige wirtschaftliche Schädlinge in Landwirtschaft und Gartenbau wie Tetranychidae, die aufgrund ihrer Fähigkeit, Eier in großer Zahl abzulegen und viele Generationen zu produzieren, die wiederum nur einige Tage zur Entwicklung benötigen, dazu neigen, leicht eine Resistenz gegen Pestizide zu entwickeln. Die Entwicklung von Resistenz in dieser Schädlingsfamilie wird außerdem durch eine hohe Mutationsrate und häufige Inzucht aufgrund minimaler Migration begünstigt. Deshalb haben die Obstbaumspinnmilbe (Tetranychus urticae koch), die Kanzawa-Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida), Aculops pelekassi und dergleichen ein gewisses Ausmaß an Resistenz gegen beinahe alle existierende Pestizide erworben. Um den durch Tetranychidae verursachten Schaden zu verhindern und zu bekämpfen, ist es äußerst wünschenswert, eine neues Insektizid und Mitizid, das gegen Tetranychidae, die eine Resistenz gegen die üblichen Mitizide erworben haben, hochwirksam ist, zu entwickeln.
  • Eine insektizide und mitizide Zusammensetzung, die keine Kreuzresistenz in bezug auf existierende Insektizide und Mitizide aufweist, frei von Toxizitätsproblemen ist und sich nur wenig negativ auf die Umwelt auswirkt, zu erhalten, ist jedoch äußerst schwierig. Es wird daher ständig nach Mitteln und Wegen zur Verzögerung bzw. Verhinderung der Entwicklung resistenter Stämme bei Schädlingsarten gesucht. Um ein wirksames Mittel so lang wie möglich anzuwenden, wird in der guten Schädlingsbekämpfungspraxis ein Wechsel zwischen Mitteln mit verschiedenen Wirkungsmechanismen durchgeführt. Mit dieser Vorgehensweise erzielt man jedoch nicht unbedingt einen befriedigenden Bekämpfungserfolg. Nach dem Auftreten eines Resistenzproblems wurde daher ein Gegenmittel gegen diese Resistenz durch Kombinieren von Insektiziden und Mitiziden untersucht. Es wurde jedoch nicht immer eine hohe synergistische Wirkung gefunden.
  • Obwohl Chlorfenapyr derzeit ein hochwirksames Mitizid darstellt, befindet es sich erst seit relativ kurzem auf dem Agrarchemikalienmarkt und es kann sich irgendwann einmal ein Resistenzproblem entwickeln, wie dies so häufig bei neuen Pestiziden früher der Fall war.
  • Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine insektizide und mitizide Zusammensetzung, die auch Tetranychidae, die eine Resistenz gegen Chlorfenapyr erworben haben, gut erfaßt, bereitzustellen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Um eine Gegenmaßnahme gegen ein bei den Tetranychidae auftretendes Resistenzproblem gegen Chlorfenapyr zu entwickeln, bevor solch ein Problem auftritt, wurde die synergistische Wirkung mit den existierenden Insektiziden, Mitiziden und Fungiziden unter Verwendung resistenter Arten, die künstlich im Laboratorium dadurch herangezüchtet wurden, daß man mit Chlorfenapyr behandelte Tetranychidae selektierte, untersucht. So wurde nun gefunden, daß eine insektizide und mitizide Zusammensetzung, die als Wirkstoff Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen, die in einer ausgewählten Gruppe von insektiziden und mitiziden Bestandteilen angegeben sind, eine gemeinsame bzw. synergistische Wirkung zeigt, die aufgrund der Einzelwirkstoffe nicht vorherzusehen war. Die Erfindung besteht nämlich aus der insektiziden und mitiziden Zusammensetzung, die als Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen aus der Gruppe Insektizide und Mitizide des Formamidin- Typs, Insektizide und Mitizide des schwefelorganischen Typs, Insektizide und Mitizide des Thiocarbamat-Typs, Phenisobromolat, Pyrimidifen, Milbemectin und Dinitromethylheptylphenylcrotonat (die im folgenden als Gruppe A bezeichnet wird) enthält.
  • GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Bei Chlorfenapyr, das ein Wirkstoff der erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Verbindungen ist, handelt es sich um eine bekannte Verbindung (japanische "Kokai"-Schrift Nr. 104042/89) (= EP 347 488 A1). Aus der EP 492 125 A1 sind synergistische Kombinationen von Chlorfenapyr mit Arylpyrazolcarboxamidinsektiziden bekannt, während solche Kombinationen mit Pyrethroiden aus der nachveröffentlichten Schrift EP 771 526 A2 bekannt sind. Die zweiten Bestandteile dieser Schriften sind mit den bei den erfindungsgemäßen Kombinationen verwendeten Verbindungen nicht verwandt.) Verbindungen, die sich als zweiter Wirkstoff in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eignen, wie eine oder mehrere der folgenden Verbindungen:
  • 1) Verbindungen des Formamidin-Typs, vorzugsweise Amitraz und Chlorphenamidin,
  • 2) Verbindungen des schwefelorganischen Typs, vorzugsweise Tetradifon und p-Chlorphenyl-p-chlorbenzolsulfonat,
  • 3) Verbindungen des Thiocarbamat-Typs, vorzugsweise Fenthiocarb,
  • 4) Fenisobromolat,
  • 5) Pyrimidifen,
  • 6) Milbemectin und
  • 7) Dinitromethylheptylphenylcrotonat
  • sind alle bekannte Verbindungen und als Handelsprodukte leicht verfügbar.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Zusammensetzung eignet sich eine Formulierung als Spritzpulver, wäßriges Konzentrat, Emulsion, Flüssigkonzentrat, Sol ("Flowable"), Pulver, Aerosol und dergleichen nach traditionellen Verfahren, wie durch Vermischen von Chlorfenapyr und einer oder mehreren Verbindungen der Gruppe A mit einem geeigneten Träger und Hilfsstoffen wie Emulgatoren, Dispergatoren, Stabilisierungsmitteln, Suspendiermitteln, Penetrationsförderern und dergleichen.
  • Der Gesamtwirkstoffgehalt der erfindungsgemäßen Zusammensetzung als Gew.-/Gew.-% ausgedrückt, liegt bei Spritzpulverformulierungen, Formulierungen in Form eines wäßrigen Konzentrats, Emulsionsformulierungen, Flüssigkonzentratformulierungen und Solformulierungen vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1-90%. Bei Pulverformulierungen beträgt der bevorzugte Gesamtwirkstoffgehalt ungefähr 0,5-10% und bei Aerosolformulierungen ungefähr 0,01-2%.
  • Bei den Trägern, die sich für die erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Zusammensetzung eignen, kann es sich um einen beliebigen festen oder flüssigen Träger, der üblicherweise für eine Zusammensetzung für Landwirtschaft und Gartenbau verwendet wird, handeln. Je nach Bedarf können verschiedene Tenside, Stabilisatoren und andere Hilfsmittel verwendet werden. In Handelsformulierungen kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung auch in Form einer Mischung mit anderen Wirkstoffen, z. B. verschiedenen Insektiziden, Mitiziden, Fungiziden und Herbiziden, Pflanzenwachstumsregulatoren, Repellants, Attractants, Synergisten sowie Düngern und Duftstoffen verwendet werden, um ihren Anwendungsbereich zu erweitern.
  • In der erfindungsgemäßen insektiziden und mitiziden Zusammensetzung beträgt das Verhältnis von Chlorfenapyr zu der Verbindung bzw. den Verbindungen der Gruppe A ungefähr 1 Gewichtsteil Chlorfenapyr auf ungefähr 0,01-100 Gewichtsteile, vorzugsweise ungefähr 0,1-20 Gewichtsteile, einer Verbindung bzw. von Verbindungen der Gruppe A.
  • Die erfindungsgemäße insektizide und mitizide Zusammensetzung ist besonders wirksam bei der Bekämpfung von Tetranychidae, wie der Obstbaumspinnmilbe (Tetranychus urticae koch), Tetranychus cinnabarinus (boisduyal), der Kanzawa-Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida), Tetranychus viennensis zacher und dergleichen.
  • Die erfindungsgemäße insektizide und mitizide Zusammensetzung weist vorteilhafterweise nicht nur eine synergistische mitizide Wirksamkeit gegen die genannten Tetranychidae auf, sondern erfaßt gleichzeitig auch Problemschädlinge wie Wickler (Tortricidae), Carposinidae, Miniermotten (Lyonetiidae), Blattwanzen (Pentatomidae), Blattläuse (Aphididae), Zikaden (Deltociphalidae), Thrips (Thripidae), die Kohlschabe (Plutella xylostella), Mamestra brassicae, Blattkäfer (Chrysomelidae), die Weiße Fliege (Aleyrodidae) und dergleichen an wichtigen landwirtschaftlichen Kulturpflanzen wie Obstbäumen, z. B. Zitrusbäumen, Apfelbäumen und Birnbäumen, Teepflanzen, Gemüse und dergleichen.
  • Obwohl die Ausbringungsmenge je nach den vorherrschenden Bedingungen wie der Populationsdichte, der Art und Anbauform der Zielkultur, den Witterungsbedingungen, der Art der Ausbringung und dergleichen schwanken kann, beträgt die Chlorfenapyr-Gesamtmenge in Kombination mit der Verbindung bzw. den Verbindungen der Gruppe A ungefähr 0,1-1000 g, vorzugsweise ungefähr 40-500 g, pro 10 Ar. In der Praxis selbst kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wenn sie in Form eines Spritzpulvers, eines wäßrigen Konzentrats, einer Emulsion, eines Flüssigkonzentrats, eines Sols oder dergleichen vorliegt, mit Wasser verdünnt und auf die Kultur in einer Ausbringungsmenge von ungefähr 100-700 Liter pro 10 Ar ausgebracht werden. Ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung als Pulver oder Aerosol formuliert, so kann die Kultur mit der unverdünnten Formulierung behandelt werden.
  • Die erfindungsgemäße insektizide und mitizide Zusammensetzung wird in den folgenden Beispielen genauer erläutert. Diese Beispiele sollen den Erfindungsumfang nicht einschränken. Alle Teile sind Gewichtsteile.
  • BEISPIEL 1 FORMULIERUNGSBEISPIEL 1 EMULSION
  • Chlorfenapyr 10 Teile
  • Amitraz 30 Teile
  • Xylol 25 Teile
  • Dimethylformamid 20 Teile
  • Sorpol 3005X 15 Teile
  • (Handelsbezeichnung für ein von der Fa. Toho Chemical Industry Co., Ltd. hergestelltes Tensid des Polyoxyethylen-Typs)
  • Durch homogenes Vermischen und Lösen der obengenannten Bestandteile erhält man eine Emulsion.
  • BEISPIEL 2 FORMULIERUNGSBEISPIEL 2 SPRITZPULVER
  • Chlorfenapyr 10 Teile
  • Tetradifon 10 Teile
  • Carplex #80 20 Teile
  • (Handelsbezeichnung für einen von der Fa. Shionogi & Co., Ltd. hergestellten weißen Kohlenstoff)
  • Zeeklite SP 52 Teile
  • (Handelsbezeichnung für eine von der Fa. Zeeklite Ind. hergestellte Mischung aus Kaolinit und Cericit)
  • Calciumlignosulfonat 8 Teile
  • Durch homogenes Vermischen der obengenannten Bestandteile in einer Luftstrahlmühle erhält man ein Spritzpulver.
  • BEISPIEL 3 FORMULIERUNGSBEISPIEL 3 SOL ("FLOWABLE")
  • Chlorfenapyr 5 Teile
  • Fenothiocarb 25 Teile
  • Ethylenglykol 8 Teile
  • Sorpol AC3020 5 Teile
  • (Handelsbezeichnung der Fa. Toho Chemical Ind. Co., Ltd.)
  • Xanthangummi 0,1 Teile
  • Wasser 56,9 Teile
  • Das Chlorfenapyr, Fenothiocarb und eine zuvor hergestellte Mischung aus Ethylenglykol, Sorpol AC3020 und Xanthangummi werden gut in Wasser vermischt und dispergiert. Durch Naßvermahlung dieser Aufschlämmung auf einer Dynomill-Mühle (Shinmaru Enterprises) erhält man ein Sol ("Flowable").
  • Jede der oben hergestellten Formulierungen eignet sich als Agrarchemikalie.
  • BEISPIEL 4 TESTBEISPIEL 1
  • In diesem Versuch wird die mitizide Wirkung gegen chlorfenapyrresistente adulte Weibchen der Kanzawa- Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida) ausgewertet.
  • Mit einer Blattstanze werden aus dem ersten Blatt einer Buschbohne runde Blattscheiben (Durchmesser 2 cm) ausgestanzt, und 4 Stück Scheiben werden auf nasse Toilettebaumwolle, die sich in einem Plastikbecher (Durchmesser 8 cm) befindet, gegeben. Jede Blattscheibe wird mit 4 adulten Weibchen der Kanzawa-Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida), die eine starke Resistenz gegen Chlorfenapyr erworben hatten, besiedelt.
  • Nach der Besiedelung werden Chlorfenapyr und eine aus der Gruppe A stammende Verbindung(en) in Wasser, das 200 ppm eines Streckmittels (Sorpol 3005X) enthält, dispergiert und so verdünnt, daß man zu einer vorgegebenen Wirkstoffkonzentration gelangt. Jeder Plastikbecher wird mittels eines Rotationssprühturms (Mizuho Scientific Co., Ltd.) mit 3,5 ml einer Prüflösung besprüht und in einer Kammer, die bei einer konstanten Temperatur von 25±1ºC gehalten wird, aufbewahrt (pro Konzentration werden 32 Individuen getestet, pro Formulierung werden 4-5 Konzentrationen ausgewertet, und 2 Durchführungen wurden wiederholt). Zwei Tage nach der Behandlung wird die Anzahl der lebenden und toten adulten Weibchen der Kanzawa- Spinnmilbe (Tetranychus kanzawai kishida), die eine starke Resistenz gegen Chlorfenapyr erworben hatten, bestimmt, und die Mortalität (%) wird nach der folgenden Formel berechnet:
  • Mit diesen Ergebnissen gelangt man mittels üblicher Probit-Analysemethoden zu den LC&sub5;&sub0;-Werten. Ein Cotoxizitätskoeffizient wird durch Anwendung der Formel von Sun und Johnson (J. Econ. Ent., Bd. 53, S. 887, 1980), mit der normalerweise das Ausmaß des Synergismus bestimmt wird, berechnet.
  • Der LC&sub5;&sub0;-Wert jedes einzelnen Wirkstoffs, aus dem die erfindungsgemäße insektizide und mitizide Zusammensetzung besteht, ist in Tabelle I dargestellt. Die LC&sub5;&sub0;-Werte und die Cotoxizitätskoeffizienten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind in Tabelle II dargestellt.
  • Cotoxizitätskoeffizient = Tc
  • Bei Tc-Werten über 100 ist der Synergismus umso stärker, je höher der Wert ist. Ist der Tc-Wert gleich 100, so liegt eine additive Wirkung vor. Bei Tc-Werten unter 100 ist der Antagonismus umso stärker, je kleiner der Wert ist. Es folgt nun eine genauere Beschreibung der Berechnung des Cotoxizitätskoeffizienten mit der oben angegebenen Formel von Sun und Johnson.
  • Es werden die LC&sub5;&sub0;-Werte der Prüfverbindung A allein und der Prüfverbindung B allein sowie der LC&sub5;&sub0;-Wert der Mischung M (A + B) bestimmt.
  • Tatsächlicher Toxizitätsindex der Mischung M = Mti
  • Jeder LC&sub5;&sub0;-Wert des Wirkbestandteils A und des Wirkbestandteils B sowie der LC&sub5;&sub0;-Wert der Mischung A + B werden zur Bestimmung des tatsächlichen Toxizitätsindex wie in der Gleichung unten beschrieben verwendet.
  • Theoretischer Toxizitätsindex der Mischung M = Th.Mti
  • Th.Mti = (Toxizitätsindex von A · %A in M + Toxizitätsindex von B · %B in M)
  • Toxizitätsindex von B = Bti
  • Toxizitätsindex von A = Ati
  • Ati = 100
  • TABELLE I Auswertung der Wirkung der Prüfverbindungen gegen adulte Weibchen der Kanzawa-Spinnmilbe, die eine Resistenz gegen Chlorfenapyr erworben haben
  • PRÜFVERBINDUNG LC&sub5;&sub0; (ppm)
  • Chlorfenapyr 1500
  • Amitraz 200
  • Tetradifon 4900
  • Kelthan (Dicofol) 32
  • Phenisobromolat* 280
  • Fenothiocarb 1000
  • Pyrimidifen 10
  • Avermectine 0,13
  • Milbemectin 0,28
  • Binapacryla 180
  • DPC 630
  • * 2,4-Dinitro-6-sec.-butylphenyldimethylacrylat
  • Im Vergleich beträgt der LC&sub5;&sub0;-Wert für Chlorfenapyr gegen einen anfälligen Stamm der Kanzawa-Spinnmilbe ungefähr 5 ppm.
  • Wie aus den Werten in Tabelle I ersichtlich, hat der resistente Stamm der Kanzawa-Spinnmilbe, der durch lange künstliche Selektion auf Chlorfenapyr im Laboratium anhand einer aus Feldbedingungen isolierten Kolonie der Kanzawa-Spinnmilbe erhalten wurde, eine ungefähr 300fache Resistenz gegen Chlorfenapyr entwickelt.
  • Bei Amitraz, Phenisobromolat, Binapacryl und DPC wird angenommen, daß diese Kanzawa-Spinnmilbe von einer Kolonie stammt, die vor der Isolation aus Feldbedingungen eine Resistenz gegen diese Insektizide und Mitizide erworben hat. Bei allen diesen Verbindungen ist die Wirkung niedrig.
  • Die Prüfverbindungen Kelthan (Dicofol), Pyrimidifen, Avermectine und Milbemectin weisen bei diesem Versuch alle eine hohe Mitizidwirkung auf.
  • Die Prüfverbindungen Tetradifon und Fenothiocarb weisen bei diesem Versuch eine niedrige Mitizidwirkung auf. TABELLE II Auswertung der Wirkung von Prüfmischungen gegen adulte Weibchen der Kanzawa-Spinnmilbe, die eine Resistenz gegen Chlorfenapyr erworben haben
  • ¹ Chlorfenapyr. Zweiter Wirkstoff
  • Tc = Cotoxizitätskoeffizient
  • Wie aus den Werten in Tabelle II ersichtlich, handelt es sich bei den Cotoxizitätskoeffizienten jeder Prüfmischung, die Chlorfenapyr in Kombination mit entweder Amitraz oder Tetradifon oder Phenisobromolat oder Fenthiocarb oder Pyrimidifen oder Milbemectin oder DPC enthält, um einen Wert, der wesentlich über 100 liegt, was einen starken Synergismus anzeigt.

Claims (10)

1. Insektizide und mitizide Zusammensetzung, die als Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen aus der Gruppe Verbindungen des Formamidin-Typs, Verbindungen des schwefelorganischen Typs, Verbindungen des Thiocarbamat-Typs, Phenisobromolat, Pyrimidifen, Milbemectin und Dinitromethylheptylphenylcrotonat enthält.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen des Formamidin-Typs umfassen.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei es sich bei der Verbindung des Formamidin-Typs um Amitraz oder Chlorphenamidin handelt.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen des schwefelorganischen Typs umfassen.
5. Verbindung nach Anspruch 4, wobei es sich bei der Verbindung des schwefelorganischen Typs um Tetradifon oder p-Chlorphenyl-p-chlorbenzolsulfonat handelt.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen des Thiocarbamat-Typs umfassen.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei es sich bei der Verbindung des Thiocarbamat-Typs um Fenothiocarb handelt.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die Wirkstoffe Chlorfenapyr in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen aus der Gruppe Phenisobromolat, Pyrimidifen, Milbemectin und Dinitromethylheptylphenylcrotonat umfassen.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in der das Chlorfenapyr in einem Verhältnis von ungefähr 1 Gewichtsteil zu ungefähr 0,01-100 Gesamtgewichtsteilen einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe Amitraz, Chlorphenamidin, Tetradifon, p-Chlorphenyl-p-chlorbenzolsulfonat, Fenthiocarb, Phenisobromolat, Pyrimidifen, Milbemectin und Dinitromethylheptylphenylcrotonat vorliegt.
10. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wirkstoffe mit einem landwirtschaftlich und gartenbaulich unbedenklichen festen oder flüssigen Träger vermischt.
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