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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur antiparasitären
Behandlung der Umgebung von Tieren, insbesondere von Tiereinstreu
und Ställen,
insbesondere zu deren Schutz gegen Parasiten aus der Familie der
Tenebrionidae.
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Im vorliegenden Text ist der Ausdruck
Tiereinstreu weitgefaßt
zu verstehen, das heißt
daß der
Ausdruck Lagerstätten
aus pflanzlichem oder anderem Material, auf dem die Tiere liegen
oder sich zusammenfinden, umfaßt,
darunter auch Gelände
oder Plätze
im Freien, insbesondere diejenigen, die für das nordamerikanische „Feed Lot"-System verwendet
werden.
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Die Erfindung beinhaltet auch die
Behandlung von Gülle,
insbesondere in der Nähe
von Gelände
für die
Tieraufzucht. Die Erfindung betrifft Einstreu und Gülle von
allen möglichen
Tieren, doch wird sie besonders bevorzugt für Vögel (insbesondere Hühner, Truthähne, Perlhühner, Enten,
Gänse und
Legehennen) angewandt. Die Erfindung betrifft auch Fertigeinstreu
oder Einstreubestandteile, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt wurden.
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Die Intensivaufzucht von für den Verzehr
bestimmten Tieren führt
dazu, daß die
Bewegungsfreiheit von vielen Tieren nur auf einen engen Raum beschränkt ist.
Dies betrifft nicht nur Kleintiere, wie Geflügel, Kaninchen und andere,
sondern auch Großtiere
wie Rinder, Schweine und dergleichen.
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Die Aufzucht von Broiler-Hähnchen dauert
z. B. durchschnittlich 8 Wochen. Im allgemeinen reinigt der Züchter die
Räumlichkeiten
zwischen zwei Gruppen, d. h. zwischen zwei Aufzuchtzyklen, wobei
sie aus Gesundheitsgründen
einige Tage leer gelassen werden.
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Wie häufig der Züchter die Aufzuchtfläche, insbesondere die
Einstreu, reinigt, wird jedoch immer durch die Anforderungen der
Aufzucht eingeschränkt.
Tieraufzuchtgelände
sind daher ein Herd für
die Entwicklung von Parasiten im allgemeinen, darunter auch Insekten.
Dies hat natürlich
eine unmittelbare Auswirkung auf den Hygienezustand des Geländes und
auf die Tiergesundheit sowie indirekt auch auf den Aufzuchterfolg.
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Geflügeleinstreu besteht im Prinzip
aus pflanzlichem Material wie z. B. Sägemehl oder Hobelspänen, die
sich im Lauf der Zeit mit Tierfäkalien
oder -exkrementen vermischen. Da die Einstreu nicht bei jedem Aufzuchtzyklus
gewechselt wird, beträgt
die Schichtdicke der schmutzigen Einstreu häufig mehrere Zehn Zentimeter.
In dieser Einstreu entwickeln sich insbesondere Käfer der
Tenebrionidae-Familie, auch als Schwarzkäfer bekannt. Die Behandlung
von Geflügeleinstreu
stellt ein Problem dar, das insofern besonders schwierig zu lösen ist,
als jedes zur Behandlung dieser Einstreu verwendete Produkt häufig von
der Einstreu absorbiert wird, und zwar entweder von den darin befindlichen
Exkrementen oder dem darin befindlichen pflanzlichen Material. Außerdem neigen
die ständig
anfallenden frischen Exkremente dazu, die insektiziden Substanzen
von der zu behandelnden Stelle zu isolieren.
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Die Schwarzkäfer umfassen verschiedene Arten.
Eine Hauptart ist Alphitobius diaperinus; diese Art wird von der
vorliegenden Erfindung besonders gut bekämpft. Eine andere Schwarzkäferart ist
Tenebrio molitor. Eine andere Parasitenart, die Geflügeleinstreu
befällt,
ist Dermestes maculatus.
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Das Vorhandensein dieser Parasiten,
insbesondere von Schwarzkäfern,
führt zu
zwei wirtschaftlich bedeutsamen Wirkungen.
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Die erste Wirkung wird auf das Wachstum
des Geflügels
ausgeübt.
Bei der Geflügelaufzucht
ist die Geschwindigkeit, mit der ein Aufzuchtzyklus durchgeführt wird,
wirtschaftlich entscheidend, und auch kleinste Unregelmäßigkeiten
bei der Nahrungsaufnahme haben eine Auswirkung auf das Wachstum
der Tiere. Diese Käfer
werden nun von Geflügel,
insbesondere Küken,
verzehrt und können
so zu einer Wachstumsverzögerung
führen.
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Die zweite Auswirkung wird auf die
Struktur der Aufzuchtgebäude
selbst ausgeübt.
Im Erwachsenenstadium können
die adulten Käfer
nämlich
die Gebäudestruktur
kolonisieren und dort ihre Eier ablegen, insbesondere zwischen zwei
Aufzuchtzyklen. Bevor sich die Larven wieder in die Einstreu begeben,
fressen sie häufig
die Wärmeisoliermaterialien
wie Polystyrol. Geflügel
ist jedoch sehr temperaturempfindlich, so daß die Folgen eines derartigen
Abbaus für
den Aufzuchtfortschritt katastrophal sein können. Die Aufzuchtgebäude müssen daher
häufig
instandgesetzt oder ersetzt werden.
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Sowohl Legehennen als auch Kaninchen
werden auf Rastern gehalten, und ihre Fäkalien oder Exkremente werden
ständig
abgeführt
und im allgemeinen in der Nähe
der Aufzuchtgebäude
gelagert. Die Gülle,
die so entsteht, weist ebenfalls die oben in bezug auf die Hygienebedingungen
des Geländes
und der Tiergesundheit genannten Nachteile auf.
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Ein weiteres häufiges Problem ist das Vorhandensein
von Fliegen, insbesondere der Hausfliege, deren Larven sich in der
verschmutzten Einstreu und der Gülle
entwickeln. Diese Fliegen sind Lästlinge
für Tier und
Mensch, und zwar sowohl innerhalb als auch in der Umgebung des Ortes,
an dem die Tiere aufgezogen werden. Außerdem können diese Fliegen infektiöse Keime übertragen
und für
epidemische Pathologien verantwortlich sein.
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Bei den Schwarzkäfern handelt es sich um Insekten
bzw. Parasiten, die besonders schwer zu entfernen sind. Dies wird
dadurch bestätigt,
daß es
nur ein einziges Produkt gibt, das sich im Handel bewährt hat; dieses
Produkt ist unter der Bezeichnung Carbaryl [1-Naphthylmethylcarbamat]
bekannt. Dies ist insofern besonders überraschend, als es sich dabei
um ein altes Produkt handelt, das mindestens vierzig Jahre alt ist, und
obwohl seitdem viele Insektizide entwickelt wurden, war in bezug
auf Geflügel
keines im Stande, Carbaryl zu ersetzen. Leider handelt es sich bei
Carbaryl um ein Produkt, das in mancherlei Hinsicht sowohl in bezug auf
die Wirksamkeit selbst als auch die Wirkungsdauer nur mäßig zufriedenstellend
ist. Ein Grund dafür,
daß es
zur Zeit an zufriedenstellenden Produkten mangelt, ist die Tatsache,
daß, wie
oben erwähnt,
die Behandlung von Tiereinstreu schwierig ist.
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Ein erstes Ziel der Erfindung besteht
in der Bereitstellung eines Verfahrens und von Zusammensetzungen,
die die oben beschriebenen Probleme ganz oder teilweise zu lösen vermögen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur antiparasitären Behandlung
von Orten, die von Tenebrionidae-Käfern befallen sind oder befallen
werden können,
bei dem eine wirksame Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl
und mindestens eine Verbindung der Formel (I) auf diesen Ort ausgebracht
wird, wobei es sich bei den Orten um Böden, Einstreu, Gülle und
dergleichen handelt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur antiparasitären Behandlung
von Aufzuchtplätzen
oder -gebäuden,
insbesondere für
die gewerbliche Aufzucht, insbesondere von Geflügel, genauer gesagt von Orten,
die von Tenebrionidae-Käfern
befallen sind oder befallen werden können, wobei bei dem Verfahren
eine wirksame Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl und
mindestens eine Verbindung der Formel (I) auf diesen Ort aufgebracht
wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht
sich die Erfindung auf ein Mittel zur Bekämpfung von Tenebrionidae-Käfern oder
Insekten aus der Familie Tenebrionidae, insbesondere Alphitobius
diaperinus, bei dem eine wirksame Menge einer Zusammensetzung enthaltend
Carbaryl und mindestens eine Verbindung der Formel (I) auf die Orte,
die von den Tenebrionidae-Käfern
befallen oder befallen werden können,
ausgebracht wird.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
in der Bereitstellung von Mitteln zur Bekämpfung von Insekten, die unter
der Bezeichnung Dermestes maculatus bekannt sind, bei dem eine wirksame
Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl und mindestens eine
Verbindung der Formel (I) auf die Orte (Böden, Einstreu, Gülle, Plätze oder
Gebäude)
ausgebracht wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur antiparasitären Behandlung der Umgebung
von Tieren, insbesondere von Orten, die von einem Parasiten aus
der Gruppe Tenebrionidae-Käfer und/oder
Alphitobius diaperinus bzw. Demestes maculatus bzw. Tenebrio molitor
befallen sind oder befallen werden können, bei dem eine wirksame
Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl und mindestens eine
Verbindung der Formel (I) auf diese Umgebung oder diesen Ort ausgebracht
wird. Gemäß einem
Aspekt dieser Erfindung handelt es sich bei den befallenen Orten
bzw. den Orten, die befallen werden können, um Böden, Einstreu oder Gülle oder
dergleichen. Gemäß einem
weiteren Aspekt handelt es sich bei diesen Orten um Gelände oder
Gebäude
für die
gewerbliche Aufzucht von Tieren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher weiterhin ein Verfahren zur antiparasitären Behandlung von Orten, die
von einem Insekt aus der Gruppe Tenebrionidae-Käfer und/oder Alphitobius diaperinus
bzw. Dermestus maculatus bzw. Tenebrio molitor befallen sind oder
befallen werden können,
bei dem eine wirksame Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl
und mindestens eine Verbindung der Formel (I) auf den Ort ausgebracht
wird, wobei dieses Verfahren mit einer Häufigkeit von weniger als einmal
pro Monat durchgeführt
wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher weiterhin ein Verfahren zur antiparasitären Behandlung von Orten, die
von einem Insekt aus der Gruppe Tenebrionidae-Käfer und/oder Alphitobius diaperinus
bzw. Dermestus maculatus bzw. Tenebrio molitor befallen sind oder
befallen werden können,
bei dem eine wirksame Menge einer Zusammensetzung enthaltend Carbaryl
und mindestens eine Verbindung der Formel (I) auf den Ort ausgebracht
wird, wobei dieses Verfahren mit einer Häufigkeit durchgeführt wird,
die einmal pro Aufzuchtzyklus nicht überschreitet.
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Bei den bei der Erfindung verwendeten
Produkten der Formel (I) handelt es sich um Produkte, die der Formel
entsprechen, in der
R
1 ein Halogenatom oder eine CN- oder Methylgruppe
bedeutet,
R
2 S(O)
nR
3, 4,5-Dicyanimidazol-2-yl oder Halogenalkyl
bedeutet,
R
3 Alkyl oder Halogenalkyl
bedeutet,
R
4 ein Wasserstoff- oder
Halogenatom oder einen NR
5R
6-,
S(O)
mR
7-, C(O)R
7-, C(O)O-R
7-, Alkyl-,
Halogenalkyl-, OR
8- oder -N=C(R
9)(R
10)-Rest darstellt,
R
5 und
R
6 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder einen Alkyl-, Halogenalkyl-,
C(O)-Alkyl-, Alkoxycarbonyl- oder S(O)
rCF
3-Rest darstellen, oder R
5 und
R
6 gemeinsam einen zweiwertigen Alkylenrest,
der durch ein oder zwei zweiwertige Heteroatome, wie Sauerstoff
oder Schwefel, unterbrochen sein kann, bilden können,
R
7 einen
Alkyl- oder Halogenalkylrest darstellt,
R
8 einen
Alkyl- oder Halogenalkylrest oder ein Wasserstoffatom darstellt,
R
9 einen Alkylrest oder ein Wasserstoffatom
darstellt,
R
10 eine Phenyl- oder Heteroarylgruppe,
die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome oder ein oder
mehrere Gruppen wie OH, -O-Alkyl, -S-Alkyl, Cyan oder Alkyl substituiert
ist, darstellt,
R
11 und R
12 unabhängig voneinander
ein Wasserstoff- oder Halogenatom und gegebenenfalls CN oder NO
2 darstellen, wobei jedoch H oder Halogen
bevorzugt sind,
R
13 ein Halogenatom
oder eine Halogenalkyl-, Halogenalkoxy-, S(O)
qCF
3- oder SF
5-Gruppe
darstellt,
m, n, q und r unabhängig voneinander eine ganze
Zahl 0, 1 oder 2 darstellen,
X ein dreiwertiges Stickstoffatom
oder einen C-R
12-Rest darstellt, wobei die übrigen drei
Valenzen des Kohlenstoffatoms einen Teil des aromatischen Rings
bilden,
mit der Maßgabe,
daß, wenn
R
1 Methyl bedeutet, entweder R
3 Halogenalkyl,
R
4 NH
2, R
11 Cl, R
13 CF
3 und X N bedeuten oder R
2 4,5-Dicyanimidazol-2-yl,
R
4 Cl, R
11 Cl, R
13 CF
3 und X =C-Cl
bedeuten.
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Die Alkylreste der Definition der
Formel (I) enthalten im allgemeinen 1 bis 6 Kohlenstoffatome. Bei
dem Ring, der von dem zweiwertigen Alkylenrest, den R5 und
R6 darstellen, und von dem Stickstoffatom,
an das R5 und R6 gebunden
sind, gebildet wird, handelt es sich im allgemeinen um einen 5-,
6- oder 7gliedrigen Ring.
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Eine bevorzugte Klasse von Verbindungen
der Formel (II) umfaßt
die Verbindungen, in denen R1 CN und/oder
R3 Halogenalkyl und/oder R4 NH2 und/oder X CR12 und/oder
Rll und R12 unabhängig voneinander
ein Halogenatom und/oder R13 Halogenalkyl
bedeuten.
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Eine Verbindung der Formel (I), die
bei der Erfindung ganz besonders bevorzugt ist, ist 1-[2,6-Cl2-4-CF3-Phenyl]-3-CN-4-[SO-CF3]-5-NH2-pyrazol, die im folgenden mit Verbindung
A bezeichnet wird.
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Verbindungen der Formel (I) können nach
einem der in den Patentanmeldungen WO 87/3781, 93/6089 oder 94/21606
oder in den europäischen
Patentanmeldungen 295,117, 403,300, 385,809 oder 679,650 oder in
der deutschen Patentanmeldung 19511269 oder in den US-Patenten 5,232,940
und 5,236,938 beschriebenen Verfahren oder nach einem beliebigen
Verfahren, das im Ermessen des Fachmanns auf dem Gebiet der chemischen
Synthese liegt, hergestellt werden. Für die chemische Herstellung
der erfindungsgemäßen Produkte
wird angenommen, daß dem
Fachmann unter anderem der Gesamtinhalt der "Chemical Abstracts" und der darin zitierten Publikationen
zur Verfügung
steht. Zusammensetzungen, die die Verbindungen der Formel (I) enthalten,
können
auch gemäß der Lehre
dieser vorbekannten Veröffentlichungen
oder anderer vorbekannter Veröffentlichungen
hergestellt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung betrifft diese pestizide Zusammensetzungen,
die bei den oben definierten Verfahren zu verwenden sind. Diese
pestiziden Zusammensetzungen enthalten mindestens einen Wirkstoff
der Formel (I) in Abmischung mit festen oder flüssigen Grundstoffen und/oder
Tensiden, wobei diese verschiedenen Bestandteile landwirtschaftlich
und/oder in der Vogelzucht und/oder auf dem Gebiet der Veterinärmedizin
und/oder vorzugsweise dem Gebiet der Tieraufzucht unbedenklich sind.
Insbesondere können
die inerten und traditionellen Grundstoffe und die traditionellen
Tenside verwendet werden.
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Bei den bei der Erfindung verwendeten
Zusammensetzungen kann es sich entweder um Zusammensetzungen, im
allgemeinen verdünnte
Zusammensetzungen, die für
die Ausbringung auf den von dem Parasiten befallenen Ort bzw. den
Ort, der von dem Parasiten befallen werden kann, gebrauchsfertig
sind, oder um konzentrierte Zusammensetzungen (die sich für den Handel
oder die Lagerung besser eignen), die vor der Ausbringung verdünnt werden
müssen,
handeln. Die verdünnte
Zusammensetzung kann entweder dadurch hergestellt werden, daß man eine
im Handel erhältliche,
wirkstoffhaltige konzentrierte Zusammensetzung (wobei die konzentrierte
Mischung als "Fertigmischung" bezeichnet wird)
mit Wasser verdünnt,
oder mittels der zum Verwendungszeitpunkt hergestellten Mischung
(die als "Tankmischung" bezeichnet wird)
von Zusammensetzungen, die die verschiedenen Bestandteile oder Grundstoffe
getrennt enthalten.
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Die bei der Erfindung verwendeten
Zusammensetzungen können
auch beliebige weitere Bestandteile wie z. B. Schutzkolloide, Haftmittel,
Verdickungsmittel, Thixotropiermittel, Penetrationsförderer,
Stabilisatoren, Chelatisierungsmittel und dergleichen enthalten.
Allgemeiner ausgedrückt
können
diese Zusammensetzungen mit allen festen oder flüssigen Zusatzstoffen, die den
traditionellen Formulierungstechniken entsprechen, zusammengegeben
werden.
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Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
0,00001 bis 95% Wirksubstanz(en) der Formel (I), vorzugsweise 0,5
bis 90% bei konzentrierten Zusammensetzungen.
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Falls nicht anders angegeben handelt
es sich bei den hier angegebenen Prozentsätzen um Gewichtsprozente.
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Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet
der Ausdruck "Grundstoff" ein natürliches
oder künstliches organisches
oder anorganisches Material, mit dem die Wirksubstanz (en) zusammengegeben
wird bzw. werden, um die Ausbringung auf die Pflanzenteile zu erleichtern.
Dieser Grundstoff ist daher im allgemeinen inert und muß landwirtschaftlich
und/oder in der Vogelzucht und/oder auf dem Gebiet der Veterinärmedizin
und/oder vorzugsweise auf dem Gebiet der Tieraufzucht unbedenklich
sein. Bei dem Grundstoff kann es sich um einen Feststoff (Tone,
natürliche
oder künstliche
Silikate, Siliciumdioxid, Harze, Wachse, feste Dünger und dergleichen) oder
um eine Flüssigkeit
(Wasser, Alkohole, insbesondere Butanol, und dergleichen) handeln.
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Bei dem Tensid kann es sich um ein
ionogenes oder nichtionogenes Emulgiermittel, Dispergiermittel oder
Netzmittel oder um eine Mischung derartiger Tenside handeln. Zu
nennen sind z. B. Salze von Polyacrylsäuren, Salze von Ligninsulfonsäuren, Salze
von Phenolsulfonsäuren
oder Naphthalinsulfonsäuren,
Polykondensate von Ethylenoxid mit Fettalkoholen oder mit Fettsäuren oder
mit Fettaminen, substituierte Phenole (insbesondere Alkylphenole
oder Arylphenole), Salze von Sulfobernsteinsäureestern, Taurinderivate (insbesondere
Alkyltaurinate), Phosphorsäureester
von polyethoxylierten Phenolen oder Alkoholen, Estern von Fettsäuren und
Polyolen, sowie die Derivate der genannten Verbindungen mit Sulfat-,
Sulfonat- und Phosphatfunktionen. Im allgemeinen ist das Vorhandensein
mindestens eines Tensids unerläßlich, wenn
die Wirksubstanz (en) und/oder der inerte Grundstoff nicht wasserlöslich sind
und wenn es sich bei dem Trägerstoff
für die
Ausbringung um Wasser handelt.
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Der Tensidgehalt der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegt vorzugsweise zwischen 2% und 40%.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
ziemlich unterschiedlichen festen oder flüssigen Formen vorliegen.
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Als Formen fester Zusammensetzungen
sind Stäubepulver,
netzbare Pulver (bzw. mit Wasser zu verwendende Spritzpulver) sowie
Granulate, insbesondere wasserdispergierbare Granulate, zu nennen.
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Netzbare Pulver (oder Spritzpulver)
enthalten im allgemeinen 1 bis 90% Wirksubstanz (en) sowie zusätzlich zu
dem festen Grundstoff 1 bis 30% eines Netzmittels, 2 bis 20% eines
Dispergiermittels und falls erforderlich 0,1 bis 10% eines oder
mehrerer Stabilisatoren und/oder anderer Zusatzstoffe wie Penetrationsförderer,
Haftmittel oder Antibackmittel, Farben und dergleichen.
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Zur Gewinnung von Spritzpulvern oder
netzbaren Pulvern werden die Wirksubstanzen in geeigneten Mischern
innig mit den Zusatzstoffen vermischt und die Mischung wird in Mühlen oder
geeigneten Mahlgeräten gemahlen.
Auf diese Weise erhält
man Spritzpulver mit vorteilhaften Netz- und Suspendiereigenschaften;
sie können
in einer beliebigen Konzentration in Wasser suspendiert werden,
und diese Suspensionen können äußerst vorteilhaft
verwendet werden, insbesondere für
die Ausbringung auf z. B. Einstreu.
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Als Beispiele sollen nun verschiedene
Zusammensetzungen von netzbaren Pulvern (bzw. Spritzpulvern) angeführt werden: WP-Beispiel
1:
– Wirksubstanz
(en) | 50% |
– ethoxylierter
Fettalkohol (Netzmittel) | 2,5% |
– ethoxyliertes
Phenylethylphenol (Dispergiermittel) | 5% |
– Kreide
(inerter Grundstoff) | 42,5% |
WP-Beispiel
2:
– Wirksubstanz
(en) | 10% |
– verzweigter
synthetischer C13-Oxoalkohol, mit 8 bis 10 Molekülen Ethylenoxid ethoxyliert
(Netzmittel) | 0,75% |
– neutrales
Calciumligninsulfonat (Dispergiermittel) | 12% |
– Calciumcarbonat
(inerter Füllstoff) | ad
100% |
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Dieses netzbare Pulver enthält die gleichen
Bestandteile wie in dem Beispiel oben, jedoch im folgenden Verhältnis: WP-Beispiel
3:
– Wirksubstanz
(en) | 75% |
– Netzmittel | 1,50% |
– Dispergiermittel | 8% |
– Calciumcarbonat
(inerter Füllstoff) | ad
100% |
WP-Beispiel
4:
– Wirksubstanz
(en) | 90% |
– ethoxylierter
Fettalkohol (Netzmittel) | 4% |
– ethoxyliertes
Phenylethylphenol (Dispergiermittel) | 6% |
WP-Beispiel
5:
– Wirksubstanz
(en) | 50% |
– Mischung
aus anionischen und nichtionogenen Tensiden (Netzmittel) | 2,5% |
– Natriumligninsulfonat
(Dispergiermittel) | 5% |
– Kaolin-Ton
(inerter Grundstoff) | 42,5% |
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Der allgemeine Umfang der vorliegenden
Erfindung umfaßt
wäßrige Dispersionen
und Emulsionen, z. B. die durch Verdünnung eines erfindungsgemäßen netzbaren
Pulvers mit Wasser erhaltenen Zusammensetzungen. Bei den Emulsionen
kann es sich um Wasser-in-Öl-Emulsionen
oder Öl-in-Wasser-Emulsionen
handeln; sie können
eine dicke Konsistenz, wie Mayonnaise, aufweisen.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als
Granulate, insbesondere als wasserdispergierbare Granulate, formuliert
werden.
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Die Granulate können durch Extrusion, Kompaktieren,
Imprägnieren
eines granulierten Grundstoffs oder durch Pulvergranulation erhalten
werden (wobei in den letztgenannten Fällen der Wirksubstanzgehalt
in diesen Granulaten zwischen 0,5 und 85% liegt).
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Die wasserdispergierbaren Granulate,
die im allgemeinen eine Schüttdichte
von ungefähr
0,2 bis 0,8 (vorzugsweise 0,3 bis 0,6) aufweisen, weisen im allgemeinen
eine Teilchengröße von ungefähr 0,1 bis
3 mm, vorzugsweise 0,3 bis 1,5 mm, auf.
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Der Wirksubstanzgehalt dieser Granulate
liegt im allgemeinen zwischen ungefähr 1% und 90%, vorzugsweise
25% und 85%.
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Der Rest des Granulats besteht im
wesentlichen aus einem festen Füllstoff
sowie gegebenenfalls oberflächenaktiven
Zusatzstoffen, die dem Granulat Dispergiereigenschaften in Wasser
verleihen. Bei diesen Granulaten kann es sich im wesentlichen um
zwei verschiedene Typen handeln, je nachdem, ob der verwendete Füllstoff
wasserlöslich
oder wasserunlöslich
ist. Der Füllstoff
kann anorganisch oder organisch sein. Ausgezeichnete Ergebnisse
wurden mit Harnstoff erhalten. Kaolin oder Bentonit können ebenfalls
verwendet werden. Das Granulat weist vorteilhaft Tenside (in einem
Anteil von 2 bis 20 Gew.-% des Granulats) auf, von denen über die
Hälfte
aus z. B. mindestens einem Dispergiermittel, im wesentlichen einem
anionischen Dispergiermittel, wie einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallpolynaphthalinsulfonat
oder einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetalligninsulfonat, besteht,
wobei der Rest aus nichtionogenen oder anionischen Netzmitteln,
wie einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallalkylnaphthalinsulfonat,
besteht.
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Weiterhin können sonstige Zusatzstoffe
wie Entschäumer
zugegeben werden, dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
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Das erfindungsgemäße Granulat kann durch Mischen
der erforderlichen Bestandteile und anschließendes Granulieren nach verschiedenen
als solchen bekannten Techniken (Granulierapparat, Wirbelbett, Zerstäuber, Extrusion
und dergleichen) hergestellt werden. Den Abschluß der Herstellung bildet im
allgemeinen ein Zerkleinern und im Anschluß daran ein Sieben auf die
innerhalb der obengenannten Grenzen gewählte Teilchengröße. Man
kann auch wie oben erhaltene Granulate verwenden, die dann mit einer
wirksubstanzhaltigen Zusammensetzung imprägniert werden.
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Die Herstellung erfolgt vorzugsweise
durch Extrusion wie in den folgenden Beispielen angegeben.
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DG-Beispiel 1: Dispergierbares
Granulat
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90 Gew.-% Wirksubstanz(en) und 10%
Harnstoff in Form von Perlen werden in einem Mischer vermischt.
Anschließend
wird die Mischung in einer Stiftmühle vermahlen. Man erhält ein Pulver,
das mit ungefähr 8
Gew.-% Wasser befeuchtet wird. Das feuchte Pulver wird in einem
Lochwalzenextruder extrudiert. Man erhält ein Granulat, das getrocknet
und dann zerkleinert und so gesiebt wird, daß nur Granulat mit einer Größe zwischen
0,15 und 2 mm zurückgehalten
wird.
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DG-Beispiel 2: Dispergierbares
Granulat
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In einem Mischer werden die folgenden
Bestandteile vermischt:
– Wirksubstanz
(en) | 75
% |
– Netzmittel
(Natriumalkylnaphthalinsulfonat) | 2% |
– Dispergiermittel
(Natriumpolynaphthalinsulfonat) | 8% |
– wasserunlöslicher
inerter Füllstoff (Kaolin) | 15% |
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Diese Mischung wird im Wirbelbett
in Gegenwart von Wasser granuliert und anschließend getrocknet, zerkleinert
und so gesiebt, daß man
zu Granulat mit einer Größe zwischen
0,15 und 0,80 mm gelangt.
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DG-Beispiel 3: Dispergierbares
Granulat
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In einem Mischer werden die folgenden
Bestandteile vermischt:
– Wirksubstanz
(en) | 80% |
– Netzmittel
(Dioctylnatriumsulfosuccinat) | 2% |
– Dispergiermittel
(Natriumpolycarboxylat) | 5% |
– Antischaummittel
(Silikonöl) | 0,3% |
– Alkaliligninsulfonat | 2,7% |
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Diese Mischung wird im Wirbelbett
in Gegenwart von Wasser granuliert und anschließend getrocknet, zerkleinert
und so gesiebt, daß man
zu Granulat mit einer Größe zwischen
0,15 und 0,80 mm gelangt.
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Diese Granulate können zur Erzielung der erforderlichen
Ausbringungsmenge allein oder in Wasser gelöst oder dispergiert verwendet
werden. Sie können
auch zur Herstellung von Kombinationen mit anderen Wirksubstanzen
verwendet werden, wobei letztere in Form von netzbaren Pulvern oder
von wäßrigen Suspensionen
oder von Granulaten vorliegen.
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Als flüssige Zusammensetzungen oder
als Zusammensetzungen, die zum Ausbringungszeitpunkt flüssige Zusammensetzungen
ergeben sollen, sind zu nennen: Lösungen, insbesondere wasserlösliche Konzentrate,
Emulsionen, emulgierbare Konzentrate oder Suspensionskonzentrate,
bei denen es sich um Suspoemulsionen (Suspensionen eines Feststoffs
in einer flüssigen
Emulsion) handeln kann.
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Die Suspensionskonzentrate, die durch
Versprühen
ausgebracht werden können,
werden so hergestellt, daß man
zu einem stabilen fluiden Produkt, das sich nicht absetzt, gelangt;
im allgemeinen enthalten sie 5 bis 75% Wirksubstanz(en), 0,5 bis
25% Tenside, 0,1 bis 10% Thixotropiermittel und 0 bis 10% entsprechende Zusatzstoffe,
wie Entschäumer,
Korrosionsinhibitoren, Stabilisatoren, Penetrationsförderer und
Haftmittel sowie als Grundstoff Wasser und/oder eine organische
Flüssigkeit,
in der die Wirksubstanzen) unlöslich
oder praktisch unlöslich
ist bzw. sind: bestimmte organische Feststoffe oder anorganische
Salze können
im Grundstoff gelöst
sein, um ein Absetzen zu verhindern oder als Gefrierschutzmittel
für das
Wasser zu dienen.
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Die bei der Erfindung verwendeten
Suspensionskonzentrate enthalten vorzugsweise 10 bis 35% Wirksubstanz
der Formel (I), 20 bis 40% Wasser, 20 bis 40% pflanzliches Öl und 2
bis 20% Tensid, Netzmittel oder Dispergiermittel, insbesondere Salze
und Ester von ethoxylierten Polystyrolphenolen und ethoxylierten
Alkylphenolen.
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Es folgt nun ein Beispiel einer Suspensionskonzentratszusammensetzung: SC-Beispiel
1:
– Wirksubstanz(en) | 500
g |
– polyethoxyliertes
Tristyrolphenylphosphat | 50
g |
– polyethoxyliertes
Alkylphenol | 50
g |
– Natriumpolycarboxylat | 20
g |
– Ethylenglykol | 50
g |
– Organopolysiloxanöl (Entschäumer) | 1
g |
– Polysaccharid | 1,5
g |
– Wasser | 316,5
g |
SC-Beispiel
2:
– Wirksubstanz
(en) | 200
g |
– polyethoxyliertes
Tristyrolphenylphosphat | 100
g |
– polyethoxyliertes
Alkylphenol | 79
g |
– Natriumpolycarboxylat | 20
g |
– Organopolysiloxanöl (Entschäumer) | 1
g |
– Wasser | 300
g |
– Sonnenblumen-
oder Sojaöl | 300
g |
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Die Erfindung betrifft auch das Verfahren
zur Ausbringung der oben beschriebenen Zusammensetzungen. Für das Verfahren
zur Behandlung von Böden,
Einstreu und Gülle
werden vorzugsweise Granulate, insbesondere wasserdispergierbare
Granulate, verwendet. Für
nicht waagrechte Stellen, insbesondere Teile von Gebäuden, bei
denen es sich nicht um Böden
handelt, wird ein Versprühen
von verdünnten
flüssigen
Formulierungen, die aus festen oder flüssigen konzentrierten Zusammensetzungen
erhalten werden können,
vorzugsweise durch Verdünnen
mit Wasser, bevorzugt.
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Was die Ausbringung von festen Formulierungen,
insbesondere von Granulaten; auf Böden, Einstreu oder Gülle betrifft,
so können
mehrere Zehn Gramm der Zusammensetzung für die Behandlung eines Orts
für die
Aufzucht von Tieren mit einer Fläche
von 2000 m2, insbesondere 0, 5 bis 5 g pro
100 m2, verwendet werden, je nach der Konzentration
der Verbindung (I) in dem Granulat.
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Vorzugsweise wird zur Behandlung
der Plätze,
was vorzugsweise mittels Versprühen
geschehen kann, das Granulat in einem entsprechenden Volumen Wasser
gelöst
oder dispergiert.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform
ist es auch möglich,
den Boden nach Ausbringung des Granulats zu befeuchten.
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In der vorliegenden Anmeldung ist
unter Auflösen
des Granulats in Wasser natürlich
zu verstehen, daß der
Hilfsstoff, der die Granulate bildet, gelöst wird, wobei die Verbindung
(I) dann im Wasser dispergiert wird.
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Gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung verwendet man eine Suspension, die dadurch erhalten
wird, daß man
ein Suspensionskonzentrat oder ein emulgiertes Konzentrat der Verbindung
(I) in einem gegebenen Volumen Wasser verdünnt.
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Die Anwendungsmenge der Verbindung
der Formel (I) liegt im allgemeinen zwischen 0,05 und 100 mg pro
m2, insbesondere vorzugsweise zwischen 0,5
und 50 mg/m2, noch stärker bevorzugt zwischen 10
und 15 mg/m2.
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Im allgemeinen kann das pro m2 ausgebrachte Volumen der Zusammensetzung
zwischen 0,1 und 1 Liter liegen.
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Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorzugsweise in Abwesenheit von Tieren ausgebracht.
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Die Erfindung betrifft nicht nur
die Behandlung von Einstreu und Gülle, die mit Kleintieren bei
der Intensivaufzucht einhergehen, sondern auch zur Aufzucht von
Großtieren,
insbesondere Rindern, sowie überall dort,
wo Tiere, insbesondere Zuchttiere, eine Gruppe bilden. So ist z.
B. die nordamerikanische "Feed
Lot" zu erwähnen, bei
der es sich um eine Gruppierung von sehr vielen Stück Vieh
(z. B. 1000 bis 20000) im Freien über einen Zeitraum von 1 Monat
bis mehrere Monate vor dem Schlachten handelt.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand
ist ein Verfahren zur Bekämpfung
von Tenebrionidae-Käfern
gemäß dem Obenbeschriebenen
in bezug auf das Verfahren zur Behandlung der verschiedenen Orte
(Böden, Einstreu,
Gülle,
Plätze
oder Gebäude).
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand
ist eine gebrauchsfertige Einstreu oder eine Einstreu mit Einstreubestandteilen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden können.
Anders ausgedrückt
betrifft die Erfindung auch diejenigen Produkte, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung
enthalten, insbesondere in einer Aufwandmenge von 0,01 bis 50 mg/kg
gebrauchsfertige Einstreu, vorzugsweise 0,1 bis 10 mg/kg.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung betrifft diese pestizide Zusammensetzungen,
insbesondere insektizide Zusammensetzungen, enthaltend einen Wirkstoff
der Formel (I) (vorzugsweise die Verbindung (A)] in Abmischung mit
Carbaryl, wobei diese Mischung gegebenenfalls zusätzlich die
verschiedenen anderen Formulierungsbestandteile, wie sie oben für die Zusammensetzungen,
die nur die Verbindung der Formel (I) als Wirksubstanz enthalten,
beschrieben wurden, enthalten.
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Die Zusammensetzungen, die zwei Wirksubstanzen,
nämlich
eine der Formel (I) und als zweite Wirksubstanz Carbaryl, enthalten,
sind aufgrund ihres breiten Spektrums gegenüber allen möglichen Arten von Schädlingen
und Parasiten, nicht nur Tenebrionidae- Käfer,
sondern insbesondere Spinnen, Ameisen, Fliegen, Zecken und Engerlinge
(Maikäferlarven),
sowie ihrer schnellen Wirkungsweise (Schockeffekt) und ihrer ausdauernden
Wirkung besonders vorteilhaft. Diese Zusammensetzungen mit zwei
Wirksubstanzen sind besonders wirksam und kostengünstig auszubringen.
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Diese Zusammensetzungen weisen eine
unerwartete synergistische Wirkung auf, die sowohl den Wirkungsbereich
einer Verbindung der Formel (I) als auch den Wirkungsbereich von
Carbaryl verstärkt.
Die Zusammensetzungen bekämpfen
Schädlinge
hochwirksam dann, wenn die einzelnen Wirksubstanzen bei niedrigen
Konzentrationen im wesentlichen unwirksam sind. Aufgrund dieses
Merkmals wird einerseits das Wirkungsspektrum gegen die Schädlinge erweitert
und andererseits wird die Anwendungssicherheit erhöht.
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Diese Zusammensetzungen mit zwei
Wirksubstanzen (der Formel (I) + Carbaryl) enthalten, wenn es sich
um konzentrierte Zusammensetzungen handelt, im allgemeinen a) 0,000001%
bis 10% Wirksubstanz der Formel (I), vorzugsweise 0,00001% bis 10%,
stärker
bevorzugt 0,0001 bis 0,001%, und b) 0,0005 bis 95% Carbaryl, vorzugsweise
0,5 bis 90%, stärker
bevorzugt 1 bis 50% . Die festen Formulierungen enthalten im allgemeinen
0,5 bis 60% Carbaryl. Die Flüssigformulierungen
enthalten im allgemeinen 5 bis 90% Carbaryl, vorzugsweise 40 bis
80%. Für
Anwendungen in Wohnhäusern
und Gärten
liegt der Carbarylgehalt im allgemeinen zwischen 1 und 20%, vorzugsweise
2 bis 8%; bei der Anwendung durch Fachleute liegt der Gehalt im
allgemeinen zwischen 10 und 50%.
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Das Gewichtsverhältnis zwischen der Verbindung
der Formel (I) und Carbaryl liegt im allgemeinen zwischen 0,005
und 0,5, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1.
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Diese Zweierkombinationen eignen
sich auch besonders zur Behandlung von Rasen, Gärten, Wohnhäusern und verschiedenen Gebäuden.
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Die Erfindung wird nun genauer in
bezug auf ihre Anwendung beschrieben, wobei Ausführungsformen verwendet werden,
die die Erfindung erläutern,
jedoch nicht einschränken
sollen und die zeigen sollen, wie diese durchgeführt werden kann.
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BEISPIEL 1
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Ein Geflügelstall wurde mit wasserdispergierbarem
Granulat, das 80% Verbindung (A) enthielt, in einer Aufwandmenge
von 150 g/ha = 1,5 g/100 m2 behandelt. Die
Behandlung wurde an sauberer Einstreu vorgenommen, bevor das Geflügel eingestallt
wurde. Die saubere Einstreu bestand im wesentlichen aus Stroh.
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Einen Tag nach der Behandlung wurde
eine Gruppe Küken
im Alter von 1 bis 2 Tagen in einer Besatzdichte von ungefähr 7 Tieren
pro m2 im Aufzuchtstall eingestallt.
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Veränderungen der Schwarzkäferpopulation
(Alphitobius diaperinus) in der Einstreu wurde regelmäßig mit
9 gleichmäßig verteilten
Fallen verfolgt. Die Messungen wurden wöchentlich ab der zweiten Woche nach
der Behandlung bis zum Ende der Aufzucht durchgeführt.
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Die Schwarzkäfergesamtpopulation in den
9 Fallen des behandelten Geflügelstalls
schwankte bis zur 9. Woche nach der Behandlung zwischen 11 und 96,
während
die Schwarzkäferpopulation
(Larven und Adulte) in einem ähnlichen,
jedoch unbehandelten Geflügelstall
zu jedem Zählzeitpunkt
zwischen 1000 und 3000 schwankte.
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So wurde erfindungsgemäß ein mittlerer
Bekämpfungserfolg
(bzw. Abtötung
der Schwarzkäfer)
von 95 bis 97% erzielt, wobei die Kontrolle während der 10. Woche (Ende eines
Aufzuchtzyklus) 86% ergab.
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BEISPIEL 2
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Eine 5-Milliliter-Flüssigmischung
enthält
die Verbindung (A) und Carbaryl sowie Wasser und Aceton. Diese Mischung
wird auf 40 g Weizenmehl gegossen. Das Volumenverhältnis zwischen
Wasser und Aceton beträgt
9 : 1. Es liegt soviel Wirksubstanz vor, daß die Konzentration der Verbindung
(A) 0,4 ppm = 0,00004% und die Carbarylkonzentration 100 ppm = 0,0001
beträgt.
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Ein Kolben, der das behandelte Mehl
enthält,
wird mit 10 adulten Tenebrio molitor-Insekten besetzt. Bei den Insekten
wird eine Abtötungsrate
von 100% beobachtet.
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BEISPIEL 3
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Die Oberfläche von Geflügelmist
und Kuhmist, der zuvor mit Fliegenlarven besetzt wurde, wurde behandelt.
Bei einer Ausbringungsmenge von 25 ppm Verbindung (A) wurde die
Larvenentwicklung der Fliegen vollständig gehemmt (100% Wirksamkeit
in bezug auf unbehandelte Kontrollen).
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BEISPIEL 4
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Gefäße, die einen Boden, Geflügeleinstreu
und Geflügelmist
enthielten, wurden mit der Verbindung (A) behandelt. Diese Substrate
wurden mit Larven der Hausfliege und des Schwarzkäfers (Alphitobius
diaperinus) behandelt.
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Die Behandlungen wurden mit Ausbringungsmengen
von 1,10 und 100 ppm, die als einmalige Anwendung von Zusammensetzungen
des Emulsionstyps oder des Granulattyps ausgebracht wurden, behandelt. Bei
Ausbringungsmengen von 10 und 100 ppm wurde eine 100%ige Hemmung
der Entwicklung der Larvenstadien (Fliege oder Schwarzkäfer) beobachtet.
Bei einer Ausbringungsmenge von 1 ppm wurde eine 99 bis 100%ige
Hemmung der Entwicklung der Larvenstadien (Fliege oder Schwarzkäfer) beobachtet.
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BEISPIEL 5
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Kartoffelstücke zu zehn (10) Gramm wurden
in einzelne Gläser
gegeben. Carbaryl, Verbindung (A) und deren in den Tabellen I und
II angegebene Kombinationen wurden im wesentlichen in einer Mischung
aus Wasser : Aceton-Tensidlösung : DMF
im Verhältnis
90 : 9 : 1 gelöst.
Die Aceton-Tensid-Lösung
enthielt Aceton, Triton® 152
und Triton® 172,
die im Volumenverhältnis
von ungefähr
785 : 1 : 3 gemischt wurden. Aliquote Mengen an Lösung (zwei
(2) ml) wurden zu den 10-Gramm-Kartoffelstücken gegeben, und die behandelten Kartoffelstücke wurden über Nacht
getrocknet, wodurch man zu Wirksubstanzkonzentrationen gemäß Tabelle I
und II in "Parts
Per Million" gelangte.
Adulte Tenebrio molitor sowie ein Papiertuchstreifen in einer Größe von 1
cm mal 3 cm wurden in jedes Glas gegeben. Die Abtötungsrate
wurde 1 Tag nach der Behandlung bestimmt.
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Überschreitet
die Wirksamkeit der Kombination der Verbindung der Formel (I) mit
Carbaryl die Summe der Wirksamkeiten der einzeln angewandten Verbindungen,
so ergibt sich eine synergistische Wirkung.
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So läßt sich z. B. die erwartete
Pestizidwirkung We einer gegebenen Kombination von zwei Pestiziden folgendermaßen berechnen
(siehe Colby, S. R., "Calculating
synergistic and antagonistic response of herbicide combinations". Weeds 15 1967 S.
20–22):
We = X + [Y·(100 – X)]/100,
wobei X die Abtötungsrate
in Prozent im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach Behandlung
mit Verbindung (A) in einer Ausbringungsmenge p in "Parts per Million" bedeutet, Y die
Abtötungsrate
in Prozent im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach Behandlung
mit Carbaryl in einer Ausbringungsmenge q in "Parts per Million" bedeutet, und We daher die erwartete
Abtötungsrate
nach Behandlung mit Verbindung (A) und Carbaryl bei einer Ausbringungsmenge
von p + q ppm bedeutet. Übersteigt
der tatsächlich
beobachtete Wert den Erwartungswert We, so liegt Synergismus vor.
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