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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Ohrpfropfen des Typs, der einen länglichen Kern oder Körperteil
und einen damit verbundenen Dichtteil aufweist, und die Herstellung
derartiger Pfropfen.
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Hintergrundtechnik
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Seit langer Zeit sind viele unterschiedliche Arten
von Ohrpfropfen des oben genannten Typs bekannt. Für lange
Zeit wurde ein Kern oder Körperteil mit
der Beschaffenheit eines Stiels verwendet, an dessen vorderem Teil
ein wesentlich weicherer Dichtteil in geeigneter Weise angebracht
war.
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Kürzlich
wurden Ohrpfropfen des der Einführung
halber genannten Typs gefertigt, die vollständig aus einem elastischen
Polymermaterial geeigneter Härte
hergestellt sind, wobei der Dichtteil in der Regel quer hervorstehende
Flansch- oder Kragenbereiche umfasst, die sich in Umfangsrichtung
erstrecken und abdichtend mit der Wand des Gehörgangs zusammenzuwirken vermögen. In
diesem Zusammenhang wurde angegeben, dass der Kern oder Körperteil
aus einem Material hergestellt werden könnte, das eine größere Härte als
das Material des Dichtteils aufweist, aber in Folge von Herstellungsschwierigkeiten
ein einzelnes Polymermaterial für
den gesamten Pfropfen verwendet wurde. Dies hat notwendigerweise
zu einem Kompromiss zwischen der axialen Steifigkeit (die hoch sein
sollte, um ein Einführen
zu erleichtern) und der radialen Steifigkeit (die für eine gute
Anpassung an den Gehörgang
bei aufrechterhaltenem Komfort niedrig sein sollte) geführt.
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US
5,573,015 offenbart einen Ohrpfropfen aus elastischem Polymermaterial,
der eine komprimierbare oder verformbare Hülsenkomponente und eine steifere
Kernkomponente umfasst. Beide Komponenten werden extrudiert, wobei
die äußere Hüllenkomponente über die
extrudierte Kernkomponente extrudiert ist, um ein Extrudat herzustellen,
das dann in einzelne Stücke
geschnitten wird, um Ohrpfropfen zu bilden.
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DE 4036361 A1 offenbart ein Verfahren, das Spritzgießen für die Herstellung
eines medizinischen Verbindungselements verwendet, das zwei unterschiedliche
thermo plastische Materialien umfasst, wobei die zwei Materialien
nacheinander in eine einzelne Form gespritzt werden.
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DE 2808525 A offenbart einen Ohrpfropfen, der
eine hohle Hülse
aus einem elastischen Material, wie z. B. Silikonkautschuk, umfasst,
wobei die Hülse baueinheitlich
integrierte äußere Umfangsflanschbereiche
aufweist, die sich im Wesentlichen senkrecht in Querrichtung erstrecken
und die Dichtteile bilden.
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Aufgaben der
Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, einen Ohrpfropfen bereitzustellen, mittels dem der oben
genannte Kompromiss beseitigt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe ist es, einen
Ohrpfropfen bereitzustellen, der in unterschiedlichen Bauformen
bei aufrechterhaltenen ausgezeichneten Dicht- und Komforteigenschaften
hergestellt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe ist es, ein
Vertahren bereitrustellen, das es möglich macht, Ohrpfropfen des
zur Diskussion stehenden Typs in effizienter und wirtschaftlicher
Weise herzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die oben genannten Aufgaben werden
durch einen Ohrpfropfen, ein Verfahren und eine Verwendung erreicht,
die die unterscheidenden Merkmale aufweisen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
sind.
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So basiert die Erfindung auf der
Einsicht, dass Mehrfachmaterialspritzformen verwendet werden kann,
um Ohrpfropfen mit unterschiedlichen Härtegraden des Materials des
Kerns oder Körperteils und
des Materials des Dichtteils herzustellen. Als Materialien wird
vorzugsweise Verwendung von elastischem polymerem Material gemacht,
insbesondere ein thermoplastisches Elastomermaterial, sogenanntes
TPE-Material.
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Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass
es möglich
ist, für
die Herstellung von Ohrpfropfen solche Materialien mehrtachmaterialzuspritren, die
auch eine sehr geringe Shore-A-Durometer-Härte des einen Materials aufweisen.
So kann der Dichtteil recht einfach aus einem Material spritrgeformt
werden, das eine Shore-A- Durometer-Härte von
weniger als etwa 10 aufweist, während
der Kern oder Körperteil
aus einem Material spritrgeformt werden kann, das eine vielfach
höhere
Härte aufweist,
typischerweise eine Shore-A-Durometer-Härte von zwischen etwa 40 und
etwa 80, vorzugsweise von zwischen etwa 50 und etwa 60.
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Für
den Dichtteil wurde es als vorteilhaft herausgefunden, ein Material
mit einer Shore-A-Durometer-Härte
von zwischen etwa 2 und etwa 6, vorzugsweise von zwischen etwa 3
und etwa 5, zu verwenden.
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Zwischen den Hauptteilen des Ohrpfropfens wurde
eine ausgezeichnete "physikalische Verbindung" erreicht, d. h. der
Dichtteil erhält
die gewünscht gute
Verbindung mit dem Kern oder Körperteil
durch das tatsächliche
Spritzformen. Es sind keine zusätrlichen
Verbindungsschritte erforderlich, auch wenn es natürlich auch
möglich
ist, eine zusätzliche
formschlüssige
Verriegelung konstruktiv vorzunehmen.
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Das Mehrfachmaterialspritzformen
in Verbindung mit der Möglichkeit,
unterschiedliche, gut ausgewogene Materialhärtegrade für den Dichtteil bzw. den Kern
oder Körperteil
zu wählen,
wurde herausgefunden, Möglichkeiten
zu eröffnen,
die Erfindung auf viele unterschiedliche Pfropfenbauformen anzuwenden,
wobei äußerst gute
Dicht- und Komforteigenschaften aufrecht erhalten werden.
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Dank der sehr geringen Härte kann
sich der Dichtteil an alle axialen und radialen Abschnittsformen
des Gehörgangs
anpassen und diese im Wesentlichen ausfüllen, wobei gleichzeitig die
erforderliche axiale Steifigkeit verfügbar ist, für die herausgefunden wurde,
dass sie das Einführen
des Ohrpfropfens äußerst sicher
und einfach macht.
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Untersuchungen haben gezeigt, dass
ein erfindungsgemäßer mehrfachmaterialspritzgeformter Ohrpfropfen
den Benutzer des Ohrpfropfens beim spontanen Anwenden des Pfropfens
im Ohr in vollständig
korrekter Weise unterstützt,
d. h. der verwendete Ohrpfropfen erhält auf natürliche Weise eine äußerst gute
Adaption an den Gehörgang,
wodurch bei einer Gruppe Benutzer ein Dämpfungseffekt erreicht wird,
der im Mittel wesentlich verbessert ist.
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Die gute Verbindung zwischen dem
Dichtteil und dem Kern oder Körperteil,
die erfindungsgemäß erhalten
wird, gewährleistet
nebenbei, dass der Kern oder Körperteil
beim Einführen
nicht "durchgedrückt" wird
(was das Ohr verletzen könnte)
und dass der Dichtteil das Ohr sicher verlässt, wenn der Ohrpfropfen herausgezogen
wird.
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Die Kombination eines sehr weichen
Dichtteils und eines wesentlich härteren Kerns oder Körperteils
hat sich auch als äußerst vorteilhaft
herausgestellt, wenn der Dichtteil lateral oder quer hervorstehende
Dichtbereiche umfasst, wie z. B. Flanschbereiche. Diese weisen eine
in Umfangsrichtung verlaufend ringförmige Bauform und in der Regel
ausgehend von dem Spitrenteil des Ohrpfropfens und nach Hinten einen
größer werdenden
Durchmesser auf. Dies Flanschbereiche sind vergleichsweise dünn, um eine
gute Anpassung an die Wand des Gehörgangs zu erzielen.
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Bei einer Ausführungsform gemäß der Erfindung
mit einer Shore-A-Durometer-Härte
von weniger als etwa 20, vorzugsweise weniger als etwa 10, des Flanschmaterials
wurde herausgefunden, dass die vorstehenden Bereiche im Verhältnis zu
dem Kern oder Körperteil
einfach nachgeben oder sich biegen. In anderer Weise ausgedrückt, bedeutet dies,
dass der Kern oder Körperteil
relativ zu den Dichtbereichen eine bestimmt freie axiale Beweglichkeit
oder Elastizität
erhält,
die die Komforteigenschaften weiter verbessert. Außerdem wurde
herausgefunden, dass die genannte Elastizität, die Resonanzfrequenz des
Ohrpfropfens beeinflusst. Mit anderen Worten, es wird möglich, die
Resonanzfrequenz zu steuern, indem Parameter, wie z. B. die Steifigkeit
der Dichtteile und/oder die Masse des Kerns oder Körperteils,
geändert
werden, wobei die genannten Parameter unmittelbar die genannte Resonanzfrequenz beeinflussen.
Es wäre
zu bevorzugen, die genannte Masse zu ändern, was beispielsweise einfach
erreicht werden kann, indem ein spezielles Material in den Kern
oder Körperteil
eingebracht wird.
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In diesem Zusammenhang sollte darauf
hingewiesen werden, dass Mehrfachmaterialspritrformen auf recht
einfache Weise ermöglicht,
das beispielsweise der Kern oder Körperteil aus mehr als einem
Material spritrgeformt ist und/oder spezielle Einsätre darin
angeordnet werden. Es können
massesteuernde Materialien und/oder Materialien beteiligt sein,
die eine spätere
Detektion des Ohrpfropfens erlauben, wobei eine derartige Detektion
an sich bekannt ist.
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Es sollte auch angemerkt werden,
dass der Fachmann erkennt, dass es in Verbindung mit dem Mehrfachmaterialspritrformen
möglich
ist, baueinheitlich integriert mit dem Kern oder Körperteil
ein Ende eines Bandes, eines Stirnbandes oder dergleichen zu formen
oder daran anzubringen, das zwei erfindungsgemäße Ohrpfropfen zusammenzuhalten vermag.
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Wenn der erfindungsgemäße Dichtteil
eine Anzahl von quer hervorstehenden Umfangsflanschbereichen oder
dergleichen aufweist, insbesondere wenn sich diese im Wesentlichen
senkrecht zu dem Kern oder Körperteil
erstrecken, wurde herausgefunden, dass dabei eine wesentlich verringerte
Tendenz dahingehend auftritt, die Flanschbereiche beim Einführen des
Ohrpfropfens zu falten. Dies bedeutet, dass ein beträchtliches
Problem beseitigt wurde, welches bei mit Flanschen versehenen Pfropfen
gemäß bekannter
Technik häufig
vorkommt.
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Erfindungsgemäß findet das Mehrfachmaterialspritzformen
geeigneter Weise in einer einzelnen Mehrfachmaterialspritzformmaschine
statt, die gemäß an sich
bekannter Prinzipien ausgeführt
sein kann. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, zuerst den
Kern oder Körperteil
und dann den äußeren Dichtteil
spritzzuformen. Vorzugsweise wird eine Maschine des Typs verwendet,
der einen Drehteller oder -form aufweist. Im Ergebnis wird die Herstellung
sehr rationell sein, wobei gleichzeitig eine gute physikalische
Bindung aufgrund der guten Temperaturbedingungen und den kurzen
Zeiträumen
zwischen den unterschiedlichen Spritzformschritten gewährleistet wird.
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Die Erfindung wird unten anhand beispielhafter
Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein schematischer Längsschnitt
einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Ohrpfropfens.
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2 – 4 sind vergleichbare Ansichten
alternativer Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Ohrpfropfens.
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5 ist
eine schematische Querschnittsansicht, die ein Spritzformen von
zwei Materialien in einer Maschine mit einem drehbaren Tisch grundsätzlich veranschaulicht.
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6 ist
eine schematische Querschnittsansicht, die eine Ausführungsform
einer in einer Formmaschine zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Ohrpfropfens
zu verwendenden Vorrichtung zum Spritzformen zweier Materialien
veranschaulicht.
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7 ist
eine schematischen Quersichtsansicht längs der Linie VII–VII in 6.
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8 ist
eine grafische Darstellung, die verschiedene Dämpfungskurven veranschaulicht,
die erhalten werden, wenn ein erfindungsgemäßer Ohrpfropfen mit unterschiedlichen
Massen des Kerns oder Körperteils
verwendet wird.
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Beschreibung
der Ausführungsform
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Der in 1 gezeigte
Ohrpfropfen weist einen im Wesentlichen konischen Kern oder Körperteil 1,
der im vorderen Teil abgerundet ist, und einen baueeinheitlich integrierten
Dichtteil auf, der an der Umfangsfläche des Kerns oder Körperteils
durch Mehrfachmaterialspritzformen physikalisch gebunden ist. Der
Dichtteil 3 weist die Form einer im vorderen Teil geschlossenen
Hülse auf,
von deren Umfangsfläche 4 baueinheitlich
integrierte ringförmige Flansche 5, 6, 7 und 8 in
radialer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung
des Kerns oder Körperteils
hervorragen. Ein erster Flansch 5 ragt unmittelbar an dem
abgerundeten Spitzenbereich des Ohrpfropfens vor und weist den kleinsten Durchmesser
auf. Die anderen Flansche 6, 7 und 8 sind über den
tatsächlichen
Pfropfenteil gleichmäßig verteilt
und weisen Durchmesser auf, die sich rückwärts entlang des Pfropfens sukzessive
vergrößern. Die
Vorderfläche 9 der
Flansche ist nach hinten geneigt, während die hintere Fläche 10 der
Flansche senkrecht zur Längs-
oder Axialrichtung des Pfropfens liegt.
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Der hülsenförmige Dichtteil 3 deckt
den gesamten konischen Kern oder Körperteil 1 ab, d.
h. den gesamten tatsächlichen
Pfropfenteil, der in den Gehörgang
eines Ohres eingeführt
werden soll. Der Kern oder Körperteil 1 ist
auch durch einen zylindrischen Griffbereich 11 nach Hinten
verlängert,
dessen Durchmesser etwas vergrößert ist.
Der Griffbereich weist eine axiale Bohrung 13 auf, die
ein Verbindungsteil (nicht gezeigt), beispielsweise ein Band aufzunehmen
vermag, mittels dem ein Paar Ohrpfropfen auf eine Weise miteinander
zusammengehalten werden, die an sich bekannt ist. Die Bohrung 13 erstreckt
sich bei kleiner werdendem Durchmesser über eine Strecke in den konischen
Kern oder Körperteil 1.
Im innersten Teil der Bohrung ist ein Körper 15 ortsfest angeordnet.
Der Körper 15 ist
geeigneter Weise aus einem magnetischen oder elektrisch detektierbaren
Material hergestellt, so dass ein verlorener Pfropfen in einer Weise
detektiert werden kann, die an sich bekannt ist. Der Pfropfen 15 kann
auch eine Masse umfassen, das verwendet wird, um dem Pfropfen, wie
in der Einleitung der Beschreibung erwähnt, die gewünschte Resonanzfrequenz
zu verleihen.
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Der Fachmann erkennt, dass der Körper durch
ein spezielles Kernglied ersetzt werden könnte, das in dem Kern oder
Körperteil 1 eingeschlossen ist.
Ein solches Kern glied könnte
auch auf einfache Weise im Umfang des Mehrfachmaterialspritzformens
integriert werden.
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Beispielsweise können die folgenden Daten für einen
experimentellen Pfropfen gemäß 1 angegeben werden: Der
Kern oder Körperteil 1 ist
einem TPE-Material Cawiton Med PR 3617 B mit einer Shore-A-Durometer-Härte von
etwa 70 hergestellt.
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Der Dichteteil 3 ist aus
einem TPE-Material Cawiton Med PR 3248 B mit einer Shore-A-Durometer-Härte von
etwa 4 hergestellt.
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Die Flansche 5 – 8 weisen
eine Höhe
von etwa 2 bis zu etwa 4 mm und an der Basis eine Dicke von etwa
1 mm und nährungsweise
die Hälfte
dieser Dicke am Rand auf. Der Außendurchmesser der Flansche
trägt von
etwa 7 bis zu etwa 13 mm.
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2–4 veranschaulichen schematisch
eine Anzahl alternativer Ausführungsformen
von Ohrpfropfen gemäß der vorliegenden
Erfindung. Diese Pfropfen können
aus dem gleichen Material wie der Pfropfen in 1 hergestellt sein.
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Der Pfropfen in 2 weist ein zylindrischen Kern oder Körperteil 21 auf,
in dessen konisch verjüngten
vorderen Endteil 22 ein Dichtteil 23 baueinheitlich
integriert ist. Der tatsächliche
Dichtteil umfasst einen schalenförmigen
separat vorstehenden Teil 25, der nach hinten gekehrt ist.
Die Verbindung wird mittels eines zylindrischen Stiftteils 27 erreicht, der
von dem abgerundeten Spitzenbereich der Dichtteils 23 innen
nach hinten ragt und der den Endteil 22 verbindend umschließt und den
gleichen Durchmesser wie der Kern oder Körperteil 21 aufweist.
Dieser weist, wie der Pfropfen in 1,
eine hintere Griffverlängerung 28 mit
einer axialen Bohrung 29 auf, die sich nach hinten öffnet.
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Der Pfropfen in 3 weist ebenfalls einen zylindrischen
Kern oder Körperteil 31 auf,
mit dessen vorderen Ende 32 ein Dichtteil 33 über einen
Stiftteil 34 verbunden ist, der von dem Spitzenbereich
des Dichtteils innen nach hinten ragt und der in eine vordere Bohrung 32 in
dem Kern oder Körperteil 31 verbindend
integriert ist. Der Dichtteil 33 weist einen tatsächlichen
Dichtteil in der Form eines länglichen,
separat hervorstehenden Teils 35 auf, der von dem Spitzenbereich über die
gesamte Länge
des Pfropfens nach hinten gewölbt
ist. Der hülsenförmige vorstehende
Teil 35 weist einen Hals 36 auf. Der Kern oder
Körperteil
weist in diesem Fall ebenfalls eine nach Hinten offene, axiale Bohrung 39 auf,
die den Bohrungen 13 und 29 der Pfropfen in 1 und 2 entspricht.
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Der Pfropfen in 4 unterscheidet sich von den Pfropfen
in 1 – 3 durch den Dichtteil 43,
der eine Anzahl separater Dichtflansche 45, 46, 47, 48 umfasst,
die für
sich alleine stehen und die jeweils mit einem stiftförmigen Kern
oder Körperteil 41 verbunden
sind, dessen vorderer Teil eine Anzahl Umfangsnuten 42 aufweist,
um die Verbindung zwischen dem Kern oder Körperteil 41 und den
Flanschen 45 – 48 zu
verbessern. Jeder Dichtflansch füllt
somit eine Nut in verbindender Weise und das Flanschmaterial erstreckt
sich nach oben über
die zwei "Wellenkämme", die
an die Nut angrenzen. Dies resultiert in einer vergrößerten Fläche hinsichtlich
der Verbindung und zusätzlich
in einer bestimmten formschlüssigen
Verriegelung. Der vordere Flansch ist verlängert, um auch den Spitrenteil
des Pfropfens abzudenken. Es ist zu erkennen, dass eine mögliche weitere
Entwicklung darin bestehen würde,
das Material der Flansche in der Nut oder dem "Wellental" zwischen
zwei aneinandergrenzenden Flansche zu vereinigen, wobei in diesem
Fall grundsätzlich
eine Grundbauform der gleichen Art wie in 1 erhalten werden würde, wenn auch mit einer vergrößerten Bindungsfläche. Der Pfropfen
in 4 ist an seinem hinteren
Teil ebenfalls mit einer Bohrung 49 ausgestattet, die den
Bohrungen 13, 29, 39 in 1 – 3 entspricht.
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Ein Beispiel, dass Mehrfachmaterialspritzformen
eines Pfropfens einer Grundbauform wie in 1 gezeigt (jedoch ohne eines eingesetzten
Körpers)
auszuführen,
wird nun im groben Überblick
unter Bezugnahme auf 5 – 7 beschrieben.
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So veranschaulicht 5 sehr schematisch lediglich diejenigen
Teile einer Mehrfachmaterialspritzformmaschine, die für die Herstellung
eines erfindungsgemäßen Pfropfens
relevant sind. Die anderen Maschinenteile können vollständig herkömmlich und für Fachleute
auf dem Gebiet naheliegend sein.
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In 5 sind
die zwei Hälften
der Form der Maschine mit 51 und 53 bezeichnet, videlicet ein Drehteller 51,
auf dem Vorformkernglieder 52 angeordnet sind, und eine
Formhälfte 53,
die Ausnehmungen 54 und 55 und zugeordnete Injektionseinheiten 56, 57 mit
Einlassdurchgängen
zu den Ausnehmungen aufweist. Der Tisch 51 ist, wie durch
Pfeil 50 angegeben, relativ zu der Formhälfte 53 rückwärts und vorwärts bewegbar.
Die Formformglieder 52, die von dem Tisch 51 vorstehen,
entsprechen der Bohrung 13 in dem Kern oder Körperteil
der Ohrpfropfens. In der Formposition in 5 links ragt das Kernglied 52 in
eine Ausnehmung 54 vor, die dem Kern oder Körperteil
der Ohrpfropfens entspricht. Die Ausnehmung 54 wird durch
den Durchgang 58 mit Material von der zugeordneten Injektionseinheit 56 versorgt.
In der rechten Formposition in der Figur ragt ein Kernglied 52 mit
einem daran angeordneten, vorgeformten Kern oder Körperteil 1 in
eine Ausnehmung 55, die dem fertiggestelltem Ohrpfropfen
entspricht. Die Ausnehmung 55 wird durch den Durchgang 59 mit Material
von der zugeordneten Injektionseinheit 57 versorgt.
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Beim Mehrfachmaterialspritzformen
wird Material gleichzeitig in die Ausnehmungen 54 und 55 eingespritzt,
wenn die Hälften
der Form 51, 53, wie in 5 gezeigt, zusammengebracht wurden. Danach wird
die Formhälfte 51 zurückgezogen,
so dass sowohl das linke Kernglied 52 und der darauf vorgeformte
Kern oder Körperteil
als auch das rechte Kernglied 52, das aus einem fertig
geformten Pfropfen herausgezogen wird, sich frei außerhalb
der Ausnehmungen 54, 55 erstrecken. Die Formhälfte 51 wird
zu dem gleichen Zeitpunkt, wenn der fertig geformte Pfropfen entfernt
wird, nun um 180° gedreht,
nachdem der rechte Teil der Formhälfte 53 in geeigneter Weise
geöffnet
wurde, was es erlaubt, den fertiggestellten Pfropfen zu entfernen.
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Nach Entfernung des fertiggestellten
Pfropfens wird die Formhälfte 53 erneut
verschlossen, worauf die Formhälfte 51 in
eine Wirkverbindung mit der Formhälfte 53 zurückbewegt
wird. Das Kernglied 52, das nun rechts angeordnet ist und
den Kern oder Körperteil
abstützt,
gelangt in die Ausnehmung 55, so dass die in 1 gezeigte Situation erneut
erreicht wird, woraufhin der beschriebene Prozess sofort wiederholt
wird.
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6 und 7 veranschaulichen detaillierter eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Formvorrichtung, die allgemein wie oben unter Bezugnahme auf 5 beschrieben, arbeitet,
wobei gleiche oder entsprechende Elemente die gleichen Bezugszeichen aufweisen.
Zusätzlich
zeigen 6 und 7 Zähne 60, die die Ausnehmungen 54 und 55 bilden
und die zur Seite bewegbar sind, um die Ausnehmungen zu öffnen, wenn
ein fertiggestellter Pfropfen entfernt werden soll. Die Ejektoren 61 sind
an den Verlängerungen
der Kernglieder 52 angeordnet, wobei die Ejektoren entlang
derselben verschiebbar sind, um einen fertiggestellten Ohrpfropfen
nach dem Öffnen
der zugeordneten Ausnehmung auszuwerfen. Geeigneter Weise kann die
Formvorrichtung in einer Formmaschine, wie z. B. der FERROMATIK
MILACRON, KLÖCKNER
75ton 2F, 1996, verwendet werden. Da der allgemeine Betrieb einer
Mehrfachsprizformmaschine dem Fachmann gut bekannt ist, sollte eine weitere
Beschreibung desselben nicht notwendig sein.
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Es ist zu erkennen, dass der oben
beschriebene Herstellungsprozess mit einbezieht, dass der Pfropfen
in baueinheitlich integrierter Weise aus zwei Materialien in zwei
unmittelbar aufeinanderfolgenden Schritten in ein und derselben
Maschine hergestellt wird, was zu großen Vorteilen im Sinne der
Herstellung führt,
wobei eine gute Verbindung zwischen dem Dichtteil und dem Kern oder
Körperteil
gewährleistet wird.
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Wie zuvor angegeben, macht es die
Erfindung auch möglich,
die Dämpfungseigenschaften einfach
zu steuern, die durch einen offenbarten Ohrpfropfen erreicht werden,
indem ein bestimmter Parameter der Ohrpfropfens, wie z. B. die Masse
des Kernteils der Ohrpfropfens, selektiv geändert wird. 8 veranschaulicht ein Beispiel davon.
Die grafische Darstellung dieser Figur zeigt die Dämpfung, die
bei verschiedenen Frequenzen für
drei Ohrpfropfen des in 1 gezeigten
Typs erreicht wird, wobei die Masse der Kernteile der Ohrpfropfen
unterschiedlich sind. Ansonsten sind die Ohrpfropfen identisch.
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Kurve 81 zeigt die Dämpfung,
die für
einen Ohrpfropfen mit einem Kernteil einer Referenzmasse von 1,0
erreicht wird. Kurve 83 zeigt die Dämpfung, die für einen
Ohrpfropfen mit einem Kernteil relativer Masse von 1,6 erreicht
wird. Kurve 85 zeigt die Dämpfung, die für einen
Ohrpfropfen mit einem Kernteil relativer Masse von 0,4 erreicht
wird. Wie deutlich angegeben, wird die Resonanzfrequenz des Ohrpfropfens
durch die Kernteilmasse beeinflusst, wobei die gleichen Komfort-
und Dichteigenschaften angesichts des Umstandes beibehalten werden,
das die Dichtteile des Ohrpfropfens unbeeinflusst bleiben.