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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sequenz von natürlichen
oder synthetischen Retroelementen, insbesondere eine retrovirale
LTR-Nucleotidsequenz, insbesondere retrovirale DNA, sowie einen
diese Sequenz enthaltenden retroviralen Vektor, durch den sich bei
der Infektion einer Zelle, in die die Integration eines interessierenden
Gens, welches in diesem Vektor enthalten ist, gewünscht ist,
ein großer
Teil der proviralen Sequenzen, die nach Integration des rekombinanten
Provirus nicht mehr notwendig sind, entfernen lässt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Polynucleotid, umfassend:
- (a) die Sequenz LTR3' oder LTR5' eines natürlichen oder synthetischen
Retroelements; und
- (b) eine Insertionssequenz, umfassend eine interessierende Nucleotidsequenz
sowie, für
ein gegebenes Rekombinationssystem, eine einzelne Erkennungssequenz
einer Rekombinase,
wobei die Insertionssequenz dergestalt
in LTR3' oder LTR5' inseriert ist, dass
mittels eines retroviralen Vektors die Insertion der interessierenden
Sequenz in das Genom einer Wirtszelle ermöglicht wird, ohne dass provirale Sequenzen
inseriert werden, die nach der Integration der interessierenden
Sequenz in das Genom der Wirtszelle nicht mehr erforderlich sind.
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Die
neuesten Fortschritte hinsichtlich der Verwendung der Retroviren
als Vektoren von Genen teilen sich in 3 Kategorien: (i) Verbesserung
der Enkapsidierungszelllinien, (ii) Manipulation des Tropismus der
Hüllproteine,
(iii) Expression von mehreren Genen. Die Modifikation der Struktur
des integrierten Provirus wurde bisher noch nicht genau untersucht,
weil dieses bestimmte essentielle Elemente enthält, die in cis wirken. Diese
Elemente sind der Ursprung mehrerer Probleme.
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Hinsichtlich
der Struktur gründet
sich das retrovirale Vektorsystem auf 2 Elemente: Die transkomplementierenden
Gene (gag, pol und env), und die in cis wirkenden Sequenzen (U3,
R, U5, die Polypurinkette (PPT), die Primer-Bindungsstelle (PBS)
und das Enkapsidierungs- und Dimerisierungssignal).
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Die
transkomplementierenden Gene werden in transkomplementierende Zellen
eingebaut. Sie werden nicht auf die Zielzellen übertragen.
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Die
Sequenzen, die in cis wirken, werden in retrovirale Vektoren eingebaut.
Die meisten von ihnen werden auf die infizierten Zielzellen übertragen
und werden in das rekombinante Provirus integriert. Die Beseitigung
von einer beliebigen dieser Sequenzen, die in cis wirken, führt zu einem
nicht funktionellen retroviralen System. Das Enkapsidierungssignal
ist zur Enkapsidierung des retroviralen Genoms in virale Partikel
notwendig. PBS, PPT und R sind zur inversen Transcription erforderlich.
Die U3- und U5-Sequenzen sind zur inversen Transcription und zur
Integration des retroviralen in die Zelle eingebrachten Produkts
unerlässlich.
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Nach
Integration des Provirus sind diese Sequenzen zur Expression des
Gens nicht mehr notwendig. Diese Sequenzen können im Gegenteil sogar der
Grund für
zahlreiche Probleme sein. (i) Eine transcriptionelle Interferenz
kann sich aus der Gegenwart des starken Promotors in den U3-Sequenzen
ergeben. (ii) Die PBS kann in cis als inhibitorisches Element für die internen
Promotoren wirken. Beispielsweise ist die PBS in den pluripotenten
Zellen eine Erkennungssequenz für
einen starken Repressor und wirkt außerdem als inhibitorisches
Element. (iii) Die U3-Sequenz enthält mindestens eines der negativen
Regulationselemente, die in den direkten zwischen –345 und –306 wiederholten
beabstandeten Aktivatoren liegen. (iv) LTR3' (lange terminate Wiederholungseinheit)
kann flankierende Gene der Zellen aktivieren, mit mitunter für die Zelle
schädlichen
Folgen. (v) Die RNA, die ausgehend von dem Promotor des LTR5' exprimiert wird,
enthält
das Enkapsidierungssignal und kann folglich in einen retroviralen
Partikel eingebaut werden. Diese RNA kann mit einer zellulären RNA
oder einer retroviralen RNA eines Phänotyps rekombinieren, was zu
der Gewinnung eines Retrovirus führt,
der mit neuen Eigenschaften (die eine potentielle biologische Gefahr
hervorrufen) ausgestattet ist. Diese Probleme sind noch nicht vollkommen
behoben, da alle diese Elemente zur Replikation und Insertion des
Virus in das Genom notwendig sind.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung haben die Erfinder eine
Sequenz von natürlichen oder
synthetischen Retroelementen entwickelt, insbesondere eine retrovirale
Nucleotidsequenz und insbesondere einen retroviralen Vektor, der
diese Sequenz umfasst, und zwar dergestalt, dass sich ein großer Teil
der proviralen Sequenzen, die nach Integration eines Provirus in
eine Wirtszelle nicht mehr notwendig sind, beseitigen lässt. Insbesondere
ist diese retrovirale Sequenz eine retrovirale DNA, die die Integration
einer einzigen LTR-Sequenz, eines Retrotransposons oder einer Sequenz,
umfassend eine U3-, R- oder U5-Region, in das Genom einer Wirtszelle
ermöglichen
kann.
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Die
Erfindung betrifft auch die Wirtszellen, vorzugsweise eukaryotische
Zellen, die nach Transfektion durch die erfindungsgemäße Sequenz
von Retroelementen oder durch einen Vektor, der sie enthält, erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft demnach ein Polynucleotid, umfassend:
- (a) die Sequenz LTR3' oder LTR5' eines natürlichen oder synthetischen
Retroelements; und
- (b) eine Insertionssequenz, umfassend eine interessierende Nucleotidsequenz
sowie, für
ein gegebenes Rekombinatiossystem, eine einzelne Erkennungssequenz
einer Rekombinase,
wobei die Insertionssequenz dergestalt
in LTR3' oder LTR5' inseriert ist, dass
mittels eines retroviralen Vektors die Insertion der interessierenden
Sequenz in das Genom einer Wirtszelle ermöglicht wird, ohne dass provirale Sequenzen
inseriert werden, die nach der Integration der interessierenden
Sequenz in das Genom der Wirtszelle nicht mehr erforderlich sind.
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Insbesondere
wird diese Insertionssequenz in eine Region eingebaut, die in cis
wirkt, insbesondere in die LTR3'-
oder LTR5'-Region,
und vorzugsweise in die U3-Region von LTR3' oder die U5-Region von LTR5' dieser retroviralen
Sequenz. Diese Insertionssequenz umfasst eine interessierende Nucleotidsequenz,
die in das Genom einer Wirtszelle integriert werden kann, sowie
eine Erkennungssequenz für
eine Rekombinase. Vorzugsweise enthält die gesamte retrovirale
Sequenz nur eine einzige Erkennungssequenz, die zu der interessierenden
Sequenz beispielsweise stromaufwärts
oder stromabwärts
liegt, obwohl letzterer Parameter nicht absolut notwendig ist. Die
interessierende Nucleotidsequenz kann in dem Maße stromabwärts von der Erkennungssequenz
liegen, in dem diese letztere in der Region eingeschlossen ist,
die in eine Zielzelle bei Infektion dieser Zielzelle durch ein Retrovirus,
der die retrovirale Sequenz enthält,
transferiert wird. Die maximale Länge der Insertionssequenz,
die der erfindungsgemäße retrovirale
Vektor enthält,
liegt normalerweise zwischen 0,5 und 10 kb.
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Insbesondere
umfasst die erfindungsgemäße Sequenz
auch eine DNA-Sequenz, die eine Rekombinase codiert, die zur Erkennung
der Sequenz ihrer Erkennungsstelle ausgelegt ist, wobei diese, eine
Rekombinase codierende DNA-Sequenz vorteilhafterweise zwischen den
Regionen LTR5' und
LTR3' des Vektors liegt.
Die Erfindung betrifft auch einen retroviralen Vektor oder ein rekombinantes
Retrovirus, die die vorstehend beschriebene Sequenz umfassen. Vorzugsweise
enthält
der retrovirale Vektor, der sich in Form eines rekombinanten Retrovirus
präsentieren
kann, nur eine einzige Erkennungssequenz, die in die Region eingebaut ist,
die auf eine Zielzelle übertragen
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße DNA erlaubt
demnach die Insertion mittels eines retroviralen Vektors von interessierenden
Nucleotidsequenzen in Wirtszellen, beispielsweise vom eukaryotischen
Typ, ohne dass provirale Sequenzen inseriert werden, die nach Integration
der interessierenden Sequenzen in das Provirus nicht mehr notwendig
sind.
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Der
Begriff "interessierende
Nucleotidsequenz" der
vorstehend verwendet wird, bezieht sich auf Sequenzen zur Insertion
in das Genom von Wirtszellen, um es somit diesen zu ermöglichen,
interessierende Moleküle
zu produzieren, insbesondere in der Therapie oder zur Impfung. Diese
interessierenden Sequenzen umfassen unter anderem Gene, DNA- oder
RNA-Sequenzen, die entweder Proteine (Hormone, Immunglobuline, Enzyme
oder andere) codieren, wenn die erfindungsgemäßen retroviralen Vektoren in
der Gentherapie eingesetzt werden, oder menschliche oder nicht menschliche
Proteine (wie virale Proteine) codieren, wenn es sich um die Verwendung
der retroviralen erfindungsgemäßen Vektoren
im Rahmen von Impfvorschriften handelt. Die interessierenden Nucleotidsequenzen
können
einerseits auch teilweise aus zu der Wirtszelle homologen oder heterologen
Regulationselementen (d.h. Promotor, Aktivator) und andererseits
aus Sequenzen, die alles oder einen Teil von einem oder von mehreren
Genen codieren, oder komplementärer
DNA bestehen. Ferner können
die interessierenden Nucleotidsequenzen auch eine Antisense-RNA
oder eine Ribozym-Sequenz codieren.
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Die
Anwendungsmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Retroelementsequenz
sind mannigfaltig. Die erfindungsgemäße Sequenz wird entweder einfach
zur Insertion von Nucleotidsequenzen in Wirtszellen, wie eukaryotische
Zellen, in einer Umgebung, die eine bessere Expression dieses Gens
begünstigt,
oder in der Gentherapie oder bei der Impfung verwendet. Als Beispiel
kann die interessierende Sequenz, die in Nature Medicine, Bd. Nr.
7, Juli 1995, die dem Insert in den Plasmiden pMEPVH/pMEPVL oder pMEPVH/pREPVH entspricht, verwendet werden, und das Expressionsprodukt
in vivo kann ein Element einer therapeutischen Zusammensetzung sein.
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Der
erfindungsgemäße retrovirale
Vektor wird durch Transfektion einer viralen transkomplementierenden
Zelllinie mit einer erfindungsgemäßen Retroelementsequenz erhalten,
die vorzugsweise in Plasmidform vorliegt und vorzugsweise in einem
ihrer LTR und insbesondere in dem rechten LTR eine interessierende
Nucleotidsequenz sowie eine Erkennungssequenz einschließt. Das
Plasmid kann auch eine Nucleotidsequenz enthalten, die eine Rekombinase
codiert, die dazu ausgelegt ist, die Erkennungsstelle zu erkennen,
die stromaufwärts
oder stromabwärts
von der interessierenden Sequenz liegt, wobei diese Nucleotidsequenz vorteilhafterweise
zwischen der LTR3'-
und LTR5'-Region
liegt. Nach Durchführung
der Transfektion der viralen Zelllinie wird ein retroviraler Vektor
erhalten, der zur Infektion einer Wirtszelle, in die die Integration
der interessierenden Nucleotidsequenz gewünscht ist, verwendet werden
kann.
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Das
vorstehend definierte Plasmid sowie das Transfektionsverfahren der
Zelllinie durch das Plasmid liegen ebenfalls im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Methode oder ein Verfahren zum Einbringen
von interessierenden Nucleotidsequenzen in eine Wirtszelle, wie
eine eukaryotische Zelle. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass
es einen Schritt der Infektion einer eukaryotischen Zelle durch
einen retroviralen Vektor umfasst, der die erfindungsgemäße retrovirale
Sequenz enthält,
die die Nucleotidsequenz einschließt, zum Einbringen in die eukaryotische
Zelle unter Bedingungen, die die Integration in das Zellgenom der
Zelle eines einzigen LTRs des retroviralen Vektors gestatten, der
die Sequenz enthält,
die in das Genom der Wirtszelle einzubringen ist, und einen zweiten
Schritt der Expression der interessierenden Sequenz sowie des Produkts
ausgehend von der rekombinierten Zelle.
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Die
erfindungsgemäßen retroviralen
Vektoren können
in der Gentherapie eingesetzt werden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Wirtszelle mit einer in ihr Genom integrierten
proviralen Struktur, umfassend eine einzige LTR-Region eines retroviralen
Vektors, der die erfindungsgemäße retrovirale
Sequenz enthält,
wobei diese LTR-Sequenz eine einzige Kopie einer interessierenden
Nucleotidsequenz einschließt. Insbesondere
ist die erfindungsgemäße Wirtszelle
eine eukaryotische Zelle, und die provirale Struktur ist dadurch
gekennzeichnet, dass sie im Wesentlichen frei ist von einer PBS-Sequenz,
von einem Enkapsidierungssignal und von einem Dimerisierungssignal
und/oder von einer PPT.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung der Retroelementsequenz oder
des erfindungsgemäßen retroviralen
Vektors zur Herstellung einer Zusammensetzung, die die Produktion
in den Wirtszellen von Proteinen ermöglicht, die von einer interessierenden
Nucleotidsequenz, die in dieser retroviralen DNA eingeschlossen
ist, codiert werden. Die Erfindung betrifft außerdem das Polynucleotid oder
den retroviralen erfindungsgemäßen Vektor
zur Verwendung bei der medizinischen Behandlung eines Patienten,
die auf die Integration einer interessierenden Nucleotidsequenz
in das Genom von Zielzellen ausgerichtet ist.
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Insbesondere
gestattet die erfindungsgemäße Sequenz
auch die Übertragung
von Nucleotidsequenzen, die Antikörper codieren, in Wirtszellen.
Man spricht hier auch über
die extrazelluläre
Immunisierung, da die ausgehend von diesen Sequenzen erzeugten Antikörper ihre
Wirkung im Inneren der Zellen, in die sie integriert werden, hervorrufen.
Unter den Nucleotidsequenzen, die Antikörper codieren, die unter Verwendung der
erfindungsgemäßen retroviralen
Sequenz und des erfindungsgemäßen retroviralen
Vektors in Wirtszellen integriert werden können, können als nicht einschränkendes
Beispiel die Antikörper
genannt werden, die Hüllproteine
des HIV-Virus erkennen, insbesondere die gp.120-Proteine des HIV-1-Virus und des HIV-2-Virus,
sowie Antikörper,
durch die sich die inverse Transcriptase blockieren lässt. Solche
Antikörper
sind unter anderem in der Veröffentlichung
von Maciejewski et al. (Nature Medicine, Bd. Nr. 7, Juli 1995) beschrieben.
Da der erfindungsgemäße retrovirale
Vektor eine wirksamere Integration dieser interessierenden Nucleotidsequenzen gestattet,
ist die therapeutische Wirksamkeit dieses Weges umso mehr verbessert.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Methode oder ein Verfahren zur Expression
eines Moleküls,
das durch eine interessierende Nucleotidsequenz codiert wird, in
einer Wirtszelle in Kultur. Das Verfahren umfasst:
- – Infizierung
der Wirtszelle durch einen erfindungsgemäßen retroviralen Vektor, der
die interessierende Nucleotidsequenz umfasst;
- – Wachstum
der Wirtszelle unter Bedingungen, die die Expression der interessierenden
Nucleotidsequenz erlauben; und
- – Gewinnung
des gewünschten
Moleküls.
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Die
erfindungsgemäße retrovirale
Nucleotidsequenz sowie die erfindungsgemäßen retroviralen Vektoren können auf
mehrere Arten verwendet werden, um die gewünschte Integration der interessierenden
Nucleotidsequenz zu ermöglichen.
In der Tat haben die Erfinder gezeigt, dass es nicht notwendig war,
die Expression der Rekombinase direkt mit dem retroviralen Vektor
zu kombinieren, obwohl die Integrationsausbeuten höher sind,
wenn eine Nucleotidsequenz, die die Rekombinase codiert, ein integraler
Teil des Vektors ist.
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Ein
retroviraler Vektor, der in der LTR3'- oder LTR5'-Region des retroviralen Vektors eine
erste Nucleotidsequenz, umfassend eine interessierende Nucleotidsequenz
sowie eine Erkennungssequenz, die stromabwärts oder stromaufwärts von
der interessierenden Sequenz angeordnet ist, sowie eine zweite Nucleotidsequenz,
die zu der ersten Nucleotidsequenz identisch ist, die in die LTR5'-Region des Vektors
inseriert ist, umfasst, wird durch Infektion in das Genom einer
Wirtszelle eingebracht. Ein Plasmid, das eine Nucleotidsequenz einschließt, die
eine Rekombinase codiert, die dazu ausgelegt ist, die Erkennungssequenz
zu erkennen, wird ebenfalls durch Transfektion in die Zelle eingebracht.
Die Expression der Rekombinase durch Transfektion wandelt die Struktur
eines Provirus mit zwei LTRs in einen Provirus mit einem einzigen
LTR um. Bei diesem Typ von Reaktion enthalten etwa 50 % der stabilen
Transformanten das modifizierte Provirus. Dieses Teilergebnis kann
durch die vorübergehende
Expression nach der Transfektion des Plasmids erklärt werden,
das die Nucleotidsequenz umfasst, die die Rekombinase codiert, was
zu einer Rekombination ohne Integration führt.
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Eine
retrovirale Sequenz wird verwendet, umfassend eine Nucleotidsequenz,
umfassend eine interessierende Sequenz sowie eine Erkennungssequenz,
die stromabwärts
oder stromaufwärts
von dieser interessierenden Sequenz angeordnet ist. Die vollständige Sequenz
wird in die LTR3'-Region
eines Retrovirus inseriert. Der so erhaltene retrovirale Vektor
wird anschließend
zur Infektion einer Zelllinie verwendet, die konstitutiv oder durch
Induktion eine Rekombinase exprimiert, die dazu ausgelegt ist, die
Erkennungssequenz zu erkennen. Die Wirksamkeit eines solchen Systems
wird besonders erhöht,
wenn das Gen, das die Rekombinase codiert, bereits zu Beginn der
retroviralen Infektion exprimiert wird.
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Ein
retroviraler Vektor umfasst eine Nucleotidsequenz, die in seine
LTR3'-Region inseriert
ist. Diese Nucleotidsequenz umfasst eine interessierende Sequenz
sowie eine Erkennungssequenz, die von einer Rekombinase erkannt
werden kann. Die Erkennungssequenz liegt stromabwärts oder
stromaufwärts
von der interessierenden Sequenz. Ferner sind in den retroviralen
Vektor zwischen den beiden LTRs dieses Vektors ein Gen, das eine
Rekombinase codiert, sowie ein Promotor inseriert. Anschließend wird
durch dieses Retrovirus eine Zelllinie infiziert. Ein solcher retroviraler
Vektor erzeugt nur Proviren mit einem einzigen LTR. Die Wirksamkeit
dieses Systems ist erhöht,
da alle integrierten und analysierten Ereignisse diese Struktur
aufweisen. Der wesentliche Vorteil eines solchen retroviralen Vektors
besteht darin, dass er Rekombinationsereignisse, die zwischen den
beiden LTR erfolgreich waren, mit der Deletion des Gens kombiniert,
das die Rekombinase codiert. Folglich exprimieren die infizierten
Zellen die Rekombinase nur vorübergehend.
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Die
Erfinder haben das Rekombinasesystem Crelox verwendet, das für die Stelle
des Bakteriophagen P1 spezifisch ist. Die Erkennungsstelle LoxP
wurde in den LTR3' stromaufwärts von
der interessierenden Nucleotidsequenz in einen Vektor vom Typ ΔEnh inseriert
und das Gen, das die Rekombinase cre codiert, zwischen die beiden
LTR. In der Produktionszelllinie wird das Protein Cre ausgehend
von der proviralen Plasmidkonstruktion exprimiert. Da jedoch das
Plasmid nur ein einziges Ziel loxP enthält, wird es nicht mit dem Cre-Protein
rekombiniert. Nach der Infektion wird die loxP-Stelle der LTR3' in LTR5' dupliziert. Somit
rekombiniert Cre die beiden direkt wiederholten loxP-Stellen, was
sich in der Deletion von sämtlichen
Sequenzen, die zwischen den beiden loxP eingeschlossen sind, einschließlich PBW,
Enkapsidierungssignal und Dimerisierungssignal und PPT, auswirkt.
In dem zellulären
Genom bleibt nur ein einziges LTR integriert, das das Reportergen
enthält.
Das cre-Gen geht ebenfalls während
der Rekombination verloren.
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Die
interessierende Nucleotidsequenz, die im Allgemeinen eine für das Retrovirus
fremde Sequenz ist, wird vorteilhafterweise in die U3-Region von
LTR3' der retroviralen
Sequenz eingebracht. In der Tat ist die Möglichkeit des Einbringens von Sequenzen,
sogar von kompletten Transcriptionseinheiten, in die U3-Region von LTR3' sehr gut dokumentiert.
Dennoch kann der Einbau von interessierenden Sequenzen anderswo
als in der U3-Region von LTR3' des
retroviralen Vektors in Erwägung
gezogen werden. Beispiele umfassen die U5-Region von LTR5'. Obwohl es vorzuziehen
ist, dass die Erkennungsstelle unmittelbar stromabwärts oder
stromaufwärts
von der interessierenden Nucleotidsequenz liegt, kann diese Sequenz
ferner auch in einem nennenswerten Abstand, der zwischen 32 nt und
4,5 kb schwanken kann, positioniert werden, ohne die letztendliche Integration
der interessierenden Sequenz in die Zielzelle zu beeinflussen.
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Die
Menge an genetischen Fremdprodukten, die in die U3-Region der viralen
DNA eingebracht wird, kann erhöht
werden und in bestimmten Fällen über 4kbp
erhöht
werden. Diese Sequenzen können
sogar einer vollständigen
Transcriptionseinheit mit einem unabhängigen Promotor entsprechen,
was die Vielseitigkeit dieser Vektoren zeigt.
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Die
Möglichkeit
des Einbringens von beträchtlichen
Mengen von genetischen Fremdprodukten in den 3'-LTR des erfindungsgemäßen retroviralen
Vektors macht diesen retroviralen Vektor zu einem System der Wahl
zur Insertion von Gensequenzen in Zellen insbesondere in eurkaryotische
Zellen. Somit können
mehrere Typen von eukaryotischen Zellen transformiert werden. Unter
den eukaryotischen Zellen, die im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
nennen wir insbesondere die folgenden Zelltypen: NIH 3T3, BRL, HM1,
D, PLL4, LT.
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Die
Insertion einer Nucleotidsequenz, die einen Marker codiert, ist
in der LTR3'-Region des retroviralen Vektors
vorgesehen. Durch die Gegenwart dieses Markers lässt sich die Insertion des
neuen Produkts verifizieren.
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Als
nicht einschränkende
Beispiele können
die folgenden Marker verwendet werden: LacZ, GFP (grün fluoreszierendes
Protein), CD9, PAL (alkalische Phosphatase) und HRP (Merrettichperoxidase).
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Obwohl
das Crelox-Rekombinasesystem für
den erfindungsgemäßen retroviralen
Vektor ein System der Wahl darstellt, können auch andere Rekombinasesysteme
verwendet werden. Als nicht einschränkende Beispiele sind die folgenden
Rekombinationssysteme verwendbar: Das Hefesystem FLP ("Flip" genannt) und das
bakterielle R-System.
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Die
erfindungsgemäßen retroviralen
Vektoren stellen demnach ein wirksames Mittel zur Übertragung von
DNA in Wirtszellen bereit. Die provirale Integration ist exakt und
ruft keine chromosomale Umlagerung hervor. Das Konzept der Duplikat-Vektoren
geht von dem Prinzip aus, dass die Transposition des Gens in den LTR5', außerhalb
der retroviralen transcriptionellen Einheit, seine Expression verbessert.
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Obwohl
die Gegenwart des Enkapsidierungssignals die Erzeugung eines replikationskompetenten
Virus durch Rekombination zwischen den endogenen Sequenzen des Retrovirus
und des Provirus möglich macht,
die Gegenwart von PPT und anderen Elementen in cis die Transposition
möglich
macht und die Gegenwart von PBS-Sequenzen negative Auswirkungen
auf die Expression des Transgens haben kann, sind alle diese Ereignisse
sehr unwahrscheinlich, wenn ein erfindungsgemäßer retroviraler Vektor verwendet
wird, da alle diese viralen Sequenzen deletiert sind.
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Das
System der sLTR ist ein neues Konzept bei der Konstruktion von Retroelementen
im Allgemeinen. Es gibt zahlreiche Retroviren, deren Wirtsspektrum
des Partikels von Interesse ist, für die allerdings die Konzeption
der Vektoren die Gegenwart von bestimmten cis- oder transaktiven-Sequenzen
notwendig macht, die von denjenigen verschieden sind, die zuvor
zitiert worden sind, die eine korrekte Zusammenfügung des Virions erlauben und
ihm die Infektiosität
gestatten, wie beispielsweise die menschlichen Viren HIV, HTLV oder
das Ziegenvirus CAEV. Sobald sie integriert sind, werden die regulatorischen
cis- oder trans-Elemente für
das translatierte Gen unbrauchbar, allerdings haben sie für die Zelle
pathogene Wirkungen und steigern die Wahrscheinlichkeiten des Wiederauftauchens
eines Wildtypvirus signifikant. Die Notwendigkeit dieser Art von
Sequenzen für
diesen Typ von Retrovirus macht sie praktisch für eine Verwendung als Vektoren
ungeeignet.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen sLTR-Systems
für diese
Retroviren ermöglicht
es eine Verwendung als Vektoren zur Übertragung von Genen mit erhöhter Sicherheit
und transcriptioneller Zuverlässigkeit
in Erwägung
zu ziehen.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden nicht
einschränkenden
Beispiele und unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren ausführlich beschrieben:
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1a stellt
die Struktur des Plasmids pMloxPL dar;
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1b stellt
die Struktur des Provirus MloxPL dar, der aus der Infektion des
Retrovirus MloxPL hervorgeht;
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1c stellt
einen Provirus nach induzierter Rekombination durch cre unter Verwendung
der beiden loxP-Stellen im Inneren der LTR dar;
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1d stellt
eine "Southern Blot"-Analyse der zellulären DNA
dar, die aus mit MloxPL infizierten NIH3T3-Fibroblasten stammt;
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1e stellt
eine "Southern Blot"-Analyse der zellulären DNA
dar, die aus dem Klon NIH3T3 MloxPL.1 stammt, der mit dem Plasmid
pMC1-Cre transfiziert wurde;
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2a stellt
die Struktur und die molekulare Analyse des Provirus MloxPL dar,
der aus der Infektion des Retrovirus MloxPL und der durch Cre induzierten
Rekombination unter Verwendung der beiden loxP-Stellen im Inneren
der LTR hervorgeht;
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2b stellt
die Ergebnisse einer "Southern
Blot"-Analyse der
zellulären
DNA dar, die aus NIH3T3 Cre.1-Fibroblasten stammt, die mit MloxPL
infiziert wurden, mit Verdau durch die Restriktionsendonuclease BclI;
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2c stellt
die Ergebnisse einer "Southern
Blot"-Analyse der
zellulären
DNA dar, die aus NIH3T3 Cre.1-Fibroblasten stammt, die mit MloxPL
infiziert wurden, mit Verdau durch die ECORV-Endonucleasen dar;
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3a stellt
die Struktur des Plasmids pMCreloxPL dar;
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3b stellt
ein Diagramm von 3'-sLTR
von einigen bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen retroviralen
Vektors dar;
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3c stellt
die Ergebnisse einer "Southern
Blot"-Analyse der
zellulären
DNA dar, die aus NIH3T3-Fibroblasten stammt, die durch MCreloxPL
infiziert wurden, durch Abbau durch die Restriktionsendonuclease BclI;
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3d stellt
die Ergebnisse einer "Southern
Blot"-Analyse der
zellulären
DNA dar, die aus NIH3T3-Fibroblasten stammt, die mit MCreloxPL infiziert
wurden, durch Verdau durch die Restriktionsendonuclease EcoRV;
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3e stellt
die Ergebnisse einer "Southern
Blot"-Analyse der
zellulären
DNA dar, die aus NIH3T3-Fibroblasten stammt, die mit MCreloxPL infiziert
wurden, durch Verdau durch die Restriktionsendonuclease KpnI;
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4 stellt ein Ablaufschema der Erzeugung
von sTLR mit dem retroviralen Vektor MCreloxPL dar.
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BEISPIELE
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Nomenklatur
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Die
Nomenklatur der verschiedenen Vektoren und der verschiedenen Zellen
wurde folgendermaßen entwickelt:
p bezeichnet den Plasmid-Vektor (beispielsweise pMloxPL); die Bezeichnungen
mit ψ2
(hinterlegt am 10.03.1993 bei der ECAC unter der Nummer 93031002)
bezeichnen die Zelllinie des Wildtyp-Hilfsvirus ψ2, der mit diesem Vektor transfiziert
wurde (beispielsweise ψ2-MloxPL);
die Bezeichnungen ohne p bezeichnen die Viren, die von den Zellen
des Wildtyp-Hilfsvirus (beispielsweise MloxPL) produziert werden;
die Bezeichnung einer Zelllinie gefolgt von der Bezeichnung des
Virus gibt an, dass die Zelllinie ein Provirus enthält, welches
das Ergebnis einer Infektion ist (beispielsweise NIH3T3MloxPL).
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Kultur und Selektion der
Zellen
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Auf
die etablierten Zelllinien NIH3T3 (Mausfibroblasten) und ψ2 (Enkapsidierungszelllinie
des ecotropen Retrovirus der Maus) wird in (7) und (13) Bezug genommen.
Sie werden in DMEM (Dulbecco-modifiziertes Eagle-Medium) mit einem
erhöhten
Gehalt an Glucose (4,5 g/l), angereichert mit fötalem Kälberserum bis auf 5 %, kultiviert.
Die Zellen werden bei 37 °C
in einer befeuchteten Atmosphäre,
die 12 % CO2 enthält, inkubiert. G418 wird dem
entsprechenden Medium in einer Konzentration von 600 mg/ml zugefügt. Die
Klonierung der Kolonien, die gegenüber G418 resistent sind, wurde
durch Pipettieren von einzelnen Kolonien und Isolierung in einer
anderen Zellkulturschale durchgeführt. Die Klonierung der infizierten
Zellen wird durch limitierende Verdünnung 48 h nach der Infektion
durchgeführt.
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Transfektion, Infektion,
Färbung
der Zellen und Analyse der Nucleinsäuren durch "Southern Blot"
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Calciumphosphat-Präzipitationen
wurden wie in (12) beschrieben durchgeführt. Der Überstand, der das Virus enthält, wurde
zur Infizierung der NIH3T3-Zellen in Gegenwart von 5 μg/ml Polybren
verwendet, wie zuvor in (37) beschrieben. Hybridisierungen durch "Southern Blot" wurden durch das
Verfahren gemäß Referenz
(6) durchgeführt.
Die β-Galactosidaseaktivität wurde
durch X-gal-Färbung,
wie zuvor in (38) beschrieben, durchgeführt.
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Nachweis von LacZ durch
PCR
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Die
PCR wurde mit 1 μg
genomischer zellulärer
DNA in einer Reaktion von 40 μl
(Tris-HCl 50 mM (pH 9), 150 μg/ml
Rinderserumalbumin, (NH4)2SO4 16 mM, MgCl2 7
mM, 250 μM
für jedes
dNTP, 1,25 U Taq DNApol (USB), 0,078 U Vent(exo+) DNApol (N.E. Biolabs))
durchgeführt.
Primer wurden in einer Endkonzentration von 0,25 μM (für 20-Mere)
hinzugefügt.
Die PCR-Reaktion wurde vor Beginn 5 min auf 80 °C erwärmt. 35 Zyklen (94 °C, 55 min;
59 °C, 30
s; 70 °C,
3 min 30 s) mit den folgenden Primern:
5'-GCATCGAGCTGGGTAATAAGCGTTGGCAAT-3' und
5'-GACACCAGACCAATGGTAATGGTAGCGAC-3' für den Nachweis
von LacZ und
5'-GGACTGGGTGGCTTCCAACTCCCAGACAC-3' und
5'-AGCTTCTCATTGCTGCGCGCCAGGTTCAGG-3' für den Nachweis
von endogenem Maus-RAP-SYN als interne Kontrolle. Die PCR-Reaktionsprodukte
wurden durch Gelelektrophorese analysiert.
-
Beispiel 1 – Konstruktion
des retroviralen Vektors (pMloxPL und Transfektion von Zelllinien
-
a) Konstruktion des Vektors
pMloxPL
-
pMloxPL
resultiert aus dem Plasmid pG-MPL (beschrieben bei Choulika et al.,
1995), in den die loxP-Erkennungsstelle innerhalb der NcoI-Stelle
in einem Bindungsadapter (5'-CATGCATATAACTTCGTATAGCATACATTATACGAAGTTATC-3' und 5'-CATGGATAACTTCGTATAATGTATGCTTATCGAAGTTATATG-3') an Stelle der I-Sce I-Stelle inseriert
ist. Die Sequenz der loxP-Stelle wurde durch DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
Das
verwendete Retrovirus ist in 1a erläutert. pMloxPL
wird ausgehend von einem defektiven Moloney Murine Leukämie-Provirus
(dem die Gene gag, pol und env fehlen) durch Insertion der Sequenz,
die PhleoLacZ codiert, in die U3-Region des rechten LTR anstelle
von entfernten Aktivierungssequenzen konstruiert. 5' aus dem Gen PhleoLacZ
wurde zwischen der Akzeptorschnittstelle des Gens env von MoMuLV
und einer langen loxP-Stelle von 32bp aus dem Bakteriophagen P1
angeordnet. In den infizierten Zellen weist dieser Typ von Virus
den LTR auf, der das Gen enthält,
das durch einen flankierenden zellulären Promotor aktiviert wird
durch Anlagerung an diesen Promotor.
-
b) Transfektion von Zelllinien
mit dem Plasmid pMloxPL
-
Die
Zelllinien, die das Virus produzieren, wurden hergestellt durch
Transfektion des Plasmids pMloxPL mit dem Selektionsplasmid pUSVneo
in die Zelllinie des Wildtyp-Hilfsvirus ψ2, die das
ecotrope Wildtyp-Hilfsvirus, das defektiv für die Enkapsidation ist, exprimiert.
Nach Selektion auf G418 (Neomycin) wurden die einzelnen aufgrund
ihrer β-Galactosidaseaktivität selektierten
Klone getestet, um das Virus zu titrieren. Die Titration wurde unter
Klonierung von NIH3T3-Zellen unmittelbar nach Infektion durch limitierende
Verdünnung
und durch Nachweis der Gegenwart des Provirus, das lacZ enthält, durch
PCR durchgeführt.
Für die
Produktions-Zelllinien ψ2-MloxPL.1 und ψ2-MloxPL.2
wurde ein Titer in der Zelllinie NIH3T3 von 2,5 × 104 bzw.
5 × 104 (Tabelle 1) gezeigt. Die Titration der
blaue Kolonie-bildenden Einheiten pro ml (BCFU/ml) des viralen Überstands
von ψ2-MloxPL.1
und ψ2-MloxPL.2
beträgt
3 bzw. 6, was einem ungefähren
Verhältnis
von 1 blauen Kolonie auf 104 Integrationen
entspricht. Wie wir bereits zuvor beschrieben haben, funktionieren
diese Proviren als Promotorfänger,
und ausschließlich
1 von 104 Integrationen exprimiert das Reportergen
in der Fibroblastenzelllinie NIH3T3.
-
Die
Strukturen der integrierten MloxPL-Proviren-DNA sind in 1B schematisch
dargestellt. In den Figuren des vorliegenden Texts sind die Positionen
der LTR und der BclI-Schnittstellen und die Größen der Fragmente angegeben
(x gibt das Bdl-Fragment
zufälliger
Größe des linken
Arms an, und y gibt das BclI-Fragment zufälliger Größe des rechten Arms an. P gibt
eine mit 32p radiomarkierte LacZ- Sonde
an. Diese Strukturen werden anschließend durch "Southern Blot"-Hybridisierung
in 6 unabhängigen
NIH3T3-Klonen analysiert. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in 1d dargestellt.
Sämtliche
Klone enthalten ein Provirus, in dem die Sequenzen innerhalb der
U3-Region des 3'-LTR
in den 5'-LTR dupliziert
wurden; der Verdau durch BclI-Endonuclease erzeugt das von Seiten
der Proviren erwartete Fragment mit 2 LTR, die PhleoLacZ enthält (das
Restriktionsenzym BclI weist eine Erkennungsstelle in jeder LacZ-Sequenz
in den LTR auf). Die "Southern Blot"-Hybridisierung, die LacZ als Sonde verwendet,
zeigt ein Spaltungsfragment von 6 kbp, das eine zuverlässige Duplikation
der U3-Region zeigt. Die beiden zusätzlichen Banden von variabler
Größe stellen
Fragmente dar, die sich von den BclI-Stellen in dem Provirus bis
zur flankierenden zellulären
DNA erstrecken. Die beiden zusätzlichen
Banden zeigen, dass pro Klon eine provirale Integration erfolgt
ist, und ihre variable Größe bestätigt, dass
jede Zelllinie ein unabhängiger
Klon war.
-
Beispiel 2: Cotransfektion
von Zelllinien mit den Plasmiden pMloxPL und pMCI-Cre
-
Wir
haben untersucht, ob die loxP-Duplikation mittels der LTR mit der
Cre-Rekombinase
rekombiniert werden kann. Wir haben die klonale Zelllinie NIH3T3MloxPL.1
zur Erreichung eine Rekombination mit dem Cre-Protein verwendet.
In diese Zelllinie haben wir den Expressionsvektor pMC1-Cre mit
dem Selektionsvektor pUSVneo cotransfiziert. Die Struktur des Provirus
nach der durch Cre induzierten Rekombination ist in 1c gezeigt.
-
Die
DNA von 24 Neomycin-resistenten Klonen wurde durch "Southern Blot"-Hybridisierung analysiert. Der Nachweis
von rekombinanten Proviren wurde durch Analyse der Verdaus mit Bcl
I durchgeführt.
Die verdaute DNA der Klone wurde mit einem 32p radioaktiv markierten
LacZ getestet. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in 1e gezeigt.
Die parentale Struktur des Provirus zeigt eine Bande von 6 kbp,
entsprechend der zuverlässigen
Duplikation der U3-Sequenz, die LacZ enthält, und 2 zusätzliche
Banden von 8 und 2 kbp (vorstehend beschrieben (1b und
d)). Die DNA-Analyse der Neomycin-resistenten Klone zeigt 5 von
24 Klone, in denen die Bande von 6,0 kbp beseitigt wurde (1e).
Die Banden von 8 und 2 kbp, entsprechend der zellulären DNA,
die das Provirus flankiert, waren immer noch vorhanden, was somit
zeigt, dass die provirale Integrationsstelle nicht umgelagert wurde.
Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Expression des Gens cre in einer Zelle,
die das Provirus MloxPL enthält,
zu einer häufigen
Rekombination von 2 loxP-Stellen,
die in den LTR enthalten sind, führen
kann.
-
Um
die Wirksamkeit der Rekombination mittels Crelox zu überprüfen, haben
wir auch die DNA von 25 G418-resistenten Klonen durch "Southern blot"-Hybridisierung überprüft, um die
Gegenwart der cre-Sequenz zu überprüfen. Die
DNA wurde mit der Restriktionsendonuclease Xho I verdaut und mit
einer 32p radioaktiv markierten Volllängen cre-DNA getestet. Die
Ergebnisse dieser Analyse sind in 1e gezeigt.
Drei der fünf in
loxP rekombinierten Klone zeigen eine Bande, die mit der cre-Sonde
von 1,9 kbp hybridisiert, was nahe legt, dass die komplette cre-Expressionseinheit
von pMC1-Cre zugegen ist. Einer von fünf in loxP rekombinierten Klonen
zeigt keine Bande, die mit der Cre-Sonde hybridisiert. Ein an loxP
rekombinierter Klon zeigt eine Bande von 5 kbp, die aus einer Umlagerung
des Plasmids pMC1-Cre resultiert. Vier weitere Klone zeigen eine
Bande von 1,9 kbp, die mit cre hybridisieren und keine Rekombination
in den integrierten Provirus MloxPL zeigen. Wir haben kein Vorliegen
von cre-DNA in den 16 restlichen Klonen nachgewiesen. Dieses Ergebnis
zeigt, dass die Wirksamkeit der durch die Gegenwart des Plasmids
pMC1-Cre ausgelösten
Rekombination in den stabil transfizierten Zelllinien nicht absolut
ist, oder nur 50 % der loxP-Stellen rekombiniert sind. Dieses Ergebnis
legt auch nahe, dass die Rekombination zwischen den beiden loxP-Stellen
durch vorübergehende
Expression von pMC1-Cre (Tabelle 2) erhalten werden kann.
-
Beispiel 3 – Infektion
der Zellen, die das Cre-Enzym exprimieren, mit MloxPL
-
Wir
haben eine NIH3T3 Zelllinie, die das Plasmid pMC1-Cre enthält, durch
Kotransfektion der Plasmide pMC1-Cre und pUSVneo erzeugt. Klone
wurden in einem Medium, das G418 enthält, selektiert, und ihre DNA
wurde nach Verdau mit der Restriktionsendonuclease Xho I durch "Southern Blot"-Hybridisierung analysiert.
Die Gegenwart des Cre-Gens wurde durch Hybridisierung mit einer
mit 32p radioaktiv markierten Volllängen cre-DNA-Sonde nachgewiesen.
Zehn der zwölf
G418-resistenten analysierten Klone haben die Gegenwart der Cre-Sequenz
bei variabler Kopienzahl (von ungefähr 1 bis 10 Kopien) gezeigt
(Daten nicht gezeigt).
-
Wir
haben den Klon NIH3T3Cre.1, der ungefähr 10 Kopien des Plasmids pMC1-Cre
enthält,
zur weiteren Analyse gewählt.
Wir haben den Klon NIH3T3Cre.1 mit dem MloxPL-Virus infiziert. Die
Klone wurden durch Grenzverdünnung
isoliert.
-
Die
Struktur des Provirus, der aus der Infektion des Retrovirus MloxPL
und der durch Cre ausgelösten Rekombination
hervorgeht, ist in 2a erläutert. Die Struktur des integrierten
Vektors ist ein solitäres
LTR (sLTR). Es fehlen ein LTR und sämtliche Sequenzen, die zwischen
den beiden LTR in den integrierten Proviren liegen (2a +
c).
-
Die
DNA-Struktur der Proviren MloxPL wurde durch "Southern blot"-Hybridisierung nach Verdau ihrer zellulären DNA
mit der Restriktionsendonuclease Bcl I analysiert, um die Gegenwart
oder die Abwesenheit von LTR-Duplikaten in der proviralen Struktur
nachzuweisen. Wie in 2b dargestellt, zeigt die Analyse
der 12 Klone, die aus der Infektion von NIH3T3Cre.1 durch MloxPL
herrühren,
die Abwesenheit der 6 kbp-Bande, die ein Indikator für die Duplikation
ist, in sämtlichen
Klonen.
-
Um
die Abwesenheit des 5'LTR
in dem Provirus zu zeigen, wurde eine DNA-Restriktion mit EcoR V durchgeführt. Die "Southern blot"-Hybridisierung der
DNA von NIH3T3Cre.1.MloxPL, verdaut mit der EcoR V-Endonuclease
unter Verwendung einer radioaktiv markierten LacZ-Sonde (2a +
c), zeigt die Gegenwart einer 2,1 kbp-Bande und einer Bande von
zufälliger
Größe. Die
Abwesenheit einer 3,9-kbp-Bande
zeigt die Abwesenheit eines 5'LTR.
-
Beispiel 4 – Konstruktion
des retroviralen Vektors pMcreloxPL und Transfektion von Zelllinien
-
a) Konstruktion des Plasmids
pMcreloxPL
-
Die
Struktur des in dem vorliegenden Beispiel verwendeten Retrovirus
ist in 3a dargestellt. pMCreloxPL rührt von
der Insertion des 1,3 kbp cre-Gens her, das mit einer nukleären Lokalisation
des großen T-Antigens
des Simian Virus 40 zwischen den beiden LTR des Plasmids pMloxPL
fusioniert ist. Das cre-Gen steht unter der transkriptionalen Kontrolle
des Promotors des Thymidinkinase (tk)-Gens des Herpex Simplex Virus,
der von einer Duplikation des entfernten Aktivators der Polyoma-Virus-Mutante PYF441
flankiert ist, mit Bindungsadaptoren in der PstI-Stelle von pMloxPL.
Die Cre-Sequenz befindet sich in der gleichen Orientierung wie das
virale Genom. Das Plasmid pMcreloxPL wurde bei der CNCM am 13. Juni
1995 mit der Nr. 1-1599 hinterlegt.
-
b) Transfektion der Zelllinien
mit dem Plasmid pMcreloxPL
-
Zelllinien,
die das Virus produzieren, wurden durch Kotransfektion des Plasmids
pMCreloxPL mit dem Selektionsplasmid pUSVneo in die Enkapsidierungszelllinie ψ2 erzeugt.
Nach Selektion der transfizierten ψ2-Zellen in einem Medium, das
G418 enthält,
wurden einzelne Klone für
die Herstellung eines Retrovirus, welches LacZ exprimiert, selektiert.
Ein Klon hat ein infektiöses
Virus produziert. Dieser Klon wurde ψ2-MCreloxPL.1 genannt. In ψ2-MCreloxPL.1
wurde das Plasmid pMCreloxPL in einer einzigen Kopie in das Wirtszellengenom
integriert (Daten nicht gezeigt). Die Herstellungszelllinien ψ2-MCreloxPL.1,
produzieren 1 × 104 infektiöse
Viren pro Milliliter. Die Gegenwart des LacZ-Gens wird durch PCR
nachgewiesen (Tabelle 1). Die Titration der blaue Kolonien bildenden
Einheiten pro Milliliter (BCFU/ml) des viralen Überstandes von ψ2-MCreloxPL.1
beträgt
3 BCFU/ml, was, wie vorhergesehen, einer ungefähren Verminderung von 104 im Vergleich zu der Titration durch PCR
entspricht. Die Produktion von ψ2-MCreloxPL
wies eine im Vergleich zu der Produktion von ψ2-MloxPL geringe Effizienz
auf, da nach mehreren Kotransfektionsexperimenten nur ein einziger
produktiver Klon gewonnen wurde. Dieser Klon hatte eine einzige
Kopie der plasmidischen viralen Konstruktion integriert. Wir haben
daraus abgeleitet, dass die Zellen, die mehr als eine Kopie des
Plasmids integrieren, auf Grund der Gegenwart der Rekombinase-Aktivität, die die
integrierten Transgene modifiziert, nicht gewonnen werden können.
-
c) Provirale Struktur
von MCreloxPL
-
Die
Isolierung von mit MCreloxPL infizierten NIH3T3-Zellen wurde durch
Grenzverdünnung
nach Infektion mit einer Multiplizität von 0,5 viraler Partikel
pro Zelle durchgeführt.
Die Struktur des aus der Infektion mit dem Retrovirus pMCreloxPL
hervorgehenden Provirus ist in 3b gezeigt.
In dieser Figur gibt a das Fragment von zufälliger Größe des linken Arms an.
-
Die
DNA-Struktur der integrierten Proviren wurde durch "Southern blot"-Hybridisierung in sechs unabhängigen NIH3T3MCreloxPL
Klonen analysiert. Die "Southern
blot"-Analyse der
proviralen DNA, die mit der Endonuclease Bcl I verdaut und mit einer
radioaktiv markierten LacZ-Sonde nachgewiesen wurde, hat zwei Fragmente
von variabler Größe erzeugt,
und diese Klone haben keine zusätzliche
Bande von 7,5 kbp ergeben (
3c). Die
Abwesenheit dieses zusätzlichen
Fragments von 7,5 kbp zeigt die Gegenwart eines einzigen LTR, die
PhleoLacZ enthält.
Um ferner festzustellen, dass die provirale Struktur einem einzigen
LTR entspricht, wurde eine zusätzliche
Analyse durchgeführt.
Um die Abwesenheit eines 5'LTR
in dem Provirus definitiv zu beweisen, wurde ein Verdau der zellulären DNA
mit EcoR V durchgeführt.
Die "Southern blot"-Hybridisierung der
mit EcoR V verdauten DNA von NIH3T3MCreloxPL unter Verwendung einer
radioaktiv markierten LacZ-Sonde (
3d) zeigt
die Gegenwart einer Bande von 2,1 kbp und einer Bande einer zufälligen Größe. Die
Abwesenheit einer Bande von 6 kbp zeigt die Abwesenheit eines 5'LTR. Dieser "blot" wurde nun mit einer radioaktiv
markierten cre-Sonde hybridisiert. Die Abwesenheit einer Bande in
der DNA von NIH3T3MCreloxPL zeigt, dass der proviralen DNA das cre-Gen
fehlt (
3d). Um festzustellen, dass
die Struktur des restlichen LTR nicht umgelagert war, wurde schließlich die
DNA von NIH3T3MCreloxPL mit der Kpn I Endonuclease verdaut und mit
einer radioaktiv markierten LacZ-DNA-Sonde hybridisiert. In sämtlichen
Fällen
wurde ein 4,3 kbp-Fragment gefunden, was zeigt, dass das PhleoLacZ-LTR
von erwarteter Größe war (
3e).
Folglich enthielten alle isolierten Klone ein integriertes Provirus
mit einem einzigen nicht umgelagerten LTR. TABELLE
1. Titer der Zelllinien ψ2-MloxPL
und MCreloxPL
a - a G418-resistente
Klone, die sich von dem mit pMC1-Cre und pUSVneo cotransfizierten
Klon NIH3T3MloxPL.1 ableiten.
- b Zeigt die Gegenwart der pMC1-Cre-Sequenz
an.
- (+) Zeigt die Gegenwart eines richtigen Xho I-Fragments von
1,9 kbp an, das aus pMC1-Cre stammt und mit einer mit 32P
radioaktiv markierten Sonde nachgewiesen wurde.
- (*) Zeigt die Gegenwart eines Xho I-Fragments an, das mit der
mit 32P radioaktiv markierten cre-Sonde
hybridisiert, aber eine unrichtige Größe hat.
- (–)
Zeigt die Abwesenheit des pMC1-Cre-Plasmids an.
- c Ergebnisse der loxP-Rekombination
mittels Cre, nachgewiesen durch "Southern
blot"-Analyse.
TABELLE
2. loxP-Rekombination mittels einer pMC1-Cre-Transfektion. ![Figure 00220001](https://patentimages.storage.googleapis.com/af/37/bc/20b92a6d31cbf5/00220001.png)
- a ψ2-Zellen
wurden entweder mit pMloxPL+pUSVneo oder mit pMCreloxPL+pUSVneo
transfiziert, G418-resistente Klone wurden in einem Medium selektiert,
das G418 enthielt. Virusvorräte
wurden durch Inkubieren von 8 ml Medium mit 5 × 106G418-resistenten
Zellen von jedem Klon hergestellt, 5 × 104 NIH3T3
Zellen wurden während
8 Stunden verschiedenen Virus-Verdünnungen ausgesetzt und anschließend durch
Grenzverdünnung
kloniert oder auf ihre β-Galactosidase-Aktivität durch
X-Gal-Färbung
getestet.
- b Die Titer wurden durch das Verhältnis zwischen
den infizierten Klonen, die nach Klonierung isoliert und durch PCR
nachgewiesen wurden (IP: infektiöses
Partikel), und den nicht infizierten Klonen (PCR+/PCR-)/1 × 105) berechnet.
- c BCFU ist das Acronym für "blue colony forming
unit" (blaue Kolonie
bildende Einheiten). Die BCFU sind Infektionen, die zu einem "Einfangen" des Gens führen, das
das durch X-Gal-Färbung
nachgewiesene Gen PhleoLacZ aktiviert.
- d BCFU pro infiziertem Das Verhältnis ist
die Anzahl von Klon.
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