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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf die Alzheimer-Krankheit
und weiter spezifisch auf Verfahren und Zusammensetzungen für die Verwendung
in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Alzheimer-Krankheit (AD) ist eine verheerende, neurodegenerative
progressive Störung,
die zuerst 1907 bekannt wurde (Alzheimer, Allgemeine Zeitschrift
für Psychiatrie
64:146-148,1907).
AD ist eine übliche
Krankheit bei älteren
Menschen und ist die überwiegende
Ursache von Demenz in Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Die
Prävalenz
von AD wird auf so hoch wie 18,7 % und 47,2% für die Altersgruppen von 75 bis
84 Jahren bzw. ≥85
Jahren geschätzt.
Es gibt daher eine große
betroffene Population in den meisten Ländern der Welt.
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Klinische
Symptome dieser Krankheit beginnen typischer Weise mit feinen Kurzzeitgedächtnis-Problemen.
Wenn die Krankheit fortschreitet, verschlechtern sich die Schwierigkeiten
mit dem Gedächtnis,
der Sprache und Orientierung bis zu dem Punkt, wo die Fähigkeit
der Person, unabhängig
zu funktionieren, beeinträchtigt
wird. Andere Symptome, welche variabel sind, schließen Myoklonus
und Anfälle
ein. Die Dauer von AD von den ersten Symptomen an Gedächtnisverlust
bis zum Tod beträgt
10 Jahre im Durchschnitt, aber kann von 6-8 Jahren bis zu mehr als
20 Jahren reichen. AD führt
immer zum Tod, oftmals aufgrund atemwegsähnlicher Krankheit.
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Die
Pathologie von AD begrenzt sich exklusiv auf das zentrale Nervensystem
(ZNS). Die überwiegenden
Merkmale sind Amyloid-Ablagerungen (Plaques) und neurofibrilläre Tangles
(NFT). In AD wird Amyloid assoziiert mit dem vaskulären System
des ZNS und als fokale Ablagerungen in den Parenchyma gefunden.
Die molekulare Hauptkomponente von Amyloid ist ein stark hydrophobes
Peptid, genannt das Aβ-Peptid.
Dieses Peptid aggregiert in Filamente in einer anti-β-gefalteten
Faltblattstruktur, was zu der doppelbrechenden Natur von AD-Amyloid
führt.
Während
Aβ die Hauptkomponente
von AD-Amyloid ist, beinhaltet eine Teilliste von anderen Proteinen,
die mit dem Amyloid assoziiert sind, α-1-Antichymotypsin (Abraham,
et al., Cell 52: 487-501, 1988), Cathepsin D (Cataldo, et al., Brain
Res. 513:181-192,
1990), Nicht-Amyloid-Komponentenprotein (Ueda, et al., Proc. Natl
Acad. Sci. USA 90:11282-11286, 1993), Apolipoprotein E (ApoE) (Namba,
et al., Brain Res. 541: 163-166, 1991; Wisniewski und Frangione,
Neurosci. Lett. 135: 235-238, 1992; Strittmatter, et al., Proc.
Nat. Acad. Sci. USA 90: 1977-1981, 1993) Apolipoprotein J (Choi-Mura,
et al., Acta Neuropathol. 83:260-264, 1992; McGeer, et al., Brain
Res. 579:337-341, 1992), Hitzeschockprotein 70 (Hamos, et al., Neurology
41:345-350, 1991), Komplement-Komponenten
(McGeer and Rogers, Neurology 43:447-449, 1992) α2-Makroglobin
(Strauss, et al., Lab. Invest. 66:223-230,1992), Interleukin-6 (Strauss,
et al., Lab. Invest. 66:223-230, 1992), Proteoglykane (Snow, et
al., Lab. Invest. 58:454-458, 1987) und Serum Amyloid P (Coria, et
al., Lab. Invest. 58: 454-458, 1988). Viele Plaques werden von dystrophischen
Neuriten umgeben, welches Nervenendigungen sind, die unnormale filamentöse Strukturen
enthalten. Plaques werden oftmals von Astrozyten und aktivierten
Mikroglia-Zellen umgeben, die immunverwandte Proteine, wie z. B.
die MHC Klasse II-Glykoproteine HLA-DR, HLA-DP und HLA-DQ sowie MHC Klasse I-Glykoproteine,
Interleukin-2 (IL-2)-Rezeptoren und IL-1, exprimieren. Das andere
dominante Merkmal der AD-Neuropathologie ist die Anwesenheit von
NFTs. Diese bestehen aus unnormalen Filamenten, die in den neuronalen
Zellkörpern
zusammengebündelt
sind. „Geister"-NFTs werden in AD-Gehirnen
beobachtet, welche vermutlich die Lage von toten Neuronen markieren.
Andere neuropathologische Merkmale schließen granulovakuolare Veränderungen,
neuronalen Verlust, Gliosis und die variable Anwesenheit von Lewy-Körpern ein.
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Im
AD-Gehirn ist der destruktive Prozess der Krankheit in einem großen Ausmaß offensichtlich.
Im Spätstadium
von AD können
ventrikulare Vergrößerung und
Schrumpfung des Gehirnes durch magnetische Resonanz-Imaging beobachtet
werden. Bei der Autopsie können
umfangreiche Gliosis und neuronaler Verlust beobachtet werden. Daher
sind die Amyloid-Plaques-Strukturen und NFTs, die während der
Autopsie beobachtet werden, sehr wahrscheinlich die Endpunkte eines
langen Krankheitsprozesses, und weit entfernt von den auslösenden Ereignissen
von AD. Auch sind die Zellen, die bei der Autopsie verbleiben, in
starkem Maße verschieden
von denjenigen eines normalen Gehirns. Neuronen, welche möglicherweise
in auslösende
Ereignisse involviert sind, sind abwesend und andere Zelltypen,
wie die aktivierten Mikroglia-Zellen und Astrozyten, haben Genexpressionsmuster,
die im normalen Gehirn nicht beobachtet werden. Daher sind Versuche,
die biochemische Methoden anwenden, um Schlüsselproteine und Gene in den
auslösenden
Schritten der Krankheit zu identifizieren, durch den Fakt erschwert,
dass es nicht möglich
ist, diese kritischen auslösenden
Ereignisse tatsächlich
zu beobachten. Die biochemische Präparierung des AD-Gehirns bei
der Autopsie ist daher eher der molekularen Archäologie ähnlich, die versucht, den pathogenen
Stoffwechselweg durch Vergleich des normalen Gehirns mit dem Krankheitsgehirn
des Endstadiums zu rekonstruieren.
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Substantieller
Beweis schlägt
vor, dass vererbbare genetische Defekte an AD beteiligt sind. Zahlreiche Verwandte
mit einem frühem
Ausbruch wurden beschrieben. (Bird, et al., Ann. Neurol. 23:25-31,
1988; Bird, et al., Ann. Neurol. 25:12-25, 1989; Cook, et al., Neurology
29: 1402-1412, 1979; Feldman, et al., Neurology 13:811-824, 1960;
Goudsmit, J. Neurol. Sci. 49:79-, 1981; Heston and White, Behavior
Genet. 8: 315-331, 1978; Martin, et al., Neurology 41:62-68, 1991;
Nee, et al., Arch. Neurol. 40:203-208, 1983; van Bogaeert, et al.,
Mschr. Psychiat. Neurol. 102:249-301, 1940; Wheelan, Ann. Hum. Genet.
23:300-309, 1959). (Als früher Ausbruch
wird hierin ein Ausbruch vor dem 65. Lebensjahr bezeichnet.) Familien
mit multiplen AD-Fällen
mit spätem
Ausbruch wurden ebenso beschrieben (Bird, et al., Ann. Neurol. 25:12-25,
1989; Heston and White, Behavior Genet. 8:315-331, 1978; Pericak-Vance,
et al., Exp. Neurol. 102:271-279, 1988). Zusätzlich haben Zwillingsstudien
dokumentiert, dass monozygote Zwillinge mehr Übereinstimmung in ihren AD-Phänotypen haben
als dizygote Zwillinge (Nee, et al., Neurology 37:359-363, 1987;
[133]). Außerdem
haben Familien mit übereinstimmenden
Zwillingen mehr sekundäre
Fälle von
AD als Familien mit uneinigen („discordant") Zwillingen (Rapoport,
et al., Neurology 41:1549-1553, 1991).
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Die
genetische Analyse von AD wird durch die Komplexität der Krankheit
und die beschränkte
Genauigkeit ihrer Diagnose verkompliziert. Weil AD bei älteren Menschen üblich ist,
kann die Anhäufung
von Fällen in
einer Familie zufällig
erfolgen, was eine mögliche
Verwechslung von nicht Allel-genetischer Heterogenität oder ursächlicher
Heterogenität
mit genetischen und nicht-genetischen Fällen, die in derselben Verwandtschaft
ko-existieren, repräsentiert.
Außerdem
wird die klinische Diagnose von AD mit anderen Demenz-Krankheiten,
die in älteren
Menschen üblich
sind, verwechselt.
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Trotz
der Probleme, die mit der Auflösung
komplexer genetischer Krankheiten assoziiert sind, wurden zwei ursächliche
AD-Loci und ein Risiko-modifizierendes Gen identifiziert. Mutationen
im Amyloid-Vorläuferprotein
(APP)-Gen auf Chromosom 21 verursachen autosomal dominante AD mit
frühem
Ausbruch (< 65
Jahre) (Goate, et al., Nature 349:704, 1991). Mutationen in einem
kürzlich
identifizierten Gen (AD3) auf Chromosom 14 resultieren ebenso in
autosomal dominanter AD mit frühem
Ausbruch (Schellenberg, et al., Science 258-668, 1992; Sherrington, et al., Nature
375:754-760, 1995). Für
AD mit spätem
Ausbruch wurde das APOE-Gen als ein genetischer modifizierender
Faktor identifiziert (Strittmatter, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
90: 1977, 1993; Corder, et al, Science 261:921, 1993; Corder, et
al., Nat. Genet. 7:180-184, 1994; Benjamin, et al., Lancet 344:473,
1994; Smith, et al., Lancet 344:473-474, 1994).
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Die
bekannten gentischen Loci für
AD begründen
nicht alle Fälle
von AD. Zum Beispiel haben in AD mit spätem Ausbruch ungefähr die Hälfte der
AD-Fälle
nicht das APOE ε4-Allel
(Brousseau, et al., Neurology 342, 1994; Kuusisto, et al., Brit.
Med. J. 309: 636, 1994; Tsai, et al., Am. J. Hum. Genet. 54:643,
1994; Liddel, et al., J. Med. Genet. 31:197, 1994). Auch in den
Wolga-Deutschen (VG) Verwandtschaften (Cook, et al., Neurology 29:1402,
1979; Bird, et al., Ann. Neurol. 23:25, 1988; Bird, et al., Ann.
Neurol. 25: 12, 1989; Bird, Am. Hist. Soc. Germ. Russia J. 49:1991;
Bird, et al., in Heterogeneity of Alzheimer's Disease, F. Boller, et al., Eds. (Spring-Verlag,
Heidelberg, 1992) pp. 118-129) sowie in verschiedenen anderen Familien
mit hoher Inzidenz an AD wurden die bekannten AD-Loci als mögliche Ursachen
ausgeschlossen (Schellenberg, et al., Science 258:668, 1992; Lannfelt,
et al., Nat. Genet. 4;218-219, 1993; van Duijn, et al., Am. J. Hum.
Genet. 55:714-727, 1994; Schellenberg, et al., Science 241-1507,
1988; Schellenberg, et al., Am. I. Hum. Genet. 48:563, 1991; Schellenberg,
et al., Am. J. Hum. Genet. 49:511-517, 1991, Kamino, et al., Am.
J. Hum. Genet. 51:998, 1992; Schellenberg, et al., Am J. Hum. Genet.
53:619, 1993 [13]; Schellenberg, et al., Ann. Neurol. 31:223, 1992;
Yu, et al., Am. J. Hum. Gent. 54:631, 1994). Identifizierung von
neuen Genen sollte wesentlich zur Entfaltung der genetischen Determinanten
beitragen und biochemische und genetische Ansätze zur Diagnose und Behandlung
ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen zuvor nicht identifizierten
Locus für
AD, Verfahren und Zusammensetzungen für die Diagnose und Behandlung
von AD zur Verfügung
und stellt weiterhin andere, verwandte Vorteile zur Verfügung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Kurz
gesagt, stellt die vorliegende Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle zur Verfügung, die
für das AD4
(auch bekannt als STM2)-Genprodukt kodieren. In einer Ausführungsform
wird ein repräsentatives
Nukleinsäuremolekül in 1A und B (hiernach als 1 bezeichnet)
zur Verfügung
gestellt. In anderen Ausführungsformen
werden Nukleinsäuremoleküle zur Verfügung gestellt,
welche für
ein mutantes AD4-Genprodukt kodieren, welches die Wahrscheinlichkeit
für die
Alzheimer-Erkrankung (auf eine statistisch signifikante Weise) erhöht. Eine
repräsentative
Darstellung einer solchen Mutante ist eine Aminosäuresubstitution
am Rest 141, wobei z. B. ein Isoleucin gegen ein Asparagin substituiert
sein kann.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nukleinsäuremoleküle zur Verfügung gestellt,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus (a) einem isolierten Nukleinsäuremolekül, wie in 1 dargestellt, oder einer komplementären Sequenz
davon, (b) einem isolierten Nukleinsäuremolekül, das spezifisch an das Nukleinsäuremolekül von (a)
unter Bedingungen von hoher Stringenz hybridisiert, und (c) einer
isolierten Nukleinsäure,
die für
ein AD4-Genprodukt kodiert. Wie hierin verwendet, soll verstanden werden,
dass ein Nukleinsäuremolekül „spezifisch" an ein AD4-Gen (oder
eine verwandte Sequenz) hybridisiert, wenn es an eine solche Sequenz
detektierbar hybridisiert, aber unter den selben Bedingungen nicht
signifikant oder detektierbar an die AD3 Gensequenz hybridisiert.
In anderen Aspekten werden isolierte DNA-Moleküle zur Verfügung gestellt, die genomische
Sequenzen enthalten, wie z. B. die Sequenzen, die in den 13 bis 19 dargestellt
sind.
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In
anderen Aspekten werden Expressionsvektoren zur Verfügung gestellt,
umfassend einen Promotor, der operativ mit dem Nukleinsäuremolekül, wie oben
beschrieben, verbunden ist. Repräsentative
Beispiele von geeigneten Promotoren schließen Gewebe-spezifische Promotoren
sowie Promotoren, wie den CMV I-E Promotor, frühen SV40-Promotor und MuLV
LTR, ein. In verwandten Aspekten werden virale Vektoren zur Verfügung gestellt,
die in der Lage sind, die Expression eines oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküls zu steuern.
Repräsentative
Beispiele von solchen viralen Vektoren schließen virale Herpes-Simplex-Vektoren, Adenovirus-assoziierte
virale Vektoren und retrovirale Vektoren ein. Ebenso werden Wirtszellen
(z. B. humane, Hunde-, Affen-, Ratten- oder Maus-Zellen) zur Verfügung gestellt,
welche die oben beschriebenen Vektoren tragen.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung werden isolierte Proteine
oder Polypeptide zur Verfügung
gestellt, umfassend ein AD4-Genprodukt sowie AD4 Peptide von mehr
als 12, 13 oder 20 Aminosäuren. In
einer Ausführungsform
wird ein Protein zur Verfügung
gestellt, das die Aminosäuresequenz,
wie in 2 dargestellt, aufweist. In
einer anderen Ausführungsform
ist das Protein ein mutantes AD4-Genprodukt, das die Wahrscheinlichkeit
von Alzheimer-Krankheit erhöht.
Solche Mutanten schließen
diejenigen mit einer Aminosäure-Substitution
am Rest 141 (z. B. eine Substitution von Asparagin gegen Isoleucin)
ein. In noch einer weiteren Ausführungsform
werden AD4-Peptide zur Verfügung
gestellt, welche aus 13 bis 20 Aminosäuren aufgebaut sind und welche
von den N-terminalen, internen oder Carboxy-terminalen hydrophilen
Regionen abgeleitet oder ausgewählt
sind.
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Weiter
offenbart werden Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung der
Alzheimer-Krankheit,
umfassend den Schritt der Verabreichung eines Vektors, der ein Nukleinsäuremolekül, wie oben
beschrieben, enthält
oder exprimiert, an einen Patienten, wobei die Wahrscheinlichkeit
von Alzheimer-Krankheit reduziert oder der Ausbruch von Alzheimer-Krankheit
in dem Patienten verzögert
wird. In einem verwandten Aspekt werden Verfahren zur Behandlung
oder Vermeidung von Alzheimer-Krankheit zur Verfügung gestellt, die geeignet
sind für
die Verabreichung eines Proteins, wie oben beschrieben, an einen
Patienten, wobei die Wahrscheinlichkeit von Alzheimer-Krankheit
reduziert oder der Ausbruch von Alzheimer-Krankheit in dem Patienten
verzögert wird.
In noch einem weiteren verwandten Aspekt werden Verfahren zur Behandlung
oder Vermeidung von Alzheimer-Krankheit
zur Verfügung
gestellt, die für
die Verabreichung eines Antikörpers,
der spezifisch für
ein wie oben beschriebenes AD4-Protein ist, an einen Patienten geeignet
sind, wobei die Wahrscheinlichkeit von Alzheimer-Krankheit reduziert
oder der Ausbruch von Alzheimer-Krankheit
in dem Patienten verzögert
wird. In bestimmten Ausführungsformen
können
die oben genannten Verfahren durch in vivo Verabreichung ausgeführt werden.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden auch pharmazeutische Zusammensetzungen
zur Verfügung gestellt,
umfassend ein Nukleinsäuremolekül, einen
Vektor, eine Wirtszelle, ein Protein oder einen Antikörper, wie
oben beschrieben, zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger
oder Verdünnungsmittel.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung werden Antikörper zur
Verfügung
gestellt, welche spezifisch an ein AD4-Protein oder an einzelne
Peptide binden, die von den N-terminalen,
internen oder Carboxy-terminalen hydrophilen Regionen abgeleitet
wurden. Wie hierin verwendet, soll verstanden werden, dass ein Antikörper spezifisch
für ein
AD4-Protein ist, wenn er detektierbar und mit einem KA von
10–7M
oder weniger (z. B. 10–8M, 10–9M,
etc.) bindet, aber nicht detektierbar (oder mit einer Affinität von größer als
10–7M
(z. B. 10–6M,
10–5M,
etc.) an das AD3 Protein bindet. Weiterhin werden Hybridoma-Zellen
zur Verfügung
gestellt, welche in der Lage sind, solche Antikörper zu produzieren.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung werden Nukleinsäure-Sonden
zur Verfügung
gestellt, welche in der Lage sind, an ein AD4-Gen unter Bedingungen
von hoher Stringenz spezifisch zu hybridisieren (wie oben definiert).
In einem verwandten Aspekt umfassen solche Sonden mindestens einen
Teil der Nukleinsäuresequenz,
wie in 1 gezeigt, oder ihre komplementäre Sequenz,
wobei die Sonde in der Lage ist, spezifisch an ein mutantes AD4-Gen
unter Bedingungen von hoher Stringenz zu hybridisieren. In einem
besonders bevorzugten Aspekt werden Sonden zur Verfügung gestellt,
die in der Lage sind, unter Bedingungen von sehr hoher Stringenz
spezifisch an ein mutantes AD4-Gen zu hybridisieren, in welchem
der Aminosäurerest
141 von Asparagin zu Isoleucin ausgetauscht wurde. In weiteren verwandten
Aspekten werden Sonden zur Verfügung
gestellt, welche fähig
sind, spezifisch an mindestens einen Teil der Nukleinsäuresequenz,
die in einer der 13 bis 19 gezeigt
ist, zu hybridisieren. Repräsentative
Sonden der vorliegenden Erfindung sind im allgemeinen mindestens
12 Nukleotidbasen lang, obwohl sie auch 14, 16, 18 Basen oder länger sein können. Weiterhin
werden Primerpaare zur Verfügung
gestellt, welche dazu in der Lage sind, spezifisch alle oder einen
Teil von einem der hierin offenbarten Nukleinsäure-Moleküle zu amplifizieren.
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In
anderen Aspekten der Erfindung werden Verfahren zur Diagnose eines
Patienten zur Verfügung
gestellt, der eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit der Erkrankung an Alzheimer-Krankheit aufweist, umfassend die Schritte
von (a) Inkubieren der Nukleinsäure,
die von einem Patienten erhalten wurde, mit einer Sonde, die in der
Lage ist, spezifisch an ein mutantes AD4-Gen zu hybridisieren, unter
Bedingungen und für
eine Zeit, die ausreichend sind, um das Auftreten einer Hybridisierung
zu ermöglichen;
und (b) Detektieren der Anwesenheit einer hybridisierten Probe und
dadurch Nachweisen, dass der Patient eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der
Erkrankung an Alzheimer-Krankheit aufweist. In einem anderen Aspekt
werden Verfahren zur Verfügung
gestellt, umfassend die Schritte von (a) Amplifizieren einer ausgewählten Nukleinsäuresequenz,
die von einem Patienten erhalten wurde und mit einem mutanten AD4-Gen
assoziiert ist; und (b) Detektieren der Anwesenheit einer amplifizierten
Nukleinsäuresequenz
und dadurch Nachweisen, dass der Patient eine erhöhte Wahrscheinlichkeit
der Erkrankung an Alzheimer-Krankheit aufweist. In noch einem anderen
Aspekt werden Verfahren zur Verfügung
gestellt, umfassend die Schritte von (a) Inkontaktbringen einer
biologischen Probe, die von einem Patienten erhalten wurde, mit
einem Antikörper,
der spezifisch an ein mutantes AD4-Protein bindet, unter Bedingungen
und für
eine Zeit, die ausreichend sind, um die Bindung des Antikörpers an
das Protein zu ermöglichen;
und (b) Nachweisen der Anwesenheit des gebundenen Antikörpers. Geeignete
biologische Proben schließen
Zellen mit Zellkernen („nucleated
cells"), die von
peripherem Blut, von bukkalen Abstrichen oder Hirngewebe erhalten
wurden, ein.
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In
einem anderen Aspekt werden pharmazeutische Zusammensetzungen zur
Verfügung
gestellt, umfassend ein Peptid, welches einen Teil eines mutanten
AD4-Genproduktes, das eine Mutation enthält, umfasst, in Kombination
mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder Verdünnungsmittel.
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In
noch einem anderen Aspekt werden nicht-humane transgene Tiere zur
Verfügung
gestellt, deren Keimzellen und somatische Zellen ein AD4-Gen enthalten,
welches operativ mit einem Promotor verbunden ist, der für die Expression
des Gens effektiv ist, wobei das Gen in das Tier oder einen Vorfahren
des Tieres oder im embryonalen Stadium eingeführt wird. In einer Ausführungsform
ist das Tier eine Maus, Ratte oder ein Hund. In anderen Ausführungsformen
wird das AD4-Gen von einem Vektor, wie oben beschrieben, exprimiert. In
noch einer anderen Ausführungsform
kodiert das AD4-Gen für
ein mutantes AD4-Genprodukt.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nach Einsichtnahme
der folgenden detaillierten Beschreibung und der angefügten Zeichnungen
offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1A und 1B stellen
die Nukleotidsequenzen eines AD4-Gens dar.
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2 stellt
die Aminosäureseuqenz
eines AD4-Genproduktes dar.
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3 stellt
den Sequenzabgleich eines repräsentativen
AD4-Genproduktes mit dem AD3 Genprodukt dar. Vertikale Balken zwischen
den Sequenzen zeigen Sequenzidentität an. Doppelpunkte zwischen
den Sequenzen zeigen starke Sequenzsimilarität an. Punkte zwischen den Sequenzen
zeigen mittlere Sequenzsimilarität
an. Punkte, die in eine der Sequenzen eingefügt wurden, zeigen Lücken an,
die in eine Sequenz eingefügt
sind, um die Punktzahl des Abgleichs zu maximieren.
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4 zeigt
eine graphische Darstellung der Hydropathie eines AD4-Genprodukts.
Die graphische Darstellung zeigt an, dass es 7 putative Transmembran-Regionen
dieses Genproduktes gibt, und zeigt eine Mutation am Rest 141 (Asparagin
zu Isoleucin) an.
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5 stellt
bestimmte Sequenzmerkmale eines repräsentativen AD4-Genproduktes
dar, einschließlich
einer konservierten Sequenz von 4 Aminosäuren (KPGL) in den Positionen
202-205 und 251-254, wovon jede am C-Terminus einer putativen Membran-spannenden
Region liegt und in den humanen und Maus-AD3-Genprodukten konserviert ist. 5 stellt
auch eine putative Gykosylierungsstelle (Asparagin 366) dar.
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6 ist
eine Punktdarstellung (dotplot), welche das humane AD3-Genprodukt
und ein repräsentatives
AD4-Genprodukt vergleicht. Die dunklen Blöcke zeigen Sequenzsimilarität zwischen
den putativen Membran-spannenden Regionen an.
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7 stellt
einen Stammbaum dar, der die Segregation von Chromosom 1-Markern
in der R-Familie zeigt. Die Balken unter jedem Subjekt repräsentieren
rekombinante Minimum-Haplotypen, konstruiert unter der Verwendung
der 23 Marker von D1S238 bis D1S235 (Tabelle 2). Die gezeigten Allele
(von oben nach unten) sind für
D1S249, D1S237, D1S479, D1S439 und D1S225, wobei A das größte publizierte
Allel ist. Die ausgefüllten
Balken repräsentieren
die Haplotypen, die mit der Krankheit segregieren. Andere Haplotypen
werden repräsentiert
durch Balken mit verschiedener Schraffur oder Markierung. Ein partiell
fehlender Balken zeigt an, dass die Marker nicht genotypisiert sind
(Subjekt IV-15). Ein ""-Symbol zeigt Regionen an, wo die Phase
nicht bestimmt werden konnte. APOE-Genotypen werden direkt über den
Haplotypen mit 3 und 4 gezeigt, welches die ε3 bzw. die ε4 Allele sind. Rekombinanten
wurden bei den Krankheits-Haplotypen
zwischen D1S479/D1S439 und D1S225 in den Subjekten V-1 und V-3 und zwischen D1S306
und D1S310 in Subjekt IV-18 (nicht gezeigt) beobachtet. In IV-16
gibt es eine Rekombination zwischen D1S217 und D1S237. Insgesamt
wurden 4 Rekombinationen (auf 3 nicht Krankheits-verwandten Chromosomen)
zwischen D1S249 und D1S237 in den 27 Chromosomen der Generation
IV beobachtet. Die Distanz zwischen diesen Markern ist 12 cM und
die Chance, dass bis zu 4 Rekombinanten beobachtet würden, beträgt 41 %.
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8 stellt
die Lage der Chromosom 1-Marker dar. Entfernungen sind in centimorgans
angegeben (im Durchschnitt der Geschlechter) unter der Verwendung
der Kosambi-Kartenfunktion („Kosambi
map function"). Die
drei Kappen sind nicht unabhängig,
da alle einige gemeinsame Genotypen enthalten.
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9 legt
die Sequenzen von Primern dar, die zur Amplifikation von polymorphen
Regionen des Chromosoms 1 verwendet wurden.
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10 stellt die DNA-Sequenz der Klone 788iih5, EST
TO3796 und der Klone E111.1 und ELL1.2 dar.
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11 stellt die DNA-Sequenzen von Primern dar, die
in der PCR oder zum Sequenzieren der AD4-Gene verwendet wurden.
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12 stellt ein Ethidiumbromid-gefärbtes Gel
von genomischer DNA dar, die mit WWF und INTIR-Primern amplifiziert
wurde. Die Spuren sind: 1, Risiko, 79 Jahre alt; 2, betroffen, Ausbruch
mit 60 Jahren; 3, Risiko, 67 Jahre alt; 4, betroffen, Ausbruch mit
75 Jahren (vermutete Phänokopie);
5, DNA-Größenstandard V
von Boehringer Mannheim; 6, betroffen, Ausbruch mit 52 Jahren; 7,
betroffen, Ausbruch mit 46 Jahren; 8, betroffen, Ausbruch mit 49
Jahren.
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13 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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14 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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15 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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16 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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17 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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18 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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19 stellt eine teilweise genomische DNA-Sequenz
von AD4 dar.
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20 zeigt das Expressionsmuster von STM2 in verschiedenen
Geweben.
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Detaillierte
Beschreibung der Erindung
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Definitionen
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Ehe
die Erfindung im Detail dargelegt wird, kann es für deren
Verständnis
nützlich
sein, Definitionen von bestimmten Begriffen darzulegen und aufzuführen, und
Abkürzungen
zu definieren, welche hiernach verwendet werden.
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„Genetischer
Marker" ist ein
beliebiges Segment auf einem Chromosom, das in dem Genom unterscheidbar
einzig und polymorph in der Population ist, um somit Information über die
Vererbung von verbundenen DNA-Sequenzen, Genen und/oder anderen
Markern zur Verfügung
zu stellen.
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„Autosomal
dominant" bedeutet,
dass ein Merkmal auf einem der nicht-geschlechtlichen Chromosomen
(Autosomen) kodiert ist und dominant für den Phänotyp ist. Es diktiert für ein Individuum,
das ein heterozygotes Stadium hat.
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„LOD Punktzahl" („LOD score") ist ein Standardmaß in der
Genetik für
die Wahrscheinlichkeit eines Merkmales, in dem Intervall lokalisiert
zu sein, das bewertet wird. Es ist der Logarithmus einer kalkulierten Wahrscheinlichkeit.
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„Vektor" bezieht sich auf
eine Anordnung, welche in der Lage ist, die Expression eines AD4-Gens sowie zusätzlicher
Sequenz(en) oder Gen(e) von Interesse zu steuern. Der Vektor muß transskriptionale
Promotorelemente einschließen,
welche operativ mit den Genen von Interesse verbunden sind. Der
Vektor kann entweder aus Deoxyribonukleinsäure (DNA), Ribonukleinsäure (RNA)
oder einer Kombination der beiden (z. B. eine DNA-RNA-Chimäre) aufgebaut
sein. Optional kann der Vektor eine Polyadenylierungssequenz, eine
oder mehrere Restriktionsstellen sowie einen oder mehrere selektierbare
Marker, wie z. B. Neomycin-Phosphotransferase
oder Hygromycin-Phosphotransferase, enthalten. Zusätzlich können in
Abhängigkeit
von der gewählten
Wirtszelle und dem verwendeten Vektor andere genetische Elemente,
wie z. B. ein Ursprung der Replikation, zusätzliche Nukleinsäurerestriktionsstellen,
Verstärker,
Sequenzen, die die Induzierbarkeit der Transkription verleihen,
und selektierbare Marker ebenso in die Vektoren, die hierin beschrieben
sind, eingefügt sein.
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Abkürzungen:
AD, Alzheimer-Krankheit; APP, Amyloidvorläuferprotein-Gen; APLP1 und
APLP2, Amyloidvorläufer-ähnliche
Proteine; ZNS, Zentrales Nervensystem; DS, Down-Syndrom; FAD, familiäre AD; HCHWA-D, vererbbare
zerebrale Hämorrhagie
mit Amyloidose vom niederländischen
Typ; (Zmax), maximale LOD-Punktzahl („lod score"); NFTs, neurofibrilläre Tangles;
STRP, kurzer Tandem-Wiederholungs-Polymorphismus; θ, Rekombinationsfraktion;
VG, Wolga-Deutsche; AD3, die Bezeichnung, die dem frühen Ausbruch FAD-Gen
auf Chromosom 14gegeben wurde; YAC, Hefe-artifizielles Chromosom,
EST, exprimierter Sequenz-Tag; PCR, Polymerase-Kettenreaktion; RT-PCR,
PCR-Prozess, in welchem RNA zuerst in dem ersten Schritt unter der
Verwendung der reversen Transkriptase (RT) in DNA transkribiert
wird; cDNA, jede DNA, die durch Kopieren einer RNA-Sequenz in die
DNA-Form hergestellt wird.
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Wie
oben erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen
für die
Detektion und Behandlung von Alzheimer-Krankheit zur Verfügung. Diese
Verfahren und Zusammensetzungen basieren auf der Entdeckung eines
Gens, welches auf dem Chromosom 1 lokalisiert ist, welches, wenn
es mutiert ist, die Wahrscheinlichkeit von Alzheimer-Krankheit erhöht. Dieses
Gen, als AD4 bezeichnet, wurde auf Chromosom 1 im Locus 1g31-42 gefunden.
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Obgleich
eine Ausführungsform
eines AD4-Gens in 1 offenbart ist,
soll verstanden werden, dass die vorliegende Erfindung nicht darauf
beschränkt
ist. Insbesondere soll in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
die Referenz auf das AD4-Gen so verstanden werden, dass Derivate,
Analoga oder Allel-Varianten des Gens, das in 1 offenbart
ist, eingeschlossen sind, die im wesentlichen gleich sind. Wie hierin verwendet,
wird ein Nukleinsäuremolekül als „im wesentlichen
gleich" bezeichnet,
wenn: (a) die Nukleotidsequenz von der kodierenden Region des beschriebenen
Gens abgeleitet ist und Teile der Sequenz und/oder Allel-Variationen
der Sequenz, wie oben diskutiert, einschließt; und (b) die Nukleotidsequenz
in der Lage ist, an Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung
unter hoher oder sehr hoher Stringenz zu hybridisieren (siehe Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring
Harbor Laboratory Press, NY, 1989); oder (c) die DNA-Sequenzen als
ein Ergebnis des genetischen Codes der genetischen Sequenzen, die
in (a) oder (b) definiert sind, degeneriert sind. Zusätzlich kann
die genomische Sequenz nur Polymorphismen entweder in der kodierenden
oder nicht-translatierten
Region oder Insertionen, Deletionen oder ähnliches enthalten. Weiterhin
schließt
das AD4-Gen komplementäre
und nicht-komplementäre
Sequenzen unter der Voraussetzung ein, dass die Sequenzen die hierin
dargestellten Kriterien erfüllen.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet hohe Stringenz
Standardhybridisierungsbedingungen (z. B. 5x SSPE, 0,5 % SDS bei
65°C oder
das Äquivalent),
so dass eine entsprechende Nukleotidsequenz in der Lage ist, selektiv
an die Nukleotidsequenzen des AD-verwandten Genes oder an mutante
Nukleotidsequenzen zu hybridisieren. Sehr hohe Stringenz bedeutet,
dass die Nukleotidsequenz in der Lage ist, selektiv an ein einziges
Allel des AD-verwandten Gens zu hybridisieren.
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Das
AD4-Gen kann von genomischer DNA oder cDNA isoliert werden. Genomische
DNA-Bibliotheken,
die in Vektoren konstruiert sind, wie z. B. YACs (artifizielle Hefe-Chromosomen), Bakteriophagen-Vektoren,
wie z. B. λEMBL3, λgt10, Kosmide
oder Plasmide sind für
die Verwendung geeignet. cDNA-Bibliotheken, konstruiert in Bakteriophagen-Vektoren,
Plasmiden oder anderen, sind für
das Screening geeignet. Solche Bibliotheken können unter Verwendung von Verfahren
und Techniken konstruiert werden, die im Stand der Technik bekannt
sind (siehe Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Press, 1989) oder von kommerziellen Quellen gekauft
werden (z. B. Clontech). In einer Ausführungsform wird das AD4-Gen
durch PCR, die an genomischer DNA, cDNA oder Bibliotheken durchgeführt wird,
oder durch Sonden-Hybridisierung
von genomischer DNA oder cDNA-Bibliotheken isoliert. Primer für PCR und
Sonden für das
Hybridisierungs-Screening können
auf der Basis der DNA-Sequenz von AD4, wie hierin vorgestellt, entwickelt
werden. Die DNA-Sequenz eines AD4-Gens wird in 1A und B dargestellt und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
wird in 2 dargestellt. Primer für PCR sollten
von den Sequenzen in der 5' und
3' nicht-translatierten
Region abgeleitet werden, um die Volllängen-cDNA zu isolieren. Die
Primer sollten keine selbst-komplementären Sequenzen oder keine komplementären Sequenzen
an ihren 3' Enden
enthalten (um Primer-Dimer-Bildung zu verhindern). Bevorzugterweise
haben die Primer einen GC-Gehalt von ungefähr 50 % und enthalten Restriktionsstellen.
Die Primer werden an cDNA angelagert und ausreichende Zyklen von PCR
werden durchgeführt,
um ein Produkt zu erhalten, was leicht durch Gelelektrophorese und
Färbung
visualisiert werden kann. Das amplifizierte Fragment wird gereinigt
und in einen Vektor eingefügt,
wie z. B. λgt10 oder
pBS(M13+), und vermehrt. Eine Oligonukleotid-Hybridisierungs-Sonde,
die für
das Screening von genomischen oder cDNA-Bibliotheken geeignet ist,
kann basierend auf der Sequenz, wie hierin zur Verfügung gestellt,
konstruiert werden. Bevorzugterweise ist das Nukleotid 20-30 Basen
lang. Solch ein Oligonukleotid kann durch automatisierte Synthese
synthetisiert werden. Das Oligonukleotid kann geeigneterweise am
5' Ende mit einem
Reportermolekül,
wie einem Radionuklid (z. B. 32P) oder Biotin
markiert sein. Die Bibliothek wird als Kolonie oder als Phage, in
Abhängigkeit
vom Vektor, ausplattiert und die rekombinante DNA wird auf Nylon
oder Nitrozellulose-Membranen transferiert. Nach Denaturierung,
Neutralisierung und Fixierung der DNA auf die Membran, werden die
Membranen mit der markierten Sonde hybridisiert. Die Membranen werden
gewaschen und das Reportermolekül
detektiert. Die hybridisierenden Kolonien oder Phage werden isoliert
und vermehrt. Kandidaten-Klone oder PCR-amplifizierte Fragmente
können
auf den Gehalt an AD4-DNA durch verschiedene Mittel verifiziert
werden. Zum Beispiel können
die Kandidaten-Klone mit einer zweiten, nicht überlappenden Sonde hybridisiert
werden oder einer DNA-Sequenzanalyse unterzogen werden. Auf diese
Weise werden Klone, die das AD4-Gen enthalten, und welche für die Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, isoliert.
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Die
Struktur der Proteine, die von den hierin beschriebenen Nukleinsäuremolekülen kodiert
werden, können
von den primären
Translationsprodukten unter der Verwendung der Hydrophobizität-Plotfunktion
von z. B. P/C Gene oder Intelligenetics Suite (Intelligenetics,
Mountain View, Kalifornien) oder gemäß der Verfahren vorhergesagt
werden, die von Kyte und Doolittle beschrieben wurden (J. Mol. Biol.
157:105-132, 1982). Eine solche Struktur ist in 4 dargestellt,
welche eine graphische Darstellung der Hydropathie („hydropathy
plot") eines AD4-Genproduktes
ist. Wie aus dieser Figur offensichtlich ist, stellt die graphische
Darstellung ein Protein mit einer extrazellulären Domäne, drei intrazellulären Loop-Domänen, drei
intrazellulären
Loop-Domänen, sieben
transmembranen Regionen und einer intrazellulären Domäne dar.
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AD4-Proteine
der vorliegenden Erfindung können
in Form von sauren oder basischen Salzen oder in neutraler Form
vorliegen. Weiterhin können
individuelle Aminosäurereste
durch Oxidation oder Reduktion modifiziert sein. Weiterhin können verschiedene
Substitutionen, Deletionen oder Additionen zu der Aminosäure oder
Nukleinsäure-Sequenzen
durchgeführt
werden, wobei das Nettoergebnis davon ist, die biologische Aktivität der Mutante
oder des Wildtypproteins zu erhalten oder weiter zu verstärken oder
zu verringern. Weiterhin kann aufgrund der Degeneration des genetischen
Codes beträchtliche
Variation in den Nukleotidsequenzen, die für die selbe Aminosäuresequenz
kodieren, existieren.
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Andere
Derivate des AD4-Proteins, die hierin offenbart sind, schließen Konjugate
des Proteins zusammen mit anderen Proteinen oder Polypeptiden ein.
Dies kann z. B. durch die Synthese von N-terminalen oder C-terminalen
Fusionsproteinen erreicht werden, welche addiert werden können, um
die Reinigung oder Identifizierung von AD4-Proteinen zu ermöglichen
(siehe U.S. Patent Nr. 4,851,341, siehe auch Hopp et al., Bio/Technology
6:1204, 1988). Alternativ dazu können
Fusionsproteine, wie z. B. AD4-β-Galactosidase
oder AD4-Luciferase,
konstruiert werden, um der Identifizierung, Expression und Analyse
von AD4-Proteinen
zu assistieren.
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AD4-Proteine
der vorliegenden Erfindung können
unter der Verwendung einer großen
Zahl an Techniken konstruiert werden, z. B. einschließlich derer,
die in Beispiel 5 beschrieben sind. Weiterhin können Mutationen an bestimmten
Loci durch die Synthese von Oligonukleotiden eingeführt werden,
die eine mutante Sequenz flankiert von Restriktionsstellen enthalten,
was die Ligation von Fragmenten der nativen Sequenz ermöglicht.
Nach der Ligation kodiert die resultierende rekonstruierte Sequenz
für ein
Derivat, das die erwünschte
Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion aufweist.
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Alternativ
dazu können
Oligonukleotid-gerichtete ortsspezifische (oder Segment-spezifische)
Mutagenese-Verfahren angewendet werden, um ein verändertes
Gen zur Verfügung
zu stellen, welches bestimmte Codons gemäß der gewünschten Substituion, Deletion
und Insertion verändert
aufweist. Beispielhafte Verfahren der Alterationen, wie oben ausgeführt, werden
offenbart von Walder et al. (Gene 42:133, 1986); Bauer et al. (Gene
37:73, 1985); Craik (BioTechniques, January 1985, 12-19); Smith
et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press,
1981) und Sambrook et al. (supra). Deletions- oder Stutzungsderivate
von AD4-Proteinen (z. B. ein löslicher
extrazellulärer
Teil) können
ebenso durch die Verwendung von geeigneten Restriktionsendonuklease-Stellen
konstruiert werden, die benachbart zur gewünschten Deletion sind. Nach der
Restriktion können Überhänge gefüllt werden
und die DNA religiert werden. Beispielhafte Verfahren zur Herstellung
der Veränderungen,
wie oben dargestellt, werden von Sambrook et al. (Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2d ED., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
1989) offenbart.
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Mutationen,
welche in den Nukleinsäuremolekülen der
vorliegenden Erfindung durchgeführt
werden, erhalten bevorzugterweise den Leserahmen der kodierenden
Sequenzen. Weiterhin werden Mutationen bevorzugterweise keine komplementären Regionen
kreieren, welche hybridisieren könnten,
um sekundäre mRNA-Strukturen
herzustellen, wie z. B. Loops oder Haarnadeln, welche nachteilig
die Translation der mRNA beeinflussen würden. Obwohl eine Mutationsstelle
vorbestimmt sein kann, ist es nicht notwendig, dass die Natur der
Mutation per se vorbestimmt ist. Zum Beispiel kann, um optimale
Charakteristika der Mutanten an einer gegebenen Stelle zu selektieren,
Zufallsmutagenese am Target-Codon durchgeführt werden und die exprimierten
Mutanten auf Indikative biologische Aktivität untersucht werden. Alternativ
dazu können
Mutationen an bestimmten Loci durch die Synthese von Oligonukleotiden
eingeführt
werden, welche eine mutante Sequenz flankiert durch Restriktionsstellen
enthalten, was die Ligation der Fragmente in die native Sequenz
ermöglicht. Nach
der Ligation kodiert die resultierende rekonstruierte Sequenz für ein Derivat,
welches die gewünschte Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion aufweist.
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AD4-Proteine
können
auch unter der Verwendung von PCR-Mutagenese, chemischer Mutagenese (Drinkwater
and Klinedinst, PNAS 83:3402-3406, 1986), durch forcierte Nukleotid-Fehleinfügung (e.g.,
Liao and Wise Gene 88:107-111, 1990) oder durch die Verwendung von
zufallsmutagenisierter Oligonukleotide (Horwitz et al., Genome 3:112-117,
1989) konstruiert werden. Besonders bevorzugte Verfahren zur Konstruktion
von Alzheimer-Krankheit-Proteinen
werden unten in den Beispielen detaillierter dargestellt.
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Proteine
können
unter anderen Methoden durch Kultivieren von geeigneten Wirts- und
Vektorsystemen isoliert werden, um die rekombinanten Translationsprodukte
der vorliegenden Erfindung zu produzieren. Überstände von solchen Zelllinien
oder Protein-Einschlüsse oder
ganze Zellen, wenn das Protein nicht in den Überstand ausgeschieden wird,
können
dann durch eine Vielzahl von Reinigungsverfahren behandelt werden, um
die gewünschten
Proteine zu isolieren. Zum Beispiel kann der Überstand zuerst unter der Verwendung
von kommerziell erhältlichen
Proteinkonzentrationsfiltern konzentriert werden, wie z. B. einer
Amicon oder Millipore Pellicon-Ultrafiltrationseinheit. Nach der
Konzentrierung kann das Konzentrat einer geeigneten Reinigungsmatrix
zugeführt
werden, z. B. einem Antiprotein-Antikörper, der an einen geeigneten
Träger
gebunden ist. Alternativ dazu können
Anionen- oder Kationen-Austauschharze verwendet werden, um das Protein
zu reinigen. Als eine weitere Alternative können ein oder mehrere reverse
Phase High Performance Flüssigchromatographie
(RP-HPLC)-Schritte angewendet werden, um das Protein weiter zu reinigen.
Andere Verfahren zur Isolierung von Proteinen der vorliegenden Erfindung
sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Ein
Protein wird als „isoliert" im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung erachtet, wenn kein anderes (unerwünschtes)
Protein gemäß SDS-PAGE-Analyse
mit nachfolgender Coomassie-Blaufärbung detektiert wird. In anderen
Ausführungsformen
kann das gewünschte
Protein isoliert werden, so dass kein anderes (unerwünschtes)
Protein gemäß SDS-PAGE-Analyse mit nachfolgender
Silberfärbung
detektiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
die Manipulation und Expression der oben beschriebenen Gene durch
das Kultivieren von Wirtszellen, die einen Vektor enthalten, der
zur Expression der oben beschriebenen Gene in der Lage ist, zur
Verfügung.
Solche Vektoren oder Vektorkonstrukte schließen entweder synthetische oder
cDNA-abgeleitete Nukleinsäuremoleküle ein,
die für
AD4-Proteine kodieren, welche operativ mit geeigneten regulatorischen
Transkriptions- oder Translations-Elementen verbunden sind. Geeignete
regulatorische Elemente können
von einer Vielzahl von Quellen, einschließlich bakteriellen, Pilz-,
viralen, Säugetier-, Insekten-
oder Pflanzengenen, abgeleitet werden. Die Selektion von geeigneten
regulatorischen Elementen hängt
von der gewählten
Wirtszelle ab und kann leicht durch einen Fachmann erreicht werden.
Beispiele für regulatorische
Elemente schließen
ein: einen Transkriptionspromotor und -verstärker oder eine RNA-Polymerase-Bindungssequenz,
einen Transkriptionsterminator und eine ribosomale Bindungssequenz,
einschließlich eines
Initiationssignals der Translation.
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Nukleinsäuremoleküle, die
für eines
der oben beschriebenen AD4-Proteine kodieren, können einfach durch eine große Vielzahl
von prokaryotischen und eukaryotischen Wirtszellen exprimiert werden,
einschließlich
bakteriellen, Säugetier-,
Hefe- oder anderen Pilz-, viralen, Insekten- oder Pflanzenzellen.
Verfahren zur Transformation oder Transfektion solcher Zellen, damit
diese fremde DNA exprimieren, sind im Stand der Technik bekannt
(siehe z.B., Itakura et al., U.S. Patent Nr. 4,704,362; Hinnen et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75:1929-1933, 1978; Murray et al., U.S. Patent
Nr. 4,801,542; Upshall et al., U.S. Patent Nr. 4,935,349; Hagen et
al., U.S. Patent Nr. 4,784,950; Axel et al., U.S. Patent Nr. 4,399,216;
Goeddel et al., U.S. Patent Nr. 4,766,075 und Sambrook et al. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2nd edition,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989; für Pflanzenzellen siehe Czako
and Marton, Plant Physiol. 104:1067-1071, 1994 und Paszkowski et
al., Biotech. 24:387-392, 1992).
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Bakterielle
Wirtszellen, die zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen E. coli, B. subtilis, Salmonella
typhimurium und verschiedene Spezies innerhalb des Genus Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus sowie viele andere bakterielle Spezies,
die dem Durchschnittsfachmann gut bekannt sind, ein. Repräsentative
Beispiele von bakteriellen Wirtszellen schließen DH5α (Stratagene, La Jolla, Kalifornien)
ein.
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Bakterielle
Expressionsvektoren umfassen bevorzugterweise einen Promotor, welcher
in der Wirtszelle funktioniert, einen oder mehrere selektierbare
Phänotyp-Marker
und einen bakteriellen Ursprung der Replikation. Repräsentative
Promotoren schließen
das β-Lactamase
(Penicillinase) und Lactose-Promotorsystem (siehe Chang et al.,
Nature 275:615, 1978), den T7-RNA-Polymerase-Promotor (Studier et
al., Meth.Enzymol. 185:60-89, 1990), den Lambda-Promotor (Elvin
et al., Gene 87:123-126, 1990), den trp-Promotor (Nichols und Yanofsky,
Meth. in Enzymology 101:155, 1983) und den tac-Promotor (Russell
et al., Gene 20:231, 1982) ein. Repräsentative selektierbare Marke
schließen
verschiedene antibiotische Resistenzmarker ein, wie z. B. die Kanamycin-
oder Ampicillin-Resistenzgene. Viele Plasmide, die geeignet zur
Transformation von Wirtszellen sind, sind im Stand der Technik bekannt,
einschließlich
unter anderem pBR322 (siehe Bolivar et al., Gene 2:95, 1977), die
pUC-Plasmide pUC18, pUC19, pUC118, pUC119 (siehe Messing, Meth.
in Enzymology 101:20-77, 1983 und Vieira and Messing, Gene 19:259-268,
1982) und pNH8A, pNH16a, pNH18a und Bluescript M13 (Stratagene,
La Jolla, Kalifornien).
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Hefe-
und Pilz-Wirtszellen, die zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, schließen unter
anderem Saccharomyces pombe, Saccharomyces cerevisiae, die Genera
Pichia oder Kluyveromyces und verschiedene Spezies des Genus Aspergillus
ein (McKnight et al., U.S. Patent Nr. 4,935,349). Geeignete Expressionsvektoren
für Hefe
und Pilze schließen
unter anderem YCp50 (ATCC-Nr. 37419) für Hefe und den amdS-Klonierungsvektor
pV3 (Trunbull, Bio/Technology 7:169, 1989), YRp7 (Strahl et al.,
Proc. Ntl. Acad. Sci. USA 76: 1035-1039. 1978), YEp13 (Broach et
al., Gene 8:121-133, 1979), pJDB249 und pJDB219 (Beggs, Nature 275:104-108,
1978) und Derivate davon ein.
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Bevorzugte
Promotoren zur Verwendung in Hefe schließen Promotoren von glycolytischen
Hefegenen (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255:12073-12080, 1980;
Alber und Kawasaki, J. Mol. Appl. Genet. 1:419-434, 1982) oder Alkoholdehydrogenase-Genen
ein (Young et al., in Genetic Engineering of Microorganisms for
Chemicals, Hollaender et al. (eds.), p. 355, Plenum, New York, 1982;
Ammerer, Meth. Enzymol. 101:192-201, 1983). Beispiele für geeignete
Promotoren für
Pilz-Vektoren schließen
diejenigen ein, die von glycolytischen Genen von Aspergillus nidulans
abgeleitet wurden, wie z.B. dem adh3-Promotor (McKnight et al.,
EMBO J. 4:2093-2099, 1985). Die Expressionseinheiten können ebenso
einen Transkriptionsterminator enthalten. Ein Beispiel für einen
geeigneten Terminator ist der adh3-Terminator (Mc Knight et al.,
ibid., 1985).
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Wie
die bakteriellen Vektoren werden die Hefevektoren im allgemeinen
einen selektierbaren Marker enthalten, welcher einer von einer Zahl
von Genen ist, die einen dominanten Phänotyp zeigen, für welchen
ein phänotypischer
Assay existiert, um zu ermöglichen,
dass Transformanten selektiert werden. Bevorzugte selektierbare
Marker sind diejenigen, die Wirtszell-Auxotrophie ergänzen, antibiotische
Resistenz zur Verfügung stellen
oder eine Zelle in die Lage versetzen, spezifische Kohlenstoffquellen
zu nutzen, und schließen
leu2 (Broach et al., ibid.), ura3 (Botstein et al., Gene 8:17, 1979)
oder his3 (Strahl et al., ibid.) ein. Andere geeignete selektierbare
Marker sind das cat-Gen, welches Chloramphenicol-Resistenz auf Hefezellen überträgt.
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Techniken
für die
Transformation von Pilzen sind in der Literatur bekannt und wurden
z.B. von Beggs (ibid.), Hinnen et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA
75:1929-1933, 1978), Yelton et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81:1740-1747,
1984) und Russel (Nature 301:167-169, 1983) beschrieben. Der Genotyp
der Wirtszelle kann einen genetischen Defekt enthalten, der durch
den selektierbaren Marker, der im Expressionsvektor anwesend ist,
komplementiert wird. Die Wahl eines bestimmten Wirtes und eines
selektierbaren Markers gehört
zum Standardwissen des Durchschnittsfachmanns.
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Protokolle
für die
Transformation von Hefe sind dem Durchschnittsfachmann ebenso bekannt.
Z.B. kann die Transformation einfach entweder durch die Präparation
von Spheroplasten von Hefe mit DNA (siehe Hinnen et al., PNAS USA
75:1929, 1978) oder durch Behandlung mit akalinen Salzen, wie z.B.
LiCl (siehe Itoh et al., J. Bacteriology 153:163, 1983) erreicht
werden. Die Transformation von Pilzen kann ebenso unter der Verwendung
von Polyethylenglycol, wie von Cullen et al. (Bio/Technology 5:369,
1987) beschrieben, durchgeführt
werden.
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Virale
Vektoren schließen
diejenigen ein, welche einen Promotor umfassen, der die Expression
eines isolierten Nukleinsäuremoleküls steuert,
das für
ein Alzheimer-Krankheit-Protein
kodiert, wie oben beschrieben. Eine große Vielzahl von Promotoren
können
im Zusammenhang mit dieser Erfindung verwendet werden, einschließlich z.B.
Promotoren wie MoMLV LTR, RSV LTR, Friend MuLV LTR, adenoviraler
Promotor (Ohno et al., Science 265:781-784, 1994), Neomycin-Phosphotransferase-Promotor/Verstärker, später Parvovirus-Promotor (Koering
et al., Hum. Gene Therap. 5:457-463, 1994), Herpes-TK-Promotor,
SV40-Promotor, Metallothionein
IIa-Gen-Verstärker/Promotor,
der direkte frühe
Cytomegalovirus-Promotor
und der direkte späte
Cytomegalovirus-Promotor. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist der Promotor ein Gewebe-spezifischer Promotor
(siehe z.B. WO 91/02805;
EP 0
415 731 ; und WO 90/07936). Repräsentative Beispiele für geeignete
Gewebe-spezifische Promotoren schließen den neuralen spezifischen
Enolase-Promotor, den Plättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktor β-Promotor,
den Knochen-morphogenetischen Protein-Promotor, den humanen alpha
1-Chimaerin-Promotor, den Synapsin I-Promotor und den Synapsin II-Promotor
ein. Zusätzlich
zu den oben genannten Promotoren können andere viral-spezifische
Promotoren (z.B. retrovirale Promotoren, einschließlich diejenigen
wie oben angegeben, sowie andere, wie z.B. HIV-Promotoren), Hepatitis-,
Herpes- (z.B. EBV) und bakterielle, Pilz- oder parasitische- (z.B.
Malaria-) spezifische Promotoren verwendet werden, um auf eine spezifische
Zelle oder Gewebe abzuzielen, welche mit einem Virus, Bakterien,
Pilz oder Parasit infiziert ist.
-
Daher
können
AD4-Proteine der vorliegenden Erfindung von einer Vielzahl von viralen
Vektoren exprimiert werden, einschließlich z.B. viralen Herpes-Vektoren
(z.B. U.S. Patent Nr. 5,288,641), adenoviralen Vektoren (z.B. WO
94/26914, WO 93/9191; Kolls et al., PNAS 91(1):215-219, 1994; Kass-Eisler
et al., PNAS 90(24):11498-502, 1993; Gzuman et al., Circulation
88(6):2838-48, 1993; Guzman et al., Cir. Res. 73(6):1202-1207, 1993;
Zabner et al., Cell 75(2):207-216, 1993; Li et al., Hum Gene Ther.
4(4):403-409, 1993; Caillaud et al., Eur. J. Neurosci. 5(10):1287-1291,
1993; Vincent et al., Nat. Genet. 5(2):130-134, 1993; Jaffe et.
al., Nat. Genet. 1(5):372-378, 1992 und Levrero et al., Gene 101(2):195-202,
1991), adeno-assozierten viralen Vektoren (WO 95/13365; Flotte et
al., PNAS 90(22):10613-10617, 1993), Baculovirus-Vektoren, Parvovoirus-Vektoren
(Koering et al., Hum. Gene Therap. 5:457-463, 1994), Pockenvirus-Vektoren
(Panicali und Paoletti, PNAS 79:4927-4931, 1982; und Ozaki et al.,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 193(2);653-660, 1993) und Retroviren
(z.B.
EP 0 415 731 ;
WO 90/07936; WO 91/0285, WO 94/03622; WO 93/25698; WO 93/25234;
U.S. Patent Nr. 5,2197,40; WO 93/11230; WO 93/10218). Ebenso können virale
Vektoren konstruiert werden, welche eine Mischung von verschiedenen
Elementen (z.B. Promotoren, Hüll-Sequenzen
und ähnliches)
von verschiedenen Viren oder nicht-viralen Quellen enthalten. In
verschiedenen Ausführungsformen
kann der virale Vektor selbst oder ein virales Partikel, das den
viralen Vektor enthält,
in den Verfahren und Zusammensetzungen, wie unten beschrieben, verwendet
werden.
-
Säugetierzellen,
die für
die Ausführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen unter anderem ein: PC12
(ATCC-Nr. CRL1721), N1E-115-Neuroblastoma, SK-N-BE(2)C-Neuroblastoma, SHSY5-adrenerge
Neuroblastoma, NS20Y und NG108-15 murine cholinerge Zellinien oder
F2 dorsale Ratten-Wurzelganglien-Linie, COS (z.B. ATCC-Nr. CRL 1650
oder 1651), BHK (z.B. ATCC-Nr. CRL 6281); BHK 570-Zellinie (bei
der American Type Culture Collection unter der Zugangsnummer CRL
10314 hinterlegt), CHO (ATCC-Nr. CCL 61), HeLa (z.B. ATCC-Nr. CCL
2), 293 (ATCC-Nr. 1573; Graham et al., J. Gen. Virol. 36:59-72, 1977)
und NS-1-Zellen. Andere Säugetier-Zellinien
können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, einschließlich Ratten-Hep
I (ATCC-Nr. CRL 1600), Raten-Hep II (ATCC-Nr. CRL 1548), TCMK (ATCC-Nr.
CCL 139), humane Lungen (ATCC-Nr. CCL 75.1), humane Hepatoma (ATCC-Nr.
HTB-52), Hep G2 (ATCC-Nr. HB 8065), Mäuseleber (ATCC-Nr. CCL 29.1),
NCTC 1469 (ATCC-Nr. CCL 9.1), SP2/0-Ag14 (ATCC-Nr. 1581), HIT-T15
(ATCC-Nr. CRL 1777) und RINm 5AHT2B (Orskov
and Nielson, FEBS 229(1):175-178, 1988).
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Säugetier-Expressionsvektoren,
die zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden einen Promotor
einschließen,
der in der Lage ist, die Transkription eines klonierten Gens oder
cDNA zu steuern. Bevorzugte Promotoren schließen virale Promotoren und zelluläre Promotoren
ein. Virale Promotoren schließen
den direkten frühen
Cytomegalovirus-Promotor (Boshart et al., Cell 41:521-530, 1985),
den direkten späten
Cytomegalovirus-Promotor, SV40-Promotor (Subramani et al., Mol.
Cell. Biol. 1:854-864, 1981), MMTV LTR, RSV LTR, Metallothionein-1,
Adenovirus E1a ein. Zelluläre
Promotoren schließen
den Maus-Metallothionein-1-Promotor (Palmiter et al., U.S. Patent
Nr. 4,579,821), einen Maus VK-Promotor (Bergman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81:7041-7045, 1983; Grant et al., Nucl. Acids
Res. 15:5496, 1987) und einen Maus-VH-Promotor
(Loh et al., Cell 33:8-93, 1983) ein. Die Wahl des Promotors wird
zumindest zum Teil vom Spiegel der gewünschten Expression oder der
zu transfizierenden Empfänger-Zellinie
abhängen.
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Solche
Expressionsvektoren können
auch einen Satz von RNA-Spleiß-Stellen
enthalten, die stromab von dem Promotor und stromauf von der DNA-Sequenz,
die für
das Peptid oder das Protein von Interesse kodiert, lokalisiert sind.
Bevorzugte RNA-Spleiß-Stellen
können
von Adenovirus und/oder Immunoglobulin-Genen erhalten werden. In
den Expressionsvektoren ist ebenso ein Polyadenylierungs-Signal
enthalten, das stromab von der kodierenden Sequenz von Interesse
lokalisiert ist. Geeignete Polyadenylierungs-Signale schließen die
frühen
oder späten
Polyadenylierungs-Signale von SV40 (Kaufman und Sharp, ibid.), das
Polyadenylierungs-Signal von der Adenovirus 5 E1B-Region und den
Terminator des humanen Wachstumshormon-Gens (DeNoto et al., Nuc.
Acids Res. 9:3719-3730, 1981) ein. Die Expressionsvektoren können eine
nicht kodierende virale Leitsequenz enthalten, wie z.B. den dreigeteilten
Adenovirus 2-Leiter, lokalisiert zwischen dem Promotor und den RNA-Spleiß-Stellen.
Bevorzugte Vektoren können
ebenso Verstärker-Sequenzen
enthalten, wie z.B. den SV40-Verstärker und den Maus-Ig schwere
Kette-Verstärker
(Gillies, Cell 33:717-728, 1983)
Expressionsvektoren können
ebenso Sequenzen enthalten, die für Adenovirus VA-RNAs kodieren. Geeignete
Expressionsvektoren können
von kommerziellen Quellen (z.B. Stratagene, La Jolla, Kalifornien)
erhalten werden.
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Vektor-Konstrukte,
die klonierte DNA-Sequenzen umfassen, können in kultivierten Säugetierzellen z.B.
durch Kalziumphosphat-vermittelte Transfektion (Wigler et al., Cell
14: 725, 1978; Corsaro und Pearson, Somatic Cell Genetics 7:603,
1981; Graham und Van der Eb, Yirology 52:456, 1973), Elektroporation
(Neumann et al., EMBO J. 1:841-845, 1982) oder DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion (Ausubel et al. (eds.), Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley and Sons, Inc., NY, 1987) eingeführt werden.
Um Zellen zu identifizieren, die die klonierte DNA stabil integriert
haben, wird im allgemeinen ein selektierbarer Marker in die Zellen
gemeinsam mit dem Gen oder der cDNA von Interesse eingeführt. Bevorzugte
selektierbare Marker zur Verwendung in kultivierten Säugetierzellen
schließen
Gene ein, die Resistenzen gegenüber
Wirkstoffen, z.B. Neomycin, Hygromycin und Methotrexat, übertragen.
Der selektierbare Marker kann ein amplifizierbarer selektierbarer
Marker sein. Bevorzugte amplifizierbare selektierbare Marker sind
das DHFR-Gen und das Neomycin-Resistenzgen. Selektierbare Marker
werden von Thilly (Mammalian Cell Technology, Butterworth Publishers,
Stoneham, MA, welche hierin durch Referenz eingefügt wird)
besprochen.
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Säugetierzellen,
die einen geeigneten Vektor enthalten, wird erlaubt, für eine Zeitperiode,
typischer Weise 1-2 Tage, zu wachsen, um mit der Expression der
DNA-Sequenz(en) von Interesse zu beginnen. Wirkstoff-Selektion wird
dann angewendet, um auf das Wachstum von Zellen zu selektieren,
die den selektierbaren Marker in einer stabilen Weise exprimieren.
Bei Zellen, die mit einem amplifizierbaren selektierbaren Marker transfiziert
wurden, kann die Wirkstoff-Konzentration in einer schrittweisen
Art erhöht
werden, um für
eine erhöhte
Kopienzahl der klonierten Sequenzen zu selektieren, wobei die Expressionsspiegel
erhöht
werden. Zellen, die die eingeführten
Sequenzen exprimieren, werden selektiert und auf die Produktion
des Proteins von Interesse in der gewünschten Form oder bei dem gewünschten
Spiegel getestet. Zellen, die diese Kriterien befriedigen, werden
dann kloniert und die Produktion maßstäblich vergrößert.
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Protokolle
für die
Transfektion von Säugetierzellen
sind dem Durchschnittsfachmann bekannt. Repräsentative Methoden schließen Kalziumphosphat-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Lipofection, retrovirale, adenovirale
und Protoplastenfusion-vermittelte Transfektion ein (siehe Sambrook
et al., supra).
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Zahlreiche
Insektenwirtszellen, die im Stand der Technik bekannt sind, können ebenso
für die
vorliegende Erfindung nützlich
sein, im Licht der Subjektspezifikation. Zum Beispiel wurde die
Verwendung von Baculoviren als Vektoren für die Expression heterologer
DNA-Sequenz in Insektenzellen von Atkinson et al. im Überblick
dargestellt (Pestic. Sci. 28:215-224, 1990).
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Zahlreiche
Pflanzenwirtszellen, die im Stand der Technik bekannt sind, können ebenso
für die
vorliegende Erfindung nützlich
sein, im Licht der Subjektspezifikation. Zum Beispiel wurde die
Verwendung von Agrobacterium rhizogenes als Vektoren für die Expression
also die Expression von Genen in Planzenzellen von Sinkar et al.
im Überblick
dargestellt (J. Biosci (Bangalore) 11:47-58, 1987).
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AD4-Proteine
können
durch das Wachsen (typischerweise durch Kultivieren) der oben beschriebenen Wirts/Vektor-Systeme
hergestellt werden, um die rekombinanten Alzheimer-Krankheit-Proteine
zu exprimieren. Rekombinant hergestellte AD4-Proteine können weiter
gereinigt werden, wie in größerem Detail
unten beschrieben.
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In
verwandten Aspekten der vorliegenden Erfindung können AD4-Proteine in einem
transgenen Tier exprimiert werden, dessen Keimzellen und somatische
Zellen ein AD4-Gen enthalten, welches operativ mit einem Promotor
verbunden ist, der effektiv für
die Expression des Gens ist, und AD4-Proteine können ebenso in nicht humanen
transgenen Tieren exprimiert werden, wie z. B. Mäusen, Ratten, Kaninchen, Schafen,
Hunden und Schweinen (siehe Hammer et al. Nature 315:680-683, 1985;
Palmiter et al. Science 222:809-814, 1983; Brinster et al. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82:4438-4442, 1985; Palmiter and Brinster Cell
41:343-345, 1985 und U.S. Patent Nrn. 5,175,383; 5,087,571; 4,736,866;
5,387,742; 5,347,075; 5,221,778 und 5,175,384). Kurz gesagt wird
ein Expressionsvektor, der ein Nukleinsäuremolekül einschließt, das exprimiert werden soll, zusammen
mit geeignet positionierten Expressionskontrollsequenzen in Pronuclei
von fertilisierten Eiern eingeführt,
z. B. durch Mikroinjektion. Die Integration der injizierten DNA
wird durch Blot-Analyse von DNA von Gewebeproben detektiert. Es
wird bevorzugt, dass die eingeführte
DNA in die Keimlinie des Tieres eingeführt wird, so dass es an die
Nachkommenschaft des Tieres weitergereicht wird. Gewebe-spezifische
Expression kann durch die Verwendung eines Gewebe-spezifischen Promotors
oder durch die Verwendung eines induzierbaren Promotors erreicht
werden, wie z. B. eines Metallothionein-Gen-Promotors (Palmiter
et al., 1983, ibid), welcher regulierte Expression des Transgens
erlaubt.
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Vektoren
der vorliegenden Erfindung können
anstelle oder zusätzlich
zu einem AD4-Protein, wie oben beschrieben, eine große Vielzahl
von zusätzlichen
Nukleinsäuremolekülen enthalten
oder entweder von einem oder mehreren separaten Promotoren exprimieren.
Zum Beispiel kann der virale Vektor ein Lymphokin oder einen Lymphokin-Rezeptor,
eine Antisense- oder Ribozym-Sequenz oder Toxine exprimieren. Repräsentative Beispiele
für Lymphokine
schließen
IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11,
IL-12, IL-13, IL-14,
IL-15, GM-CSF, G-CSF, M-CSF, Alpha-Interferon, Beta-Interferon,
Gamma-Interferon und Tumornekrosisfaktoren sowie deren entsprechende
Faktoren ein. Repräsentative
Beispiele für
Antisense-Sequenzen schießen
Antisense-Sequenzen ein, welche die Expression von AD4-Protinmutanten
blockieren. Repräsentative
Beispiele für
Toxine schließen
Ricin, Abrin, Diphtherie-Toxin, Cholera-Toxin, Saporin, Gelonin,
antivirales Kermesbeeren-Protein, Tritin, Shigella-Toxin und Pseudomonas-Exotoxin
A ein.
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In
anderen Aspekten der Erfindung werden Antisense-Oligonukleotidmoleküle zur Verfügung gestellt, welche
spezifisch die Expression von mutanten AD4-Nukleinsäuresequenzen
inhibieren (siehe im allgemeinen, Hirashima et al. in Molecular
Biology of RNA: New Perspectives (M. Inouye and B. S. Dudock, eds.,
1987 Academic Press, San Diego, p. 401); Oligonucleotides: Antisense
Inhibitors of Gene Expression (J.S. Cohen, ed., 1989 MacMillan Press,
London); Stein and Cheng, Science 261:1004-1012 (1993); WO 95/10607;
U.S. 5,359,051; WO 92/06693 und EP-A2-612844). Kurz gesagt werden
solche Moleküle
konstruiert, die komplementär
sind oder in der Lage sind, Watson-Crick-Basenpaare mit einer Region
der transkribierten mutanten AD4-mRNA-Sequenz zu bilden, die eine
AD4-Mutation enthält.
Die resultierende Doppelstrang-Nukleinsäure interferiert mit der nachfolgenden
Prozessierung der mRNA und verhindert damit Proteinsynthese.
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In
anderen verwandten Aspekten der Erfindung werden Ribozym-Moleküle zur Verfügung gestellt, worbei
eine Antisense-Oligonukleotidsequenz in ein Ribozym eingefügt wird,
welches spezifisch mRNA-Molküle
spalten kann, die von einem mutanten AD4-Gen trans-kribiert werden (siehe
im allgemeinen, Kim et al. Proc. Nat. Acad. Sci. USA 84:8788 (1987);
Haseloff, et al. Nature 234:585 (1988); Cech, JAMA 260:3030 (1988);
Jeffries, et al. Nucleic Acids Res. 17:1371 (1989); U.S. 5,093,246;
U.S. 5,354,855; U.S. 5,144,019; U.S. 5,272,262; U.S. 5,254,678 und
U.S. 4,987,071). Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung enthält
die Antisense-Sequenz, welche in ein Ribozym eingefügt ist,
eine Sequenz, die komplementär
ist oder in der Lage ist, Watson-Crick-Basenpaare mit einer Region
der transkribierten mutanten AD4-mRNA zu bilden, die eine AD4-Mutation
enthält.
Die Antisense-Sequenz wird daher zu einem abzielenden Mittel für die Lieferung
von katalytischer Ribozym-Aktivität, die spezifisch für mutante
AD4-mRNA ist, wo solche katalytische Aktivität die mRNA spaltet, um sie
dazu unfähig
zu machen, nachfolgend für
AD4-Proteintranslation weiterverarbeitet zu werden.
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WIRTSZELLEN
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Wie
oben diskutiert, können
Nukleinsäuremoleküle, welche
für die
AD4-Proteine der vorliegenden Erfindung kodieren, (oder die Vektoren,
welche verwandte Mutanten enthalten und/oder exprimieren) leicht
in eine große
Vielzahl von Wirtszellen eingeführt
werden. Repräsentative
Beispiele solcher Wirtszellen schließen Pflanzenzellen, eukaryotische
Zellen und prokaryotische Zellen ein. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Nukleinsäuremoleküle in Zellen
eines Vertebraten oder warmblütigen
Tieres eingeführt,
wie z. B. eine Mensch-, Makaken-, Hunde-, Rinder-, Pferde-, Schweine-,
Schaf-, Ratten-, Hamster-, Maus- oder Fisch-Zelle oder einen Hybrid
davon.
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Bevorzugte
prokaryotische Wirtszellen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
schließen
E. coli, Salmonella, Bacillus, Shigella, Pseudomonas, Streptomyces
und andere Genera ein. Techniken für die Transformation dieser
Wirte und zur Expression fremder DNA-Sequenzen, die darin kloniert sind,
sind im Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Maniatis et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
1982, welcher hierin durch Referenz eingeführt wird; oder Sambrook et
al., supra). Vektoren, die zur Expression klonierter DNA-Sequenzen
in bakteriellen Wirten verwendet werden, werden im allgemeinen einen
selektierbaren Marker, wie z. B. ein Gen für antibiotische Resistenz,
und einen Promotor enthalten, der in der Wirtszelle funktioniert.
Geeignete Promotoren schließen
die Promoter-Systeme trp (Nichols and Yanofsky, Meth. Enzymol. 101:155-164,
1983), lac (Casadaban et al., J. Bacteriol. 143:971-980, 1980) und Phage λ (Queen,
J. Mol. Appl. Genet. 2:1-10, 1983) ein. Plasmide, die zur Transformation
von Bakterien nützlich
sind, schließen
die pUC-Plasmide (Messing, Meth. Enzymol. 101:20-78, 1983; Vieira
and Messing, Gene 19:259-268, 1982), pBR322 (Bolivar et al., Gene
2:95-113, 1977), pCQV2 (Queen, ibid.) und Derivate davon ein. Plasmide
können
sowohl virale als auch bakterielle Elemente enthalten.
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Bevorzugte
eukaryotische Zellen schließen
kultivierte Säugetier-Zelllinien
(z. B. Nagetier- oder
humane Zelllinien) und Pilzzellen einschließlich Spezies von Hefe (z.
B. Saccharomyces spp., insbesondere S. cerevisiae, Schizosaccharomyces
spp. oder Kluyveromyces spp.) oder filamentöse Pilze (z. B. Aspergillus
spp., Neurospora spp.) ein. Stämme
der Hefe Saccharomyces cerevisiae werden besonders bevorzugt. Verfahren zur
Herstellung rekombinanter Proteine in einer Vielzahl von prokaryotischen
und eukaryotischen Wirtszellen sind im allgemeinen im Stand der
Technik bekannt (siehe "Gene
Expression Technology",
Methods in Enzymology, Vol. 185, Goeddel (ed.), Academic Press,
San Diego, Calif., 1990; siehe auch „Guide to Yeast Genetics and
Molecular Biology",
Methods in Enzymology, Guthrie und Fink (eds.), Academic Press,
San Diego, Calif., 1991). Im allgemeinen wird eine Wirtszelle auf
der Basis ihrer Fähigkeit,
das Protein von Interesse auf einem hohen Spiegel zu produzieren,
oder ihrer Fähigkeit,
zumindest einige der Prozessierungsschritte, die für die biologische
Aktivität
des Proteins notwendig sind, auszuführen, selektiert. Auf diese
Weise kann die Zahl der klonierten DNA-Sequenzen, die in die Wirtszelle
eingeführt
werden müssten,
minimiert werden und die Gesamtausbeute an biologisch aktivem Protein
maximiert werden.
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Die
Nukleinsäuremoleküle (oder
Vektoren) können
in die Wirtszellen mittels einer großen Vielzahl von Mechanismen
eingeführt
werden, einschließlich
z. B. Kalziumphosphatvermittelte Transfektion (Wigler et al., Cell
14:725, 1978), Lipofektion; Genwaffe (Corsaro and Pearson, Somatic
Cell Gen. 7:603, 1981; Graham and Van der Eb, Virology 52:456, 1973),
Elektroporation (Neumann et al., EMBO J. 1: 841-845, 1982), retrovirale, adenovirale,
Protoplastenfusion-vermittelte Transfektion oder DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion (Ausubel et al., (eds.), Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley and Sons, Inc., NY, NY, 1987).
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Wirtszellen,
die die Vektorkonstrukte der vorliegenden Erfindung enthalten, werden
danach kultiviert, um ein wie oben beschriebenes DNA-Molekül zu exprimieren.
Die Zellen werden gemäß Standardverfahren
in einem Kulturmedium kultiviert, das Nährstoffe enthält, die
für das
Wachstum der ausgewählten
Wirtszellen benötigt
werden. Eine Vielzahl von geeigneten Medien sind im Stand der Technik
bekannt und beinhalten im allgemeinen eine Kohlenstoffquelle, eine
Stickstoffquelle, essentielle Aminosäuren, Vitamine und Mineralien,
sowie andere Komponenten, z. B. Wachstumsfaktoren oder Serum, welche
von den bestimmten Wirtszellen benötigt werden können. Das
Wachstumsmedium wird im allgemeinen Zellen, die das DNA-Konstrukt/die DNA-Konstrukte
enthalten, durch z. B. Wirkstoffselektion oder Mangel an einem essentiellen
Nährstoff
selektieren, welcher durch den selektierbaren Marker auf dem DNA-Konstrukt
ergänzt
wird oder mit dem DNA-Konstrukt
ko-transfiziert wird.
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Geeignete
Wachstumsbedingungen der Hefezellen schließen z. B. das Kultivieren in
einem chemisch definierten Medium ein, das eine Stickstoffquelle,
welche eine nicht-Aminosäure-Stickstoffquelle
oder ein Hefeextrakt sein kann, anorganische Salze, Vitamine und
essentielle Aminosäure-Supplemente
umfaßt,
bei einer Temperatur zwischen 4°C
und 37°C,
wobei 30°C
besonders bevorzugt werden. Der pH des Mediums wird bevorzugterweise
bei einem pH, der größer als
2 und kleiner als 8 ist, mehr bevorzugt bei einem pH von 5-6, gehalten.
Verfahren zur Aufrechterhaltung eines stabilen pH schließen Puffern
und ständige
pH-Kontrolle ein. Bevorzugte Mittel zur pH-Kontrolle schließen Natriumhydroxid
ein. Bevorzugte puffernde Mittel schließen Bernsteinsäure und
Bis-Tris (Sigma Chemical Co., St. Louis, Mo.) ein. Aufgrund der
Tendenz von Hefewirtszellen, heterologe Proteine zu hyperglycosylieren,
kann es bevorzugt sein, die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden Erfindung
in Hefezellen zu exprimieren, die einen Defekt in einem Gen haben,
das für
die Asparagin-verbundene Glycosylierung benötigt wird. Solche Zellen werden
bevorzugterweise in einem Medium aufgezogen, welches einen osmotischen
Stabilisator enthält.
Ein bevorzugter osmotischer Stabilisator ist Sorbitol, supplementiert
in das Medium mit einer Konzentration zwischen 0,1 M und 1,5 M,
bevorzugterweise 0,5 M oder 1,0 M.
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Kultivierte
Säugetierzellen
werden im allgemeinen in kommerziell erhältlichen Serumenthaltenden oder
Serum-freien Medien kultiviert. Die Selektion eines Mediums und
der Wachstumsbedingungen, die für
die bestimmte verwendete Zelllinie geeignet sind, gehören zu den
Fähigkeiten
des Durchschnittsfachmanns.
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ANTIKÖRPER
-
Antikörper gegen
die oben diskutierten AD4-Proteine können durch die hierin zur Verfügung gestellte Offenbarung
einfach hergestellt werden. Solche Antikörper können in bestimmten Ausführungsformen
das Wildtyp-AD4-Protein eher als das mutante AD4-Protein, mutantes
AD4-Protein eher als Wildtyp-AD4-Protein spezifisch erkennen oder
Wildtyp und mutantes AD4-Protein in gleicher Weise erkennen. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird verstanden, dass
Antikörper
monoklonale Antikörper,
polyklonale Antikörper,
antiidiotyische Antikörper,
Antikörper-Fragmente
(z. B. Fab, und F(ab')2, Fv variable Regionen
oder Komplementaritäts-bestimmende
Regionen) einschließen.
Wie oben diskutiert, wird verstanden, dass Antikörper spezifisch gegen ein AD4-Protein
sind, wenn sie mit einem Ka von größer als
oder gleich 10–7M, bevorzugterweise
größer als
oder gleich 10–8M binden. Die Affinität eines
monoklonalen Antikörpers
oder Bindungpartners kann leicht von einem Durchschnittsfachmann
bestimmt werden (siehe Scatchard, Ann. N. Y. Acad. Sci. 51:660-672,
1949).
-
Kurz
gesagt können
polyklonale Antikörper
leicht von einem Durchschnittsfachmann mittels einer Vielzahl von
warmblütigen
Tieren generiert werden, wie z. B. Pferden, Rindern, verschiedenem
Geflügel,
Kaninchen, Mäusen
oder Ratten. Typischerweise wird ein AD4-Protein oder einzelne AD4-Peptide von
13-20 Aminosäuren
(bevorzugterweise konjugiert an Keyhole-Limpet Hämocyanin durch Vernetzung mit
Glutaraldehyd) verwendet, um das Tier durch intraperitoneale, intramuskuläre, intraokulare
oder subkutane Injektionen zu immunisieren, ein Adjuvans wie z.
B. Freund's komplettes
oder inkomplettes Adjuvans („Freund's complete or incomplete
adjuvant"). Nach
mehreren Booster-Immunisierungen werden Proben des Serums gesammelt
und auf Reaktivität
gegenüber
dem AD4-Protein getestet. Besonders bevorzugte polyklonale Antisera
werden ein Signal in einem dieser Assays geben, das mindestens dreimal
stärker
ist als der Hintergrund. Wenn der Titer des Tieres ein Plateau in
Bezug auf die Reaktivität
des Proteins erreicht hat, können
größere Quantitäten von Antisera
leicht durch entweder wöchentliche
Blutungen oder durch Exsanguination erhalten werden.
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Monoklonale
Antikörper
können
leicht durch konventionelle Techniken generiert werden (siehe U.S. Patent
Nummern RE 32,011; 4,902,614; 4,543,439 und 4,411,993, welche hierin
durch Referenz eingefügt werden;
siehe auch Monoclonal Antibodies, Hybridomas: A New Dimension in
Biological Analyses, Plenum Press, Kennett, McKearn, und Bechtol
(eds.), 1980, und Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow and Lane (eds),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1988, welche hierin ebenso
durch Referenz eingefügt
werden).
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Kurz
gesagt wird in einer Ausführungsform
ein Subjekt-Tier, wie z. B. eine Ratte oder eine Maus, mit einem
AD4-Protein oder einem Teil davon, wie oben beschrieben, injiziert.
Das Protein kann mit einem Adjuvans, wie z. Freund's komplettes oder
inkomplettes Adjuvans, vermischt sein, um die resultierende Immunantwort
zu erhöhen.
Zwischen einer und drei Wochen nach der initialen Immunisierung
kann das Tier mit einer weiteren Booster-Immunisierung reimmunisiert werden und
unter der Verwendung der oben beschriebenen Assays auf Reaktivität gegenüber dem
Protein getestet werden. Nachdem das Tier ein Plateau in seiner
Reaktivität
auf das injizierte Protein erreicht hat, wird es geopfert und Organe,
welche große
Zahlen an B-Zellen enthalten, wie z. B. die Milz und die Lymphknoten,
werden geerntet.
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Zellen,
welche von dem immunisierten Tier erhalten werden, können durch
Transfektion mit einem Virus, wie z. B. dem Epstein-Barr-Virus (EBV)
(siehe Glasky and Reading, Hybridoma 8(4):377-389, 1989) immortalisiert
werden. Alternativ dazu werden in einer bevorzugten Ausführungsform
die geernteten Milz- und/oder Lymphknoten-Zellsuspensionen mit einer
geeigneten Myeloma-Zelle fusioniert, um eine „Hybridoma" zu kreieren, welche monoklonale Antikörper sekretiert.
Geeignete Myeloma-Linien schließen
z. B. NS-1 (ATCC-Nr.
TIB 18) und P3X63-Ag 8.653 (ATCC-Nr. CRL 1580) ein.
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Nach
der Fusion werden die Zellen in Kulturplatten gegeben, die geeignetes,
wie z. B. RPMI 1640 oder DMEM (Dulbecco's modifiziertes Eagles-Medium) (JRH
Biosciences, Lenexa, Kansas) sowie zusätzliche Inhaltsstoffe Medium
enthalten, wie z. B. fötales
bovines Serum (FBS, d. h. von Hyclone, Logan, Utah oder JRH Biosciences).
Zusätzlich
sollte das Medium ein Reagenz enthalten, welches selektiv das Wachstum
von fusionierten Milz- und Myeloma-Zellen erlaubt, wie z. B. HAT (Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin) (Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri).
Nach ungefähr
sieben Tagen werden die resultierenden fusionierten Zellen oder
Hybridoma getestet, um die Anwesenheit von Antikörpern, welche reaktiv gegenüber einem
AD4-Protein sind, zu bestimmen. Eine große Vielzahl von Assays können verwendet
werden, um die Anwesenheit der Antikörper, welche reaktiv gegenüber den
Proteinen der vorliegenden Erfindung sind, zu bestimmen, einschließlich z.
B. Gegenstrom-Immunoelektrophorese,
Radioimmunoassays, Radioimmunopräzipitationen,
Emzymverbundene Immunosorbent Assays (ELISA), Dot-Blot-Assays, Western-Blots,
Immunopräzipitation,
Inhibierungs- oder Kompetitions-Assays und Sandwich-Assays (siehe
U.S. Patent Nrn. 4,376,110 und 4,486,530; siehe auch Antibodies:
A Laboratory Manual, Harlow and Lane (eds), Cold Spring Harbor Laboratory
Press, 1988). Nach mehreren klonalen Verdünnungen und Reassays kann eine
Hybridoma, die Antikörper,
die reaktiv gegen das AD4-Protein sind, isoliert werden.
-
Es
können
auch andere Techniken verwendet werden, um monoklonale Antikörper zu
konstruieren (siehe William D. Huse et al., „Generation of a Large Combinational
Library of the Immunoglobulin Repertoire in Phage Lambda," Science 246:1275-1281,
Dezember 1989; siehe auch L. Sastry et al., „Cloning of the Immunological
Repertoire in Escherichia Coli for Generation of Monoclonal Catalytic
Antibodies: Construction of a Heavy Chain Variable Region-Specific
cDNA Sibrary," Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86:5728-5732, August 1989; siehe auch Michelle
Alting-Mees et al., „Monoclonal
Antibody Expression Libraries: A Rapid Alternative to Hybridomas," Strategies in Molecular
Biology 3:1-9, January 1990; diese Referenzen beschreiben ein kommerzielles
System, welches von Stratacyte, La Jolla, Kalifornien, erhältlich ist,
welches die Produktion von Antikörpern
durch rekombinante Techniken ermöglicht).
Kurz gesagt wird mRNA von einer B-Zell-Population isoliert und verwendet,
um Immunoglobulin-cDNA-Expressionsbibliotheken von schweren und
leichten Ketten in den λImmunoZap(H)-
und λImmunoZap(L)-Vektoren
zu erzeugen. Diese Vektoren können
individuell getestet werden oder ko-exprimiert werden, um Fab-Fragmente
oder Antikörper
zu bilden (siehe Huse et al., supra; siehe auch Sastry at al., supra).
Positive Plaques können
nachfolgend in ein nicht lytisches Plasmid umgewandelt werden, welches
die Expression von hohen Spiegeln an monoklonalen Antikörper-Fragmenten
aus E. coli erlaubt.
-
Gleichermaßen können Teile
oder Fragmente, wie z. B. Fab- oder Fv-Fragmente, von Antikörpern unter
der Verwendung von konventionellem enzymatischem Verdau oder rekombinanten
DNA-Techniken konstruiert werden, um die variablen Regionen eines
Gens, welches für
einen spezifischen Bindungs-Antikörper kodiert, einzufügen. In
einer Ausführungsform
werden die Gene, welche für
die variable Region einer Hybridoma, die einen monoklonalen Antikörper von
Interesse produziert, kodieren, unter der Verwendung von Nukleotidprimern
für die
variable Region amplifiziert. Diese Primer können von einem Durchschnittsfachmann
synthetisiert werden oder können
von kommerziell erhältlichen
Quellen gekauft werden. Stratacyte (La Jolla, Kalifornien) verkauft
Primer für
variable Maus- und
variable humane Regionen, einschließlich u. a. Primer für VHa, VHb, VHc, VHd, CH1, VL, und CL-Regionen. Diese Primer können verwendet
werden, um variable Regionen der leichten oder schweren Kette zu
amplifizieren, welche dann in Vektoren eingefügt werden können, wie z. B. ImmunoZAPTM H bzw. ImmunoZAPTM L
(Stratacyte). Diese Vektoren können
dann in E. coli, Hefe oder Säugetier-basierte
Systeme zur Expression eingeführt
werden. Unter Verwendung dieser Techniken können große Mengen an Einzelketten-Protein,
das eine Fusion der VH und VL-Domänen enthält, produziert
werden (siehe Bird et al., Science 242:423-426, 1988). Zusätzlich können solche
Techniken verwendet werden, um einen „murinen" Antikörper in einen „humanen" Antikörper umzuwandeln,
ohne die Bindungspezifität
des Antikörpers zu
verändern.
-
Nachdem
geeignete Antikörper
erhalten wurden, können
sie durch viele Techniken, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind, isoliert oder gereinigt werden (siehe Antibodies: A Laboratory
Manual, Harlow and Lane (eds.), Cold Spring Harbor Laboratory Press
1988). Geeignete Techniken schließen Peptid- oder Protein-Affinitätssäulen, HPLC
oder RP-HPLC, Reinigung an Protein A- oder Protein B-Säulen oder
jede Kombination dieser Techniken ein.
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Antikörper der
vorliegenden Erfindung haben viele Anwendungen. Zum Beispiel können Antikörper in der
Durchflußzytometrie
verwendet werden, um Zellen zu sortieren, die ein solchen AD4-Protein
tragen. Kurz gesagt können
die Zellen, um das Protein oder Peptid von Interesse auf den Zellen
zu detektieren, mit einem markierten monoklonalen Antikörper inkubiert
werden, welcher spezifisch an das Protein von Interesse bindet, gefolgt
durch Detektion der Anwesenheit des gebundenen Antikörpers. Diese
Schritte können
ebenso durch zusätzliche
Schritte erreicht werden, wie z. B. Waschschritte zur Entfernung
von ungebundenem Antikörper. Markierungen,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
sind im Stand der Technik bekannt, einschließlich u. a. Fluorescein-Isothiocyanat (FITC),
Phycoerythrin (PE), Meerrettich-Peroxidase (HRP) und kolloidales
Gold. Insbesondere bevorzugt für
die Verwendung in der Durchflusszytometrie ist FITC, welches gemäß der Methode
von Keltkamp in „Conjugation
of Fluorescein Isothiocyanate to Antibodies. I. Experiments on the
Conditions of Conjugation",
Immunology 18:865-873, 1970, an gereinigte Antikörper konjugiert werden kann.
(siehe auch Keltkamp, „Conjugation
of Fluorescein Isothiocyanate to Antibodies. II. A Reproducible
Method," Immunology
18:875-881, 1970; Goding, "Conjugation
of Antibodies with Fluorochromes; Modification to the Standard Methods," J. Immunol. Methods
13:215-226, 1970.).
-
ASSAYS
-
Assays,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
schließen
diejenigen Assays zur Detektion von Agonisten oder Antagonisten
von AD4-Proteinaktivität
ein. Andere Assays sind nützlich für das Screening
von Peptid-Bibliotheken oder von Bibliotheken organischer Moleküle. Noch
andere Assays sind nützlich
für die
Identifizierung und/oder Isolierung von Nukleinsäuremolekülen und/oder Peptiden in der vorliegenden
Erfindung oder für
die Diagnose eines Patienten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der
Erkrankung an Alzheimer-Krankheit.
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A. Nukleinsäure-basierende
diagnostische Tests
-
Kurz
gesagt stellt ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung Sonden
und Primer für
die Detektion der AD4-Gene und/oder deren Mutanten zur Verfügung. In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts werden Sonden zur Verfügung gestellt, die in der Lage
sind, spezifisch an RNA oder DNA des AD4-Gens zu hybridisieren.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Sonden „in der Lage", an AD4-Gene DNA
oder RNA „zu
hybridisieren",
wenn sie an ein AD4-Gen unter Bedingungen von entweder hoher oder
moderater Stringenz (siehe Sambrook et al., supra) hybridisieren,
aber nicht signifikant oder detektierbar an das AD3-Gen hybridisieren.
Bevorzugterweise kann die Sonde verwendet werden, um an geeignete
Nukleotidsequenzen unter Bedingungen hoher Stringenz zu hybridisieren,
wie z. B. 5x SSPE, 1x Denhardt's
Lösung
(Sambrook et al., supra), 0,1% SDS bei 65°C und mindestens einem Waschschritt,
um Überschuss
an Sonde in der Anwesenheit von 0,2x SSC, 1x Denhardt's Lösung, 0,1%
SDS bei 65°C
zu entfernen. Außer
wenn es hierin anderweitig dargestellt wird, sind die Sondenä-Sequenzen
so ausgeführt,
dass Hybridisierung an AD4-Gene, aber nicht an DNA- oder RNA-Sequenzen
von anderen Genen, wie z. B. AD3, erlaubt ist. Die Sonden werden
z. B. verwendet, um an Nukleinsäure
zu hybridisieren, welche in einer biologischen Probe anwesend ist,
die von einem Patienten isoliert wurde. Die hybridisierte Sonde
wird dann detektiert, wobei die Anwesenheit der gewünschten zellulären Nukleinsäure angezeigt
wird. Bevorzugterweise wird die zelluläre Nukleinsäure vor der Hybridisierung
einer Amplifizierungsprozedur unterzogen, wie z. B. PCR. Alternativ
dazu kann das AD4-Gen amplifiziert werden und das amplifizierte
Produkt einer DNA-Sequenzierung unterzogen werden. Mutanten von
AD4 können
durch DNA-Sequenzanalyse oder Hybridisierung mit Allel-spezifischen
Oligonukleotid-Sonden unter Bedingungen und für eine Zeit, die ausreichend
sind, um Hybridiesierung an das spezifische Allel zu erlauben, detektiert
werden. Typischerweise werden der Hybridisierungspuffer und die
Wasch-Lösung
Tetramethylammoniumchlorid oder ähnliches
(siehe Sambrook et al., supra) enthalten.
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Nukleinsäuresonden
der vorliegenden Erfindung können
entweder aus Deoxyribonukleinsäure
(DNA), Ribonukleinsäure
(RNA), Nukleinsäure
Analoga (z. B. Peptidnukleinsäure)
oder einer Kombination davon aufgebaut sein und können so
wenige wie ungefähr
12 Nukleotide lang, gewöhnlicherweise
ungefähr
14 bis 18 Nukleotide lang und möglicherweise
so groß wie
die gesamte Sequenz eines AD4-Gens sein. Die Selektion der Sondengröße hängt etwas
von der Verwendung der Sonde ab und gehört zu den Fähigkeiten des Fachmanns.
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Geeignete
Sonden können
unter der Verwendung von Techniken, die im Stand der Technik bekannt sind,
konstruiert und markiert werden. Kürzere Sonden von z. B. 12 Basen
können
synthetisch generiert werden und unter der Verwendung von T4-Polynukleotidkinase mit 32P
markiert werden. Längere
Sonden von ungefähr
75 Basen bis weniger als 1,5 kb werden bevorzugterweise durch z.
B. PCR-Amplifizierung bei Anwesenheit von markierten Vorläufern generiert,
wie z. B. [α-32P]dCTP, Digoxigenin-dUTP oder Biotin-dATP.
Sonden von mehr als 1,5 kb werden im allgemeinen am einfachsten
durch Transfizieren einer Zelle mit einem Plasmid, das die relevante
Sonde enthält,
Wachsen der transfizierten Zelle in großen Quantitäten und Reinigen der relevanten
Sequenz aus den gentranfizierten Zellen amplifiziert. (Siehe Sambrook
et al., supra.)
-
Sonden
können
durch eine Vielzahl von Markern markiert werden, einschließlich z.
B. radioaktiven Markern, fluoreszierenden Markern, enzymatischen
Markern und chromogenen Markern. Die Verwendung von 32P
wird insbesondere für
die Kennzeichnung oder Markierung einer bestimmten Sonde bevorzugt.
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Es
ist ein Merkmal dieses Aspekts der Erfindung, dass Sonden verwendet
werden, um die Anwesenheit von AD4-mRNA oder -DNA in einer Probe
zu detektieren. Wenn jedoch die Nukleinsäure nur in einer limitierten
Zahl vorhanden ist, kann es nützlich
sein, die relevante Sequenz zu amplifizieren, so dass sie einfacher detektiert
oder erhalten werden kann.
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Eine
Vielzahl von Verfahren kann verwendet werden, um eine selektierte
Sequenz zu amplifizieren, einschließlich z. B. RNA-Amplifizierung
(siehe Lizardi et al., Bio/Technology 6:1197-1202, 1988; Kramer
et al., Nature 339:401-402, 1989; Lomeli et al., Clinical Chem.
35(9):1826-1831, 1989; U.S. Patent Nr. 4,786,600) und DNA-Amplifizierung
unter der Verwendung von LCR oder Polymerase-Kettenreaktion („PCR") (siehe U.S. Patent
Nrn. 4,683,195; 4,683,202 und 4,800,159) (siehe auch U.S. Patent
Nrn. 4,876,187 und 5,011,769, welche ein alternatives Detektions/Amplifizierung-System,
umfassend die Verwendung von spaltbaren Verbindungen, beschreibt)
oder andere Nukleinsäure-Amplifizierungsverfahren,
welche zum Standardwissen des Durchschnittsfachmanns gehören. In
Bezug auf PCR kann das Verfahren, z. B. wie im Stand der Technik
bekannt, modifiziert werden. Verstärkung der Transkription von
PCR kann durch die Einfügung
von RNA-Polymerase-Promotorsequenzen des Bakteriophagen T7 in eines
der primären
Olionukleotide erreicht werden und immunoenzymatische Detektion
der Produkte der verstärkten
Emitter kann unter der Verwendung von anti-RNA:DNA-Antikörpern beeinflusst
werden (Blais, Appl. Environ. Microbiol. 60:348-352, 1994). PCR kann auch in Kombination
mit Reverse-Dot-Blot-Hybridisierung verwendet werden (Iida et al.,
FEMS Microbiol. Lett. 114:167-172,1993). PCR-Produkte können durch
Einführung
von dUTP quantitativ analysiert werden (Duplàa et al., Anal. Biochem.
212:229-236, 1993)
und Proben können
für die
PCR-Gen-Sonden-Detektion filtriert werden (Bej et al., Appl. Environ.
Microbiol. 57:3529-3534, 1991).
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird PCR-Amplifizierung verwendet, um DNA des AD4-Gens zu detektieren.
Kurz gesagt wird, wie detaillierter unten beschrieben, eine DNA-Probe
bei 95°C
denaturiert, um Einzelstrang-DNA zu generieren. Spezifische Primer
werden dann an die Einzelstrang-DNA bei 37°C bis 70°C angelagert, in Abhängigkeit
vom Verhältnis
von AT/GC in den Primern. Die Primer werden bei 72°C mit Taq-DNA-Polymerase verlängert, um
den Gegenstrang der Matrize zu generieren. Diese Schritte stellen
einen Zyklus dar, welcher wiederholt werden kann, um die selektierte
Sequenz zu amplifizieren.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird LCR-Amplifizierung
für die
Amplifizierung verwendet. LCR-Primer werden synthetisiert, so dass
die 5'-Base des
stromauf-Primers in der Lage ist, an ein einzelnes Basenpaar in
einem gewünschten
Gen zu hybridisieren, um spezifisch ein AD4-Gen zu detektieren.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden Sonden in einer automatisierten nicht-isotopischen Strategie verwendet, wobei
Target-Nukleinsäuresequenzen
durch PCR amplifiziert werden und danach gewünschte Produkte durch einen
kolorimetrischen Oligonukleotid-Ligations-Assay (OLA) bestimmt werden (Nickerson
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81:8923-8927, 1990).
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Primer
für die
Amplifizierung einer selektierten Sequenz sollten aus Sequenzen
ausgewählt
werden, die für
AD4 (und nicht AD3) hoch spezifisch sind und stabile Duplexe mit
der Target-Sequenz bilden. Die Primer sollten auch nicht-komplementär sein,
insbesondere am 3'Ende,
sollten keine Dimere mit sich selbst oder anderen Primern bilden
und sollten keine sekundären
Strukturen oder Duplexe mit anderen Regionen der DNA bilden. Im
allgemeinen sind Primer von ungefähr 18 bis 20 Nukleotiden bevorzugt
und können
einfach unter der Verwendung von Techniken, die im Stand der Technik
bekannt sind, synthetisiert werden. PCR-Produkte und andere Nukleinsäure-Amplifizierungs-Produkte
können
unter Verwendung von Techniken quantifiziert werden, die im Stand
der Technik bekannt sind (Duplàa
et al., Anal. Biochem. 212-229-236, 1993; Higuchi et al., Bio/Technology
11:1026-1030.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird Restriktionsenzym-Analyse verwendet, um ein mutantes AD4-Gen
zu detektieren. Zum Beispiel kreiert in einer Ausführungsform
die N141I-Mutation in AD4 eine Sau3A I-Restriktionsstelle. cDNA,
genomische DNA oder amplifizierte AD4-cDNA oder genomische DNA wird
mit Sau3A I geschnitten. Wenn das AD4-Gen die N141I-Veränderung
enthält,
wird das Sau3A I-Fragment oder das amplifizierte Produkt, das Codon
141 enthält,
in zwei kleinere Fragmente geschnitten werden. Die Spaltung wird
einfach durch Elektrophorese in Agarose oder Acrylamid-Gelen detektiert
und durch Ethidiumbromid-Fluoreszenz oder Sonden-Hybridisierung unter Verwendung von
AD4-Genfragmenten oder Oligonukleotiden visualisiert.
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B. Antikörper-basierte
diagnostische Tests
-
Ein
noch anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt Antikörper, wie
oben diskutiert, für
die Detektion von AD4-Genprodukten in diagnostischen Tests zur Verfügung. Eine
Vielzahl von Assays kann verwendet werden, um Antikörper zu
detektieren, die spezifisch an das gewünschte Protein oder Peptid
binden. Exemplarische Assays sind im Detail in Antibodies: A Laboratory
Manual, Harlow and Lane (eds.), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
1988 beschrieben. Rspräsentative
Beispiele für
solche Assays schließen
ein: Gegenstrom-Immunoelektrophorese (CIEP), Radioimmunoassays,
Radioimmunopräzipitationen,
Enzym-verbundene Immunosorbent Assays (ELISA), Dot-Blot-Assays, Inhibierungs-
oder Kompetitions-Assays und Sandwich-Assays, Immunostab (Meßstab)-Assays,
simultane Immunoassays, Immunochromatographische Assays, Immunofiltrations-Assays,
Latex-Kugel-Agglutinations-Assays, immunofluoreszierende Assays,
Biosensor-Assays und niedrig-Licht-Detektions-Assays ("low-light detection
assays") (siehe
U.S. Patent Nrn. 4,376,110 und 4,486,530; siehe auch Antibodies:
A Laboratory Manual, supra).
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Ein
fluoreszierender Antikörper-Test
(FA-test) verwendet einen Fluoreszenz-markierten Antikörper, der
in der Lage ist, an eines der Proteine der Erfindung zu binden.
Für die
Detektion werden visuelle Bestimmungen von einem Techniker unter
der Verwendung von Fluoreszenzmikroskopie gemacht, was zu einem qualitativen
Ergebnis führt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dieser Assay für
die Untersuchung von Gewebeproben und histologischen Sektionen verwendet.
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In
Latex-Kugel-Agglutinations-Assays werden Antikörper gegen eines oder mehrere
Proteine der vorliegenden Erfindung an Latex-Kugeln konjugiert.
Die Antikörper,
die an Latex-Kugeln konjugiert sind, werden dann mit einer Probe
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die den Antikörpern erlaubt,
an die gewünschten Proteine
in der Probe, sofern vorhanden, zu binden. Die Ergebnisse werden
dann visuell abgelesen, was zu einem qualitativen Ergebnis führt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann dieses Format zur Testung vor Ort verwendet werden.
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Enzym-Immuno-Assays
(EIA) schließen
eine Reihe von verschiedenen Assays ein, die imstande sind, Antikörper zu
verwenden, die durch die vorliegende Erfindung zur Verfügung gestellt
werden. So verwendet z. B. ein heterogener indirekter EIA eine feste
Phase, die an einen Antikörper
der Erfindung gekoppelt ist, und eine Affinitäts-gereinigte anti-IgG-Immunoglobulin-Präparation.
Bevorzugterweise ist die feste Phase eine Polystyrol-Mikrotiter-Platte.
Die Antikörper
und die Immunoglobulin-Präparation
werden dann mit der Probe unter Bedingungen in Kontakt gebracht,
die Antikörperbindung
erlauben, wobei diese Bedingungen im Stand der Technik bekannt sind.
Die Ergebnisse eines solchen Assays können visuell abgelesen werden,
werden aber bevorzugterweise unter Verwendung eines Spektrophotometers
abgelesen, wie z. B. eines ELISA-Plattenlesegerätes, um ein quantitatives Ergebnis
zu erhalten.
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Ein
alternatives Festphasen-EIA-Format schließt Plastik-beschichtete Eisenmetall-Kugeln
ein, die in der Lage sind, während
der Verfahren des Assays durch die Mittel eines Magneten bewegt
zu werden. Eine noch andere Alternative ist ein niedrig-Licht-Detektion-Immunoassay-Format
(low-light detection immunoassay format). In diesem sehr sensitivem
Format wird die Lichtemission, die durch geeignet markierte gebundene Antikörper produziert
wird, automatisch quantifiziert. Bevorzugterweise wird die Reaktion
unter Verwendung von Mikrotiter-Platten durchgeführt.
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In
einem Fänger-Antikörper-Sandwich-Enzyme-Assay
ist das gewünschte
Protein zwischen einem Antikörper,
der an eine feste Phase, bevorzugterweise eine Polystyrol-Mikrotiter-Platte, angeheftet
ist und einen markierten Antikörper
gebunden. Bevorzugterweise werden die Ergebnisse unter Verwendung
eines Spektrophotometers, wie z. B. eines ELISA-Plattenlesegeräts, gemessen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird ein radioaktiver Tracer für
die Enzym-vermittelte Detektion in einem EIA substituiert, um einen
Radioimmuno-Assay (RIA) zu produzieren.
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In
einem sequenziellen Assay-Format wird den Reagenzien erlaubt, mit
dem Fänger-Antikörper in
einer schrittweisen Art zu inkubieren. Die Testprobe wird zuerst
mit dem Fänger-Antikörper inkubiert.
Nach einem Waschschritt folgt eine Inkubation mit dem markierten
Antikörper.
In einem simultanen Assay werden die zwei beschriebenen Inkubationsperioden
des sequenziellen Assays kombiniert. Dies eliminiert eine Inkubationsperiode
plus einen Waschschritt.
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Ein
Meßstab/Immunostab-Format
ist im wesentlichen ein Immunoassay, außer dass die feste Phase nicht
eine Polystyrol-Mikrotiter-Platte ist, sondern ein Polystyrol-Paddel
oder – Meßstab. Die
Reagenzien sind die gleichen und das Format kann entweder simultan
oder sequenziell sein.
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In
einem chromatographischen Streifentest-Format werden ein Fänger-Antikörper und
ein markierter Antikörper
auf einem chromatographischen Streifen getrocknet, welcher typischerweise
Nitrozellulose oder Nylon von hoher Porosität gebunden an Zelluloseacetat
ist. Der Fänger-Antikörper wird
gewöhnlicherweise
als eine Linie an einem Ende des Streifens Spray-getrocknet. An
diesem Ende befindet sich ein absorbierendes Material, das in Kontakt
mit dem Streifen ist. Am anderen Ende des Streifens wird der markierte
Antikörper
auf eine Weise abgelagert, die verhindert, dass er in die Membran
absorbiert wird. Gewöhnlicherweise
ist die Markierung, die an den Antikörper angeknüpft ist, eine Latex-Kugel oder kolloidales
Gold. Der Assay kann durch Aufbringen der Probe unmittelbar vor
dem markierten Antikörper
initiiert werden.
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Immunofiltrations/Immunokonzentrations-Formate
kombinieren eine große
Festphasenoberfläche
mit gerichtetem Fluss von Probereagenzien, welche die Bindung von
Antigen an Antikörper
konzentriert und beschleunigt. In einem bevorzugten Format wird
die Testprobe mit einem markierten Antikörper präinkubiert und dann auf die
Festphase, wie z. B. Faserfilter oder Nitrozellulose-Membranen oder ähnliches,
aufgebracht. Die Festphase kann auch mit Latex- oder Glas-Kugeln,
die mit Fänger-Antikörper beschichtet
sind, vorbeschichtet sein. Die Detektion von Analyt erfolgt auf
die gleiche Weise wie im Standard-Immunoassay. Der Fluß von Probe/Reagenzien kann
entweder durch Vakuum oder den Docht-Effekt eines unterliegenden
absorbierenden Materials moduliert werden.
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Ein
Schwellen-Biosensor-Assay ist ein sensitiver, instrumentierter Assay,
der für
das Screening von großen
Zahlen an Proben bei niedrigen Kosten geeignet ist. In einer Ausführungsform
umfasst ein solcher Assay die Verwendung von leicht adressierbaren
potentiometrischen Sensoren, wobei die Reaktion die Detektion einer
pH-Änderung
aufgrund der Bindung des gewünschten
Proteins durch Fänger-Antikörper, Brücken-Antikörper oder
Urease-konjugierte Antikörper
beinhaltet. Nach der Bindung wird eine pH-Änderung hervorgerufen, welche
durch Übersetzung
in ein elektrisches Potential (μVolt)
messbar ist. Dieser Assay wird typischerweise in einem sehr kleinen
Reaktionsvolumen durchgeführt
und ist sehr sensitiv. Weiterhin ist das berichtete Detektionslimit
des Assays 1000 Moleküle
Urease pro Minute.
-
C. Andere Assays
-
Transmembranrezeptoren
sind in viele zelluläre
Kommunikationsprozesse involviert und sind die Ziele von zahlreichen
pharmakologischen Screening-Assays für die Identifizierung und Entwicklung
von neuen therapeutischen Mitteln. Viele dieser Screening-Assays
schauen auf Liganden-induzierte Veränderungen in Zelllinien, die
rekombinanten Rezeptor exprimieren. In einigen Fällen werden sekundäre Botenstoffe
(„second messengers") direkt getestet,
während
in anderen der Rezeptor in eine Zelllinie tranfiziert wird, die
ein Rezeptorgen-Konstrukt
enthält,
dessen Expressionsspiegel durch funktionelle Aktivierung des Rezeptors
(positiv oder negativ) beeinflußt
werden kann. Ein übliches
Ergebnis der Stimulierung von vielen verschiedenen „second
messenger"-Systemen
sind transiente Veränderungen
der intrazellulären
Kalizum-Homeostase. Dies kann das Ergebnis der Ca++-Freisetzung
von verschiedenen intrazellulären
Kompartimenten oder des Einstroms extrazellulären Kalziums sein.
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Kalzium-Transienten
bieten eine sehr sensitive und selektive Methode für die Charakterisierung
der AD4-Genfunktion. Die Expression von rekombinantem AD4 in Zelllinien,
die zuvor mit einem Aequorin-Reporter-Konstrukt transferiert wurden,
kann verwendet werden, um einen AD4-Liganden zu testen und zu identifizieren.
Aequorin ist ein 21 kDa-Photoprotein, das nach Ca++-Bindung eine
irreversible Reaktion begleitet von der Produktion von Licht im
sichtbaren Bereich durchmacht. Weil die Anteilsrate des Aequorin-Verbrauchs proportional
zum physiologischen [Ca++] ist, wurde es für viele Jahre als ein sensitiver
Indikator für
intrazelluläres Kalzium
verwendet. Kürzlich
wurden mehrere verschiedene Aequorin-cDNAs entwickelt, welche das
selektive Abzielen der Aequorin-Expression
in verschiedenen intrazellulären
Kompartimenten erlaubt, einschließlich des Zytoplasmas, des
Kerns und des endoplasmatischen Retikulums. Dies erlaubt, dass eine
Vielzahl von „second
messenger"-gekoppelten
Stoffwechselwegen/Kompartimenten geteset wird.
-
Daher
kann in einer Ausführungsform
eine Zelllinie, welche mutantes AD4 exprimiert, verwendet werden,
um Verbindungen zu identifizieren, welche die mutante Proteinfunktion
auf eine Weise modifizieren, die Wildtyp-AD4-Aktivität imitiert.
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MARKIERUNGEN
-
AD4-Proteine,
Nukleinsäuremoleküle, welche
für solche
Proteine kodieren, anti-AD4-Protein-Antikörper und
Agonisten oder Antagonisten, wie oben und nachfolgend beschrieben,
können
mit einer Vielzahl von Molekülen
markiert werden, einschließlich
z. B. fluoreszierenden Molekülen,
Toxinen und Radionukliden. Repräsentative
Beispiele von fluoreszierenden Molekülen schließen Fluorescein, Phycobili-Proteine,
wie z. B. Phycoerythrin, Rhodamin, Texas-Rot und Luciferase ein.
Repräsentative
Beispiele für
Toxine schließen
Ricin, Abrin, Diphtherie-Toxin, Cholera-Toxin, Gelonin, antivirales
Kermesberen-Protein,
Tritin, Shigella-Toxin und Pseudomonas Exotoxin A ein. Repräsentative
Beispiele für
Radionuklide schließen
Cu-64, Ga-67, Ga-68, Zr-89, Ru-97, Tc-99m, Rh-105, Pd-109, In-111, I-123, I-125,
I-131, Re-186, Re-188, Au-198, Au-199, Pb-203, At-211, Pb-212 und
Bi-212 ein. Zusätzlich können die
oben beschriebenen Antikörper
auch markiert sein oder an einen Partner eines Liganden-Bindungspaares
konjugiert sein. Repräsentative
Beispiele schließen
Avidin-Biotin und Riboflavin-Riboflavin-Bindungsprotein ein.
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Verfahren
zur Konjugierung oder Markierung der AD4-Proteine, Nukleinsäure-Moleküle, welche
für solche
Proteine kodieren, anti-AD4-Protein-Antikörper und Agonisten oder Antagonisten,
wie oben diskutiert, mit den repräsentativen Markierungen, wie
oben dargestellt, könnten
einfach von einem Durchschnittsfachmann erreicht werden (siehe Trichothecene
Antibody Conjugate, U.S. Patent Nr. 4,744,981; Antibody Conjugate,
U.S. Patent Nr. 5,106,951; Fluorogenic Materials and Labeling Techniques,
U.S. Patent Nr. 4,018,884; Metal Radionuclide Labeled Proteins for
Diagnosis and Therapy, U.S. Patent Nr. 4,897,255; und Metal Radionuclide
Chelating Compounds for Improved Chelation Kinetics, U.S. Patent
Nr. 4,988,496; siehe auch Inman, Methods In Enzymology, Vol. 34,
Affinity Techniques, Enzyme Purification: Part B, Jakoby and Wilchek
(eds.), Academic Press, New York, p. 30, 1974; siehe auch Wilchek
and Bayer, „The
Avidin-Biotin Complex in Bioanalytical Applications," Anal. Biochem. 171:1-32,
1988).
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PHARMAZEUTISCHE
ZUSAMMENSETZUNGEN
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Wie
oben erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung auch eine Vielzahl von pharmazeutischen
Zusammensetzungen, umfassend eines der oben beschriebenen AD4-Proteine,
Nukleinsäure-Moleküle, Vektoren, Antikörper, Wirtszellen,
Agonisten oder Antagonisten, zusammen mit einem pharmazeutischen
oder physiologisch akzeptablen Träger, Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel
zur Verfügung.
Im allgemeinen sollen solche Träger
bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen für den Empfänger nicht
toxisch sein. Gewöhnlicherweise
bringt die Präparation
solcher Zusammensetzungen das Kombinieren des therapeutischen Mittels mit
Puffern, Antioxidantien, wie z. B. Ascorbinsäure, Polypeptiden mit niedrigem
Molekulargewicht (weniger als ungefähr 10 Reste), Proteinen, Aminosäuren, Kohlenhydraten,
einschließlich
Glukose, Sucrose oder Dextrine, gelatierende Mittel, wie z. B. EDTA,
Glutathion und andere Stabilisatoren und Hilfsstoffe, mit sich.
Neutrale gepufferte Saline oder Saline gemischt mit nicht spezifischem
Serumalbumin sind exemplarische geeignete Verdünnungsmittel.
-
Zusätzlich können die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung für die Verabreichung
auf einer Vielzahl von verschiedenen Wegen hergestellt werden, obwohl
die intrakraniellen Wege bevorzugt werden. Zusätzlich können pharmazeutische Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung in Behältnisse zusammen mit Verpackungsmaterial
gegeben werden, welches Instruktionen in Bezug auf die Verwendung
von solchen pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Verfügung stellt.
Im allgemeinen werden solche Instruktionen eine konkrete Äußerung enthalten,
welche die Reagenzien-Konzentration
beschreibt sowie in bestimmten Ausführungsformen relative Mengen
an Hilfsstoff-Inhaltsstoffen oder Verdünnungsmittel (z. B. Wasser,
Saline oder PBS), welche notwendig sein können, um die pharmazeutische
Zusammensetzung wiederherzustellen.
-
VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG
ODER VORBEUGUNG DER ALZHEIMER-KRANKHEIT
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Methoden für die Behandlung oder Vorbeugung
der Alzheimer-Krankheit zur Verfügung,
die für
die Verabreichung eines Vektors (z. B. Expressionsvektor, viraler
Vektor oder virales Partikel, enthaltend einen Vektor) oder eines
Nukleinsäuremoleküls allein,
wie oben beschrieben, an einen Patienten geeignet sind, wobei die
Wahrscheinlichkeit von Alzheimer-Krankheit reduziert wird oder der
Ausbruch von Alzheimer-Krankheit verzögert wird.
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Gleichermaßen können therapeutische
Peptide, Peptidomimetika oder kleine Moleküle verwendet werden, um den
Ausbruch der Alzheimer-Krankheit zu verzögern, die Symptome zu verhindern
oder das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten oder zu verzögern. Solche
Therapeutika sind für
das Testen in einem transgenen Tiermodell, welches mutantes Protein,
Wiltyp- und mutantes Protein exprimiert, oder für das Testen in einem in vitro
Assay-System geeignet.
-
Ein
solches in vitro Assay-System misst die Menge an hergestelltem Amyloid-Protein.
Kurz zur Illustration, eine Zelle, die das AD4-Gen-Produkt und Amyloid
exprimiert, wird bei Anwesenheit eines Kandidaten eines therapeutischen
Moleküls
kultiviert. Das von der Zelle exprimierte AD4-Protein kann entweder
Wildtyp oder mutantes Protein sein. In jedem Fall wird die Menge
an produziertem Amyloid-Protein der Zellen gemessen, welche mit
oder ohne (Kontrolle) dem therapeutischen Kandidaten inkubiert werden.
Kurz als Beispiel, Zellen werden in Medium, das 35S-Methionin
enthält,
markiert und bei Anwesenheit (oder Abwesenheit) des therapeutischen
Kandidaten inkubiert. Amyloid-Protein wird im Kulturüberstand
durch Immunopräzipitation und
SDS-PAGE-Elektrophorese oder durch ELISA detektiert. Eine statistisch
signifikante Reduktion von Amyloid-Protein im Vergleich zur Kontrolle
deutet auf ein Therapeutikum hin, das geeignet ist zur Anwendung
in der Vorbeugung oder Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
-
Alternativ
dazu können
transgene Tiere, die Alzheimer-Krankheit-Protein exprimieren, verwendet
werden, um Kandidaten-Therapeutika zu testen. Amyloid-Protein wird
gemessen, oder, in dem Fall dass die Tiere andere Krankheitssymptome
zeigen, wie z. B. Gedächtnis
oder Lernverlust, wird eine Steigerung des Gedächtnisses oder Lernens gemessen.
Gedächtnis
und Lernen werden in Nagetieren durch das Morris-Wasser-Labyrinth
(„Morris
water maze") (Stewart
and Morris in Behavioral Neuroscience, R. Saghal, Ed. (IRLPress,
1993, p. 107) und das Y-Labyrinth („Y-maze") (Brits et al., Brain Res. Bull. 6:71,
1981) getestet. Die Therapeutika werden den Tieren vor der Testung
verabreicht. Die Antwortzeit in Tests wird gemessen und eine Verbesserung des
Gedächtnisses
und Lernens wird durch eine statistisch signifikante Abnahme in
den Zeit-Tests demonstriert.
-
Wie
oben angeführt,
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung
der Alzheimer-Krankheit durch die Verabreichung einer therapeutisch
effektiven Menge eines Antagonisten oder einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, wie hierin beschrieben, an einen Patienten zur
Verfügung.
Solche Patienten können
durch klinische Diagnose, die auf Symptomen der Demenz oder des
Lern- und Gedächtnisverlustes
basieren, welche nicht anderen Ursachen zugeschrieben werden können, identifiziert
werden. Zusätzlich
können
Patienten auch durch die Diagnose einer Hirnatrophie, die durch
magnetisches Resonanz-Imaging bestimmt wird, identifiziert werden.
-
Kognitives
Verhalten bei AD kann durch einen von verschiedenen Tests gemessen
werden (siehe Gershon et al., Clinical Evaluation of Psychotropic
Drugs: Principles and Guidelines, Prien and Robinson (eds.), Raven
Press, Ltd., New Youk, 1994, p. 467). Ein solcher Test, BCRS, ist
so ausgeführt,
um nur kognitive Funktionen zu messen: Konzentration, Kurzzeitgedächtnis,
Vergangenheitsgedächtnis,
Orientierung, Funktionieren und Selbstfürsorge. Dieser Test sowie der
Weschler-Memory-Scale und der Alzheimer-Krankheitassoziierte Scale
können
verwendet werden, um Verbesserung nach einer therapeutischer Behandlung
zu bestimmen. „Verbesserung" bei der Alzheimer-Krankheit
liegt vor, wenn ein statistisch signifikanter Unterschied in der Richtung
der Normalität
in dem Weschler-Memory-Scale-Test
vorliegt. Zum Beispiel werden die Testergebnisse der Leistung von
behandelten Patienten mit Mitgliedern der Placebo-Gruppe oder zwischen
nachfolgenden Tests verglichen, die mit demselben Patienten durchgeführt werden.
Eine Verbesserung im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst auch
eine Verzögerung
des Alters, in dem Alzheimer-Krankheit ausbricht.
-
Wie
dem Fachmann offensichtlich sein wird, wird die Menge und Frequenz
der Verabreichung natürlich von
solchen Faktoren wie der Natur und Schwere der Indikation, die behandelt
wird, der gewünschten
Antwort, dem Zustand des Patienten usw. abhängen. Typischerweise können die
Zusammensetzungen durch eine Vielzahl von Techniken verabreicht
werden, obwohl die intra-kraniellen Wege oftmals bevorzugt werden.
-
In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Vektoren, welche die Nukleinsäuremoleküle, welche für die oben
beschriebenen AD4-Proteine kodieren, enthalten oder exprimieren,
oder sogar die Nukleinsäuremoleküle selbst
mittels einer Vielzahl von alternativen Techniken verabreicht werden,
einschließlich
z. B. Verabreichung von Asialoosomucoid (ASOR), konjugiert mit Poly-(L-Lysin)-DNA-Komplexen
(Cristano et al., PNAS 92122-92126, 1993); DNA, die mit getötetem Adenovirus
verbunden ist (Curiel et al., Hum. Gene Ther. 3(2):147-154, 1992),
Cytofectin-vermittelte Einführung
(DMRIE-DOPE, Vical, Kalifornien), direkte DNA-Injektion (Acsadi
et al., Nature 352:815-818, 1991); DNA-Ligand (Wu et al., J. of Biol. Chem. 264:16985-16987,
1989); Lipofektion (Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:7413-7417,
1989); Liposome (Pickering et al. Circ. 89(1):13-21, 1994; und Wang et al., PNAS 84:7851-7855,
1987); Mikroprojektil-Bombardierung (Williams et al., PNAS 88:2726-2730,
1991) und direkte Zuführung
von Nukleinsäuren,
welche für das
AD4-Protein selbst kodieren, entweder allein (Vile and Hart, Cancer
Res. 53:3860-3864, 1993) oder unter der Verwendung von PEG-Nukleinsäure-Komplexen.
-
Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration und nicht zur Limitierung
angeboten.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Gen-Kartierung des AD-Locus
der Wolga-Deutschen-Verwandtschaft
-
Die
Wolga-Deutschen-Verwandtschaften sind eine Gruppe von 7 verwandten
Familien mit autosomaler dominanter Alzheimer-Krankheit (AD) mit
frühem
Ausbruch. Diese Familien stammen von einer Gruppe von Deutschen,
welche in den 1760er Jahren in die Region des Wolgaflusses in Russland
emigrierten. Die Wolga-Deutschen (VG) blieben kulturell verschieden
von der umgebenden russischen Bevölkerung und waren offensichtlich
relativ isoliert bis in dieses Jahrhundert. 1987 identifizierten
Bird und Kollegen (Bird, et al., Ann. Neurol. 23:25-31, 1988) 5
VG-Verwandtschaften mit AD mit frühem Ausbruch. Nachfolgend wurden
2 zusätzliche
VG-Familien mit frühem
Ausbruch identifiziert (Bird, et al., Ann. Neurol. 25:12-25, 1989).
Zusätzlich
wurden andere Familien mit frühem
Ausbruch der Krankheit identifiziert, in welchen ebenso wie bei
der VG-Verwandtschaft das APP-Gen und der Chromosom 14-Locus als
Träger
des ursächlichen
Gens ausgeschlossen wurden. Zu diesen Familien gehören 4 schwedische
Familien mit einem mittleren Alter des Ausbruchs im Bereich von
55 bis 64 Jahren und 2 holländische
Familien mit einem mittleren Ausbruchsalter von 52 und 59 Jahren.
Die 7 VG-Familien sind Nachfahren von Einwohnern von 3 benachbarten
Dörfern
der Wolgaregion in Rußland.
Obwohl ein gemeinsamer Vorfahre nicht gefunden werden konnte, spricht
der einzigartige ethnische Ursprung gekoppelt mit 150 Jahren relativer
genetischer Isolation dafür,
dass AD in diesen Familien wahrscheinlich das Ergebnis eines gemeinsamen
genetischen Begründers
ist. Die Vererbung von AD in diesen Verwandten scheint autosomal
dominant zu sein. Der Ausbruch von AD in diesen Familien reicht
von 40 bis 81 Jahren mit einem Familiendurchschnittsalter des Ausbruchs
im Bereich von 51 bis 65 Jahren (Bird et al., supra, Tabelle 1).
Zahlreiche betroffene Subjekte in diesen Familien wurden extensiv
charakterisiert und zwar klinisch und neuropathologisch und bei
mindestens einem betroffenes Subjekt von jeder Familie wurde die
Diagnose von AD durch Autopsie bestätigt. Außer des relativ frühen Alters
des Ausbruchs ist AD in den VG klinisch und pathologisch von typischer
AD nicht unterscheidbar. Neurofibilläre Tangles, Aβ- neuritische Plaques
und andere Veränderungen,
die mit AD assoziiert sind, wurden in multiplen Autopsien beobachtet. Tabelle
1. VG-Verwandte, die für
Verbindungsanalyse verwendet wurden.
- * schließt ein unbetroffenes Subjekt
ein, an dem Autopsie durchgeführt
wurde.
- ✞ Zahlen in Klammern zeigen an, dass DNA-Proben entweder
als Paraffinblöcke
oder gefrorenes Gehirn von Autopsie-Material erhalten wurden.
-
Der
Locus, der für
AD in den VG-Verwandten verantwortlich ist, wurde nicht zuvor genetisch
kartiert. Verbindungs-Analyse sowie Mutations-Analyse der VG-Familien
mit Chromosom 21- und Chromosom 14-Markern (AD3-Locus und APOE-Locus)
führte
zu negativen Ergebnissen. Weiterhin kosegregiert der Locus, der für AD in
den VG-Verwandten verantwortlich ist, nicht mit den Markern des
APP-Locus, und im APP-Gen konnten keine Mutationen detektiert werden.
-
Verbindungs-Analyse
wurde verwendet, um das Genom nach dem Locus, der AD in diesen VG-Familien
verursacht, abzusuchen. DNA wurde von Lymphoblastoiden-Zelllinien
von 139 Individuen, einschließlich 37
betroffenen Subjekten, präpariert.
Wenn suggestiver Beweis für
Verbindung gefunden wurde, wurde Autopsie-abgeleitetes Gewebe, entweder
gefroren oder in Paraffin eingelegt, verwendet, um DNA von 8 zusätzlichen betroffenen
Subjekten zu präparieren,
von denen kein anderes Gewebe erhältlich war. Die Marker auf
allen Chromosomen wurden genotypisiert und analysiert unter Verwendung
der LOD-Score-Methode
(Morton, Am. J. Hum. Genet. 7:277, 1955; Hodge, et al., Am J. Hum.
Genet. 35:1139, 1983). Für
den Genom-Screen wurde der Beweis für Verbindung evaluiert unter
der Annahme von autosomaler dominanter Vererbung mit Alters-abhängiger Penetranz
und einer 0%igen sporadischen Rate. LOD-Punktzahlen („lod scores") wurden ebenso unter
der Verwendung eines Niedrig (1%)-Penetranzmodells berechnet, welches
keine Annahme über
den Krankheitsstatus von Risikoindividuen macht und dadurch als
Kontrolle dafür
dient, dass Information über
Verbindung primär
von den betroffenen Individuen abgeleitet ist (in welchen der Genotyp
des Krankheits-Locus genauer bekannt ist im Vergleich zu den Risikosubjekten).
Publizierte Marker-Allel-Frequenzen (genomische Datenbank) wurden
verwendet, wenn nicht kritische Allel-Frequenzen signifikant niedriger
waren als diejenigen, die in den VG geschätzt wurden. In diesem Fall
wurden Frequenzen, die von den VG-Stammbäumen erhalten wurden, unter
der Verwendung aller Subjekte (Betroffene, Risiko und Ehegatten)
verwendet. Dieser konservative Ansatz wurde während des Screenings verwendet,
weil die Unterschätzung
der Frequenz eines Allels, was mit der Krankheit kosegregiert, einen
falsch positiven Beweis für
Verbindung ergeben kann (Ott, Am. J. Hum. Genet. 51:283, 1992).
Jedoch wird dieser Ansatz LOD-Punktzahlen („lod scores") unterschätzen, wenn
die wahre Allel-Sequenz niedriger als erwartet ist. In dieser Studie
wurden 162 öffentlich
erhältliche
Marker genotypisiert. Unter diesen waren 70 STRP-Marker mit Heterozygosität-Werten von meistens > 0,70, die ≥20 cM voneinander
entfernt waren.
-
Diese
Arbeit demonstriert die Anwesenheit eines zuvor nicht kartierten
AD-Locus auf Chromosom 1g31-42.
-
Anfängliche
suggestive LOD-Punktzahlen („lod
scores") für Chromosom
1 wurden von den Markern D1S103 (Zmax =
1.79, θ =
0,10) und D1S249 (Zmax = 1,76, θ = 0,20)
erhalten (Tabelle 2), welche ungefähr 25 cM separiert sind (1). Nachfolgend wurden 21 andere Marker
in dieser Region umfassend 55 cM analysiert (Tabelle 2). Unter der
Verwendung der konservativen Screening-Analyse-Bedingungen wurde
signifikanter Beweis für
Verbindung (Zmax ≥3,0) mit D1S479 (Zmax =
4,40, θ =
0,11) erhalten. Dieser LOD-Punktwert („lod score") war ähnlich zu den durch frühere Power-Analysen
vorhergesagte. Der größte Anteil
des Beweises für Verbindung
stammt von den Familien HB und R, wobei positive LOD-Werten ebenso für Familien
W, H und HD beobachtet wurden (Tabelle 3). Nachfolgend kosegregierte
ein 112 bp-Allel von D1S479 mit der Krankheit in 5 von 7 Familien,
was mit einem gemeinsamen genetischen Begründer konsistent ist. Andere
Marker in der Region ergaben positive, wenn auch nicht signifikante
LOD-Werte (z. B. D1S439, Zmax = 2,82, θ = 0,17;
D1S320, Zmax = 1,87, θ = 0,14; D1S103, Zmax =
2,40, θ =
0,008; Tabelle 2).
-
Tabelle
2 demonstriert, dass FAD mit Chromosom 1-Markern verbunden ist.
Genotypen wurden durch konventionelle Methoden, wie z. B. PCR, durchgeführt. Alle
Genotypen für
D1S479 wurden als Duplikat bestimmt. Für Marker D1S227, D1S320, D1S213,
D1S439, D1S479, D1S225 und D1S103 wurden die Genotypen von 8 Proben
von betroffenen Subjekten bestimmt, die entweder von Paraffinblöcken oder
gefrorenem Gehirnmaterial stammten (nicht alle Proben amplifizierten
mit allen Markern). LOD-Punktzahlen („lod scores") wurden unter Verwendung
des Computerprogramms LIPED (Ott, Am. J. Hum. Genet, 26:588, 1974)
unter der Annahme von Alters-abhängiger
Penetranz (Morton, Am. J. Hum. Genet, 7:277, 1955) berechnet. Tabelle
2. LOD-Punktzahlen („lod
scores") für die Verbindung
von FAD mit Chromosom 1-Markern* Rekombinations-Fraktion
(θ)
- * LOD-Punktzahlen („lod scores") wurden unter der
Verwendung von veröffentlichten
Allel-Frequenzen
berechnet, außer
für D1S479.
Für diesen
Marker wurde die Allel-Frequenz für das 112 bp-Allel von den
VG-Subjekten als eine Gruppe abgeleitet, während die Sequenzen für die anderen
Allele von publizierten Werten (17) stammen.
- ✞ Het., Heterozygosität.
-
In
Tabelle 3 wird die Familien-LOD-Punktzahl („lod score") für
die Verbindung von AD zu dem Marker D1S479 dargestellt. Bedingungen
1 und 2 sind Alters-abhängige
Penetranz mit VG bzw. CEPH-Allel-Sequenzen; Bedingungen 3 und 4
sind Alters-abhängige
Penetranz mit einer sporadischen Korrektionsfunktion unter der Verwendung
von VG bzw. CEPH-Allel-Frequenzen.
Für die
H-, HB- und R-Familien wurde die maximale LOD-Punktzahl mit D1S479
erhalten. Für
andere Familien wurden maximale LOD-Werte mit anderen Markern erhalten
(HD; D1S103, Zmax = 1,75, θ = 0,001,
Bedingung 4), D1S249 (KS; D1S412, Zmax =
1,20, θ =
0,10, Bedingung 2) und D1S439/D1S227 (W; D1S227 und D1S439, Zmax = 0,78, θ = 0,001, Bedingung 4). Kein
Marker war für
die WFL-Familie unter irgendeiner Bedingung positiv. Nachdem Niedrig
(1%)-Penetranzmodell betrugen Zmax Werte
3,04 (θ =
0,10) und 1,27 (θ =
0,15) für
die Kontrolle bzw. VG-Allel-Frequenzen.
-
Tabelle
3. Familien-LOD-Punktzahl („lod
scores") für die Verbindung
von AD mit D1S479
-
In
den VG-Stammbäumen
sind die Genotypen von vielen verstorbenen Individuen, die mit den
geprobten Subjekten verwandt sind, nicht erhältlich (z. B. alle Individuen
in Generationen I-III in 2). Aufgrund
des Problems der fehlenden Daten können Marker-Allel-Frequenzen die Verbindungs-Analyseergebnisse
beeinflussen. Für
die meisten der verwendeten Marker waren die Allel-Sequenzen in
den VG-Familien mit denen der Kontrollen gleich. Jedoch war D1S479
in 5 der Familien (H, HB, HD, R und W) substantiell häufiger in
den betroffenen Subjekten (0,32 in betroffenen Subjekten, 0,18 in
allen VG-Subjekten)
im Vergleich zur Frequenz von 0,04 in den Kontrollen. So eine Erhöhung in
der Frequenz für
ein eng verbundenes Marker-Allel wird erwartet. Wenn Kontroll-Sequenzen
basierend auf nicht betroffenen VG-Ehegatten für das 112 bp D1S479-Allel verwendet
wurden, erhöhte
sich die maximale LOD-Punktzahl („lod score") für
D1S479 von Zmax = 4,40 (θ = 0,11) auf Zmax =
6,29 (θ =
0,10) (Tabelle 3).
-
Verbindungsanalyse
kann durch die Anwesenheit von Phänokopien in den Stammbäumen (nicht-AD Demenz-Fälle oder
AD, die durch etwas anderes als das Hauptgen, segregierend in diesen
Familien, verursacht wird) beeinflusst werden. Phänokopien
können
die Kraft (Power), Verbindung zu detektieren und das geschätzte θ zu erhöhen, reduzieren
(Cavalli-Sforza and King, Am. J. Hum. Genet. 38:599, 1986). Phänokopien sind
ein potentielles Problem in den VG-Verwandten, weil der Bereich
des Ausbruchs-Alters für
AD in diesen Familien sich bis auf ein Alter von 82 Jahren ausdehnt
(Tabelle 1), welches mit dem üblichen
späten
Ausbruch von AD überlappt.
Um die Anwesenheit von AD-Fällen
mit spätem
Ausbruch in diesen Familien zu korrigieren, wurde ein Phänokopie-Korrektionsmodell
verwendet (Schellenberg, et al., Am J. Hum. Genet. 53:619, 1993), dass
annimmt, wenn das Alter des Ausbruchs für ein Subjekt zunimmt, die
Wahrscheinlichkeit, dass der Fall eine Phänokopie ist, erhöht ist.
Trotz des Faktes, dass bei Abwesenheit von wahren Phänokopien
dieses Modell die Kraft („power"), Verbindung zu
detektieren, reduziert, erhöhten
sich die LOD-Punktzahlen für
alle analysierten Marker (Margaritte et al., Am. J. Hum. Genet.
50:1231, 1992). Für
D1S479 erhöhten
sich die Zmax-Werte von 6,29 auf 6,51 und
von 4,40 auf 4,60 unter der Verwendung der Kontrolle bzw. VG-Allel-Sequenz für das 112
bp-Allel. Bei diesem Modell betrug die maximale D1S479 LOD-Punktzahl
für eine
einzelne Familie für
D1S479 2,95 (θ =
0,09) für
die R-Familie. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass mindestens einige
der AD-Fälle in diesen
Familien möglicherweise
Phänokopien
sind.
-
Für die R-Familie
wurden Haplotypen unter der Verwendung der 23 Marker, umfassend
ungefähr
55 cM von Chromosom 1, konstruiert (7). Ein
gemeinsamer Haplotyp zwischen D1S439/D1S479 und D1S306 wurde in
allen bis auf eines der betroffenen Subjekte beobachtet (IV-1, 7).
Dieses Individuum teilte nicht den Krankheits-Haplotyp entlang der
gesamten Region, hatte ein Ausbruchsalter von 67 Jahren, welches
größer als
2 SD über
dem Familiendurchschnitt liegt, und hatte einen ε4/ε4-Genotyp auf dem APOE-Locus.
Dieser APOE-Genotyp wird mit niedrigem Ausbruchsalter für AD mit
spätem
Ausbruch assoziiert (Corder, et al., Science 261:921, 1993). Daher
kann dieses Subjekt eine Phänokopie
sein. In anderen Familien war ein genaues Bestimmen eines gemeinsamen
Krankheits-Haplotys aufgrund fehlender Daten schwierig und wird extensive
Multi-Analyse benötigen.
Jedoch segregierte für
D1S479 das 112 bp-Allel mit der Krankheit in den H, HB, HD, W und
R-Stammbäumen. In
der HD-Familie hat das eine betroffene Subjekt, welches nicht das
112 bp Allel hat, ein Ausbruchsalter von 75 Jahren und war ε3/ε4 auf dem
APOE-Locus. Jedoch könnte
das Ausbruchsalter allein nicht verwendet werden, um unzweideutig
zu bestimmen, ob ein Subjekt eine Phänokopie ist. In der HB-Familie
teilten Subjekte mit Ausbrüchen
von bis zu 75 Jahren das D1S479 112 Allel mit anderen jüngeren betroffenen
Subjekten. Die KS-Familie
ist die einzige VG-Verwandtschaft, in welcher keines der betroffenen
Subjekte das D1S479 112 bp-Allel hat. Die Analyse dieser Familie
ist aufgrund des späten
Ausbruchsalters (64,8 Jahre) und weil von den 8 betroffenen Subjekten
3 APOE ε4/ε4-Homozygote
(Ausbruchsalter von 57, 58 und 67 Jahren) und 4 ε4-Heterozygote (Ausbruchsalter
67, 68, 68 und 71 Jahren) waren, kompliziert. Daher könnte die
KS-Familie ein Beispiel für
genetische Heterogenität
innerhalb der VG-Verwandten sein, obwohl Gruppen-Heterogenitätstests
keine Heterogenität
detektierten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Auffinden
desselben seltenen Allels, das mit AD in den meisten VG-Stammbäume segregiert,
die Hypothese von einem gemeinsamen genetischen Begründer für die meisten
der Familien unterstützt.
Wie hierin beschrieben, bestätigen
die Sequenzdaten von den VG-Patienten diese Hypothese.
-
Zusammengenommen
demonstrieren diese Daten die Anwesenheit eines AD-Locus auf 1q31-42. Die Analyse von
Rekombinanten in der R-Familie definiert die Kandidatenregion als
zwischen D1S225 (Subjekte VI-3 und V-3 in 2) und
D1S217 (Subjekt IV-16), eine Region umfassend 14 cM (8).
-
BEISPIEL 2
-
Klonierung des AD4-Gens
von Chromosom 1 unter der Verwendung von YACS
-
YAC-Klone,
abgeleitet von Chromosom 1, wurden von der CEPH-Genethon-Bibliothek
erhalten und wurden für
die Region, umfassend D1S229 bis D1S103 durch 2 verschiedene Verfahren
identifiziert.
-
Im
ersten Verfahren wurde die CEPH-Genethon-YAC-Bibliothek für PCR-basiertes
Screening angeordnet. Diese öffentlich
erhältliche
Bibliothek (Bellanne-Chantelot, et al., Cell 70, 1059-1068, 1992)
wurde von Glen Evans (Salk Institute) als 21.792 Klone in 227 96-Well-Platten erhalten.
Für die
DNA-Präparation
wurden Kolonien separat in 1,5 ml flüssigem Medium gewachsen, geerntet
und zusammengeführt.
Spheroplasten wurden durch Verdau mit Lyticase hergestellt. DNA
wurde durch Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol-Extraktionen gereinigt
und durch Addition von Natriumacetat und Ethanol präzipitiert.
Nach Resuspension und RNase-Behandlung war die DNA fertig für die PCR-Amplifizierung.
-
Ein
zweidimensionales YAC-Zusammenführungs-Schema
erlaubte die Identifizierung von spezifischen YAC-Adressen durch
PCR-Screening (Amemiya, et al., Nucl. Acids. Res. 20:2559-2563,
1992). Die Bibliothek wurde in fünf
Sätze unterteilt
(4 × 48
und 1 × 35
Ablagen). Duplikate wurden von jedem Satz angefertigt. Eine Kopie
von jedem der 5 Sätze
wurde für
die erste Dimension der horizontalen Basis-Pool verwendet (jeder
Pool stellt alle Klone von einer einzelnen 96-Well-Platte dar).
Die zweite Kopie wurde für
die zweite Dimension der vertikalen Basis-Pools verwendet (die Pools
enthalten Klone von einer spezifischen Well-Position, wie z. B.
A1 für
Platten von einem Satz). Die Pools innerhalb jedes Satzes werden
weiterhin kombiniert, um PCR-Screening zu ermöglichen. Für jeden Satz wurden horizontale
Pools kombiniert, um 4 super-horizontale Pools zu generieren. Jeder
super-horizontale Pool enthielt Klone von 12 aufeinander folgenden
Platten (Platten 1-12, 13-24,
25-36, 37-48). Die zweite Dimension wurde kombiniert, um 8 super-vertikalale
Pools pro Satz zu produzieren. Jeder super-vertikale Pool enthielt
Klone von jeder Reihe in einem Satz (A, B, C, ... etc.). Damit war
die gesamte Bibliothek auf 19 super-horizontale Pools (4 × 4 Sätze + 3 × 1 Satz)
und 40 super-vertikale Pools (8 × 5 Sätze) reduziert. Auf diese Weise
können
Kandidaten-Klone nach zwei PCR-Runden gefunden werden, das heißt eine
erste Runde mit Super-Pool und eine zweite Runde mit dem Basis-Pool.
Wenn multiple Treffer vorkommen, ist eine finale PCR-Runde notwendig.
-
Die
YAC-Bibliothek wurde unter der Verwendung von Primern für STS D1S320
und D1S479 gescreent, wie in 9 gezeigt.
Dieses Screening führte
zu den folgenden YACs: 920e7, 859b6, 9043.
-
In
dem zweiten Verfahren wurde eine Datenbank befragt. Die CEPH-Genethon
INFO-Klon-Datenbank enthält Informationen
bezüglich
der genetischen Marker und des STS-Gehaltes von YACs in der CEPH-Genethon-
YAC-Bibliothek. Diese Datenbank wurde mit den folgenden Markern
befragt: D1S229, D1S227, D1S213, D1S479, D1S439, D1S225, D1S103,
D1S495. Die identifizierten YACs waren 857h3, 9342, 957g10, 881b8, 913e10,
810e5, 921d12, 865c8, 920e7, 859b6, 736b6, 746d7, 748h9, 748e2,
753a5, 753d8, 753d9, 7531, 753fl2, 753h3, 757d8, 759b10, 757f9,
761h10, 767b1, 767d1, 767g1, 769fl1, 786a8, 786fl1, 820g5, 824g8, 824g9,
824g11, 826b3, 826b5, 831e4, 849a7, 856a7, 880d12, 897f9, 899f1,
899h1, 920g1, 9043, 915e8, 922a10, 933a8, 958e10, 978g10 und 9793.
Einige dieser YACs enthalten den Marker, der in der Abfrage verwendet
wurde, und einige sind mit den YACs verbunden, welche den Marker
enthalten, der in der Datenbankabfrage verwendet wurde. Insgesamt
wurden durch die kombinierten Verfahren 60 YACs identifiziert.
-
YAC-DNA
wurde von jedem YAC-Klon präpariert.
Die YAC-DNA wurde danach unter der Verwendung der Primer, wie in 9 gezeigt,
amplifiziert. Eine YAC-Contig-Karte („YAC contig map"), die teilweise
die Region von D1S229 bis D1S103 erfaßt, wurde konstruiert.
-
EST
T03796 (10) wurde in der EST GenBan-Datenbank
als eine Sequenz mit Homologie zu den AD-Genklonen von Chromosom
14 auf der Nukleotidebene und der Aminosäureebene identifiziert. Oligonukleotid-Primer
EP1F und EP1R und KM7749 und KM7750 wurden für die PCR-Amplifizierung verwendet (11). Aufgrund der gegebenen EST-Sequenz betrug
die erwartete Größe ungefähr 140 bp
(für Primer EP1F
und EP1R) oder 190 bp (für
Primer KM7749 und KM7750). Wenn humane genomische DNA amplifiziert wurde,
wurde eine 1.300 bp-Bande beobachtet. Die Amplifizierung der YACs
der Wolga-Deutschen-Genregion von
Chromosom 1 mit denselben Primern führte zu einem 2,5 kb-Fragment von vier
verschiedenen Isolaten von YAC 921d12. Ein Isolat von 921d12 führte nicht
zu diesem Fragment, aber es war kleiner und vermutlich gelöscht für das 2,5
kb-Fragment. Für YAC 921d12
wurde kürzlich
gezeigt, dass es die Marker D1S439 und D1S479 enthält.
-
Zusätzlich wurde
eine Reihe von Nagetier-humanen Hybrid-Zelllinien, die von dem Coriell
Institute for Medical Research erhalten wurden, mit denselben Primern
amplifiziert. Diese Zelllinien enthalten eines oder einige humane
Chromosomen auf einem Nagetier-Hintergrund (entweder Maus oder Hamster).
Nur Zellen, die humanes Chromosom 1 enthielten, hatten die 2,5 kb-Bande.
-
DNA
von YAC 921d12 wurde mit den Primern EP1F und EP1R und nachfolgend
mit WWF und WWR (11) amplifiziert, um ein 2,5
kb-Fragment zu produzieren. DNA-Sequenz-Analysen dieses 2,5 kb-Fragments wurde
mit den Primern WWF und WWF1L (2) durchgeführt, um
Sequenz ELL 1.1 zu erhalten (10).
Diese Sequenz enthält
an ihrem 5' Ende
einen Teil von EST T03796. Dieses 2,5 kb-Fragment wurde ebenso mit
den Primern WWR und WWR1R sequenziert, was zur Sequenz ELL1.2 führte, welche
ebenso einen Teil der DNA-Sequenz von T03796 enthielt. Die 2,5 kb-Bande
von YAC 921d12 wurde reamplifiziert, gereinigt und mittels der Primer
WWF, WWF1L, WWR und WWR1R sequenziert. Die Sequenz dieser DNA-Moleküle ist in 10 gezeigt. In diesem Fragment waren 119 bp an
dem 5' Ende und
96 bp an dem 3' Ende
mit der EST-Sequenz identisch. Zusätzlich wurden ein Spleiß-Akzeptor
und eine Donor-Sequenz an beiden Verbindungen („junctions") der EST-Sequenz beobachtet, was vorschlägt, dass
die Zwischensequenz ein Intron des Chromosom 1-Gens ist. Daher ist
EST T03796 auf YAC 921D12 und ist ein Kandidat, der mindestens einen
Teil des Wolga-Deutschen-AD-Gens enthält.
-
cDNAs,
die für
das AD-Gen kodieren, wurden wie folgt isoliert. Eine Million Klone
von einer Werner-Syndrom Fibroblasten-cDNA-Bibliothek oder einer
B616 humanen Gehirn-cDNA-Bibliothek
wurden ausplattiert und auf Duralon-Membranen (Stratagene) transferiert.
Die Filter wurden für
eine halbe Stunde in Church-Gilbert Hybridization Solution (0,5
M Na-Phosphat, pH
7, 0,7% (w/v) SDS, 1% (w/v) BSA) bei 65°C prä-hybridisiert und unter der
Verwendung von 500.000 cpm/ml eines 140 bp PCR-Produktes, das von
den EP1-Primern amplifiziert wurde (140 bp der EST T03796), oder
eines 190 bp PCR-Produktes, das von den Primern KM7749 und KM7750
amplifiziert wurde, gescreent. Die Sonde wurde unter Verwendung
einer „random
primed"-Methode
(Boehringer-Mannheim) für
eine halbe Stunde markiert und nicht eingebaute Nukleotide wurden
durch eine Microspin s-200 HR-Säule
(Pharmacia) entfernt. Die Filter wurden für 16 Stunden hybridisiert und
danach jeweils 15 Minuten bei 65°C
in 2X SSC/0,1%SDS gewaschen, gefolgt von einem Waschschritt in 0,1X
SSC/0,1% SDS. Audioradiographen wurden für 16 Stunden belichtet und
vier primäre
Kandidaten wurden von der Fibroblasten-Bibliothek und fünf primäre Kandidaten
wurden von der Gehirn-Bibliothek isoliert. Die primären Kandidaten
waren positiv nach wiederholtem Screening. Sekundäre Positive
wurden in SM-Puffer gepickt und unter Verwendung von veröffentlichten
Protokollen (Statagene) gerettet.
-
Zusätzlich wurden
600.000 Klone in einer angeordneten Version (Munroe, et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA 92:2209-2213, 1995) der obigen Fibroblasten-cDNA-Bibliothek
unter der Verwendung von PCR-Methoden gescreent. Die EP1- und WW1-Primerpaare
wurden verwendet, um die Platten-Pools (1-48) zu srceenen. Das EP1-Primerpaar
ergab Positive auf den Platten 11, 17 und 36, wohingegen die WW1-Primer
Positive auf den Platten 17 und 36 ergaben. Wenn PCR durchgeführt wurde,
um Säulen
und Reihen-Adressen zu bestimmen, konnten nur 2 Adressen bestimmt
werden: Platte 17 C7 (beide Primerpaare) und 17 C11 (nur WW1). Bestätigende
PCR in den individuellen Wells zeigte nur Produkt für 17 C11.
Beide Wells wurden für
tertiäres Screening
ausplattiert, um Plaque-gereinigten Phagen zu erhalten. Das EP1-PCR-Produkt
wurde für
das Screening wie oben verwendet. Positive Plaques wurden für 17 C11
isoliert und wie oben gerettet. Positive Plaques wurden letztendlich
gereinigt und als 11, 15A, 15B und C11, PS2-6, PS2-10 und PS2-41
bezeichnet.
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Die
Sequenz von Chromosom 1 wurde dann verwendet, um verschiedene cDNA-Bibliotheken
zu screenen. Positive Klone mit 2,2 kb Länge wurden isoliert und sequenziert.
Die in 1 gezeigte Sequenz zeigt klares Überlappen
mit den Enden des PCR-Fragments. Zusätzliche EST-Sequenzen mit überlappender Sequenz
und zusätzliche
cDNA-Sequenzen wurden durch weitere Bibliotheken-Screenings erhalten.
-
BEISPIEL 3
-
Mutationen in betroffenen
VG-Patienten Beispiel 1
-
Unter
der Verwendung von RT-PCR wurde das gesamte Gen von betroffenen
VG-Individuen und anbetroffenen Individuen amplifiziert. Die nicht
betroffenen Individuen sind von VG-Familien und von nicht verwandten Linien.
Die erhaltenen Sequenzen wurden analysiert. In betroffenen Individuen
gibt es einen Nukleotidwechsel in Codon 141 (AAC → ATC), der
zu einer Aminosäureänderung
von Asparagin zu Isoleucin (N141I) führt. Eine solche Änderung
wurde in keinem der nicht betroffenen Individuen von vergleichbarem
Alter gefunden. Die Aminosäurensequenz
in der Region der Veränderung
ist LLNSVLNTLIMISVIVVMTI in den nicht betroffenen Individuen und
LLNSVLITLIMISVIVVMTI in den betroffenen Individuen, die untersucht
wurden. Betroffene Subjekte, die die N141I-Mutation tragen, wurden
in 5 (H, HB, HD, R, W) der 7 VG-Familien identifiziert, die anfänglich gescreent
wurden. Alle Subjekte mit der N141I-Mutation trugen auch das D1S479
112 bp-Allel (Allel H, 7). Nachfolgend wurden 2 zusätzliche
VG-Familien (E und BE) auf die N141I-Mutation untersucht. In beiden
Verwandtschaften tragen die betroffenen Subjekte die N141I-Mutation
und das D1S479 112 bp-Allel. Insgesamt wurde die N141I-Mutation
in 20 betroffenen Subjekten direkt beobachtet und es wurde gefolgert, dass
sie in Ehegatten/Kinder-Genotypen in zusätzlichen 6 AD-Subjekten anwesend
ist; das Ausbruchsalter für die
26 Subjekte reichte von 44 bis 75 Jahre. Die N141I-Mutation wurde
ebenso in 15 Risiko-Subjekten (Blutsverwandte der betroffenen N141I-Träger) mit
einem Alter im Bereich von 23 bis 67 Jahren beobachtet. Kein VG-Ehegatte
(n = 17) trug die N141I-Mutation. Zusätzlich durchsuchte Populationen
schlossen 84 normale Kaukasier, Ehegatten, Risiko-Subjekte und betroffene
Subjekte von 67 familiären
FAD-Familien mit spätem Ausbruch
(n = 223 betroffene Subjekte) und 48 betroffene sporadische Subjekte
einer klinischen AD-Population ein.
-
Zusätzlich zu
der N141I-Mutation wurden drei weitere Varianten an Nukleotid 436
(C → T,
Subjekt HB), 496 (C → T,
Subjekte HD und W) und 628 (C → T,
Subjekte HD und W) identifiziert. Diese Varianten veränderten nicht
die Aminosäure,
die an diesen Stellen kodiert war (Alanin, Asparagin bzw. Histidin).
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BEISPIEL 4
-
Charakterisierung des
AD4-Gens und seiner Proteinprodukte
-
Die
Sequenz der VG von Chromosom 1 wurde von der Sequenz von verschiedenen
Klonen, wie beschrieben, konstruiert. Die Sequenz ist in 1 gezeigt. Die Aminosäuresequenz, die von dieser
DNA-Sequenz abgeleitet wurde, ist in 2 gezeigt.
Der Vergleich dieser Sequenz mit der Sequenz des AD3-Gens von Chromosom
14 zeigt Sequenzhomologie. Ein Abgleich der Proteine und Gene, wie
konstruiert, unter der Verwendung des Programms GAP von dem Wisconsin
Package der Sequenzanlayse-Software (Ver. 8.0.1 - UNIX, September
1994) ist in 3 gezeigt. Die Aminosäuresequenz
von AD4 zeigt ungefähr
67% Identität mit
dem AD3-Genprodukt. Einige bemerkenswerte Charakteristika des AD4
Genproduktes sind in 5 gezeigt.
-
Das
Protein, das durch das Chromosom 1 AD-Gen kodiert wird, ist ein
Membranprotein, was aufgrund der sieben hydrophoben Segmenten beurteilt
wurde, von denen vermutet wird, dass sie Membran-durchspannende
Regionen sind (4). Das AD4-Protein wird auch
als STM2 bezeichnet. Alle putativen Transmembran-Helices von STM2
sind an den Carboxylterminalen Enden durch einen Lysin-Rest abgedeckt,
der entweder am Ende oder innerhalb weniger Reste vom Ende der transmembranen
Domänen
gefunden wird. Die N141I-Mutation, die zu einer Änderung von einem hydrophilen
Asparagin-Rest zu einem hydrophoben Isoleucin-Rest führt, befindet
sich an einer Position, die direkt benachbart zu der ersten vorhergesagten
transmembranen Domäne
ist.
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Ein
Northern-Blot (Clontech), der 2 μg
einer humanen Poly-A-plus mRNA enthält, die von Herz, Gehirn, Plazenta,
Lunge, Leber, Skelettmuskel und Pankreas abgeleitet ist, wurde mit
den 2,3 kb AD4-cDNA-Klon als eine Sonde hybridisiert. Die Hybridisierung
wurde in 0,75 M NaCl, 0,05 M NaH2PO4, 5 mM Na2EDTA,
10X Denhardt's-Lösung, 100 μg/ml Lachsspermien-DNA,
50 % Formamid, 2 % SDS bei 42°C
für 18
Stunden durchgeführt.
Die Filter wurden mit 0,1X SSC, 0,1% SDS bei 65°C gewaschen. Northern-Blot-Analyse
mit RNA von einer Vielzahl von humanen Geweben offenbarte zwei AD4-verwandte
Transkripte, welche ungefähr
2,4 und 2,8 kb groß sind.
Das größere Transkript
scheint primär
in der Plazenta, im Skelettmuskel und Herz exprimiert zu sein, wohingegen
das kleinere Transkript im Herz, Gehirn, in der Plazenta, Leber,
im Skelettmuskel und in der Niere, aber nicht in der Lunge detektiert
wird. Eine Sequenz-markierte Stelle („sequence-tagged site") (STS) von der 3' nicht translatierten
Region wurde verwendet, um zu bestätigen, dass AD4 sich auf Chromosom
1 und auf YAC 921d12 abbildet. Die zwei beobachteten Transkripte
sind möglicherweise
das Ergebnis von alternativer Polyadenylierung, da zwei putative
Polyadenylierungs-Signale in der 3' nicht translatierten Region, an Nukleotiden
1834 und 2309, identifiziert wurden. Die übermittelten Größen für STM2 von
der Northern-Blot-Analyse
(2,4 und 2,8 kb) sind etwas größer als
die Größe von 2,3
kb, die von der Volllängen-DNA-Sequenz vorhergesagt
wurde, und die Größe von 1,8
kb, die von der zweiten in der Sequenz beobachteten Polyadenylierung-Stelle
vorhergesagt wurde. Diese offensichtliche Diskrepanz kann sich aus
der anormalen Migration der Größen-Marker
ergeben, was früher
schon mit diesem Northern-Blot-Typ beobachtet wurde.
-
Die
normale zelluläre
Funktion von STM2 ist unbekannt. Wenn dieses Protein funktional
gleich zu spe4, dem C. elegans-Gen mit Sequenzsimilarität zu STM2,
ist, könnte
es eine Rolle in der zytoplasmatischen Partionierung von Proteinen
spielen. Mutationen in STM2 könnten
intrazelluläres
Protein-„Trafficking" von APP verändern und
letztendlich zu verändertem
APP-„Processing" und erhöhter Produktion
von Aβ1-40
oder Aβ1-42
(Amyloid β-Protein)
führen. Übereinstimmend
mit dieser Ansicht hat kürzliche
Arbeit mit Fibroblasten-Zelllinien von AD3-Trägern gezeigt, dass die Sekretion
von Aβ,
das in Position 42 endet, relativ zu Nicht-Träger-Zelllinien erhöht ist.
Alternativ dazu kann STM2 als ein G-Protein gekoppelter Rezeptor
oder als ein Ionenkanal fungieren.
-
BEISPIEL 5
-
Klonierung des AD-Gens
auf Chromosom 1
-
Das
Gen kann von genomischen oder cDNA-Bibliotheken oder von genomischer
DNA oder mRNA erhalten werden. Die hierin zur Verfügung gestellte
Nukleotidsequenz des Gens kann verwendet werden, um Oligonukleotide
zu entwerfen. Die Primer sind optimalerweise 18-25 Nukleotide lang
und enthalten bevorzugterweise nicht mehr als 50% AT-Basenpaare,
enden nicht auf A und sollten keine selbst-komplementären Regionen
enthalten.
-
Die
Oligonukleotide können
als Hybridisierungs-Sonden auf cDNA oder genomischen Bibiliotheken verwendet
werden. Für
cDNA-Bibliotheken wird mRNA von einer spezifischen Quelle, wie z.
B. einer Zelllinie oder Gewebeprobe, in cDNA transkribiert und in
einen geeigneten Vektor inseriert (z. B. λgt10, λZAP, pBS oder pSPORT). (Siehe
Sambrook et al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor, 1989). Der
rekombinante Vektor wird in einen geeigneten Bakterienstamm eingeführt (z.
B. DH5a oder KW257) und die Zellen auf Wachstumsmedium ausplattiert.
Alternativ dazu werden cDNA-Bibliotheken, die RNA von verschiedenen
Quellen repräsentieren,
kommerziell erworben (z. B. Clontech Laboratories). In jedem Fall
werden Kolonien (für
Plasmide) oder Plaques (für
Phagen) auf eine Nitrozellulose- oder Nylon-Membran transferiert
und für
die Hybridisierung präpariert
(Sambrook, supra). Oligonukleotid-Sonden werden an ihrem 5'Ende mit 32P unter der Verwendung von T4-Polynukleotid-Kinase
markiert. Die Hybridisierung und Waschschritte werden unter Standardbedingungen
gemäß der Länge und
dem GC-Gehalt der Sonde durchgeführt
(siehe Sambrook et al, supra).
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Für die Isolierung
von genomischen Klonen, die das AD4-Gen enthalten, werden genomische
Bibliotheken unter Standardmethoden konstruiert (Sambrook et al.,
supra) oder von kommerziellen Quellen erhalten (Clontech, Stratagene,
Research Genetics and Genome Systems). Bibliotheken werden in Phagen,
Kosmiden, P1, BACs oder YACs konstruiert und wie für cDNA-Bibliotheken
beschrieben, sondiert. Kolonien oder Phagen, die hybridisieren,
werden gepickt, gereinigt und für
die Präparation
von DNA gewachsen.
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Falls
keine Volllängen-Sequenz
durch die beschriebene Klonierung und Screening-Methoden erhalten wird,
können
Volllängensequenzen
durch das Screening von zusätzlichen
Klonen, durch RACE (Frohman and Martin, Proc. Natl. Acad. Sei. USA
85:8998-9002, 1992), Ligations-verankerte PCR (ligation-anchored
PCR) (Toutt et al. Proc. Natl. Acad. Sci USA 89:9823-9825, 1992)
oder andere ähnliche
Verfahren erhalten werden. Die Verifizierung, dass ein Klon AD4-Sequenzen
enthält,
kann durch die Bestimmung der DNA-Sequenz des Klons und ihrem Vergleich
mit der hierin zur Verfügung
gestellten Sequenz von AD4 erhalten werden. Sequenz-Identität von 90%
oder mehr zeigt an, dass ein Klon für AD4 kodiert. Einige Nichtübereinstimmungen (mismatch)
können
aufgrund von Polymorphismen oder DNA-Sequenzfehlern entstehen.
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BEISPIEL 6
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Detektion von Mutationen
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Mutationen
in dem AD4-Gen können
durch Nukleotid-Sequenzanalyse bestimmt werden. Periphere Blutzellen
werden von Patienten durch Venipunktur und hypotronische Lysis von
Erythrozyten erhalten. DNA oder mRNA wird von diesen Zellen isoliert
und das AD4-Gen durch Amplifizierung isoliert. Oligonukleotid-Primer
werden basierend auf der hierin zur Verfügung gestellten cDNA-Sequenz
oder der genomischen Sequenz ausgewählt. Ein Computerprogramm,
wie z. B. Primer 2.2, welches über
den Web-Server beim Whitehead/MIT Center for Genome Research öffentlich
erhältlich
ist, assistiert in der Auswahl der Oligonukleotid-Primer. Wenn mRNA
als Quelle von Nukleinsäuren
verwendet wird, wird die Erststrang-cDNA durch Standardmethoden
synthetisiert. Die Amplifizierung von DNA wird durchgeführt und
die DNA-Sequenz des PCR-Produktes wird bestimmt. Ein Vergleich der
Sequenz, die von dem Patienten und von einer normalen Kontrolle
erhalten wurde, erlaubt die Identifizierung von Mutationen.
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Zusätzlich kreiert
die N141I-Mutation im AD4-Gen eine Sau3A I-Restriktionsstelle, welche
verwendet werden kann, um schnell auf mutante Allele zu testen.
Genomische DNA oder cDNA kann direkt auf die Anwesenheit der Sau3A
I-Restriktionsstelle getestet werden oder durch PCR unter der Verwendung
von Primern, welche das 141-Codon flankieren, amplifiziert werden.
DNA oder amplifizierte DNA wird mit Sau3A I verdaut und auf einem
Gel mit geeignetem Agarose-Anteil eletrophoretisch getrennt. Die
Anwesenheit der Sau3A I-Stelle
wird durch Ethidiumpromid-Fluoreszenz des amplifizierten Produktes
oder durch Sonden-Hybridisierung nach Transfer des Gels auf eine
Nylon-Membran detektiert. Geeignete Sonden sind Oligonukleotide
oder DNA-Fragmente, die eine Sequenz nahe des 141-Codons oder das
141-Codon umgebend enthalten. Bevorzugterweise enthält im Falle
einer Oligonukleotid-Sonde diese mindestens 24 Basen, die nicht
das Codon 141 umfassen.
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Wie
in 12 gezeigt, ist die N141I-Mutation nach Amplifizierung
detektierbar. Ungefähr
60-100 ng genomischer DNA wurden mit Primern WWF und INTIR (intronischer
Primer 5'-GTGGGGCAGACGGAGAGAA-3') mit jeweils 40
ng, 1,5 mM MgCl2 und 200 μM dNTPs amplifiziert.
Die Amplifizierung wurde mit einer anfänglichen Inkubation bei 95°C für 3 Minuten
durchgeführt,
gefolgt von 35 Zyklen von 45 sec bei 94°C, 45 sec bei 60°C und 45
sec bei 72°C
mit einer Endinkubation für
10 min bei 72°C.
Das 160 bp PCR-Produkt (in 20 μl) wurde
mit 10 U Sau3A I verdaut und die Fragmente durch Elektrophorese
in einem nicht-denaturierenden
12% Polyacrylamid-Gel aufgelöst.
Die Fragmente wurden durch Ethidiumbromid-Färbung visualisiert. Die N141I-Mutation
führte
zu Fragmenten von 102 bp, 58 bp, 43 bp und 15 bp (nicht gezeigt),
während
Nicht-Träger
nur die 102 bp und 58 bp-Fragmente
haben. Die Spuren sind: 1, Risiko, 79 Jahre alt; 2, betroffen, Ausbruch mit
60 Jahren; 3, Risiko, 67 Jahre alt; 4, betroffen, Ausbruch mit 75
Jahren (vermutete Phänokopie);
5, DNA-Größenstandard
V von Boehringer Mannheim; 6, betroffen, Ausbruch mit 52 Jahren;
7, betroffen, Ausbruch mit 46 Jahren; 8, betroffen, Ausbruch mit
49 Jahren.
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BEISPIEL 7
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Bestimmung der DNA-Sequenz
der genomischen AD4-Region
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Ein
2,5 kb-Fragment der DNA von dem AD4-Gen wurde von YAC 921d12 DNA
unter der Verwendung der Primer WWF und WWR amplifiziert und durch
Nick-Translation radioaktiv markiert (Sambrook et al., supra). Ein
humaner genomische Klon, der an dieses Fragment hybridisiert, wurde
in einer kommerziell erhältlichen
Bibliothek (Genome Systems P1-Bibliothek)
identifiziert. Die Hybridisierung wurde gemäß den Anleitungen des Herstellers
durchgeführt.
Die PCR-Amplifizierung unter der Verwendung der Primer, die spezifisch
für die
5' und 3' Enden der AD4 cDNA
sind, bestätigte,
dass der P1-Klon (Klon Nr. 6004 in der Nomenklatur von Genome Systems)
das gesamte AD4-Gen trägt.
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Die
DNA von P1-Klon 6004 wurde geschert und in den M13mp19-Vektor subkloniert,
der durch Verdau mit SmaI und Dephosphorylierung präpariert
war. Der Vektor wurde von Novagen (Katalog Nr. 69996-1) gekauft
und die Fragmente wurden gemäß den Anleitungen
des Herstellers kloniert. Ungefähr
1600 Klone wurden isoliert. Die Sequenz des Inserts wurde durch
Fluoreszenzdetektion an einem ABI373A gemäß den Anleitungen des Herstellers
bestimmt. Die Daten wurden unter Verwendung des Programmes Xgap
(Staden, R. (1994) The Staden package, In „Methods in molecular biology" A.M. Griffan and
H.G. Griffan, Eds. Vol 25, pp. 9-170, Humana Press) zusammengesetzt.
Exons wurden durch Einfügen
der cDNA-Sequenzen in die Zusammenstellung („assembly") identifiziert.
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Die
Sequenzen der 12 Exons und die flankierende Intron-Sequenz des AD4-Gens
sind in den 13 bis 19 gezeigt.
Die relativen Positionen der Exons in diesen Sequenzen sind in Tabelle
4 aufgelistet.
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Tabelle
4. Position der Exons in der genomischen Sequenz
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BEISPIEL 8
-
Isolierung des Gens von
Patienten-DNA und Detektion von Polymorphismen
-
Die
Behandlung von Alzheimer-Krankheit ist effektiver, wenn sie vor
dem Beginn der neuralen Degeneration begonnen wurde. Die derzeitigen
diagnostischen Mittel identifizieren Patienten jedoch erst effektiv nach
einem substantiellen Verlust kognitiver Funktion. Im Grunde genommen
ist der Verlust an kognitiver Funktion in einem älteren Patienten ohne eine
detektierbare Ursache der primäre
Indikator von Alzheimer-Krankheit. Eine strikte Bestätigung der
Diagnose wird durch Autopsie durchgeführt. Jede Behandlung, welche
den Beginn oder das Fortschreiten von Alzheimer-Krankheit blockiert,
wird viel effektiver sein, wenn eine frühe Diagnose gemacht wird.
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Von
einer dominanten Mutation des AD4-Gens ist bekannt, dass sie den
frühen
Ausbruch der Alzheimer-Krankheit verursacht. Andere Mutationen in
diesem Gen oder in anderen Mitgliedern der gleichen Gen-Familie
können
Alzheimer-Krankheit verursachen oder dazu beitragen. Wir stellen
hierin Verfahren zur Detektion von Mutationen im AD4-Gen zur Verfügung. Dieselben
Techniken werden die Detektion von Mutationen in anderen Mitgliedern
der Gen-Familie erlauben.
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Zehn
Paare von Oligonukleotid-Primern wurden verwendet, um zehn Fragmente,
die die 12 AD4-Exons, die in Tabelle 5 aufgeführt sind, tragen, mittels PCR
zu amplifizieren. DNA wird von Patienten-Blutproben isoliert und
individuelle PCR-Reaktionen werden mit jedem Satz von Primern unter
der Verwendung des Perkin-Elmer PCR-Kits gemäß den Instruktionen des Herstellers
in einer Perkin-Elmer 9600 PCR-Maschine mit den folgenden Zyklus-Bedingungen durchgeführt: 2 Minuten
bei 92°C,
35 Zyklen von 20 Sekunden bei 92°C,
45 Sekunden bei der angezeigten „Annealing"-Temperatur und 3 Minuten bei 72°C, gefolgt
von 7 Minuten bei 72°C.
Die PCR-Fragemente werden durch Gelfiltration in einem 96-Well-Format an Zentrifugationssäulen mit
Sephracyl-500HR-Harz gereinigt (Wang, Gan Boysen and Hood, Anal.
Biochem. 226:85-90, 1995). Mutationen werden durch Fluoreszenzfarbstoffterminator-Sequenzierung
an einem ABI373A unter Verwendung der Sequenzierungs-Primer, die
für jedes
Exon spezifisch sind, wie in Tabelle 6 aufgeführt, detektiert. Viele andere
Formate zur Detektion von Mutation sind unter der Verwendung der
PCR-amplifizierten Fragmente möglich.
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Ein
diagnostischer Test wird verschiedene Verwendungen zusätzlich zur
letztendlichen Verwendung in der gezielten Patienten-Therapie für die frühe Intervention
mit Alzheimer-Wirkstoffen
haben. Zuerst werden klinische Untersuchungen eines Alzheimer-Wirkstoffes
Vorteile aus der Überwachung
der Allel-Variationen in Genen ziehen, die eine Veranlagung in Richtung
der Krankheit schaffen. Der genetische Hintergrund der Patienten
kann mit verschiedenen Mechanismen zur Initiierung der Krankheit
korreliert werden: Ein Wirkstoff, welcher effektiv gegen einen Krankheitsmechanismus
ist, kann möglicherweise
nicht effektiv gegenüber
der Krankheit sein, die durch einen anderen Mechanismus verursacht
wird. Zweitens können
diagnostische Mittel verwendet werden, um die geeigneten Behandlungen
auszuwählen,
wenn klinische Untersuchungen zeigen, dass verschiedene genetische
Hintergründe
mit der Wirksamkeit von Wirkstoffen korreliert werden können.
-
Tabelle
5 Primer für
die PCR von Exon-Fragmenten
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Tabelle
6. Primer für
die Sequenzierung der Exons von PCR-Matrizen
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BEISPIEL 9
-
Expression von STM2
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Das
Expressionsmuster von STM2 wurde in multiplen Geweben durch Northern
Blot-Analyse untersucht (20).
Eine Sonde wurde durch Amplifizieren des STM2-cDNA-Klons unter der
Verwendung der Primer ADC22R2 und ADC22L5 generiert. Identische
Muster wurden mit Sonden erhalten, die unter Verwendung der Primerpaare
DMO1418 und DMO1021 oder DMO1009 und DMO1014 hergestellt wurden.
Ein 2,4 kb Signal, das mit STM2 korrespondiert, wurde in allen untersuchten
Geweben beobachtet, einschließlich
aller untersuchten Regionen des Gehirns. (In der Niere, Leber und
Lunge zeigten längere
Belichtungen desselben Northern Blots, dass STM2 mit niedrigen Spiegeln
in diesen Geweben anwesend ist; Daten nicht gezeigt). Hohe Expressionsspiegel
wurden im Pankreas, Herz und Skelettmuskel beobachtet. In diesen
drei Geweben wurde ein zweites 2,8 kb Transkript beobachtet. Von
der STM2 cDNA-Sequenz wurden zwei potentielle Polyadenylierungs-Signale
bei den Nukleotiden 1834 und 2309 identifiziert (Gesamtlänge des
Klons, 2167 bp). Um zu bestimmen, ob die 2,4 und 2,8 kb Transkripte
verschieden lange 3' UTR-Polyadenylierungs-Varianten
repräsentieren
könnten,
wurden RNA-Blots mit einer Sonde, die die gesamte 3' UTR umfasst, und
einer Sonde, die nach der ersten Polyadenylierungs-Stelle beginnt,
hybridisiert. Beide Sonden ergaben identische Muster, was anzeigt,
dass nur die zweite Polyadenylierungs-Stelle verwendet wurde.
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Bei
dem Versuch, Homologe von STM2 zu identifizieren, wurde Leber und
Pankreas-cDNA mit degenerativen Primern, die auf der STM2-Sequenz
basieren, amplifiziert. Zweiundzwanzig M13 rekombinante Klone wurden
identifiziert und sequenziert, welche alle mit STM2 korrespondierten.
Sieben der 22 Klone hatten die Sequenz GAGATGGAAGAC, beginnend bei
Nukleotid 1327 in der cDNA-Sequenz, welche 3 bp kürzer ist, als
die zuvor berichtete Sequenz (AGATGG|AAGAAGAC, wobei „|" die Verbindung („junction") zwischen den Exons
9 und 10 anzeigt). Das kürzere
Transkript kodiert für
ein vorhergesagtes Protein, das eine Aminosäure kürzer ist (EMED versus EMEED)
ohne Rahmenverschiebung. Das kürzere
Transkript ist wahrscheinlich das Ergebnis von alternativem Spleißen des
Exons 10, wobei das erste kodierende AG-Dinukleotid als die Spleiß-Akzeptor-Sequenz
oder ein Polymorphismus verwendet wird. Um zwischen diesen Möglichkeiten
zu unterscheiden, wurde RNA und DNA von einer Lymphoblastoid-Zelllinie
von einem normalen (nicht-AD) VG-Subjekt in der HD-Familie präpariert.
Beide Transkripte waren in RT-PCR-Produkten unter Verwendung der
Primer EX103L und EX102R von Exons 9 und 10 anwesend. Wenn jedoch
die Region von Intron 9 bis Exon 10 der genomischen DNA derselben
Subjekte sequenziert wurde, wurde eine einzige Sequenz, die mit
der genomischen Sequenz korrespondiert, erhalten. Daher entstehen
die zwei verschiedenen Transkripte durch alternatives Spleißen. Beide
Transkripte wurden ebenso in Leukozyten, im Skelettmuskel und in
einer fötalen Hirn-Bibliothek
(Clontech) beobachtet, wobei das längere Transkirpt reichlicher
vorhanden war. Jedoch wurde in einer anderen fötalen Hirn-Bibliothek (Stratagene)
nur das lange Transkript beobachtet, während in einer Vorhaut-Fibroblasten-Bibliothek nur das
kürzere
Transkript gefunden wurde.
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Tabelle
7. Primer für
die RNA-Analyse
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