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Diese
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Immunologie im Allgemeinen
und auf eine Methode zur Herstellung eines Immunverbesserungsfaktors
sowie immunochemischen und zellulären Techniken, welche die einzigartigen
Eigenschaften dieses Faktors einsetzen.
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Die
Erfindung betrifft eine Methode zur Herstellung einer Zusammensetzung,
die als spezifischer Immunverbesserungsfaktor in der Therapie zur
Impfung eingesetzt wird. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist in der
Lage die spezifische Antikörperantwort
auf Antigene, die eine geringe Immunogenität haben, in vivo zu potenzieren.
Die Zusammensetzung kann als Lösung
mit einem pharmakologisch annehmbaren Lösungsmittel verabreicht werden.
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Antigene
sind definiert als jede Substanz, die für einen lebenden Organismus
fremd ist und die sobald sie mit dessen Immunsystem in Kontakt kommt,
einen komplexen Mechanismus von zellulären Interaktionen aktiviert,
welche darauf gerichtet sind das Antigen zu eliminieren und das
vorherige Gleichgewicht wieder herzustellen. Der Begriff Antigen
wie er hierin verwendet ist, soll Proteine, Lipide, DNA oder Kohlenhydrate
einschließen.
Charakteristische Merkmale eines Antigens sind die Fähigkeit
die Produktion von spezifischen Antikörpern (Immunogenität) zu induzieren,
wobei die spezifischen Antikörper
in der Lage sind das Antigen selektiv zu binden (Antigenität) und zu
inaktivieren. Einige Antigene haben jedoch eine geringe Immunogenität und lösen in vivo
eine Antikörperantwort
aus, welche nicht ausreicht, um dem Organismus eine wirksame Immunität zu geben
oder genügend
Antikörper
zum Ernten und zur Herstellung von polyklonalen und monoklonalen
Antikörpern
bereit zu stellen. Beppu et al. (Chem. Pharm. Bull., 1988, 36(11):
4519–4526)
analysierte die Interaktion von Malondialdehyd-modifiziertem bovinem
Serumalbumin und peritonalen Mausmakrophagen. Tani et al. (Agric.
Biol. Chem, 1990, 54(9): 2323–2330)
beschreibt den verstärkenden
Effekt einer Malondialdehyd Modifikation auf die IgE Antwort auf
Proteinantigene bei der Maus. Die Immunantwort auf ein Antigen, welches
dem Wirt verabreicht wurde, kann durch die Verwendung von Adjuvantien
verstärkt
werden. Ein Adjuvans ist jede Substanz, die die Immunantwort auf
ein Antigen spezifisch verstärkt.
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Die
Immunantwort wird durch eine Vielfalt von Zellen des Immunsystems
vermittelt. Es gibt zwei Typen von Immunantworten: die humorale
Immunität,
welche durch Antikörper
vermittelt wird (spezifische Immunität) und die zelluläre Immunität, welche
vorrangig durch zytotoxische T-Lymphozyten vermittelt wird. Antigen
präsentierende
Zellen haben und präsentieren
Antigen sowohl zu B- wie auch T-Zellen. Die B-Zellen sezernieren als
Ergebnis der Aktivierung spezifische Antikörper und T-Zellen (sowohl Helferzellen
für die
humorale Antwort als auch zytotoxische T-Zellen) antworten. Es konnte
gezeigt werden, dass Adjuvantien beide Immunantworten erhöhen. Eine
erstmalige Präsentation
eines Antigens induziert sowohl IgM als auch IgG Antikörper als
erste Antwort. Die Antikörperproduktion
kann jedoch im Zeitverlauf abnehmen. Eine zweite Antwort, die grundsätzlich die
Produktion von IgG Antikörpern
einschließt,
kann durch eine zweite oder im Zeitverlauf spätere Präsentation des Antigens eingeleitet
werden. Diese Bildung einer spezifischen Immunantwort erfordert
im Allgemeinen eine zweite Impfung mit Antigen oder sogar eine Reihe
von Impfungen über
mehrere Wochen. Dies trifft sogar für hoch immunogene Proteine
zu und bei weniger immunogenen Verbindungen müssen zusätzliche Probleme in Kauf genommen
werden. Eine sekundäre
oder auch eine primäre
Antwort sind jedoch nicht durch einfaches Primen des Wirtes mit
einem Antigen garantiert.
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Die
Immunogenität
eines Antigens kann durch gleichzeitige Gabe eines Adjuvans wie
z. B. abgetöteten
Bakterien oder immunologisch inerten Substanzen, die in der Lage
sind dem Immunsystem eine erhöhte Konzentration
von Antigenen zu präsentieren,
gesteigert werden. Adjuvantien erhöhen die Antwort des Immunsystems,
wenn sie mit Antigenen verabreicht werden, indem höhere Antikörpertiter
oder verlängerte Wirtsantworten
ausgelöst
werden. Das am häufigsten
verwendete Adjuvans ist Freund's
Adjuvans. Freund's inkomplettes
Adjuvans umfasst eine Wasser-Öl
Emulsion und Freund's
komplettes Adjuvans umfasst das voran genannte sowie einen Zusatz
von Mikrobakterium tuberkulosis und Alaun. Freund's Adjuvans hat jedoch mehrere Nachteile,
da es häufig
akuten Schmerz verursacht und dazu führen kann, dass der Empfänger Läsionen an
der Injektionsstelle entwickelt.
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Ein
weiteres kommerziell erhältliches
Adjuvans, welches weithin verwendet wird, ist Monophosphoryl-Lipid
A (MLP)/Trehalosedicorynomycolat (TDM) (Ribi Immunochem. Research,
Inc., Hamilton, Mont.). Alaun und Aluminiumhydroxid sind auch als
Alternativen zu Freund's
Adjuvans verwendet worden. Hierbei zeigen sich jedoch Probleme mit
Blick auf die Effizienz gegenüber
synthetischen Antigenen und thymusunabhängigen Antigenen. Weiterhin
sind auch zahlreiche Adjuvantien bakteriellen oder chemischen Ursprungs
im Stand der Technik vorgeschlagen worden, jedoch nur wenige haben
sowohl eine hohe Effizienz und sind frei von Nebeneffekten. Keines
wurde bislang gefunden, welches nur die spezifische Immunität verstärkt.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Faktor bereit
zu stellen, der die Immunantwort auf ein bestimmtes Antigen spezifisch
verstärkt,
wodurch hohe Antikörpertiter
erzeugt werden und die Zeit für
eine Antikörperproduktion
verkürzt
wird.
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Darüber hinaus
ist es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Hapten
bereit zu stellen, welches an jeden Träger gebunden werden kann und
diesen dadurch immunogen macht.
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Noch
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen hoch fluoreszierenden
Faktor bereit zu stellen, der für
das Markieren und den Nachweis von Antikörpern oder anderen komplexen
Biomolekülen
in einer Vielzahl von verfügbaren
immunochemischen Techniken verwendet werden kann.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung werden aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung offensichtlich werden.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Immunverbesserungsfaktors gemäß Anspruch
1. Ein Reaktionsprodukt aus Acetaldehyd (AA) und Malondialdehyd
(MDA), die zusammen eine neue Substanz bilden, ist hochreaktiv.
Es wird einfach durch Inkubation der beiden Aldehyde mit dem Antigen an
das Antigen, welches komplexe Proteine, Lipide, Kohlenhydrate oder
DNA einschließt,
angelagert. Das Zusammenführen
von MDA und Acetaldehyd in Anwesenheit von verschiedenen Antigenen
führt zur
Bildung eines bestimmten neuen Produktes, welches ein hybrides Addukt
aus MDA und Acetaldehyd, welches Malondialdehyd-Acetaldehyd-Addukt
(MAA) benannt wurde, umfasst. Diese hybriden Addukte sind neu und
ihre allgemeine chemische Formel wurde hierin beschrieben. Dies
ist ein deutlicher Unterschied zu den meisten Addukten, die noch
nicht derart beschrieben wurden, und eröffnet Möglichkeiten für eine unabhängige Synthese
des Adduktes und die Herstellung von neuen antigenartigen Adduktkombinationen,
sowie alternativen Untersuchungsmethoden.
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Entsprechend
der Erfindung bildet die Kombination von MDA und AA in Anwesenheit
eines Proteins oder eines Peptides zwei hybride Addukte, die auf
der molekularen Ebene charakterisiert wurden und die nachfolgenden
Formeln haben. Die hybriden Addukte können Abwandlungen an verschiedenen
funktionellen Gruppen umfassen, die die Gesamtreaktivität des Produktes
erwartungsgemäß nicht
verändern.
Die Formeln für diese
Hybridaddukte werden nachfolgend aufgeführt, wobei Addukt 1 nicht zu
der Erfindung gehört.
wobei X ein Antigen ist,
welches aus der Gruppe bestehend aus einem Protein oder Peptid,
einem Lipid, einem Kohlenhydrat mit einem reaktiven Aminosäurerest
ausgewählt
ist. Das Addukt, welches entsprechend der Erfindung hergestellt
wird ist:
wobei R ein C
1 bis
C
6 Alkyl, H, ein Benzyl oder eine Arylgruppe
ist und X ein Antigen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Protein oder Peptid, einem Lipid,
einem Kohlenhydrat mit einer reaktiven Aminosäuregruppe ist. Diese Hybridaddukte
werden durch einfache Inkubation unter Standardbedingungen hergestellt.
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Über die
oben dargestellten Hybridaddukten hinaus, haben die Addukte der
Erfindung mehrere wichtige immunologische Eigenschaften, die in
chemischen und immunologischen Untersuchungsverfahren ausgenutzt
werden können.
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MAA
ist hochreaktiv und bindet Antigene besser als Acetaldehyd oder
Malondialdehyd alleine. Es bildet Addukte unter Standardbedingungen
durch die bloße
Kombination des Aldehyds und des Trägerantigens. Addukte wurden
mit bovinem Serumalbumin, humanem Serumalbumin, Ovalbumin, Hühnereilysozym,
Asialoglycoproteinrezeptor, Aktin, Rattenlebermikrosomen, Rattenleberzytosol,
humanem-epidermalem Wachstumsfaktor, Maus-epidermalem Wachstumsfaktor, Transferrin,
Antikörpern
und Hämoglobin
sowie zahlreichen anderen Leberproteinen hergestellt. Es sieht so
aus, als gäbe
es keine Einschränkung
welche Proteine ein Addukt bilden. Die Addukte können dann als Immunogen entweder
als Impfstoff gegen tierische oder menschliche Antigene oder zur
Antikörperproduktion
eingesetzt werden. MAA kann z. B. mit aus der Umwelt stammenden
Antigenen zur Desensibilisierung von Allergiepatienten eingesetzt
werden. MAA fungiert als spezifischer Immunverbesserungsfaktor,
der eine Antikörperproduktion
in kürzerer
Zeit erlaubt und höhere
Antikörpertiter ohne
den Einsatz von Adjuvantien ermöglicht und
so die Antikörpermenge,
welche für
eine Antwort benötigt wird,
herabsetzt. Eine IgG Antwort kann schon drei Tage nach einer einmaligen
Inokulation beobachtet werden.
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MAA
ist zusätzlich
zu den hochspezifisch und immunogenen Eigenschaften auch hochfluoreszent.
Es hat eine Anregungsfrequenz von 398 Nanometern und ein Absorbtionsvermögen von
460 Nanometern und kann auf pikomolarem Level nachgewiesen werden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass MAA-Addukte die verbundene Antikörper nicht
deaktivieren und somit als allgemeines Fluoreszenzmarker für alle möglichen
immunologischen Techniken, eingeschlossen der Identifikation und
Visualisierung von Antigen-Antikörper
Interaktionen mittels eines MAA Labelings, eingesetzt werden können. Es
kann außerdem
als genereller Marker zur Visualisierung von Proteininteraktionen
oder zum Überwachen
der Aufreinigungen von biologischen Reaktionen eingesetzt werden.
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Beschreibung der Figuren
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1 ist
ein Diagramm, welches die synergistische Aktion von MDA und Acetaldehyd
auf die Bindung mit bovinem Serumalbumin (BSA) darstellt. Das Diagramm
bildet die verschiedenen Konzentrationen von MDA ab, die in der
Anwesenheit von Acetaldehyd (1 mM) über 72 Stunden inkubiert wurden.
MDA stimuliert die Bindung von Acetaldehyd an BSA merklich in konzentrationsabhängiger Art
und Weise. Die Ergebnisse sind als Durchschnittswert aus fünf Experimenten ± Standardfehler
ausgedrückt.
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2 ist
ein Diagramm, welches die Stabilität der Interaktion zwischen
Acetaldehyd und MDA abbildet. Das Diagramm zeigt 0,1 mM Acetaldehyd,
welches mit 1 mg/ml BSA bei 37°C
mit und ohne MDA (0,2 bis 0,4 mM) über 72 Stunden inkubiert wurde.
Es ist immer noch ein synergistischer Effekt zu sehen. Ergebnisse und
Mittelwert ± Standardfehler
für vier
Experimente.
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3a und 3b bilden
die Intensität
der Fluoreszenz des Reaktionsgemisches aus BSA mit Acetaldehyd und
MDA ab.
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3a stellt
die relative Fluoreszenz von Acetaldehyd (1,0 mM) und BSA (1 mg/ml)
mit verschiedenen Konzentrationen von MDA (0 bis 8,0 mM) bei 37°C über einen
Zeitraum von 8 Stunden dar. Ergebnisse und Mittelwert + Standardfehler
für fünf Experimente.
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3b ist
ein Diagramm, welches die Abhängigkeit
von Acetaldehydbindung und Fluoreszenz in Abwesenheit (Viereck)
und Anwesenheit (Kreis) von MDA abbildet. Reaktionsgemische mit
MDA zeigen ein Absorbtionsmaximum bei 460 nm und ohne MDA ein Anregungs-
und Emissionsmaximum bei 357 nm bzw. 440 nm.
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4a und 4b zeigen
einen direkten ELISA von polyklonalen Antikörpern eines Hasenplasmaproteins-MAA
Konjugates gegen BSA-Aldehyd Konjugate an dem MA-BSA Addukt. 4a zeigt
die Spezifität der
Antikörper.
BSA, welches für
drei Tage mit Acetaldehyd alleine (1 mM) reagiert hat (Kreis); MDA
alleine (1 mM) (Viereck); Acetaldehyd (1 mM) und MDA (1 mM) (Dreieck)
und natives (unbehandeltes) BSA (umgekehrtes Dreieck).
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4b zeigt
im direkten ELISA die Affinität
des polyklonalen Antikörpers
in Anwesenheit einer Konzentration von 0,1 mM der Aldehyde getrennt
und zusammen. Es zeigt sich, dass die Ergebnisse für einen
ELISA typisch sind und die Spezifität eines affinitätsgereinigten
Antikörpers
gegen MAA-Addukte darstellen.
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5a und 5b sind
Diagramme, welche die Ergebnisse eines kompetitiven ELISA's für die kompetitive
Inhibierung der BSA-MAA-Addukte sowie die Fähigkeit der verschiedenen MAA
veränderten
BSA-Addukte, die Antikörperbindung
zu inhibieren, darstellen. BSA wurde mit verschiedenen Konzentrationen
von MDA und [14C] Acetaldehyd derivatisiert
und es wurden die stabilen Bindungen des Acetaldehyds quantifiziert. Das
Ausmaß der
Abänderungen
bezogen auf nmol Acetaldehyd gebunden pro mg BSA war 28 (Raute);
15,4 (umgekehrtes Dreieck); 19,1 (Dreieck); 6,0 (Viereck); und 3,5
(Kreis). 5a ist eine grafische Darstellung
der prozentualen Hemmung von MAA-Addukten
bezogen auf die Proteinkonzentration. 5b stellt
die identischen Daten als Funktion des gebundenen Aldehyds dar,
wodurch gezeigt wird, dass der kompetitive ELISA das Level der MAA
Abänderungen
des Proteins angemessen abschätzt
und dass die Zahl der MAA Epitope der entscheidende Faktor für die Hemmung
der Antikörperbindung
ist.
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6 stellt die kompetitive Hemmung von zytosolischem
Protein-MAA-Addukten
in einem kompetitiven ELISA dar. Zytosolische Leberproteine wurden
mit unterschiedlichen Konzentrationen von MDA und [14C] Acetaldehyd
derivatisiert und das gebundenen Aldehyd quantifiziert. Das Ausmaß der Abänderungen
bezogen auf nmol-Acetaldehyd gebunden pro mg zytosolisches Leberprotein
war 28,3 (Raute); 16,0 (umgedrehtes Dreieck); 8,1 (Dreieck); 6,2
(Viereck); und 4,3 (Kreis). 6a zeigt
die prozentuale Hemmung bezogen auf die Proteinkonzentration des
gebundenen Acetaldehyds.
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7 ist ein kompetitiver ELISA von geringfügig modifizierten
BSA-MAA-Addukten,
wobei Bedingungen wie bei 5 verwendet
wurden. Die prozentuale Hemmung bezogen auf nmol gebundenes Acetaldehyd pro
mg BSA wurde mit 1,25 (Sechseck); 1,0 (Kreis); 0,77 (Viereck); 0,70
(Raute); 0,54 (Dreieck); und 0,48 (umgekehrtes Dreieck) bestimmt. 7a stellt
die prozentuale Hemmung bezogen auf die Proteinkonzentration und 7b die
prozentuale Hemmung als Funktion des gebundenen Acetaldehyds dar.
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8a ist
ein Diagramm, welches einen kompetitiven ELISA von minimal veränderten
zytosolischen Leberprotein-MAA-Addukten abbildet. Die Versuchsbedingungen
entsprechen denen von 6. Die prozentuale
Hemmung bezogen auf nmol des gebundenen Acetaldehyd pro mg Protein:
5,0 (umgekehrtes Dreieck); 2,5 (Dreieck); 1,1 (Viereck); und 0,49
(Kreis). In 8a wird die prozentuale Hemmung
als Funktion der Proteinkonzentration grafisch dargestellt. 8b stellt
die Daten als Funktion des gebundenen Acetaldehyds grafisch dar.
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9a bildet
einen kompetitiven ELISA für
den Nachweis von MAA-Addukten im Leberzytosol zweier mit Ethanol
gefütterter
Ratten ab. Die prozentuale Hemmung des Zytosols der Ethanol gefütterten
Ratten (gefülltes
Dreieck und Kreis) und des entsprechenden Kontrollpaares (offener
Kreis und Dreieck), 9b repräsentiert die Daten von 9a,
wobei die Kontrollwerte der Hemmung abgezogen sind.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Untersuchungen über die
Chemie von Acetaldehyd-Protein-Adduktbildung haben gezeigt, dass
Acetaldehyd sowohl instabile wie stabile Addukte bildet, und dass
die α-Aminogruppe
des Lysins an der Ausbildung der Addukte beteiligt ist. Es zeigte
sich außerdem,
dass Proteine Lysinreste mit unterschiedlicher Reaktivität gegenüber Acetaldehyd-Adduktbildung
haben und dass bestimmte Proteine ausgewählte Zielobjekte für die Adduktbildung
im zellulären
System sind, da sie einen speziell reaktiven Schlüssel-Lysinrest
haben.
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Auf
der anderen Seite wird Malondialdehyd (MDA) durch Peroxidation mehrfach
ungesättigter
Fettsäuren
und durch den oxidativen Abbau von Deoxyribose mittels eines Hydroxyradikals
gebildet. Die Natur und/oder chemische Struktur dieser Addukte,
die in vitro und in vivo gebildet werden, wurde nicht charakterisiert
und in der Literataur finden sich widersprechende Ergebnisse bezüglich der
natürlichen
intrazellulären Verteilung
und Identität
der Addukte. Siehe Tuma, DJ, "The
Roll of Acetaldehyde Adducts in Liver Injury", Hall P. editors, Alcoholic Liver Disease:
Pathology and Pathogenesis, ed. II, London: Edward Arnold, 1995,
89–99. Diese
Erfindung bezieht sich auf die Entdeckung von neuen Addukten, welche
Hybride aus Malondialdehyd und Acetaldehyd sind. Diese beiden Produkte
verbinden sich, um ein hochimmungenes Antigen-Addukt zu bilden, wobei das eine als
Malondialdehyd-Acetaldehyd-Addukt oder (MAA) bezeichnet wird und
das zweite ein wenig stabiles Addukt (I) ist.
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Die
Hybridaddukte werden bei neutralen Standardbedingungen sowohl in
vitro wie in vivo gebildet. Die Addukte sind entsprechend der nachfolgenden
Formeln aufgebaut, wobei X ein lösliches
Protein in einer biologischen Probe ist und R ein C1 bis
C6 Alkyl, ein Benzyl, eine Arylgruppe oder
ein Hydrogen ist.
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Die
Anmelder haben gezeigt, dass die Anwesenheit von AA und MDA mit
Protein in einer dramatischen Zunahme einer Proteinadduktbildung
resultiert, sogar bei Konzentrationen von nur 0,1 mM Acetaldehyd und
0,2 mM Malondialdehyd. Malondialdehyd und Acetaldehyd zusammen erhöhen die
Proteinadduktbildung 13-fach verglichen mit Acetaldehyd alleine.
Aminogruppen der Antigene, insbesondere die α-Aminogruppe der eingebetteten
Lysine, sind die vorrangige funktionelle Gruppe, welche in der MAA-Adduktbildung
partizipiert. Die Adduktbildung findet mit zahlreichen Aminogruppenquellen
wie Lipiden, DNA, RNA, Kohlenhydrate, usw. statt.
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Acetaldehyd
und Malondialdehyd zusammen können
in der Anwesenheit eines antigenen Substrates und unter neutralen
Bedingungen ein Produkt bilden, welches wenigstens 10-mal mehr modifiziert
ist als MDA alleine. MDA und AA reagieren daher zusammen in synergistischer
Art und Weise und führen
unter neutralen Bedingungen zu einer höheren Ausbeute an Antigen-Addukten.
Diese neuen Addukte besitzen einige einzigartige immunologische
und chemische Eigenschaften, welche gemäß der Erfindung ausgenutzt
werden können.
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In
einem Ausführungsbeispiel
umfasst die Erfindung die Verwendung von MAA-Antigen-Addukten als Immunogen. MAA
bildet mit nahezu jedem Antigen ein stabiles Addukt, eingeschlossen
bovines Serumalbumin, humanes Transferrin, humanes Hämoglobin,
weitere Leberproteine und Plasmaproteine. Ein solches kann verwendet
werden, um Tiere mit umweltbedingten, tierischen oder menschlichen
Antigenen zu inokulieren, um eine Resistenz auf eine Krankheit zu
erwirken oder eine allergische Reaktion zu hemmen.
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Diese
MAA-Addukte sind hochimmunogen und agieren als spezifische Immunverstärker. Antikörperreaktionen
auf MAA-Protein-Addukte in autologen Systemen führen zu hohen Antikörperlitern
nur gegen MAA, jedoch nicht gegen das Protein. Verglichen mit vielen
Haptenkonjugaten verursacht MAA daher keine Autoimmunkrankheit.
Normales Plasmaprotein generiert in autologen Tieren keine Antikörperreaktion.
MAA-Protein-Addukte, welche in ein heterologes System injiziert
werden, führen
in diesen Tieren ohne Adjuvans zu hohen Titern von Antikörpern sowohl
gegen das Protein wie das MAA. Die T-Helferzellantworten in autologen Systemen
führen
zu keinen T-Helferzellen gegen MAA, jedoch ist eine T-Helferzellantwort
gegen normales Plasmaprotein nachweisbar. Im heterologen System
in Mäuse
injizierte Proteine bilden keine T-Helferzellantwort, wenn sie jedoch an
ein MAA gebunden sind, bilden sie eine T-Helferzellantwort gegen den Träger, jedoch
nicht gegen MAA (Hapten).
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MAA
induziert ohne Adjuvans hohe Titer von Antikörpern und sogar bei Injektionen
mit nur 10 μg
des Konjugates können
Antikörper
nachgewiesen werden. Es bewirkt insbesondere, dass das konjugierte
Protein immunogen wird und das keine unspezifische, polyklonale
Aktivierung, sondern eine spezifische Antikörperantwort mit nahezu keinen
Kreuzreaktivitäten
zu nahe verwandten Antigenen generiert wird. Eine IgG Antwort zeigt
sich in nur drei Tagen.
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Eine
Methode zur immunologischen Quantifizierungen involviert die Ausnutzung
der Immunogenität von
MAA Konjungaten bei der Entwicklung von monoklonalen und polyklonalen
Antikörpern
gegen jegliche Art von Trägerproteinen.
Grundsätzlich
sind alle gängigen
Immunoassays, wie Radioimmunoassay, enzymatische Immunoassay, Fluorenzimmunoassay,
usw. für
die immunologischen Methoden und Bestimmungen geeignet. Zusätzlich sind
auch alle Varianten der Verfahren wie kompetitive Immunoassays anwendbar.
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Da
MAA ein spezifischer Immunverstärkungsfaktor
ist, verlieren traditionelle Methoden der polyklonalen Antikörperherstellung,
welche aus nahe verwandten Antikörpern
mit hoher Kreuzreaktivität
bestehen, an Bedeutung.
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Polyklonale
Antikörper
gegen das MAA-Addukt werden im Allgemeinen in Tieren durch mehrfache subkutane
(sc) oder intraperitonale (ip) Injektionen des MAA-Protein-Addukts
und eines Adjuvans generiert. Wie hierin gezeigt wird, ist das MAA-Addukt
hochimmunogen und kann als spezifischer Immunverstärkungsfaktor,
der dazu führt,
dass das Trägerprotein
immunogen wird, agieren. Tatsächlich
funktioniert das MAA-Addukt als spezifischer Immunverstärkungsfaktor
besser als unspezifische Adjuvantien bei der Generierung von hohen
Titern von Antikörpern,
sodass ein IgG Titer bereits nach weniger Injektionen beobachtet
werden kann. Viele Antigene müssen
von Proteinen, Peptiden oder Konjugaten aufgereinigt werden und
mit einem zweiten Protein, welches in der zu immunisierenden Spezies
immunogen ist, z. B. Napfschnecken Hämocyanin, Serumalbumin, bovines
Thyroglobulin, Sojabohnen Typsininhibitor, welcher ein bifunktionales
oder derivatisiertes Agens verwendet z. B. Maleimidobenzoyl-Sulfosuccinimid
Ester (konjugiert über
den Cysteinrest), N-Hydroxysuccinimid (über Lysinreste), Glutaraldehyd,
Bernsteinsäureanhydrid,
SOCl2, oder R1N=C=NR,
wobei R und R1 verschiedene Alkylgruppen
sind, verbunden werden. Überraschender
Weise sind diese Protokolle für MAA-Addukte
nicht erforderlich, da MAA selbst hochimmunogen ist.
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Gewöhnlich werden
Tiere gegen Zellen oder immunogene Konjugate des MAA's mit Monophosphoryl-Lipid
A (MPL)/Trehalosedicorynomycolat (TDM) (Ribi Immunochem. Research,
Inc., Hamilton, Mont.) durch intradermale Injektion der Lösung an
zahlreichen Stellen immunisiert. Zwei Wochen später werden die Tiere mit der
ursprünglichen
Menge des Konjugates in MLP/TDM geboostet. 7–14 Tage später wird den Tieren Blut entnommen
und das Serum auf einen Anti-MAA
Titer untersucht. Die Tiere werden geboostet bis der Titer ein Plateau
erreicht. Aggregierende Agenzien wie Alaun werden oft verwendet,
um die Immunantwort zu erhöhen. Das
MAA-Addukt ist jedoch so immunogen, dass es eine IgG Antwort in
nur drei Tagen erzeugen kann und Adjuvantien wie MPL/Trehalosedicorynomycolat
(TDM) oder Freund's
nicht nötig
sind.
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Monoklonale
Antikörper
werden erzeugt durch die Gewinnung von Milzzellen aus immunisierten
Tieren und das Immortalisieren der Zellen gemäß üblicher Praxis, z. B. durch
Fusion mit Myelomzellen oder eine Transformation mit Epstein-Barr(EB)-Virus
sowie anschließendem
Screening der Klone auf Expression des erwünschten Antikörpers. Die
Hybridomtechnik wurde ursprünglich
von Köhler
und Milstein, Eur. J. Immunol., 6: 511 (1976) und auch von Hammerling
et al., in "Monoclonal
Antibodies and T-Cell Hybridomas",
Elsevier, N.Y., S. 563–681
(1981) beschrieben und wurde weithin angewendet, um Hybridzelllinien
zu etablieren, die hohe Titer von monoklonalen Antikörpern gegen
viele spezifische Antigene sezernieren.
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Die
Hybridzelllinien können
in vitro im Zellkulturmedium erhalten werden. Die Zelllinien, welche
Antikörper
produzieren, können
im Medium welches Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin (HAT) enthält, selektiert und/oder
erhalten werden. Tatsächlich
kann die Hybridomzelllinie, sobald sie etabliert ist, in einer Vielzahl
von im Nährwert ähnlichen
Medien erhalten werden. Weiterhin können die Hybridzelllinien auf
herkömmliche
Art und Weise in beliebiger Menge aufbewahrt und konserviert werden,
eingeschlossen Verfahren zum Einfrieren und Lagerung im flüssigen Stickstoff.
Gefrorene Zelllinien können
wiederbelebt werden und unbegrenzt kultiviert werden, wobei sie
die Synthese und Sekretion der monoklonalen Antikörper Wiederaufnehmen.
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Die
sezernierten Antikörper
werden vom Zellkulturüberstand
oder aus der Aszitesflüssigkeit
durch konventionelle Methoden wie Immunpräzipitation, Ionenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie
wie Protein A/G Säulenchromatographie
oder ähnlichem
gewonnen. Die hierin beschriebenen Antikörper können auch von Hybridomzellkulturen
durch herkömmliche
Methoden wie der Fällung
mit 50% Ammoniumsulfat gewonnen werden. Die gereinigten Antikörper können dann
steril filtriert werden.
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Der
Begriff "monoklonale
Antikörper" wie er hierin verwendet
wird, betrifft einen Antikörper
aus einer im wesentlichen homogenen Antikörperpopulation, d. h. die einzelnen
Antikörper
aus der Population sind identisch ausgenommen möglicher natürlich vorkommender Mutationen,
die in geringen Mengen auftreten können. Monoklonale Antikörper sind
hochspezifisch und gegen eine einzige Antigendeterminante gerichtet.
Weiterhin, im Gegensatz zu einer herkömmlichen, polyklonalen Antikörperherstellung,
welche typischerweise verschiedene Antikörper gerichtet gegen verschiedene
Strukturen (Epitope) umfassen, ist jeder monoklonale Antikörper nur
gegen eine einzige Struktur an dem Antigen gerichtet. Zusätzlich zu
Ihrer Spezifität
erweisen sich monoklonale Antikörper
vorteilhaft dadurch, dass sie in Hybridomkulturen, welche frei von
anderen Immunglobulinen sind, synthetisiert werden können. Alle
monoklonalen und polyklonalen Antikörper, eingeschlossen Hybridome,
werden im VA Medical Center in Omaha, Nebraska aufbewahrt.
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Die
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung umfassen auch Hybride und rekombinante Antikörper, welche
durch Splicing einer variablen (eingeschlossen einer hypervariablen)
Domäne
des Anti-MAA Antikörpers
mit einer konstanten Domäne
(z. B. "humanisierte" Antikörper) oder
einer leichten Kette mit einer schweren Kette oder einer Kette von
einer Spezies mit einer Kette einer anderen Spezies oder Fusion mit
heterologen Proteinen unabhängig
von der Ausgangsspezies oder Immunglobulinklasse oder Unterklassenbestimmung
sowie Antikörperfragmenten
(z. B. Fab, F(ab')2, and Fv) solang sie die erwünschte biologische Aktivität zeigen,
hergestellt werden (Siehe z. B. Cabilly, et al., U.S. Pat. Nr. 4,816,567;
Mage & Lamoyi,
in "Monoclonal Antibody
Production Technique and Applications", S. 79–97 (Marcel Dekker, Inc., New York,
1987)).
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Das
Adjektiv "monoklonal" zeigt also den Charakter
des Antikörpers
als, einen aus einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörper erhaltenen
an und ist nicht als notwendig für
die Produktion des Antikörpers
mit einer bestimmten Methode zu verstehen. Z. B. kann der monoklonale
Antikörper,
welcher in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird, gemäß einer
Hybridoma-Methode beschrieben von Köhler und Milstein, s. o., oder
durch rekombinante DNA-Methoden (Cabilly, et al., s. o.) gemacht
werden.
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Diagnostische Verwendung
von MAA und Anti-MAA Antikörpern
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Anti-MAA
Antikörper
sind zum Einsatz in diagnostischen Tests für die MAA Expression in spezifischen Zellen
oder Geweben geeignet, wobei die Antikörper, wie nachfolgend beschrieben,
markiert sind und/oder an eine nichtlösliche Matrix fixiert sind.
Anti-MAA Antikörper
sind auch für
den Einsatz bei der Affinitätsreinigung von
MAA aus rekombinanter Zellkultur oder natürlichen Quellen geeignet. Anti-MAA
Antikörper,
die nicht nachweislich mit anderen Proteinen oder Materialien kreuzreagieren,
können
dazu verwendet werden, beliebige MAA-Protein-Addukte von anderen
homologen Rezeptoren zu reinigen.
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Geeignete
diagnostische Tests für
MAA sind an sich wohl bekannt. Als Beispiel kann eine biologische Probe
auf MAA getestet werden durch das Auswählen der Probe aus einer gewünschten
Quelle, das Vermischen der Probe mit Anti-MAA Antikörpern, um
dem Antikörper
zu ermöglichen
mit allen in der Lösung
vorliegenden MAA's
einen Antikörper/MAA
Komplex zu bilden und durch den Nachweis der Antikörper/MAA
Komplexe in der Mischung. Die biologische Probe kann für den Test
gemäß im Stand
der Technik bekannter Methoden, die für die entsprechende Probe geeignet
sind, vorbereitet werden. Die Methode zum Mischen der Probe mit
den Antikörpern
sowie die Methode zum Nachweis des Antikörper/MAA Komplexes kann entsprechend des
verwendeten Testsystems ausgewählt
werden. Solche Testsysteme umfassen kompetitive und Sandwichtests
sowie sterische Inhibitionstests. Kompetitive oder Sandwichverfahren
arbeiten mit einem Phasentrennungsschritt als dem essentiellen Schritt
des Verfahrens, während
sterische Inhibitionstests in einer einzigen Reaktionsmischung durchgeführt werden.
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Analytische
Verfahren für
MAA verwenden alle ein oder mehrere der nachfolgenden Reagenzien:
markierte MAA Analoga, immobilisierte MAA Analoga, markierte Anti-MAA
Antikörper,
immobilisierte Anti-MAA Antikörper
und sterische Konjugate.
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Da
MAA selbst hoch fluoreszent ist und die Aktivität von Antikörpern nicht beeinträchtigt,
kann MAA selber als Marker für
seinen eigenen Nachweis verwendet werden, oder für den Nachweis von anderen
Antikörpern
durch Konjugieren des Antikörpers
oder Proteins daran und unter Verwendung eines Fluoreszenznachweises
eingesetzt werden. Die markierten Reagenzien sind auch als "Indikatoren" bekannt.
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Der
verwendete Marker ist eine beliebige, nachweisbare Funktionalität, die nicht
mit der Bindung von MAA und Anti-MAA Antikörper interferiert. Zahlreiche
Marker sind für
die Verwendung von Immunoassays bekannt. Es gibt z. B. Reste, die
direkt nachweisbar sind wie fluorochrome, chemilumineszente und
radioaktive Marker sowie auch Enzymereste, die für einen Nachweis zunächst reagieren
müssen
oder derivatisiert werden müssen.
Beispiele für
solche Marker schließen
die Radioisotope 32P, 14C, 125I, 3H und 131I, Fluorophore wie die seltenen Erdenchelate
oder Fluorescein und dessen Derivate, Rhodamin und dessen Derivate,
Dansyl, Umbelliferon, Luziferasen, z. B. Firefly Luziferase und
bakterielle Luziferase (U.S. Pat. Nr. 4,737,456), Luziferin, 2,3
Dihydrothalazinedion, Horseradish Perodxidase (HRP), alkalische
Phosphatase, α-Galactosidase,
Glucoamylase, Lysozym, Saccharidoxidase, z. B. Glucoseoxidase, Galactoseoxidase
und Glucose-6-Phosphatdehydrogenase, heterozylische Oxidasen wie
Uricase und Xanthinoxidase, gebunden an ein Enzym, welches Wasserstoffperoxid
zur Oxidation eines Farbstoffvorläufers wie HRP, Lactoproxidase
oder Mikroperoxidase, Biotin/Avidin, Spin Label, Bakteriophagen
Marker, stabile freie Radikale und ähnliches einbindet.
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Es
stehen Standard Methoden zur Verfügung, um diese Marker kovalent
an Proteine oder Polypeptide zu binden. Beispielsweise können Kupplungsagenzien
wie Dialdehyde, Carbondiamide, Dimaleimide, Bisimidate, bis-diazotiertes
Benzidin und ähnliches
verwendet werden, um die Antikörper
mit den oben beschriebenen fluoreszierenden, chemilumineszenten
und Enzymmarkern zu markieren. Siehe z. B. U.S. Pat. Nr. 3,940,475
(Fluorometrie) und 3,645,090 (Enzyme); Hunter et al., Nature, 144:
458 (1962); David et al., Biochemistry, 13: 1014–1021 (1974); Pain et al.,
J. Immunol. Methods, 40: 219–230
(1981); und Nygren, J. Histochem. und Cytochem., 30: 407–412 (1982).
Bevorzugte Marker der vorliegenden Erfindung sind Enzyme wie Horseradish
Peroxidase und alkalische Phosphatase.
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Die
Konjugation solcher Marker einschließlich der Enzyme an einen Antikörper ist
ein manipulatives Standardverfahren für den Fachmann auf dem Gebiet
der Immunoassaytechniken. Siehe z. B. O'Sullivan et al., "Methods for the Preparation of Enzyme-Antibody
Conjugates for Use in Enzyme Immunoassay", in Methods in Enzymology, et. J. J.
Langone and H. Van Vunakis. Vol. 73 (Academic Press, New York, New
York, 1981), S. 147–166.
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Daher
zieht eine alternative Ausführungsform
einen neuen Marker, welcher in Immunoassays verwendet werden kann,
in Betracht. Die Konjugation des MAA Markers an den Antikörper ist
bedeutend vereinfacht. Wie vorangehend beschrieben, wird der Antikörper lediglich
mit Acetaldehyd und Malondialdehyd zusammen inkubiert.
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Für bestimmte
Testmethoden ist die Immobilisierung von Reagenzien erforderlich.
Die Immobilisierung bedingt das Abtrennen der Anti-MAA Antikörper (vom
MAA gebundenen Proteinimmunogen) von jedem MAA das frei in Lösung bleibt.
Herkömmlicher
Weise wird dies erreicht entweder durch unlöslich machen der Anti-MAA Antikörper oder
MAA-Analoga vor dem Testverfahren z. B. durch Absorbtion an eine
wasserunlösliche Matrix
oder Oberfläche
(Bennich et al., U.S. Pat. Nr. 3,720,760) durch kovalente Bindung
(z. B. unter Verwendung von Glutaraldehyd cross-linking) oder durch
ein nachträgliches
unlöslich
Machen der Anti-MAA Antikörper
oder MAA-Analoga z. B. durch Immunopräzipitation.
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Andere
Testmethoden, die als kompetitive oder Sandwichassays bekannt sind,
sind gut etabliert und weit verbreitet in der kommerziellen diagnostischen
Industrie. Kompetitive Tests beruhen auf der Fähigkeit eines Indikator-MAA
Analoga mit dem MAA der Probe um eine begrenzte Anzahl von Anti-MAA
Antikörper-Antigenbindungsstellen
zu kompetitieren. Der Anti-MAA Antikörper ist im Allgemeinen vor
oder nach Verdrängungsreaktion
unlöslich
und der Indikator und das an den Anti-MAA Antikörper gebundene MAA werden von dem
ungebundenen Indikator und MAA abgetrennt. Diese Trennung wird durch
Dekantieren erreicht (wobei der Bindungspartner vorangehend unlöslich gemacht
wurde) oder durch Zentrifugieren (wobei der Bindungspartner nach
der kompetitiven Reaktion präzipitiert
wurde). Die Menge des MAA's
in der zu testenden Probe ist invers proportional zu der Menge des
gebundenen Indikators, welche durch die Menge der Markersubstanz gemessen
wird. Die Dosis-Response Kurven mit bekannten Mengen von MAA werden
erstellt und mit den Testergebnissen verglichen, um die Menge des
MAA's in den Testproben
quantitativ zu bestimmen. Solche Tests werden auch ELISA Systeme
genannt, wenn Enzyme als detektierbare Marker eingesetzt werden.
Eine andere Art von kompetitiven Tests, auch homogene Assays genannt,
erfordert keine Phasentrennung. Hierzu wird ein Konjugat aus einem
Enzym mit MAA erzeugt und derart eingesetzt, dass, wenn ein Anti-MAA
Antikörper an
MAA bindet, die Anwesenheit des Anti-MAA Antikörpers die Enzymaktivität verändert. In
diesem Fall sind das MAA oder dessen immunologisch aktive Fragmente über eine
bifunktionale organische Brücke
an ein Enzym wie eine Peroxidase konjugiert. Die Konjugate werden
für den
Einsatz mit Anti-MAA Antikörpern
so ausgewählt,
dass die Bindung des Anti-MAA Antikörpers die Enzymaktivität des Markers
inhibiert oder potenziert. Diese Methode ist an sich weit verbreitet
unter dem Namen EMIT.
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Sterische
Konjugate werden in Verfahren zur sterischen Behinderung für homogene
Assays eingesetzt. Diese Konjugate werden durch die kovalente Verbindung
eines niedrig-molekulargewichtigen Haptens mit einem kleinen MAA
Fragment synthetisiert, sodass Antikörper gegen das Hapten im Wesentlichen
nicht in der Lage sind, das Konjugat zur gleichen Zeit wie ein Anti-MAA Antikörper zu
binden. Unter diesen Versuchsbedingungen wird das MAA in der Testprobe
den Anti-MAA Antikörper
binden, wodurch dem Antihapten ermöglicht wird, dass Konjugat
zu binden, was sich in einer Veränderung
des Charakters des Hapten Konjugates, z. B. einer Fluoreszenzänderung äußert, wenn
das Hapten ein Fluorophor ist.
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Sandwichassays
sind insbesondere für
die Bestimmung von MAA oder Anti-MAA Antikörpern geeignet. In sequenziellen
Sandwichassays wird ein immobilisierter Anti-MAA Antikörper verwendet,
um das MAA der Probe zu absorbieren, die Probe wird dann durch Waschen
entfernt, das gebundene MAA wird verwendet, um einen zweiten markierten
Anti-MAA Antikörper
zu absorbieren und das gebundene Material wird dann vom Restindikator
abgetrennt. Die Menge des gebundenen Indikators ist direkt proportional
zu dem MAA aus der Probe. In "simultanen" Sandwichassays wird
die Probe nicht abgetrennt bevor der markierte Anti-MAA zugegeben
wird. Zum Testen einer Probe für
MAA ist ein sequenzielles Sandwichassay, welches einen Anti-MAA monoklonalen
Antikörper
als den einen Antikörper
und einen polyklonalen Anti-MAA Antikörper als den anderen verwendet,
geeignet.
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Das
vorangegangene sind exemplarische diagnostische Assays für MAA. Andere
Methoden, die jetzt oder später
entwickelt werden, und die Anti-MAA Antikörper für die Bestimmung von MAA verwenden,
sind in den hiesigen Schutzumfang, der die oben beschriebenen Bioassays
umfasst, eingeschlossen.
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Das
MAA-Addukt selbst ist hochfluoreszent mit einer Anregungsfrequenz
von 398 nm und einem Absorptionsvermögen von 460. Es ist eines der
am meisten fluoreszierenden Produkte, die jemals aufgefunden wurden
und erlaubt die Detektion von Fluoreszenz im pikomolaren Bereich
für den
Nachweis von Antikörper-Antigen
Komplexen oder von Antigen selber.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst die Verwendung eines Hybridproteinadduktes,
welches im Verfahren mit markierten Antikörpern zur Visualisierung der
Antigen-Antikörper
Interaktion durch Markieren der Antigene oder Antikörper verwendet
werden kann. MAA kann als Marker für Immunoassay wie vorher beschrieben,
verwendet werden, kann jedoch auch zur Visualisierung von Protein-Proteininteraktionen
und der Überwachung
der Aufreinigung von biologischen Reaktionen in Gelen wie dem Westernblot oder
ELISA, im FAXSCan oder bei anderen Techniken verwendet werden.
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Weiterhin
berücksichtigt
die vorliegende Erfindung, dass die Strukturen der MAA-Addukte auf
verschiedene Art und Weise modifiziert werden können, um sie noch fluoreszierender
zu machen. Z. B. sobald das MAA-Addukt synthetisiert ist, kann eine
Benzylgruppe gegen eine Methylgruppe ausgetauscht werden, um dessen
Nachweisbarkeit und Immunogenität
zu verstärken.
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Wegen
ihrer Nachweisbarkeit im pikomolarem Bereich können MAA-Addukte verwendet
werden, um den Nachweis von Proteinen zu erhöhen und könnten potenziell die 125I Markierung in der Autoradiographie ersetzen.
Weiterhin können
MAA-Addukte in Verbindung mit DNA Proben verwendet werden, um die
radioaktive Hybridisierung der Proben zu ersetzen. MAA-Addukte können ferner
verwendet werden zur Isolierung und/oder Aufreinigung von Proteinen.
Die MAA-Addukte können
zuerst verwendet werden, um eine Mischung von Proteinen zu markieren
und dann könnte
die Abtrennung der Proteine (unter Verwendung von Standardtechniken) überwacht
werden, wobei die einzigartigen fluoreszierenden Eigenschaften dieser
Erfindung verwendet werden. Die Addukte würden außerdem eine Möglichkeit
zur Verfügung
stellen die Immunogenität
der Proteine zu erhöhen.
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Die
nachfolgenden Beispiele sind zur Illustration nicht als Limitierung
beigefügt.
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Beispiel 1
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Herstellung von polyklonalen
MAA Antikörpern
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Materialien
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[1,214C] Acetaldehyd (5 mCi/mmole) wurde von
New England Nuclear (Boston, MA) gekauft. Radioaktiv markiertes
Acetaldehyd wurde vom Hersteller als gefrorene wässrige Lösung (1 mCi/ml) abgegeben,
aufgetaut und mit destilliertem Wasser zu 250 μCi/ml verdünnt, schockgefroren und bei –70°C aufbewahrt.
Die spezifische Aktivität
des Acetaldehyds wurde, wie es bei Miwa et al., "The Direct Oxidation of Ethanol by a
Catalase- and Alcohol Dehydrogenase-Free Reconstituted System Containing
Cytochrome P-450",
Arch Biochem Biophyx, 1978; 30: 464–475 beschrieben ist, überprüft. Bovines
Serumalbumin (BSA) (kristallisiert, gefriergetrocknet und frei von
Fettsäuren)
wurde bei Sigma Chemical Co. (St. Louis, MO) gekauft. Nichtradioaktives
Acetaldehyd wurde von Aldrich Chemical Co. (Milwaukee, WI) gekauft.
MDA wurde durch die Behandlung von Tetramethoxypropan (Aldrich)
mit NaOH entsprechend der Methode von Kikugawa und Ido "Studies on Peroxidized
Lipids. V. Formation and Characterization of 1,4-Dihydrophyridine-3,5-Dicarbaldehydes as
Model of Fluorescent Components in Lipofusion", Lipids, 1984; 19: 600–608" erhalten. Alle anderen
Chemikalien hatten Analysequalität.
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Bestimmung einer stabilen
Bindung von Acetaldehyd an Proteine in der Anwesenheit von MDA
-
[14C] Acetaldehyd in verschiedenen Konzentrationen
(0,1 mM oder 1,0 mM) wurde mit verschiedenen Proteinlösungen in
Abwesenheit und Anwesenheit von verschiedenen Konzentrationen des
MDA's inkubiert. Die
Inkubationen wurden in Phosphatpuffer (0,1 M, pH 7.4) bei 37°C in Polypropylengefäßen durchgeführt, die verschlossen
wurden, um den Verlust an flüchtiger
Radioaktivität
zu minimieren. Die Reaktionen wurden in einer Stickstoffatmosphäre im Dunkeln
durchgeführt.
Während
der 72-stündigen
Inkubationszeit wurden Aliquots genommen, um eine stabile Acetaldehydbindung
zu bestimmen und Fluoreszenzmessungen, wie vorangegangen bei Hoffmann, "Reaction of Acetaldehyde
with Proteins: Formation of Stable Fluorescent Adducts", Alcohol Clin Exp
Res, 1993; 17: 69–74
beschrieben, durchzuführen.
Hierzu in Kürze,
im Anschluss an die Inkubation wurden freie und instabil gebundenen
Acetaldehyde mittels vollständiger Dialyse
gegen Phosphatpuffer für
24 Stunden bei 4°C
abgetrennt. Dann wurde die Radioaktivität im Rückstand gemessen, welche die
stabilen Actetaldehydbindungen repräsentiert. Die Ergebnisse wurden
in nmol Acetaldehyd gebunden pro mg Protein ausgedrückt. Nach
der Dialyse wurden von den Proben Fluoreszenzmessungen unter Verwendung eines
Perkin Elmer LS-5B Spektrophotofluorometer angeschlossen an einem
Perkin Elmer GP-100 Grafikdrucker durchgeführt.
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Erzeugung, Aufreinigung
und Biotinylierung des polyklonalen Rabbit-Antikörpers gegen MDA/Acetaldehyd-modifizierte
Proteine
-
Das
Immunogen wurde durch die Behandlung von Hasenplasmaproteinen (hergestellt
durch Ammoniumsulfatfällung)
(Klassen, "Detection
of Reduced Acetaldehyde Protein Adducts Using a Unique Monoclonal Antibody", Alcohol Clin Exp
Res, 1994; 18: 164–171)
in einer Konzentration von 1 mg/ml mit 1 mM Acetaldehyd und 1 mM
MDA für
3 Tage bei 37°C
hergestellt. Im Anschluss an eine über Nacht Dialyse gegen 0,1
M Phosphatpuffer (pH 7,4 und 4°C)
wurde die Lösung
mit dem entsprechenden Volumen von Freund's komplett Adjuvans vermischt und emulgiert.
Weiße
New Zealand Hasen wurden subkutan an vier Stellen entlang ihres
Rückens
injiziert (400 μg
des modifizierten Proteins). Nach zwei bis vier Wochen wurden die
Hasen nach demselben Verfahren geboostet, wobei Freund's inkomplettes Adjuvans
verwendet wurde. Zwei Wochen nach der letzten Injektion wurde das
Serum gewonnen und auf Antikörperaktivität getestet.
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Die
erhaltenen Antisera wurden mittels Affinitätschromatographie gereinigt.
Lysin-derivatisierte Sepharose 4B Kügelchen (Sigma Chemical Co.,
St. Louis, MO) wurden durch den Zusatz von Acetaldehyd (1 mM) und
MDA (1 mM) in 0,1 Phosphatpuffer, pH 7,4 verändert und für 3 Tage bei 37°C und konstantem
Schütteln
inkubiert. Die Kügelchen
wurden mit vierfachem Volumen des Puffers gewaschen und in eine
0,7 cm × 15 cm
große
Niedrigdruck-Econo-Säule
(BioRad Laboratories, Hercules, CA) geschüttet. Zehn ml des Hasenserums
der immunisierten Tiere wurde auf die Säule geladen. Die Säule wurde
mit 5-fachem Volumen an Puffer und nachfolgend 1 mM NaCl gewaschen
und dann mit 0,5 M Essigsäure
(pH 2,5) in Trispuffer (pH 8,2) zum Neutralisieren der Säure ausgespült. Das
eluierte Material wurde dann mittels Protein G-Sepharose B (Pharmacia,
Piscataway, N.J.) Säulenchromatographie
weiter aufgereinigt, wodurch ein Reinheitsgrad der IgG Fraktion
von mehr als 95% erzielt wurde.
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Der
affinitätsgereinigte
Antikörper
wurde mittels der Methode von Bayer und Wilchek biotinyliert. Bayer, "The Use of the Avidin-Biotin
Complex as a Tool in Molecular Biology", Methods Biochem Anal, 1980; 26: 1–46. Hierzu
in Kürze,
1 mg/ml Antikörper
wird gegen 0,1 M Natriumboratpuffer (pH 8,8) für 4 Stunden bei Raumtemperatur
dialysiert. N-Hydroxysuccinimid Biotin (100 μg) (Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO) wurde dieser Lösung
zugesetzt und für
weitere 4 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dieser Zeit
wurde die Lösung
mit 15 μl
1 M Ammoniumchlorid Lösung
für 10
Minuten bei Raumtemperatur behandelt und über Nacht bei 4°C gegen Phosphat
gepufferte Saline (PBS) (pH 7,4) dialysiert. Der biotinylierte Antikörper wurde
bei 4°C bis
zur Verwendung aufbewahrt.
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Beispiel 2
-
Direkte und kompetitive
Enzyme-Linked Immunosorbent Assays (ELISA)
-
Ein
direkter ELISA wurde zum Screenen des polyklonalen Hasenantiserums
sowie zur Überprüfung der
Spezifität
der affinitätsgereinigten
Antikörper
verwendet. Testproteine wurden zu 20 μg/ml in Bikarbonatpuffer (pH
9,6) verdünnt
und 100 μl
der Proben in eine 96-Loch ELISA Platte gegeben (Immulon IV, Nunc,
Fisher Scientific, St. Louis, MO). Nach einer einstündigen Inkubation
bei 37°C
gefolgt von einer über
Nacht Inkubation bei 4°C
wurden die beschichteten Löcher
mit PBS, welches 0,05% Tween-20 (PBST) enthielt, gewaschen, um ungebundenes
Protein zu entfernen. Der biotinylierte Antikörper wurde dann zu den mit
Antigen beschichteten Löchern
zugegeben und für
eine Stunde bei 37°C
inkubiert. Nach dreimaligem Waschen mit PBST wurden 100 μl alkalische
Phosphatase gebunden an Streptavidin (Zymed Laboratories, San Francisco,
CA) zugegeben und für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden dann
3-mal mit PBST gewaschen und es wurden 100 μl des Substrates, p-Nitrophenylphosphat
(Sigma) zugegeben. Die optische Dichte wurde bei 405 nm mit einem
Dynatech Micro ELISA Reader MR7000 (Dynateck, Chantilly, VA) gemessen.
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Es
wurde ein kompetitiver ELISA entwickelt, um die Anwesenheit und
die Quantität
des MDA/Acetaldehyds-modifizierten Proteins zu bestimmen. Gemäß der Standardmethodik,
welche von Robert, et al., "A Sensitive
Immunochemical Assay for Acetaminophen Adducts", J Pharmacol Exp Ther, 1987; 241: 527–533; Pumford,
et al., "Immunochemical
Quantitation of 3-(cystein-S-yl)Acetaminophen
Adducts in Serum and Liver Proteins of Acetaminophen-Treated Mice", J Pharmacol Exp
Ther, 1989; 248: 190–196
entwickelt wurde, wurden diese Assays derart durchgeführt, dass
eine begrenzte Menge des Antikörpers
mit dem Inhibitor, entweder einem Standard oder unbekannten, in
Anwesenheit von im Übermaß vorliegenden
an eine feste Phase gebundenen Antigens (MDA/Acetaldehyd-modifizierte
Proteine) zur Reaktion gebracht wird. Nach vorläufigen Experimenten wurden
die nachfolgenden spezifischen und optimalen Bedingungen zur Durchführung der
kompetitiven ELISA Test etabliert: ELISA Platten wurden mit 100 μl BSA, welches
mit 1 mM Acetaldehyd und 1 mM MDA für 24 Stunden (annähernd 2 μg/Loch) behandelt
wurde, beschichtet. Biotinylierte Antikörper (1/500 Endverdünnung) wurden
mit verschiedenen Konzentrationen der Testproben (Standards oder
unbekannt) über Nacht
bei 4°C
inkubiert und dann wurde ein 100 μl
Aliquot jeder Probe in ein zweites Loch der beschichteten Platten
gegeben und für
45 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach dem Waschen wurden 100 μl des alkalischen Phosphatase-Streptavidin
Konjugates zugegeben und das Verfahren wie oben für den direkten
ELISA beschrieben, zum Erhalt der optischen Dichtungsmessungen durchgeführt. Die
Ergebnisse der verschiedenen Inhibitorenkonzentration wurden in
% Inhibierung, welche entsprechend der nachfolgenden, von Roberts
et al. entwickelten (siehe oben) Formel berechnet wurde, ausgedrückt.
wobei OD
max die
OD in Abwesenheit eines Inhibitors ist, BKG die OD der unspezifischen
Absorption der Testreagenzien ist und OD
Probe die
OD für
ein vorgegebene Konzentration des Standards oder einer unbekannten Probe
ist.
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Gewinnung von Leberzytosol
der mit Ethanol gefütterten
und Kontrollratten
-
Männliche
Wistar Ratten (150–160
g) wurden paarweise mit einer Ethanol enthaltenden Lieber-DeCarli
bzw. einer flüssigen
Kontrollnahrung gefüttert,
Lieber et al., "The
Feeding of Ethanol in Liquid Diets", 1986 Update, Alcohol Clin Esp Res,
1986; 10: 550–553,
und zwar bis zu 5 Wochen entsprechend der Methode von Casey, et
al., "Chronic Ethanol
Administration Impairs the Binding and Endozytosis of Asialoorosomucoid
in Isolated Hepatocytes",
J Biol Chem, 1987; 262: 2704–2710.
Isolierte Hepatozyten wurden mittels Kollagenaseperfusion wie vorangehend
berichtet, gewonnen und eine Fraktion enthaltend das Zytosol der
Hepatozyten wurde mittels Ultrazentrifugation hergestellt. Volentine,
et al., Subcellular Location of Secretory Proteins Retained in the
Liver During the Ethanol-Induced Inhibition of Hepatic Protein Secretion
in the Rat", Gastroenterology,
1986; 90: 158–165.
Der Proteingehalt der Zytosolfraktion wurde mittels der Methode
nach Lowry et al., "Protein
Measurement with the Folin Phenol Reagent", J Biol Chem, 1951; 193: 265–275 bestimmt.
Am Tag der Herstellung wurden Aliquots der zytosolischen Hepatozytenproteine
mittels kompetitivem ELISA auf Addukte untersucht.
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Die
in 1 dargestellten Ergebnisse zeigen einen dramatischen
Effekt von MDA auf die stabile Bindung des Acetaldehyd an BSA. Wenn
Acetaldehyd (1 mM) mit bovinem Serumalbumin (BSA) in Anwesenheit von
verschiedenen Konzentrationen von MDA über einen Zeitraum von 72 Stunden
inkubiert wurde, stimulierte MDA die Bindung des Acetaldehyds an
BSA merklich in einer konzentrationsabhängigen Art und Weise. Beispielsweise
wurden nach einer 24-stündigen Inkubation
eine 13-fache Anregung bei einem 4-fach molaren Überschuss an MDA beobachtet.
Es ergab sich, dass eine maximale Anregung der Acetaldehydbindungen
bei einem 4-molaren Überschuss
des MDA's auftrat.
Die MDA induzierte Zunahme von Acetaldehydbindungen an BSA wurde
auch bei geringeren Konzentrationen der Aldehyde beobachtet. Wenn
0,1 mM Acetaldehyd mit MDA (0,1 bis 0,4 mM) inkubiert wurde, war
immer noch eine MDA Anregung der Acetaldehydbindungen an BSA erkennbar,
obwohl der Effekt bei diesen niedrigen Konzentrationen ein wenig
abgeschwächt
war (2). Zusätzlich
zu BSA zeigten auch andere Proteine, die getestet wurden, deutlich
erhöhte
Acetlaldehydbindungen in der Anwesenheit von MDA. Die getesteten
Proteine umfassten Mausplasmaproteine, Hasenplasmaproteine, Hämoglobin,
epidermale Wachstumsfaktoren, Polylysin und zytosolische Rattenleberproteine.
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Die
MDA induzierte Anregung der Acetaldehydbindungen an BSA zeigte als
Begleiteffekt die Bildung von hochfluoreszierenden Produkten (3A).
Obwohl vorangegangene Studien gezeigt haben, dass Reaktionsgemische
aus BSA und hohen Konzentrationen von Acetaldehyd (< 3 mM) auch alleine
schon fluoreszierende Eigenschaften aufwiesen, war die Fluoreszenz,
welche in Anwesenheit von MDA beobachtet wurde hiervon deutlich
verschieden. Wie es 3B gezeigt wird, resultiert
die Acetaldehydbindung in Anwesenheit von MDA in der Bildung von
extrem hochfluoreszierenden Produkten verglichen mit der Fluoreszenz,
welche bei gleichwertigen Bindungen von Acetaldehyd alleine beobachtbar
ist. Zusätzlich
war das Anregungs- und Emissionsmaximum für die zwei Zustände unterschiedlich
(3). Wenn BSA mit MDA alleine behandelt
wurde zeigte sich auch eine Fluoreszenz, diese war aber über den
getesteten MDA Konzentrationsbereich (0 bis 8 mM), um etwa 20 bis
60-fach geringer als diejenigen, welche beobachtet wurde, wenn sowohl
Acetaldehyd als auch MDA anwesend waren. Daraus folgt, dass die
Anregung der Acetaldehydbindungen an Proteine durch MDA auf der
Bildung von bestimmten Produkte, MDA-Acetaldehyd-Addukte (MAA), beruht, welche
von den Produkte, die gebildet werden wenn Proteine mit entweder
Acetaldehyd oder MDA alleine behandelt werden, verschieden sind.
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In
nachfolgenden Experimenten wurde ein Immunoassay entwickelt um die
Anwesenheit von MAA-Addukten in Leberproben nachzuweisen. Es wurde
ein Hasenantikörper
gegen das MAA-Addukt erzeugt, indem Tiere mit Hasenplasmaprotein-MAA-Addukten
immunisiert wurden und das Antiserum aufgereinigt wurde, um eine
affinitätsgereinigte
IgG Fraktion, die MAA erkennen kann, zu erhalten. Die Spezifität dieser Antikörper wurde
im direkten ELISA gegen modifiziertes und unmodifiziertes BSA getestet.
Der Antikörper
erkannte nur mit MAA modifiziertes BSA. Der Antikörper zeigte
eine Affinität
für mit
entweder 1 mM oder 0,1 mM der beiden Aldehyde modifiziertes BSA
(4). Der Antikörper erkannte kein natürliches
(unverändertes)
BSA oder BSA, welches mit entweder Acetaldehyd oder MDA alleine
modifiziert wurde (4). Die Spezifität für MAA-Addukte
wurde weiterhin mit anderen Proteinen getestet (z. B. Hasenplasmaproteine,
Mausplasmaproteine, Hämoglobin)
und ELISAs zeigen erneut, wie es auch mit BSA der Fall war, dass
der affinitätsgereinigte Antikörper speziell
MAA Epitope an Proteinen, erkennt.
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Dieser
affinitätsgereinigte
Antikörper
wurde dann für
die Entwicklung eines kompetitiven ELISAs verwendet, um MAA-Addukte
in Leberproben nachzuweisen und zu quantifizieren. Die Eignung dieser
Methode wurde mittels BSA, welches zu verschiedenen Ausmaßen durch
MAA derivatisiert wurde, getestet. Das Ausmaß der Austausche wurde für jedes
modifizierte BSA durch [14C] Radiomarkierung
bestimmt und die Werte der MAA Austausche wurden als nmol gebundenes
Acetaldehyd pro mg BSA ausgedrückt.
Wenn diese BSA-MAA-Addukte
in kompetitiven ELISA getestet wurden, zeigten die Ergebnisse eine
geordnete Gruppe von Inhibierungskurven, wobei bei einem Auftrag
der prozentualen Inhibierung als Funktion der BSA Konzentration
die am höchsten
modifizierten BSAs die effizientesten Inhibitoren waren und die
am wenigsten substituierten BSAs die am wenigsten effizienten Inhibitoren
waren (5A). Auf der anderen Seite schien
die Gruppe der Kurven sich zu überlagern,
wenn dieselben Inhibierungsdaten als Funktion der MAA Modifizierung
(d. h. gebundenes Acetaldehyd) aufgetragen wurden (5B).
Diese Ergebnisse deuten an, dass der kompetitive ELISA geeignet
ist, das Ausmaß der
MAA Modifizierung von Proteinen abzuschätzen, und dass die Zahl der MAA
Epitope als der wichtigste Bestimmungsfaktor, welcher eine Hemmung
der Antikörperbindung
verursacht, erscheint. Es sollte jedoch darauf hingewiesen werden,
dass unter diesen Bedingungen die Inhibierung durch MAA Epitope
bei höher
substituierten BSAs effizienter erschien (5B). Als
die obrigen Experimente mit zytosolischem Leberprotein, welches
mit MAA modifiziert wurde, wiederholt wurden, wurden ähnliche
Inhibierungskurven, wie sie mit BSA-MAA erhalten wurden, beobachtet
(6). Zusätzlich zeigt natives (unbehandeltes)
zytosolisches Leberprotein und zytosolisches Leberprotein, welches
mit MDA oder Acetaldehyd alleine behandelt wurde minimale oder keine
Inhibierung der Antikörperbindung
in dem kompetitiven ELISA. Diese Ergebnisse weisen auf die Eignung
des kompetitiven ELISA's
zum Nachweis und der Quantifizierung von MAA-Addukten in zytosolischen
Leberproteinen hin. Ähnliche
Verfahren können
verwendet werden, um andere Antikörper zu testen.
-
Beispiel 3
-
Des
Weiteren wurden Experimente durchgeführt, um den Einsatz des kompetitiven
ELISAs bei der Quantifizierung von geringfügig mit MAA modifizierten Proteinen
zu verifzieren. Die Daten, welche in 5 und 6 gezeigt werden, deuten die Anzahl der
MAA Epitope (d. h. der Acetaldehydbindungen) an, welche in der Assaymischung
vorliegen müssen,
um in dem kompetitiven ELISA eine ausreichende Hemmung der Antikörperbindung
zu bewirken. Begründet
durch die Interpretation dieser Daten war die Untersuchung von großen Probengrößen (mg-Bereich)
im kompetitiven ELISA für
minimal modifizierte Proteine zwingend vorgegeben. Bei diesen Untersuchungen
wurden unter Auftrag der prozentualen Hemmung als Funktion der Proteinkonzentration
eine Gruppe von Inhibierungskurven erzeugt, die eine zunehmende
Inhibierungseffizienz bei zunehmendem Ausmaß der MAA Modifizierung für sowohl
BSA-MAA (7A) als auch zytosolische Leberproteine-MAA (8A)
zeigten. Wenn jedoch die Inhibierungsdaten als Funktion der Anzahl
der MAA Epitope (d. h. Acetaldehydbindungen) aufgetragen wurden, überlagerten
sich die Kurven sowohl für
BSA-MAA (7B) als auch für zytosolische
Leberproteine-MAA (8B). Diese Ergebnisse bekräftigen die
Eignung des kompetitiven ELISA's
für den
Nachweis und die Quantifizierung von MAA Epitopen in zytosolischen
Leberproteinen.
-
Die
Ergebnisse des kompetitiven ELISA's für
Leberzytosol von zwei Ratten, die über 5 Wochen mit Ethanol gefüttert wurden
und das entsprechend gefütterte
Kontrollpaar sind in 9 gezeigt. MAA-Addukte wurden
in den mit Ethanol gefütterten
Ratten leicht nachgewiesen wie es sich aus den Inhibierungskurven
für das
Leberzytosol, welches von diesen zwei mit Ethanol gefütterten
Ratten gewonnen wurde, zeigt. Das Zytosol der Kontrollleber schien
nur leichte unspezifische Hemmung zu zeigen (9A). Wenn
diese Werte der Hemmung von den entsprechenden Werten der mit Ethanol
gefütterten
Ratten abgezogen wurden, konnten Inhibierungskurven erzeugt werden,
welche eine Abschätzung
der Menge der MAA Modifikationen der zytosolischen Leberproteine
der Ethanol gefütterten
Tiere darstellt (9B). Kompetitiver ELISA Assays
wurden dann mit zytosolischen Leberproteinen von sieben mit Ethanol
gefütterten
Ratten und den entsprechend gefütterten Kontrollen
durchgeführt.
Wenn Inhibierungskurven, die mit Leberzytosol, welches in vitro
mit bekannten Werten der MAA Substituierung (8B) modifiziert
wurden, als Standardkurven eingesetzt wurden, konnten die zytosolischen
Leberproteine der mit Ethanol gefütterten Ratten auf einen MAA-Adduktgehalt
im Bereich von 75 ± 14
pmol des gebundenen Acetaldehyds pro mg Protein eingeschätzt werden.
-
Beispiel 4
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Anders
als Standardadjuvantien ist MAA ein spezifischer Immunverstärkungsfaktor.
Um diese Eigenschaft des MAA's
darzustellen, führten
die Anmelder eine Reihe von Studien bezüglich der Immunogenität im autologen
und heterologen Systemen durch.
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Antikörperantworten in autologen
und heterologen Systemen
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100 μg der normalen
Plasmaproteine, welche mit MAA modifiziert wurden, wurde wöchentlich über einen
Zeitraum von 3 Wochen in autologe Tiere injiziert. Als Ergebnis
wurden hohe Antikörpertiter
ausschließlich gegen
MAA (Hapten), nicht jedoch gegen das normale Protein erzeugt. Daher
verursachte MAA keine Autoimmunkrankheit in den Tieren im Gegensatz
zu den Wirkungen von vielen Haptenkonjugaten. Dieses Experiment wurde
unter der Verwendung von Hasen-, Ratten- und Mäuseplasmaproteinen durchgeführt.
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Auf ähnliche
Art und Weise wurde auch mit MAA modifiziertes, bovines Serumalbumin
(BSA) ohne Adjuvans zu 100 μg/Maus
in Mäuse
injiziert. Es ergaben sich hohe Antikörpertiter sowohl gegen BSA
als auch MAA. Weiterhin wurde auch BSA zu 100 μg/Maus (kein Adjuvans) in Mäuse injiziert
und es zeigte sich keine Antikörperantwort
gegen BSA oder MAA. Die Ergebnisse ergaben sich aus Antikörperlitern,
welche im ELISA oder Westernblot zusätzlich analysiert wurden.
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T-Helferzellantworten
in autologen und heterologen Systemen
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Zunächst wurde über einen
Zeitraum von 3 Wochen, wöchentlich
100 μg normales
Plasmaprotein in autologe Tiere injiziert, wodurch sich keine T-Zellantwort ergab.
Anschließend
wurde über
einen Zeitraum von 3 Wochen, wöchentlich
100 μg normales
Plasmaprotein, welches mit MAA modifiziert wurde, in autologe Tiere injiziert,
wodurch sich ebenfalls keine T-Zellantwort gegen MAA (das Hapten)
ergab. Es zeigte sich jedoch eine T-Helferzellantwort gegen das
normale Plasmaprotein (den Träger).
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In
derselben Art und Weise wie oben dargestellt, wurde im heterologen
System BSA ohne Adjuvans in Tiere injiziert. Es ergab sich keine
T-Helferzellantwort gegen BSA. Wenn BSA, welches mit MAA modifiziert war,
in Mäuse
injiziert wurde, zeigte sich eine T-Helferzellantwort gegen BSA
(den Träger)
jedoch nicht gegen MAA (Hapten). Diese Daten wurden in einem T-Helferzell
Proliferationstest generiert und durch die Verwendung einer Vielzahl
von Trägerproteinen überprüft. Die
Experimente wurden unter der Verwendung von menschlichem Hämoglobin
und Transferrin wiederholt, welche ähnliche Daten generierten.
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Immunologische Untersuchungen
-
Bis
zu diesem Zeitpunkt wurden alle Immunisierungen durch wöchentliche
Injektionen über
ein 3-wöchiges
Intervall ausgeführt.
Den Tieren wurde dann Blut entnommen und vor jeder Immunisierung
getestet. Der Grund dieser Experimente war es herauszufinden, welche
Dosis und wieviele Immunisierungen nötig sind, um Antikörper oder
T-Helferzellantworten zu erhalten. Die ersten Studien welche Transferrin
einsetzten, ergaben die folgenden Ergebnisse:
MAA
Adduktbildung | Antikörper Titer |
100 μg eines humanen
Transferrin-MAA-Adduktes | 62,500 |
50 μg eines humanen
Transferrin-MAA-Adduktes | 62,500 |
10 μg eines humanen
Transferrin-MAA-Adduktes | 2,500 |
Keine
MAA Adduktbildung | |
100 μg eines humanen
Transferrin | 2,500 |
10 μg eines humanen
Transferrin | < 100 |
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Weitere Immunisierungsstudien
-
Die
nachfolgenden Immunisierungsstudien zeigen weiterhin, dass MAA kein
generelles Adjuvans oder Mitogen ist, sondern spezifisch das konjugierte
Protein immunogen macht.
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Der
Anmelder verwendete zuerst 100 μg
einer Mischung aus vier Proteinen (je 25 μg von menschlichem Albumin,
Hasenalbumin, Rattenalbumin und bovinem Albumin) und immunisierte
damit Mäuse
einmal die Woche über
einen Zeitraum von drei Wochen. Am Ende der vierten Woche wurde
den Mäusen
Blut entnommen und das Serum auf Antikörper gegen diese Proteine getestet,
sowie gegen zwei Proteine, die nicht im Immunisierungsprotokoll
eingeschlossen waren. Es wurden zwei getrennte Experimente durchgeführt: a) das
bovine Albumin war mit MAA modifiziert, b) keines der Proteine war
mit MAA modifiziert.
- a) In den Untersuchungen
bei denen die Tiere mit einer Mischung aus Albuminen, von denen
BSA mit MAA modifiziert war, immunisiert wurden:
- b) Die Tiere wurden mit einer Mischung aus Albuminen, wobei
BSA nicht modifiziert war, immunisiert:
-
Die
Daten zeigen, dass MAA bewirkt, dass BSA von antigenpräsentierenden
Zellen aufgenommen wird und es zur Produktion einer spezifischen
Antikörperantwort
kommt. Wenn MAA ein polyklonaler Aktivator wäre, dann würden sich eine große Anzahl
von Antikörpern
gegen Ratte, Hase und menschliche Proteine nachweisen lassen, dies
wurde jedoch nicht beobachtet. Es wurden einige Kreuzreaktionen
zu Hasenalbumin gezeigt, welche von einem gemeinsamen Epitop kommen
könnten.
Es laufen gerade Untersuchungen, um zu belegen, ob dies zutrifft.
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Die
Daten über
die Art der Antikörperantwort
sind sehr schlüssig,
dass vorrangig eine IgG1 Antwort gegen das MAA-Addukt hervorgerufen
wurde. Diese Daten sind auch konsistent mit der Beobachtung, dass es
zu einer starken T-Helferzellantwort
kam, wenn MAA-Protein-Addukte verwendet wurden. Es ist gut bekannt,
dass IgM und IgG3 in Mäusen
die vorrangigen Antworten darstellen, wenn bei der Bildung von IgG1
und IgG2a keine T-Zellhilfe durch T-Helferzellen beobachtet wird. In dem
oben dargestellten Experiment a) sind die Antikörper gegen BSA vom Typ IgG1,
IgG2a und IgG2b. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit Transferrin und Hämoglobin erhalten.
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Das
Ziel der mit MAA modifizierten Proteine scheinen die peritonealen
Makrophagen zu sein. Dies wurde vorgeschlagen, da die Daten zeigen,
dass der f-Alb Scavenger Rezeptor auf Leberendothelzellen eifrig Proteine,
die mit MAA modifiziert sind, bindet. Der einzige andere Platz an
dem diesen Rezeptor nachgewiesen ist, sind peritoneale Makrophagen
und alle Immunisierungen mit Mäusen
wurden durch Verabreichung von intraperitonealen Injektionen durchgeführt.
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Modifizierungen
von Proteinen mit MAA scheinen die Zeitspanne für die Produktion von Antikörpern zu
verkürzen.
Tiere wurden eine Woche nach einer Immunisierung mit 100 μg BSA-MAA
Blut abgenommen und das Serum auf unmodifizierte und modifizierte
Proteine getestet. Innerhalb einer Woche produzierten die Mäuse Antikörper gegen
BSA, wobei es sich um IgG1 Isotypen handelte und es nachfolgend
zu keinem Anstieg der IgM Antikörperproduktion
kam.
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Aus
den obigen Experimenten folgt, dass die Erzeugung von B-Zellen für monoklonale
Antikörperproduktion
erheblich beschleunigt werden könnte.
Normalerweise brauchen Tiere 3 Immunisierungen in Freund's oder RIBI Adjuvans über einen
Zeitraum von 6 Wochen, um eine ausreichende IgG Antikörperantwort
zu erzeugen. Die vorliegenden Studien zeigen, dass dieser Zeitrahmen
verkürzt
werden kann und gleichzeitig eine hohe Spezifität und Abnahme der polyklonalen
Aktivierung erreicht werden kann.
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Eine
Anwendung der vorliegenden Erfindung ist ein billigeres und effizienteres
Vakzin, welche die Notwendigkeit von wiederholten Boostern hinfällig macht.
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Bezugnehmend
auf die Techniken mit markierten Antikörpern, kann MAA verwendet werden,
um in Verfahren mit markierten Antikörpern die Antigen-Antikörper Interaktion
durch Markieren der Antigene oder Antikörper zu visualisieren. Das
MAA-Addukt am Antigen oder Antikörper
verändert
dessen Aktivität
weder direkt noch indirekt. Die 3a und b stellen die Fluoreszenzintensität von Reaktionsgemischen
aus BSA mit Acetaldehyd und MDA dar.
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3a bildet
die relative Fluoreszenz über
einen Zeitraum von 8 Stunden mit Acetaldehyd (1 mM) und BSA (1 mg/ml)
sowie verschiedenen Konzentrationen von MDA (0 bis 8.0 mM) bei 37°C ab. Die
Ergebnisse stellen den Durchschnitt + Standardfehler aus fünf Experimenten
dar.
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3b ist
ein Diagramm, welches das Verhältnis
der Acetaldehydbindung und Fluoreszenz in Abwesenheit (Viereck)
und Anwesenheit (Kreis) von MDA darstellt. Reaktionsgemische mit
MDA zeigen ein Absorptionsmaximum von 460 nm und ein Anregungs-
und Emissionsmaximum von 357 nm bzw. 440 nm in Abwesenheit von MDA.
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Bezogen
auf Antikörper
für einen
FACScan kann MAA als universeller Marker verwendet werden, um die
Visualisierung von Protein-Protein Interaktionen zu verstärken und
die Aufreinigung von biologischen Materialien zu überwachen.
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Wegen
ihrer fluoreszierenden Eigenschaften können MAA und Anti-MAA spezifische
monoklonale Antikörper
als fluoreszierende Antikörper
im FACScan, immunhistochemischen Methoden usw. verwendet werden.
Weiterhin können
sie für
die Evaluierung von komplexen Mischungen bei ,high performance' Trennungsverfahren
eingesetzt werden. Ein Vorteil gegenüber früheren Antikörpern ist eine geringe Kreuzreaktivität von MAA.
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Beispiel 5
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Kürzlich wurde
gezeigt, dass die gleichzeitige Inkubation von Protein mit MDA und
AA die Menge der Addukte synergistisch erhöht und in der Produktion eines
neuen Epitopes (MAA) resultiert. Es wurde gezeigt, dass dieses Epitop
ohne die Verwendung von Adjuvantien immunogen ist und unter Bedingungen
hergestellt werden kann, die nahe an die physiologische Schwellen
(1 mM) von AA und MDA heranreichen. Der Zweck dieser Untersuchungen
war es heraus zu finden, wie Modifizierungen mit MAA-Addukten am
löslichen
Trägerprotein
die humorale Immunantwort verändern.
Balb/c Mäuse
wurden wöchentlich
mit 100 μg
unmodifiziertem (BSA) oder mit MAA modifiziertem bovinem Serumalbumin
(BSA-MAA) als i. p. Injektion immunisiert. Antiserumtitrationen
wurden durch ELISA in entweder mit BSA, BSA-MAA, Mausserumalbumin
(MSA) und MSA-MAA beschichteten Löchern durchgeführt. In
weiteren Experimenten zur Bestimmung der nötigen Proteinmenge, um eine
derartige Immunantwort zu induzieren, wurden 12 Gruppen von Mäusen (5/Gruppe)
mit einer der nachfolgenden 6 Dosen BSA oder BSA-MAA immunisiert:
100 μg,
50 μg, 25 μg, 10 μg, 5 μg und 1 μg. Die Ergebnisse
zeigten, dass in Mäusen,
welche mit 100 μg
BSA-MAA immunisiert wurden, die Serumantikörpertiter gegen BSA sowie BSA-MAA
nach 3 Wochen ihre Maxima erreichten (> 1 : 3200). Weitere Tests bezüglich MSA
und MSA-AA zeigten signifikante Antikörpertiter gegen das MAA-Addukt,
jedoch keine Antwort auf das autologe Protein. In Mäusen, die
mit niedrigeren Konzentrationen des BSA-MAA immunisiert wurden, nahmen
die Antikörpertiter in
einer dosisabhängigen
Art und Weise sowohl für
BSA wie auch für
BSA-MAA ab (> 1 :
3200 bei 100 μg
bis 1 : 2000 bei 25 μg). Überraschenderweise
erkannte das Antiserum von Mäusen, welche
mit 25 μg
BSA-MAA immunisiert wurden, Epitope der BSA Polypeptidkette und
nicht des MAA-Addukts selbst. Das BSA ohne MAA-Addukt löste eine
schwache Antikörperreaktion
nur gegen BSA und auch nur bei hohen Dosen (> 50 μg)
aus. Diese Daten deuten daher an, dass das Addukt eines Proteins
mit MAA dessen Immunogenität
verstärkt
und deuten weiterhin an, dass MAA-Addukte das Targeting, Prozessieren
und/oder Präsentieren
eines Trägerproteins
an das humorale Immunsystem stimulieren.
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Beispiel 6
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Proteine
(zu 2 mg/ml) wurden mit 1 mM AA und/oder 1 mM MDA für 3 Tage
bei 37°C
inkubiert. Hasen wurden subkutan mit einem MAA modifizierten Hasenplasmaprotein
(RbPP) in Freund's
Adjuvans immunisiert. Mäuse
wurden intraperitoneal mit einem MAA modifizieren Mausplasmaprotein
(MsPP) in Freund's
Adjuvans immunisiert. Polyklonales Hasenserum wurde an MAA-Addukten unter Verwendung
von Lysinsepharose 4B Kügelchen,
welche mit 1 mM MDA und 1 mM AA für 16 Stunden bei 37°C modifiziert
wurden, affinitätsgereinigt. Die
Antikörper
wurden unter Verwendung von Standard Affinitäts-Chromatographiemethoden
gereinigt. Milzzellen von Mäusen,
die mit MsPP-MAA immunisiert wurden, wurden mit Myelomas entsprechend
etablierter Methoden fusioniert, um Hybidome zu produzieren, die
MAA spezifische monoklonale Antikörper sezernieren und wurden
unter Verwendung von Protein G gereinigt. Um die Spezifität zu bestimmen,
wurde das Antiserum und die gereinigten Antikörper gegen RbPP, MsPP und BSA,
welches unmodifiziert, AA, MDA oder MAA modifiziert war, titriert.
Die Antiseren von Hasen und Mäusen
hatten Antikörpertiter
von 1 : 12800 und entsprechend 1 : 6400 gegen das MAA-Addukt, jedoch
keine Titer gegen das genetisch identische Trägerprotein. Beide Antisera
zeigten geringe Reaktivität
zu AA- und MDA-modifizierten Proteinen (1 : 200 oder weniger). Die Affinitätsreinigung
der Hasenantikörper
und die Produktion von monoklonalen Mausantikörpern führte zu hochtitrigen Antikörpern, die
spezifisch nur das MAA-Addukt erkannten und in der Lage waren MAA
an einer Vielzahl von verschiedenen Proteinen nachzuweisen. Kürzlich konnten
die Anmelder unter Verwendung eines kompetitiven Inhibierungs-ELISA
zeigen, dass MAA-Protein-Addukte in der Leber von regelmäßig mit
Ethanol gefütterten
Ratten anwesend ist. Aus diesem Grund könnte sich die Verwendung dieser
Antikörper
als hilfreich für
die Bestimmung der physiologischen Relevanz von MAA assoziierten
Proteinen bei der Entwicklung und/oder den Fortschritt von ALD erweisen.
-
Beispiel 7
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Es
wurde ein immunologisches Testsystem unter Verwendung eines affinitätsgereinigten
polyklonalen, für
MAA-Addukte spezifischen Antikörpers
eingesetzt, um die Anwesenheit solcher Addukte in der Leber von mit
Ethanol gefütterten
Ratten nachzuweisen. Da die MAA-Addukte wahrscheinlich aus mehr
als einem bestimmten Produkt bestehen, haben die Anmelder vorgeschlagen,
dass das 4-Methyl-1,3-Dihydropyridin-3,5-Dicarbaldehyd (MDDC), welches
an der α-Aminogruppe
des Lysins derivatisiert ist, die Struktur eines der vorrangigen
MAA-Protein-Addukte repräsentiert.
Es war der Zweck dieser Untersuchung die antigenbindenden Eigenschaften
der MAA spezifischen Antikörper
zu charakterisieren und zu bestimmen, ob MDDC Epitope die Hauptdeterminante
der Antikörpererkennung
sind. Ein kompetitiver ELISA, welcher bovines Serumalbumin-MAA als
Festphasenantigen verwendet, wurde zur Bestimmung der Bindungsspezifität der Antikörper eingesetzt.
1-Hexyl-MDDC war in diesem Test der effizienteste Inhibitor der
Antikörperbindung,
mit einer 50 prozentigen Hemmkonzentration von 4 pmol/Loch, wobei
1-Hexyl-MDDC eine MDDC Gruppe Anlagerung an einen Lysylrest des
Proteins stimuliert. Analoga von 1-Methyl und 1-Hydrogen MDDC erhöhten die
50 prozentige Hemmkonzentration auf 14 bzw. 240 pmol/Loch. Noch
größeren Effekt
zeigte die Substituierung an der vierten Position des MDDC. Der
Austausch des 4-Methyl durch eine 4-Hexyl oder 4-Zyklohexylgruppe
führte zu
einer 3800 bzw. 20000 fachen Erhöhung
der 50 prozentigen Hemmkonzentration. Endogene Lebersubstanzen mit
1-Hexyl- MDDC ähnlichen
Strukturen, wie NADH und Pyridoxal, wiesen eine vernachlässigbare
Hemmung der Antikörperbindung
auf. Als 8 verschiedene MAA-Protein-Addukte in einem kompetitive
ELISA getestet wurden und die aufgefundene Hemmung als Funktion
der Zahl der Lysyl-MDDC Reste pro Protein ausgedrückt wurde,
reichte die 50 prozentige Hemmkonzentration dieser verschiedenen
MAA-Protein-Addukte von 1 bis 31 pmol des Lysyl-MDDC Äquivalentes/Loch.
Der Verdau dieser Proteine mit Pronase verkleinerte den Bereich
der beobachteten 50 prozentigen Hemmkonzentration (6 bis 15 pmol/Loch)
deutlich, was bedeutete, dass Proteinhydrolyse die Zugänglichkeit
des Antikörpers,
um die Epitope der verschiedenen Proteine zu binden, ausgleicht.
Diese Ergebnisse deuten an, dass die MAA-Addukt-spezifischen Antikörper vorrangig
den 1-Lysyl-MDDC Rest an Proteinen erkennen, und dass sie effizient
eingesetzt werden können,
um MAA-Protein-Addukte nachzuweisen und zu quantifizieren.
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Beispiel
8
Antikörper
titriert gegen
-
Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass Freund's Adjuvans während es die Antikörperaktivität auf die
verschiedenen Proteine erhöht
auch hohe Hintergrundantworten gegen BSA und MSA verursacht. Die
MAA-Adduktbildung erhöhte
nur die Antwort gegen modifiziert Proteine, was einen niedrigen
Hintergrund gegen andere Proteine und gleichzeitig erhöhten Antikörperlitern
gegen das Trägerprotein
(Spezifität)
bedeutete.
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Dem
entsprechend führte
die Immunisierung mit löslichem
BSA und MSA zu niedrigen Antikörperantworten,
während
die Immunisierung mit löslichem
BSA-MAA eine starke
Antikörperantwort
gegen BSA und MSA-MAA, sowie einen leichten Anstieg gegen MSA verursachte.
Weiterhin entwickelte sich durch die Immunisierung mit löslichem
MsPP-MAA eine starke Antikörperantwort
nur gegen das mit MAA modifizierte Protein.
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Die
nachfolgende Untersuchung verglich die Titer von entweder unmarkierten
oder mit MAA markierten Hasen-anti-Transfeninantikörpern durch
Westernblotanalysen. Markierte und unmarkierte Antikörper wurden
wie folgt verdünnt:
1 : 500, 1K, 2K, 4K, 6K, 8K und 16K. Jede Verdünnung wurde auf einem Steifen,
der aus einem Blot des präparativen
SDS-PAGE Geles des gereinigten Transferrins ausgeschnitten wurde,
inkubiert. Die Transferrin-Antigenbande enthielt ungefähr 2 μg Protein.
Die Anti-Transferrinaktivität
wurde mittels einer indirekten Methode unter Verwendung von alkalischer
Phosphatase, gekoppelt an Ziegen-Anti-Hasen IgG's, nachgewiesen.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass die Hasen-Anti-Transferrinantikörper ausreichend
mit MAA markiert waren, wie durch eine Fluoreszenz-Antikörperfärbung auf
dem Blotstreifen bewiesen wurde. Es wurde außerdem kein Unterschied in
den Antikörperlitern
zwischen den MAA markierten und unmarkierten Antikörpern durch den
Ziegen-Anti-Transferrinantikörper
nachgewiesen. Folglich wurde hieraus geschlossen, dass die Antikörpermarkierung
mit MAA-Addukten nicht mit der Fähigkeit
an die Antigene zu binden, interferiert.
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Auch
die Untersuchungen von Ohya unterstützten die Schlussfolgerung,
dass MAA-Protein-Addukte eine einzigartige und chemisch unterschiedliche
Struktur repräsentieren.
Ohya T. "Formation
of an new 1,1,1 adduct in the reation of malondialdehyde, n-hydroxylamine
and alkanal under neutral conditions." Biol Pharm Bull 1993; 16: 137–141. In
seinen Untersuchungen, in welchen er die Reaktion von MDA und Alkanalen
mit primären
Aminen unter neutralen Bedingungen untersuchte, beobachtete er die
Bildung von zwei Hauptprodukten. Diese Produkte wurden als ein 1
: 1 : 1 Addukt und entsprechend ein 2 : 1 : 1 Addukt von MDA, Alkanal und
primärem
Amin identifiziert. Wenn man diese Ergebnisse extrapoliert, um die
Reaktion von MDA und Acetaldehyd mit der α-Aminogruppe des Lysins (oder
vielleicht auch eines α-Aminoendes)
in Proteinen einzuschließen.
Es war gezeigt worden, dass das zyklische 2 : 1 Addukt (10B) hoch fluoreszent ist und die Bildung dieses
Addukts zu der Fluoreszenz der MAA-Addukte, welche in den Studien
des Anmelders beobachtet wurden, beiträgt. Im Gegensatz zu der Komplexität und Heterogenität, die mit
den strukturellen Verknüpfungen
der Acetaldehyd-Protein-Addukte
und der MDA-Protein-Addukte einhergeht, können für MAA-Addukte definierte chemische Strukturen
vorgeschlagen werden.
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Ein
weiteres Merkmal der Bildung von MAA-Addukten mit Proteinen ist
die Herstellung von immundominanten Antigendeterminanten. So konnte
ein hochtitriger polyklonaler Antikörper in Hasen gezogen werden, welchen
mit Hasenplasmaproteinen, die mit nur 1 mM Acetaldehyd und MDA behandelt
wurden, geimpft worden waren. Nach einer Affinitätsaufreinigung an MAA Lysinkügelchen
zeigte der Antikörper
eine hohe Spezifität
für MAA
Epitope an Proteinen und reagierte nicht mit Acetaldehyd-behandelten,
MDA-behandelten oder Trägerproteinen.
Der Antikörper
erkannte MAA Epitope auf einer Vielzahl von Trägerproteinen, die entweder mit
hohen oder niedrigen Konzentrationen von Aldehyden modifiziert wurden.
Dieser spezifische Antikörper wurde
dann verwendet, um ein immunochemisches Testsystem für den Nachweis
und die Quantifizierung von MAA-Addukten in biologischen Proben
zu entwickeln.
-
Ein
sensitiver ELISA wurde entwickelt, um das Ausmaß der MAA Modifikation von
Leberproteinen während
der andauernden Verabreichung von Alkohol an Ratten zu bestimmen.
Das Testsystem hatte eine hohe Spezifität für MAA Derivate von Proteinen
und das Ausmaß der
MAA Modifikation war der wichtigste Faktor beim Bestimmen der Effizienz
der Hemmung der Antikörperbindung
in diesem System. Diese Faktoren deuten die Eignung dieses Testsystems
nicht nur für
den Nachweis von MAA-Addukten, sondern auch deren Quantifizierung
an. Wenn zytosolische Leberproteine, welche zuvor in vitro mit niedrigen
Spiegeln von MAA Konjugaten modifiziert und getestet wurden, zeigte
es sich, dass das Testsystem effizient die Quantifizierung des Ausmaßes der
MAA Modifikationen im pmolaren Bereich ermöglichte (8).
Die Quantifizierung der MAA wurde auf pmol des gebundenen [14C] Acetaldehyds bezogen, da es den Anschein
hatte, basierend auf der vorgeschlagenen Struktur der MAA-Addukte
(10), dass pro 1 Mol Acetaldehyd ein
Mol MAA-Derivat kommt.
-
Die
MAA modifizierten Proteine aus dem Leberzytosol von Ratten, die
mit Ethanol gefüttert
waren, wurden mit dem kompetitiven ELISA leicht nachweisbar; wohingegen
geringe oder keine Immunoreaktivität auf MAA-Addukte bei zytosolischen Proteinen
von Kontrolltieren beobachtet wurde (9).
Die Quantifizierung der Hemmkurven des kompetitiven ELISA deutete
an, dass der geschätzte
Wert der MAA Modifikationen bei etwa 75 pmol MAA pro mg zytosolischem
Leberprotein der mit Ethanol gefütterten
Tiere liegt. Demgemäß tritt eine
signifikante Bildung von MAA-Addukten an zytosolische Leberproteine
während
einer chronischen Verabreichung von Ethanol an Ratten auf.
-
Zahlreiche
Untersuchungen in der Literatur haben immunochemische Techniken
angewandt, um das Vorliegen einer Vielzahl von Protein-Addukten
in der Leber von mit Ethanol behandelten Tieren nachzuweisen. Diese
würden
auch Acetaldehydaddukte, MDA-Addukte und erst kürzlich Hydroxyethyl-radikalderivatisierte Addukte
mit einschließen.
Es fehlen jedoch strukturelle Informationen und Epitopcharakterisierungen
dieser Addukte und auch quantitative Daten wurden nicht berichtet.
Im Gegensatz hierzu stellt der Anmelder eine quantitative Abschätzung der
MAA-Adduktbildung bereit und schlägt Strukturen für die MAA-Addukte
vor. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass MDA und Acetaldehyd in
synergistischer Art und Weise miteinander reagieren, wodurch die
MAA-Adduktbildung gegenüber
den aus Acetaldehyd des MDA's
alleine gebildeten Addukten bevorzugt werden und MAA-Addukte die
Hauptgruppe der Addukte, welche in der Leber während des Alkoholstoffwechsels
gebildet werden, darstellen. Da sowohl die kovalente Bindung von
Acetaldehyden an Proteinen als auch ein Anstieg der Lipidperoxidation
als mögliche
Mediatoren von alkoholbedingten Leberschäden vorgeschlagen wurden, stellt
die Bildung von MAA-Protein-Addukten ein von beiden Mechanismen
abhängiges Ereignis
dar und kann daher als allgemeiner oder verbindender Vorgang (d.
h. die MAA-Adduktbildung) verstanden werden, durch den die beiden
Mechanismen zur alkohlabhängigen
Hepatotoxizität
beitragen.
-
Die
vorangegangene Beschreibung legt dar, dass MAA-Addukte als Immunverstärkungsfaktoren
geeignet sind. Die Beschreibung stellt weiterhin Methoden zur Verwendung
der neuen Addukte als allgemeine Fluoreszenzmarker in immunologischen
Techniken, sowie Methoden zur Verwendung der Addukte als allgemeine
Marker zur Visualisierung von Proteininteraktionen und zur Überwachung
der Aufreinigung von biologischen Materialien bereit.