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Die
Erfindung betrifft den Schutz von Aluminiumteilen vor Beanspruchungen
durch die Umgebung. Besonders betrifft diese Erfindung Beschichtungen
zum Schutz von Teilen aus Aluminiumlegierung in Luftfahrtqualität vor den
Einwirkungen von hoher Temperatur, hoher Salzkonzentration, Wassertropfenerosion
und anderen Beanspruchungen durch die Umgebung, denen Flugzeugteile
aus Aluminium unterworfen sind. Die Erfindung ist besonders geeignet
für den
Schutz von Flugzeugteilen, die hohen Temperaturen und Wassertropfenerosion
ausgesetzt sind, wie Lufteinlaßringe
von Düsentriebwerksgondeln
und Vorderkanten von Flügeln und
Leitwerk. Die erfindungsgemäßen Beschichtungen
sind leicht reparierbar und nachbesserbar, um einen physikalisch
und aerodynamisch praktisch neuen Zustand und ein praktisch perfektes
Aussehen wiederherzustellen.
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„Flugzeug" bezieht sich in
dieser Beschreibung sowohl auf Flugzeuge mit festen Flügeln und
beweglichen Flügeln,
wie Flugzeuge mit Propellerantrieb, Düsenflugzeuge und Hubschrauber.
Wenn der Ausdruck „Fluggerät" oder „Flugzeug" in dieser Beschreibung
in Verbindung mit einer Gondel oder einem Lufteinlaß verwendet
wird, oder wenn der Ausdruck „Gondel" oder „Ringlippe" („lipskin") (der Lufteinlaßöffnung)
in dieser Beschreibung verwendet wird, bezieht er sich auf jedes
Gerät,
bei dem eine Gehäusegondel
für ein
Düsentriebwerk
angebracht ist, wobei das Gerät
ein solches zur Bewegung in der Luft oder ein düsengetriebenes Gerät zur Bewegung
in Wasser, ein Wasserfahrzeug oder zur Bewegung auf dem Land, ein
Landfahrzeug sein kann.
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„Vorderkante" oder „Flügelvorderkante" bezieht sich in
dieser Beschreibung auf jede horizontale oder vertikale vordere
Membran am Äußeren eines
Flugzeugs, einschließlich
der Vorderkanten von Flügeln
und der horizontalen und vertikalen Vorderkanten von Leitwerken.
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„Kosmetische
Reparierbarkeit" bezieht
sich in dieser Beschreibung auf die Reparatur einer beschädigten Fläche eines
Teils aus einer Aluminiumlegierung, so daß die reparierte Fläche bei
einer Inspektion durch Augenschein ohne Hilfsmittel in einem Abstand
von 3 Metern praktisch nicht unterscheidbar ist von einer benachbarten
unbeschädigten
Fläche
des Teils.
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„Reparierbarkeit" bezieht sich in
dieser Beschreibung auf die Reparatur oder Restaurierung einer beschädigten Fläche eines
Teils aus einer Aluminiumlegierung, wobei die reparierte Fläche so restauriert
wird, daß sie
auch in mechanischer und physikalischer Hinsicht praktisch äquivalent
zu einer unbeschädigten
benachbarten oder nicht benachbarten Fläche des Teils ist. Eine andere
Art, dieses Merkmal auszudrücken,
ist den Teil als „aerodynamisch" zu seinem wie-neu-Zustand
restauriert zu beschreiben.
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HINTERGRUND
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Eine „Gondel" („nacelle") ist hier das Gehäuse über dem
Düsentriebwerk,
deren Vorderteil eine „Nasenverkleidung" („nose cowl") aus einem zusammengesetzten
Material bildet, an der ein Lufteinlaßring aus einer Aluminiumlegierung
angebracht ist, der „Ringlippe" („lipskin") genannt wird, siehe 1.
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Lufteinlaßringe oder
Ringlippen können
bis zu etwa 3,66 Meter (12 Feet) Durchmesser aufweisen. Wegen ihrer
Größe und ihres
Gewichts und weil sie bei der Montage an einer zusammengesetzten
Struktur angebracht werden, sind Hunderte von Nietlöchern durch
die Ringlippe gebohrt und versenkt. Während dieser Maßnahme werden
die Ringlippen unvermeidbar zerkratzt, verbeult, eingekerbt oder
in anderer Weise beschädigt.
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Im
Betrieb sind Ringlippen und die Angriffs- oder Vorderkanten von
Flügeln
und Leitwerken schweren Umgebungsbeanspruchungen ausgesetzt, welche
Korrosion dieser Teile verursachen. Während des Fluges kann die Temperatur
von niedrigen –55°C bis hohen
+60°C schwanken.
Auch unterliegen diese Teile auf der Rollbahn Stößen durch mit hoher Geschwindigkeit
auftreffenden Schmutz und Abfall. Während des Fluges beeinträchtigt Erosion
durch Wassertröpfchen
die Ringlippe und die Vorderkante. Außerdem sind diese Teile während des
Enteisens Temperaturen von 190°C
(375°F)
oder höher
bis zu 232°C
(450°F)
ausgesetzt.
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So
sind also diese Führungskanten
einer einzigartigen Kombination schwerer Umweltbedingungen ausgesetzt.
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Aluminiumlegierungen,
die in Ringlippen und Vorderkanten verwendet werden, sind allgemein
solche der 2XXX-Reihe und enthalten Kupfer, welches bei der Wärmebehandlung
Festigkeit verleiht. Die meisten Mitglieder der 2XXX-Reihe und andere
Aluminiumlegierungen in Luftfahrtqualität, wie die 6XXX- und 7XXX-Reihen,
erweichen, wenn sie Temperaturen ausgesetzt werden, wie sie zum
Enteisen eines Flugzeugs angewandet werden (zwischen 121°C (250°F) und 190°C (375°F)). In einer
Notfallsituation können
Temperaturen von bis zu 232°C
(450°F)
für das
Enteisen angewandt werden.
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Die üblichste
Aluminium-Kupfer-Legierung, die für Luftfahrtanwendungen verwendet
wird, ist AA2024, mit der Zusammensetzung 4,4% Kupfer, 1,5% Magnesium
und 0,6% Mangan und der Rest Aluminium. AA2024 wird gewöhnlich in
den Vorderkanten der Flügel
und Leitwerkanordnung von Flugzeugen verwendet. Vorderkanten bestehen
im allgemeinen aus mehrfachen „C"-förmigen Aluminiumteilen
von ungefähr
20 cm [8 Inches] Querabmessung und 2,10 bis 2,40 Meter [7 bis 8
Feet] Länge.
Die Vorderkante kann durch Bolzen oder Nieten am Körper des
Flügels
oder Leitwerks angebracht sein. Vorderkanten sind während des
Enteisens hohen Temperaturen ausgesetzt, was ein Erweichen der Legierung
verursacht. Jedoch ist ein solches Erweichen im allgemeinen nicht
kritisch, da die Vorderkante kein tragendes Element ist und anders
als die Ringlippe nicht eine große, an einer zusammengesetzten
Struktur angebracht selbsttragende Struktur ist. Die Vorderkanten unterliegen
Korrosion durch hohe Temperaturen (Enteisen) und Angriff von Salznebel
und Erosion durch Wassertropfen von beispielsweise Regen oder Schneematsch.
Oft sind die Vorderkanten plattiert mit Al 1100, reinem Aluminium,
das nicht korrodiert jedoch sehr weich ist. Wegen seiner Weichheit
wird Al 1100 leicht verkratzt und kann nicht kosmetisch repariert
werden. Die Nieten werden abgeschliffen, so daß sie mit der aluminiumplattierten
Vorderkante fluchten, wobei große
Sorgfalt erforderlich ist, um sicherzugehen; daß die dünne Plattierung von gewöhnlich nur
100 μm (0,004
Inch) Dicke beim Schleifprozeß nicht
entfernt wird. Sie erfordert häufige
Wartung, wie häufiges
Polieren, um ein kosmetisch gutes Aussehen zu behalten. Polieren
ist jedoch sehr arbeitsintensiv, besonders wegen des Vorhandenseins
einer großen
Zahl von Nieten und kann Kratzer nicht kosmetisch reparieren.
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Da
AA2219 hitzebeständig
ist, d. h. keine Festigkeit verliert bei Temperaturen von bis zu
232°C (450°F), ist dieses
die in Ringlippen von Gondeln am meisten verwendete Legierung. AA2219
hat die Zusammensetzung 6,3% Kupfer, 0,30% Mangan, 0,34% insgesamt
Vanadium, Zirkonium und Titan, und der Rest Aluminium. In älteren Flugzeugen
mit Düsenantrieb
wurden Ringlippen aus Sektionen von plattierten Aluminiumlegierungen
hergestellt, die zur Bildung eines Ringes verbunden wurden, was
einen gewissen Schutz gegen Korrosionsbeanspruchungen aus der Umgebung
lieferte. Bei der modernen Herstellung von Ringlippen werden diese
aus einem Teil oder von zwei oder mehr Kreisbogenteilen hergestellt.
Wegen der extremen Spannungen beim Tiefziehen können diese eine oder zwei Teile
der Ringlippen nicht aus plattierten Legierungen geformt werden.
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Nach
dem gegenwärtigen
Stand der Technik ist das Verfahren zum Schützen von Ringlippen das Anodisieren
durch Schwefelsäure
mittels MIL-A-8625, gefolgt von Versiegelung in kochendem Wasser
oder anderem Versiegelungsmittel, um eine klares oder Aluminiumfinish
zu erzeugen. Im allgemeinen werden nach dem Anodisieren Ringlippen
ohne Anstrich gelassen, wegen der Erosion durch extreme Temperaturen,
denen die Ringlippen ausgesetzt sind, und der Schwierigkeit, die
mit Anstrich versehene Oberfläche
zu reparieren.
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Anodisieren
schützt
die Ringlippe vor Korrosion, jedoch nur für eine kurze Zeit. Die anodische
Beschichtung ist sehr dünn
und hat keine lange Erosionslebensdauer, indem sie gewöhnlich nur
wenige Wochen hält.
So schützt
also die anodische Beschichtung die Ringlippe vor Korrosion während der
Herstellung und Montage. Jedoch bietet die Anodisierung keinerlei
Schutz vor Korrosion durch Umgebungsbeanspruchungen im Betrieb.
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Außerdem schädigt eine
Beschädigung
der Ringlippen, die während
der Herstellung und dem Aufbau eintritt, auch die anodische Beschichtung.
Sowohl die Erosion der anodischen Beschichtung als auch deren Beschädigung durch
Handhabung während
der Herstellung hinterlassen die Ringlippe ungeschützt und
der Korrosion ausgesetzt. Während
des Betriebs wird die Korrosion beschleunigt, da Korrosionsprodukte
durch die Luft abgewaschen werden, was die ungeschützte Ringlippe
der korrodierenden Umgebung aussetzt.
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Ein
solcher Korrosionsschaden an Ringlippen und den Vorderkanten der
Tragflügel,
selbst wenn er nur auf der Oberfläche vorhanden ist, ist für kommerzielle
Fluglinien nicht annehmbar, da diese Teile für die Fluggäste sichtbar sind. Daher weisen
Luftlinien oft Lieferungen von Nasenverkleidungen oder von Gondeln
mit beschädigten
Ringlippen und Vorderkanten von Flügeln zurück oder nehmen diese Teile
vom Hersteller nur mit einem kosmetischen Zugeständnis an.
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Bekannt
ist, daß dickere
anodische Beschichtungen besseren Schutz als dünnere anodische Beschichtung
liefern. Jedoch hat sich eine Vergrößerung der Dicke von anodischen
Beschichtungen als nicht annehmbar erwiesen, da eine Erhöhung der
Dicke der anodischen Beschichtung zu einer verringerten Ermüdungslebensdauer
des anodisierten Teils führt.
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Schutzmaßnahmen
auf der Grundlage von Lackierung wurden versucht, haben sich jedoch
als unannehmbar gezeigt, wegen fehlender Erosionsbeständigkeit,
Korrosionsbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit
und kosmetischer Reparaturfähigkeit.
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Chemische
Umwandlungsbeschichtungen mit MIL-C-5541 werden oft verwendet, um
diese Aluminiumlegierungen zu schützen, besonders um anodische
Beschichtungen zu reparieren. Diese Beschichtungen liefern eine
gute Korrosionsbeständigkeit
bei Raumtemperatur, schützen
jedoch nicht bei hohen Temperaturen und passen nicht zur Farbe der
anodischen Beschichtung und sind daher kosmetisch nicht annehmbar.
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Die
Probleme, die bei Vorderkanten von Tragflügeln und von horizontalen und
vertikalen Leitwerken auftreten, sind etwas verschieden von denen
bei Ringlippen. Die Vorderkanten von Tragflügel und Leitwerk sind geformt
aus plattierten Aluminiumlegierungen, die keine strukturellen Funktionen
haben. Diese Vorderkanten werden physikalisch abgeschliffen, um
sichtbare Reste der Nietenköpfe
zu beseitigen, und dann zu einem hellen Glanz poliert. Solche Oberflächen leiden
unter den gleichen Problemen der kosmetischen Abstimmung wie Ringlippen;
die polierte Oberfläche
kann nach einer Beschädigung
nicht ausgebessert werden und muß erneut poliert werden. Da
das Polieren die weiche Plattierungsschicht verbraucht, wird schließlich die nackte
Grundlegierung freigelegt, was weitere kosmetische und Korrosionsprobleme
erzeugt.
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Trotz
dieser Unterschiede zwischen Ringlippen und Vorderkanten leiden
diese beiden Oberflächen
unter Problemen der kosmetischen Abstimmung bei Herstellung und
im Betrieb. Alle unterliegen Enteisungstemperaturen (232°C) und der
für Ringlippen
beschriebenen, durch Wassertröpfchen
erodierenden Umgebung. Die Anforderungen für Grundbeschichtung der Ringlippen
und Vorderkanten sind die gleichen und alle Beschichtungen und Tests,
die für
Ringlippen anwendbar sind, sind auch für Vorderkanten anwendbar und
umgekehrt.
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Zu
den bevorzugten Merkmalen eines idealen Korrosionsschutzsystems
für Ringlippen
und Vorderkanten gehören:
- 1) Beständigkeit
bei Temperaturen, die beim Enteisen angewandt werden, das ist bis
zu 190°C
(375°F)
auf Routinebasis und bis zu 232°C
(450°F)
bei gelegentlichem Notfall,
- 2) Beständigkeit
bei hohen Temperaturen von 300°C
während
48 Stunden oder 150°C
während
100 Stunden. Nach der 150°C-Exposition
muß die
Beschichtung den Gitterschnitthafttest, ASTM D3359, Methode B (ISO
2409) erfüllen
und eine Note von „5" (keine Beschichtungsablösung) erreichen.
Zusätzlich
muß die Beschichtung
einem direkten Schlagtest gemäß ASTM D2792
bei 1,38 kg-m Stoß (120
Inch-Pounds) widerstehen,
- 3) Beständigkeit
bei niedrigen Temperaturen von –55°C während einer
Stunde. Die Beschichtung muß dauerhafte
ausgezeichnete Haftung zeigen, wie sie durch den Gitterschnitthafttest
ASTM D3359, Methode B (ISO 2409) gemessen wird, indem sie eine Note
von „5" – kein Abziehen – und auch
Beständigkeit
gegen den ASTM D2794 Direktstoßtest
zeigt, und den Test bei 1,38 kg-m Stoß (120 Inch-Pounds) besteht,
- 4) Beständigkeit
gegen Korrosion, wie sie durch den Salzsprühkorrosionstest, ASTM B117
und den Fadenform-Korrosionstest ISO 4623 gemessen wird.
- 5) Beständigkeit
gegen Eintauchen in Luftfahrt-Fluide, wie Flugzeugtreibstoff, Schmieröl, Enteisungsfluid und
destilliertes Wasser,
- 6) Beständigkeit
gegen Erosion durch mit hoher Geschwindigkeit auftreffende Wassertröpfchen,
gemäß Messung
unter Verwendung eines standardisierten Tests wie Exposition gegen
Tropfen mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 2 mm bei einer
Stoßgeschwindigkeit
von 223 m/sek, bei einem Stoßwinkel
von 90°,
und einer Intensität
von 25 mm/Stunde während
10 Minuten, und
- 7) Reparierbarkeit durch Nachbessern beschädigter Flächen, so daß die reparierte Fläche bei
Prüfung durch
Augenschein im wesentlichen ununterscheidbar ist von benachbarten
unbeschädigten
Flächen,
hier also „kosmetische" Reparaturfähigkeit.
Eine solche Reparatur sollte bei 20/20 Beobachtung mit bloßem Auge
aus einem Abstand von 3 Metern unsichtbar sein.
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Angesichts
dieser strengen und kumulierten Anforderungen war nicht bekannt,
ob eine Beschichtung verfügbar
wäre, die
solche Anforderungen erfüllen
würde.
Eine Untersuchung der verschiedenen oben beschriebenen Methoden
ergab leider keine brauchbare Erkenntnis zur Lösung des Problems.
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Obgleich
eine metallgefüllte,
phosphatgebundene Beschichtung einschließlich solcher chromhaltiger, die
beispielsweise in EP-A-150 650, EP-A-147 273 und US-A-3 395 027
beschrieben sind, sowie auch Beschichtungen mit einer verbindenden
Lösung
und einem festen feinkörnigen
metallischen Material, einschließlich aluminiumfreie Beschichtungen
wie in US-Patent
Nr. 5 478 413 beschrieben, zunächst
in verschiedener Hinsicht befriedigend erschienen, war es bei weiterer
Untersuchung enttäuschend,
herauszufinden, daß eine solche
Beschichtung nicht die wesentlichen Kriterien einer kosmetischen
Reparaturfähigkeit
der Ringlippe erfüllte.
Eine weitere Suche nach einer Einschicht-Beschichtung, welche alle
oben angegebenen Erforderungen erfüllen würde, erbrachte kein Ergebnis.
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Im
allgemeinen wird auf dem Gebiet der Beschichtungen eine Einschicht-Beschichtung,
welche alle Anforderungen erfüllt,
gegenüber
einer Beschichtung aus mehreren Schichten aus zahlreichen Gründen bevorzugt,
einschließlich
möglichem
Fehlen von Verträglichkeit
oder Haftung der Beschichtungen aneinander und anderen potentiellen
Problemen. Dennoch er schien es notwendig, sich damit abzufinden,
eine geeignete zweite Beschichtung oder Deckbeschichtung zu finden,
welche die Anforderung der Reparierbarkeit erfüllen würde, jedoch frei wäre von den
oft bei einer zweischichtigen Beschichtung auftretenden Problemen. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß ein
Aluminium-Silikon-Anstrich alle notwendigen Bedingungen von Verträglichkeit
mit dem phosphatgebundenen Grundanstrich erfüllte und auch Reparaturfähigkeit
lieferte.
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Anschließend wurde überraschenderweise
gefunden, daß andere
erste oder Grundanstriche verwendet werden konnten, welchen den
Satz von oben angegebenen Anforderungen für einen geeigneten Grundanstrich
erfüllen,
und weiter, daß Deckanstriche
anders als der Aluminium-Silikon-Anstrich auch die notwendigen Bedingungen
von Verträglichkeit
und Reparaturfähigkeit
erfüllen.
Diese Beschichtungen werden hiernach beschrieben. Als Ergebnis wurde
eine zweischichtige Beschichtung perfektioniert, welche alle Anforderungen für die Ringlippe
und Vorderkanten von Flugzeugflügeln
erfüllte.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung liefert ein beschichtetes Teil, bei dem die Beschichtung
mit einer Aluminiumlegierung von Luftfahrtqualität das Substrat vor Korrosion
durch Umgebungsbeanspruchung schützt
und nach einer mechanischen Beschädigung physikalisch und für den Augenschein
(kosmetisch) reparierbar ist. Die Beschichtung ist auch aerodynamisch
wiederherstellbar.
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Die
erste Schicht der Beschichtung ist eine mit Aluminium gefüllte phosphatgebundene
Grundschicht, die in direkter Berührung mit dem beschichteten
Teil steht. Die zweite Schicht der Beschichtung ist eine Deckschicht,
die ausgewählt
ist aus Aluminium-Silikon-Lack,
hochtemperaturbeständigem
Epoxyharz und anorganischen Silikat-Deckschichten. Nach einer Beschädigung der
Beschichtung, wie durch einen Kratzer, kann die Beschichtung repariert
werden, so daß sie
in physisch-mechanischer Hinsicht praktisch ununterscheidbar ist von
einer unbeschädigten
Beschichtung und so dem Aussehen nach (kosmetisch) zu ihrem unbeschädigten Zustand
restauriert werden kann.
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Die
Erfindung betrifft ein mehrschichtig beschichtetes Teil aus Aluminiumlegierung
von Luftfahrtqualität,
wobei das Teil mit einer Grundschicht aus einer aluminiumgefüllten phosphatgebundenen
Beschichtung und einer Deckschicht, die ausgewählt ist aus Aluminium-Silikon-Lack,
hochtemperaturbeständigem
Epoxyharz und anorganischen Silikat-Deckschichten beschichtet ist, die stabil
sind, wenn sie Temperaturen ausgesetzt sind, wie sie beim Enteisen
von Flugzeugen verwendet werden, und welche beständig sind gegen Abbau durch
ultraviolettes Licht und Erosion durch Regentropfen. Das beschichtete
Teil kann anodisiert oder nicht anodisiert, beschichtet oder unbeschichtet
und/oder konversionsbeschichtet oder nicht konversionsbeschichtet sein.
Die beschichteten Teile sind im allgemein Ringlippen von Triebwerksgondeln
und Vorderkanten von Flügeln
und Leitwerk eines Flugzeugs, die aus einer Aluminiumlegierung hergestellt
sind, welche im allgemeinen zur 2XXX-Reihe von Aluminiumlegierungen
gehört,
die Kupfer enthalten. Zu typischen Beispielen solcher Legierungen
gehören
AA2024 (einschließlich
AA2124 und AA2224) und AA2219 (einschließlich AA2419), obgleich Teile,
die aus anderen Mitgliedern der 2XXX-Reihe, wie AA2011, AA2014,
AA2017, AA2217, AA2218, AA2618, AA2025 und AA2036 hergestellt sind,
Vorteile von der erfindungsgemäßen Beschichtung
haben können.
Jede Legierung, die geeignet ist zur Verwendung bei der Herstellung
von Vorderkanten der Flügel
und Leitwerke und von Ringlippen von Triebwerksgondeln ist geeignet
für die
erfindungsgemäße Beschichtung.
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Außerdem können auch
andere Flugzeugteile aus Aluminiumlegierung als Ringlippen und Vorderkanten
von den erfindungsgemäßen Beschichtungen
profitieren. Zu geeigneten Teilen für die erfindungsgemäße Beschichtung
gehören
Teile aus anodisiertem Aluminium, die ähnlichen Umweltbeanspruchungen
unterworfen sind wie die, denen Ringlippen ausgesetzt sind. Zu diesen
Teilen gehören
Aluminiumteile innerhalb der Triebwerksgondeln. Auch Aluminiumlegierungsteile,
die diesen schweren Umweltstreßbedingungen
nicht unterworfen sind, sind geeignet für die erfindungsgemäße Beschichtung.
Das beschichtete Teil kann also irgendein Teil des Flugzeugs sein
und aus irgendeiner Aluminiumlegierung bestehen.
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Die
zweite Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren, ein beschichtetes Teil aus einer
Aluminiumlegierung von Luftfahrtqualität zu schaffen, besonders eine
Vorderkante eines Flügels
oder Leitwerks oder eine Ringlippe, die aus einer Aluminiumlegierung
der 2XXX-Reihe hergestellt sind. So betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren, das ein erfindungsgemäßes beschichtetes Teil aus
einer Aluminiumlegierung von Luftfahrtqualität liefert, wobei das Beschichten
die Stufen umfaßt,
eine Beschichtung aufzubringen, die eine aluminiumhaltige phosphatgebundene
Grundschicht aufweist, und Trocknen und Härten der Grundschicht, und
Aufbringen einer Deckschicht, die ausgewählt ist aus Aluminium-Silikon-Lack, hochtemperaturbeständigem Epoxyharz
und anorganischen Silikat-Deckschichten, welche stabil bei Temperaturen
sind, die beim Enteisen von Flugzeugen angewandt werden, und die
Abbau durch Ultraviolettlicht und Erosion durch Regentropfen widerstehen,
auf die getrocknete und gehärtete
Grundschicht und Trocknen und Härten
der Deckschicht.
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In
einer erwünschten
Weiterbildung des Verfahrens können
die Grundschicht und/oder die Deckschicht in einer oder mehreren
Brünier(Polier)stufen
beispielsweise mit einem Schwingschleifer behandelt werden, bis
sie praktisch „wie
neu" glatt sind.
Irgendwelche Nietenköpfe
oder auf diese zurückgehende
physische Vertiefungen, welche sich möglicherweise wieder gezeigt
haben, sind nicht länger
sichtbar.
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Andere
Ausführungsformen
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt
in Explosionsansicht schematisch die Teile einer Gondel (Gehäuse) eines
Düsentriebwerks. 1 ist
die Nase oder Einlaßhaube
der Gondel, deren vorderer Teil die Ringlippe (lipskin) ist. 2 ist
die Trägeranordnung,
an der die Gondel angebracht ist.
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2 zeigt
schematisch in perspektivischer Ansicht die Ringlippe und die Nasen(Einlaß)haube
(nose cowl) 1 der Gondel.
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GENAUERE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäße Beschichtung
für Ringlippen
und Vorderkanten von Flügeln
ist vorzugsweise eine Duplexbeschichtung aus einer keramischen Aluminium/Phosphat-Grundschicht und
eine Deckschicht aus einem Silikon-Lack mit Aluminiumflockenpigment.
Die Zusammensetzungen sowohl der Grundschicht als auch der Deckschicht
ermöglichen
die Härtung
bei Temperaturen unter der, bei welcher das Aluminiumsubstrat der
Ringlippen oder der Vorderkanten nachteilig beeinflußt würde. Vorzugsweise
liegt die Härtungstemperatur der
Grundschicht und der Deckschicht bei 190°C (375°F) oder darunter.
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Die
Grundschicht ist eine phosphatgebundene Grundschicht mit Aluminiumfüllung, die
gegebenenfalls Chrom enthalten kann.
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Die
chromfreie Grundschicht der erfindungsgemäßen Beschichtung kann irgendeine
der Grundschichten sein, die beschrieben sind in der Patentanmeldung
08/364 786, Anmeldetag: 27. Dezember 1994, jetzt patent US-A-5 478
413, ausgegeben am 26. Dezember 1995 mit dem Titel ENVIRONMENTALLY
FRIENDLY COATING COMPOSITIONS, und dieses Patent wird hier durch
Bezugnahme mitaufgenommen.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Beschichtung
eine Doppelbeschichtung (duplex coating), bei der die Grundschicht
eine chrom freie umweltfreundliche Beschichtung und die Deckschicht
ein Aluminium-Silikon-Lack sind, wie folgend beschrieben.
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Statt
dessen kann die Grundschicht eine chromhaltige aluminiumgefüllte phosphatgebundene
Grundschicht sein. Irgendeine der Beschichtungen, die in den früheren USA-Patenten 4 537 632
oder 4 606 967 beschrieben und hier durch Bezugnahme darauf eingeschlossen
werden, sind als die Grundschicht der erfindungsgemäßen Beschichtung
geeignet. Die in diesen Patenten beschriebenen Beschichtungen können bei
einer Temperatur von etwa 190°C
(375°F)
gehärtet
werden. Weitere geeignete Beschichtungszusammensetzungen dieser
Art, die Chrom und Phosphat enthalten, die als die Grundschicht
der erfindungsgemäßen Beschichtung
geeignet sind, sind beschrieben in den USA-Patenten Nr. 3 248 249,
3 248 250, 3 248 251 (Allen), 3 395 027, 3 869 293, 4 544 408, 4
548 646, 4 617 056, 4 650 699, 4 659 613, 4 683 157, 4 724 172,
4 806 161, 4 863 516, 4 889 558, 4 975 330, 5 066 540, 5 242 488,
5 279 649, 5 279 650, 4 319 924 und 4 381 323, von denen jedes hier
durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Vorzugsweise
enthält
die Grundschicht metallisches Aluminiumpigment, das eine Härtung bei
niedrigeren Temperaturen ermöglicht
und die Fähigkeit
der Beschichtung zum Erosionsschutz verstärkt. Optimal ist das Aluminiumpigment
ein solches mit 3 bis 4 μm
Durchschnittsäquivalentkugeldurchmesser
(ESD = equivalent spherical diameter). Statt dessen kann 5 bis 6 μm atomisiertes
Aluminium verwendet werden. Das Aluminiumpigment kann schuppen-,
blatt- oder kugelförmig
sein. Für
beste Ergebnisse kann die Grundschicht brüniert (poliert) oder statt
dessen unbrüniert
gelassen werden.
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Außerdem kann
die Grundschicht eine oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, welche
stickstoffhaltige Verbindungen, wie Amine, Amide oder Imide, wie
Maleimid oder Succinimid sein können.
Zu geeigneten Zusatzstoffen gehören
Di- und Triethanolaminverbindungen, wie sie in den Patenten US-A-4
319 924 und 4 381 323 beschrieben sind, oder Bernsteinsäure oder
irgendeine Dicarbonsäure
mit bis zu 14 Kohlenstoffatomen, wie in Patent US-A-3 990 920 beschrieben,
welche durch Reduktion von sechswertigem zu dreiwertigem Chrom eine
Härtung
der Beschichtung bei niedrigeren Temperaturen ermöglichen
als Beschichtungen, welche diese oder ähnliche Zusätze nicht enthalten. Grundschichten,
welche diese Zusätze
enthalten, können
jedoch weniger duktil sein und können
schlechteren Erosionsschutz bieten als Grundschichten ohne diese
Zusätze. Solche
Zusätze,
welche durch Reduktion von Chrom wirken, sind nicht anwendbar bei
Beschichtungen mit einer Zusammensetzung wie im Patent US-A-5 478
413 beschrieben, dessen Beschichtungen chromfrei sind.
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Eine
geeignete Grundschicht für
die erfindungsgemäße Beschichtung
hat die folgenden Merkmale und Eigenschaften:
- 1)
eine wäßrige aluminiumgefüllte mit
saurem Phosphat gebundene Zusammensetzung vorzugsweise mit einem
pH von etwa 4,0 oder darunter,
- 2) wärmehärtbar bei
Temperaturen von 190°C
(375°F),
- 3) stabil bei Belichtung mit ultraviolettem Licht,
- 4) starke Bindung an das darunterliegende Substrat,
- 5) Wärmebeständigkeit
bei wiederholter Langzeitbelastung bei 230°C (450°F) und kann vorübergehenden Erwärmungen
auf Temperaturen über
260°C (500°F) widerstehen,
- 6) Beständigkeit
gegen Korrosion durch Umwelteinfluß und Wärmezyklen,
- 7) Beständigkeit
gegen Erosion durch flüssige
und feste Teilchen mit hoher Geschwindigkeit, einschließlich Regen,
Schneematsch, Hagel und Sandkörner,
- 8) Beständigkeit
gegen alle Fluids, die an oder ringsum das Flugzeug verwendet werden.
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Die
Deckschicht der erfindungsgemäßen Beschichtung
ist vorzugsweise ein Aluminium-Silikon-Lack. Beispiele geeigneter
Formen von Silikonen sind Silikon, ein Silikonalkyd, Silikonepoxy
oder ein Silikonpolyester. Das Harz der erfindungsgemäßen Deckschicht
ist beständig
gegenüber
der Belichtung mit ultraviolettem Licht und gegenüber Temperaturen,
die beim Enteisen eines Flugzeugs angewandt werden.
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Hohetemperaturbeständige Epoxyharze
sowie Deckschichten auf der Basis anorganischer Silikate statt auf
der Basis von Harz sind auch als Deckschicht der Beschichtung geeignet.
Solche Deckschichten müssen
beständig
sein gegen Abbau durch ultraviolettes Licht und Regentropfenerosion.
Die hier beschriebenen Tests können
vom Fachmann angewandt werden zum Auswählen einer geeigneten Epoxyharzdeckschicht oder
einer harzfreien auf anorganischem Silikat basierenden Deckschicht
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Beschichtung.
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Eine
geeignete Deckschicht für
die erfindungsgemäße Beschichtung
hat vorzugsweise die folgenden Merkmale und Eigenschaften:
- 1) wärmehärtbar bei
einer Temperatur von 190°C
(375°F)
oder darunter,
- 2) stabil bei Belichtung mit ultraviolettem Licht,
- 3) starke Bindung an die darunterliegende Grundschicht,
- 4) Wärmebeständigkeit.
Wenn sie Regen oder Eissturm ausgesetzt ist, kann das Enteisungssystem
die Oberfläche
des beschichteten Teils auf 400°F
(204°C)
oder 450°F
(230°C)
erwärmen.
Vorzugsweise sollte die Beschichtung beständig sein gegen kurzseitige
Einwirkung von Temperaturen von mehr als 260°C (500°F),
- 5) beschädigte
Flächen
können
leicht repariert werden, wobei die reparierten Flächen im
wesentlichen nicht erkennbar und in ihrer Funktion äquivalent
zu der ursprünglich
aufgebrachten Beschichtung sind.
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Vorzugweise
hat die Deckschicht eine metallische aluminiumähnliche Farbe, die zu der von
anodisiertem Aluminium paßt,
wie eine Zinnfarbe, und sollte keinen Fingerabdruck zeigen. Die
Zinnfarbe der Deckschicht kann erreicht werden durch Verwendung
von Flokkenpigment von Aluminium oder anderem Metall. Hellere reflektierende
Oberflächenbeschaffenheiten
können
verwendet werden, sind jedoch kosmetisch weniger leicht auszubessern.
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Wenn
in der Deckschicht ein organisches Harz verwendet wird, kann die
Deckschicht blank und glänzend
und hochreflektierend sein. Hochglanzflächen sind schwieriger auszubessern
und liefern schwieriger eine nicht feststellbare Reparatur einer
beschädigten
Fläche
als solche mit stumpferen Flächen.
Ein nicht aufschwimmendes schuppiges Aluminium, das nicht an die
Oberfläche
der Beschichtung schwimmt und stumpf formuliert wird, kann verwendet
werden, um den Glanz zu verringern. Zusätzlich kann ein Spachtelmittel,
wie ein Siliziumdioxid (SiO2)- oder PTFE-Pulver
oder ein Tonzusatz zugesetzt werden, um den Glanz des Harzes zu
verringern.
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Wenn
eine anorganische Silikat-Deckschicht verwendet wird, tritt das
Problem von Glanz typischerweise nicht auf. Daher werden keine Spachtelmittel
benötigt,
um den Glanz in anorganischen Deckschichten zu verringern. Jedoch
erhöht
das in der anorganischen Deckschicht eingeschlossene Siliziumdioxid
die Erosionslebensdauer der Deckschicht.
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Ein
Beispiel einer Deckschicht auf Silikon-Polyesterbasis, die für die erfindungsgemäße Beschichtung geeignet
ist, weist die folgende Zusammensetzung auf:
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Ein
Beispiel einer Deckschicht auf Epoxyharzbasis, die für die erfindungsgemäße Beschichtung
geeignet ist, weist die folgende Zusammensetzung auf.
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Die
Deckschicht wird erhalten durch Mischen von 3 g Teil A mit 1 g Teil
B.
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Ein
Beispiel einer Deckschicht auf Basis eines anorganischen Silikats,
die für
die erfindungsgemäße Beschichtung
geeignet ist, weist folgende Zusammensetzung auf:
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Die
obige anorganische Deckschicht erfordert keine Härtung bei hoher Hitze, sie
härtet
bei Raumtemperatur. Außerdem
werden keine Spachtelmittel benötigt,
und aufschwimmende Alumiumschuppen können verwendet werden, da die
anorganische Deckschicht nicht glänzend ist.
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Die
Gesamtdicke der erfindungsgemäßen Beschichtung
liegt vorzugsweise bei etwa 25 bis 250 μm (1 bis 10 mils). Die Schichten
der Beschichtung können
von gleicher Dicke sein. Wenn die Schichten von gleicher Dicke sind
kann jede Schicht von etwa 12 μm
(0,5 mils) bis etwa 150 μm
(5 mils) oder irgendeine dazwischenliegende Dicke haben, wie 12
bis 25 oder 50 μm
(0,5 bis 1,0 oder 2,0 mils). Statt dessen können die Schichten der Beschichtung
von verschiedener Dicke sein. Wenn die Beschichtung Schichten von
verschiedener Dicke enthält,
kann jede Schicht zwischen etwa 12 bis 125 μm (0,5 bis 5,0 mils) dick sein.
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Es
ist wichtig, die Funktionen jeder Schicht der Beschichtung zu beachten,
wenn der spezifische Beschichtungsprozeß beschrieben wird. Beide,
Grundschicht und Deckschicht müssen
der Erosion, Korrosion und Wärmezyklen
der Ringlippe, als Vorderkante von Flügel oder Leitwerk widerstehen,
jedoch erfordern bestimmte Flächen
dickere Beschichtungen, da sie stärkerer Erosion ausgesetzt sind.
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Nur
jeweils eine Schicht der Grundschicht und Deckschicht ist für die erfindungsgemäße Beschichtung erforderlich.
Falls gewünscht
kann mehr als eine Schicht von entweder der Grundschicht oder Deckschicht oder
von beiden verwendet werden.
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Vorzugsweise
ist die Deckschicht-Schicht der Beschichtung in Berührung mit
der Grundschicht-Schicht der Beschichtung. Jedoch können, falls
gewünscht,
zusätzliche
Lack- oder Versiegelungsschichten
zwischen den Grundschicht- und Deckschicht-Schichten verwendet werden.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufbringen der Beschichtung.
Anfangs wird das zu beschichtende Teil angerauht, um eine Oberfläche mit
Rauhprofil für
die Haftung der Grundschicht zu schaffen. Das Aufrauhen kann nach
irgendeinem im Stand der Technik bekannten Verfahren erfolgen, wie
durch Schleifen, Sandstrahlen oder Jitterbugging. Das Teil wird
dann von Schmutz gereinigt und entfettet. Dann wird die Grundschicht
aufgebracht, getrocknet und gehärtet.
Die Deckschicht wird dann auf die getrocknete und gehärtete Grundschicht
aufgebracht und ihrerseits getrocknet und gehärtet.
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Aufbringen der Beschichtung wie folgt.
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Die
Oberfläche
des zu beschichtenden Teils wird gereinigt und entfettet. Falls
gewünscht
wird die Oberfläche
dann schleifend gestrahlt oder geschliffen, um ein Profil zu erzeugen.
Das Profil kann erreicht werden durch „Jitterbugging", Schwingschleifen
oder gerichtetes Schleifen.
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Die
Grundschicht wird auf die gereinigte und entfettete Fläche durch übliche Mittel
wie Anstreichen, Sprühen,
Aufwalzen oder Luftpinseln aufgebracht. Man läßt die Grundschicht trocknen
und härtet
sie bei Temperaturen von 163 bis 232°C (325 bis 450°F). Höhere Temperaturen
können
angewandt werden, je nach der Legierung und der Komponente. Falls
gewünscht
können
eine oder mehrere zusätzliche
Schichten der Grundschicht auf die mit der Oberfläche des
Teils in Berührung
stehende Schicht der Grundschicht aufgebracht werden.
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Vorzugsweise
wird nach dem Härten
die Grundschicht brüniert
(poliert), um die Haftung der Deckschicht an der Grundschicht zu
verbessern. Statt dessen kann die Deckschicht, wie im folgenden
beschrieben, auf eine nicht brünierte
Grundschicht aufgebracht werden.
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Die
Deckschicht wird auf die getrocknete, gehärtete und abgekühlte Grundschicht
durch irgendeines der Mittel aufgebracht, die oben für die Grundschicht
angegeben wurden. Die Deckschicht wird getrocknet und gehärtet, falls
das für
die besondere verwendete Deckschicht erforderlich ist. Falls gewünscht können eine oder
mehrere zusätzliche
Schichten der Deckschicht auf die in Kontakt mit der Grundschicht
stehende Schicht der Deckschicht aufgebracht werden.
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Im
Fall von Vorderkanten von Flügel
und Leitwerk kann das Aufbringverfahren der Beschichtung anders
sein. Das Substrat ist oft eine plattierte Aluminiumlegierung, die
nach dem Glattschleifen der Nietenköpfe poliert wird. Bei Anwendung
der beschriebenen Erfindung brauchen die Nietenköpfe nicht geschliffen zu werden.
Die Vorderkante wird mit Aluminiumoxid angerauht, dann wird die
mit Phosphat gebundene aluminiumgefüllte Grundschicht aufgebracht
und gehärtet.
Die gehärtete
Grundschicht wird geschliffen oder brüniert, um irgendwelche restlichen
Nietenkopfmale abzudecken, und die Deckschicht wird aufgebracht
und gehärtet. Statt
dessen wird eine zweite Grundschicht aufgebracht und dann gehärtet, bevor
die Deckschicht aufgebracht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das beschichtete Teil der Erfindung eine Ringlippe einer Triebwerksgondel
(mit 1 in 1 und 2 bezeichnet),
wobei die Ringlippe (Einlaßring
oder Lippenhaut – „lipskin") vorzugsweise aus
AA2219-Aluminiumlegierung hergestellt ist. Statt dessen kann die
Ringlippe aus anderen wärmebeständigen Aluminiumlegierungen
hergestellt sein.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist das beschichtete
Teil der Erfindung die Vorderkante eines Flugzeugflügels (bei 2 in 1 gezeigt),
wobei die Vorderkante am meisten bevorzugt aus AA2024 hergestellt
ist. Die beschichtete Vorderkante kann aus irgendeiner anderen Aluminiumlegierung
mit Luftfahrtqualität
als AA2024 bestehen, und solche Legierung kann wärmebeständig sein oder nicht. Die Aluminiumlegierung
kann mit AA1100 plattiert sein oder auch nicht plattiert sein.
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Das
beschichtete Teil ist beständig
gegen Korrosion durch hohe Temperaturen bis zu 260°C (500°F), durch
Umgebung mit hohem Salzgehalt und gegen Erosion durch flüssige und
feste Teilchen. Das beschichtete Teil kann physisch repariert werden
durch Ausbesserung, wenn das Teil verkratzt oder eingekerbt oder eingedellt
ist, so daß die
reparierte Fläche
durch Berührung
und bei Inspektion durch Augenschein bei einem Abstand von einer
Armlänge
(etwa 1 m) ohne Hilfsmittel im wesentlichen nicht feststellbar ist.
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Probeteile,
die erfindungsgemäß beschichtet
waren, wurden wie folgt getestet, um ihre Leistung zu bestimmen.
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Hochtemperaturbeständigkeit
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- 1) Lagerung bei 300°C (572°F) während 48 Stunden gefolgt von
einem Gitterschnitt-Hafttest nach ASTM D3359, Methode B, ohne Verlust
an Beschichtung oder wesentliche Verfärbung,
- 2) Lagerung bei 150°C
(302°F)
während
100 Stunden gefolgt von einem Gitterschnitt-Hafttest nach ASTM D3359,
Methode B, ohne Verlust an Beschichtung oder Verfärbung.
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Tieftemperatur
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- 1) Lagerung bei –55°C (–67°F) während 1 Stunde gefolgt von
einem Gitterschnitt-Hafttest
nach ASTM D3359, Methode B, ohne Verlust an Beschichtung,
- 2) Stoßfestigkeit
nach ASTMD2794, Sektion 8.2.8 übersteigt
5,6 m/kg (100 Inch-Pounds).
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Korrosionsbeständigkeit
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- 1) Salzsprühtest
nach ASTM B117 während
3,000 Stunden an Tafeln mit „X"-Ritzung: keine Blasenbildung, Erweichung
oder Korrosion,
- 2) Fadenform-Korrosionstest nach ISO 4623:
- a) 24 Stunden in Salzsprüh
nach ASTM B117 gefolgt von 1000 Stunden bei 40 ± 2°C und 80 ± 5% relativer Feuchtigkeit,
- b) Keine Fäden,
die sich mehr als 2 mm von Ritzlinien erstrecken (bei 20 bis 25°C).
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Fluidtauchtest
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- 1) Skydrol 500B (Phosphatester-Hydraulikflüssigkeit)
168 Stunden,
- 2) Flugzeugtreibstoff (Jet-B) 168 Stunden,
- 3) Schmieröl
(MIL-L-7808) 168 Stunden,
- 4) Destilliertes Wasser 336 Stunden,
- 5) Enteisungsfluid 168 Stunden. Es zeigt sich keine Erweichung
des Beschichtungsfilms oder Haftungsverlust bei der Prüfung auf
Bleistifthärte
nach ASTM D3363 und Gitterschnitthaftung nach ASTM D3359.
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Erosionsbeständigkeit
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- 1) Erosion durch fallenden Sand nach ASTM D968:
Ergebnisse übersteigen
125 Liter Sand pro 25 μm
(1 mil) der Beschichtungsdicke,
- 2) Erosion durch Regen: Geprüft
unter Verwendung eines Geräts
mit Schleuderarm mit einer Geschwindigkeit von 223 m/Sek. mit einem
Verhältnis
von 25 mm/Std., einem mittleren Tropfendurchmesser von 2 mm, einem
Auftreffwinkel von 90° und
einer Zeit von 10 Minuten. Nach dem Test war die gesamte Grundschicht intakt
und die Deckschicht bedeckte noch 80% der Testfläche der Probe.
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Eine
Reparatur eines kleinen Schadens in Folge von Korrosion oder Kratzern,
wie er auftreten könnte in
Folge eines Kratzers von einem Werkzeug wie einem Schraubendreher,
läßt sich
leicht an Ort und Stelle vornehmen durch Versorgen und Auffüllen der
beschädigten
Fläche
mit Hochtemperaturepoxy, um das ursprüngliche Profil wiederherzustellen,
und anschließendes
Abdecken mit der Deckschicht oder mit einer Deckschicht, die bei
niedriger Temperatur trocknet und an der Luft härtet, wie ein Epoxy.
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Die
Deckschicht in der reparierten Fläche haftet an der Grundschicht
und dem Teil sowie an der Deckschicht in den unbeschädigten Abschnitten
des Teils, wie durch Gitterschnitt-Hafttest bestimmt.
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Wenn
die beschädigte
Fläche
groß ist,
beispielsweise eine Fläche
von 100 × 400
mm, wie es eintreten könnte
in Folge eines extremen Abschleifens oder Verschrammen, wird das
beschichtete Teil repariert durch Schleifen der beschädigten Abschnitte
mit Anlauf und Aufbringen einer Schicht der Deckschicht unter Verwendung
eines Luftpinsels. Die Deckschicht wird getrocknet und gehärtet, vorzugsweise
unter Verwendung einer örtlich
angewandten Wärmequelle,
wie einer Infrarotlampe mit hoher Intensität während etwa 30 Minuten. Kleinere
beschädigte
Fläche,
wie beispielsweise 10 × 40
mm können
ausgebessert werden durch Schleifen (oder brünieren) der betroffenen Flächen und
benachbarter Flächen.
Ein von Hand geführter
Schwingschleifer ist ein geeignetes Gerät für einen solchen Zweck.
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Wenn
der Schaden mehr als etwa 125 bis 250 μm (0,005" bis 0,010'')
in die Aluminiumstruktur eindringt, sollte die beschädigte Fläche repariert
werden, indem zunächst
ein Epoxyharz aufgebracht wird, um das Profil wiederherzustellen,
gefolgt von Ausbesserung mit der Grundschicht und/oder Deckschicht.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne
ihren Schutzbereich zu beschränken.
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BEISPIEL 1
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Eine
Ringlippe aus der Legierung 2219 wurde gereinigt und entfettet und
mit einer Grundschicht der folgenden Zusammensetzung beschichten:
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Die
Grundschicht wurde zwei Stunden bei 260°C (500°F) gehärtet. Diese Grundschicht kann
auch bei 232°C
(450°F)
in sechs Stunden oder bei 190°C
(375°F)
in zwanzig Stunden gehärtet
werden. Wenn ein Härtungsbeschleuniger,
wie 0,5% Succinimid zugesetzt wird, härtet die Grundschicht bei 190°C (375°F) in einer Stunde.
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Anschließend an
die Härtung
der Grundschicht wird eine Deckschicht gemäß der obigen Deckschicht A
aufgebracht.
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Die
beschichtete Probe bestand die folgenden Tests:
- – Salzsprühen (ASTM
B117) > 5000 Stunden
ohne Korrosion des Substrats
- – Stoßfestigkeit
(ASTM D2794) 120 in·lbs.
- – Wärmetest
250°C während 50
Stunden, keine Farbänderung
oder Verlust an Haftung
- – Kältetest –55°C während einer
Stunde ohne Verlust an Haftung.
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BEISPIEL 2 (VERGLEICH)
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Eine
Ringlippe aus Legierung 2219 wurde gereinigt und entfettet und mit
der Deckschicht des Beispiels 1 ohne Grundschicht beschichtet.
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Das
beschichtete Teil wurde getestet für Salzsprühen und Stoßfestigkeit wie in Beispiel
1. Die Testergebnisse waren wie folgt:
- – Salzsprühen (ASTM
B117) 350 Stunden – weiße Korrosionsprodukte
- – Stoßfestigkeit
(ASTM D2794) 60 in·lbs.
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Wenn
das beschichtete Teil zerkratzt und dann mit der Deckschicht überstrichen
wurde, fühlte
sich das Teil „wie
neu" an und war
für den
Augenschein ununterscheidbar von der unbeschädigten Fläche.
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Dieses
Beispiel zeigt den überlegenen
Schutz der erfindungsgemäßen Doppelbeschichtung
im Vergleich mit einer Einschicht-Beschichtung mit nur der erfindungsgemäßen Deckschicht.
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BEISPIEL 3
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Eine
Flügelvorderkante
von 2,2 m Länge
aus plattierter Aluminiumlegierung der 2000-Reihe wurde wie folgt
bearbeitet:
- 1. Entfetten mit Lösungsmitteln,
- 2. Sprühbeschichtung
mit 20 bis 30 μm
(trockener Film) der Grundschicht des Beispiels 1 und Härten bei 260°C (500°F) während 1,5
Stunden,
- 3. Das Rauhigkeitsprofil der Beschichtung rings um die Nietenköpfe wurde
mit 80 Mesh-Aluminiumoxidpapier geschliffen. Die Grundschicht wurde
erneut aufgebracht und gehärtet
wie oben.
- 4. Die Oberfläche
der gehärteten
Beschichtung wurde „brüniert" mit einem mit 100
Mesh-Aluminiumoxid imprägniertem
Kissen.
- 5. Eine Schicht der Deckschicht A wurde aufgebracht und bei
190°C (375°F) 60 Minuten
gehärtet.
Die Dicke der Deckschicht war 40 bis 60 μm (1,6 bis 2,4 mils) über der
Grundschicht-Schicht von 45 bis 65 μm (1,8 bis 2,6 mils) Dicke.
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Diese
Deckschicht wurde ebenfalls mit dem Schwingschleifer glatt geschliffen.
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Diese
Beschichtung erfüllte
die Beständigkeitserfordernisse
des Beispiels 1 hinsichtlich hoher Temperatur, Kälte, Korrosion und Erosion.
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BEISPIEL 4
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Eine
Ringlippe aus Legierung 2219 wurde gereinigt und entfettet und mit
der Zweifachbeschichtung des Beispiels 1 beschichtet. Das beschichtete
Probeteil wurde mit einem Messer und einer Schraubendreherklinge
beschädigt.
Die beschädigte
Fläche
wurde mit Anlauf geschliffen. Eine Deckschicht der gleichen Zusammensetzung
wie auf dem unbeschädigten
Teil der Probe wurde durch Sprühen
auf die beschädigte
Fläche
und benachbarte Fläche
unter Verwendung einer Luftbürste
gesprüht.
Man ließ die
Deckschicht trocknen und sie wurde unter einer Infrarotlampe mit
hoher Energie 30 Minuten gehärtet.
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Nach
der Reparatur war die reparierte Fläche von den benachbarten nicht
beschädigten
Flächen
bei visueller Inspektion ohne Hilfsmittel in einem Abstand von einem
Meter nicht unterscheidbar. Sie fühlte sich völlig glatt an. Die präparierte
Fläche
zeigte Beständigkeit
auf mehr als 100 Doppel-MEK-Reibungen, was eine vollständige Härtung zeigt.
Auch zeigten der Gitterschnitt-Hafttest auf der reparierten Fläche und
der unbeschädigten
Fläche
keinen Unterschied in der Haftung der Deckschicht an der darunterliegenden
Grundschicht und dem Metallteil.
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BEISPIEL 5
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Eine
Ringlippe wird mit der Grundschicht des Beispiels 1 und mit einer
Schicht der Deckschicht C beschichtet.
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BEISPIEL 6
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Eine
Vorderkante eines Flügels
wird mit der Grundschicht des Beispiels 3 und einer Schicht der
Deckschicht B beschichtet.
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BEISPIEL 7
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Eine
Ringlippe wird gemäß Beispiel
6 beschichtet, außer
daß der
Grundschichtzusammensetzung 0,2 g Succinimid zugesetzt waren. Die
Grundschicht wird bei 190°C
(375°F)
in einer Stunde gehärtet.
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Jede
der Beschichtung der Beispiele 5 bis 7 erfüllte die oben angegebenen Anforderungen
an Hitze- und Kältebeständigkeit,
Korrosionsfestigkeit und Erosionsfestigkeit.