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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft die 3'-untranslatierte
Region des antiproliferativen humanen Prohibitin-Gens. Die Erfindung
betrifft auch die Verwendung der 3'-untranslatierten Region als Screening-Werkzeug zur Bestimmung
der Suszeptibilität
für Krebs
und als ein therapeutisches Mittel.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Tumorsuppressorgene sind eine Klasse
von Genen, die auf der Grundlage einer Verbindung zwischen Neoplasien
und dem Funktionsverlust in beiden Kopien des Gens identifiziert
worden sind. Von den 15 bis 20 Tumorsuppressorgenen, die bis heute
identifiziert worden sind, sind das Retinoblastom, p53 und der Wilms-Tumor
in dem größten Umfang
untersucht worden.
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Es wird postuliert, dass Prohibitin,
ein evolutionär
konserviertes Gen, das antiproliferative Aktivität aufweist, ein Tumorsuppressorgen
ist, dessen Expression, wenn sie verloren geht, zur Immortalisierung
von Zellen aus einer oder mehreren der vier Komplementationsgruppen,
die von Pereira-Smith vorgeschlagen worden sind, beiträgt. Jupe
et al., Exp Cell Res 218: 577–580
(1995). Seine Sequenz steht jedoch in keiner Beziehung zu jener
von irgendeinem anderen zuvor klonierten Tumorsuppressorgen. Nuell
et al., Mol Cell Biol 11: 1372–1381
(1991).
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Aufgrund der intrazellulären, antiproliferativen
Aktivität
von dessen Genprodukt und dessen Tumorsuppressorpotential ist das
Prohibitin-Gen umfassend untersucht worden. Ein Prohibitin aus der
Ratte ist von McClung et al. beschrieben worden. McClung et al.,
Biochem Biophys Res Comm 164: 1316–1322 (1989). Die erste Prohibitin-cDNA
voller Länge
war auf der Grundlage einer höheren Expression
von Prohibitin-mRNA in sich nicht teilenden Leberzellen der Ratte
als in sich regenerierenden Leberzellen der Ratte isoliert worden.
Es war nachfolgend berichtet worden, dass Prohibitin-mRNA, welche
in eine Zelle durch Mikroinjektion eingeführt wurde, die DNA-Synthese
blockierte und dass eine Mikroinjektion eines Antisinn-Oligonukleotids
Zellen stimulierte, sich zu teilen. Die Volllängen-Sequenz der Ratten-Prohibitin-cDNA
wurde von Nuell et al. beschrieben. Nuell et al., Mol Cell Biol
11: 1372-1381 (1991).
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Das humane Prohibitin-Gen wurde unter
Verwendung von sowohl einer Kartierung einer hybriden Maus-Mensch-Zelllinie
als auch einer in situ-Hybridisierung mit menschlichen Metaphasen-Chromosomen
auf dem Chromosom 17q21 lokalisiert. White et al., Genomics 11:
228-230 (1991).
Diese Region liegt sehr nahe bei der Lage des Genorts für den familiär gehäuft auftretenden
Brustkrebs (BRCA 1), und Prohibitin wurde anfänglich als ein Kandidatengen
angesehen (Black, D., und Solomon, E., Trends in Genetics 9: 22–26 (1993)); jedoch
haben neuere genetische und zytogenetische Kartierungsstudien Prohibitin
als das BRCA 1-Gen ausgeschlossen. Black et al., Am J Hum Genet
52: 702–710
(1993).
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Es ist darüber berichtet worden, dass
das humane Prohibitin-Gen auf der mRNA-Ebene in normalen menschlichen
Zellen als zwei Transkripte von 1,2 kb und 1,9 kb exprimiert wird.
Liu et al., Biochem Biophys Res Comm 201: 409–414 (1994). Der Unterschied
zwischen den beiden Transkripten ist eine Sequenz von ungefähr 750 Nukleotiden,
welche sich 3' des
Endes des 1,2 kb-Transkripts befindet. Trotz dieser Unterschiede kodieren
beide für
das gleiche Protein. Analysen haben gezeigt, dass das 1,9 kb-Transkript
in menschlichen Populationen während
der G1/S- und S-Phasen des Zellzyklus in einem größeren Ausmaß exprimiert
wird (Liu et al., Biochem Biophys Res Comm 201: 409–414 (1994))
und dass dieses Transkript in immortalisierten Zellpopulationen,
welche von menschlichen Tumoren abgeleitet worden sind, überexprimiert
wird. Jupe et al., Exp Cell Res 218: 577–580 (1995).
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Speziell ist Prohibitin offensichtlich
an dem Prozess der Immortalisierung bei einer Gruppe von menschlichen
Zellen beteiligt, welche in die Komplementationsgruppe B, welche
von Olivia Pereira-Smith vorgeschlagen worden ist, eingestuft werden.
Zellen, die in diese Gruppe eingestuft werden, zeigen einen einzigartigen
Prohibitin-Genotyp. Nach einer Southern-Analyse von EcoRIverdauter
DNA unter Verwendung einer Sonde für Intron 4 von Prohibitin zeigte
DNA aus Gruppe B-Zellen nur eine Bande bei 5 kb. Auf die gleiche Weise
analysierte normale DNA zeigt eines von drei Bandenmustern: zwei
Banden, eine bei 5 und eine bei 7 kb; eine Bande bei 5 kb; oder
eine Bande bei 7 kb. White et al., Genomics 11: 228–230 (1991);
Tokino et al., Internatl J Onco 3: 769-772 (1993); Jupe et al., Exp Cell Res
218: 577–580
(1995). DNA aus in die anderen Gruppen (A, C, D) eingestuften Zellen
zeigt eines von zwei Bandenmustern, entweder eine 7 kb-Bande oder eine
7 kbund eine 5 kb-Bande, wobei die 7 kb-Bande ein stärkeres Signal
ergibt; jedoch zeigt keine Probe aus diesen Komplementationsgruppen
nur die 5 kb-Bande. Diese Ergebnisse zeigen an, dass Prohibitin
als zwei Allele existiert, von denen eines eine zusätzliche
EcoRI-Schnittstelle enthält
und durch eine 5 kb-Bande bei einer Southern-Analyse gekennzeichnet
ist. Da nur in die Gruppe B eingestufte immortalisierte Zellen gleichförmig homozygot
für das
die 5 kb-Bande ergebende Allel sind, ist dieses Allel als das B-Typ-Allel bezeichnet worden
und das andere Allel, welches die 7 kb-Bande ergibt, ist als das
Nicht-B-Typ-Allel bezeichnet worden. Dementsprechend erweist sich,
dass der Verlust von Heterozygotie eine Rolle bei der zellulären Immortalisierung
von Gruppe B-Zellen
spielt.
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Es ist über eine humane Prohibitin-cDNA,
umfassend 134 Nukleotide unmittelbar 3' des Stopkodons der kodierenden Sequenz,
berichtet worden. Zusätzlich
wurden Mutationen, die in Exon 4 und Exon 5 dieser Sequenz vorkommen,
in Material, welches von vier von dreiundzwanzig sporadischen menschlichen
Brusttumoren gewonnen worden war, gefunden. Sato et al., Cancer
Res 52: 1643–1646
(1992). Eine Untersuchung der vier am höchstgradigen konservierten
Exons des Prohibitin-Gens (Exons 4 bis 7) aus ausgehend von Blutproben
von sechsundsiebzig Patienten mit familiär gehäuft auftretendem Brustkrebs
gereinigter DNA fand keine Veränderungen
in der Prohibitin kodierenden Region, aber sie fanden zwei zusätzliche
intronische Polymorphismen, einen in Intron 4 und einen in Intron
5. Es gab jedoch keinen Hinweis darauf, das irgendeiner der Patienten
eine Keimbahn-Veränderung
der konservierten Prohibitin-Genregion
trug. Es wurde geschlossen, dass Mutationen in dem Prohibitin-Gen
in keinem Zusammenhang mit der frühzeitig auftretenden, familiär gehäuft auftretenden
Form der Krankheit standen. Tokino et al., Internatl J Oncol 3:
769–772
(1993).
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Im Rahmen einer umfassenderen Untersuchung
wurde ein RNase-Schutz-Assay
verwendet, um 120 primäre
Brusttumore zu screenen, die einen Verlust von Heterozygotie für den langen
Arm von Chromosom 17 zeigten und/oder von Patienten, deren Alter
jünger
als 35 war, gewonnen worden waren. Dieser Assay wurde auch verwendet,
um bei einer Anzahl von Eierstock-, Leber- und Lungentumoren auf
Prohibitin-Veränderungen zu
testen. Es wurde eine zusätzliche
Mutation bei einem der Brusttumore und keine Mutationen bei jeglichen der
anderen Proben gefunden. Die Forscher schlossen, dass somatische
Mutationen in Prohibitin mit sporadischen Brusttumoren in Zusammenhang
stehen könnten,
aber bei einer großen
Anzahl von anderen Tumoren, einschließlich frühzeitig ausbrechendem Brustkrebs,
möglicherweise
keinen Faktor darstellen. Sato et al., Genomics 17: 762–764 (1993).
Diese Schlussfolgerung wurde durch zwei zusätzliche Untersuchungen bestätigt. Cliby
et al. fanden keine Mutationen in den Prohibitin-Exons 4 oder 5
aus zwanzig menschlichen Eierstocktumoren (Cliby et al., Gynecologic
Oncology 50: 34–37
(1993)) und Asamoto und Cohen waren nicht in der Lage, Prohibitin-Mutationen
in cDNAs aus einer Reihe von Blasentumoren von der Ratte und Tumorzelllinien
zu finden (Asamoto, M., und Cohen, S. M., Cancer Let 83: 201–207 (1994)).
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Obwohl diese Studien Nachweise präsentierten,
die ein Fehlen einer jeglichen Beziehung zwischen vererbtem Brustkrebs
und Prohibitin-Mutationen anzeigten, blieb eine unbeantwortete Frage,
ob eine Verbindung zwischen Prohibitin-Mutationen und sporadischem
oder spät
ausbrechendem Brustkrebs besteht. Die berichteten Studien hinsichtlich
der Beziehung zwischen Prohibitin-Mutationen und sporadischem oder
spät ausbrechendem
Brustkrebs konzentrierten sich jedoch auf die kodierende Region
des Gens und ob deren Mutation(en) mit der Entwicklung von kanzerösen Tumoren
korrespondierte(n).
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Es ist jetzt festgestellt worden,
dass Mutationen in der 3'-untranslatierten
Region (UTR) des B-Typ-Allels die Diagnose einer erhöhten Suszeptibilität für Krebs,
insbesondere Brustkrebs, ermöglichen.
Demzufolge kann das Vorhandensein (oder das Fehlen) von diesen Mutationen
als ein Screening-Werkzeug für
den frühzeitigen
Nachweis und die Behandlung von Krebs verwendet werden. In einer
anderen Ausführungsform
kann das erneute Einführen
einer normalen 3'-UTR
in Tumore in einem frühen
Stadium als ein therapeutisches Mittel zur Behandlung von Krebs
eingesetzt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein gereinigtes
Nukleinsäurefragment,
das einen isolierten Abschnitt der 3'-untranslatierten Region (3'-UTR) des Prohibitin-Gens umfasst, wobei
der Abschnitt 1 Nukleotid 3' des
Stopkodons der kodierenden Region des Prohibitin-Gens beginnt und
939 Nukleotide 3' des
Stopkodons der kodierenden Region des Prohibitin-Gens endet.
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In einer anderen Ausführungsform
betrifft diese Erfindung ein gereinigtes Nukleinsäurefragment,
das einen isolierten Abschnitt der 3'-UTR des Prohibitin-Gens umfasst, wobei
der Abschnitt 155 Nukleotide 3' des Stopkodons
der kodierenden Region des Prohibitin-Gens beginnt und 939 Nukleotide
3' des Stopkodons
der kodierenden Region des Prohibitin-Gens endet.
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In einer weiteren Ausführungsform
betrifft diese Erfindung bestimmte Nukleinsäurefragmente der Wildtyp- und
mutierten 3'-UTR
des humanen Prohibitin-Gens.
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In noch einer anderen Ausführungsform
betrifft diese Erfindung die Verwendung der Wildtyp-3'-UTR des Prohibitin-Gens
in Assays, welche die Diagnose einer Suszeptibilität für Krebs
ermöglichen,
und als therapeutische Mittel für
die Behandlung von Krebs.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Balkendiagramm, welches die Hemmung des Fortschreitens des Zellzyklus
durch Mikroinjektion von Prohibitin-Transkripten in normale und immortalisierte
Zellen zeigt. Die Balken zeigen den Mittelwert ± Standardabweichung des Mittelwerts
aus wenigstens drei Experimenten. Die Proben sind, wie folgt, bezeichnet:
N,CF-3, normale HDF; A,EJ, Blasenkarzinom; B,HeLa, Zervixkarzinom;
C,TE85, Osteosarkom; und D,A1698, Blasenkarzinom.
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2 ist
ein Balkendiagramm, welches den Effekt auf das Fortschreiten des
Zellzyklus durch Mikroinjektion von verkürzten Prohibitin-Transkripten
in menschliche diploide Fobroblasten (CF-3) zeigt. Schemata der
Transkripte sind unter der Figur gezeigt: 1,9 kb vollständige Länge (ausgefüllt); verkürzt, Sinn
(sense; horizontale Linien); verkürzt, Antisinn (antisense; leer);
Wildtyp-3'-UTR mit 852 Basen
(schraffiert); und mutierte 3'-UTR
mit 852 Basen aus HeLa (diagonale Linien). Die Werte sind als der
Mittelwert ± Standardabweichung des
Mittelwerts von drei separaten Experimenten dargestellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die Verteilung des Prohibitin-Genotyps
in der allgemeinen Population und dessen Verteilung in Tumoren,
vorzugsweise Brusttumoren, kann verwendet werden, um ein zweiteiliges
Screening auszuführen,
durch welches die Wahrscheinlichkeit eines Individuums, Krebs zu
entwickeln, vorhergesagt werden kann. Diese Wahrscheinlichkeiten
würden
von jenen mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit bis zu jenen
mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit reichen. Bei Individuen,
die hinsichtlich der beiden Prohibitin-Allele heterozygot sind,
würde vorhergesagt
werden, dass bei diesen ein geringes Risiko besteht, Krebs zu entwickeln.
Diese Wahrscheinlichkeit würde
für jene,
die hinsichtlich des B-Typ-Allels homozygot sind und die einen Defekt
in der 3'-UTR von
wenigstens einem der Allele aufweisen, zunehmen. Dementsprechend
würde das
Screening in zwei Teilen erfolgen.
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Der erste Teil bestünde in einer
Bestimmung des Prohibitin-Genotyps
eines Individuums unter Verwendung von z. B. einer der folgenden
Techniken: Polymerasekettenreaktion (PCR)-Amplifizierung einer 191 bp-Region,
welche die Intron 5/Exon 6-Verbindungsstelle umgibt, und eine Einzelstrangkonformationspolymorphismus
(SSCP)-Analyse des resultierenden Fragments; PCR-Amplifizierung
einer 76 bp-Region, welche die Intron 5/Exon 6-Spleißstelle
umgibt und Verdau des resultierenden Fragments mit BsmAI-Endonuklease; und/oder
RFLP-Assays von genomischer DNA auf Southern-Blots, wenn ausreichende
Mengen DNA zur Verfügung
ste hen. Für
jene, die als homozygot hinsichtlich des B-Typ-Allels identifiziert
worden sind, würde
ein zweites Screening auf Veränderungen
in der 3'-UTR ausgeführt werden.
Beispielsweise würde
eine Sequenzierung der 3'-UTR
spezielle Rasenveränderungen
gegenüber
der Wildtyp-Sequenz identifizieren. Alternativ könnte, wenn Sequenzanalysen
spezielle Basenveränderungen
in der Hauptzahl der Proben identifizieren, eine RFLP-Analyse entwickelt
werden, wenn diese Basenveränderungen
zu dem Verlust oder dem Hinzukommen einer speziellen Schnittstelle
führten.
Zusätzlich
würden
SSCP-Analysen von
verschiedenen Abschnitten der gesamten 3'-UTR nach einer PCR-Amplifizierung der
Regionen vorgenommen werden.
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Wenn ein Screening in jungem Alter
vorgenommen wird, wird eine verstärkte Überwachung zu früherem Nachweis,
früherer
Behandlung und verbessertem Überleben
führen.
Zusätzlich
besteht die Vorstellung, dass das erneute Einführen einer normalen 3'-UTR in Tumoren in
frühem
Stadium von therapeutischem Wert sein würde.
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Um den Prohibitin-Genotyp eines Individuums
zu bestimmen, kann genomische DNA, z. B. aus Blutlymphozyten, durch
Standardtechniken, wie von Castilla et al. beschrieben (Castilla
et al., Nature Genetics 8: 387–391
(1993)), isoliert werden. Nach der Präparation von genomischer DNA,
vorzugsweise wie in Beispiel 1 beschrieben, wird die Region, welche
Intron 5/Exon 6 enthält,
unter Verwendung von PCR amplifiziert. Die PCR wird vorzugsweise
unter den in Beispiel 1 erläuterten
Bedingungen ausgeführt.
Mehr bevorzugt wird entweder ein .76 bp-Fragment oder ein 191 bp-Fragment,
welches Intron 5/Exon 6 umfasst, unter Verwendung der in Beispiel
6 offenbarten Sinn- und Antisinn-Primer erzeugt.
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Ist die Intron 5/Exon 6-Region einmal
amplifiziert worden, wird der Genotyp unter Verwendung einer Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP)-Analyse und/oder eines Einzelstrangkonforma tionspolymorphismus
(SSCP)-Assays bestimmt, vorzugsweise wie in den Beispielen 8 bzw.
9 beschrieben. Alternativ kann der Prohibitin-Genotyp durch Southern-Analyse
von menschlicher genomischer DNA, welche mit EcoRI verdaut wird
und mit einem markierten Fragment aus Intron 4 als Sonde hybridisiert
wird, bestimmt werden. Eine Southern-Analyse identifiziert zwei
unterschiedliche Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen in der menschlichen
Population. Individuen sind homozygot für ein Allel, welches eine 7
kb-Bande produziert (Nicht-B-Typ-Allel), oder ein Allel, welches
eine zusätzliche
EcoRI-Stelle in einem Intron aufweist, welches eine 5 kb- und eine
2 kb-Bande produziert (B-Typ-Allel). Genomische DNA aus menschlichen
Zellen wird durch Standardmethoden, wie jene, die in Beispiel 1
beschrieben werden, isoliert. Die Restriktionsverdaue werden gemäß den Anweisungen
des Herstellers ausgeführt
und unter Verwendung einer Agarosegelelektrophorese analysiert.
Die Intron 4-Sonde kann durch Standard-PCR-Amplifizierung hergestellt werden. In
Beispiel 1 werden Vorgehensweisen beschrieben unter Verwendung eines
Sinn-Primers, welcher aus den ersten 18 Basen am 5'-Ende eines 230 bp-Segments
von Intron 4 besteht (SEQ ID NO: 1), und eines Antisinn-Primers,
welcher aus den zu den letzten 18 Basen am 3'-Ende dieses 230 bp-Segments komplementären Basen besteht.
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Bei jenen, die als homozygot hinsichtlich
des B-Typ-Allels identifiziert worden sind, können Veränderungen in der 3'-UTR bestimmt werden,
indem die 3'-UTR
durch PCR amplifiziert und diese dann unter Verwendung eines SSCP-
und/oder eines RFLP-Assays, vorzugsweise eines SSCP-Assays untersucht
wird. Eine PCR-Amplifizierung
der 3'-UTR wird
vorzugsweise unter den in Beispiel 1 erläuterten Bedingungen unter Verwendung
der in Beispiel 4 erläuterten
Sinn- und Antisinn-Primer ausgeführt,
während
die SSCP-Analyse
der 3'-UTR vorzugsweise
ausgeführt
wird, wie in Beispiel 13 beschrieben. Alternativ können Veränderungen
in der 3'-UTR durch
Sequenzieren der 3'-UTR-Region,
vorzugsweise wie in Beispiel 1 beschrieben, bestätigt werden.
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Wenn bei einem Individuum auf der
Grundlage des oben angegebenen Tests ein hohes Risiko identifiziert
wird, kann eine Wildtyp-3'-UTR erneut in die
Tumore eingeführt
werden, vorzugsweise gemäß Beispiel 11.
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Obwohl die Erfindung anhand der in
den Beispielen beschriebenen Methoden und Materialien beschrieben
worden ist, versteht es sich, dass es ohne weiteres im Vermögen des
Fachmanns auf diesem Gebiet liegt, diese Standardmethoden und -materialien
zu modifizieren, so dass diese deren speziellen Anforderungen genügen.
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Beispiele
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Der Beziehung zwischen Homozygotie
bezüglich
des B-Typ-Allels, d. h. des 5 kb-Allels, und Zellen, welche als
zugehörig
zu der Komplementationsgruppe B eingestuft werden, wurde nachgegangen
unter Verwendung einer Einzelstrangkonformationspolymorphismus (SSCP)-Analyse
nach einer PCR-Amplifizierung der kodierenden Region des humanen
Prohibitin-Gens aus mehreren immortalisierten Populationen, einschließlich der
folgenden vier Zelllinien, welche als zugehörig zur Gruppe B eingestuft
werden: Zervixkarzinom, transformierte Hautfibroblasten, Glioblastom
und Blasenkarzinom (Tabelle 1). Die Daten zeigen, dass der EcoRI-RFLP-Marker
genetisch verknüpft
ist mit einem anderen Marker, welcher anfänglich als ein Einzelstrangkonformationspolymorphismus
(SSCP) in PCR-Produkten,
welche Exon 6 und einen Teil von den dieses flankierenden Introns
enthalten, nachgewiesen worden ist. (Siehe Beispiel 9). Eine Sequenzierung
zeigte, dass die kodierende Region aus diesen Populationen identisch
war mit jener der kodierenden Region von normaler menschlicher DNA,
welche ausgehend von norma len Zelllinien und ausgehend von zugekauften
normalen Gewebeproben erhalten worden ist (Tabellen 2, 3, 4 und
5).
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Eine ähnliche Analyse von ausgewählten Regionen
des Prohibitin-Gens
aus einer begrenzten Anzahl von Brustkrebs-Zelllinien (Tabelle 6)
zeigte ebenfalls, dass die Protein-kodierende Region des Prohibitin-Gens in
diesen Zellen offensichtlich unverändert war; jedoch zeigten alle
DNA-Proben, welche so eingestuft werden, dass sie von hinsichtlich
des B-Typ-Allels homozygoten Zellen stammen, eine Bandenverschiebung,
wenn eine PCR-Amplifizierung von Exon 6 analysiert wurde. Klonierung
und DNA-Sequenzierungsanalyse dieser Region zeigten, dass diese
Bandenverschiebung das Ergebnis eines Basenunterschieds in Intron
5 (c/g), welcher 12 Nukleotide 5' der
Intron/Exon-Verbindungsstelle mit Exon 6 auftritt, ist. In dem B-Typ-Allel fehlt eine BsmAI-Schnittstelle,
während
die Stelle in dem Nicht-B-Typ-Allel vorhanden ist. Das B-Typ-Allel
wird durch zwei Marker, das Vorhandensein der zusätzlichen
Intron-EcoRI-Stelle
und das Fehlen der Intron-BsmAI-Stelle, definiert. Im Gegensatz
dazu fehlt Nicht-B-Typ-Allelen die EcoRI-Stelle und diese haben
die BsmAI-Stelle.
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Obwohl beide dieser RFLPs zuvor erkannt
worden sind, war weder ihre genetische Verknüpfung noch ihre Relevanz hinsichtlich
der Immortalisierung von Zellen ermittelt worden. Die Bedeutung
dieser Prohibitin-Marker für
Brustkrebs war im Rahmen einer Reihenuntersuchung von 17 Brustkrebs-Zelllinien
unter Verwendung der oben beschriebenen EcoRI- und BsmAI-RFLPs untersucht
worden (Jupe et al., Proc Am Assoc Cancer Res 36: 569 (1995)). Diese
Reihenuntersuchung identifizierte 14 homozygote B-Typ-Linien und
3 nichthomozygote Nicht-B-Typ-Linien. Keine der Brustkrebs-Zelllinien
hatte einen heterozygoten Genotyp.
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In einer anderen Studie erwiesen
sich siebzehn von zweiundzwanzig Brustkrebs-Zelllinien, welche von der
American Type Culture Collection (ATCC) erhalten worden waren, als
homozygot hinsichtlich des Allels, welches für Zellen, welche zu der Komplementationsgruppe
B gehören,
charakteristisch ist. (Siehe Tabelle 7) Keine erwies sich hinsichtlich
der beiden Prohibitin-Allele als heterozygot. Im Gegensatz dazu
sind ungefähr 50%
der normalen Individuen (200 untersucht) heterozygot hinsichtlich
der beiden Allele. Nur Zellen, die hinsichtlich des B-Typ-Allels
homozygot sind, sprechen auf die antiproliferative Aktivität von Prohibitin
an. Jupe, E. R., et al., Exp Cell Res (im Druck).
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Aufgrund der Beziehung zwischen der
Homozygotie des B-Typ-Allels in Gruppe B-Zellen, der 80%-igen Inzidenz
dieses Genotyps in Brustkrebs-Zelllinien und der Zunahme der Expression
des 1,9 kb-Transkripts
in immortalisierten Zellen wurde eine Analyse der 3'-UTR, bestehend aus der vollständigen Nukleotidsequenz
3' des Endes der
das 1,2 kb-Transkript kodierenden Sequenz, vorgenommen. Anfängliche
Sequenzierungsdaten zeigen, dass diese Region aus He-La-Zellen (SEQ ID
NO: 2), welche als Gruppe B eingestuft werden, vier Basenveränderungen
zeigt im Vergleich zu Klonen derselben Region aus den Folgenden:
(1) einer normalen menschlichen Fibroblasten-Zelllinie, IMR-90,
welche hinsichtlich des Wildtyp-B-Typ-Allels homozygot ist (SEQ ID NO: 3);
und (2) einer immortalisierten Zelllinie, CMV-Mj-HEL-1, welche in
Gruppe C eingestuft wird und hinsichtlich des Nicht-B-Typ-Allels
homozygot ist. Die mutierten Nukleotide der HeLa-Zellen befanden
sich an den Positionen 353, 355, 384 und 602 (SEQ ID NO: 2).
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Es wurden auch Nukleotidsequenzinformationen
ausgehend von drei Zelllinien, die von Brusttumoren abgeleitet worden
waren, erhalten. Jede dieser Zelllinien, BT-20, MCF-7 und SK-BR-3,
ist homozygot hinsichtlich des B-Typ-Prohibitin-Allels und wird
dement sprechend in die Komplementationsgruppe B eingestuft. Zusätzlich zeigt
jede 3'-UTR-Sequenzen,
die sich von dem Wildtyp-Prohibitin-Gen unterscheiden. Mutierte Basen wurden
bei MCF-7 an den Positionen 236 und 729 (SEQ ID NO: 4) und in BT-20
an den Positionen 758 und 814 (SEQ ID NO: 5) gefunden. In SK-BR-3-Zellen
wurden 35 Basenveränderungen
nachgewiesen. (Siehe Tabelle 8).
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Die Bedeutung dieser Basenveränderungen
wird betont durch Ergebnisse, welche ausgehend von klinischen Brusttumorproben
erhalten worden sind. DNA aus vier Brusttumoren, erhalten von Dr.
F. Schaefer vom Chapman Institute aus Tulsa, OK, und aus Brusttumoren
und entsprechendem normalem Gewebe aus vier Patienten isolierte
DNA, erhalten vom Cooperative Human Tissue Network der National
Institutes of Health, wurden hinsichtlich ihres Prohibitin-Genotyps
analysiert [Chapman Sample Numbers (Probennummern): BC 102, BC 103,
BC 104, BC 105; Cooperative Human Tissue Network Sample Numbers
(Probennummern): 4001490-H (Tumor) und 4001490-Q (normal), 4001536-AT
(Tumor) und 4001536-AY (normal), 94-09-C214 (Tumor) und 94-09-C217
(normal), 94-10-B009 (Tumor) und 94-10B008 (normal)]. Alle Proben,
sowohl aus Tumoren als auch aus normalem Gewebe, erwiesen sich als
homozygot hinsichtlich des B-Typ-Allels.
Wenn die Nukleotidsequenz der 3'-UTR
aus einer Tumorprobe (BC 102) bestimmt wurde (SEQ ID NO: 6), wurde
festgestellt, dass sie sich von dem Wildtyp an Base 729 unterschied.
Die Tumorprobe enthielt eine Basenveränderung von C zu T, was identisch
ist mit einer der zwei Veränderungen,
welche bei der Brustkrebs-Zelllinie MCF-7 nachgewiesen worden sind.
Wenn zusätzlich
die 3'-UTR-Sequenz aus einer
zweiten Tumorprobe (4001536-AT) bestimmt wurde (SEQ ID NO: 7), unterschied
sie sich ebenfalls von der Wildtyp-Sequenz durch eine einzige Base. In
dieser Probe war Base 821 von A zu G verändert.
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Diese Sequenzierungdaten legen nahe,
dass es zwei Bereiche gibt, bei denen die höchste Wahrscheinlichkeit besteht,
dass sie mutiert werden. Sie erstrecken sich von ungefähr Nukleotid
200 bis ungefähr Nukleotid
400 und von ungefähr
Nukleotid 600 bis ungefähr
Nukleotid 852.
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Das Auftreten dieser Basenveränderungen
in der 3'-UTR von
Brustkrebszellen, welche aufgrund ihrer Homozygotie hinsichtlich
des B-Typ-Prohibitin-Allels als zugehörig zu der Komplementationsgruppe
B eingestuft werden, kombiniert mit dem Genotyp und 3'-UTR-Sequenzanalysen ausgehend von Patienten
mit Brusttumoren bestätigt,
dass der Prohibitin-Genotyp und die 3'-UTR-Sequenz zumindest als Screening-Merkmale für die Suszeptibilität für Brustkrebs
und als ein therapeutisches Mittel für die Behandlung von Krebs
verwendet werden können.
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Zusätzlich ist festgestellt worden,
dass nur normale Zelllinien und Gruppe B-Zelllinien (Tabelle 1)
am Fortschreiten durch den Zellzyklus durch die Mikroinjektion des
1,9 kb-Transkripts von dem Gen gehemmt werden konnten. (Siehe z.
B. 1). Es wurde des
weiteren bestimmt, dass nur normale Zellen durch die Mikroinjektion
des humanen 1,2 kb-Transkripts gehemmt werden konnten.
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In vier Experimenten zeigten normale
CF-3-Zellen, bei denen eine Mikroinjektion mit dem humanen 1,2 kb-Transkript
vorgenommen worden war, eine 47,8 ± 2,1%-ige Hemmung, während HeLa-Zellen
aus der Gruppe B eine nicht signifikante Hemmung von 6,3 ± 1,8%
zeigten. Wir haben auch festgestellt, dass vierzehn von siebzehn
Zelllinien, welche von menschlichen Brustkrebsspezies abgeleitet
worden waren, den gleichen Prohibitin-Genotyp wie Zellen aus der
Komplementationsgruppe B hatten. Es wurden drei Brustkrebs-Zelllinien mit dem
Gruppe B-Prohibitin-Genotyp. (BT20, SK-BR-3 und MCF-7) getestet
und bei diesen wurde das Fortschreiten durch den Zellzyklus durch
die Mikroinjektion des 1,9 kb-Transkripts in einem Ausmaß von 57,7,
43,6 bzw. 25,4 gehemmt, während
eine Brustkrebs-Zelllinie (BT549), welche den Genotyp einer anderen
Komplementationsgruppe aufweist, nicht gehemmt wurde. Die drei Brustkrebs-Zelllinien,
welche den B-Typ-Genotyp exprimieren, wurden durch Olivia Pereira-Smith
als zugehörig
zu der Gruppe B eingestuft, während
die eine Zelllinie, die hinsichtlich des Nicht-B-Typ-Allels homozygot war, auf der
Grundlage der Zellen-Mortalin-Anfärbungsmuster
in Gruppe D eingestuft wurde. Wadhwa et al., Exp Cell Res 216: 101–106 (1995).
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Die antiproliferative Aktivität von verkürzten Wildtyp-RNAs
und 3'-UTR-spezifischen
Wildtyp- und mutierten RNAs wurde ebenfalls unter Verwendung des
Mikroinjektionsassays in CF-3-Zellen untersucht. (Siehe Beispiel
14). Transkripte wurden sowohl in der Sinn- als auch der Antisinn-Orientierung
ausgehend von einem verkürzten
Klon, welchem ungefähr
150 bp vom 5'-Ende
der ProhibitinmRNA fehlten, der 852 Basen-Wildtyp-3'-UTR und der mutierten
852 Basen-HeLa-3'-UTR
hergestellt. Dem verkürzten
Sinn-Transkript fehlen Translationssignale wie auch die AUG-Startstelle
und die die ersten 40 Aminosäuren
des Prohibitin-Proteins kodierende RNA. Das Sinn-Transkript von
diesem Klon war in der Lage, das Fortschreiten durch den Zellzyklus stark
zu hemmen, während
das Antisinn-Transkript im wesentlichen keine Wirkung hatte. Die
verkürzte
RNA, welche nur die 3'-UTR-Sequenz
enthält,
beginnt ungefähr
80 Basen stromabwärts
des UGA-Stopkodons. Die Wildtyp-3'-UTRspezifische RNA hemmt die Zellproliferation
in einem ähnlichen
Ausmaß zu
jenem, das bei der 1,9 kb-Volllängen-mRNA
und dem Sinn-Transkript
der längeren
vekürzten
RNA festgestellt wird. Die mutierte 3'-UTR aus HeLa hatte jedoch wenig oder
keine inhibitorische Aktivität.
Dementsprechend zeigen diese funktionalen Assays, dass die Wildtyp-Prohibitin-3'-UTR allein eine
signifikante inhi bitorische Aktivität aufweist und dass Mutationen
in dieser Region diese Aktivität
beseitigen. (Siehe 2).
-
Diese Studien zeigen, dass der Prohibitin-Genotyp
und die 3'-UTR-Sequenz sich als
nützlich
als ein generisches Krebs-Suszeptibilitäts-Screeningmerkmal
und als ein therapeutisches Mittel für eine Anzahl von Krebsarten
zusätzlich
zu deren Nützlichkeit
als ein Suszeptibilitäts-Screeningmerkmal
und therapeutisches Mittel für
Brustkrebs erweisen sollten. Tabelle
1 – Gruppe
B-Zelllinien
Bezeichnung | Herkunft |
1.HeLa | Zervixkarzinom |
2.
GM2096SV9 | Durch
SV-40 mit "origin"-Defekt immortalisierte
Fibroblasten aus Xeroderma pigmentosum-Haut |
3.
T98G | Glioblastom |
4.
J82 | Blasenkarzinom |
Tabelle
2 – Normale
menschliche Fibroblasten-artige Zelllinien
Bezeichnung | Herkunft |
1.CF-1 | Vorhaut
von Neugeborenem |
2.
CF-2 | Vorhaut
von Neugeborenem |
3.
HFMD | Vorhaut
von Neugeborenem |
4.
AG4525 | Embryonale
Haut |
5.
IMR90 | Embryonale
Lunge |
6.
IMR91 | Embryonale
Lunge |
7.
JAS | Vorhaut
von Neugeborenem |
8.
FeSin | Embryonale
Haut |
9.
WLW | Vorhaut
von Erwachsenem |
10.
GM-1 | Haut
von Erwachsenem |
11.
GM-2 | Haut
von Erwachsenem |
12.
GM970B | Haut
von Neugeborenem |
13.
SW1427 | Embryonale
Lunge |
14.
OS38A | Vorhaut
von Erwachsenem |
15.
OS40A | Vorhaut
von Erwachsenem |
16.
OS53A | Vorhaut
von Erwachsenem |
17.
OSFP | Fötale Haut |
18.
CF-3 | Vorhaut
von Neugeborenem |
19.
WI-38 | Embryonale
Lunge |
-
Tabelle
3 – DNA-Proben
aus normalem menschlichem Gewebe
-
Tabelle
4 – DNA-Proben
aus Lymphozytenkulturen aus ausgedehnten Familien-Stammbäumen
-
Tabelle
5 – DNA
aus Blutproben
Bezeichnung | Herkunft |
1.
CF154 | Blut |
2.
CF148-1 | Blut |
3.
CF142-3 | Blut |
4.
CF147 | Blut |
5.
CF140 | Blut |
6.
CF152-1 | Blut |
7.
CF155 | Blut |
8.
CF156-1 | Blut |
9.
CF158 | Blut |
10.
CF139 | Blut |
11.
CF153 | Blut |
12.
CF138 | Blut |
13.
CF150-1 | Blut |
14.
CF151-1 | Blut |
15.
CF143 | Blut |
16.
CF137 | Blut |
17.
CF145-2 | Blut |
18.
CF159 | Blut |
19.
CF146-1 | Blut |
20.
CF157 | Blut |
Tabelle
6 – Menschliche
Brustkrebszelllinien
Bezeichnung | Herkunft |
1.
BT-20 | Solider
Tumor – duktales
Karzinom |
2.
BR-474 | Solider
Tumor – duktales
Karzinom |
3.
BR-483 | Solider
Tumor – duktales
Karzinom |
4.
MCR-7 | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
5.
Hs 578T | Solider
Tumor – duktales
Karzinom |
6.
SK-BR-3 | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
7.
T-47D | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
8.
UACC-812 | Solider
Tumor – duktales
Karzinom |
9.
ZR-75-30 | Aszitesflüssigkeit – duktales
Karzinom |
10.
ZR-75-1 | Aszitesflüssigkeit – duktales
Karzinom |
11.
MDA-MB-330 | Pleuraerguss – lobuläres Karzinom |
12.
MDA-MB-361 | Gehirnmetastasen – Adenokarzinom |
13.
MDA-MB-415 | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
14.
MDA-MB-453 | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
15.
MDA-MB-435S | Pleuraerguss – duktales
Karzinom |
16.
BT-549 | Lymphknoten – duktales
Karzinom |
17.
MDA-MB-436. | Pleuraerguss – Adenokarzinom |
-
Tabelle
7 – Prohibitin-Genotyp
von Brustkrebs-Zelllinien
1
-
-
Tabelle
8 – Prohibitin-3'-UTR-Mutationen in
drei homozygoten B-Brustkrebs-Zelllinien
-
-
Die Sequenz der Brustkrebs-Zelllinien
wurde mit der Wildtyp-Sequenz
von normalen humanen diploiden Fibroblasten (4, GenBank Auf. #U49725)
verglichen. Sowohl in den BT-20- als auch den MCF7-Zellen sind zwei
Basenveränderungen
vorhanden, aber in den SK-BR3-Zellen
werden 35 Basenveränderungen
(einschließlich
einer Deletion von 3 Basen) nachgewiesen. Fünfundsiebzig Prozent der Veränderungen
treten in den letzten 200 Basen der Sequenz auf und 36% der Basenveränderungen
sind C- zu T-Übergänge.
-
Beispiel 1 – Isolierung
der 3'-UTR des humanen
Prohibitin-Gens
-
Die 3'-UTR des humanen Prohibitin-Gens wurde
basierend auf dem hohen Konservierungsausmaß zwischen den Genen aus der
Ratte und dem Menschen identifiziert und isoliert. Oligonukleotide,
welche ausgehend von der hochgradig konservierten nicht-kodierenden
Exon 7-Region des Gens aus der Ratte und des humanen Gens gestaltet
worden waren, wurden als 5'-Primer
(SEQ ID NO: 8) zusammen mit einem 3'-Primer, welcher ausgehend von der veröffentlichten
Sequenz aus der Ratte gestaltet worden war (SEQ ID NO: 9), verwendet.
Das spezielle 3'-UTR-Fragment
wurde unter Verwendung der unter Standardreaktionsbedingungen unter
Verwendung der Empfehlungen des Herstellers für Stoffel-Polymerase (Perkin
Elmer) ausgeführten
Polymerasekettenreaktion (PCR) (Saiki et al., Science 230: 1350-1354 (1985)) (welche
in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen wird) synthetisiert.
Genomische DNA aus normalen menschlichen diploiden Fibroblasten
(IMR-90), welche durch Standardmethoden (Groos-Bellard et al., Eur
J Biochem 36: 32) (welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen
wird) isoliert wurde, wurde als Matrize für die PCR verwendet. Nach einer
anfänglichen
Denaturierung bei 95°C
für 2 min
erfolgten 35 Zyklen von 95°C,
55°C und 72°C für jeweils
eine Minute in einem Perkin Elmer 480-Thermal Cycler-Gerät. Die Reaktionsprodukte wurden auf
Spezifität
durch Analyse auf mit Ethidiumbromid angefärbten und unter Verwendung
von ultraviolettem Licht sichtbar gemachten Agarosegelen überprüft.
-
Die ausgehend von den anfänglichen
Wildtyp-Proben und nachfolgenden mutierten Proben gewonnenen PCR-Produkte
wurden allesamt in den TA-Klonierungsvektor pCR-IITM (Invitrogen
Corp., San Diego, CA) kloniert, indem den Anweisungen des Herstellers
gefolgt wurde, und es wurden unter Verwendung von Standard-Antibiotikaselektionsprotokollen,
welche mit dem pCRIITM (Invitrogen Corp.,
San Diego, CA)-Klonierungskit bereitgestellt worden waren, rekombinante
Klone gewonnen. Diese Plasmide weisen auch die M13-Vorwärts- und
-Rückwärts-Primerstellen
für eine
bequeme Sequenzierung von Klonen auf.
-
Kandidatenklone für die humane Prohibitin-cDNA,
welche den 3'-UTR-Abschnitt des
Transkripts in voller Länge
enthielten, wurden gleichfalls ausgehend von einem cDNA-Bibliotheks-Screening
unter Verwendung einer Oligonukleotidsonde (SEQ ID NO: 9) isoliert.
Suggs et al., Proc Natl Acad Sci 78: 6613 (1981), welche in diese Unterlagen
unter Bezugnahme aufgenommen wird. Ausgehend von dem Screening isolierte
positive Klone wurden durch Restriktionskartierung charakterisiert.
Humane Klone ausgehend von dem genomischen PCR-Produkt und cDNAs,
welche Transkripte repräsentierten,
welche die vollständige
3'-UTR enthalten,
wurden unter Verwendung des "ABI
Tag cycle sequencing"-Protokolls
(Perkin Elmer, Norwalk, CT) sequenziert. Ein Alignment der Sequenzen
erfolgte unter Verwendung der GCG-Pakete der University of Wisconsin.
Die cDNA- und genomischen Sequenzen waren identisch, wodurch gezeigt
wird, dass die vollständige
3'-UTR (SEQ ID NO:
10) ausgehend von dem Genom ohne Introns transkribiert wird.
-
Beispiel 2 – Isolierung
von 1,2 und 1,9 kb-Prohibitin-Transkripten
-
Die zwei humanen Prohibitin-Transkripte
wurden anfänglich
durch Northern-Analyse nachgewiesen und ihre Expressionsniveaus
charakterisiert. Liu et al., Biochem Biophy Res Comm 201: 409–414 (1944),
welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen wird; Jupe
et al., Exp Cell Res 218: 577–580
(1995), welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen
wird. Die Klonierung und Isolierung der cDNAs ausgehend von den
1,9 kb-Transkripten wird oben in Beispiel 1 beschrieben. Im Verlauf
dieser Screenings wurden unabhängig
davon Klone des 1,2 kb-Transkripts, die dem zuvor beschriebenen
humanen Klon entsprechen, erhalten. Sato et al., Cancer Res 52:
1643–1646
(1992).
-
Beispiel 3 – Präparation
von humaner Prohibitin-cDNA
-
Die humanen Prohibitin-cDNAs wurden
isoliert und charakterisiert, wie in Beispiel 1 oben beschrieben. Alle
in dieser Anmeldung beschriebenen Plasmidklone wurden unter Verwendung
einer Standard-Präparation mit
einer Lyse mittels Kochen (Holmes und Quigley, Anal Biochem 114:
193–197
(1981), welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen
wird) oder der alkalischen Lyse-Methode, kombiniert mit einer Anionenaustauschersäulen-Reinigung
unter Verwendung von Quiagen Tips (Quiagen, Incorporated, Chatsworth, CA)
gereinigt.
-
Beispiel 4 – PCR-Amplifizierung
der 3'-UTR
-
Die PCR-Bedingungen für eine Amplifizierung
der 3'-UTR werden
in Beispiel 1 beschrieben. Der Primersatz, der erfolgreich verwendet
worden war, um diese 852 bp-Region ausgehend von allen Wildtypund
mutierten Proben zu klonieren, war, wie folgt:
Sinn-Primer:
5'-CCCCAGAAATCACTGTG-3' (SEQ ID NO: 8)
Antisinn-Primer:
5'-GGAAGGTCTGGGTGTCATTT-3' (SEQ ID NO: 9)
-
Beispiel 5 – Sequenzierung
-
Alle Sequenzierungsreaktionen erfolgten
unter Verwendung einer automatisierten Sequenzierung durch die ABI-Methoden
(siehe Beispiel 1 oben).
-
Beispiel 6 – PCR-Amplifizierung
von Exon 6
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter den
gleichen Temperatur- und Zyklusbedingungen, die in Beispiel 1 erläutert worden
sind, ausgeführt.
Die Primer, die verwendet wurden, um ein 191 bp-Fragment zu erzeugen, waren,
wie folgt:
Sinn-Primer: 5'-CAATCACACTGCCTCATC-3' (SEQ ID NO: 11)
Antisinn-Primer:
5'-TGAGTGCCGGAGAAAGGG-3' (SEQ ID NO: 12)
-
Die Primer, die verwendet wurden,
um ein 76 bp-Fragment zu erzeugen, waren, wie folgt:
Sinn-Primer:
5'-CAATCACACTGCCTCATC-3
(SEQ ID NO: 11)
Antisinn-Primer: 5'-CCGCTTCTGTGAACTCC-3' (SEQ ID NO: 13)
-
Beispiel 7 – Klonierung
und Sequenzierung von Exon 6
-
Die Produkte von Exon 6-PCR-Reaktionen
wurden in den in Beispiel 1 oben beschriebenen TA-Klonierungsvektor
kloniert. Die Sequenzierung dieser klonierten Produkte wie auch
die direkte Sequenzierung von Exon 6-PCR-Produkten sind ausgeführt worden,
wie in Beispiel 5 oben beschrieben.
-
Beispiel 8 – RFLP-Assay
von Exon 6
-
Der in Exon 6 identifizierte Sequenzpolymorphismus
führt zu
einer unterschiedlichen Spaltung durch das Restriktionsenzym BsmAI,
welches von New England Biolabs (Beverly, MA) erhältlich ist.
Das B-Typ-Allel wird durch das Enzym nicht gespalten, wohingegen
das Nicht-B-Typ-Allel dies wird. Diese Verdaue wurden an den in
Beispiel 6 beschriebenen PCR-Produkten gemäß den Anweisungen des Herstellers
ausgeführt
und unter Verwendung einer Agarosegelelektrophorese auf 4%-igen
NuSieve-Gelen, wie in Beispiel 1 beschrieben, analysiert.
-
Beispiel 9 – SSCP-Analyse
von Exon 6
-
Ursprünglich wurde ein Einzelstrangkonformationspolymorphismus
(SSCP)-Screening verwendet, um Exon 6-Polymorphismen in Prohibitin
nachzuweisen. Jupe et al., Exp Cell Res 218: 577–580 (1995), welche in dieser
Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen wird. Die verwendete Methode
war ein kaltes SSCP-Protokoll. Hongyo et al., Nuc Acids Res 21:
3637–3642
(1993), welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen
wird. PCR-Produkte wurden synthetisiert und überprüft, wie oben beschrieben, und
nur jene, die eine einzelne vorhergesagte Bande zeigten, wurden
für eine
SSCP-Analyse ausgewählt. Die
DNA-Produkte für
eine SSCP-Analyse wurden dann einer Denaturierung in Formamidlösung bei
95°C unterworfen
und schnell auf Eis abgekühlt.
Die Proben wurden dann auf 10 oder 20%-Polyacrylamidgelen aufgetrennt,
mit Ethidiumbromid angefärbt
und mit UV-Licht sichtbar gemacht.
-
Beispiel 10 – Isolierung
und Sequenzierung von DNA aus zusätzlichen 3'-UTR-Proben
-
Die bei der Identifizierung, Klonierung,
Isolierung und Sequenzierung aller zusätzlichen 3'-UTR-Sequenzen verwendeten Methoden
waren, wie in Beispiel 1 oben beschrieben.
-
Beispiel 11 – Erneutes
Einführen
von Wildtyp-3'-UTR
-
Die humanen Volllängen-Transkripte oder Abschnitte,
welche nur die 3'-UTR
enthalten, liegen in dem oben beschriebenen pCRIITM-Vektor vor. Diese
Sequenzen stehen für
einen Transfer in geeignete Säugetiervektoren
für einen
Gentransfer zur Verfügung.
Die gegenwärtige
Technologie für
die Gentherapie beim Menschen entwickelt sich rasch und es werden
gegenwärtig
geeignete Vektoren für
diese Anwendungen entwickelt. Siehe z. B. Deisseroth et al., Proc
Am Assoc Can Res 36: 655–656
(1995), welche in diese Unterlagen unter Bezugnahme aufgenommen
wird.
-
Beispiel 12 – SSCP-Analyse
des Prohibitin-Gens
-
Die für die SSCP-Analyse des Prohibitin-Gens
verwendete Methode war, wie in Beispiel 9 oben beschrieben. Die
SSCP-Analyse der üb rigen
Exons (Nr. 2–5
und 7) erfolgte unter Verwendung der Bleichen Methoden und geeigneter
Primersätze
für jedes
Exon, wie folgt
-
-
Beispiel 13 – SSCP-Analyse
der 3'-UTR
-
Eine SSCP-Analyse der 3'-UTR oder von Regionen
davon kann ausgeführt
werden, wie in Beispiel 9 oben beschrieben. Die Auswahl und Konstruktion
der geeigneten Primer für
die PCR-Amplifizierung der 3'-UTR
oder eines Abschnitts davon liegen ohne Weiteres im Vermögen eines
Fachmanns auf diesem Gebiet angesichts der hier bereitgestellten
Sequenz der 3'-UTR.
-
Beispiel 14 – Mikroinjektionsassay
-
Die antiproliferative Aktivität von Prohibitin
wurde nach der Mikroinjektion von verschiedenen in vitro erzeugten
RNA-Transkripten bestimmt. Nuell, M. J., et al., Mol Cell Biol.
11: 1372–1381 (1991).
Kurz zusammengefasst, wurden Zellen in der frühen G1-Phase mit Lovastatin (bereitgestellt
von A. W. Alberts von Merck, Sharp and Dohme Research Pharmaceuticals,
Rahway, NJ) durch die Methode von Keyomarsi et al., Keyomarsi, K.,
et al., Cancer Res. 51: 3602–3609
(1991), synchronisiert. Bei synchronisierten Zellen (200–300 pro Experiment)
aus allen der oben beschriebenen Linien wurde eine Mikroinjektion
von in vitro erzeugtem Transkript in einer Konzentration von 1 mg/ml
unter Verwendung eines Mikroinjektors, Modell 5242 von Eppendorf, vorgenommen.
-
Die 1,9 Kilobasen (kb)-Volllängen-cDNA
und mehrere verkürzte
cDNAs, die entweder in pBSIISK+ (Stratagene, La Jolla, CA) oder
pCRII (Invitrogen, San Diego, CA) kloniert worden waren, wurden
verwendet, um in vitro Transkripte unter Verwendung der mMESSAGE
mMACHINE (Ambion, Inc., Austin, TX) zu synthetisieren. Es wurden
verkürzte
Transkripte eingesetzt, die sowohl in der Sinn- als auch der Antisinn-Orientierung ausgehend
von einem Klon, welchem ungefähr
150 bp des 5'-Endes
der cDNA fehlten, synthetisiert worden waren. Dem Sinn-Transkript
fehlten Translationssignale wie auch die AUG-Startstelle und die
die ersten 40 Aminosäuren
des Prohibitin-Proteins kodierende Region. Transkripte, die nur
3'-UTR-Sequenzen enthielten, wurden
in diesem Assay ebenfalls getestet. Diese 850 Basen-Transkripte
beginnen ungefähr
80 Basen stromabwärts
des UGR-Stopkodons und wurden ausgehend von einem 3'-UTR-Klon mit Wildtyp-Sequenz
und einem Klon mit mutierter Sequenz (HeLa) erzeugt. Zellen, bei
denen eine Mikroinjektion vorgenommen worden war, wurden stimuliert,
so dass sie den Zellzyklus in Gegenwart von [3H]-Thymadin
durchliefen, und nach einer Autoradiographie wurde die inhibitorische
Aktivität
berechnet. Nuell, M. J., et al., Mol. Cell Biol. 11: 1372–1381 (1991).
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