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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Herzkatheter, und insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
Spezialkatheter zur Verwendung im Koronarsinus des Herzens.
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2. Stand der
Technik
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Katheter werden seit vielen Jahren
bei medizinischen Eingriffen genutzt. Beispielsweise können sie
verwendet werden, um einen elektrischen Stimulus an eine bestimmte
Stelle innerhalb des menschlichen Körpers zu übertragen. Weiterhin können sie zur Überwachung
sowie für
Messungen zur Diagnose von Aktivitäten innerhalb des menschlichen
Körpers
verwendet werden. Solche Katheter untersuchen, diagnostizieren und
behandeln, während
sie an einer spezifischen Stelle im menschlichen Körper positioniert
sind, die ansonsten ohne invasive Eingriffe nicht zugänglich wäre. In letzter
Zeit werden Katheter in zunehmendem Maße inner halb des menschlichen
Herzens und des Gefäßsystems
verwendet.
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Bei dieser Verwendung wird der Katheter
zunächst
in eine Hauptvene oder -arterie, die nahe der Körperoberfläche verläuft, eingeführt. Der Katheter wird dann
zu dem Ort für
die Diagnose oder Behandlung geführt,
indem er durch Gefäße des Körpers bewegt
wird. Mit der Zunahme der Verwendung von Kathetern in unzugänglich gelegenen
und schwer erreichbaren Körperregionen
wird es immer wichtiger, die Bewegung des Katheter präzise zu
kontrollieren.
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Eine Kontrolle der Bewegung des Katheters ist
wegen der inhärenten
Struktur des Katheters schwierig. Der Körper konventioneller Katheter
ist lang und schlauchförmig.
Um eine ausreichende Kontrolle über
die Bewegung des Katheter bereitzustellen, muss seine Struktur in
gewissem Maße
steif sein. Ein Katheter darf jedoch nicht so steif sein, dass die
Führung
desselben durch die Körpergefäße an die
Stelle, wo der medizinische Eingriff durchgeführt werden soll, verhindert
wird. Zudem ist es erforderlich, dass der Katheter nicht so steif
ist, dass er das Körpergefäß schädigt, durch
welches er geführt
wird.
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Während
es wichtig ist, dass der Katheter nicht so steif ist, dass er Verletzungen
der Gefäße und Arterien
bewirkt, ist es ebenfalls wichtig, dass eine ausreichende Steifheit
des Katheters vorliegt, um eine Kontrolle des Drehmoments zu ermöglichen, d.
h. die Fähigkeit,
eine Drehkraft über
die Länge
des Katheters zu vermitteln. Eine ausreichende Kontrolle des Drehmoments
ermöglicht
ein kontrolliertes Manövrieren
des Katheters durch die Anwendung einer Drehkraft am proximalen
Ende des Katheters, welche entlang des Katheters zu seinem distalen
Ende vermittelt wird. Das Bedürfnis
einer größeren Kontrolle
des Drehmoments steht häufig
in Konflikt mit dem Bedürfnis
nach verminderter Steifheit, um Verletzungen des Körpergefäßes zu verhindern.
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Ein bekanntes Verfahren, um dieses
Problem zu lösen,
ist die Verwendung von Kathetern, bei denen entlang der Länge des
Katheters die Steifheit abnimmt, besonders unter Verwendung einer "weichen" Spitze am distalen
Ende des Katheters (siehe beispielsweise die US-Patentschriften
4,385,635; 4,886,506; 5,122,125; 4,563,181; 4,863,442; 4,753,756;
4,636,346; 4,898,591 und 4,596,563).
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Wie vorstehend ausgeführt, werden
Katheter in zunehmendem Maße
bei medizinischen Verfahren am menschlichen Herzen verwendet. Bei
diesen Verfahren wird der verwendete Katheter typischerweise durch
Gefäße, einschließlich Arterien,
Venen und Herzkammern zum Herzen geführt und anschließend an
einer bestimmten Stelle innerhalb des Herzens positioniert. Typischerweise
wird der Katheter in eine Arterie oder Vene im Bein, Nacken, oberen
Brustbereich oder Arm des Patienten eingeführt und meist mit Hilfe eines
im Katheter vorgesehenen Führungsdrahtes
durch verschiedene Arterien oder Venen geführt, bis die Spitze des Katheters
die gewünschte Stelle
im Herzen erreicht hat. Das distale Ende eines Katheters kann bereits
in einer erwünschten
Krümmung
vorgeformt sein, so dass durch die Anwendung von Drehkraft entlang
der longitudinalen Achse des Katheters dieser an die erwünschte Stelle
innerhalb des Herzens geführt
werden kann. Die US-A-4,882,777 offenbart beispielsweise einen Katheter
mit einer komplexen Krümmung
an seinem distalen Ende zur Verwendung bei spezifischen Verfahren
im rechten Ventrikel des menschlichen Herzens. Die US-A-4,117,836 offenbart
weiterhin einen Katheter zur selektiven Koronarangiographie der
linken Koronararterie und die US-A-5,016,640 sowie 4,883,058 offenbaren
Katheter zur Verwendung in der rechten Koronararterie. Die US-A-4,898,591
offenbart zusätzlich
einen Katheter mit inneren und äußeren Schichten,
die geflochtene Abschnitte enthalten. Dieses Patent offenbart eine
Anzahl verschiedener Krümmungen
von intravaskulären
Kathetern. Die US-A-5,322,509 offenbart einen gekrümmten Katheter
für the rapeutische
Eingriffe bezüglich
der Hauptkoronararterien des Herzens. Er umfasst vier Abschnitte,
jeder mit einer unterschiedlichen Krümmung, wie in den Zeichnungen
dargestellt.
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Leider sind die offenbarten Produkte
nicht für eine
Verwendung im Koronarsinus des Herzens geeignet. Der Koronarsinus
ist die größte Herzvene
und verläuft
entlang der atrioventrikularen Senke und öffnet sich ins rechte Atrium.
Daher sind neue Katheter notwendig, die spezifisch für eine Anwendung
im Koronarsinus entwickelt wurden.
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Dementsprechend ist es ein Ziel der
vorliegenden Erfindung, einen Katheter herzustellen, der für einen
leichten Zugang zum und eine Verwendung im Koronarsinus entwickelt
wurde.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, einen Katheter mit einer festen Form zur Verwendung
im Koronarsinus herzustellen, der elektrophysiologische Messungen
an verschiedenen Stellen innerhalb des Koronarsinus ermöglicht.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung, einen Katheter für
den Koronarsinus mit einer festen Form bereitzustellen, der elektrische
Aktivität
messen und/oder elektrische Energie an das rechte und linke Atrium
sowie an den linken Ventrikel übertragen
kann.
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Diese und weitere Ziele werden mit
der erfindungsgemäßen Ausführung des
Katheters für
den Koronarsinus erreicht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Katheter (2) zur Verwendung im Koronarsinus des menschlichen
Herzens gemäß Anspruch
1. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind sowohl die erste (16) als auch die zweite (18)
longitudinale Krümmung in
der gleichen Richtung gekrümmt
und allgemein coplanar (siehe 2 und 3). In einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
krümmt
sich die zweite Krümmung
(18) aus der Ebene der ersten Krümmung mit etwa 15 bis 90 Grad
(siehe 4A, 4B und 4C).
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Während
der vorliegende Katheter (2) zur Verwendung im Koronarsinus
entwickelt wurde, ist er ganz sicher nicht auf diese Anwendung beschränkt, sondern
kann auch für
andere Eingriffe am Herzen und an anderen Stellen innerhalb des
Körpers
verwendet werden. Weiterhin ist die Verwendung des Katheters ganz
sicher nicht auf elektrophysiologische Diagnoseverfahren beschränkt, sondern
kann auch für
eine Intervention wie Takten; Defibrillation, Ablation, Kardioversion
und andere kardiale Eingriffe verwendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Ansicht eines aufgeschnittenen menschlichen Herzens, insbesondere
des rechten Atriums, und veranschaulicht die relativen Positionen
beispielsweise der unteren Vena cava (3), der Fossa ovalis
(1), der oberen Vena cava (7), der Klappe des
Koronarsinus und das Ostium (4) des Koronarsinus.
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2 ist
eine perspektivische Seitenansicht der ersten bevorzugten Ausführungsform
des Katheters (2).
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3 ist
eine Aufsicht der ersten bevorzugten Ausführungsform des Katheters (2).
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4A ist
eine perspektivische Seitenansicht der zweiten bevorzugten Ausführungsform
des Katheters (2), wobei ein Teil (22) des distalen
Endes des Katheters (2) außerhalb der Ebene des restlichen
Katheters (2) liegt, worin ein Stopphahn (24) und
ein seitlicher Anschlussschlauch (26), die mit dem proximalen
Ende des Katheters verbunden sind, rechts des Katheters (2)
liegen.
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4B ist
eine Vorderansicht des Katheters (2) von 4A, der aus der Ansicht von 4A um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht
ist, so dass sich der Stophahn (24) vor dem Katheter (2)
befindet.
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4C ist
eine Aufsicht des Katheters (2) von 4A, der aus der Ansicht von 4A um 90° nach oben gedreht ist, so dass
sich der Stophahn (24) rechts des Katheters (2)
befindet.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es wird ein Katheter für den Koronarsinus
(2) gemäß der Erfindung
bereitgestellt, der an einer präzisen
Stelle innerhalb des Koronarsinus des menschlichen Herzens verbleiben
und dort einen kontinuierlichen elektrischen Kontakt aufrecht erhalten
kann.
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In zunehmendem Maße wurden Eingriffe entwickelt,
um die Ursache von Arrhythmien, die im Herzen auftreten, zu untersuchen,
zu analysieren und zu diagnostizieren. Bei einem normalen Herz treten
Kontraktion und Relaxation des Herzmuskels auf, wenn elektrochemische
Signale nacheinander durch das Myokard von den Atrien zum ventrikulären Gewebe
entlang eines gut bekannten Pfades, der das His-Purkinje-System
einschließt,
passieren. Die Signale gehen von einer als Sinusknoten bezeichneten Stelle
im rechten Atrium aus. Verfahren zur Diagnose bestimmter Arrhythmien
umfassen, dass die elektrische Aktivität des Herzens gemessen wird,
indem auf der Brust des Patienten aufgebrachte Elektroden angeschlossen
werden. Diese Verfahren werden allgemein Elektrokardiogramme genannt.
Die Aufzeichnung elektrischer Aktivität als Funktion der Zeit wird als "Elektrogramm" bezeichnet. Genauere
Informationen in Bezug auf eine Arrhythmie des Patien ten können jedoch
gewonnen werden, indem elektrophysiologische Diagnostik-Katheter
mit Messelektroden an bestimmten Stellen im Herzen platziert werden. Wenn
sich diese Elektroden an vorbestimmten, präzisen Stellen innerhalb des
Herzens befinden, können
Messungen vorgenommen werden, die bei der Bestimmung des Typs der
Arrhythmie und der Diagnose der Probleme des Herzens des Patienten
helfen. Diese elektrophysiologische Analyse verlangt, dass der elektrophysiologische
Katheter im Herz präzise
platziert wird. Beispiele für
die Platzierung dieser Katheter schließen bestimmte Punkte im rechten
Atrium, dem rechten Ventrikel, nahe des His-Bündels und, vor allem wenn Informationen über die
linke Herzseite erwünscht
sind, im Koronarsinus ein.
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Der Koronarsinus ist die größte kardiale
Vene, die als venöse
Ableitung der kleineren Venen im Myokard zum rechten Atrium fungiert.
Der Koronarsinus erstreckt sich von einer Öffnung für den Koronarsinus im rechten
Atrium entlang der Rückseite
des Herzens zur linken Seite des Herzens, entlang der atrioventrikularen
Grenze. Wenn ein elektrophysiologischer Katheter im Koronarsinus
platziert wird, können
interkardiale Elektrogramme vom linken Atrium als auch vom linken
Ventrikel erhalten werden, sofern ein geeigneter Kontakt mit den
vorbestimmten Stellen im Herz erreicht wird. Zusätzlich können, wenn Elektroden auf dem
Katheter außerhalb
des Koronarsinus platziert werden, Elektrogramme über die
Aktivität
im rechten Atrium und sogar vom rechten Ventrikel erhalten werden.
Die Platzierung der Elektroden und ihre Größe, Form und Platzierung auf
dem Katheter können
je nach den Anforderungen des behandelnden Arztes und den bestimmten
Verfahren, für die
der Katheter verwendet wird, variieren. Vorzugsweise sind die Elektroden
bis zu 20,0 cm oder mehr proximal von der Spitze des Katheters entlang
der Länge
des Katheters angebracht.
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Um die Verwendung dieses Katheters
zu verstehen, muss zunächst
die Struktur des menschlichen Herzens, wie in 1 dargestellt, betrachtet werden. Ein
typisches menschliches Herz umfasst vier Kammern, ein rechtes und
linkes Atrium (Vorhof) und einen rechten und linken Ventrikel (Herzkammer).
Das rechte Atrium des Herzens nimmt das Blut auf, das durch die
untere Vena cava und die obere Vena cava zum Herz zurückflieflt.
Neben der Öffnung der
unteren Vena cava ins rechte Atrium befindet sich das Ostium des
Koronarsinus. Eine Gewebefalte oder einfache Klappe bedeckt das
Ostium des Koronarsinus, um zu verhindern, dass Blut in den Koronarsinus
zurückfließt, wenn
es aus dem rechten Atrium gepumpt wird (Gray, Anatomy of the Human
Body, 23. Aufl., S. 527 (1936)). Das Ostium des Koronarsinus ist
eine verformbare halbkreisförmige
Falte, die aus der das Atrium einfassenden Membran besteht. Generell
innerhalb des rechten Atriums und speziell oberhalb des Ventils
des Koronarsinus befindet sich eine ovale Senke, die Fossa ovalis
genannt wird. Zwischen der unteren Vena cava und dem Ostium des
Koronarsinus befindet sich die Valvula venae cavae inferioris (Eustachio-Röhre). Die
präzise Lokalisierung
jedes dieser Elemente kann von Patient zu Patient unterschiedlich
sein.
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Eine der Schwierigkeiten bei der
Durchführung
von Eingriffen innerhalb des Koronarsinus besteht darin, das Ostium
des Koronarsinus aufzufinden, während
das Herz schlägt.
Wie vorstehend ausgeführt,
befindet sich die Öffnung
oder das Ostium des Koronarsinus im rechten Atrium zwischen der Tricuspidalklappe,
der Fossa ovalis und der unteren Vena cava. Für die Positionierung eines
elektrophysiologischen Katheters innerhalb des Koronarsinus werden
zwei Methoden verwendet, eine untere Annäherung von unterhalb des Herzens
und eine obere Annäherung
von oberhalb des Herzens. Bei der unteren Annäherung wird ein Katheter durch
die Vena femoralis in das rechte Atrium vorgeschoben. Die Spitze
des Katheters wird dann ferngesteuert gekrümmt, um sie zum Ostium des
Koronarsinus auszurichten. Bei der oberen Annäherung wird der Katheter entweder
durch die innere Drosselvene (Vena jugularis interna) oder die Vena
subclavia und die obere Vena cava in das rechte Atrium vorgeschoben, bis
sie auf den Koronarsinus ausgerichtet ist.
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Das Erreichen des Zutritts zum Ostium
des Koronarsinus ist ein sehr schwieriger Eingriff. Wie vorstehend
ausgeführt,
gibt es eine Anzahl von Strukturen innerhalb des rechten Atriums,
die leicht mit dem Koronarsinus verwechselt werden können. Weiterhin
treten diese speziellen Strukturen des Herzens fluoroskopisch nicht
gut in Erscheinung, so dass der Eingriff einigermaßen schwierig
und zeitaufwendig für
den Arzt ist.
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Der erfindungsgemäße Katheter (2) ist
speziell konfiguriert, um diese Probleme zu vermeiden, wenn er in
das rechte Atrium an eine Stelle neben dem Ostium des Koronarsinus
eingeführt
wird. Der erfindungsgemäße Katheter
weist eine vorgeformte Krümmung
auf, die seine leichte Manipulation in den Koronarsinus erlaubt.
Zusätzlich
erlaubt die spezielle Art der Krümmung
des erfindungsgemäßen Katheters
das Ablesen wichtiger elektrophysiologischer Daten, während sich
der Katheter innerhalb des Koronarsinus befindet, einschließlich einer
Analyse sowohl des rechten als auch des linken Atriums und des linken
Ventrikels.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt,
weist der erfindungsgemäße Katheter
(2) in einer bevorzugten Ausführungsform ein distales und
ein proximales Ende auf. Es besteht allgemein aus drei Teilen, einem
verstärkten
Hauptteil (10) (Abschnitt 3), einem Zwischenstück (12)
(Abschnitt 2) und einem weichen Spitzenteil (14) (Abschnitt
1). Das Zwischenstück (12)
ist biegsamer als der verstärkte
Hauptteil (10) und der weiche Spitzenteil (14)
ist biegsamer als das Zwischenstück
(12). Diese Zunahme der Biegsamkeit kann durch der Industrie
gut bekannte herkömmliche Verfahren
erzielt werden. Beispielsweise kann der verstärkte Hauptteil (10)
aus jedem herkömmlichen
Material bestehen, welches ein Strukturgedächtnis aufweist oder es erlaubt,
die erwünschte Form
zu verändern
und im Wesentlichen wiederherzustellen. Um diesen verstärkten Hauptteil
(10) zu verstärken,
kann ein Verstärkungsgeflecht
oder ein anderes geeignetes strähnenartiges
Material mit einer hohen Zugfestigkeit um die Länge des verstärkten Hauptteils
gewunden oder in diesen Teil des Katheters (2) aufgenommen
werden. Geeignete Verstärkungsgeflechte
können
aus Materialien wie rostfreiem Stahl, unter dem Handelsnamen Kevlar
(von E. I. DuPont) verkaufte Aramide und Nickel-Chrom-Legierungen hergestellt werden.
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Das Zwischenstück (12) wird vorzugsweise aus
dem gleichen oder einem ähnlichen
Material mit gleichen Eigenschaften wie der verstärkte Hauptteil (10)
hergestellt, jedoch ohne Zusatz des Verstärkungsgeflechts. Die Stelle
des Übergangs
von dem verstärkten
Teil (10) zu dem Zwischenstück (12) ist nicht
besonders kritisch. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt diese Stelle
etwa 7,0 bis etwa 13,0 cm, bevorzugt etwa 9,0 bis etwa 11,0 cm von
der distalen Spitze des Katheters entfernt. Distal des Zwischenstücks (12)
befindet sich der weiche Spitzenteil (14), der biegsamer
als sowohl der verstärkte
Hauptteil (10) als auch das Zwischenstück (12) ist. Diese gesteigerte
Biegsamkeit kann durch eine Anzahl in der Industrie gut bekannter
Verfahren erreicht werden; diese umfassen die Verwendung der Verbindung
von flexiblen Katheterspitzen und weichen Katheterspitzen, die aus
den gleichen oder ähnlichen Materialien
mit gleichen Eigenschaften wie die verstärkten Teile und Zwischenstücke bestehen.
Diese Spitzen sind in den US-Patentschriften 5,088,991; 4,596,563
und 5,078,702 offenbart. Zusätzlich
kann eine weiche Spitze durch Veränderungen im Katheter erzeugt
werden, beispielsweise durch ein zusätzliches Ausziehen des Katheterkörpers, um
die Dicke der Wände
zu reduzieren, wodurch eine erhöhte Biegsamkeit
erzielt wird.
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Die relative Länge der drei Teile beträgt etwa 10,0
bis etwa 130,0 cm für
den verstärkten
Teil (10), etwa 5,0 bis etwa 8,0 cm für das Zwischenstück (12) und
etwa 2,0 bis etwa 4,0 cm für
den weichen Spitzenteil (14). Wie nachstehend näher ausgeführt, können, obwohl
die bevorzugte Ausführungsform
drei Teile des Katheters (2) mit unterschiedlichen Graden an
Steifheit verwendet, auch Teile des Katheters (2) mit unterschiedlicher
Steifheit vorhanden sein. Das wichtige Merkmal ist die bestimmte
für den
Katheter (2) gewählte
Form.
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Die Krümmung des erfindungsgemäßen Katheters
(2) weist zwei Krümmungen
auf. Nach dem verlängerten
geraden Teil (10) des Katheters (2), der in dem
verstärkten
Hauptteil (10) und einem Teil des Zwischenstücks (12)
enthalten ist, beginnt die Krümmung
innerhalb des Zwischenstücks
(12) des Katheters (2). Diese erste vorgeformte
Krümmung
(16) ist eine longitudinale Krümmung mit einem Radius von etwa
7,0 cm bis etwa 11,0 cm, vorzugsweise von 8,0 cm bis 10,0 cm, und
besonders bevorzugt von etwa 9,0 cm Länge. Diese erste Krümmung (16)
krümmt sich
mit einem Bogen von etwa 30 bis etwa 50 Grad, vorzugsweise von etwa
35 bis etwa 45 Grad, und besonders bevorzugt etwa 40 Grad. Am distalen
Ende dieser ersten Krümmung
(16) befindet sich die zweite longitudinale Krümmung (18)
oder "Hakenkrümmung" mit einem Radius
von etwa 0,5 bis etwa 2,0 cm, vorzugsweise von etwa 0,5 bis etwa
1,5 cm, und besonders bevorzugt von etwa 1,0 cm. Die zweite Krümmung (18)
erstreckt sich über
einen Bogen von etwa 45 bis etwa 90 Grad, vorzugsweise von etwa
50 bis etwa 70 Grad und besonders bevorzugt von etwa 60 Grad. Die
zweite Krümmung
(18) ist eine Verlängerung
der ersten Krümmung
(16) und kann sich in die gleiche Richtung wie die erste
Krümmung
(16) krümmen.
Diese zweite "Hakenkrümmung" (18) dient dazu,
die Tiefe teilweise zu begrenzen, mit der das distale Ende des Katheters
(2) in den Koronarsinus eingeführt werden kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die erste (16) und die zweite (18) longitudinale
Krümmung
im Wesentlichen coplanar (innerhalb etwa 15 Grad coplanar), obgleich
kleinere Schwankungen der Krümmung
aus der Ebene der Katheter natürlich
im Rahmen der Erfindung liegen (siehe 2 und 3). Diese zweite "Hakenkrümmung" (18) dient
dazu, die Tiefe teilweise zu begrenzen, mit der das distale Ende
des Katheters in den Koronarsinus eingeführt werden kann.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
krümmt
sich die zweite longitudinale Krümmung (18)
etwa 15 bis etwa 90 Grad, vorzugsweise etwa 30 bis etwa 75 Grad,
aus der Ebene der ersten longitudinalen Krümmung (16) (siehe 4A, 4B und 4C). Diese
alternative bevorzugte Ausführungsform
ist dazu bestimmt, bei der Verwendung der unteren Annäherung für die Einführung des
Katheters in den Koronarsinus verwendet zu werden. Die Krümmung aus der
Ebene (18) der "Hakenkrümmung" erlaubt eine leichtere
Annäherung
als mit der ersten bevorzugten Ausführungsform des Katheters für den Koronarsinus.
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Nur aus Anschauungsgründen und
nicht limitierend kann der Durchmesser des Katheters von etwa 3,0
bis etwa 8,0 "French"-Einheiten (eine "French"-Einheit entspricht etwa 1/3 Millimeter)
variieren.
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Nahe des distalen Endes des Katheters
und innerhalb eines Teils des verstärkten Hauptteils (10), des
Zwischenstücks
(12) und des weichen Spitzenteils (14) können eine
Vielzahl von Elektroden (30) angebracht werden, vorzugsweise
mindestens zwei davon an der Spitze (siehe 4A, 4B und 4C). Die Anzahl der Elektroden
und ihre Platzierung entlang des Katheterkörpers wird von der beabsichtigten
Verwendung des Katheters abhängen.
Die endgültige Anzahl
der Elektroden kann 10 oder mehr betragen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird eine Elektrode (32) sowohl an der Spitze des Katheters als
auch etwa an der Übergangsstelle
zwischen der ersten und der zweiten Krümmung platziert. Durch diese
Platzierung können,
wenn der erfindungsgemäße Katheter
zu Messzwecken im Koronarsinus platziert wird, beide Seiten des
Koronarsinus zur gleichen Zeit durch den Katheter gemessen werden.
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Der Katheter der vorliegenden Erfindung
ist vorzugsweise in drei Teile unterteilt: einen verstärkten Hauptteil
(10), Abschnitt 3, ein Zwischenstück (12), Abschnitt
2, und einen weichen Spitzenteil (14), Abschnitt 1 (siehe 2 und 3). Die Erfindung umfasst jedoch auch
Katheter für
eine Vielzahl von Anwendungen mit der spezifischen Krümmung, aber ohne
die drei unterschiedlichen erfindungsgemäßen Teile. Die relative Steifheit
des Katheters über
seine Länge
ist nicht besonders wichtig, solange die erwünschte Krümmung vorliegt. Alternativ
kann die beabsichtigte Verwendung des Katheters mit nur zwei Abschnitten
mit unterschiedlicher Steifheit entlang der Länge des Katheterkörpers am
besten erreicht werden. Je nach der erwünschten Verwendung des Katheters
können
auch mehr als drei Modifikationen der Steifheit notwendig sein.
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Falls mit der beabsichtigten Verwendung vereinbar,
kann der Katheter auch ein Lumen zur Infusion von Flüssigkeiten
oder zum Abziehen von Blutproben aufweisen. Der Durchmesser des
Lumens sollte ausreichend sein, um die beabsichtigte Verwendung
des Katheters zu gewährleisten.
Bei dieser Ausführungsform
sind auch ein oder eine Vielzahl von Ventilen nahe der distalen
Spitze des Katheters angebracht, wobei die genaue Stelle und Anzahl von
der beabsichtigten Verwendung des Katheters abhängt.
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Zur Verwendung wird der in der vorliegenden Erfindung
beschriebene Katheter für
den Koronarsinus (2), der in einer Ausfüh rungsform 2 bis etwa 10 Elektroden
(30) aufweist, die mit elektrophysiologischen Messgeräten verbunden
sind, perkutan über die
Vena jugularis interna oder die Vena subclavia eingeführt und
unter fluoroskopischer Kontrolle durch die obere Vena cava bis ins
rechte Atrium vorgeschoben. Bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform ist
die Einführung
auch unter Verwendung der Annäherung über die
Vena brachialis oder die Vena femoralis möglich. Der Katheter für den Koronarsinus
(2) wird dann durch das rechte Atrium geführt, bis
er das Ostium des Koronarsinus berührt. Die spezielle Struktur
und Krümmung
des vorliegenden Katheters für
den Koronarsinus erlaubt eine leichte Auffindung des Ostium des
Koronarsinus. Unter fluoroskopischer Beobachtung wird der Katheter
zur Tricuspidalklappe vorgeschoben, wobei die Spitze nach medial zeigt.
Die Spitze des Katheters für
den Koronarsinus (2) wird dann in den Koronarsinus eingeführt und
so weit wie erforderlich oder erwünscht vorgeschoben. Anschließend können kontinuierliche
und stabile Aufzeichnungen der elektrischen Leitungspfade, die nahe
dem Koronarsinus verlaufen, erzeugt werden. Als Ergebnis der einzigartigen
Krümmung
des Katheters für
den Koronarsinus und aufgrund der einzigartigen Struktur des Katheters
ist es relativ leicht, das Ostium des Koronarsinus zu lokalisieren
und zusätzlich
elektrophysiologische Ableitungen im Koronarsinus abzulesen. Dadurch
können
die Zeit und die notwendige Belastung mit Röntgenstrahlen während des
Eingriffs vermindert werden.
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Zusätzlich zu der Verwendung des
Katheters für
den Koronarsinus (2) als elektrophysiologischer Katheter
zur Diagnose kann dieser auch für
andere medizinische Eingriffe im Koronarsinus verwendet werden.
Beispielsweise kann durch Veränderung
der Verwendungsart der Elektroden (30) des Katheters, die
Art der medizinischen Instrumente, die an das proximale Ende des
Katheters angeschlossen werden, und der Elektroden der Katheter
(2) auch als Mittel für
vorübergehendes
oder permanentes Takten des Herzens dienen.
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Takten unter Verwendung des Katheters
für den
Koronarsinus (2) stellt auch die Möglichkeit bereit, das linke
Atrium zu takten. Durch die Verabreichung einer kontrollierten Menge
elektrischer Energie an das Herz, welches gerade unter Arrhythmie leidet,
kann der Katheter für
den Koronarsinus auch zur Defibrillation oder zur Kardioversion
verwendet werden. Der Katheter (2) kann auch verwendet
werden, um ein permanentes Takten zu implantieren, indem verschiedene
Modifikationen am Katheter durchgeführt werden. Für diesen
Verwendungszweck kann das Material, das zur Herstellung des Katheters
verwendet wird, modifiziert werden, um besser an medizinische Langzeit-Eingriffe
angepasst zu werden. Wenn beispielsweise der Katheter als dauerhafte
Taktungskatheter-Führung
fungiert, darf die Struktur des Katheters (2) keine geflochtenen
Anteile enthalten, die die Taktungseingriffe negativ beeinflussen
können.
Weiterhin kann die Form, Größe und Platzierung
der Elektroden auf dem Katheter für spezifische Eingriffe modifiziert
werden. Andere in der Industrie gut bekannte Verwendungen sind ebenfalls
in der Beschreibung der Erfindung enthalten.