DE695870C - Thermoumformer zum Messen von elektrischen Stroemen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist - Google Patents

Thermoumformer zum Messen von elektrischen Stroemen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist

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DE695870C
DE695870C DE1935S0118446 DES0118446D DE695870C DE 695870 C DE695870 C DE 695870C DE 1935S0118446 DE1935S0118446 DE 1935S0118446 DE S0118446 D DES0118446 D DE S0118446D DE 695870 C DE695870 C DE 695870C
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Germany
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heating conductor
temperature coefficient
negative temperature
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thermal
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DE1935S0118446
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Inventor
Dr-Ing Rudolf Tamm
Dr Holger Lueder
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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Description

  • Thermoumformer zum Messen von elektrischen Strömen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist Bei den bisher benutzten Thermoumformern (Abb. r), d. h. bei mit einem Heizdraht z gekoppelten Thermoelementen 2, nimmt die abgegebene Thermöspannung-U mit wachsendem Meßstrom I etwa quadratisch zu (s. Abb. 2, Kurve a). Diese quadratische Charakteristik entsteht dadurch, daß der Widerstand R der bisher benutzten Heizdrähte im wesentlichen temperaturunabhängig ist, so daß die durch den Meß stromhervorgerufene f o#ulscheWärme I2 R, die dem Quadrat des Stromes proportional ist, einen etwa quadratischen Anstieg der T hermospannung mit wachsender Meßstromstärke bewirkt. Hierdurch ergibt 'sich einerseits der Nachteil, daß die mit dem Thermoumformer gemessenen Ströme im Bereich niedriger Werte an dem Anzeigeinstrument nicht genau genug abgelesen werden können. Anderseits haben diese Thermoumformer den großen Nachteil, daß sie auch bei hoher Schmelztemperatur des Heizdrahtes und guter Wärmekopplung des Heizdrahtes mit dem Thermoelement bereits beim Überschreiten des Nennstromes auf etwa den doppelten Wert durchbrennen und dann nicht mehr verwendet werden können.
  • Diese Nachteile werden bei einem Thermoumformer zum Messen von elektrischen Strömen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist, dadurch vermieden, daß der Heizleiter aus einem Werkstoff mit sehr hohem negativem Temperaturkoeffizienten besteht, insbesondere aus Urandioxyd, Kupferoxyd oder ähnlichen Halbleitern, und die Wärmeableitungsverhältnisse so gewählt sind, daß die Ableitung vorwiegend durch Wärmestrahlung erfolgt.
  • Es ist zwar bereits eine Anordnung bekanntgeworden, bei der für den Heizleiter eines Thermoumformers ein Werkstoff mit schwach negativem Temperaturkoeffizienten benutzt wurde. Man hat aber bisher nicht erkannt, daß es durch Verwendung von Heißleitern wie den bereits genannten Halbleitern, wenn die Wärmeableitungsverhältnisse gemäß der Erfindung gewählt werden, möglich ist, die Stromspannungskennlinie linear zu machen oder sogar so, daß die Thermospannung noch weniger als linear mit dem Strom ansteigt, so daß die Strombelastbarkeit in sehr erheblichem Maße gesteigert werden kann.
  • Eine Anordnung gemäß der Erfindung ist in ihrem grundsätzlichen Aufbau in Abb.3 dargestellt. An die Stelle des Heizdrahtes z tritt ein Heißleiter 3, der vom Meßstrom durchflossen wird und thermisch mit dem Thermoelement 2 gekoppelt ist.
  • Die physikalischen Zusammenhänge einer derartigen Anordnung lassen sich wie folgt darstellen: Die von dem Thermoumformer aufgenommene Leistung N ist proportional dem Widerstand RJ des Heißleiters bei der Temperatur $ und dem Quadrat des. Stromes I. Andererseits ist die aufgenommene Leistu}ud. gleich dem Produkt von Wärmeableitung 'I@: und der Temperatur $ des Heißleiters, dh,' es ist Iz'Rs-N=A#z9, '. (I) daraus ergibt sich Wird die Anordnung des Thermoumformers so getroffen, daß die Wärmeableitung A im wesentlichen nur durch die Strahlungsverhältnisse bedingt ist, so erhalten wir einen Verlauf von A als f (*), wie er in Abb. q. dargestellt ist. Für den Widerstand R des Heißleiters lassen sich beliebige Charakteristiken R = f (29) erzielen, je nachdem ob dem Heißleiter, der beispielsweise aus Urandioxyd besteht, mehr oder weniger zusätzliche Oxyde beigemengt werden. Die Kurve d in Abb. 5 gilt für einen Urandioxydwiderstand, dem kein Oxyd der zweiten Gruppe des Periodiischen Systems zugesetzt ist. Die Widerstandskurve e der Abb. 5 ergibt sich durch einen geringfügigen Zusatz und die Kurve ,f durch einen größeren Zusatz solcher Oxyde. Man hat es also in der Hand, durch beliebige Mischungen jede gewünschte Charakteristik von R als f (z9) zu erzielen: Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, z9 als f (I) entweder linear oder so zu gestalten, daß z9 weniger schnell zunimmt als die Stromstärke I. Da andererseits- die Thermospannung U proportional der Temperatur ist, erhalten wir somit Thermospannungen, die dem Meßstrom proportional sind oder weniger schnell ansteigen als der Meßstrom.
  • Eine besonders zweckmäßige konstruktive Ausführung derartiger Thermoelemente zeigt Abb. 6. Hier ist zwischen zwei Fäden 4 und ,4, die aus dünnem Silber bestehen können, ein Urandioxydstäbchen 3 ausgespannt. Um dieses Stäbchen ist nach Art einer Schleife ein Faden 5, 6 gelegt, der einerseits aus Konstantan 5, anderseits aus Chromnickel 6 besteht und an der. Stelle 7 zusammengelötet ist. Die Lötstelle 7 liegt unmittelbar an dem Heißleiter 3. Die gesamte Anordnung wird zweckmäßig, wie in Abb.7 dargestellt, von einem Gefäß umgeben, das hoch evakuiert ist. Diese Anordnung hat den Zweck, zu erreichen, daß die Wärme fast ausschließlich durch Strahlung abgegeben wird.
  • Die Ableitung der Wärme hauptsächlich durch Strahlung ermöglicht es, das Thermoelement von dem Heißleiterstäbchen elektrisch zu isolieren. Dies kann in der Form geschehen, daß das Heißleiterstäbchen mit einem dünnen Glasüberzug versehen wird. Diese elektrische Isolierung bringt in vielen Fällen @sroße meßtechnische Vorteile.
  • y:=-Abb. 8 zeigt den Verlauf der Thermospan-"'"ixüng in Abhängigkeit vom Meßstrom an einem nach obigen Richtlinien entwickelten Thermoumformer. Als Material für den Heißleiter wurde ein U O@_-Stäbchen verwendet. Die Kurve g zeigt die erhaltenen Meßwerte, die Kurve 1a ist eine logarithmische Kurve. Die erzielte Meßwertkurve nähert sich stark dem Verlauf der logarithmischen Kurve. Berechnungen und Messungen haben ergeben, daß der erzielbare Strombereich, innerhalb dessen die Spannungskurve einen logarithmischen Verlauf nimmt, um so größer ist, je größer der Temperaturkoeffizient des als Heißleiter v=erwendeten Materials ist. Mit Kupferoxyd lassen sich daher besonders gute Ergebnisse erzielen.
  • Bei einem praktisch ausgeführten Thermoumformer, dessen Stromspannungswerte in Abb.8 dargestellt sind, nimmt die Temperatur bei io mA etwa 46o° C an. Die Silberlötung des Thermoelementes wird jedoch erst bei 15 mA zerstört. Benutzt man also als Anzeigeinstrument ein empfindliches Drehspulinstrument mit 6 mV Vollausschlag entsprechend einem Meßstrom von o"5 mA, so ist diese Anordnung mit mehr als dem aofachecl Meßstrom überlastbar. Dies ist für viele meßtechnische Zwecke, bei denen Ströme stark wechselnder Größe untersucht werden sollen, z. B. bei Messungen von stark schwankenden Geräuschen, von großer Bedeutung.
  • Eine bisher nicht erreichte Stromempfindlichkeit kann durch Wahl eines Heißleiters mit großem spezifischem Widerstand, im vorliegenden Falle (Abb. 8) Urandioxyd, erreicht werden. Heißleiter mit noch größerem spezifischem Widerstand ergeben Stromempfindlichkeiten von noch höheren Werten.
  • Um den Spannungsabfall an dem Heißleiterstäbchen herabzusetzen, muß man das Heißleiterstäbchen so kurz wie möglich machen. Wir kommen dann zu einer konstruktiven Ausführung, wie sie in Abb. 9 in stark v ergrößertem Maßstabe dargestellt ist. Hier wird ein sehr kurzes Oxydstäbchen 3 von zwei aus sehr dünnem Material bestehenden Bändchen aus Chromnickel (Bandbreite etwa io ju) gehalten. An einem Ende des Stäbchens ist ein dünner Streifen aus Könstantan mit dem Chromn.ickelband verschweißt. Die Zuführung des Meßstromes erfolgt an den mit I und II bezeichneten Stellen, während die abgegebene Thermospannung an den mit III und IV bezeichneten Stellen abgenommen werden kann. Der Anschluß des Thermoelernentes am Ende des Stäbchens 'ist nur deshalb möglich, weil die Wärmeableitung der das Stäbchen haltenden Zuleitungen außerordentlich gering ist gegenüber der von dem Oxydstäbchen durch Strahlung abgeführten Wärine. Infolgedessen verteilt sich die Temperatur gleichmäßig über das gesamte Oxydstäbchen, so daß auch an den Enden des Stäbchens praktisch die gleiche Temperatur herrscht wie in der Mitte des Stäbchens.
  • In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, zur Erzielung vorgegebener Spannungscharakteristiken des Thermoelementes in Abhängigkeit von dem Meßstrom, z. B. zur Beeinflussung von Skalenverzerrungen, statt einer Mischung des Heißleiters mit zusätzlichen Oxyden, wie vorher beschrieben, Heißleiter mit Widerständen W in Reihe oder parallel zu schalten. Ausführungsbeispiele hierfür zeigen die Abb. 1o bis 12.
  • Diese Widerstandskombinationen können mit dem- Thermoumformer baulich vereinigt und unter Umständen in dem evakuierten Raum untergebracht sein. Sie können aber auch außerhalb des Thermoumformers liegen.
  • Da die Bemessung der Heißleiter für verschiedene Stromstärken unter Beibehaltung einer brauchbaren Zeitkonstante konstruktiven Schwierigkeiten begegnen kann, ist in manchen Fällen eine Anpassung der durch den Thermoumformer meßbaren Ströme an die zu messenden Ströme bzw. an die zu messenden Spannungen erforderlich. Diese Anpassung läßt sich bei Wechselströmen durch Strom- bzw. Spannungswandler in an sich bekannter Weise leicht erreichen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Thermoumformer zum Messen von elektrischen Strömen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter aus. einem Werkstoff mit sehr hohem negativem Temperaturkoeffizienten besteht, insbesondere aus Urandioxyd, Kupferoxyd oder ähnlichen Halbleitern, und die Wärmeableitungsverhältnisse so gewählt sind, daß die Ableitung vorwiegend durch Wärmestrahlung erfolgt.
  2. 2. Thermoumformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter zusätzliche Metalloxyde der zweiten Gruppe des periodischen Systems enthält.
  3. 3. Thermoumformer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einem Metalloxydstäb bestehende Heiz-Leiter durch einen dünnen Glasüberzug elektrisch gegen das Thermoelement isoliert ist.
DE1935S0118446 1935-05-26 1935-05-26 Thermoumformer zum Messen von elektrischen Stroemen oder Spannungen, dessen Heizleiter einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist Expired DE695870C (de)

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