DE2427892C3 - Strahlungspyrometer - Google Patents
StrahlungspyrometerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Strahlungspyrometer mit zwei für Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge
empfindlichen fotoelektrischen Empfängern, die von der vom Meßobjekt ausgehenden Strahlung und
von der eines Vergleichsstrahlers beaufschlagt und deren Ausgangssignale einem Quotienlenbildner zugeführt
sind.
Für die Messung von Temperaturen sind eine Reihe von Gesamtstrahlungs- bzw. Teilstrahlungspyrometern
bekannt, bei denen jedoch vom Funktionsprinzip her das Emissionsvermögen des angemessenen Objekts in
die Temperaturmessung mit eingeht. Dies führt besonders bei der Messung der Temperatur von metallischen
Oberflächen, die je nach ihrem Zustand sehr unterschiedliche Emissionsvermögen aufweisen können, zu
erheblichen Schwierigkeiten. Unabhängig vom Emissionsvermögen des Meßobjekts ist die Messung mit
einem objektiven Farbpyrometer mit zwei für Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge empfindlichen Fotoempfängern,
sofern das Emissionsvermögen des Meßobjekts nicht auch noch wellenlängenabhängig ist.
Jedoch ist in Temperaturbereichen unterhalb 8000C die
Empfindlichkeit eines üblicherweise mit Halbleiter-Fotoempfängern ausgestatteten Farbpyrometers zu gering
und damit die Messung zu ungenau.
Es besteht demgemäß die Aufgabe, ein Strahlungspyrometer zu schaffen, mit dem Temperaturen von Meß-Objekten,
insbesondere in einem Meßbereich unterhalb 80Ö°C, unabhängig vom Emissionsvermögen derselben
gemessen werden können.
Die Aufgabe kann mit einem Strahlungspyrometer der eingangs genannten Art gelöst werden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Vergleichsstrahler im Strahlengang zwischen Meßobjekt und Empfängern
angeordnet und mittels einer steuerbaren Stromquelle periodisch aufheizbar ist und ein wenigstens annähernd
gleiches Emissionsvermögen wie das Meßobjekt aufweist und daß der Quotientenbildner bei kaltem Vergleichsstrahler
mit einem Speicherglied, beim Aufheizen des Vergleichsstrahlers mit einem Vergleichsglied
verbindbar ist, an dessen anderem Eingang der Ausgang des Speicherglieds liegt und daß eine Meßeinrichtung
zur Bestimmung der Temperatur des Vergleichsstrahlers auf elektrischem Wege bei Gleichheit der Eingangssignale
des Vergleichsglieds vorgesehen isu
Aus der US-PS 35 37 314 ist zwar ein Strahlungspyrometer der eingangs genannten Art bekannt, bei diesem
werden jedoch Meßstrahlung und Vergleichsstrahlung in zwei parallelen Strahlengängen wechselnd den
fotoelektrischen Empfängern zugeführt. Es handelt sich also um eine in der optischen Meßtechnik häufig angewandte
Methode um einen Meßwert in Relation zu einem Vergleichswert darzustellen und so mit der Zeit
veränderliche Parameter der Meßeinrichtung unwirksam zu machen.
Im Gegensatz dazu wird bei dem erfindungsgemäßen Strahlungspyrometer, die ebenfalls Fotoempfänger,
Quotientenbildner und Vergleichsstrahler enthaltende Schaltungsanordnung., auf völlig andere Weise betrieben.
Der Vergleichsstrahler ist hier direkt im Meß strahlengang angeordnet, so daß bei dem periodischen
Aufheizen von dem Farbpyrometer die der additiven Farbmischung entsprechende Farbtemperatur gemessen
wird. Das der Temperatur des Meßobjekts proportionale Meßiignal wird jedoch von der Temperatur des
Vergleichsstrahlers direkt abgeleitet. Es ist so möglich, auch im unteren, nicht linearen Kennlinicnteil der
Halbleiter-Fotoempfänger, also bei Temperaturen unter 800°C ohne besonderen Aufwand noch richtig zu
messen.
Ein derart aufgebautes und betriebenes Pyrometer ist somit sowohl im weiten Umfang von der Intensität
der Strahlung des Meßobjektes, wie von dessen Emissionsvermögen unabhängig. Bei entsprechender Auslegung
des Vergleichsstrahlers und seiner Stromversorgung sind relativ kurze Meßzyklen, die innerhalb der
Ansprechzeit der bisher üblichen Anzeigegeräte liegen, möglich.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt; Fig.2
zeigt ein Diagramm, in welchem die Ausgangsgröße des Quotientenbildners über der Temperatur des Vergleichsstrahlers
während eines Meßzyklus aufgetragen ist.
Ein Meßobjekt 1, beispielsweise ein Metall mit einer Temperatur, die in dem für die Formgebung wichtigen
Temperaturbereich zwischen 700 und 800°C liegt, wird
mittels eines Farbpyrometers 2 angemessen, das in bekannter Weise zwei in verschiedenen Welle;.längenbereichen
empfindliche Fotoempfänger 3 und 3' aufweist, deren Ausgangsgrößen, ins Verhältnis zueinander ge
setzt, ein Maß für die Farbtempenitur des Meßobjekts
sind. Die Verhältnisbildung findet in dem Quotientenbildner 4 statt, dessen Ausgangsgröße C? mit Hilfe eines
Umschalters 5 auf ein speicherndes Glied 6 oder ein Vergleichsglied 7 geschaltet werden kann. Der zweite
Eingang des Vergleichsgliedes 7 ist mit dem Ausgang des Speicherglieds 6 verbunden. In dem optischen
Strahlengang des Farbpyrometers 2 ist zwischen dem Meßobjekt 1 und den Empfängern 3 und 3' ein Vergleichsstrahler
8 angeordnet, der die Empfänger 3 und 3' ebenfalls ausleuchtet. Der Vergleichsstrahler 8, vorzugsweise
ein Temperaturstrahler, wird aus einer steuerbaren Stromquelle 9 gespeist, die, wie auch der
Umschalter 5 mit einem Steuer- und Rechenwerk 10 in Verbindung steht. Der Eingang des Steuer- und Rechenwerks
10 ist mit dem Ausgang des Vergleichsgiieds 7 verbunden, an dem ein Signal auftritt, sobald die bei-
den Eingangssignale des Vergleichsglieds 7 übereinstimmen.
Zur Ausgabe des Meßwerts dient eine digitale Anzeige 11, die ebenfalls von dem Rechenwerk 10 betätigt
wird
Ein Meßzykius läuft folgendermaßen ab: Das Meßobjekt 1 wird mittels des Farbpyrometers 2 angemessen
und die dem Quotienten C? entsprechende elektrische Größe, in dem Speicherglied 6 abgespeichert.
Nach Umschalten des Ausgangs des Quotientenbildners 4 auf den einen Eingang des Vergleichsglieds 7
beginnt die Aufheizung des als Temperaturstrahler ausgebildeten Vergleichsstrahlers 8 durch die steuerbare
Stromquelle 9, bis dieser eine Temperatur erreicht hat, die das gleiche Ausgangssignal am Quotientenbildner 4
erzeugt, wie bei der Messung des Meßobjekts 1. Bei Erreichung der Differenz Null im Vergleichsglied 7 gibt
dieses ein Signal auf das Steuer- und Rechenwerk 10, welches zu diesem Zeitpunkt eine Messung der Temperatur
des Vergleichsstrahlers 8 mittels der Meßeinrichtung 12 veranlaßt und auf der digitalen Anzeige 11
sichtbar werden läßt. Die Messung der Temperatur des Vergleichsstrahlers 8 geschieht wie üblich auf elektrischem
Wege, beispielsweise durch Messung des Heizstroms oder durch Messung des Widerstands.
F i g. 2 zeigt den Verlauf der Ausgangsgröße des Quotientenbildners 4 bei einem Meßzyklus, der zum
Zeitpunkt ίο beginnen und zum Zeitpunkt ti enden soll.
Als gestrichelte Gerade parallel zur Abszisse ist der Quotientenwert dargestellt, welcher der Objekttemperatur
7Ό entspricht und in dem Speicherglied 6 abgespeichert wird. Zum Zeitpunkt ίο kann der Vergleichsstrahler
8 bereits auf etwa 2500C vorgeheizt sein, was
nach den Strahlungsgesetzen im Vergleich zu dem Bereich zwischen 700 und 800°C, in welchem der Meßwert
liegen soll, als kalt anzusehen ist Bei dem nunmehr einsetzenden Aufheizen des Vergleichsstrahlers 8
wird der Quotient Q infolge des höheren Anteils an längerwelliger Strahlung zuerst kleiner, durchläuft ein
Minimum und steigt dann wieder an, bis die von der Strahlung des Vergleichsstrahlers 8 und des Meßobjekts
1 erzeugte Strahlung abgebildet durch den Quotienten Q, den gleichen Wert erreicht, wie der gespeicherte.
Die dann zum Zeitpunkt ti gemessene Temperatur 7s des Vergleichsstrahlers 8, hier etwa 7200C, entspricht
der Temperatur Todes Meßobjekts 1.
1st dieses Meßobjekt 1 ein schwarzer bzw. grauer Strahler, so kann der Vergleichsstrahler 8 eine Glühlampe
sein, wie in dem bekannten Glühfadenpyrometer. Weist jedoch das Meßobjekt 1 eine Strahlung mit
von der normalen abweichenden Verteilung der spektralen Anteile auf, so kann der Vergleichsstrahler 8 aus
einem Material mit der gleichen spektralen Strahlungsverteilung wie das Meßobjekt 1 bestehen, im einfachsten
Falle aus demselben Material wie das Meßobjekt 1, beispielsweise aus Kupfer.
Als vorteilhaft ist ferner anzusehen, daß nunmehr auch für die Fotoempfänger 3 und 3' Halbleitermaterialien
verwendet werden können, die ihr Empfindlichkeitsmaximum weit im Infraroten haben, wie beispielsweise
Germanium, die aber wegen ihrer Instabilitäten bisher wenig zum Einsatz kamen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Strahlungspyrometer mit zwei für Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge empfindlichen fotoelektrischen Empfängern, die von der vom Meßobjekt ausgehenden Strahlung und von der eines Vergleichsstrahlers beaufschlagt und deren Ausgangssignal einem Quotientenbildner zugeführt sind, d a durch gekennzeichnet, daß der Vergleichs- ia strahier (8) im Strahlengang zwischen Meßobjekt (1) und Empfängern (3, 3') angeordnet und mittels einer steuerbaren Stromquelle (9) periodisch aufheizbar ist und ein wenigstens annähernd gleiches Emissionsvermögen wie das Meßobjekt (I) aufweist und daß der Quotientenbildner (4) bei kaltem Vergleichsstrahler (8) mit einem Speicherglied (6), beim Aufheizen des Vergleichsstrahlers mit einem Vergleichsglied (7) verbindbar ist. an dessen anderem Eingang der Ausgang des Speicherglieds (6) liegt und daß eine Meßeinrichtung (12) zur Bestimmung der Temperatur (Ti) des Vergleichstrahlers (8) auf elektrischem Wege bei Gleichheit der Eingangssignale des Vergleichsglieds (7) vorgesehen ist.25
Priority Applications (3)
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DE19742427892 DE2427892C3 (de) | 1974-06-10 | Strahlungspyrometer | |
GB1923475A GB1507367A (en) | 1974-06-10 | 1975-05-07 | Automatic radiation pyrometer |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19742427892 DE2427892C3 (de) | 1974-06-10 | Strahlungspyrometer |
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DE2427892A1 DE2427892A1 (de) | 1975-12-18 |
DE2427892B2 DE2427892B2 (de) | 1976-07-08 |
DE2427892C3 true DE2427892C3 (de) | 1977-02-17 |
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