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Bereich der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Expression von Immunglobulin
in Pflanzen, die ein Schutzprotein enthalten, ebenso wie eine transgene
Pflanze, die solche Immunglobuline exprimiert. Die therapeutische
Anwendung dieser Immunglobuline ist auch vorgesehen.
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Stand der Technik
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Monoklonale
Antikörper
besitzen bedeutendes Potenzial für
eine Vielzahl therapeutischer Zwecke. Zu den Vorteilen monoklonaler
Antikörper
in der Therapeutik verglichen mit konventionellen pharmazeutischen Mitteln
zählen
deren hervorragende Wählbarkeit,
Mehrfach-Effektor-Funktionen und Einfachheit bei der Manipulation
wie Radioisotopen-Labelling
und anderen Typen von Konjugation. Siehe zum Beispiel: Therapeutic Monoclonal
Antibodies, C. A. K. Borrebaeck and J. W. Larrick Hrsg., Stockton
Press, New York, 1990, und The Pharmacology of Monoclonal Antibodies,
M. Rosenberg and G. P. Moore Hrsg., Springer-Verlag, Berlin, 1994.
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Eine
therapeutische Anwendung für
monoklonale Antikörper
ist die passive Immuntherapie, bei der exogen erzeugte Immunglobuline
direkt an das Tier, das durch Injektion oder Ingestion verabreicht
werden. Um erfolgreich zu sein, muss eine passive Immuntherapie
eine adäquate
Menge eines Immunglobulins an das Tier abgeben, da die passive Immuntherapie
nicht auf eine Immunantwort des Tieres gestützt ist, das behandelt wird.
Das Immunglobulin, das verabreicht wird, muss spezifisch für den Erreger
oder das gewünschte
Molekül
sein, um die Behandlung herbeizuführen. Ein Vorteil der passiven
Immuntherapie besteht in der Geschwindigkeit, mit der die Antikörper mit
verglichen mit einer normalen Immunantwort dem Ziel in Kontakt gebracht
werden kann. Die passive Immuntherapie kann auch als eine Prophylaxe
angewendet werden, um einem Ausbrechen von Krankheiten oder Infektionen
vorzubeugen.
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Eine
wichtige potenzielle Anwendung der passiven Immuntherapie besteht
in der Bekämpfung
bakterieller Infektionen. Das jüngste
Auftauchen gegen Antibiotika resistenter Bakterien macht eine Behandlung bakterieller
Infektionen mit passiver Immuntherapie erwünscht. Eine Behandlung mit
Antibiotika, die auf einen einzelnen Erreger ausgerichtet ist, führt häufig eine
vollständige
Vernichtung einer großen
Population normaler Mikroorganismen mit sich, und dies kann unerwünschte Nebenwirkungen
haben. Eine alternative Herangehensweise hat darin bestanden, die
inhärente
Spezifizität
der Immunglobuline für
eine Inhibition einer spezifischen pathogenen Funktion in sehr spezifischen
mikrobiellen Populationen auszunutzen. In dieser Strategie würden gereinigte
Immunglobuline der entsprechenden Spezifizität verabreicht, um eine passive
Barriere gegen Pathogeninvasion bereitzustellen.
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Darüber hinaus
müssen
die für
passive Immuntherapien, zum Beispiel für orale Verabreichung von Immunglobulinen,
bestimmte Anforderungen erfüllen.
Erstens muss das Immunglobulin in sehr rauen Umgebungen, wie im
Magen-Darm-Trakt, funktionell sein. Zweitens muss das Immunglobulin
resistent gegen die Aktionen von Proteasen sein, so dass es vor
seiner Inaktivierung des Ziels nicht abgebaut wird.
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Bestimmte
Zelltypen, einschließlich
epithelialer Zellen und Hepatozyten, besitzen die Fähigkeit
zum Zusammensetzen von Immunglobulinmolekülen, die spezifisch angepasst
sind, um in rauen Umgebungen zu funktionieren. Diese Immunglobuline
werden als sekretorische Immunglobuline (sIg) bezeichnet und enthalten sowohl
sekretorische IgA (sIgA) als auch sekretorische IgM (sIgM). Der
von endogenen sekretorischen Immunglobulinen bereitgestellte Schutz
ist nachgewiesen. Mehrere Mechanismen zum Schutz vor bakterieller
Infektion durch sekretorische Immunglobuline sind vorgeschlagen
worden, darunter, aber nicht beschränkt auf direktes Abtöten, Agglutination,
Inhibition von Epithelansatz und Epithelinvasion, Inaktivierung
von Enzymen und Toxinen, Opsonisierung und Komplementaktivierung.
In einem Tier sind endogen erzeugte sIgA sehr rauen Umgebungen ausgesetzt,
wo eine Vielzahl von Proteasen, wie Darm- und Bakterienenzyme, extrem
aktiv sind, und wo Denaturanten wie Magensäure ebenfalls vorkommen.
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Ein
Bestandteil von sekretorischen Immunglobulinen, die sekretorische
Komponente, trägt
dazu bei, das Immunglobulin gegen diese inaktivierenden Mittel zu
schützen
und dabei die biologische Wirksamkeit von sekretorischem Immunglobulin
zu steigern.
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Der
Mechanismus der Synthese und das Zusammenfügen dieser sekretorischen Immunglobuline,
wie sIgA und sIgM, sind extrem komplex. In Tierzellen werden sekretorische
Immunglobuline in einem Prozess zusammengefügt, an dem verschiedene Zelltypen
beteiligt sind. Jedes sekretorische Immunglobulin wird aus von Immunglobulin
abgeleiteten schweren und leichten Ketten gebildet, die sich zu
einer Kette (J-Kette) und einer sekretorischen Komponente vereinen.
Die Immunglobulin produzierenden B-Zellen erzeugen von Immunglobulin
abgeleitete schwere und leichte Ketten und fügen diese mit J-Ketten zusammen,
um dimere oder polymere IgM oder IgA zu erzeugen. Die sekretorische
Komponente wird von einem zweiten Zelltyp erzeugt, entweder epithelialen
Zellen oder Hepatozyten, und sekretorisches Immunglobulin wird in
diesen Zellen zusammengefügt
und von diesen Zellen abgesondert. Der Mechanismus, mit dem diese
Zellen das sekretorische Immunglobulin zusammenfügen und absondern, ist extrem
komplex und erfordert die Bereitstellung einer einzigartigen Mikroumgebung,
zum Beispiel in Form von Schleimhautgewebe. Die Mikroumgebung platziert
die B-Zellen, die das polymere Immunglobulin erzeugen, in der Nähe der Zellen,
die das sekretorische Immunglobulin zusammenfügen und auf die Schleimhautoberfläche eines
Tieres absondern.
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Die
epithelialen Zellen haben einen Rezeptor, den Polyimmunglobulinrezeptor
(pIgR), der spezifisch polymeres Immunglobulin/J-Kette enthaltend,
erkennt und bindet, es internalisiert und durch die epitheliale
Zelle transportiert. Auf die basolaterale Zelloberfläche exprimiert
besitzt das pIgR ein N-Terminus-Signalpeptid von 18 Aminosäuren, einen
extrazellulären
Polyimmunglobulin bindenden Anteil von 629 Aminosäuren, ein Transmembransegment
von 23 hydrophoben Resten und einen zytoplasmatischen Schwanz von
103 Aminosäuren.
Der extrazelluläre
Anteil enthält
fünf Immunglobulin-artige
Domänen
von je 110–111
Aminosäuren
und bildet die sekretierte Form des Moleküls. Siehe zum Beispiel: Mostov,
Ann. Rev. Immol., 12:63–84
(1994). Die Stelle, an der der Polyimmunglobulinrezeptor gespalten
ist, um reife sekretorische Komponenten zu erzeugen, ist nicht exakt
festgelegt worden.
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Der
Polyimmunglobulinrezeptor ist auf der basolateralen Oberfläche der
epithelialen Zellen von Tieren lokalisiert. Polymere, J-Ketten enthaltende
Immunglobuline, die in B-Zellen erzeugt sind, interagieren mit dem Rezeptor
und sind an diesen gebunden, und dies resultiert in Vesikularisierung,
Transport über
die epitheliale Zelle und einer ultimativen Ausscheidung auf der
Schleimhautoberfläche.
Der transepitheliale Transport führt auch
eine Proteolyse und Phosphorylierung mit sich, um das reife SIg
zu erzeugen, das die sekretorische Komponente enthält. Die
enge Verbindung der erforderlichen Zellen, die in der Schleimhaut-Mikroumgebung zu
finden sind, spezifisch der B-Lymphozyten und epithelialen Zellen,
ist erforderlich für
das Zusammenfügen
des sekretorischen Immunglobulins.
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Das
Targeting der Erzeugung von Immunglobulinen in transgenen Organismen,
wie in Mäusen,
ist extrem schwierig, und transgene Organismen, die aus Pilzen oder
Pflanzen erzeugt sind, enthalten nicht die passenden Zelltypen und
Schleimhaut-Mikroumgebungen für
die Erzeugung sekretorischer Immunglobuline. Die Erzeugung großer Mengen
von sekretorischen Immunglobulinen in transgenen Organismen und
Zellkultur ist vor dieser Erfindung nicht möglich gewesen. Wenn der Wunsch
besteht, ein sekretorisches Immunglobulin in Zellkultur oder einem
transgenen Organismus zu erzeugen, müssen die von Immunglobulin
abgeleitete schwere Kette, die von Immunglobulin abgeleitete leichte
Kette und die J-Kette in einem B-Lymphozyten exprimiert werden.
Zur Nachahmung der sachgerechten Schleimhaut-Mikroumgebung müsste eine
Zelle, die den pIgR-Rezeptor auf ihrer Oberfläche hat, auch anwesend und
in enger Verbindung mit dem B-Lymphozyten sein, um überhaupt
zu versuchen, ein funktional sekretorisches Immunglobulin zusammenzufügen.
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Dieser
aufwendige Prozess für
ein natürliches
Zusammenfügen
von sekretorischem Immunglobulin lässt sich in Zellkultur oder
transgenen Organismen extrem schwierig duplizieren. Die Produktion
von sIg in Zellkultur oder transgenen Organismen würde eine
Kopplung der Funktionen von Zellen, die Immunglobulin erzeugen,
mit den Funktionen von epithelialen Zellen in künstlichen (in-vitro)-Systemen
erfordern. Wenn es sich außerdem
bei dem gewünschten
transgenen Organismus um einen Pilz, eine Bakterie oder eine Pflanze handelt,
sind die Zelltypen und Wege der vom Rezeptor vermittelten Internalisierung,
Transzytose und Ausscheidung ganz einfach nicht vorhanden. Diesen
Organismen fehlen epitheliale Zellen und die erforderliche Schleimhaut-Mikroumgebung.
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Bis
heute ist nur über
ein Zusammenfügen
von Immunglobulinen, die leichte, schwere und J-Kette in der gleichen Zelle aufweisen
berichtet. Siehe: Carayannopoulos et al., Proc. Nat. Acad. Sci.,
USA, 91:8348–8352
(1994). Das Zusammenfügen
eines Immunglobulins, das die zusätzliche Proteinkomponente, die
sekretorische Komponente, innerhalb einer einzelnen Zelle aufweist,
ist nicht beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein neuartiges Verfahren für das Zusammenfügen dieser
komplexen Moleküle.
Anstatt den tetrameren Komplex an der Zelloberfläche durch die Interaktion eines
an die Membran gebundenen Polyimmunglobulinrezeptors mit Immunglobulin
zusammenzufügen,
haben wir sekretorisches Immunglobulin, das aus alpha-, J- und kappa-Immunglobulin-Ketten,
die mit einem von pIgR abgeleiteten Schutzprotein assoziiert waren,
zusammengefügt.
Diese Erfindung erzeugt transgene Pflanzen, die sekretorische Immunglobuline
mit hoher Effizienz zusammenfügen.
Die vorliegende Erfindung macht die passive Immuntherapie wirtschaftlich
durchführbar.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanzenzelle wie in
Anspruch 1 dargelegt bereit. Bevorzugte oder fakultative Ausführungsformen
der Pflanzenzellen sind in den Ansprüchen 2 bis 29 dargelegt.
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Immunglobuline
können
ein Schutzprotein enthalten, das mit einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren
Kette mit mindestens einem Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne assoziiert
ist. Immunglobuline können
ferner eine von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette mit mindestens
einem Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne enthalten, die mit der von
Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette assoziiert ist.
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Die
Schutzproteine, wie hierin beschrieben, verleihen den Immunglobulinen,
die diese Proteine enthalten, wertvolle Eigenschaften einschließlich Beständigkeit
gegen chemischen und enzymatischen Abbau und Beständigkeit
gegen Denaturierung. Diese Schutzproteine verbesserten die Beständigkeit
der Immunglobuline gegen Umgebungsbedingungen.
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Die
Schutzproteine, wie hierin beschrieben, können Aminosäurereste 1 bis 606 von nativem
Polyimmunglobulinrezeptor (pIgR) von jeder beliebigen Säugerart
umfassen. Andere nützliche
Schutzproteine umfassen Schutzproteine, die erste und zweite Anteile
des pIgR-Moduls
enthalten. Die ersten und zweiten Anteile sind verschieden und können alle
oder Teile von: Aminosäuren
1–118
(Domäne
I von Kaninchen pIgR), Aminosäuren
1 bis 223 (Domänen
I und II von Kaninchen pIgR); Aminosäuren 1 bis 332 (Domänen I, II
und III von Kaninchen pIgR); Aminosäuren 1 bis 441 (Domänen I, II
und III von Kaninchen pIgR); Aminosäuren 1 bis 552 (Domänen I, II,
III, VI und V von Kaninchen pIgR); und Aminosäuren 1 bis 606 oder 1 bis 627
von pIgR umfassen. Zusätzliche
Aminosäuren,
die entweder von der pIgR-Sequenz 653–755 oder von anderen Quellen
abgeleitet sind, können
enthalten sein, solange sie kein funktionales Transmembransegment
bilden.
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Immunglobuline,
wie hierin beschrieben, können
ein Schutzprotein aufweisen, das eine erste Aminosäuresequenz
aufweist, die im Wesentlichen den Aminosäureresten 1 bis 606 oder 1
bis 627 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens entspricht,
und eine zweite Aminosäurerestsequenz,
angrenzend an die erste Aminosäuresequenz,
aufweist, wobei die Aminosäurerestsequenz
dem Transmembransegment des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens
entspricht.
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Die
zweite Aminosäurerestsequenz
kann mindestens einen Anteil einer Aminosäuresequenz aufweisen, die den
Aminosäureresten
655 bis 755 eines Polyimmunglobulinrezeptors entspricht. In anderen
Ausführungsformen
ist der zweite Aminosäurerest
mindestens ein Anteil von einem oder mehreren von Folgendem: einer
intrazellulären
Domäne
eines Polyimmunglobulinmoleküls,
einer Domäne
eines A-Mitglieds der Immunglobulin-Gen-Superfamilie, eines Enzyms, eines Toxins
oder eines Linkers.
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Schutzproteine,
wie hierin beschrieben, haben keinen Aminosäurerest entsprechend dem Transmembransegment
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens, sie können jedoch
Aminosäurereste
entsprechend der intrazellulären
Domäne
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens aufweisen und sind
somit Deletionsmutanten des Rezeptors.
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Die
Schutzproteine, wie hierin beschrieben, können von vielen Säugerarten,
einschließlich
Nagetieren, Menschen, Rindern, Schweinen, Geflügel, Schafen, Ziegen, Mäusen, Ratten,
Meerschweinchen und Kaninchen abgeleitet werden.
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Immunglobuline,
wie hierin beschrieben, können
zwei oder vier von Immunglobulin abgeleitete schwere Ketten enthalten,
die eine mit dem Schutzprotein assoziierte Antigenbindungsdomäne aufweisen,
und zwei oder vier von Immunglobulin abgeleitete leichte Ketten,
die an jede der von Immunglobulin abgeleiteten schweren Ketten gebunden
sind.
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Immunglobuline,
wie hierin beschrieben, umfassen ferner eine Immunglobulin-J-Kette,
die an mindestens eine der von Immunglobulin abgeleiteten schweren
Ketten gebunden ist. Die Bestandteile des Immunglobulins sind vorzugsweise
durch Wasserstoffbindungen, Disulfidbindungen, kovalente Bindungen,
ionische Interaktionen oder Kombinationen dieser Bindungen zusammengebunden.
Immunglobuline, wie hierin beschrieben, können Schutzproteine und/oder
von Immunglobulin abgeleitete schwere, leichte oder J-Ketten enthalten, die
frei von N-gebundenen und/oder O-gebundenen Oligosacchariden sind.
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Immunglobuline,
wie hierin beschrieben, können
Anwendung finden als therapeutisches Immunglobulin gegen, zum Beispiel,
Antigene eines pathogenen Schleimhautparasiten. In bevorzugten Ausführungsformen
können
die Immunglobuline Zahnkaries vorbeugen, indem sie ein Antigen von
den Serotypen c, e und f von S. mutans und den Stereotypen d und
g von S. sobrinus, bei Anwendung der älteren Nomenklatur: a, d, d,
e, f, g und h von S. mutans binden.
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Die
Nukleotidsequenzen, die in den transgenen Pflanzenzellen der Erfindung
enthalten sind, umfassen RNA- und geeignete DNA-Moleküle, die
für Expression
angeordnet sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Pflanzenzellen der vorliegenden Erfindung Bestandteile einer
Pflanze wie einer vollständigen
Pflanze. Die vorliegende Erfindung sieht die Anwendung aller Typen
von Pflanzen vor, sowohl zweikeimblättrigen als auch einkeimblättrigen,
einschließlich
Alfalfa und Tabak.
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Ebenfalls
beschrieben werden Zusammensetzungen, die ein Immunglobulin und
Pflanzenmakromolekülen.
die von einer der Pflanzen abgeleitet sind, umfassen. Bevorzugte
Zusammensetzungen enthalten Ribulosebiphosphatcarboxylase, Lichtsammelkomplex,
Farbstoffe, sekundäre
Metaboliten und Chlorophyll und ein Immunglobulin wie hierin beschrieben.
Bevorzugte Zusammensetzungen haben eine Immunglobulin-Konzentration
von zwischen 0,001 % und 99,9 % Masse ohne Wasser. In mehr bevorzugten
Ausführungsformen
liegen die in der Zusammensetzung vorliegenden Immunglobulin-Konzentrationen
zwischen 0,1 % und 99 %. Andere bevorzugte Zusammensetzungen weisen
Pflanzenmakromoleküle
auf, die in einer Konzentration von zwischen 1 % und 99 % Masse
ohne Wasser vorhanden sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
einer transgenen Pflanzenzelle gemäß der Beschreibung in Anspruch
30 bereit. Bevorzugte Aspekte des Verfahrens sind in den Ansprüchen 31 bis
38 erläutert.
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Andere
Verfahren umfassen ferner den Schritt, in die gleiche Pflanzenzelle
einen Expressionsvektor einzubringen, der eine Nukleotidsequenz
enthält,
die eine von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette kodiert, die
mindestens einen Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne enthält, die
operativ mit einem transkriptionalen Promotor verknüpft ist.
Andere bevorzugte Verfahren umfassen auch das Einbringen eines Expressionsvektors,
der eine von Immunglobulin abgeleitete J-Kette kodiert, die mindestens
einen Abschnitt einer operativ mit einem transkriptionalen Promotor
verknüpften
Antigenbindungsdomäne
enthält,
in eine Pflanzenzelle.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
zusammengefügter
Immunglobuline bereit, die schwere, leichte und J-Ketten und ein
Schutzprotein aufweisen, wobei Nukleotidsequenzen in eine Pflanzenzelle
eingebracht werden, die für
Expression operativ verknüpft
sind für
ein Kodieren einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette,
die eine Antigenbindungsdomäne
aufweist, einer von Immunglobulin abgeleiteten leichten Kette, die
eine Antigenbindungsdomäne
aufweist, und einer Immunglobulin-J-Kette und einem Schutzprotein
wie hierin beschrieben. Das Verfahren umfasst außerdem ein Beibehalten der
Pflanzenzelle unter Bedingungen, die das Herstellen und Zusammenfügen der
von Immunglobulin abgeleiteten schweren und leichten Ketten zusammen
mit der Immunglobulin-J-Kette und dem Schutzprotein zur Bildung eines
Immunglobulins, das ein Schutzprotein aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
Verfahren zur Herstellung eines Immunglobulins, das widerstandsfähig (d.
h. stabiler) ist gegenüber
verschiedenen Umgebungsbedingungen einschließlich rauer Bedingungen durch
operatives Verknüpfen
einer Nukleotidsequenz, die eine erwünschte Antigenbindungsdomäne, die
von einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette abgeleitet
ist, kodiert, mit einer Nukleotidsequenz, die mindestens eine von
einer Immunglobulins abgeleitete schwere alpha-(IgA)-Kette kodiert,
um eine Nukleotidsequenz zu bilden, die eine chimäre, von
Immunglobulin abgeleitete schwere Kette kodiert und diese in einer
transgenen Pflanzenzelle exprimiert, die außerdem mindestens ein Molekül aus nachstehender
Liste Aufzählung
enthält;
ein Schutzprotein, wie hierin beschrieben, eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, die eine Antigenbindungsdomäne aufweist,
und eine Immunglobulin-J-Kette. Das Verfahren umfasst ferner, der
chimären,
von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette ein Zusammenfügen mit
den anderen, in der gleichen Zelle vorhandenen Molekülen zu ermöglichen,
um ein Immunglobulin zu bilden, das widerstandsfähig (d. h. stabiler) gegenüber verschiedenen
Umgebungsbedingungen ist.
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Ein
bevorzugtes Verfahren gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist dargelegt in Anspruch 7. In einem weiteren
Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren gemäß der Darlegung in Anspruch
48 bereit.
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Die
großtechnische
Produktion der hierin beschriebenen Immunglobuline wird bereitgestellt
durch Züchten
der Pflanzen der vorliegenden Erfindung und Extrahieren der Immunglobuline
aus diesen Pflanzen. In einem anderen Aspekt stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von therapeutischen Immunglobulinzusammensetzungen
bereit, die Pflanzenmakromoleküle
enthalten, wobei das Verfahren den Schritt umfasst, unter Druck
einen Teil einer Pflanze der vorliegenden Erfindung zu scheren,
um eine Pulpe zu produzieren, die ein therapeutisches Immunglobulin
und Pflanzenmakromoleküle
in einer Flüssigkeit,
die von dem Apoplast oder Symplast der Pflanze abgeleitet ist, und
festes, von der Pflanze erlangtes Material enthält. In bevorzugten Aspekten
umfasst das Verfahren weitere Verarbeitungsschritte wie Trennens
des festen, von der Pflanze erlangten Materials von der Flüssigkeit.
Ein Teil der Pflanze, einschließlich
einem Blatt, einem Stiel, einer Wurzel, einer Knolle, einer Blüte, einer
Frucht, eines Samens oder der ganzen Pflanze kann verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Anwendung einer mechanischen
Vorrichtung oder eines enzymatischen Verfahrens, wobei Flüssigkeit
von dem Apoplast oder Symplast der Pflanze freigesetzt wird, und dem
fakultativ eine Trennung mittels Zentrifugierung, Ablagerung, Ausflockung
oder Filtration folgt.
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Immunglobuline
innerhalb der verschiedenen Aspekte der Erfindung können chimär sein,
und somit enthalten sie Immunglobulindomänen, die von verschiedenen
Immunglobulinmolekülen
abgeleitet sind. Solche Immunglobuline können Domänen des IgG, IgM und IgA enthalten.
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Immunglobuline
innerhalb der verschiedenen Aspekte der Erfindung können eine
von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette aufweisen, die aus den
Immunglobulindomänen
von zwei verschiedenen Isotopen von Immunglobulin besteht. Die verwendeten
Immunglobulindomänen
können
mindestens die CH1-, CH2-
oder CH3-Domäne eines IgG, IgG1, IgG2a,
IgG3, IgA, IgE oder IgD der Maus oder die Cvar-Domäne umfassen.
In anderen Ausführungsformen
können
die von Immunglobulin abgeleiteten schweren Ketten mindestens die Cμ1-, Cμ2-, Cμ3- oder Cμ4-Domäne des IgM
der Maus umfassen.
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Von
Immunglobulinen abgeleitete schwere Ketten können aus Immunglobulindomänen bestehen,
die Folgendes umfassen: mindestens die CH1-,
CH2- oder CH3-Domäne des IgG,
IgG1, IgG2, IgG3, IgG4, IgA1, IgA2 oder IgD des Menschen; oder mindestens
die Cμ1-,
Cμ2-, Cμ3- oder Cμ4-Domäne des IgM
des Menschen; oder die Cvar-Domäne.
Immunglobulindomänen,
die von Säugern
oder Nagern abgeleitet sind, können jeden
beliebigen IgG-Isotypen, jeden beliebigen IgA-Isotypen, IgE, IgM
oder IgD umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch tetratransgene Pflanzen bereit,
die aus Zellen bestehen, die vier verschiedene Transgene enthalten,
die jedes ein verschiedenes Polypeptid eines Multipeptidmoleküls kodieren,
wobei jeweils mindestens eines dieser Polypeptide miteinander verbunden
sind, um ein Multipeptidmolekül
zu bilden. Solche transgenen Pflanzen enthalten ein Transgen, das
ein Schutzprotein wie vorher hierin beschrieben kodiert. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist das in den transgenen Pflanzenzellen vorhandene Schutzprotein
fähig,
sich mit von Immunglobulin abgeleiteten schweren Ketten zusammenzufügen, um
Immunglobuline zu bilden, die das Schutzprotein enthalten.
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In
bevorzugten transgenen Pflanzen exprimieren die Zellen des Organismus
vier Transgene, die eine von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette,
die mindestens einen Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne aufweist,
eine von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette, die mindestens
einen Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne aufweist, eine Immunglobulin-J-Kette und ein Schutzprotein,
kodieren. In anderen bevorzugten transgenen Pflanzen enthalten die
Zellen ein Transgen, das eine chimäre schwere Immunglobulin-Kette,
eine zur Bildung einer schweren IgA-Kette abgeleitete schwere Immunglobulin-Kette,
ein von einer schweren IgA-Kette abgeleitetes Immunglobulin oder
ein von einigen anderen Isotypen von schweren Ketten abgeleitetes
Immunglobulin enthält.
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Weitere
Ausführungsformen
von transgenen Pflanzen der Erfindung sind in den Ansprüchen 50
bis 58 dargelegt. Verschiedene Gattungen und Arten von Pflanzen
sind durch die vorliegende Erfindung vorgesehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Zuerst
werden die Zeichnungen kurz beschrieben.
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1 zeigt
die synthetischen Oligonukleotide J1–J5 (die Stellen der Restriktionsenzyme sind
unterstrichen), die benutzt wurden, um DNA-Fragmente für Guy's 13 und alpha-Kettendomänen bei
der Konstruktion der schweren Hybrid-IgG/A-Ketten zu verstärken. Die
relativen Positionen der vom jeweiligen Oligonukleotid kodierten
Bereiche sind als Diagramm dargestellt. Weiterhin dargestellt sind
die resultierenden rekombinanten schweren Ketten, die durch die
Kombination verschiedener DNA-Fragmente, exprimiert in Pflanzen,
erzeugt sind.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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A. Definitionen
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- Dikotyl (zweikeimblättrig):
Eine Blütenpflanze,
deren Samen zwei Keimblätter
oder Kotyledonen hat. Beispiele für Dikotyle sind: Tabak; Tomate;
Leguminosen einschließlich
Alfalfa; Eichen; Ahorn; Rosen; Minzen; Kürbispflanzen; Radieschen; Walnüsse; Kakteen;
Veilchen und Hahnenfuß.
- Monokotyl (einkeimblättrig):
Eine Blütenpflanze,
deren Samen ein Keimblatt hat. Beispiele für Monokotyle sind: Lilien;
Gräser;
Mais; Getreide einschließlich
Hafer; Weizen und Gerste; Orchideen; Schwertlilien; Zwiebeln und Palmen.
- Niedere Pflanzen: Jede blütenlose
Pflanze einschließlich
Farnen, Nacktsamer, Koniferen, Schachtelhalmen, Bärlappen,
Lebermoosen, Hornmoosen, Rotalgen, Braunalgen, Gametophyten, Sporophyten
von Pteridophyten und Grünalgen.
- Eukaryotischer Hybridvektor: Eine DNA, mit deren Hilfe eine
DNA-Kodierung für
ein Polypeptid (Insert) in eine eukaryotische Zelle eingebracht
werden kann.
- Extrachromosomale ribosomale DNA (rDNA): Eine in einzelligen
Eukaryoten außerhalb
der Chromosome zu findende DNA, die ein oder mehrere Gene trägt, welche
für ribosomale
RNA kodieren und autonom replizieren (unabhängig von der Replikation der
Chromosome).
- Palindromische DNA-Sequenz: Eine DNA-Sequenz mit einer oder
zwei Symmetrieachsen.
- DNA: Desoxyribonukleinsäure.
- T-DNA: Ein Abschnitt von transferierter DNA.
- rDNA: ribosomale DNA.
- RNA: Ribonukleinsäure.
- rRNA: Ribosomale RNA.
- Ti-Plasmid: Tumor-induzierendes Plasmid.
- Ti-DNA: Ein DNA-Abschnitt von Ti-Plasmid.
- Insert: Eine DNA-Sequenz, die fremd zur rDNA ist und aus einem
Strukturgen und fakultativ zusätzlichen DNA-Sequenzen
besteht.
- Strukturgen: Ein Gen, das für
ein Polypeptid kodiert und mit einem geeigneten Promotor, einer
Terminierungssequenz und, fakultativ, anderen regulatorischen Sequenzen
ausgestattet ist und ein passendes Leseraster aufweist.
- Signalsequenz: Eine DNA-Sequenz, die für eine am Polypeptid angebrachte
Aminosäuresequenz
kodiert, die Polypeptid an das endoplasmatische Reticulum bindet
und für
die Proteinausscheidung wichtig ist.
- (Selektiver) Genetischer Marker: Eine DNA-Sequenz, die für ein phänotypisches
Merkmal kodiert, mit dem transformierte Zellen aus untransformierten
Zellen gewählt
werden können.
- Promotor: Eine Erkennungsstelle auf einer DNA-Sequenz oder Gruppe
von DNA-Sequenzen,
der ein Expressionskontrollelement für ein Gen bereitstellt und
an den RNA-Polymerase
spezifisch bindet und RNA-Synthese (Transkription) dieses Gens initiiert.
- Induzierbarer Promotor: Ein Promotor, bei dem die Bindungsrate
der RNA-Polymerase und die Initiierung durch externe Stimuli moduliert
werden. Solche Stimuli umfassen Licht, Wärme, anaerobe Spannung, Veränderung
der Ernährungsbedingungen,
Anwesenheit oder Fehlen von Metabolit, Anwesenheit eines Liganden, mikrobielle
Angriffe, Verletzung und dergleichen.
- Viraler Promotor: Ein Promotor, dessen DNA-Sequenz im Wesentlich
gleich der des Promotors ist, der am 5'-Ende eines viralen Gens zu linden ist.
Ein typischer viraler Promotor befindet sich am 5'-Ende des Gens, das
für das
p21-Protein von MMTV kodiert, wie beschrieben von Huang et al.,
Cell, 27:245 (1981). Andere Beispiele umfassen die Promotoren, die
im 35S Transkript des Blumenkohl-Mosaik-Virus zu finden sind, wie
beschrieben von Benfey et al., Science, 250:959 (1990).
- Synthetischer Promotor: Ein Promotor, der chemisch synthetisiert
anstatt biologisch abgeleitet ist. Gewöhnlich umfassen synthetische
Promotoren Sequenzänderungen,
die die Effizienz der RNA-Polymeraseinitiierung optimieren.
- Konstitutiver Promotor: Ein Promotor, bei dem die Bindungsrate
der RNA-Polymerase und die Initiierung konstant und relativ unabhängig von
externen Stimuli sind. Beispiele für konstitutive Promotoren umfassen
das Blumenkohl-Mosaik-Virus 35S und 19S-Promotoren, beschrieben
von Poszkowski et al., EMBO J., 3:2719 (1989) und Odell et al.,
Nature, 313:810 (1985).
- Regulierter Promotor: Ein Promotor, bei dem die Bindungsrate
der RNA-Polymerase und die Initiierung zu einem spezifischen Zeitpunkt
während
der Entwicklung oder in einer spezifischen Struktur eines Organismus moduliert
werden, oder bei dem beide Typen von Modulation stattfinden. Beispiele
für regulierte
Promotoren sind angeführt
in: Chua et al., Science, 244:174–181 (1989).
- Einkettiges Antigenbindeprotein (scab-Protein): Ein Polypeptid,
das zusammengesetzt ist aus einer Aminosäuresequenz der variablen Region
der leichten Immunglobulin-Kette (VL), die
angebunden ist an eine Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Immunglobulin-Kette (VH) durch ein Peptid, das den Carboxylterminus
der VL-Sequenz mit dem Aminoterminus der VH-Sequenz verknüpft. Gewöhnlich kann
jede Kombination der Antigenbindungsdomänen der schweren Kette und
leichten Kette in dasselbe Polypeptid unter Anwendung eines Linker-Polypeptids
eingesetzt werden, um den Bindungsdomänen zu ermöglichen, eine geeignete Konformation
anzunehmen. Solche Kombinationen umfassen VH-Linker-VL, VH-linear-leichte
Kette oder VL-linear-Fd.
- Kodierendes Gen für
einkettiges Antigenbindeprotein (scab-Protein): Ein rekombinantes
Gen, das für
ein einkettiges Antigenbindeprotein (scab-Protein) kodiert.
- Polypeptid und Peptid: Eine lineare Serie von Aminosäureresten,
die durch Peptidbindungen zwischen den alpha-Amino- und Carboxygruppen
an angrenzenden Resten miteinander verbunden sind.
- Protein: Eine lineare Serie von mehr als etwa 50 Aminosäureresten,
die, wie in einem Polypeptid, miteinander verbunden sind.
- Immunglobulinprodukt: Ein Polypeptid oder Protein, das mindestens
den immunologisch aktiven Teil einer schweren Immunglobulin-Kette
enthält
und somit zu einer spezifischen Kombination mit einem Antigen fähig ist.
Beispielhafte Immunglobulinprodukte sind eine schwere Immunglobulin-Kette,
Immunglobulinmoleküle,
im Wesentlichen intakte Immunglobulinmoleküle, jeder beliebige Teil eines
Immunglobulins, der das Paratop aufweist, einschließlich solcher,
die dem Fachmann als Fab-Fragmente, Fab'-Fragment, F(ab')2-Fragment
und Fv-Fragment bekannt sind.
- Immunglobulinmolekül:
Ein Protein, das die immunologisch aktiven Teile einer schweren
Immunglobulin-Kette und einer leichten Immunglobulin-Kette, die
kovalent aneinandergekoppelt sind und die Fähigkeit zu einer spezifischen
Kombination mit Antigen besitzen.
- Von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette: Ein Polypeptid,
das mindestens einen Teil der Antigenbindungsdomäne eines Immunglobulins und
mindestens einen Teil der variablen Region einer schweren Immunglobulin-Kette
oder mindestens einen Teil der konstanten Region einer schweren
Immunglobulin-Kette enthält. Demzufolge
weist die von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette signifikante
Regionen von Aminosäuresequenz-Homologie mit einem
Mitglied der Immunglobulin-Gen-Superfamilie auf. Zum Beispiel handelt
es sich bei der schweren Kette in einem Fab-Fragment um eine von
Immunglobulin abgeleitete schwere Kette.
- Von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette: Ein Polypeptid,
das mindestens einen Teil der Antigenbindungsdomäne eines Immunglobulins und
mindestens einen Teil der variablen Region einer leichten Immunglobulin-Kette
oder mindestens einen Teil der konstanten Region einer leichten
Immunglobulin-Kette enthält.
Demzufolge weist die von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette
signifikante Regionen von Aminosäuresequenz-Homologie mit einem
Mitglied der Immunglobulin-Gen-Superfamilie auf.
- Antigenbindungsdomäne:
Der Teil eines Immunglobulin-Polypeptids, der spezifisch an das
Antigen bindet. Dieses Antigen ist typischerweise durch Antigenbindungsdomänen der
schweren und leichten Immunglobulin-Ketten gebunden. Antigenbindungsdomänen können allerdings
bei einem einzelnen Polypeptid vorhanden sein.
- J-Kette: Ein Polypeptid, das an der Polymerisierung der Immunglobuline
und am Transport von polymerisierten Immunglobulinen durch epitheliale
Zellen beteiligt ist. Siehe: The Immunglobulin Helper: The J Chain
in Immunoglobulin Genes, auf Seite 345, Academic Press (1989). Die
J-Kette ist zu finden in pentamerem IgM und dimerem IgA und typischerweise über Disulfidbindungen
angehängt.
Die J-Kette ist bei sowohl Maus als auch Mensch untersucht worden.
- Fab-Fragment: Ein Protein bestehend aus dem Teil eines Immunglobulinmoleküls, der
die immunologisch aktiven Teile einer schweren Immunglobulin-Kette
und einer leichten Immunglobulin-Kette, die kovalent aneinandergekoppelt
sind und die Fähigkeit
zu einer spezifischen Kombination mit Antigen besitzen. Fab-Fragmente werden
typischerweise zubereitet durch proteolytischen Verdau von im Wesentlichen
intakten Immunglobulinmolekülen
mit Papain mithilfe von Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
Ein Fab-Fragment kann jedoch auch durch Expression der erwünschten
Anteile der schweren Immunglobulin-Kette und einer leichten Immunglobulin-Kette
in eine geeignete Wirtszelle nach einem dem Fachmann bekannten Verfahren
zubereitet werden.
- Fv-Fragment: Ein Protein bestehend aus
den immunologisch aktiven Teilen der variablen Region einer schweren
Immunglobulin-Kette und der variablen Region einer leichten Immunglobulin-Kette,
die kovalent aneinandergekoppelt sind und die Fähigkeit zu einer spezifischen
Kombination mit Antigen besitzen. Fv-Fragmente werden typischerweise durch
Expression der erwünschten
Anteile der variablen Region der schweren Immunglobulin-Kette und
der variablen Region der leichten Immunglobulin-Kette in eine geeignete
Wirtszelle nach einem dem Fachmann bekannten Verfahren zubereitet.
- Asexuelle Vermehrung: Produktion von Nachkommen durch Regeneration
einer ganzen Pflanze durch Blattstecklinge, Stammstecklinge, Wurzelstecklinge,
einzelne Pflanzenzellen (Protoplasten) oder Callus.
- Selbstbestäubung:
Die Übertragung
von Pollen von männlichen
Blütenteilen
auf weibliche Blütenteile
bei derselben Pflanze. Dieser Vorgang produziert typischerweise
Samen.
- Kreuzbestäubung:
Die Übertragung
von Pollen von den männlichen
Blütenteilen
einer Pflanze auf die weiblichen Blütenteile einer anderen Pflanze.
Dieser Vorgang produziert typischerweise Samen, von dem lebensfähige Nachkommen
gezüchtet
werden können.
- Epitop: Ein Abschnitt eines Moleküls, der von einem Immunglobulinprodukt
spezifisch erkannt wird. Epitope werden auch als Determinante oder
antigene Determinante bezeichnet.
- Chimäre
schwere Immunglobulin-Kette: Eine von Immunglobulin abgeleitete
schwere Kette, bei der mindestens ein Teil ihrer Aminosäuresequenz
von einer schweren Immunglobulin-Kette von einem anderen Isotypen oder
Subtypen oder einem anderen Peptid, Polypeptid oder Protein abgeleitet
ist. Typsicherweise ist bei der chimären schweren Immunglobulin-Kette
die Aminosäurerestsequenz
von mindestens zwei verschiedenen Isotypen oder Subtypen von schwerer
Immunglobulin-Kette abgeleitet.
- Transgen: Ein Gen, das in die Keimbahn eines Tiers eingebracht
worden ist. Das Gen kann in einer frühen Entwicklungsstufe in das
Tier eingebracht worden sein. Allerdings kann das Gen auch in einer
späteren
Stufe, zum Beispiel durch einen retroviralen Vektor in die Zellen
eines Tiers eingebracht werden.
- Mehrfachmolekül:
Ein Molekül,
das sich aus mehr als einem Peptid oder Polypeptid zusammensetzt,
die durch ein beliebiges Mittel, einschließlich chemischer Bindung, assoziiert
sind.
-
B. Schutzproteine enthaltende Immunglobuline
-
Neuartige
Verfahren zur Produktion von Immunglobulinmolekülen, die Schutzproteine enthalten,
werden beschrieben. Die Immunglobuline enthalten ein Schutzprotein,
das mit einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette assoziiert
ist, welche mindestens einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist.
-
Die
Schutzproteine können
eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die im Wesentlichen den Resten 1 bis 627 der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors 20 (SEQ ID NO:2) des Kaninchens entspricht
oder analog zu diesem ist oder von einem Vorläuferprotein abgeleitet ist,
das nicht die Aminosäurerestsequenz
enthält,
die größer ist
als der Aminosäurerest
627 oder analog zum Aminosäurerest
627 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens. Die Nukleotidsequenz
und die Aminosäuresequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens werden hier und sind
beschrieben von Mostov et al., Nature, 308:37 (1984) und EMBL/Gene
Bank K01291. Die Nukleotidsequenz des Polyimmunglobulinrezeptors
ist SEQ ID NO. 1, und die entsprechende Aminosäurerestsequenz ist SEQ ID NO.
2.
-
Die
Polyimmunglobulinrezeptoren von einer beliebigen Säugerart
können
als ein Schutzprotein verwendet werden, und diese Schutzproteine
enthalten kein Vorläuferprotein,
das keine Aminosäuren
mit höheren Nummern
als die Aminosäurenummer
analog zu Aminosäuren
1–627
der Immunglobulinsequenz des Kaninchens enthält, sind aber davon abgeleitet.
In bevorzugten Ausführungsformen
sind das Schutzprotein abgeleitet von einer beliebigen Art und einem
beliebigen Vorläuferprotein,
das Aminosäuren
analog zu Aminosäuren 1–606 des
Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens enthält, und das keine Aminosäurereste
analog zu den Resten 607–755
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens enthält.
-
Die
Polyimmunglobulinrezeptorsequenz vom Menschen ist bestimmt und berichtet
worden von Krajci et al., Eur. J. Immunol., 22:2309–2315 (1992)
und Krajci et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 158:783–789 (1989)
und EMBL/Gene Bank Accession No. X73079. Die Nukleotidsequenz des
Polyimmunglobulinrezeptors vom Menschen ist SEQ ID No. 3, und die
entsprechende Aminosäurerestsequenz
ist SEQ ID No. 4. Der Polyimmunglobulinrezeptor vom Menschen zeigt
umfangreiche Sequenzhomologie und hat eine Domänstruktur, die analog zu der
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens ist. Siehe: Kraehenbuhl
et al., Trends in Cell Biol., 2:170 (1992). Die Anteile des Polyimmunglobulinrezeptors
vom Menschen, die analog zu den Domänen und/oder der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens ist, sind in Tabelle
1 angegeben.
-
Die
Polyimmunglobulinrezeptorsequenz der Ratte ist bestimmt und berichtet
worden von Banting et al., FEBS Lett., 254:177–183 (1989) und EMBL/Gene Bank
Accession No. X15741. Das Nukleotid der Polyimmunglobulinrezeptornukleotidsequenz
der Ratte ist SEQ ID No. 9, und die entsprechende Aminosäurerestsequenz
ist SEQ ID No. 10. Der Polyimmunglobulinrezeptor der Ratte zeigt
umfangreiche Sequenzhomologie und hat eine Domänstruktur, die analog zu der
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens und vom Menschen ist.
Siehe: Kraehenbuhl et al., Trends in Cell Biol., 2:170 (1992). Die
Anteile des Polyimmunglobulinrezeptors der Ratte, die analog zu
den Domänen
und/oder der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens ist, sind in Tabelle
1 angegeben.
-
Die
Polyimmunglobulinrezeptorsequenz des Rinds ist bestimmt und berichtet
worden in EMBL/Gene Bank Accession No. X81371. Die Polyimmunglobulinrezeptornukleotidsequenz
des Rinds ist SEQ ID No. 5, und die entsprechende Aminosäurerestsequenz
ist SEQ ID No. 6. Der Polyimmunglobulinrezeptor des Rinds zeigt
umfangreiche Sequenzhomologie und hat eine Domänstruktur, die analog zu der
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens und vom Menschen ist.
Die Anteile des Polyimmunglobulinrezeptors des Rinds, die analog
zu den Domänen
und/oder der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens ist, sind in Tabelle
1 angegeben.
-
Die
Polyimmunglobulinrezeptorsequenz der Maus ist bestimmt und berichtet
worden von Piskurich et al., J. Immunol., 150:38 (1993) und EMBL/Gene
Bank U06431. Das Polyimmunglobulinrezeptornukleotid der Maus ist
SEQ ID No. 7, und die entsprechende Aminosäurerestsequenz ist SEQ ID No.
8. Der Polyimmunglobulinrezeptor der Maus zeigt umfangreiche Sequenzhomologie
und hat eine Domänstruktur,
die analog zu der des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens
und des Menschen ist. Die Anteile des Polyimmunglobulinrezeptors
der Maus, die analog zu den Domänen
und/oder der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens ist, sind in Tabelle
1 angegeben.
-
Zusätzlich zu
der vorstehend identifizierten Nukleinsäure und den entsprechenden
Aminosäurerestsequenzen
des Polyimmunglobulinrezeptors von verschiedenen Säugerarten
kann ein Teil eines Polyimmunglobulinrezeptors von jeder beliebigen
Säugerart
verwendet werden. Die konservierte Domänstruktur des Polyimmunglobulinrezeptors
zwischen Arten gestattet die Wahl analoger Aminosäurerestsequenzen
innerhalb jedes Polyimmunglobulinrezeptors von unterschiedlichen
Arten. Die vorliegende Erfindung sieht die Verwendung solcher analoger
Aminosäurerestsequenzen
von jedem beliebigen Polyimmunglobulinrezeptor vor. Die analogen
Sequenzen von verschiedenen Polyimmunglobulinrezeptoraminosäuresequenzen
gehen aus Tabelle 1 hervor. Tabelle
1 Analoge
Regionen der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors verschiedener Arten. Die Nukleotidsequenzkoordinaten
definieren ungefähr
die Grenzen der Domänen
von Molekülen.
| Kaninchen | Rind | Mensch | Ratte | Maus |
| (SEQ
ID | (SEQ
ID | (SEQ
ID | (SEQ
ID | (SEQ
ID |
| NO.2) | NO.6) | NO.4) | NO.
10) | NO.8) |
Immunglobulin | | | | | |
Bindungsreste
von | | | | | |
Domäne I | 21–43 | -13–45 | -13–45 | -13–45 | -13–45 |
Domäne I | 1–118 | 1–120 | 1–120 | 1–120 | 1–120 |
Domäne II | 119–223 | 110–230 | 110–230 | 110–230 | 110–230 |
Domäne III | 224–332 | 210–340 | 210–340 | 210–340 | 210–340 |
Domäne IV | 333–441 | 320–450 | 320–450 | 320–450 | 320–450 |
Domäne V | 442–552 | 440–570 | 440–550 | 440–550 | 440–550 |
Externe
Anteile von | 553–606 | 550–606 | 550–606 | 550–606 | 550–606 |
Domäne VI | & | & | & | & | & |
| 553–627 | 550–627 | 550–627 | 550–627 | 550–627 |
Transmembran | 630–652 | 625–660 | 625–660 | 625–660 | 625–660 |
segment | | | | | |
Intrazellulärer | 653–755 | 650–Ende | 650–Ende | 653–Ende | 653–Ende |
Anteil | | | | | |
-
Die
Schutzproteine können
im Wesentlichen weniger als die gesamte Aminosäurerestsequenz des Polyimmunglobulinrezeptors
enthalten. In bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das Schutzprotein die Aminosäurereste
1 bis 666 des nativen Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens.
Im Gegensatz zum nativen Polyimmunglobulinrezeptor sind die Schutzproteine
von Vorläuferproteinen
abgeleitet, die nicht die gesamte Aminosäurerestsequenz enthalten, die
größer ist
als der Aminosäurerest
627, der vom nativen Polyimmunglobulinrezeptor abgeleitet ist und
somit mehr Aminosäuren
oder weniger Aminosäuren
als sekretorische Komponenten enthalten kann. Die Schutzproteine
dürfen
nicht die gesamte Aminosäurerestsequenz
enthalten, die größer ist
als der Aminosäurerest
606 des nativen Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens. Nur Teile
der nativen Polyimmunglobulinrezeptorsequenz dürfen als Schutzprotein verwendet
werden. Das Schutzprotein darf an jeder Aminosäure zwischen Aminosäurerest
606 bis 627 enden, einschließlich
jeder Aminosäurenposition
zwischen 606 und 627, wie zum Beispiel 607, 608, 609, 610, 611,
612, 613, 614, 615, 616, 617, 618, 619, 620, 621, 622, 623, 624,
625, 626.
-
Wenn
das Schutzprotein aus Teilen gebildet wird, können diese Teile eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die einem oder mehreren der folgenden Aminosäuresegmente
entspricht:
- 1) Aminosäuren (AA) entsprechend AA 21–43 von
Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 2) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 1–118
von Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 3) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 119–223
von Domäne
11 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 4) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 224–332
von Domäne
III des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 5) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 333–441
von Domäne
IV des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 6) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 442–552
von Domäne
V des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 7) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA von 553 bis 606 oder 553 bis 627 von Domäne VI des
Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens; und enthält keine
Aminosäurereste
entsprechend den AA-Resten 607 bis 755 oder 628 bis 755 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens.
-
Es
ist zu beachten, dass die exakte Grenze einer Domäne innerhalb
von ungefähr
20 Aminosäuren schwanken
kann. Die Domänstruktur
und Grenzen sind dem Fachmann jedoch verständlich.
-
Wenn
das Schutzprotein aus Teilen gebildet wird, können diese Teile eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die der Aminosäuresequenz
eines Polyimmunglobulinrezeptors für eine spezifische Säugerart
entspricht und analog zu den folgenden Aminosäuresegmenten ist:
- 1) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 21–43
von Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 2) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 1–118
von Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 3) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 119–223
von Domäne
II des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 4) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 224–332
von Domäne
III des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 5) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 333–441
von Domäne
IV des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 6) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 442–552
von Domäne
V des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 7) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA von 553 bis 606 oder 553 bis 627 von Domäne VI des
Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens; und enthält keine
Aminosäurereste
analog zu den AA-Resten 607 bis 755 oder 628 bis 755 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens.
-
Wenn
aus Teilen gebildet, kann das Schutzprotein die Domänen I, IV,
V und AA 550–606
oder 550–627 von
Domäne
VI des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens oder die Aminosäuresequenz
von analogen Domänen
und Regionen eines Polyimmunglobulinrezeptors einer anderen Art
umfassen.
-
Das
Schutzprotein kann eine Aminosäurerestsequenz
haben, die im Wesentlichen den Aminosäureresten des Polyimmunglobulinrezeptors
einer Art entspricht, die analog zu den Aminosäureresten 1–627 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens sind. Dieser Teil der Aminosäuresequenz würde mindestens
einem Teil der extrazellulären
Domänen
des Rezeptors dieser Art entsprechen.
-
Das
Schutzprotein kann eine Aminosäurerestsequenz
haben, die im Wesentlichen den Aminosäureresten des Polyimmunglobulinrezeptors
einer Säugerart
entspricht, die analog zu den Aminosäureresten 1–606 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens sind.
-
Das
Schutzprotein kann eine Aminosäurerestsequenz
haben, die im Wesentlichen den folgenden Aminosäurerestsequenzen entspricht
oder (wenn von einer anderen Säugerart
als Kaninchen) analog zu diesen ist:
- 1) Aminosäuren (AA)
entsprechend AA 21–43
von Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 2) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 1–118
von Domäne
I des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 3) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 119–223
von Domäne
II des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 4) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 224–332
von Domäne
III des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 5) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 333–441
von Domäne
IV des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 6) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA 442–552
von Domäne
V des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens;
- 7) Aminosäuren
(AA) entsprechend AA von 553 bis 606 oder 553 bis 627 von Domäne VI des
Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens; und enthält keine
Aminosäurereste
entsprechend AA 628 bis 755 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens.
-
Das
Immunglobulin kann ein Schutzprotein haben, das eine erste Aminosäuresequenz
hat, die im Wesentlichen den Aminosäureresten 1 bis 606 oder 1
bis 627 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens entspricht,
und eine zweite Aminosäurerestsequenz,
die an die erste Aminosäuresequenz
angrenzt, wobei die zweite Aminosäurerestsequenz dem Transmembransegment
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens entspricht.
-
Die
zweite Aminosäurerestsequenz
kann mindestens einen Anteil einer Aminosäuresequenz haben, die den Aminosäureresten
655 bis 755 eines Polyimmunglobulinrezeptors entspricht. Die zweite
Aminosäurerestsequenz
darf mindestens eines oder mehrere der Folgenden sein: eine intrazelluläre Domäne eines
Polyimmunglobulinmoleküls,
eine Domäne
eines Mitglieds der Immunglobulin-Gen-Superfamilie, ein Enzym, ein Toxin
oder ein Linker.
-
Die
Schutzproteine haben keinen Aminosäurerest entsprechend dem Transmembransegment
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens, aber sie dürfen Aminosäurereste
entsprechend der intrazellulären Domäne des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens haben und sind somit Deletionsmutanten des Rezeptors.
-
Schutzproteine
dürfen
eine Aminosäuresequenz
haben, die im Wesentlichen mindestens einer der extrazellulären Domänen des
Polyimmunglobulinrezeptors einer spezifischen Säugerart entspricht. Das Schutzprotein
darf eine Aminosäuresequenz
haben, von der ein Segment dieser Aminosäuresequenz im Wesentlichen
einer extrazellulären
Domäne
des Polyimmunglobulinrezeptors einer Art entspricht, und ein anderes
Segment dieser Aminosäuresequenz
darf von einer zweiten Art sein und im Wesentlichen einer extrazellulären Domäne des Polyimmunglobulinrezeptors
von einer anderen Art entsprechen. Es sind Schutzproteine denkbar, die
eine Aminosäuresequenz
haben, die ein Aminosäuresequenz-Segment
hat, das der Aminosäuresequenz des
Polyimmunglobulinrezeptors von einer Art entspricht, und eine zweite
Aminosäuresequenz
innerhalb der gleichen Domäne,
die der Aminosäure
und Sequenz des Polyimmunglobulinrezeptors von einer anderen Art entspricht.
Dadurch kann das Schutzprotein individuelle Domänen oder Teile einer spezifischen
Domäne
haben, die Aminosäuresequenzen
enthalten, die dem Polyimmunglobulinrezeptor von verschiedenen Arten
entsprechen.
-
Andere
Ausführungsformen
sind vorgesehen, bei denen das Schutzprotein Teile seiner Aminosäuresequenz
aufweist, die von einem Molekül
abgeleitet sind, das ein Mitglied der Immunglobulin-Superfamilie
ist. Siehe: Williams and Barclay, "The Immunoglobulin Superfamily." In Immunoglobulin
Genes, S. 361, Academic Press (Honjo Alt and Rabbits Hrsg. 1989).
Diese abgeleiteten Teile können
Aminosäuresequenzen
enthalten, die Peptide, Domänen
oder mehre Domänen
von einem Molekül
der Immunglobulin-Superfamilie kodieren.
-
Eine
Nukleotidsequenz, die ein Schutzprotein kodiert, kann eine erste
Nukleotidsequenz haben, die Aminosäuren 1–606 oder 1–627 der Nukleotidsequenz des
Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens kodiert, und die keine
Nukleotidsequenz hat, die ein funktionales Transmembransegment 3' der ersten Nukleotidsequenz
kodiert. Eine zweite Nukleotidsequenz kann 3' der ersten Nukleotidsequenz liegen,
die die Aminosäuren
1–606
oder 1–627
des Polyimmunglobulinrezeptorsequenz des Kaninchens kodiert. Diese
zweite Nukleotidsequenz kann eine Vielfalt von Molekülen einschließlich der
Teile der intrazellulären
Domäne
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens oder eines anderen
Polyimmunglobulinrezeptors oder eines Teils eines Moleküls der Immunglobulin-Superfamilie. Diese
zweite Nukleotidsequenz kann verschiedene Effektormoleküle, -enzyme,
Toxine und dergleichen kodieren. Eine zweite Nukleotidsequenz kann
Aminosäurereste
kodieren, die den Aminosäureresten
655 bis 775 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens oder eines anderen
Polyimmunglobulinrezeptors von einer anderen Art entsprechen.
-
Expressionsvektoren,
die eine Nukleotidsequenz enthalten, welche ein Schutzprotein kodieren,
das operativ für
Expression verknüpft
ist, sind ebenfalls vorgesehen. Diese Expressionsvektoren platzieren
die zu exprimierende Nukleotidsequenz in einer spezifischen Zelle
3' von einer Promotorsequenz,
was eine Transkription und Expression der Nukleotidsequenz bewirkt.
Der Expressionsvektor kann auch verschiedene Enhancersequenzen enthalten,
durch die die Effizienz dieser Transkription verbessert wird. Darüber hinaus
können
solche Sequenzen wie Terminatoren, Stellen mit Polydenylation (Poly
A) und andere 3'-Ende-Verarbeitungssignale
enthalten sein, um die Menge der innerhalb einer spezifischen Zelle
transkribierten Nukleotidsequenz zu verbessern.
-
Das
Schutzprotein kann Teil eines Immunglobulins sein, das mit einer
von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette, die mindestens einen
Teil einer Antigenbindungsdomäne
enthält,
assoziiert ist. Von Immunglobulin abgeleitete schwere Ketten, die
mindestens einen Teil einer Antigenbindungsdomäne enthalten, sind dem Fachmann
bekannt und zum Beispiel beschrieben von Huse et al., Science, 246:1275
(1989), und von Lerner und Sorge, PCT-Anmeldung
WO
90/14430 , veröffentlicht
am 29. November 1990.
-
Die
Immunglobuline können
ein Schutzprotein und eine von Immunglobulin abgeleitete leichte
Kette enthalten, die mindestens einen Teil einer Antigenbindungsstelle
in Verbindung mit der von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette
enthält.
Von Immunglobulin abgeleitete leichte Ketten, die mindestens einen
Teil einer Antigenbindungsdomäne
enthalten, sind dem Fachmann bekannt und in verfügbaren Quellen beschrieben. Siehe
zum Beispiel: Early and Hood, Genetic Engineering, Setlow & Hollaender, (Hrsg.),
Vol. 3, Plenum Publishing Corp., New York (1981), Seiten 157–188; und
Kabat et al., Sequences of Immunologic Interest, National Institutes
of Health, Bethesda, Md. (1987).
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Die
Immunglobulinbestandteile des Komplexes (alpha, J, kappa oder lambda)
können
alle oder einen Teil des Volllänge-Polypeptids
enthalten. Teile dieser Ketten können
als Substitution für
die gesamte Kette benutzt werden. Zum Beispiel kann die gesamte
schwere alpha-Immunglobulin-Kette durch die variable Region und
nur einen Teil alpha-konstanten Region, der für ein Zusammenfügen mit
den anderen Bestandteilen ausreichend ist, ersetzt werden. Auf gleiche
Weise kann eine trunkierte kappa- oder lambda-Kette, die nur eine kleine Sektion
der konstanten Region enthält,
die kappa- oder lambda-Ketten in Volllänge ersetzen. Als Voraussetzung
für jeden
Komplex gilt die Fähigkeit,
das Schutzprotein zu binden.
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Zusätzlich zu
trunkierten Bestandteilen sind Kombinationen verschiedener Typen
von Immunglobulinen möglich.
Zum Beispiel kann eine schwere Kette der konstanten Region, die
die CH1- und CH2-Regionen des
IgG gefolgt von den von einem IgA abgeleiteten CH2-
und CH3-Regionen einen stabilen Komplex
bilden, der das Schutzprotein aufweist. Dies ist spezifisch als
ein Beispiel beschrieben.
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Immunglobuline,
die Schutzproteine enthalten, enthalten vorzugsweise mindestens
einen Teil einer schweren IgM- oder IgA-Kette, der es der schweren
Immunglobulin-Kette ermöglicht,
an die Immunglobulin-J-Kette zu binden und dadurch an das Schutzprotein
zu binden. Es ist vorgesehen, dass die schwere Immunglobulin-Kette
aus individuellen Domänen
zusammengesetzt sein kann, die ausgewählt werden aus der schweren
IgA-Kette und der schweren IgM-Kette oder einem anderen Isotypen
einer schweren Kette. Eine Immunglobulindomäne, die von einer anderen schweren
Immunglobulin-Kette, die nicht IgA oder IgM ist, kann molekular
gestaltet werden, um die Immunglobulin-J-Kette zu binden, und sie
kann demzufolge für
eine Produktion von Immunglobulinen verwendet werden.
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Der
Fachmann ist verständlich,
dass Immunglobuline aus Domänen
bestehen, die ungefähr
100–110 Aminosäurereste
sind. Diese verschiedenen Domänen
sind dem Fachmann bekannt und haben bekannte Grenzen. Das Entfernen
einer einzelnen Domäne
und deren Ersatz durch eine Domäne
von einem anderen Antikörpermolekül lassen
sich mit moderner Molekularbiologie einfach ausführen. Die Domänen sind
globulare Strukturen, die durch Disulfidbindungen innerhalb der
Ketten stabilisiert sind. Dies verleiht den Domänen eine eigenständige Form
und macht sie zu eigenständigen
Einheiten, die durch andere, ähnlich
geformte Domänen ersetzt
oder gegen solche ausgetauscht werden können. Die konstanten Regionen
der schweren Ketten der Immunglobuline vermitteln verschiedene Eigenschaften,
die als Antikörper-Effektorfunktionen
auf einem spezifischen Molekül,
das diese Domäne
enthält,
bekannt sind. Beispielhafte Effektorfunktionen umfassen Komplementfixierung,
plazentalen Transfer, Binden an Staphylokokken-Protein, Binden an
Streptokokken-Protein G, Binden an mononukleare Zellen, Neutrophile
oder Mastzellen und Basophile. Die Assoziation spezifischer Domänen und
Immunglobulinisotypen zu diesen Effektorfunktionen ist dem Fachmann
bekannt und zum Beispiel beschrieben in Immunology, Roitt et al.,
Mosby St. Louis, Mo. (1993 3rd Ed.).
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Immunglobuline
können,
zusätzlich
zum Schutzprotein, schwere Immunglobulin-Ketten, leichte Immunglobulin-Ketten
oder Immunglobulin-J-Kette, die an die von Immunglobulin abgeleiteten
schweren Ketten gebunden ist, enthalten. Das Immunglobulin kann
zwei oder vier von Immunglobulin abgeleitete schwere Ketten zusammen
mit zwei oder vier von Immunglobulin abgeleiteten leichten Ketten
und einer Immunglobulin-J-Kette, die mindestens an eine der von
Immunglobulin abgeleiteten schweren Ketten gebunden ist, enthalten.
Die Immunglobulin-J-Kette ist beschrieben und dem Fachmann bekannt.
Siehe zum Beispiel: M. Koshland, The Immunoglobulin Helper: The
J Chain, in Immunoglobulin Genes, Academic Press, London, S. 345, (1989)
und Matsuuchi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83:456–460 (1986).
Die Sequenz der Immunglobulin-J-Kette ist bei verschiedenen Datenbanken
in USA verfügbar.
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Immunglobuline
können
ein Schutzprotein aufweisen, das mit mindestens einer von Immunglobulin abgeleiteten
schweren Kette assoziiert ist. Diese Assoziation kann auftreten
in Form von Wasserstoffbindungen, Disulfidbindungen, kovalenter
Bindungen, ionischer Interaktionen oder Kombinationen dieser verschiedenen
Bindungen. Typischerweise werden Immunglobulinmoleküle durch
Disulfidbindungen zwischen den schweren Immunglobulin-Ketten und den leichten
Immunglobulin-Ketten zusammengehalten. Die Interaktion des Schutzproteins
mit dem Immunglobulin erfolgt durch eine nicht-kovalente oder Disulfidbindung.
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Immunglobuline,
die das Schutzprotein enthalten, die von Immunglobulin abgeleitete
schwere Kette und, fakultativ, eine von Immunglobulin abgeleiteten
leichte Kette und eine J-Kette werden typischerweise durch eine
der folgenden Bindungen zusammengehalten: Wasserstoffbindungen,
Disulfidbindungen, kovalente Bindungen, ionische Interaktionen oder
Kombinationen dieser Bindungen. Moleküle, in denen die erforderlichen
Anteile von schwerer, leichter und/oder J-Kette in einem einzelnen
Polypeptid platziert worden sind, funktionieren zur Bindung von
Antigen und Schutzprotein. Beispiele für solche Proteine sind einkettige
Antigenbindeproteine (scab-Proteine).
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Ein
Verfahren zum Zusammenfügen
eines multimeren Immunglobulins umfasst die folgenden Schritte: Einbringen
eines DNA-Segments, das die gesamte oder einen Teil einer Immunglobulin-J-Kette
kodiert, und eines DNA-Segments, das die gesamte oder einen Teil
einer Immunglobulin-alphakette kodiert, und ein DNA-Segment, das
die gesamte oder einen Teil entweder einer Immunglobulin-kappa-Kette
oder Immunglobulin-lambda-kette kodiert, in einen Organismus; und
Einbringen eines Schutzproteins in den gleichen Organismus, dabei
enthält
das Schutzprotein mindestens ein Segment der Aminosäurereste
1 bis Rest 606 der Aminosäurerestsequenz
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens (pIgR) oder analoger
Aminosäurereste
von anderen Arten, die nicht die Aminosäurereste enthalten, auf solche
Weise, dass das Segment abgeleitet ist von einem Vorläuferprotein,
das nicht die Aminosäurereste
enthält,
die eine funktionale Transmembranregion umfassen, und nicht das
von einem Vorläuferprotein
abgeleitete Segment ist, in dem die Sequenz von Aminosäureresten
ab dem Beginn der Transmembranregion (ungefähr Rest 630 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens) bis zum Ende des Proteins (ungefähr Rest 755 des Polyimmunglobulinrezeptors des
Kaninchens) vollständig
intakt ist. Das Vorläuferprotein
enthält
keine Aminosäurereste
größer als
606 des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens oder analoge Aminosäurereste
von anderen Arten.
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Dem
Fachmann ist bekannt, dass eine Transmembranregion oder ein funktionales
Transmembransegment aus einer benachbarten Sektion von Aminosäureresten
besteht, die von etwa 20 bis etwa 30 Aminosäuren enthalten, in denen keiner
der Reste geladen ist, so gut wie alle Reste hydrophob oder unpolar
sind, und wobei das Segment eine alpha-Helix bildet. Ein funktionales
Transmembransegment ist in der Lage, eine Biomembran durchzuspannen.
Transmembranregionen können
durch geladene Reste gebunden werden. Ein Beispiel für eine Transmembranregion
von pIgR sind die Reste 630 bis 653 der Aminosäurerestsequenz des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens.
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Die
Ketten, die das Immunglobulin umfassen, welches das Schutzprotein
aufweist, können
von Vorläufern
abgeleitet sein, die eine Signalsequenz am Aminoterminus des Proteins
enthalten. Jeder Bestandteil kann dabei in ein Endomembransystem
synthetisiert werden, wo das Zusammenfügen stattfindet. Zusätzlich zu
einer Signalsequenz können
die verschiedenen Bestandteile des Komplexes zusätzliche Signale für N-terminale
Glycosylierung oder für
verschiedene andere Modifikationen, die die Struktur des Komplexes
beeinflussen können,
enthalten oder nicht enthalten. In einer Ausführungsform der Erfindung sind
die Signale für
Glycosylierung (d. h. Asparagin-X-Serin oder -Threonin oder die
Signale für
O-gebundene Glycosylierung) an mehreren oder wenigeren Loci innerhalb
der Nukleotidsequenz vorhanden oder nicht vorhanden sein. Der resultierende
Antikörper
würde deshalb
kein Kohlenhydrat enthalten, was bei Anwendungen, bei denen Kohlenhydrate
eine Immunantwort hervorrufen, von Vorteil sein kann.
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Das
Immunglobulin kann ein Schutzprotein enthalten, das mit einer von
Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette assoziiert ist, und das
Schutzprotein ist frei von N-gebundenen und/oder O-gebundenen Oligosacchariden.
Der Fachmann wird verstehen, dass ein Gen, das für ein Polypeptid kodiert, das
innerhalb des eigenen Aminosäurerests
das N-gebundenen Glycosylierungssignal Asparagin-X-Serin/-Threonin
hat, wo X jeder beliebige Aminosäurerest
außer
möglicherweise
Polin und Asparaginsäure
sein kann, beim Einbringen in eine Pflanzenzelle über Oligosaccharide,
die mit dem Asparaginrest der Sequenz (N-gebunden) verknüpft sind, glycosylisiert wird.
Siehe: Marshall, Ann. Rev. Biochem., 41:673 (1972) und Marshall,
Biochem. Soc. Symp., 40:17 (1974) bezüglich einer allgemeinen Übersicht über die
Polypeptidsequenzen, die als Glycosylierungssignale funktionieren.
Diese Signale sind sowohl in Säugerzellen
als auch in Pflanzenzellen zu erkennen. Der Fachmann versteht, dass
das N-gebundene Glycosylierungssignal mithilfe von einfachen Mutageneseverfahren
einfach entfernt werden kann, um die DNA-Sequenz, die das Schutzprotein
kodiert, zu ändern.
Diese Mutagenese bezieht typischerweise die Synthese von Oligonukleotid
ein, wobei das N-gebundene Glycosylierungssignal entfernt wird und
dann ein DNA-Strang hergestellt wird, in das diese Oligonukleotidsequenz
eingefügt
wird. Solche Mutageneseverfahren und -Reagenzien sind von vielen
Quellen erhältlich,
wie Stratagene (La Jolla, CA., USA).
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Das
Zusammenfügen
der einzelnen Polypeptide, die ein Multipeptidmolekül (zum Beispiel
Immunglobulin) bilden, kann erreicht werden durch Exprimieren in
eine einzelne Zelle durch direktes Einbringen aller Transgene, die
die individuellen Polypeptide in diese Zelle entweder sequenziell
oder in einem Vorgang kodieren. Die Transgene, die die Polypeptide
kodieren, können
auf individuellen Konstrukten oder DNA-Segmenten vorhanden oder
in einem DNA-Segment
oder Konstrukt zusammen mit einem oder mehreren anderen Transgenen
enthalten sein.
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Das
Zusammenfügen
dieser Bestandteile kann durch Kreuzpollination, wie ursprünglich von
Mendel beschrieben, erfolgen, um eine Population von Segreganten,
die alle Ketten exprimieren, zu erzeugen. Frühere Offenbarungen haben gezeigt,
dass dies ein adäquates Verfahren
für das
Zusammenfügen
und eine Cosegregation von multimeren Glykokonjugaten ist. Die Offenbarung
des
US-Patents Nr. 5,202,422 beschreibt
diese Verfahren. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung enthalten die Antikörpermoleküle eine
reduzierte Anzahl von Glykanen, und Antikörpermoleküle ohne Glykane sind vorgesehen.
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Die
Immunglobuline, die das Schutzprotein, die von Immunglobulin abgeleitete
schwere Kette und, fakultativ, eine von Immunglobulin abgeleitete
leichte Kette und J-Kette enthalten, können ein Schutzprotein enthalten,
das frei von N-gebundenen Oligosacchariden ist.
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Die
Immunglobuline, die das Schutzprotein enthalten, sind vorzugsweise
therapeutische Immunglobuline, die anwendbar sind für ein Vorbeugen
von Krankheiten bei einem Tier. Die Immunglobuline können therapeutische
Immunglobuline sein, die in der Lage sind, pathogene Schleimhautparasiten
zu binden. Bestimmte therapeutische Immunglobuline sind in der Lage,
Zahnkaries vorzubeugen, z. B. ist ein Immunglobulin, das das Schutzprotein
aufweist, das eine Antigenbindungsdomäne enthält, in der Lage, an ein Antigen
von S. mutans Serotypen a, c, d, e, f, g und h (S. mutans c, e und
f und S. sobrinus Serotypen d und g nach neuer Nomenklatur) zu binden.
Solche Antigenbindungsdomänen
sind dem Fachmann bekannt und umfassen, zum Beispiel, die Bindungsdomänen, die
beschrieben sind in
US-Patent
Nr. 5,352,446 , J. K-C. Ma et al., Clin. Exp. Immunol. 77:331
(1989); und J. K-C. Ma et al., Eur. J. Immunol. 24:131–138 (1994);
US-Patent Nr. 5,352,446 ;
US-Patent Nr. 4,594,244 ;
und
Europäische Patentveröffentlichung
371 017 B1 . Immunglobuline können ein Teil einer Zusammensetzung
sein, die eine therapeutische Wirkung bei entweder Tieren oder Menschen
haben. Es gibt eine Vielzahl von Beispielen für therapeutische Immunglobuline,
aber wir sehen die zweckmäßigste therapeutische
Wirkung in der Prophylaxe gegen Schleimhaut- und Enteropathogene
durch direkte orale Verabreichung der von einer Nahrungspflanze
abgeleiteten Zusammensetzung.
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Die
Verabreichung der therapeutischen Zusammensetzung kann vor oder
nach der Extraktion aus der Pflanze oder einem anderen transgenen
Organismus stattfinden. Wenn extrahiert, können die Immunglobuline außerdem durch
konventionelle Verfahren wie Größenausschluss-,
Innenaustausch- oder Affinitäts-Chromatographie
weiter gereinigt werden. Der transgene Organismus ist eine Nahrungspflanze,
und die Verabreichung des Komplexes erfolgt durch Einnahme nach
teilweiser Reinigung. Pflanzenmoleküle können gleichzeitig mit dem Komplex
verabreicht werden.
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Der
relative Anteil der von Pflanzen abgeleiteten Molekülen und
von Tieren abgeleiteten Molekülen kann
variieren. Die Mengen spezifischer Pflanzenproteine, wie RuBisCo
oder Chlorophyll kann so gering wie 1 % der Masse oder ganze 99,9
% der Masse des Extrakts ohne Wasser sein.
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Das
therapeutische Pflanzenextrakt, das Immunglobuline enthält, die
ein Schutzprotein enthalten, kann ohne weitere Reinigung der spezifischen
therapeutischen Bestandteile, z. B. des Antikörpers, verwendet werden. Die
Verabreichung kann in Form von topischer Anwendung, oraler Einnahme
oder eines anderen Verfahrens, das für das Abgeben des Antikörpers an
den pathogenen Ziel-Schleimhautparasiten geeignet ist, erfolgen.
Diese Form der Verabreichung unterscheidet sich distinkt von parenteralen
Anwendungen, die ein direktes Injizieren in den oder Vermischen
des therapeutischen Pflanzenextrakts mit dem Blutstrom.
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Das
therapeutische Pflanzenextrakt, das Immunglobuline enthält, die
ein Schutzprotein enthalten, kann nach Manipulation des Geschmacks
oder der Textur des Extrakts verwendet werden. Geeignete Mengen von
Geliermitteln oder Geschmackstoffen können hinzugefügt werden,
um den Kontakt des Antikörpers
mit dem Zielerreger bei zum Beispiel direkten oralen Anwendungen
zu verbessern.
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Immunglobuline
können
für ein
passives Immunisieren eines Tieres gegen einen vorgewählten Liganden
verwendet werden, indem eine Zusammensetzung, die ein Immunglobulin
umfasst, das ein Schutzprotein der vorliegenden Erfindung enthält, das
in der Lage ist, einen vorgewählten
Liganden zu binden, mit einer Schleimhautoberfläche eines Tieres in Kontakt
gebracht wird. Eine passive Immunisierung erfordert große Mengen
Antikörper,
und für
eine weit verbreitete Anwendung muss dieser Antikörper preiswert
sein.
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Immunglobulinmoleküle, die
Schutzproteine enthalten, die in der Lage sind, vorgewähltes Antigen
zu binden, lassen sich in Pflanzenzellen effizient und ökonomisch
erzeugen. In bevorzugten Ausführungsformen ist
das Immunglobulinmolekül
entweder ein IgA, IgM, sekretorisches IgM oder sekretorisches IgA
oder ein Immunglobulin, das eine chimäre von Immunglobulin abgeleitete
schwere oder leichte Kette aufweist.
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Die
Immunglobulinmoleküle,
die Schutzproteine enthalten, sind widerstandsfähiger gegen Proteolyse und
Denaturierung und deswegen für
die Anwendung in rauen Umgebungen erwünscht. Als raue Umgebungen
werden säurehaltige
Umgebungen, Protease enthaltende Umgebungen, Umgebungen mit hohen
Temperaturen und andere harten Umgebungen betrachtet. Zum Beispiel
wird der Magen-Darm-Trakt eines Tieres, wo sowohl Proteasen als
auch Säure
vorhanden sind, als raue Umgebung betrachtet. Siehe: Kobayashi et
al., Immunochemistry, 10:73 (1973).
-
Eine
passive Immunisierung des Tieres durch Anwendung dieser widerstandsfähigeren
Immunglobuline wird erzielt, indem das Immunglobulin, welches das
Schutzprotein aufweist, mit einer Schleimhautoberfläche des
Tieres in Kontakt gebracht wird. Tiere haben verschiedene Schleimhautoberflächen, einschließlich der Lungen,
des Magen-Darm-Trakts, der Nasenrachenhöhle, des Urogenitalsystems
und dergleichen. Diese Schleimhautoberflächen enthalten typischerweise
Zellen, die verschiedene Sekretionen erzeugen, einschließlich Speichel,
Tränenflüssigkeit,
Nasensekret, Tracheobronchialsekret, Darmsaft, Galle, Gebärmuttersekret und
dergleichen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Immunglobuline, die das Schutzprotein enthalten, immunspezifisch
für ein
vorgewähltes
Antigen. Typischerweise ist dieses Antigen vorhanden auf einem Erreger,
der eine Krankheit verursacht, die mit der Schleimhautoberfläche assoziiert
wird, wie zum Beispiel nekrotisierende Enterocolitis, Durchfallerkrankungen,
Geschwüre
und Krebs infolge einer karzinogenen Absorption im Darm. Siehe zum
Beispiel: McNabb and Tomasi, Ann. Revl. Microbiol., 35:477 (1981)
und Lawrence et al., Science, 243:1462 (1989). Typische Erreger,
die Krankheiten verursachen, die mit einer Schleimhautoberfläche assoziiert
werden, umfassen sowohl bakterielle als auch virale Erreger, wie
E. coli., S. typhimurium, V. cholera, H. pylori und S. mutans. Siehe
auch:
Europäische Patentanmeldung
484 148 A1 , veröffentlicht
am 6. Mai 1992 und durch diese Bezugnahme einbezogen. Die Immunglobuline
der vorliegenden Erfindung sind in der Lage, an diese Erreger zu
binden und sie an einem Verursachen von mit Schleimhaut assoziierten
Krankheiten zu hindern.
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Immunglobuline
mit der Fähigkeit,
S. mutans zu binden und Zahnkaries vorzubeugen, sind beschrieben
in der
Europäischen Patentschrift 371 017 .
Außerdem
gibt es das US-Patent
US-A-5.352.440 .
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Therapeutische
Immunglobuline der vorliegenden Erfindung, die Schutzproteine enthalten,
welche wirksam gegen bakterielle Infektion oder Karzinome sind,
sind vorgesehen. Monoklonale Antikörper mit therapeutischer Aktivität sind beschrieben
in den
US-Patenten Nr. 4,652,448 ,
4,443,549 und
5,183,756 .
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Immunglobuline
können
Bestandteil einer Zusammensetzung sein, die mit der Schleimhautoberfläche des
Tieres in Kontakt gebracht werden, und die Pflanzenmaterial und
ein Immunglobulin, das in der Lage ist, einen vorgewählten Liganden
zu binden, umfasst. Das vorhandene Pflanzenmaterial kann Folgendes
sein: Pflanzenzellwände,
Pflanzenorganellen, Pflanzenzytoplasmen, intakte Pflanzenzellen,
lebensfähige
Pflanzen oder dergleichen. Dieses Pflanzenzellenmaterial ist in
einem Verhältnis
von etwa 10.000 Gramm Pflanzenmaterial zu etwa 100 Nanogramm Immunglobulin
bis etwa 100 Nanogramm Pflanzenmaterial zu etwa 10 Gramm vorhandenes
Immunglobulin vorhanden. Das Pflanzenmaterial kann in einem Verhältnis von
etwa 10.000 Gramm Pflanzenmaterial je 1 Gramm Immunglobulin bis
etwa 100 Nanogramm vorhandenes Pflanzenmaterial je Gramm vorhandenes
Immunglobulin vorhanden sein. Das Pflanzenmaterial kann in einem
Verhältnis
von etwa 10.000 Gramm Pflanzenmaterial je Milligramm vorhandenes
Immunglobulin bis etwa 1 Milligramm vorhandenes Pflanzenmaterial
je 500 Milligramm vorhandenes Immunglobulin vorhanden sein.
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Die
Zusammensetzung, die die Immunglobuline enthält, kann eine therapeutische
Zusammensetzung sein. Die Zubereitung therapeutischer Zusammensetzungen,
die Polypeptide oder Proteine als Wirkstoffe enthalten, ist dem
Fachmann bekannt. Therapeutische Zusammensetzungen können flüssige Lösungen oder Suspensionen,
Feststoffe in solcher Form, dass sie sich für Auflösen oder Suspension in einer
Flüssigkeit
vor der Einnahme eignen, können
auch zubereitet werden. Das therapeutische Mittel kann auch emulgiert
werden. Der therapeutische Wirkstoff wird typischerweise mit anorganischen
und/oder organischen Trägern,
die pharmazeutisch unbedenklich und mit dem Wirkstoff verträglich sind,
vermischt. Die Träger
sind typischerweise physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe, die
mehr oder weniger inerte Substanzen umfassen, wenn sie der therapeutischen
Zusammensetzung hinzugefügt
werden, um der Zusammensetzung geeigneten Konsistenzen und Form
zu verleihen. Geeignete Träger
sind zum Beispiel Wasser, Salzlösung,
Dextrose, Glycerin und dergleichen und Kombinationen davon. Darüber hinaus
kann, falls erwünscht, die
Zusammensetzung geringere Mengen von sonstigen Bestandteilen wie
Netzmitteln oder Emulgatoren und pH-Puffermitteln enthalten, die
die Wirksamkeit der Wirkstoffe verbessern. Therapeutische Zusammensetzungen,
die Träger
enthalten, die einen Nährwert
haben, sind ebenfalls vorgesehen.
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Wenn
eine Zusammensetzung, die ein Immunglobulin enthält, das ein Schutzprotein umfasst,
auf den Zähnen
oder im Maul eines Säugers
aufgetragen werden soll, kann jedes geeignete Verfahren zur Anwendung kommen.
Verfahren zum Auftragen eine solche Zusammensetzung auf den Zähnen sind
dem Fachmann bekannt, und es werden verschiedene Materialien für eine Vielzahl
von Zwecken verwendet. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung direkt
auf dem Zahn aufgetragen werden, indem die Oberfläche des
Zahns mit dieser Zusammensetzung bestrichen wird. Alternativ kann
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung in eine Zahnpasta,
ein Mundwasser, einen Kaugummi, eine Lutschtablette oder ein Gel
eingebracht sein, was darin resultiert, dass sie auf die Zähne aufgetragen
wird. Bei einigen Formulierungen kann es erwünscht sein, den Kontakt der
Zusammensetzung und damit des Immunglobulins, das das Schutzprotein
aufweist, mit der Zahnoberfläche
zu verlängern.
Formulierungen für
diesen Zweck sind dem Fachmann bekannt und umfassen solche Formulierungen,
die in verschiedenen Zahnschienen angebracht werden, die zur Abdeckung
des Zahns benutzt werden, und in anderen Dentalvorrichtungen, die
für die
Korrektur verschiedener Zuständen
bei den Zähnen
benutzt werden.
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Die
exakte Menge einer Zusammensetzung, die bei jeder spezifischen Anwendung
auf die Zähne
aufgetragen werden muss, ist nicht entscheidend, da eine derartige
Behandlung einfach nach einem bestimmten Intervall wiederholt werden
kann. Zum Beispiel würden
Zusammensetzungen, die in Zahnpasta vorhanden sind, jedes Mal bei
Verwenden der Zahnpasta aufgetragen, was typischerweise zweimal
am Tag erfolgt. Zum Beispiel können
in der Größenordnung
von 10 bis 100 Mikrogramm eines Immunglobulins, das ein Schutzprotein
aufweist, bei jeder Gelegenheit, wenn die Zusammensetzung auf den
Zahn aufgetragen wird, auf jeden Zahn aufgetragen werden. Dies darf
jedoch in keiner Weise als eine Begrenzung einer Größenordnung,
die während
irgendeiner spezifischen Anwendung aufgetragen werden darf, betrachtet
werden, da Anwendungen einer Zusammensetzung, die mehr oder weniger
Immunglobulin der vorliegenden Erfindung enthält, ohne nachteilige Wirkungen
eingesetzt werden können.
Die Anwendung wesentlich geringerer Konzentrationen eines Immunglobulins
der vorliegenden Erfindung würde
früher
oder später zu
einer Reduzierung des Schutzes führen,
der durch eine solche Formulierung bereitgestellt wird.
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Die
genaue Formulierung der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann variieren und ist abhängig
vom Auftragsverfahren, das zur Anwendung kommen soll, und von der
Häufigkeit
der Anwendung. Gewöhnlich
kann jede Formulierung in Frage kommen, die einen adäquaten pH-Wert
aufweist und frei von Stoffen ist, die bewirken können, dass
das Immunglobulin, das das Schutzprotein der vorliegenden Erfindung enthält, unwirksam
wird. Zum Beispiel können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als einfache wässrige Lösung aufgetragen
werden, in der die Zusammensetzung eingebracht ist mit beliebigem
Anteil von 0,1 bis 10 Milligramm Immunglobulin je 100 Mikroliter
dieser Lösung.
Im Allgemeinen würde
eine solche Lösung
während
einer Zahnchirurgie in einer Menge von 1 bis 10 Mikroliter Lösung je
Zahn aufgetragen werden.
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Die
Formulierungen der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindungen,
die für
eine Selbstverabreichung vorgesehen sind, können variieren und werden unter
Berücksichtigung
der Anwendungshäufigkeit des
spezifischen Produkts, in dem sie verwendet werden, formuliert.
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Eine
Zusammensetzung, die ein Immunglobulin enthält, kann ein Immunglobulinmolekül umfassen, das
immunspezifisch für
ein pathogenes Antigen ist. Als Erreger wird jeder Organismus bezeichnet,
der eine Krankheit in einem anderen Organismus hervorruft. Besonders
anwendbar sind Immunglobuline, die immunspezifisch für einen
pathogenen Schleimhautparasiten sind. Ein Schleimhautparasitantigen
ist auf einem Erreger vorhanden, der durch Schleimhautgewebe einen
Organismus invadiert oder mit Schleimhaut assoziierte Krankheiten
hervorruft. Pathogene Schleimhautparasiten umfassen Lungenpathogene,
nasale Pathogene, intestinale Pathogene, orale Pathogene und dergleichen.
Für eine
allgemeine Diskussion über
Pathogene, einschließlich
pathogener Schleimhautparasiten, siehe: Davis et al., Microbiology,
3rd ed., Harper and Row, Hagerstown, Md. (1980).
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Antikörper, die
immunspezifisch für
einen Erreger sind, können
mithilfe von standardmäßigen monoklonalen
Antikörperproduktionstechniken
hergestellt werden. Siehe: Antibodies: A Laborstory Manual, Harlow et
al., Hrsg., Cold Spring Harbor, N.Y. (1988). Die Gene, die für die variablen
Regionen der leichten Kette und der schweren Kette kodieren, können dann
unter Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion und entsprechend ausgewählter Primer
isoliert werden. Siehe: Orlandi et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA, 86:3833 (1989) und Huse et al., Science, 246:1275 (1989). Die
variablen Regionen werden dann in Pflanzenexpressionsvektoren eingefügt, wie
die Expressionsvektoren, die beschrieben sind von Hiatt et al.,
Nature, 342:76–78
(1989).
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Das
Immunglobulin kann immunspezifisch für einen pathogenen Darmerreger
sein. Besonders anwendbar sind Immunglobuline, die immunspezifisch
für solche
Darmpathogene sind wie Bakterien, Viren und Parasiten, die Krankheiten
im Magen-Darm-Trakt verursachen, wie E. coli, Salmonellae, Vibrio
cholerae, Salmonellae typhimurium, Shigella und H. pylori.
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Das
Immunglobulin, das das Schutzprotein aufweist, welches in der Zusammensetzung
vorhanden ist, kann ein Immunglobulinmolekül sein, das immunspezifisch
für ein
dentales Pathogen wie Streptococcus mutans und dergleichen ist.
Besonders anwendbar sind Immunglobuline, die immunspezifisch für ein Streptococcus
mutans-Antigen wie das von Immunglobulin erzeugte Hybridom 15B2
(ATCC No. HB 8510); das als European Collection of Animal cells
als Deposit No. 86031901 hinterlegte Hybridom; und der monoklonale
Antikörper
Guy's 13, der beschrieben
ist von Ma et al., Eur. J. Immunol., 24:131 (1994) und Smith and
Lehner, Oral Micro. Immunol., 4:153 (1989).
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Eine
passive Immunität
kann in einem Tier, wie einem Wirbeltier, z. B. Fischen, Vögeln, Reptilien,
Amphibien, oder in Säugern,
wie einem Menschen, einem Haustier, wie einem Wiederkäuer, einer
Kuh, einem Schwein, einem Pferd, einem Hund, einer Katze, und dergleichen,
erzeugt werden. Eine passive Immunität kann in einem erwachsenen
oder jungen Säuger
erzeugt werden.
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Eine
passive Immunität
kann in einem Tier, wie einem Säuger,
erzeugt werden, das abgestillt ist und deshalb nicht länger säugt. um
Milch von seiner Mutter zu erhalten. Die passive Immunität wird bei
einem solchen Tier erzeugt durch Verabreichung and das Tier einer
ausreichenden Menge von Zusammensetzung, die ein Immunglobulin e
enthält,
die ein Schutzprotein aufweist, das immunspezifisch für einen
vorgewählten
Liganden ist, um eine prophylaktische Konzentration des Immunglobulins
im Tier zu ergeben. Eine prophylaktische Konzentration eines Immunglobulins
ist eine Menge, die ausreicht, um einen vorhandenen Erreger zu binden
und zu verhindern, dass der Erreger eine erkennbare Krankheit im
Tier hervorruft. Die Menge der Zusammensetzung, die das Immunglobulin
enthält,
das erforderlich ist, um prophylaktische Konzentrationen zu ergeben,
variiert, wie dem Fachmann bekannt ist, in Abhängigkeit von der Größe des Tieres,
der Menge an vorhandenem Erreger, der Affinität des besonderen Immunglobulins
zum Erreger, der Effizienz, mit der das besondere Immunglobulin
an seinen aktiven Locus im Tier abgegeben wird und dergleichen.
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C. Pflanzenzellen, die ein Schutzprotein
enthaltende Immunglobuline enthalten
-
Der
Fachmann versteht, dass die Nukleotidsequenzen, die das Schutzprotein
und die einzelnen von Immunglobulin abgeleiteten schweren und leichten
Ketten und die J-Kette kodieren, typischerweise operativ verknüpft sind
mit einem Promotor und als Teil eines Expressionsvektors oder einer
Expressionskassette vorhanden sind.
-
Nachdem
die Gene der von Immunglobulin abgeleiteten schweren und leichten
Kette und J-Kette
isoliert sind, werden sie typischerweise operativ verknüpft mit
einem transkriptionalen Promotor in einem Expressionsvektor.
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Die
Expression der Bestandteile der gewählten Pflanze kann von einem
unabhängig
replizierenden Plasmid erfolgen oder von einem permanenten Bestandteil
des Chromosoms oder von einem beliebigen Abschnitt von DNA, der
vorübergehend
Transkripte ergibt, die die Bestandteile kodieren. Das Einbringen
der Bestandteile des Komplexes kann durch direkte DNA-Transformation
erfolgen, durch ballistische Transformation oder vermittelt durch
einen anderen Organismus, wie zum Beispiel durch die Wirkung rekombinanter
Agrobakterien, erfolgen. Die Expression von Proteinen in transgenen
Pflanzen erfordert in der Regel ein gleichzeitiges Einbringen eines
adäquaten
Promotorelements und Polyadenylierungssignals. In einer Ausführungsform
der Erfindung führt
das Promotorelement potenziell zu einer konstitutiven Expression
der Bestandteile in allen Zellen der Pflanze. Eine konstitutive
Expression, die in den meisten oder allen Zellen auftritt, stellt
sicher, dass Vorläufer
das gleiche zelluläre
Endomembransystem belegen können,
wie erforderlich sein kann, damit ein Zusammenfügen stattfindet.
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Expressionsvektoren,
die mit den Pflanzenzellen kompatibel sind, werden für die Expression
der Gene der vorliegenden Erfindung benutzt. Typische Expressionsvektoren,
die für
die Expression von Genen in Pflanzen anwendbar sind, sind dem Fachmann
bekannt und umfassen Vektoren, die von Tumor-induzierendem (Ti-)Plasmid
von Agrobacterium tumefaciens abgeleitet sind, wie beschrieben von
Rogers et al., Meth. in Enzymol., 153:253–277 (1987). Es sind jedoch
auch mehrere andere Expressionsvektorsysteme bekannt, die in Pflanzen
funktionieren. Siehe zum Beispiel: Verma et al., PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 87/00551 ; und
Cocking and Davey, Science, 236:1259–1262 (1987).
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Die
Expressionsvektoren gemäß der vorstehenden
Beschreibung enthalten Expressionskontrollelemente einschließlich des
Promotors. Die zu exprimierenden Gene sind operativ mit dem Expressionsvektor verknüpft, um
die RNA-Polymerasebindung und Synthese des gewünschten Polypeptid kodierenden
Gens zu lenken. Anwendbar bei der Expression der Gene sind Promotoren,
die induzierbar, viral, synthetisch, konstitutiv und reguliert sind.
Die Wahl des Expressionsvektors und schließlich, mit welchem Promotor
eine Nukleotidsequenz kodierender Teil des Immunglobulins der vorliegenden
Erfindung operativ verknüpft
ist, ist, wie dem Fachmann bekannt ist, direkt abhängig von
den erwünschten
funktionalen Eigenschaften, z. B. der Lokalisierung und der zeitlichen
Abstimmung der Expression und der zu transformierenden Wirtszelle,
denn dies sind mit der Technik der Konstruktion rekombinanter DNA-Moleküle einhergehenden
Einschränkungen.
Jedoch ist ein Expressionsvektor, der bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung anwendbar ist, in der Lage zur Steuerung
der Replikation und vorzugsweise auch der Expression des Polypeptid
kodierenden Gens, das in dem DNA-Segment enthalten ist, mit dem
es operativ verknüpft
ist.
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Der
Expressionsvektor, der zur Expression der Gene verwendet wird, umfasst
einen Selektionsmarker, der in einer Pflanzenzelle wirksam ist,
vorzugsweise einen Medikamentenresistenzmarker. Ein bevorzugter Medikamentenresistenzmarker
ist das Gen, dessen Expression in einer Kanamycinresistenz resultiert,
d. h. das chimäre
Gen, das den Nopalinsynthasepromotor, Tn5 Neomycin-Phosphotranserferase
II und Nopalinsynthase 3' nicht-translatierte
Region enthält,
wie beschrieben von Rogers et al., in Methods For Plant Molecular Biologe,
a Weissbach and H. Weissbach, Hrsg., Academic Press Inc., San Diego,
CA, USA (1988). Ein anwendbarer Pflanzenexpressionsvektor ist im
Handel erhältlich
von Pharmacia, Piscataway, N.J., USA.
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Für die operative
Verknüpfung
von DNA mit Vektoren über
komplementäre über kohäsive Enden
ist eine Vielfalt von Verfahren entwickelt worden. Zum Beispiel
können
komplementäre
Homopolymerspuren dem einzusetzenden DNA-Segment der Vektor-DNA
hinzugefügt
werden. Der Vektor und das DNA-Segment werden danach durch Wasserstoffbindung
zwischen den homopolymeren Schwänzen
verbunden, um rekombinante DNA-Moleküle zu bilden.
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Alternativ
können
synthetische Linker, die eine oder mehrere Restriktionsendonuklease-Stellen enthalten,
für die
Verbindung des DNA-Segments mit dem Expressionsvektor verwendet
werden. Die synthetischen Linker werden durch Inkubation der stumpfendigen
DNA-Segmente mit einem großen Überschuss
an synthetischen Linkermolekülen
in Anwesenheit eines Enzym, das in der Lage ist, die Ligation stumpfendiger DNA-Moleküle, wie
Bakteriophage T4 DNA-Ligase zu katalysieren, an den stumpfendigen
DNA-Segmenten angebracht. Somit handelt es sich bei den Reaktionsprodukten
um DNA-Segmente, die synthetische Linkersequenzen an ihren Enden
tragen. Diese DNA-Segmente werden anschließend mit der entsprechenden
Restriktionsendonuklease gespalten und in einen Expressionsvektor
ligiert, der mit einem Enzym gespalten worden ist, das Enden erzeugt,
die mit denen des synthetischen Linkers kompatibel sind. Synthetische
Linker, die eine Vielfalt von Restriktionsendonuklease-Stellen enthalten,
sind im Handel erhältlich
von verschiedenen Quellen einschließlich New England BioLabs,
Beverly, MA., USA.
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Die
Nukleotidsequenzen, die das Schutzprotein und alle anderen der Immunglobuline
kodieren, werden in die gleiche Pflanzenzelle eingebracht, und zwar
entweder direkt oder durch Einbringen jedes der Bestandteile in
eine Pflanzenzelle und Regenerieren einer Pflanze und Kreuzhybridisieren
der verschiedenen Bestandteile, um die endgültige Pflanzenzelle zu erzeugen,
die alle erforderlichen Bestandteile enthält.
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Das
Einbringen der Nukleotidsequenzen, die die Bestandteile der Immunglobuline
der vorliegenden Erfindung kodieren, kann nach jedem beliebigen
Verfahren durchgeführt
werden. Zum Beispiel umfassen die Verfahren zum Einbringen von Genen
in Pflanzen eine von Agrobacterium vermittelte Transformation, Protoplasttransformation,
Gentransfer in Pollen, Injektion in reproduktive Organe und Injektion
in unreife Keime. Jedes dieser Verfahren weist ausgeprägte Vorteile
und Nachteile auf. Daraus ergibt sich, dass ein besonderes Verfahren
für das
Einbringen von Genen in eine spezifische Pflanzenart nicht notwendigerweise
das effizienteste Verfahren bei einer anderen Pflanzenart sein muss.
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Durch
Agrobacterium tumefaciens vermittelter Transfer ist ein viel angewendetes
System für
das Einbringen von Genen in Pflanzenzellen, das die DNA in das gesamte
Pflanzengewebe eingebracht und die Notwendigkeit einer Regeneration
einer intakten Pflanzen von einem Protoplasten umgangen werden kann.
Die Anwendung von durch Agrobacterium tumefaciens vermittelten Expressionsvektoren
für Einbringen
von DNA in Pflanzenzellen ist dem Fachmann bekannt. Siehe zum Beispiel
die Verfahren, die beschrieben sind von: Fraley et al., Biotechnology,
3:629 (1985) und Rogers et al., Methods in Enzymology, 153:253–277 (1987).
Darüber
hinaus ist die Integration von Ti-DNA ein relativ exaktes Verfahren,
das in einer geringen Anzahl von Änderungen resultiert. Die Region
der DNA, die transferiert werden soll, wird durch die Grenzsequenzen
definiert, und die Insertion der intervenierenden DNA in das Pflanzengenom
erfolgt in der Regel wie von Spielmann et al., Mol. Gen. Genet.,
205:34 (1986) und Jorgensen et al., Mol. Gen. Genet., 207:471 (1987)
beschrieben. Moderne Agrobacterium-Transformationsvektoren sind
fähig zur
Replikation in Escherichia coli ebenso wie in Agrobacterium, was
eine komfortable Bearbeitung gestattet, wie von Klee et al., in
Plant DNA Infectious Agents, T. Hohn and J. Schell, Hrsg., Springer-Verlag,
New York (1985) S. 179–203,
beschrieben. Neuerliche technologische Fortschritte in Bezug auf
Vektoren für
von Agrobacterium vermittelten Gentransfer haben zu Verbesserungen
der Anordnung von Genen und Restriktionsstellen in den Vektoren
geführt
und dadurch die Konstruktion von Vektoren mit der Fähigkeit
zur Expression verschiedener Polypeptid kodierender Genen erleichtert.
Die Vektoren, die von Rogers et al., Methods in Enzymology, 153:253
(1987) beschrieben sind, haben praktische Multi-Linker-Regionen,
die seitlich einen Promotor haben, und eine Polyadenylierungsstelle
für direkte
Expression insertierter Polypeptid kodierender Gene und eignen sich
für die
gegenwärtigen
Zwecke.
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Die
von Agrobacterium vermittelte Transformation von Blattscheiben und
anderen Gewebeteilen scheint auf Pflanzenarten beschränkt zu sein,
die Agrobacterium tumefaciens natürlich infiziert. Demzufolge hat
die von Agrobacterium vermittelte Transformation ihre größte Effizienz
in zweikeimblättrigen
Pflanzen. Allerdings lässt
sich auch eine Transformation von Asparagus mithilfe von Agrobacterium
durchführen.
Siehe zum Beispiel: Bytebier, et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 84:5345
(1987).
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Bei
den Pflanzen, bei denen die von Agrobacterium vermittelte Transformation
wirksam ist, ist dieses Verfahren die richtige Wahl aufgrund der
einfachen und definierten Art des Gentransfers. Allerdings scheinen nur
wenige einkeimblättrige
Pflanzen natürliche
Wirte für
Agrobacterium zu sein, obwohl transgene Pflanzen mithilfe von Agrobacterium-Vektoren
in Asparagus erzeugt worden sind, wie von Bytebier et al., Proc.
Natl. Acad. Sci., USA, 84:5345 (1987) beschrieben. Deshalb müssen kommerziell
wichtige Getreide wie Reis, Mais und Weizen durch die Anwendung
anderer Verfahren transformiert werden. Die Transformation von Pflanzenprotoplasten
kann mithilfe von Verfahren durchgeführt werden, die auf Calciumphosphatfällung, Polyethylenglycolbehandlung,
Elektroporation und Kombinationen dieser Verfahren basieren. Siehe
zum Beispiel: Potrykus et al., Mol. Gen. Genet., 199:183 (1985);
Lorz et al., Mol. Gen. Genet., 199:178 (1985); Fromm et al., Nature,
319:791 (1986); Uchimiya et al., Mol. Gen. Genet., 204:204 (1986);
Callis et al., Genes and Development, 1:1183 (1987); und Marcotte
et al., Nature, 335:454 (1988).
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Die
Anwendung dieser Systeme bei verschiedenen Pflanzenarten richtet
sich nach der Fähigkeit
zur Regeneration der spezifischen Pflanzenart von Protoplasten.
Anschauliche Verfahren für
die Regeneration von Getreide aus Protoplasten sind beschrieben
in: Fujimura et al., Plant Tissue Culture Letters, 2:74 (1985);
Toriyama et al., Theor Appl. Genet., 73:16 (1986); Yamada et al.,
Plant Cell Rep., 4:85 (1986) und Abdullah et al., Biotechnology,
4:1087 (1986).
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Für die Transformation
von Pflanzenarten, die sich nicht mit Erfolg von Protoplasten regenerieren
lassen, können
andere Verfahren zum Einbringen von DNA in intakte Zellen oder Gewebe
in Frage kommen. Zum Beispiel kann die Regeneration von Getreide
aus unreifen Keimen oder Explantaten wie von Vasil, Biotechnology,
6:397 (1988). beschrieben, durchgeführt werden. Darüber hinaus
kann auch die Partikelpistolen-Technik oder ein Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektil-Beschuss
angewendet werden. Bei der Anwendung einer solchen Technik wird
die DNA auf kleinen (0,525 μm)
Metallpartikeln, die auf Geschwindigkeiten von einem bis zu mehreren
Hundert Meter pro Sekunde beschleunigt werden, durch die Zellwand
in das Zytoplasma transportiert, wie von Klein et al., Nature, 327:70
(1987); Klein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 85:8502 (1988); und
McCabe et al., Biotechnology, 6:923 (1988) beschrieben. Die Metallpartikel
durchdringen mehrere Schichten von Zellen und ermöglichen
dadurch die Transformation von Zellen innerhalb der Gewebeexplantaten.
Metallpartikel sind mit Erfolg für
die Transformation von Maiszellen und zur Erzeugung fertiler, stabiler
Tabak- und Sojabohnenpflanzen benutzt worden. Die Transformation
von Gewebeexplantaten eliminiert die Notwendigkeit eines Wegs durch
eine Protoplaststufe, und dadurch beschleunigt sich die Produktion
transgener Pflanzen.
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DNA
kann auch durch direkten DNA-Transfer in Pflanzen eingebracht werden,
wie von Zhou et al., Methods in Enzymology, 101:433 (1983); D. Hess,
Intern Rev. Cytol., 107:367 (1987); und Luo et al., Plant Mol. Biol.
Reporter, 6:165 (1988) beschrieben. Die Expression von Polypeptid
kodierenden Genen kann durch Injektion der DNA in reproduktive Organe
einer Pflanze erfolgen, wie von Pena et al., Nature, 325:274 (1987) beschrieben.
DNA kann auch direkt in die Zellen unreifer Keime injiziert werden,
und die Rehydrierung der ausgetrockneten Keime wie beschrieben von
Neuhaus et al., Theor. Apl. Genet., 75:30 (1987); und Benbrook et al.,
in Proceedings Bio Expo 1986, Butterworth, Stoneham, MA, S. 27–54 (1986).
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Die
Regeneration von Pflanzen von sowohl Einzelpflanzenprotoplasten
als auch verschiedenen Explantaten ist dem Fachmann bekannt. Siehe
zum Beispiel: Methods for Plant Molecular Biology, A. Weissbach and
H. Weissbach, Hrsg., Academic Press, Inc., San Diego, CA, USA (1988).
Dieser Regenerations- und Züchtungsprozess
umfasst die Schritte einer Auswahl von Transformant-Zellen und -Sprossen,
Bewurzelung der Transformant-Sprosse und Züchtung der Pflänzchen in
Erde.
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Die
Regeneration von Pflanzen, die das mithilfe von Agrobacterium tumefaciens
von Blattexplantaten eingebrachte Fremdgen enthalten, kann durchgeführt werden,
wie von Horsch et al., Science, 227:1229–1231 (1985) beschrieben. Bei
diesem Vorgang erfolgt ein Züchten
der Transformanten in Anwesenheit eines Selektionsmittels und in
einem Medium, das die Regeneration von Sprossen in den Pflanzenarten,
die transformiert werden, induziert, wie beschrieben von Fraley
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 80:4803 (1983). Dieser Vorgang
ergibt typischerweise Sprosse innerhalb von zwei bis vier Wochen,
und diese Transformant-Sprosse werden dann auf ein entsprechendes
Wurzelbildung-induzierendes Medium übertragen, das das Selektionsmittel und
ein Antibiotikum, um ein Bakterienwachstum zu verhindern, enthält. Transformant-Sprosse,
die in Anwesenheit des Selektiermittels bewurzelt werden, um Pflänzchen zu
bilden, werden danach in Erde transplantiert, um eine Produktion
von Wurzeln zu ermöglichen.
Diese Vorgänge
variieren in Abhängigkeit
von der jeweils eingesetzten Pflanzenart, und solche Variationen
sind dem Fachmann bekannt.
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Die
Immunglobuline können
in jeder beliebigen Pflanzenzelle erzeugt werden, einschließlich Pflanzenzellen,
die von Pflanzen abgeleitet sind, die zweikeimblättrig oder einkeimblättrig, Solanaceen-,
Alfalfa-, Leguminosen- oder Tabakpflanzen sind.
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Transgene
Pflanzen können
aus allen sexuell kreuzbaren Pflanzenarten erzeugt werden, die nach
einem beliebigen, dem Fachmann bekannten Verfahren transformiert
werden können.
Anwendbare Pflanzenarten sind zweikeimblättrige (dikotyle) Pflanzen,
einschließlich
Tabak, Tomate, Leguminosen, Alfalfa, Eiche und Ahorn; einkeimblättrige (monokotyle)
Pflanzen, einschließlich
Gräsern,
Mais, Getreide, Hafer, Weizen und Gerste; und niedere Pflanzen,
einschließlich
Nacktsamern, Koniferen, Schachtelhalmen, Bärlappen, Lebermoosen, Hornmoosen,
Algen, Gametophyten, Sporophyten von Pteridophyten.
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Die
Pflanzenzellen der vorliegenden Erfindung können, zusätzlich zum Schutzprotein und
der von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette, auch eine Nukleotidsequenz
enthalten, die eine von Immunglobulin abgeleitete leichte Kette
kodiert, welche mindestens einen Abschnitt einer Antigenbindungsdomäne hat.
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Die
Pflanzenzellen der vorliegenden Erfindung können eine Antigenbindungsdomäne aufweisen,
die in der Lage ist, an ein Antigen von S. mutans Serotypen a, c,
d, e, f, g und h (S. mutans c, e und f und S. sobrinus Serotypen
d und g nach neuer Nomenklatur) auf den von Immunglobulin abgeleiteten
schweren und leichten Ketten zu binden. Die Antigenbindungsdomäne, die
in diesen Pflanzenzellen vorhanden ist, kann auch fähig sein,
an die zuständigen
pathogenen Schleimhautparasiten zu binden und Zahnkaries vorzubeugen.
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Die
Pflanzenzellen der vorliegenden Erfindung können Bestandteil einer Pflanze
sein und von einem der folgenden Pflanzentypen stammen: zweikeimblättrige,
einkeimblättrige,
Solanaceen-, Alfalfa-, Tabak- oder anderem Pflanzentyp.
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D. Zusammensetzungen, die Schutzproteine
enthaltende Immunglobuline enthalten
-
Zusammensetzungen
von Bedeutung, die Immunglobuline der vorliegenden Erfindung und
Pflanzenmakromoleküle
enthalten, werden beschrieben. Typischerweise sind diese Pflanzenmakromoleküle abgeleitet von
jeder beliebigen Pflanze, die in der vorliegenden Erfindung anwendbar
ist. Die Pflanzenmakromoleküle sind
zusammen mit einem Immunglobulin zum Beispiel in einer Pflanzenzelle,
in einem Extrakt aus einer Pflanzenzelle oder in einer Pflanze vorhanden.
Typische Pflanzenmakromoleküle
die mit Immunglobulinen in einer Zusammensetzung assoziiert sind,
sind Ribulosebiphosphatcarboxylase, Lichtsammelkomplex, (LH6)-Farbstoffe,
sekundäre
Metaboliten oder Chlorophyll. Die Zusammensetzungen können ein
Immunglobulin enthalten, das in einer Konzentration von zwischen
1 % und 99 % der Masse ohne Wasser vorhanden ist. Andere bevorzugte
Zusammensetzungen umfassen Zusammenzusammensetzungen, in denen die
Immunglobuline in einer Konzentration von zwischen 1 % und 50 %
der Masse ohne Wasser vorhanden sind. Weitere Zusammensetzungen
umfassen Immunglobuline in einer Konzentration von zwischen 1 %
und 15 % der Masse ohne Wasser.
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Die
Zusammensetzungen können
Pflanzenmakromoleküle
in einer Konzentration von zwischen 1 % und 99 % der Masse ohne
Wasser enthalten. Typischerweise besteht die in der Zusammensetzung
vorhandene Masse, aus Pflanzenmakromolekülen und Immunglobulinen. Wenn
die Immunglobuline in einer höheren oder
niedrigeren Konzentration vorhanden sind, variiert die Konzentration
der Pflanzenmakromoleküle
umgekehrt. Die Zusammensetzung von Pflanzenmakromolekülen kann
in einer Konzentration von zwischen 50 % und 99 % der Masse ohne
Wasser vorhanden sein. In einigen Zusammensetzungen sind die Makromoleküle in einer
Konzentration von zwischen 75 % und 99 % der Masse ohne Wasser vorhanden.
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Eine
Zusammensetzung von Bedeutung kann Alles oder einen Teil von Folgendem
umfassen: eine schwere IgA-Kette, eine kappa- oder lambda-Kette,
eine J-Kette. Diese Bestandteile bilden einen Komplex und sind,
wie vorstehend definiert, am Schutzprotein angebracht. Die Zusammensetzung
enthält
auch von einer Pflanze abgeleitete Moleküle. Diese Zusammensetzung kann
auch nach einem Extraktionsvorgang, der einen funktionalen Antikörper und
von Pflanze abgeleitete Moleküle
ergibt, erhalten werden.
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Das
Extraktionsverfahren umfasst die Schritte des Anbringens einer Kraft
bei einer Pflanze, die den Komplex enthält, wobei der apoplastische
Raum der Pflanze aufgebrochen wird und den Komplex freigibt. Die Kraft
umfasst Scheren, ausgedrückt
in dyn/cm2, als primäres Verfahren für das Freisetzen
der apoplastischen Flüssigkeit.
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Die
ganze Pflanze oder das Pflanzenextrakt enthält eine Beimischung von Antikörper und
verschiedenen anderen Makromolekülen
der Pflanze. Die Makromoleküle,
die in der Beimischung enthalten sind, umfassen Ribulosebiphosphatcarboxylase
(RuBisCo) oder Fragmente von RuBisCo. Ein anderes Makromolekül ist LHCP.
Ein anderes Molekül
ist Chlorophyll.
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Scherkraft
ist eine anwendbare Komponente der Gesamtkraft, die an der Pflanze
zum Aufbrechen der apoplastischen Räume angebracht wird. Andere
Typen von Kräften
können
auch einbezogen werden, um die Scherwirkung zu optimieren. Direkter
Druck, zum Beispiel, gemessen in lbs/in2,
kann die Wirkung des für
die Anbringung der Scherkraft benutzten Gerätes verstärken. Gewöhnlich angewandte Homogenisiertechniken, die
nicht für
die Extraktion von Antikörpern
geeignet sind, arbeiten mit schnell laufenden Flügeln oder Zylindern, die schlagartig
alle Pflanzenstrukturen zerstören.
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Zusammensetzungen
können
ein Immunglobulin und von einer zweikeimblättrigen oder einkeimblättrigen,
Solanaceen-, Alfalfa-, Tabak- oder anderen Pflanze abgeleitete Pflanzenmoleküle enthalten.
Die in den Zusammensetzungen vorhandenen Pflanzenmoleküle können Ribulosebiphosphatcarboxylase,
Lichtsammelkomplex, Farbstoffe, sekundäre Metaboliten, Chlorophyll
oder andere Pflanzenmoleküle
sein.
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Andere
anwendbare Verfahren für
die Zubereitung einer Zusammensetzung, die ein Schutzprotein enthaltende
Immunglobuline enthält,
umfassen eine Extraktion von Schutzprotein mithilfe verschiedener
Lösungsmittel
und ein Beaufschlagen des Pflanzenmaterials mit Vakuum. Die Zusammensetzungen
können Pflanzenmakromoleküle in einer
Konzentration von zwischen 1 % und 99 % der Masse ohne Wasser enthalten.
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Therapeutische
Zusammensetzungen, die Immunglobuline und Pflanzenmakromoleküle enthalten, können erzeugt
werden durch Bearbeitung einer Pflanze in Form von Scheren eines
Teils dieser Pflanze unter Druck, so dass eine Pulpe produziert
wird, die das therapeutische Immunglobulin und Pflanzenmakromoleküle in einer
vom Apoplast oder Symplast abgeleiteten Flüssigkeit, die auch das von
der festen Pflanze abgeleitete Material enthält, enthält. Die weitere Bearbeitung
kann durch Trennen des von der festen Pflanze abgeleiteten Materials
von der von der Pflanze abgeleiteten Flüssigkeit, die die Immunglobuline
enthält,
erfolgen. Das Ausgangsmaterial für
einen solchen Vorgang kann Pflanzenblätter, -stiele, -wurzeln, -knollen,
-samen oder die ganze Pflanze umfassen. Typischerweise erfolgt diese
Bearbeitung in einer mechanischen Vorrichtung, die Flüssigkeit
aus dem Apoplast oder Symplast der Pflanze herauslöst. Zusätzliche
Bearbeitungsschritte können Trennen
des von der ganzen Pflanze abgeleiteten Materials von der Flüssigkeit
mittels Zentrifugieren, Ablagerung, Ausflockung oder Filtration.
Der Fachmann versteht, dass diese Trennverfahren in einem Entfernen
des von der ganzen Pflanze abgeleiteten Materials aus der Flüssigkeit
einschließlich
der Immunglobuline. Die Verfahren können Immunglobuline produzieren,
die ein Schutzprotein und eine von Immunglobulin abgeleitete schwere
Kette, die Domänen
oder Abschnitte von Immunglobulin-alphakette und Immunglobulin-gamma-Kette umfasst,
umfasst. Die Verfahren können
Immunglobuline produzieren, die ein Schutzprotein und eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, die Domänen oder Abschnitte von Immunglobulin-kappa-Kette
und Immunglobulin-lambda-Kette umfasst, umfasst.
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Die
Verfahren sind einsetzbar bei Pflanzenzellen oder Teilen einer Pflanze.
Die Verfahren können
auch Verfahren enthalten, die ein Züchten der Pflanze umfassen.
Die Verfahren können
bei jeder Pflanze einschließlich
zweikeimblättrigen
oder einkeimblättrigen
Pflanzen, Solanaceen, Leguminosen, Alfalfa oder Tabak eingesetzt
werden. Die Verfahren können
benutzt werden für
die Extraktion von Immunglobulinen aus einem Teil einer Pflanze,
wie einem Blatt, Stiel, einer Wurzel, Knolle, Samen, einer Frucht
oder aus einer ganzen Pflanze. Die Verfahren können eine mechanische Vorrichtung
zum Scheren der Pflanzen einbeziehen, um Flüssigkeit aus dem Apoplast oder
Symplast der Pflanze herauszulösen.
Die Pflanzenpulpe kann durch eine Anwendung einer der folgenden
Verfahren: Zentrifugieren, Ablagerung, Ausflockung oder Filtration,
getrennt werden, um festes Pflanzenmaterial zu entfernen.
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E. Verfahren zur Produktion von Schutzproteinen
enthaltenden Immunglobulinen
-
Verfahren
zur Produktion von Immunglobulinen, die ein Schutzprotein enthalten,
können
folgende Schritte umfassen:
- (a) Einbringen
eines Expressionsvektors, der eine Nukleotidsequenz enthält, die
ein operativ mit einem transkriptionalen Promotor verknüpftes Schutzprotein
kodiert, in eine Pflanzenzelle; und
- (b) Einbringen eines Expressionsvektors, der eine Nukleotidsequenz
enthält.
die eine von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette, die mindestens
einen Teil einer operativ mit einem transkriptionalen Promotor verknüpften Antigenbindungsdomäne enthält, kodiert,
in die gleiche Pflanzenzelle.
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Die
Verfahren können
ein Einbringen einer Nukleotidsequenz, die eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, die mindestens einen Teil einer operativ
mit einem transkriptionalen Promotor verknüpften Antigenbindungsdomäne kodiert,
in die Pflanzenzelle, die den Expressionsvektor mit den Nukleotidsequenzen
für das
Schutzprotein und die von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette
enthält,
umfassen. Die Verfahren können
auch ein Einbringen eines mit einer Nukleotidsequenz, die eine J-Kette
kodiert, operativ verknüpften
Promotors in eine Zelle, die bereits Nukleotidsequenzen und für ein Kodieren
eines Schutzproteins und einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren
Kette und einer von Immunglobulin abgeleiteten leichten Kette operativ verknüpften Promotors
umfassen. Dies resultiert in einer Zelle, die die Nukleotidsequenzen
enthält,
die mit Promotoren für
eine von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette und eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, J-Kette und ein Schutzprotein operativ
verknüpft
sind.
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Die
Pflanzenzellen können
als Teil einer wachstumsfähigen
Pflanze vorhanden sein. Besonders anwendbare Pflanzen für diese
Erfindung umfassen zweikeimblättrige,
einkeimblättrige,
Solanaceen-, Leguminosen-, Alfalfa-, Tomaten- und Tabakpflanzen.
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Die
Verfahren umfassen eine Produktion eines zusammengefügten Immunglobulins,
das schwere, leichte und J-Ketten und ein Schutzprotein innerhalb
einer eukaryotischen Zelle aufweist. Diese eukaryotische Zelle wird
durch Einbringen von Nukleotidsequenzen, die für Expression operativ verknüpft sind,
die eine von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette, welche mindestens
einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist, eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, welche mindestens einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist,
eine von Immunglobulin abgeleitete J-Kette und ein Schutzprotein
kodieren, in diese Zelle produziert. Diese Nukleotidsequenzen sind
operativ verknüpft
für Expression
durch Anbringen geeigneter Promotoren an jeder individuellen Nukleotidsequenz
oder an mehr als einer Nukleotidsequenz, wobei zwei Nukleotidsequenzen,
die verschiedene Moleküle
kodieren, hintereinander platziert werden.
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Die
eukaryotische Zelle, nach den gegenwärtigen Verfahren produziert,
die diese von Immunglobulin abgeleiteten schweren, leichten und
J-Ketten kodierenden Nukleotidsequenzen enthält, wird unter Bedingungen
erhalten, die diesen Molekülen
ein Reproduzieren und Zusammenfügen
zu einem Immunglobulin, das Schutzproteine der vorliegenden Erfindung
enthält,
ermöglicht.
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Verfahren
zur Produktion eines besonderen Immunglobulins oder einer Antigenbindungsdomäne oder von
Domänen
eines gegen Umgebungsbedingungen resistenten und stabileren Immunglobulins
können
realisiert werden, indem eine Nukleotidsequenz, die mindestens einen
Teil einer Antigenbindungsdomäne,
die von einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette abgeleitet
ist, in eine Nukleotidsequenz kodiert wird, die mindestens eine
von Immunglobulin abgeleitete α-
oder μ-Kette
abgeleitete Domäne
kodiert, um eine Nukleotidsequenz zu bilden, die eine chimäre von Immunglobulin
abgeleitete Kette kodiert. Diese Nukleotidsequenz, die die chimäre von Immunglobulin
abgeleitete schwere Kette kodiert, wird in eine eukaryotischen Zelle
exprimiert, die außerdem
mindestens ein anderes Molekül
enthält,
wie ein Schutzprotein, eine von Immunglobulin abgeleitete leichte
Kette, die mindestens einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist,
und eine von Immunglobulin abgeleitete J-Kette enthält. Die
Zelle kann alle diese Moleküle
enthalten, einschließlich
einer von Immunglobulin abgeleiteten Kette, die eine Antigenbindungsdomäne aufweist,
welche komplementär
zu der Antigenbindungsdomäne
ist, die auf der von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette vorhanden
ist. Dieses Verfahren ermöglicht
ein Zusammenfügen
der chimären
von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette und mindestens einem
anderen Molekül,
zum Beispiel der von Immunglobulin abgeleiteten leichten Kette,
die die komplementäre
Antigenbindungsdomäne
aufweist, und einer von Immunglobulin abgeleiteten J-Kette und dem
Schutzprotein, um ein Immunglobulin zu bilden, das das Schutzprotein
aufweist, das resistent gegen Umgebungsbedingungen ist.
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Diese
Immunglobuline sind resistent gegen Umgebungsbedingungen und somit
stabiler, wenn sie höheren
oder niedrigeren Temperaturen, hohem oder niedrigem pH-Wert, proteolytischen
Enzymen von hohen oder niedrigen Innenkonzentrationen oder anderen
rauen Bedingungen ausgesetzt werden. Solche rauen Bedingungen sind
typischerweise zu finden in natürlichen
Wasserquellen, im menschlichen Körper,
zum Beispiel im Darm und auf Schleimhautoberflächen, und auf der Oberfläche eines
Tieres wie eines Säugers.
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F. Chimäre, Schutzproteine enthaltende
Immunglobuline
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Immunglobuline
können
ein Schutzprotein enthalten, in dem die Immunglobulindomänen, die
schwere und leichte Ketten aufweisen, von verschiedenen Isotopen
von entweder Schwer- oder
Leichtketten-Immunglobulinen abgeleitet sind. Der Fachmann versteht,
dass durch Anwendung von Molekulartechniken diese Domänen eine ähnliche
Domäne
substituieren und ein Immunglobulin produzieren können, das
ein Hybrid zwischen zwei verschiedenen Immunglobulinmolekülen ist.
Diese chimären
Immunglobuline gestatten eine Konstruktion von Immunglobulinen,
die eine Auswahl verschiedener und erwünschter Eigenschaften, die
von verschiedenen Immunglobulindomänen vermittelt werden, besitzen.
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Chimäre Immunglobuline
können
schwere, leichte und J-Ketten umfassen, die weniger als eine ganze von
einem verschiedenen Modul abgeleitete Domäne enthalten. Die gleichen
Molekulartechniken können
angewendet werden, um solche chimären Immunglobuline zu produzieren.
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Immunglobuline
können
mindestens die CH1-, CH2-,
CH3-Domäne
des IgG, IgG1, IgG2A, Ig2GB, IgG3, IgA, IgE oder IgD der Maus enthalten.
Immunglobuline umfassen mindestens die Cμl-, Cμ2-, Cμ3- oder Cμ4-Domäne des IgM des Maus-Immunglobulins
können
Immunglobuline umfassen, die die Domänen Cε2, Cε3 und Cε4 von Maus-Immunglobulin IgE
umfassen.
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Chimäre Immunglobuline
können
von menschlichen Immunglobulinen abgeleitet sein. Diese chimären Immunglobuline
enthalten Domänen
von zwei verschiedenen Isotopen des menschlichen Immunglobulins. Solche
Immunglobuline können
Immunglobuline umfassen. die Immunglobulindomänen einschließlich der CH1-, CH2- oder CH3-Domäne
des IgG, IgG1, IgG2, IgG3, IgG4, IgA1, IgA2 oder IgD des Menschen
umfassen. Andere Immunglobuline können Immunglobuline umfassen,
die Domänen
von mindestens der Cμ1-,
CH2-, CH3- oder
GH4-Domäne
des IgM oder IgE des Menschen umfassen. Immunglobuline können Immunglobulindomänen enthalten,
die von mindestens zwei verschiedenen Isotopen von Säuger-Immunglobulinen
abgeleitet sind. Im Allgemeinen kann jedes der Säuger-Immunglobuline verwendet werden, wie
die folgenden Isotopen: jeder beliebige Isotyp des IgG, jeder beliebige
Isotyp des IgA, IgE, OgD oder IgM. Die Immunglobuline der vorliegenden
Erfindung enthielten mindestens eine der Domänen der konstanten Region von
zwei verschiedenen Isotopen von Säuger-Immunglobulin.
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Immunglobuline
können
Immunglobulindomänen
enthalten, die von zwei verschiedenen Isotopen von Nagerimmunglobulin
abgeleitet sind. Die Isotopen von Nagerimmunglobulin sind dem Fachmann
bekannt. Die Immunglobuline können
von Immunglobulin abgeleitete schwere Ketten enthalten, die mindestens
eine der folgenden Immunglobulindomänen aufweisen: die Domänen CH1, CH2 oder CH3 des IgG, IgG1, IgG2a, IgG2b, IgG3, IgA,
IgE oder IgD der Maus; die Domäne
CH1, CH2, CH3, CH4 des IgE oder
IgM der Maus; die Domäne CH1, CH2 oder CH3 des IgG, IgG1, IgG2, IgG3, Ig4, IgA1,
IgA2 oder IgD des Menschen; die Domäne CH1-,
CH2-, CH3-, CH4 des IgM oder IgE des Menschen; die Domäne CH1, CH2 oder CH3 eines Isotypen des Säuger-IgG, eines Isotypen von
IgA, IgE oder IgD; die Domäne
CH1-, CH2-, CH3-, CH4 des IgE
oder IgM des Säugers;
die Domäne
CH1, CH2 oder CH3 eines Isotypen des IgG, IgA, IgE oder
IgD des Nagers; die Domäne
CH1-, CH2-, CH3-, CH4 des IgE
oder IgM des Nagers; die Domäne
CH1, CH2 oder CH3 eines IgG des Tiers, eines Isotypen des
IgA, IgE oder IgD; und die Domäne
des IgE oder IgM des Tiers. Ein Versetzen oder Hinzufügen von
Proteindomänen,
die abgeleitet sind von Molekülen,
die Mitglieder der Immunglobulin-Superfamilie sind, ist möglich. Die
Moleküle,
die zur Immunglobulin-Superfamilie
gehören,
haben Aminosäurerestsequenz-
und Nukleinsäuresequenzhomologie
mit den Immunglobulinen. Die Moleküle, die Teil der Immunglobulin-Superfamilie sind,
können
durch Aminosäure-
oder Nukleinsäuresequenzhomologie
identifiziert werden. Siehe zum Beispiel: S. 361 in Immunoglobulin
Genes, Academic Press (1989).
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Tetratransgene Pflanzen:
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Eine
tetratransgene Pflanze besteht aus Zellen, bei denen in die Nukleinsäure dieser
Zelle oder Pflanze innerhalb der Zelle vier verschiedene Transgene,
von denen jedes ein unterschiedliches Polypeptid kodiert, eingefügt sind.
Diese Transgene unterscheiden sich voneinander darin, dass die Boten-RNA
und die von diesem Transgen produzierten Polypeptide sich von den
anderen der vier Transgene unterscheiden. Demzufolge beinhaltet
die Anzahl der Transgene, auf die Bezug genommen wird, keine Vielzahl
von Kopien des gleichen Transgens, wie normalerweise in transgenen
Organismen vorgefunden wird. Transgene Pflanzen haben vier Transgene,
die keine identischen Kopien von anderen Transgenen sind. Nicht
ausgeschlossen ist die Möglichkeit,
dass jedes der vier verschiedenen Transgene in mehrfachen Kopien
vorhanden sein kann. Dennoch sind mindestens vier separate Transgene,
die verschieden sind, in den Zellen der transgenen Pflanze vorhanden.
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Es
wird insofern auf vier verschiedene Transgene Bezug genommen, als
diese Transgene ein Polypeptid kodieren, das Bestandteil eines Multipolypeptidmoleküls ist.
Deshalb würde
jede individuelle Polypeptidkette eines Multipeptidmoleküls auf einem
Transgen innerhalb einer Zelle der transgenen Pflanze vorhanden sein.
Die Expression jedes individuellen, unterschiedlichen Polypeptids
des Multipeptidmoleküls
gestattet den verschiedenen Polypeptiden eine Assoziierung, um zusammen
das Multipeptidmolekül
innerhalb der transgenen Zellen vom Tier zu bilden. Demzufolge werden
von den vier verschiedenen Transgenen in jeder individuellen Zelle
keine Transgene umfasst, die Polypeptide kodieren, die nicht miteinander
assoziieren, um ein Multipeptidmolekül durchzuführen, Beispiele für solche
Transgene, die Moleküle
kodieren, die nicht miteinander assoziieren, sind Polypeptide für antibiotische
Resistenz, wie Kanamycin oder Neomycin oder Thymidinkinase.
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Die
Transgene, die in einer transgenen Pflanze vorhanden sind, können die
folgenden vier verschiedenen Polypeptide kodieren: ein Schutzprotein;
eine von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette, die mindestens
einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist; eine von Immunglobulin
abgeleitete leichte Kette, die mindestens einen Teil einer Antigenbindungsdomäne aufweist;
und eine von Immunglobulin abgeleitete J-Kette. Eines der Transgene,
die in der transgenen Pflanze vorhanden sind, kann eine chimäre von Immunglobulin
abgeleitete schwere, leichte oder J-Kette kodieren. Ein Transgen
der transgenen Pflanzen kann eine von Immunglobulin abgeleitete
schwere Kette, die mindestens zu einem Teil von entweder einem IgA-
oder einem IgM-Immunglobulin abgeleitet ist, kodieren. Transgene
Pflanzen, die Transgene enthalten, können mindestens einen Teil
der Aminosäuresequenz
kodieren, die von einer von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette
abgeleitet ist, welche von einer entweder von IgA- oder IgM-Immunglobulin
abgeleiteten schweren Kette abgeleitet ist.
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Immunglobuline,
die Immunglobulindomänen
enthaltende von Immunglobulin abgeleitete schwere oder von Immunglobulin
abgeleitete leichte Ketten enthalten, können so modifiziert werden,
dass die diese Domänen
weniger immunogen in einer spezifischen Art machen. Typischerweise
wird das Immunglobulinmolekül so
modifiziert, dass es insofern „humanisiert" ist, als es als
Immunglobulin des Menschen erscheint, obwohl es von verschiedenen
anderen Arten abgeleitet ist.
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Beispiele
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Die
nachstehenden Beispiele erläutern
die offenbarte Erfindung. Diese Beispiele sind in keiner Weise als
Einschränkung
der aus den Ansprüchen
hervorgehenden Erfindung zu betrachten.
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Beispiel 1. Konstruktion von DNA-Vektoren
für Expression
von Antikörpern
in Pflanzen
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a. Isolierung der Nukleotidsequenzen,
die das Immunglobulin Guy's
13 kodieren
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Eine
molekulare Klonierung der gamma- und kappa-Ketten des Anti-S. mutans-Antikörpers Guy's 13 wurde mithilfe
der von Ma et al., Eur. J. Immunol., 24:131 (1994) beschriebenen
Verfahren durchgeführt.
Kurz dargestellt, wurde mRNA aus der Hybridom-Zelllinie Guy's 13 extrahiert und
durch Standardverfahren in die cDNA konvertiert. Die cDNA wurde
dann mithilfe eines Paars von Oligonukleotiden, die spezifisch entweder zur
gamma- oder zur kappa-cDNA komplementär waren, amplifiziert. Die
Amplifikation wurde mit Taq 1 Polymerase unter Einsatz eines Thermozyklers
wie beschrieben katalysiert. Die amplifizierten cDNA wurden danach
mithilfe der geeigneten Restriktionsendonukleasen aufgeschlossen
und in einen Standard-Pflanzenexpressionsvektor in die entsprechenden
Restriktionsstellen ligiert. Im Schrifttum ist eine große Anzahl
von Beispielen über
solche Vektoren genannt, und die Vektoren sind allgemein zugänglich.
Ein Beispiel für
einen Vektor, der benutzt werden kann, ist der Vektor pBIN19.
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In
einer weiteren Serie von Untersuchungen wurde die cDNA in den bakteriellen
Vektor Bluescript kloniert. Dieses Konstrukt wurde benutzt, um die
Sequenz der gamma- und kappa-cDNA
mithilfe der Methoden von Maxam und Gilbert zu bestimmen.
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Die
Vorgänge
zum Klonieren der Antikörper-cDNA
unter Einbeziehung von PCR-Verfahren oder durch Konstruktion von
cDNA-Bibliotheken und nachfolgender Ligierung der erhaltenen cDNA
in entsprechende Vektoren sind übliche
Verfahren, die dem Fachmann mit gewöhnlichen Kenntnissen auf diesem
Gebiet geläufig sind.
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b. Hybrid-cDNA, die die variable Region
einer schweren Kette Guy's
13, einen Teil der konstanten Region der gamma-Kette und einen Teil
der konstanten Region der alpha-Kette,
kodieren
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Diese
Konstrukte wurden gemäß Beschreibung
in Ma et al., Eur. J. Immunol., 24:131 (1994) synthetisiert und
in die entsprechenden Pflanzenexpressionsvektoren ligiert, wie vorstehend
beschrieben. Das fertige Konstrukt hatte folgende Struktur: Variable
Region von Guy's
13-(IgG1 CH1)-(IgG1 CH2)-(IgA
CH2)-(IgA CH3), bezeichnet
als IgG2A-Schwerkette, und variable Region von Guy's 13-(IgG1CH1)-(IgACH2)-(IgACH3).
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c) Das Schutzprotein und die J-Kette
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Der
klonierte Kaninchen-Polyimmunglobulinrezeptor (pIgR) cDNA ist beschrieben
von Mostov, Nature, 308:37 (1984) und in 8 gezeigt.
Der Schutzproteinteil wurde durch PCR-Amplifizierung eines Teils
der Nukleotidsequenz, die für
den (pIgR) kodiert, und Ligieren in entsprechende Pflanzenexpressionsvektoren,
wie vorstehend beschrieben, erlangt. Der Schutzproteinteil des in
diesen Konstrukten verwendeten pIgR umfasste das Codon für Aminosäure Nummer
1 bis zum Codon für
die Aminosäure
Nummer 606. Das Verfahren für
die Durchführung
dieser Konstruktion ist dem Fachmann bekannt, und die Oligonukleotide
können
durch Verwenden der pIgR-Nukleinsäuresequenz gewählt werden.
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d) cDNA, die aglycosylierte Ableitungen
von konstanten Regionen von schweren Ketten kodieren
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Mutagenesevorgänge wurden
nach einem der beiden Stratagene-Protokolle durchgeführt. In
jedem Fall (d. h. konstante alpha-Region oder Schutzprotein) wurde
das Codon für
das Asparagin, das als Attachment-Site für Kohlenhydrate benutzt wurde,
gegen ein Codon für
Histidin ausgetauscht.
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Beispiel 2. Produktion von transgenen
Pflanzen, die therapeutische Antikörper exprimieren
-
Pflanzen
und Pflanzenzellen, die ein Schutzprotein enthaltende Immunglobuline
enthalten, wurden auf folgende Weise produziert.
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a) Transfer von Vektoren an Agrobacterium
tumefaciens
-
Die
Pflanzentransformation wurde mithilfe von Agrobacterium tumefaciens
durchgeführt.
E. coli DH5α, die
den rekombinanten pMON530 Pflanzenexpressionsvektor trugen, wurden
mit Agrobacterium in Anwesenheit eines Hilfsstamms (pRK2013) gepaart,
um Transferfunktionen bereitzustellen. Alternativ wurde pMON530 Plasmid
DNA durch direkte Transformation in Agrobakterien eingebracht. Bei
diesem Vorgang wurde der Agrobakterienstamm zuerst über Nacht
bei 28 °C
in YEP-Medium kultiviert. 2 ml der Übernachtkultur wurde zur Animpfung
von 50 ml YEP verwendet und bis zu einer OD600 von 1,0
kultiviert. Die Zellen wurden danach auf 4 °C gekühlt, durch Zentrifugieren pelletiert
und in 1 ml eiskaltem 20 mM CaCl2 resuspendiert. Etwa 1 μg DNA wurde
zu Teilmengen von 0,1 ml der eiskalten Zellen hinzugefügt. Die
Zellen wurden dann durch Eintauchen in flüssigen Stickstoff oder in ein
Trockeneis-Ethanolbad rasch gefroren. Die Zellen wurden durch Inkubation bei
37 °C während 5
Minuten aufgetaut, im Anschluss daran wurde 1 ml YEP-Medium hinzugefügt. Die
Zellen durften während
2–4 Stunden
bei schonendem Durchschütteln
inkubieren. Individuelle Kolonien, die den rekombinanten Vektor
enthielten, wurden durch Inkubation auf YEP-Agarplatten, die das
entsprechende Antibiotikum enthielten, isoliert.
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Agrobakterien,
die pMON530 enthielten, wurden in Kanamycin, Spectinomycin und Chloramphenicol enthaltenden
Medien kultiviert. Danach wurden kleine Segmente von Tabakblättern mit
dem Agrobacterium während
2 Tagen co-kultiviert, wonach die Blattsegmente auf Platten transferiert
wurden, die Carbenicillin enthielten, um das Agrobacterium zu töten. Die
Regeneration der transformierten Blattzellen zu ganzen Pflanzen konnte
in Anwesenheit einer Kanamycin-Auswahl stattfinden, bis die Pflanzen
fähig waren,
in Erde zu wachsen.
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b) Regeneration von transformierten Tabak-
und Petunienpflanzen
-
Blätter von
im Treibhaus gezüchteten
Tabak- oder Petunienpflanzen wurden in 20 Vol.-% Chlorox-Bleiche,
0,1 % Natriumdodecylsulfat bei Raumtemperatur während 8 Minuten sterilisiert.
Die Blätter
wurden danach kurz in 70-%-Ethanol abgespült und danach in sterilen Petriplatten
trocknen gelassen.
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Blattscheiben
von ungefähr
0,5 cm Durchmesser wurden mit einem sterilen Locher entfernt und
auf Agarplatten, die MS 10-Medium (MS 10-Medium/l: 4,4 g „Murashige
and Skoog Basal Salts with minimal Organics" (Sigma #M68991, 30 g Sukrose, 0,2 mg
Naphthalenessigsäure,
2 mg Benzylaminopurin, 0,1 mg Nikotinsäure, 0,1 mg Pyridoxin, 0,1
mg Thiamin, 10 g Agar, pH-Wert 5,7 mit KOH)) platziert.
-
Eine
2 ml-Teilmenge einer Suspension aus Agrobacterium in LB (ungefähr 1 × 102 Agrobakterien/ml) wurde
danach den Blattstücken
hinzugefügt.
Alle Flächen
der Blattscheiben wurden mit Agrobakterien in Berührung gebracht, überschüssige Flüssigkeit
wurde von der Platte abgegossen, und die Scheiben wurden mit den
Bakterien während
2 Tagen bei Raumtemperatur co-kultiviert. Danach wurden die Scheiben
auf Agarplatten, die MS10-Medium, (MS10-KC) enthielten, übertragen.
Die Regeneration wurde andauern gelassen, mit wöchentlichem Transfer von Scheiben
auf frische MS10-KC-Platten, bis Regenerationssprosse sichtbar waren.
Die Sprosse wurden danach auf Agarplatten, die MSO-KC-Medium enthielten
(MSO-KC/l: 4,4 g „Murashige
and Skoog Basal Salts with minimal Organics" (Sigma #M68991, 30 g Sukrose, 1 mg
Nikotinsäure,
1 mg Pyridoxin, 0,1 mg Thiamin, 50 μg/ml Kanamycin und 250 μg/ml Carbenicillin,
10 g Agar, pH-Wert 5,7 mit KOH)) übertragen.
-
Nach
Bewurzelung, wurden die Pflänzchen
in Erde übertragen
und bis zur Reife kultiviert.
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c) Regeneration von transformierten Alfalfapflanzen
-
Alfalfa-Trifoliate
wurden von einer im Treibhaus kultivierten Pflanze geschnitten und
in 20 % Chlorox-Bleiche, 0,1 % Natriumdodecylsulfat bei Raumtemperatur
während
8 Minuten sterilisiert. Die Trifoliate wurden danach kurz in 70-%-Ethanol
abgespült
und danach in sterilen Petriplatten trocknen gelassen.
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Blattstücke von
ungefähr
1 cm × 4
cm wurden mit einem sterilen Skalpell geschnitten und auf Agarplatten,
die B5H-Medium (B5H-Medium/l: 3,1 g „Gamborg's powdered medium" (Sigma #G5893), 500 mg KNO3, 250 mg
MgSO4 7H20, 30 g Sukrose, 500 mg Prolin, 1 mg 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, 100 μg Kinetin,
100 mg Inositol, 1 mg Nikotinsäure,
1 mg Pyridoxin, 10 mg Thiamin, 10 g Agar, 30 ml Stamm-Aminosäuren, pH-Wert
5,7 mit KOH; Stamm-Aminosäuren
bestehen aus 26,6 g L-Glutamin, 3,32 g Serin, 16,8 mg Adenin, 333
mg Glutathion/l und werden nach dem Autoklavieren, wenn das Medium
eine Temperatur von ungefähr
50 °C hat,
hinzugefügt.
-
Den
Blattstücken
wurde danach 2 ml einer Suspension von Agrobacterium in LB (ungefähr 1 × 108 Agrobacteria/ml) hinzugefügt. Alle
Flächen
der Blattstücke
wurden mit Agrobakterien in Berührung
gebracht, überschüssige Flüssigkeit
wurde von der Platte abgegossen, und die Blätter wurden mit den Bakterien
während
2 Tagen bei Raumtemperatur co-kultiviert. Danach wurden die Blattstücke auf
Agarplatten, die B5H-Medium, 25 μg/ml
Kanamycin und 250 μg/ml
Carbenicillin (B5H-KC) enthielten, übertragen. Die Regeneration wurde
andauern gelassen, mit wöchentlichem
Transfer von Blattstücken
auf frische B5H-KC-Platten, bis somatische Keime sichtbar waren.
Die Keime wurden danach auf Agarplatten, die BI02Y- Medium (BI02Y-KC/ml: 25
ml Makronutrienten, 10 ml Mikronutrienten, 25 ml Eisen, 1 ml Vitamine,
1 ml Aminosäuren,
2 g Hefeextrakt, 100 mg Myo-Inositol, 30 g Sukrose, 10 g Agar, 25
mg Kanamycin, 250 mg Carbenicillin, pH-Wert 5,9 mit KOH; Makronutrienten
bestehen aus 40 g KNO3, 40 g NH4NO3, 13,88 g Ca(NO3)2-FUO, 1,4 g
MgSO4-7H20, 2,6 g KCl, 12 g Kh2PO4/l, was einen 4OX-Stamm ergibt;
Vitamine bestehen aus 100 mg Thiamin HCL, 500 mg Nikotinsäure, 100
mg Pyroxidin-HCl/l, was einen 100OX-Stamm ergibt, Aminosäuren bestehen
aus 2 g/l Glycin, was einen 100OX-Stamm ergibt; Mikronutrienten
bestehen aus 580 mg MnSO4-4H20, 1550 mg ZnSO4-7H20, 160 mg H3BO3,
80 mg KI/l, was eine 100X-Stamm ergibt; Eisen besteht aus 1,28 g
NaFeEDTA/l, was einen 4OX-Stamm ergibt.)
-
Nach
Bewurzelung, wurden die Pflänzchen
in Erde übertragen
und bis zur Reife kultiviert.
-
d) Regeneration von transformierten Tomatenpflanzen
-
Keimblätter von
7 Tage alten Setzlingen von Tomatenpflanzen wurden in 20 Vol.-%
Chlorox-Bleiche, 0,1
% Natriumdodecylsulfat bei Raumtemperatur während 8 Minuten sterilisiert.
Die Blatter wurden danach kurz in 70-%-Ethanol abgespült und danach
in sterilen Petriplatten trocknen gelassen.
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Keimblattstücke von
ungefähr
0,5 cm Durchmesser wurden mit einem sterilen Skalpell geschnitten und
auf Agarplatten, die MS4-Medium (MS4-Medium/l: 4,4 g „Murashige
and Skoog Basal Salts with minimal Organics" (Sigma #M68991, 30 g Sukrose, 0,2 mg
Zeatinribosid, 5 mg Nikotinsäure,
0,5 mg Pyridoxin, 0,5 mg Thiamin, 1 mM Acetosyringon, 10 g Agar,
pH-Wert 5,7 mit KOH)) platziert.
-
Den
Blattstücken
wurde danach 2 ml einer Suspension von Agrobacterium in LB (ungefähr 1 × 108 Agrobacteria/ml) hinzugefügt. Alle
Flächen
der Blattstücke
wurden mit Agrobakterien in Berührung
gebracht, überschüssige Flüssigkeit
wurde von der Platte abgegossen, und die Blätter wurden mit den Bakterien
während
2 Tagen bei Raumtemperatur co-kultiviert. Danach wurden die Scheiben
auf Agarplatten, die MS4-Medium minus Acetosyringon, enthaltend
50 μg Kanamycin
und 250 μg/l
Carbenicillin (MS4-KC) enthielten, übertragen. Die Regeneration
wurde andauern gelassen, mit wöchentlichem
Transfer von Blattstücken
auf frische B5H-KC-Platten, bis regenerierende Sprosse sichtbar
waren. Die Sprosse wurden danach auf Agarplatten, die MSO-KC-Medium
enthielten (MSO-KC/l: 4,4 g „Murashige
and Skoog Basal Salts with minimal Organics" (Sigma #M68991, 30 g Sukrose, 1 mg
Nikotinsäure,
1 mg Pyridoxin, 10 mg Thiamin, 50 μg/ml Kanamycin und 250 μg/ml Carbenicillin,
10 g Agar, pH-Wert 5,7 mit KOH)) übertragen.
-
Nach
Bewurzelung, wurden die Pflänzchen
in Erde übertragen
und bis zur Reife kultiviert.
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e) Regeneration von transformierten Arabidopsispflanzen
-
Von
Arabidopsis thalliana abgeleitete, intakte Wurzeln, die in steriler
Kultur gezüchtet
worden waren, wurden zuerst während
3 Tagen bei 28 °C
im Dunkeln auf Kallusinduzierendem Medium (CIM) (CIM/l: 3,1 g Gamborg's powdered Medium
(Sigma #5893), 30 g Sukrose, 1 mg 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, 100 μg Kinetin,
1 mg Inositol, 0,1 mg Nikotinsäure,
0,1 mg Pyridoxin, 0,1 mg Thiamin, 8 g Agar, pH-Wert 5,7 mit KOH)) vorbehandelt.
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Den
intakten Wurzeln wurde danach 2 ml einer Suspension von Agrobacterium
in LB (ungefähr
1 × 108 Agrobacteria/ml) hinzugefügt. Alle
Flächen
der Wurzeln wurden mit Agrobakterien in Berührung gebracht, überschüssige Flüssigkeit
wurde von der Platte abgegossen. Die intakten Wurzeln wurden in
5 mm-Segmente geschnitten und mit den Agrobakterien während 2
Tagen bei 28 °C
auf CIM-Platten co-kultiviert. Danach wurden die Wurzel auf Agarplatten,
die Sprosse-induzierendes Medium (SIM), das 50 μg Kanamycin und 250 μg Carbenicillin
enthielt (SIM/l: 3,1 g Gamborg's
powdered Medium (Sigma #5893), 30 g Sukrose, 5 mg N6-(2-Isopentenyl)-Adin,
150 μg Indol-3-Essigsäure, 1 mg
Inositol, 0,1 mg Nikotinsäure,
0,1 mg Pyridoxin, 0,1 mg Thiamin, 8 g Agar, pH-Wert 5,7 mit KOH)), übertragen.
-
Die
Regeneration wurde andauern gelassen, mit wöchentlichem Transfer von Scheiben
auf frische SIM-Platten, bis grüne
Regenerationssprosse sichtbar waren. Die Sprosse wurden danach auf
Agarplatten, die EM-Medium enthielten (MSO-KC/l: 4,4 g „Murashige
and Skoog Basal Salts with minimal Organics" (Sigma #M6899, 10 g Sukrose, 1 mg Indol-3-Buttersäure, 1 mg
Nikotinsäure,
0,1 mg Pyridoxin, 0,1 mg Thiamin, 250 μg/ml Carbenicillin, 8 g Agar,
pH-Wert 5,7 mit KOH)), übertragen.
-
Nach
Wurzelbildung, wurden die Pflänzchen
in Erde übertragen
und bis zur Reife kultiviert.
-
Beispiel 3. Identifikation von transgenen
Pflanzen
-
Kanamycinresistente
Transformanten, die individuelle Immunglobulin-Ketten exprimieren,
werden durch ELISA identifiziert, wie beschrieben. Weitere Analysen
der Transformanten umfasste eine Auswertung der RNA mit Northern
Blotting und Auswertung mit Western Blotting, beide wie beschrieben
in Maniatis et al.
-
Für jede Immunglobulin-Kette
wurden antigenes Material, RNA oder Protein beim jeweiligen Assay nachgewiesen.
Transformanten, die als diejenigen mit dem höchsten Niveau von Immunglobulin-Ketten
identifiziert wurden, wurden in den Kreuzpollinationsprotokollen
verwendet.
-
Beispiel 4. Zusammenfügen von Antikörpern durch
Kreuzpollination von Transformanten
-
Kreuzpollinationen
wurden durchgeführt,
um Pflanzen zu erhalten, die die verschiedenen Bestandteile der
gewünschten
Antikörper
coexprimieren. Diese Kreuzungen ergaben Alfalfa-, Tomaten-, Tabak-
und Arabidopsispflanzen, die die folgenden zusammengefügten Bestandteile
enthielten, die alle auch in der Antigenbindungsdomäne von Guy's 13 enthalten sind.
Typ
von Antikörper | Immunoglobulin-Bestandteile |
1 | G1
schwere Kette, kappa-Kette, leichte Kette |
2 | G2/A
schwere Kette, kappa-Kette, leichte Kette |
3 | G2/A
schwere Kette, kappa-Kette, leichte Kette, J-Kette |
4 | G1/A
schwere Kette, kappa-Kette, leichte, J-Kette, Schutzprotein |
5 | G1/A
schwere Kette, kappa-Kette, leichte Kette |
-
Beispiel 5. Extraktion und Auswertung
von Antikörpertypen
1, 2 und 3 & 4
von Guy's 13 von
transgenen Pflanzen
-
a) Extraktion und Anreicherung von in
Blatt enthaltenem Antikörper
-
Blattstücke wurden
in ungefähr
1 cm2 große Stücke zerhackt. Die Stücke wurden
danach einer kalten Lösung
von TBS, enthaltend 10 μg
Leupeptin (1 ml TBS/g Blatt), in einem gekühlten Porzellanmörser, beide bei
ungefähr
4 °C, hinzugefügt. Pflanzenflüssigkeit
wurde extrahiert durch Pulverisieren der Stücke mit einem kalten Stößel unter
kreisförmigen
Bewegungen und Druck von Hand. Das Pulverisieren wurde fortgesetzt,
bis die Stücke
eine annähernd
gleichförmige
Pulpe geworden waren (ungefähr
3 Minuten Pulverisieren). Die Pulpe wurde bei 4 °C und bei etwa 50.000 × g zentrifugiert,
um einen Überstand
ohne feste Pflanzenstücke
zu ergeben. Alternativ wurde die Pulpe durch ein Kunststoffsieb
mit einer Porengröße von ungefähr 100 Mikrometer
gefiltert.
-
Abhängig vom
Titer des in der spezifischen Pflanze vorhandenen Antikörpers war
der Überstand
entweder direkt für
eine Exposition gegenüber
einem Antigen geeignet, oder er erforderte eine Anreicherung bis zu
einer geeigneten Konzentration. Die Ausbeuten von IgG1 oder IgG/A
im Rohextrakt betrugen routinemäßig weniger
als 10 μg/ml
und im Durchschnitt ungefähr
5 μg/l.
Für Anwendungen
eines Antikörpers
von Guy's 13 auf
Schleimhautoberflächen
dürfte
eine Konzentration auf 1 bi 4 mg/ml erforderlich sein. Als Konstrukt
vom Typ 1, 2 oder 3 erforderte der Antikörper Guy's 13 eine zehn- bis vierzigfache Anreicherung,
um die gewünschte Konzentration
zu ergeben. Diese wurde erreicht durch entweder Affinitätsadsorption
(Verwendung von entweder Protein A oder Protein G) oder durch Lyophilisierung
zur Beseitigung von Wasser. Für
die Anreicherung wurde auch mit Größenausschlusschromatographie
gearbeitet, diese erforderte jedoch eine komplette Fraktionierung
des Rohextrakts, um einen Antikörper
der erforderlichen Konzentration zu ergeben. Durch ELISA-Assay und
Polyacrylamidgelelektrophorese fügten
sich die coexprimierten Ketten zu einem Komplex von ungefähr 180–200 kDa
bei den Typen 1 & 2
und ungefähr
400 kDa beim Typ 3 zusammen. Rohextrakte wurden routinemäßig mit
einem Gehalt von ungefähr
5–10 μg/ml erhalten.
-
Ein
dramatischer Anstieg der Antikörperanhäufung wurde
festgestellt, wenn das Schutzprotein in eine Pflanze, die einen
Antikörper
vom Typ 3 enthielt, gekreuzt wurde, und es ergab sich eine Pflanze,
die einen Antikörper
vom Typ 4 enthielt. Durch ELISA-Assay und Polyacrylamidgelelektrophorese
fügten
sich die coexprimierten Ketten zu einem Komplex von ungefähr 470.000
Da zusammen. Rohextrakte wurden routinemäßig mit einem Gehalt von über 200 μg/ml und
im Durchschnitt von ungefähr
250 μg/ml
erhalten. Deshalb erforderte das SIgA-Konstrukt des Antikörpers von
Guy's 13 eine minimale
Anreicherung, um die Zielkonzentration zu erreichen. Diese Anreicherung
konnte mithilfe der vorstehend beschriebenen Techniken erzielt werden.
Alternativ zeigte sich, dass der Antikörper durch einen Ultrafiltrationsschritt,
bei dem eine Membran mit einem Molekularausschluss von 200.000 Da
verwendet wurde, einfach abgeschieden wird.
-
b. Funktionalität des Antikörpers Typ 4 von Guy's 13
-
Untersuchungen
funktionaler Antikörper
wurden mithilfe von ELISA durchgeführt. Alle Pflanzen, die leichte
und schwere Antikörperketten
exprimierten, fügten
einen funktionalen Antikörper
zusammen, der spezifisch das Streptokokken-Antigen (SA I/II) erkannte.
Die Höhen
der Bindungs- und Titrierkurven waren ähnlich denen der Überstände von
Maushybridomzellen. Keine SA I/II-Bindung wurde bei Pflanzen, die
nur J-Kette oder nur Schutzprotein exprimierten, nachgewiesen. Gleichermaßen zeigten
Wildtyp-Pflanzen, die kein Immunglobulin exprimierten, keine nachweisbaren
Niveaus von Bindung.
-
Bei
einer ähnlichen
Versuchsreihe wurde eine Bindung von Antikörper an immobilisiertes gereinigtes Streptokokkenantigen
oder natives Antigen auf der Oberfläche der Bakterienzelle durch
Anwendung eines Antiserums mit antisekretorischen Bestandteilen
nachgewiesen. Bei diesen Assays wurde nur ein Binden des Antikörpers des
Typs 4 nachgewiesen. Die funktionalen Antikörper der Typen 1, 2 oder 3
banden das Antiserum mit antisekretorischen Bestandteilen nicht.
Diese Ergebnisse bestätigen,
dass das Schutzprotein mit Antikörper
in den Pflanzen, die Konstrukte vom Typ 4 exprimieren, zusammengefügt wird,
und zwar auf eine Weise, die die Antigenbindung nicht beeinträchtigte.
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Beispiel 6. Expression von chimären Immunglobulinen
-
Die
Gene, die die schweren und leichten Ketten eines monoklonalen Mausantikörpers (mAb
Guy's 13) kodieren,
sind in Nicotiana tabacum cloniert und exprimiert worden. Transgene
Pflanzen sind regeneriert worden, die Antikörper von Guy's 13 in Volllänge absondern.
Durch Modifikation der Gensequenz der schweren Kette wurden Domänen der
konstanten Region von der von Immunglobulin abgeleiteten schweren
alpha-Kette eingebracht, und Pflanzen, die mAb von Guy's 13 mit chimären schweren
gamma-/alpha-Ketten absondern, sind ebenfalls produziert worden.
Für jeden
Pflanzenantikörper
sind leichte und schwere Ketten mit Western Blot nachgewiesen und
durch Untersuchungen der Antigenbindung die Genauigkeit des Zusammenfügens bestätigt worden
durch den Nachweis, dass der Antikörper voll funktional ist. Außerdem behielten
die Pflanzenantikörper
die Fähigkeit
zur Anhäufung
von Streptokokken bei, was bestätigt,
dass die bivalente Antigenbindungsfähigkeit der Volllängen-Antikörper intakt
ist.
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a. Klonieren von Schwer- und Leichtkettengenen
-
Boten-RNA
wurde von Guy's
13 und einer Maushybridom-Zelllinie IgA (MOPC315) mithilfe einer
Säure-Guanidiniumthiocyanat-Phenol-Chloroform-Extraktion.
Komplementäre
DNA wurde mithilfe der Moloney-Murine Leukemia Virus Reverse Transkriptasen
(Promega, GB) produziert. Die DNA-Kodierung der gamma- und kappa-Ketten
von Guy's 13 wurde
durch Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifiziert. Die degenerierten
Oligonukleotide, die bei der PCR verwendet wurden, waren designiert
für die
Aufnahme eines 5'-Ende XhoI
und einer 3'-Ende
EcoRI Restriktionsstelle in den amplifizierten DNA-Fragmenten. Nach
einem Restriktionsenzymverdau wurde die DNA kodierende Immunglobulin-Kette
in einen konstitutiven Pflanzenexpressionsvektor (pMON 530) ligiert,
der eine Mausimmunglobulin-Leitsequenz
stromaufwärts
der Klonierstelle enthält. Der
rekombinante Vektor wurde benutzt, um E. coli (DH5-α, Gibco BRL)
zu transformieren, und ein Screening wurde mithilfe von Western
Blotting unter Verwendung von radioaktiv markierten DNA-Sonden abgeleitet
von originären
PCR-Produkten. Plasmid-DNA wurde von positiven Transformanten aufgereinigt
und in Agrobacterium tumefaciens eingebracht.
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Eine ähnliche
Herangehensweise wurde angewendet, um zwei Formen einer schweren
Hybridkette von Guy's
13 zu konstruieren. Die synthetischen Oligonukleotide, abgebildet
in 1, wurden in PCR für eine Amplifizierung der Regionen
verwendet: (a) Signalsequenz von Guy's 13 zum 3' Ende der Cτ1-Domäne (J1–J5), (b) Signalsequenz von
Guy's 13 zum 3' Ende der Cτ2-Domäne (J1–J2) und
(c) 5' Ende von
Cα2-Domäne zum 3'-Terminus von DNA
von MOPC 315 Hybridom (J3–J4).
Die Fragmente wurden aufgereinigt (Geneclean II, Bio 101, La Jolla,
CA, USA) und mit HindIII während
1 h bei 37 °C
gespalten. Die Fragmente von Guy's
13 wurden mit T4 DNA Ligase (Gibco, BRL) während 16 h bei 16 °C mit dem
MOPC315 Fragment ligiert, und eine Teilmenge der Reaktionsmischung
wurde als Template-DNA
für eine
weitere PCR verwendet, bei die das 5' Terminal Oligonukleotid von Guy's 13 (1) und das
3' Terminal Oligonukleotid
von MOPC 315 (J4) verwendet wurden. Amplifizierte DNA-Fragmente
wurden aufgereinigt und in den pMON 530 Vektor ligiert, wie vorstehend
beschrieben. Der bei diesem Vorgang verwendete Vektor hatte keine
früher
insertierte Maus-Leitsequenz,
wie in diesem Fall wurde die DNA, die die native Leitsequenz von
Guy's 13 kodiert,
in der PCR-Amplifikation enthalten.
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b. Transformation und Regeneration von
Pflanzen
-
Blattscheiben
von etwa 6 mm Durchmesser wurden aus oberflächensterilisierten Tabakblättern (Nicotiana
tabacum, Var. Xanthii) geschnitten und über Nacht bei 28 °C mit einer
Kultur des rekombinanten A. tumefaciens, das Immunglobulin-cDNA-Inserts
enthielt, inkubiert. Die Scheiben wurden auf Kulturplatten übertragen,
die ein Mittel enthielten, das die Regeneration von Sprossen induziert,
ergänzt
mit Kanamycin (200 mg/l) und Carbenicillin (500 mg/l). Sprosse,
die sich nach diesem Schritt entwickelt hatten, wurden herausgeschnitten
und auf ein Wurzel-induzierendes Medium, ergänzt mit Kanamycin (200 mg/l),
verpflanzt. Die Pflänzchen so
schnell wie möglich
nach dem Erscheinen von Wurzeln in Erde verpflanzt. Die Pflanzen
wurden auf Expression von Immunglobulin-Ketten gescreent, wie nachstehend
beschrieben. Die Pflanzen, die schwere Ketten exprimierten, wurden
durch Kreuzpollination mit denen gekreuzt, die leichte Ketten exprimierten.
Die erlangten Samen wurden in Erde gesät und keimen gelassen. Zweiundzwanzig
transgene Pflanzen wurden von Transformationen mit Leicht- oder
Schwerkettenkonstruktion gemäß Bestimmung
mit ELISA regeneriert. Ein Kreuzen der leichte und schwere Ketten
absondernden Pflanzen resultierte in 3/10 F1 Pflanzennachkömmlinge,
die kappa- und gamma-Ketten zusammen exprimierten, 4/17 der Pflanzen
exprimierten sowohl kappa- als auch die schwere Pflanzenkette G1/A,
und 3/8 der Pflanzen exprimierten sowohl kappa- als auch die schwere
Pflanzenkette G2/A zusammen.
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Die
drei verschiedenen Formen des monoklonalen Antikörpers von Guy's 13, die in den
Pflanzen exprimiert wurden, enthalten demzufolge alle die identische
leichte (kappa-)Kette, aber unterschiedliche schwere Ketten. Diese
werden in diesem Bericht wie folgt abgekürzt (1): Guy's 13 IgG1 mit ursprünglicher
schwerer gamma-Kette, Pflanze G13; Guy's 13 mit IgG/IgA mit schwerer Hybridkette,
bestehend aus var-τ1-τ2-α2-α3-Domänen, Pflanze
G2/A. Der Guy's
13 Hybridom-Zellkulturüberstand,
der als positive Kontrolle benutzt wurde, wird abgekürzt als
Maus G13 bezeichnet. Negative Kontrollpflanzen waren solche, die
mit dem Vektor pMON 530, der ein irrelevantes Mausprotein kodierendes
Insert enthielt, transformiert worden waren.
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c. Nachweis von Antikörperkette
-
Die
Produktion von sowohl gamma- als auch kappa- oder von gamma-/alpha-Kettenhybriden
wurde mit ELISA nachgewiesen. Mikrotiterwells wurden mit einem Goat
Anti-mouse, schwer- oder leichtkettenspezifischen IgG (Fisher, USA;
Sigma, GB; Nordic Pharmaceuticals, GB) in 150 mM NaCl, 20 mM Tris-HCl
(pH-Wert 8) (TBS) beschichtet. Blocking erfolgte in 5-%-iger fettfreier
Trockenmilch in TBS bei 4 °C über Nacht.
Die Pflanzenblätter
wurden in TBS mit Leupeptin (10 μg/ml)
(Calbiochem, USA) homogenisiert. Der Überstand wurde in seriellen
zweifachen Verdünnungen
auf der Mikrotiterplatte hinzugefügt, und eine Inkubation erfolgt über Nacht
bei 4 °C.
Nach Waschen mit TBS mit 0,05 % Tween 20, wurden gebundene Immunglobulin-Ketten mit
dem entsprechenden Goat Anti-mouse schwer- oder leichtkettenspezifischen
Antikörper,
während
2 h bei 37 °C
mit Meerrettich-Peroxidase (Fisher; Sigma; Nordic Pharmaceuticals)
nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte mit 2,2'-Azino-di-(3-ethylbenzthiazolin-sulfonat)
(Boehringer, Deutschland).
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Ein ähnlicher
Assay wurde zur Bestimmung der Konzentrationen der Maus- und Pflanzenantikörper von
Guy's 13 angewendet.
Diese Antikörper
wurden mit einem Maus-IgG1
mAb (MOPC 21) und einem Maus-IgA mAb (TEPC 21), verwendet bei bekannten
Konzentrationen (Sigma) verglichen. ELISA-Platten wurden mit einem
Anti-Mouse-kappa-Serum
beschichtet. Nach Blocking wurde gebundener Antikörper mit
Anti-Maus-gamma- oder
-alpha-Serum, mit Meerrettich-Peroxidase-Markierung, nachgewiesen.
Die Antikörperkonzentration
wurde durch Vergleich der Bindungskurven für jeden Antikörper bestimmt.
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Auch
der Nachweis der Bindefunktion des zusammengefügten Antikörpers wurde mithilfe von ELISA nachgewiesen.
Das Binden an das SA I/II wurde mithilfe von Mikrotiterplatten nachgewiesen,
die mit aufgereinigtem SA I/II bei einer optimierten Konzentration
von 2 μg/ml
beschichtet worden waren. Der ELISA-Vorgang wurde nach vorstehender
Beschreibung durchgeführt.
Die Fähigkeit
zur Bindung von S. mutans- oder E. coli-Zellen wurde durch Anwendung
intakter Zellen (Stämme
von Guy c, S. mutans und DH5-α,
E. coli), die während
18 h bei 37 °C
bis zur stationären
Phase kultiviert und in 10-%-igem Formalin fixiert worden waren,
nachgewiesen. Alle Antikörperlösungen wurden
auf eine Ausgangskonzentration von 1,5 μg/ml eingestellt und in seriellen
zweifachen Verdünnungen
verwendet. Extrakte von Pflanzen, die jeweils nur verschwindende
schwere oder leichte Ketten nach Guy's 13 exprimieren, waren ebenfalls von
diesen Assays umfasst, um festzustellen, ob die einzelnen Immunglobulin-Ketten
irgendwelche Antigenbindungsaktivität zeigten. Antikörper, die
an entweder Zellen oder aufgereinigtes SA I/II gebunden waren, wurde
mithilfe eines Meerrettich-Peroxidase-konjugierten Goat Anti-Mouse-Leicht-
oder Schwerketten-Antiserums (Nordic Pharmaceuticals) nachgewiesen. Die
Ergebnisse wurden als Mittelwert ± Standardabweichung von Wertepaaren
von drei separaten Assays ausgedrückt.
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Ein
vergleichender ELISA wurde auf Mikrotiterplatten, die mit aufgereinigtem
SA I/II wie oben beschichtet waren, durchgeführt. Die Platten wurden mit
Pflanzenextrakten von Guy's
13 Hybridom-Überstand bei
1,5 μg/ml
und seriellen zweifachen Verdünnungen
bei 37 °C
während
1 h und bei 4 °C über Nacht
inkubiert. Nach Waschen wurde 125I-markierte
Maus von Guy's 13
hinzugefügt
und während
2 h bei 37 °C
inkubiert. Die Platten wurden erneut gewaschen, und die gebundene
Radioaktivität
wurde mit einem Gammazähler
(Hydragamma 16, Innotec, GB) gezählt.
Die Ergebnisse wurden in Prozent Inhibierung der markierten Maus
Guy's 13 Bindung
ausgedruckt, bei der 100 % der radioaktiven Zählung von Wells, bei denen
keine Blockinglösung hinzugefügt worden
war, entsprechen.
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d. Western Blot-Analyse
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Teilmengen
von 10 μl
von Blatthomogenisaten wurde mit 75 mM Tris-HCl (pH-Wert 6,8), 2
% SDS unter reduzierenden und nicht-reduzierenden Bedingungen gekocht.
Eine SDS-PAGE-Analyse
in 19 % Acrylamid wurde durchgeführt,
und die Gels wurden auf Nitrocellulose geblottet. Die Blots wurden
während
16 h in TBS mit 0,05 % Tween 20 und 1 % fettfreier Trockenmilch
inkubiert, darauf folgten Goat Anti-mouse IgG1, kappa (Nordic Pharmaceuticals)
oder alphakettenspezifische Sera (Sigma) und eine Inkubation während 2
h bei 37 °C.
Nach Waschen wurde der Sekundär-Antikörper, ein
mit alkalischer Phosphatase konjugierter Kaninchen-Anti-goat IgG
(Sigma) für
2 Stunden bei 37 C aufgetragen. Die Antikörperbindung wurde durch Inkubation
mit 300 μg/ml
Nitroblau-Tetrazolium und 15p μg/ml
5-Bromo-4-Chloro-3-Indolylphosphat (Promega) nachgewiesen.
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e. DNA-Sequenzierung
-
Die
DNA-Sequenz jedes klonierten Immunglobulingeninserts bestätigte, dass
keine Mutationen während
der PCR-Amplifikation oder den Kloniervorgängen aufgetreten waren. Das
Einbringen der HindIII-Stelle in die schweren λ/γ Hybridketten resultierte in
dem vorausgesagten Hinzufügen
des Leucinrests zwischen den Domänen
Cγ2 und
Cα2 in Pflanze
G2/A und Leucin-Lysin zwischen den Domänen Cγ1 und Cα2 in Pflanze G1/A. Der zusätzlichen
Domäne
Cγ2 im Konstrukt
von Pflanze G2/A vorausgesagt, dass sie die Länge der schweren Kette um 141
Aminosäurereste
(ungefähr
12000 Da) vergrößert. Der
schweren Kette von Pflanze G1/A wird vorausgesagt, dass sie geringfügig größer ist
als die native schwere Kette von Guy's 13, um 33 Aminosäuren, ungefähr 3000 Da.
-
Plasmid-DNA,
die von positiven Transformanten in E. coli aufgereinigt worden
war, wurde sequenziert. Die Immunglobulingeninserts wurden herausgeschnitten
und in Bluescript (Stratagene, USA) subkloniert. Die DNA-Sequenz
wurde durch einen Dideoxy-Termination-Vorgang (Sequenase, USB, USA) bestimmt.
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f. Expression von zusammengefügtem Antikörper
-
Eine
Western Blot Analyse der Extrakte von drei repräsentativen F1 Pflanzennachkömmlingen
wurde durchgeführt
und berichtet in 2 von Ma et al.,
Eur. J. Immunol., 24:131–138
(1994). Proben, die unter reduzierenden Bedingungen analysiert worden
waren, zeigten eine Anwesenheit von leichter (kappa-)Kette bei ungefähr 25 kDa
sowohl bei Maus Guy's
13 als auch bei den drei transgenen Pflanzen, jedoch nicht bei der Kontrollpflanze.
Die schwere (gamma-)Kette von Guy's 13 wurde auch in Pflanze G13 bei ungefähr 57 kDa, aber
nicht im Extrakt der Kontrollpflanze nachgewiesen. Eine einzelne
Proteinart wurde nachgewiesen, im Gegenteil zu den Hybridom die
den Zellkulturüberstand
von Guy's 13 Antikörper produzieren,
in dem zwei Proteinarten regelhaft feststellbar sind. Der Unterschied
in der Molekülgröße der schweren
Ketten der Maus beruht wahrscheinlich auf Unterschieden bei der
Glycosylierung, und das Ergebnis deutet darauf hin, dass bei Pflanzen
die beiden schweren Ketten auf die gleiche Weise glycosyliert werden
können.
Die schweren Ketten von Pflanze G1/A und G2/A wurden mit einem Anti-alpha-Ketten-Antiserum nachgewiesen.
Im Vergleich zur schweren Kette der Maus von Guy's 13 (ungefähr 57 kDa) weist die schwere
Kette von Pflanze G1/A eine geringfügig höhere Molekülmasse (ungefähr 60 kDa)
auf, und die schwere Kette von Pflanze G2/A ist viel größer (ungefähr 70 kDa).
Dies stimmt mit den Molekülmassen überein,
die von der Sequenzanalyse vorausgesagt waren. Mehrere andere Proteinarten
wurden in den transgenen Pflanzenextrakten nachgewiesen. Diese sind vermutlich
proteolytische Fragmente von entweder Leicht-/Schwerkettenkomplexen
oder der schweren Kette, da keine Banden im Extrakt von der transgenen
Kontrollpflanze nachgewiesen wurden. Die Anti-alpha-Kette-Antiserum zeigte
keine Kreuzreaktion mit dem Maus Guy's 13, das nur gamma-Kettendomänen enthält.
-
Proben
wurden auch unter nicht-reduzierenden Bedingungen untersucht, um
das Zusammenfügen schwerer
und leichter Ketten zu einem Immunglobulinmolekül zu bestätigen, und berichtet in 3 von Ma et al., Eur. J. Immunol., 24:131–138 (1994).
Der Nachweis erfolgte mit einem markierten Anti-kappa-Antiserum, und
alle drei transgene Pflanzen hatten zusammengefügtes Immunglobulin am korrekten
Mr von oberhalb 150 kDa für
Volllängen-Antikörper. Der
Antikörper
von Pflanze G13 hat den gleichen Mr-Wert
wie Maus G13, aber die Antikörper
der Pflanzen G2/A und G1/A haben höhere Mr-Werte,
wie vorausgesagt. Eine Anzahl kleinerer proteolytischer Fragmente
wurde ebenfalls nachgewiesen, was sich mit den früheren Feststellungen
deckt und mit der Tatsache, dass eine Anzahl von Proteasen während des
Antikörperextraktionsvorgangs
von den Pflanzen freigesetzt werden. Dass diese Antikörperfragmente
sind, wird durch das Fehlen jeglicher nachweisbarer Banden im Extrakt
der Kontrollpflanze bestätigt.
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g. Antigenbindung
-
Insgesamt
zehn Pflanzen, die Immunglobulin produzierten, wurden hergestellt,
und die Konzentration von Immunglobulin in den Pflanzenextrakten
variierte zwischen 1 und 10 μg/ml
(Mittelwert 4,5 g/ml). Für
den Maus-Antikörper
und die bei dieser Studie verwendeten repräsentativen Pflanzen betrugen
die von ELISA geschätzten
Konzentrationen: Maus IgG – 15,4 μg/ml, Pflanzen
IgG – 7,7 μg/ml, Pflanze
G1/A – 1,5 μg/ml und Pflanze
G2/A – 2,1 μg/ml. Die
Konzentrationen, die für
schwere Hybridketten enthaltende Pflanzen-Antikörper ermittelt wurden, sind
möglicherweise
unterbewertet, da sie, verglichen mit dem verwendeten Standard mAb IgA,
nicht alle Determinanten der konstanten Region tragen.
-
Titrationskurven
für Extrakte
von den drei repräsentativen
transgenen Pflanzen, die an SA I/II binden, wurden erzeugt und berichtet
in 4 von Ma et al., Eur. J. Immunol.,
24:131–138
(1994). Spezifischer Antikörper
konnte in allen drei transgenen Pflanzenextrakten nachgewiesen werden,
und die Kurven waren ähnlich denen
des Maus-Hybridom-Zellenüberstands,
der in der gleichen Konzentration verwendet wurde. Die Bindung des
Antikörpers
der Pflanze G1/A erwies sich als etwas geringer als die der anderen
Antikörper,
obwohl die Titrationskurve einen ähnlichen Verlauf aufwies. Keine
Bindungsaktivität
wurde für
SA I/II in der negativen Kontrollpflanze festgestellt, noch hatten
die Extrakte von Pflanzen, die individuell leichte oder schwere
Ketten exprimierten, eine Bindungsaktivität in Richtung aufgereinigtem
SA I/II. Diese Ergebnisse zeigen, dass die transgenen Pflanzen,
die sowohl leichte als auch schwere Ketten exprimieren, das Antikörpermolekül korrekt zusammengefügt haben,
um eine funktionale Antigenbindungsstelle zu bilden, und dass einzelne
leichte oder schwere Ketten nicht fähig sein, das Antigen zu binden.
-
Die
Pflanzenantikörper
erkannten auch natives Antigen auf de Oberfläche von Streptokokkenzellen, wie
dargestellt in 5 von Ma et al., Eur.
J. Immunol., 24:131–138
(1994) (S. mutans Serotyp c), was zusätzlich die Integrität der Antigenbindungsstelle
in den Pflanzenantikörpern
bestätigt.
Keine signifikanten Unterschiede gab es bei der Bindung der einzelnen
Antikörper.
Weder Extrakte von Kontrollpflanzen noch Pflanzen, die nur schwere
oder leichte Ketten exprimieren, zeigten eine Bindung an S. mutans-Zellen.
Es gab keine Bindung an E. coli-Zellen durch eines der Pflanzenextrakte
bei Konzentrationen von 1,0 und 0,5 μg/ml.
-
Die
Pflanzenantikörper
konkurrierten mit dem Original Maus mbAb von Guy's 13 beim Binden an SA I/II. Bis zu
85 % Inhibierung von 125I-markiertem Maus
mAb nach Guy's 13
der Bindung an SA I/II wurde bei Verwendung der Pflanzenantikörper gezeigt,
wie dargestellt in 6 von Ma et al.,
Eur. J. Immunol., 24:131–138
(1994). Wie vorher verliefen die Titrationskurven der Pflanzenantikörper ähnlich einander
und vergleichbar mit der von Maus Guy's 13, während die Kontrollpflanze keine
Inhibierung ergab.
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h. Anhäufung
von S. mutans
-
Die
Aktion des Immunglobulins, das in Pflanzen erzeugt wurde, die eine
Antigenbindungsregion von Guy's
13 auf Bakterien haben, ist untersucht und berichtet worden in 7 von Ma et al., Eur. J. Immunol., 24:131–138 (1994).
Pflanzenextrakte wurden durch Filtration durch ein Filter mit 0,22 μm Porengröße sterilisiert
und zehnfach mit Todd Hewitt Bouillon verdünnt. Die Proben wurden mit
0,05 Vol. einer Übernacht-S.
mutans-Kultur inokuliert
und bei 37 °C über Nacht
inkubiert. Die Proben wurden gramgefärbt und mit Ölimmersionsmikroskopie
untersucht. S. mutans, die in Anwesenheit von Maus von Guy's 13, Pflanze von
Guy's 13, Pflanze
G1/A oder Pflanze G2/A kultiviert worden waren, häuften sich
an, und die Zellenverklumpung war offensichtlich. Dagegen zeigte
das Kontrollpflanzenextrakt keinen Einfluss auf die Wachstumsrate
von S. mutans. Keiner der Pflanzen mAb schien die Wachstumsrate
von S. mutans. zu beeinflussen, was bei Züchtung lebensfähiger Organismus
nach 8, 12 und 16 h festgestellt wurde. Dieses Ergebnis zeigt nicht
nur, dass die Pflanzenantikörper
korrekt zusammengefügte
Antigenbindungsdomänen
aufweisen, sondern auch, dass die Antikörpermoleküle Antigen bivalent binden.
-
Beispiel 7. Produktion von Immunglobulinen,
die Schutzproteine enthalten
-
Vier
transgene Nicotiana tabacum-Pflanzen wurden erzeugt, um (1) eine
murine monoklonale Immunglobulin-kappa-Kette, die die Antigenbindungsstelle
der leichten Kette von Guy's
13 aufweist, (2) eine hybride IgA/G murine schwere Immunglobulin-Kette,
die Cγ-
und Cα-Kettendomänen und
die Antigenbindungsstelle der schweren Kette von Guy's 13 aufweist, (3)
eine murine J-Kette und (4) Schutzprotein, das Aminosäuren 1–606 des
Kaninchen-Polyimmunglobulinrezeptors
umfasste und nicht die Aminosäuren
627–675
des Kaninchen-Polyimmunglobulinrezeptors
enthielt, zu exprimieren. Siehe Beispiel 1. Sukzessive sexuelle
Kreuzungen unter diesen Pflanzen resultierten in gleichzeitige Expression
aller vier Proteinketten in den Pflanzennachkömmlingen. In einigen Fällen wurde
ein Rückkreuzen
angewendet, um homozyge Pflanzen zu produzieren. Die vier rekombinanten
Polypeptide wurden in ein funktionales Immunglobulin von großer Molekülmasse und ein
Schutzprotein von ungefähr
470.000 kDa enthaltend zusammengefügt. Das Zusammenfügen des
Schutzproteins mit dem Immunglobulin war abhängig von der Anwesenheit einer
J-Kette, da keine Assoziierung des Schutzproteins nachweisbar war,
wenn Pflanzen, die nur Antikörper
exprimierten, mit solchen gekreuzt wurden, die das Schutzprotein
exprimieren. Eine mikroskopische Auswertung von Pflanzen, die Immunglobuline exprimieren,
die das Schutzprotein aufwiesen, zeigte eine zusammentreffende Expression
von Schutzprotein und schweren Immunglobulin-Ketten in einzelnen
Zellen. Einzelne Zellen sind fähig,
Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist, in transgenen Pflanzen
zu erzeugen, während
zwei Zellen erforderlich sind für
die natürliche
Produktion von sekretorischem Immunglobulin in Säugern. Die Ergebnisse zeigen,
dass sexuelles Kreuzen transgener Pflanzen, die rekombinante Untereinheiten
exprimieren, sich für
eine großtechnische
Produktion von Immunglobulin, das ein Schutzprotein für passive
Immuntherapie enthält,
ebenso wie für
ein Exprimieren anderer komplexer Proteinmoleküle eignet.
-
Das
Immunglobulin, das das Schutzprotein aufweist, hat die Antigenbindungsdomänen der
schweren und leichten Ketten von monoklonalen Antikörper nach
Guy's 13, die spezifisch
das an Zelloberflächen
adhäsive
Molekül
SA I/II eines oralen Streptokokkus erkennen, wie dargestellt von
Smith, R. & Lehner,
T. Oral Microbiol. Immunol. 4, 153–158 (1989). Transgenes Immunglobulin
dieses Typs, das nur schwere und leichte Ketten enthält, ist
in Pflanzen von Nicotiana tabacum erzeugt worden, wie in Beispiel
6 beschrieben. Ein J-Kettenkonstrukt
der Maus, das die kodierende Länge
cDNA enthielt, wurde mithilfe von synthetischen Oligonukleotid-Primern
entsprechend dem N-Terminus MKTHLL und dem C-Terminus SCYPD der J-Kette der Maus
amplifiziert, wie beschrieben von Matsuuchi, L., Cann, G. M. & Koshland, M.
E. PNAS 83, 456–460
(1986). Diese amplifizierte Nukleotidsequenz wurde ligiert in einen
konstitutiven Pflanzenexpressionsvektor, pMON 530, der den 35S-Promotor
des Blumenkohl-Mosaik-Virus enthält
und beschrieben ist von Rogers, S. G., Klee, H. J., Horsch, R. B. & Fraley, R. T.
Meth. Enzymol. 153, 253–276
(1987). Gewebe von Tabakblatt wurde mithilfe von Agrobacterium,
das das rekombinante Plasmid enthielt, wie in den vorstehenden Beispielen
beschrieben transformiert. Regenerierte Pflanzen wurden in Bezug
auf die Produktion von Boten-RNA, die die J-Kette kodiert, gescreent,
und positive Transformanten waren selbstbefruchtend, um homozygote
Nachkömmlinge
zu erzeugen. Die J-Kette exprimierenden Pflanzen wurden anfänglich mit
solchen, die chimäre
von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette und kappa-Kette exprimieren,
gekreuzt. Eine Western Blot-Analyse des Pflanzenextrakts von Pflanzen,
die die chimäre
von Immunglobulin abgeleitete schwere Kette und kappa-Kette unter nicht-reduzierenden
Bedingungen exprimieren, offenbarten eine Proteinart von ungefähr 210 kDa,
was der Anwesenheit der zusätzlichen
Domäne
der konstanten Region entspricht, die, im Gegensatz zum ursprünglichen IgG1-Antikörper, in
der chimären
von Immunglobulin abgeleiteten schweren Kette vorhanden ist. Die
Nachkommen von der Kreuzung aus Pflanzen, die das Immunglobulin
exprimieren, und einer J-Ketten-Pflanze resultierten im Auftreten
einer größeren Immunglobulinbande
bei ungefähr
der zweifachen relativen Molekülmasse
von ungefähr
400 kDa, was zeigt, dass das Zusammenfügen der 3 Polypeptide erfolgt
war, um dimeres Immunglobulin (dIgA/G) zu bilden.
-
Das
Schutzprotein-Konstrukt bestand aus einer kodierenden Länge cDNA,
die unter Verwendung synthetischer Oligonukleotid-Primer entsprechend
dem N-Terminus MALFLL und AVQSAE bei Aminosäuren 1–606 des C-Terminus des Kaninchen-Polyimmunglobulinrezeptors
amplifiziert worden war. Die Oligonukleotidsequenz des Kaninchen-Polyimmunglobulinrezeptors
ist berichtet worden von Mostov, K. E., Friedlander, M. & Blobel, G. Nature
308, 37–43
(1984). Das Schutzprotein wurde gemäß vorstehender Beschreibung
in transgenen Pflanzen erzeugt, und positive Transformanten, die
das Schutzprotein exprimieren, wurden durch Western Blot-Analyse
identifiziert.
-
Pflanzen,
die J-Kette exprimieren, die mit dem Immunglobulin zusammenfügt war,
das die von IgA/G abgeleiteten schweren Ketten aufwies, wurden danach
mit einem homozygoten Pflanze gekreuzt, die das Schutzprotein exprimiert.
Die Pflanzennachkömmlinge,
die das Immunglobulin exprimieren, das das Schutzprotein aufweist,
enthielten eine Proteinart von größerer Molekülmasse bei ungefähr 470 kDa,
wie durch die Western Blot-Analyse unter nicht-reduzierenden Bedingungen
festgestellt worden war. Diese Molekülgröße entsprach der, die für ein Immunglobulin,
das ein Schutzprotein aufweist, erwartet worden war. Dieses Protein von
großer
Molekülmasse
enthielt das Schutzprotein, wie durch Western Blotting unter Verwendung
von Antiserum, das spezifisch das Schutzprotein erkennt, festgestellt.
Die Pflanzenextrakte enthielten auch eine Proteinart von ungefähr 400 kDa,
was den Dimeren von IgA/G entspricht, und eine Proteinart von ungefähr 210 kDa,
entsprechend dem Immunglobulin mit der chimären schweren Kette, aber diese
wurden nur mit Anti-kappa-Antiserum
nachgewiesen und nicht mit Anti-Schutzprotein-Antiserum. In der
transgenen Pflanze, die nur das Schutzprotein produzierte, gab es
keinen Beweis dafür,
dass das Schutzprotein, das mit endogenen Pflanzenproteinen oder
gebildeten Multimeren, wie Proteinen, die keine große Molekülmassen
aufweisen, zusammengefügt
ist, durch Western Blotting unter nicht-reduzierenden Bedingungen
erkannt wurde. Die Western Blot-Analyse zeigte, dass die Extrakte
von den Pflanzen, die die von Immunglobulin abgeleitete schwere
Kette exprimieren (IgA/A, dimeres IgA/G und das Immunglobulin, das
ein Schutzprotein aufweist), aber nicht die Pflanzen, die nur das
Schutzprotein oder J-Kette enthielten, oder Wildtyp-Pflanzen identische
von Immunglobulin abgeleitete schwere und leichte Ketten enthielten.
Außerdem
exprimierten nur die Pflanzen, die Schutzproteine enthielten, und
die Pflanzen, die das IgG/A-Immunglobulin, das das Schutzprotein
aufwies, Proteine, die von dem Antiserum erkannt wurden, das spezifisch
das Schutzprotein erkannte. Keine Kreuzreaktionsproteine wurden
in den Extrakten von der Wildtyp-Kontrollpflanze festgestellt.
-
Bei
Säugern
erfordert das Zusammenfügen
sekretorischer Bestandteile mit dem Immunglobulin eine Anwesenheit
von J-Kette, wie von Brandtzaeg, P. & Prydz, H. Nature 311, 71–73 (1984)
beschrieben. Pflanzen, die Immunglobuline exprimieren, die eine
chimäre
schwere Kette (IgA/G) enthalten, wurde mit Pflanzen gekreuzt, die
Schutzprotein exprimieren. Keine de 10 resultierenden Nachkommen,
die Immunglobulin und das Schutzprotein ohne J-Kette exprimierten,
produzierte zusammengefügte
Komplexe gegenüber
den 10/10 Pflanzen, die von J-Kette dimerisiertes Immunglobulin
und das Schutzprotein ohne J-Kette, die das Mr,
470 kDa Immunglobulin, enthaltend das Schutzprotein, zusammenfügen, coexprimieren.
Dies bestätigt,
dass eine J-Kette erforderlich ist für die Assoziierung des Schutzproteins
zum Immunglobulin, wie bei Säugern
festgestellt. Nur die ungefähr
210 kDa große
monomere Form des Immunglobulins wurde von Anti-kappa-Antiserum und
den Antisera, die spezifisch das Schutzprotein binden, als freies
Schutzprotein erkannt, aber keine Immunglobulin-Schwer- oder -Leichtkettenproteine.
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Funktionale
Studien unter Anwendung des in 5 Pflanzenkonstrukten erzeugten Immunglobulins
wurden mithilfe des ELISA-Verfahrens durchgeführt. Alle Pflanzen, die Immunglobulin-Leicht-
und -Schwerketten exprimieren, fügten
funktionales Immunglobulin zusammen, das spezifisch Streptokokken-Antigen
(SA I/II) erkannte. Die Bindungsniveaus und Titrationskurven waren ähnlich denen
von nativem Maus-Hybridom-Zellen-Überstand. Keine SA I/II-Bindung
wurde in Pflanzen nachgewiesen, die nur J-Ketten- oder nur Schutzprotein
exprimierten oder in Wildtyp-Pflanzen. Das Binden von Immunglobulinen
and immobilisiertes aufgereinigtes Streptokokken-Antigen oder an
natives Antigen auf der Oberfläche
der Bakterienzelle wurde bei Verwendung des Antiserums, das spezifisch
das Schutzprotein bindet, ebenfalls nachgewiesen. Bei diesen Assays wurde
spezifisch das Binden des Immunglobulins, das das Schutzprotein
aufweist, an das Streptokokken-Antigen nachgewiesen. Diese Ergebnisse
bestätigten,
dass sich das Schutzprotein mit dem Immunglobulin zusammenfügte, um
ein Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist, auf eine Weise
zu erzeugen, die die Antigenbindung nicht beeinträchtigt.
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Das
Zusammenfügen
von schweren und leichten Ketten in funktionalen Immunglobulinmolekülen in Pflanzen
ist sehr effizient, wie von Hiatt, A. C., Cafferkey, R. & Bowdish, K. Nature
342, 76–78
(1989) gezeigt. Ein Signalpeptid muss sowohl auf dem schweren als
auch dem leichten Kettenkonstrukt vorhanden sein, um die rekombinanten
Proteine zum Antikörper
des endoplasmatischen Retikulums zu lenken, damit das Zusammenfügen stattfindet,
wie vorher gezeigt von Hiatt, A. C., Cafferkey, R. & Bowdish, K. Nature
342, 76–78 (1989).
Diese Studie hat die Genauigkeit des Zusammenfügens von Immunglobulin, das
eine Dimerisierung von monomerem Antikörper durch J-Kette in den transgenen
Pflanzen umfasst, unter Beweis gestellt. Diese Ergebnisse haben
gezeigt, dass in Pflanzen die dimere Immunglobulin-Population einen
größeren Anteil
(ungefähr
57 %) des gesamten Antikörpers
repräsentiert.
Diese Ergebnisse erklären
auch die Produktion eines zusammengefügten Immunglobulins, das ein
Schutzprotein aufweist, welches das entsprechende Antigen bindet,
ebenso wie den parentalen murinen monoklonalen Antikörper, der
einen größeren Anteil
des gesamten Antikörpers
darstellt, wenn das Schutzprotein eingebracht ist (ungefähr 45 %).
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Die
Coexpression von dimerem Immunglobulin mit dem Schutzprotein in
Pflanzen hat zum Zusammenfügen
eines funktionalen Immunglobulins, das ein Schutzprotein aufweist,
geführt.
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Alle
vier Transgene für
dieses komplexe Protein wurden mit der identischen pMON 530 Expressionskassette
und nativen Leitsequenzen in die Pflanzen eingebracht. Dieser Vektor
enthält
eine Promotorsequenz, die vom 35S Transkript des Blumenkohl-Mosaik-Virus
abgeleitet ist, die die Expression von Transgenen in eine Vielzahl
von Zelltypen der meisten Pflanzenorgane lenkt, wie beschrieben
von Benfey, P. N. & Chua,
N-H. Science 250, 959–966
(1990); and Barnes, W. M. PNVAS 87, 9183–9187 (1990). Ein Lenken der
Expression aller vier Transgene durch den gleichen Promotor maximierte
die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen
Expression in einer gewöhnlichen
Pflanzenzelle. Mikroskopbetrachtungen von Pflanzen, die ein Immunglobulin
exprimieren, das ein Schutzprotein aufweist, ließen erkennen, dass viele Zelltypen
der Blätter
die individuellen Proteinbestandteile enthalten, die das Immunglobulin
bilden. Diese Proteine kumulierten sich bis zu ihrer höchsten Konzentration
in Bündelscheidenzellen
und waren durch die Zellwände
dieser und anderer Zellen abgegrenzt, sie waren jedoch nicht in
anderen Zwischenzellräumen
zu finden. Die Restriktion der größten Immunglobulinbestandteile,
des Schutzproteins und der chimären
schweren Immunglobulin-Kette, innerhalb der engen Grenzen eines
protoplastischen oder apoplastischen Kompartiments individueller
Zellen würde
das Zusammenfügen des
sekretorischen Immunglobulins zu solchen Zellen, in denen die Moleküle aller
Bestandteile synthetisiert sind, beschränken. Die subzelluläre Stelle
bzw. die subzellulären
Stellen und der Mechanismus des Zusammenfügens müssen noch festgelegt werden,
das Zusammenfügen
von IgG Heterotetrameren in Pflanzen erfordert ein Targeting von
beider Proteine zum Endomembransystem, wie bereits dargestellt von
Hiatt, A. C., Cafferkey, R. & Bowdish,
K. Nature 342, 76–78
(1989); und Hein, M. B., Tang, Y., McLeod, D. A., Janda, K. D. & Matt, A. C. Biotechnol
Prog. 7, 455–461
(1991).
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Darüber hinaus
haben wir gezeigt, dass ein Schutzprotein, das von einem reifen
sekretorischen Bestandteil ohne Signale für Membranintegration, Transzytose
oder anschließende
Proteolyse abgeleitet ist, mit chimärer schwerer Immunglobulin-Kette,
die Immunglobulin-gamma- und -alpha-Domänen enthält, zusammengefügt werden
kann. Diese Ergebnisse zeigen, dass die inhärenten Funktionen der konstanten
Regionen von IgG (Protein-A-Bindung,
Komplementbindung, Fc-Rezeptor-Aktivität) in einem dimeren Immunglobulin, das
in der Lage ist, an ein Schutzprotein zu binden, erhalten bleiben
kann. Diese Fähigkeit
kann ausgenutzt werden, um die Funktion eines für passive Immuntherapie verwendeten
Immunglobulins zu verbessern, und die Entwicklung von Pflanzen,
die fähig
sind, ein funktionales Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist, zu
erzeugen, wird eine beachtliche Tragweite für die passive Immuntherapie
haben. Die Stärke
der Expression des Immunglobulins, das ein Schutzprotein aufweist,
ist groß,
und die Produktion kann maßstäblich bis
zur landwirtschaftlichen Größe ausgebaut
werden, um eine wirtschaftliche Produktion monoklonaler Antikörper zu ermöglichen.
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Verfahren
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Folgende
Verfahren sind bei der Zubereitung und Analyse des Immunglobulins
dieses Beispiels zum Einsatz gekommen.
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i) Zusammenfügen von Antikörpern in
transgener Nicotiana tabacum
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Blattsegmente
wurden in 150 mM NaCl, 20 mM Tris-HCI (pH-Wert 8) (TBS) mit Leupeptin
(10 μg/ml) homogenisiert.
Die Extrakte wurden 3 Minuten lang in 75 mM Tris-HCI (pH-Wert 6,8), 2 % SDS,
unter nicht-reduzierenden Bedingungen gekocht, und eine SDS-PAGE
wurde in 4 % Acrylamid durchgeführt.
Die Gels wurden auf Nitrocellulose geblottet. Die Blots wurden während 2
h in TBS mit 0,05 % Tween 20 und 1 % fettfreier Trockenmilch inkubiert,
danach folgten das entsprechend Antiserum und eine weitere Inkubation
während
2 h bei 37 °C.
Nach Waschen wurde als Sekundärschicht
mit alkalischer Phosphatase konjugierter Antikörper während 2 h bei 37 °C aufgetragen.
Die Antikörperbindung
wurde durch Inkubation mit 300 mg/ml Nitroblau-Tetrazolium und 150
mg/ml 5-Bromo-4-Chloro-3-Indolylphosphat
nachgewiesen.
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Diese
Extrakte wurden analysiert, um festzustellen, ob die Immunglobuline
in die Immunglobulin-Moleküle
zusammengefügt
wurden – durch
Western Blot von Pflanzenextrakten, die unter nicht-reduzierenden Bedingungen
zubereitet worden waren, unter Verwendung von Anti-kappa-Antiserum
(Bradsure, UK) und einem Antiserum, das spezifisch das Schutzprotein
erkennt, die in den Pflanzen produzierten Immunglobuline wurden
mit dem monoklonalen IgG1 von Guy's 13 Immunglobulin verglichen, das von
Smith, R. & Lehner,
T. Oral Microbiol. Immunol. 4, 153–158 (1989) beschrieben worden
ist.
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ii) Western-Analyse
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Eine
Western-Analyse wurde bei jedem Pflanzenextrakt, das unter nicht-reduzierenden
Bedingungen zubereitet worden war, mit dem Ziel durchgeführt, die
individuellen Proteinbestandteile des Immunglobulins zu identifizieren.
Proben der verschiedenen Pflanzenextrakte wurde gemäß vorstehender
Beschreibung zubereitet, jedoch mit einem Zusatz von 5-%-igem β-Mercaptoethanol.
Eine SDS-PAGE-Analyse in 10 % Acrylamid wurde durchgeführt, und
das Protein in den Gels wurde auf Nitrocellulose übertragen.
Individuelle Proteine wurden mithilfe von Anti-Maus γ1-Schwerkette
(Sigma, UK), Anti-Maus-kappa-Kette
(Bradsure, UK) oder einem Antiserum, das spezifisch das Schutzprotein
erkennt, gefolgt von einem mit entsprechender alkalischer Phosphatase
konjugiertem Antikörper,
nachgewiesen.
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iii) Western-Analyse zur Darstellung der
Produktion von Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist
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Eine
Western-Analyse von transgenem Pflanzenextrakt wurde gemäß vorstehender
Beschreibung unter ii) durchgeführt.
Die Pflanzenextrakte von Pflanzen, die das Immunglobulin exprimieren,
das das Schutzprotein aufweist, wurden mit SDS-PAGE unter sowohl
nicht-reduzierenden als auch reduzierenden Bedingungen analysiert,
und die Proteine wurden auf Nitrocellulose übertragen. Die Immunglobulin-Bestandteile
wurden mit einem Anti-kappa-Antiserum oder einem Schaf-Antiserum,
das spezifisch das Schutzprotein erkennt, gefolgt von einem mit
entsprechender alkalischer Phosphatase markierten 2° Antikörper, nachgewiesen.
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iv) Expression von antigen-spezifischem
Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist, in transgenem Nicotiana
tabacum
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Zur
Vorführung,
dass die Pflanzen antigen-spezifisches Immunglobulin produzierten,
wurde Pflanzenextrakt, das an aufgereinigtes Streptokokken-Antigen
(SA) I/II mit Anti-kappa-Kette-Antiserum,
das mit Meerrettich-Peroxidase markiert war, nachgewiesen. Die Anwesenheit
eines Schutzproteins im antigen-spezifischen Immunglobulin wurde
nachgewiesen durch Pflanzenextrakt, das an aufgereinigtes Streptokokken-Antigen
I/II bindet, und Streptokokkenzellen wurden mit einem Schaf-Antiserum,
das immunspezifisch für
ein Schutzprotein ist, gefolgt von einem mit alkalischer Phosphatase
markierten Esel-Anti-Schaf-Antiserum,
nachgewiesen. Diese Tests auf antigen-spezifisches Immunglobulin
wurden auf Mikrotiterplatten durchgeführt, die mit aufgerenigtem
SA I/II (2 μg/ml)
mit TBS oder log-Phase,
Wachstumsphase, Strep. mutans (NCTC 10449) in Bicarbonatpuffer (pH-Wert
9,8) beschichtet waren. Das Blocking erfolgte mit 5 % fettfreier
Trockenmilch in TBS bei Raumtemperatur während 2 Stunden. Die Pflanzenblätter wurden
in TBS mit 10 μg/ml
Leupeptin (Calbiochem, USA) homogenisiert. Der Überstand der Maus-Hybridom-Zellkultur
von Guy's 13 (IgG)
wurde als positive Kontrolle verwendet. Die Überstände wurden in seriellen zweifachen
Verdünnungen
der Mikrotiterplatte hinzugefügt,
und es folgte eine Inkubation während
2 Stunden. Nach Waschen mit TBS mit 0,05 % Tween 20, wurden gebundene
Immunglobulinketten entweder mit einem Goat-Anti-mouse-Leichtkettenspezifischen
Antikörper,
der mit Meerrettich-Peroxidase (Nordic Pharmaceuticals, UK) konjugiert
war, oder mit einem Schaf-Anti-SC-Serum, gefolgt von einem mit alkalischer
Phosphatase markiertem Esel-Anti-Schaf-Antiserum während 2
Stunden bei Raumtemperatur, nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte
mit 2,2'-Azino-di-(3-ethylbenzthiazolin-sulfonat)
(Boehringer, Deutschland) für
mit HRPO konjugierten Antikörper
oder Dinatrium-p-Nitrophenylphosphat
(Sigma, UK) für
mit alkalischer Phosphatase konjugierten Antikörper.
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v) Lokalisierung von Immunglobulin-Bestandteilen
in Pflanzen
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Mikroaufnahmen
von transgenen Pflanzen, die Immunglobuline, die Schutzproteine
enthalten, exprimieren, und von Kontrollblättern von Nicotiana tabacum
wurde mithilfe von Immunogold-Nachweis von muriner alpha-Kette angefertigt.
Kurz beschrieben wurden die Blätter
in 2 mm × 10
mm große
Segmente geschnitten und in 3 Gew.-% Parafomaldehyd, 0,5 Gew.-%
Glutaraldehyd, 5 Gew.-% Sukrose in 100 mM Natriumphosphat (pH-Wert
7,4) fixiert. Nach Entwässerung
in wasserfreiem Ethanol wurden die Blattsegmente mit Xylol infiltriert, in
Paraffin eingebettet und in 3 mm große Abschnitte geschnitten und
auf Objektträger
für immunchemische Färbung aufgezogen.
Die Blattabschnitte wurden mit primären Antikörpern, affinitätsgereinigter
Kaninchen-Anti-Maus-alpha-Kette (die mit der A/G-Hybrid-Schwerkette
reagiert) oder Schaf-Anti-Kaninchen-SC und danach mit sekundärem Antikörper, Goat-Anti-Kaninchen-10
mn Gold oder Kaninchen-Anti-Schaf-10 mn Gold inkubiert. Das Immunogold-Signal
wurde durch Silberverstärkung
intensiviert. Die Pflanzen wurden sowohl mit Phasenkontrast- als
auch mit Hellfeldmikroskopie beim gleichen Querschnitt visualisiert.
Die Immunolokalisation des Schutzproteins über serielle Abschnitte wurde
angewendet, um die gleiche zelluläre Lokalisation für schwere
Kette und Immunglobulin darzustellen. Die Analyse wurde bei folgenden
Zellen und Zellkompartimenten durchgeführt:
spongiösen Mesophyll-Zellen,
epidermalen Zellen, Zwischenzellräumen, Palisaden-Parenchym-Zellen
und Leitbündeln.
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Zur
weiteren Analyse der genauen Lokalisation der Immunglobulin-Bestandteile
erfolgte eine Analyse der seriellen Abschnitte des Leitbündels bei
Nicotiana tabacum und des Leitbündels
der Nicotiana tabacum-Kontrollpflanze mit Immunogoldnachweis für jeden
Bestandteil des Immunglobulins. Serielle Abschnitte von transgenen
Pflanzenblättern,
die sekretorisches Immunglobulin exprimieren, wurden mit einem Antikörper, der
spezifisch das Schutzprotein erkennt, oder mit Anti-IgA-Antikörper, gefolgt
vom entsprechenden Gold-markierten sekundären Antikörper, inkubiert. Ein Kontrollblattabschnitt
von einer transgenen Pflanze, die keine Immunglobulin kodierenden
Sequenzen enthielt, wurde ebenfalls mit Anti-IgA-Antikörper, gefolgt von Gold-markiertem
Goat-Anti-Kaninchen-Antiserum oder nur mit den Gold-markierten sekundären Antikörpern, inkubiert und
bestätigte
die Spezifizität
der Färbung.
Sowohl Phasenkontrast-Beleuchtung eines kleineren Leitbündels als
auch Hellfeld-Beleuchtung
der gleichen Felder wurden angewendet, um die Immunogold-Lokalisation
des Schutzproteins zu zeigen. Die Hellfeld-Beleuchtung eines Querschnitts
des Leitbündels
von einem seriellen Blatt zeigte die gleiche Immunogold-Lokalisation
der schweren Immunglobulinkette wie für das Schutzprotein erhalten
worden war.
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Beispiel 8. Produktion eines anwendbaren
Pflanzenextrakts, das Immunglobuline enthielt. die ein Schutzprotein
aufwiesen
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Pflanzenstücke (entweder
Blatt oder Stiel, Blüte,
Wurzel oder Kombinationen davon) von Pflanzen, die Immunglobuline
produzieren, die ein Schutzprotein enthalten, wurden mit Homogenisierungspuffer
(2 ml Puffer/g Pflanzenmaterial; Homogenisierungspuffer: 150 mM
NaCl, 20 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,5) vermischt, in einem Waring-Mischer
zu einer Pulpe homogenisiert und bei 10.000 × g zentrifugiert, um Ablagerungen
zu entfernen. Der Überstand
wurde danach mit einem gleichen Volumen von HPLC-grade Ethylacetat
durch Schütteln
bei Raumtemperatur, gefolgt von Zentrifugieren bei 10.000 × g extrahiert.
Die wässrige
Phase wurde in ein anderes Gefäß übertragen,
das restliche Ethylacetat wurde durch Platzieren der Lösung in
Vakuum aus der wässrigen
Phase entfernt. Das resultierende Rohextrakt enthielt gleichmäßig 100 μg Immunglobulin,
das ein Schutzprotein aufwies, pro Milliliter. Dieses Verfahren
ist anwendbar bei jeder Pflanze, die ein Immunglobulin enthält, da" ein Schutzprotein
aufweist.
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Für die Homogenisierung
wurde eine Reihe von Verfahren angewendet, einschließlich Anwendung
eines Mörsers
und Stößels oder
eines Polytron-Geräts,
und die Homogenisierung kann entweder in Kälte oder bei Raumtemperatur
durchgeführt
werden.
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Das
Extrakt kann durch Delipidation, durch Extraktion mit Hexan oder
anderen organischen Lösemitteln
weiter aufgereinigt werden. Die Delipidation ist nicht wesentlich
für die Ableitung
eines anwendbaren Produkts aus dem Pflanzenextrakt, aber sie ist
vorteilhaft in Fällen,
wenn das Endprodukt ein aufgereinigtes Immunglobulin ist, das ein
Schutzprotein aufweist. In vielen Fällen enthält das Rohextrakt eine ausreichend
große Menge
von Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist (d. h. 100 mg/ml),
um ohne weitere Aufreinigung oder Anreicherung anwendbar zu sein.
Für eine
orale Anwendung wäre
das Extrakt mit gewöhnlich
verwendeten Geschmacksstoffen und Stabilisatoren zu vermischen.
Für eine
dentale Anwendung wäre
das Extrakt zusätzlich
mit einem Geliermittel zu vermischen, um den Kontakt des Extrakts
mit den Zähnen
zu erhalten. Für eine
gastrische Anwendung kann das mit Geschmacksstoff vermischte Extrakt
direkt eingenommen werden.
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Beispiel 9. Stabilität eines Immunglobulins, das
ein Schutzprotein aufweist
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Zwei
Sätze von
Pflanzenrohextrakt wurden gemäß vorstehender
Beschreibung zubereitet. Das erste Extrakt war von einer Pflanze
abgeleitet, die einen IgA-Antikörper
exprimiert, und das zweite Extrakt war von einer Pflanze abgeleitet,
die ein Immunglobulin, das ein Schutzprotein aufweist, exprimiert.
Von derartigen Rohextrakten ist bekannt, dass sie eine Vielfalt
an proteolytischen Enzymen enthalten. Eine verlängerte Inkubation von Extrakten
bei Raumtemperatur oder bei 37 C kann daher einen proteolytischen
Verdau darstellen.
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Mithilfe
von ELISA wurde die Menge der Gamma-Komplexe in den beiden Extrakten
als Funktion der Zeit bei sowohl Raumtemperatur als auch 37 °C festgestellt.
Bei diesen Assays wurde ein Anti-kappa-Ketten-Antikörper zur
Beschichtung der Platte verwendet, worauf eine Inkubation mit dem
Pflanzenextrakt während
1 h bei 37 °C
folgte. Ein mit HRPO konjugierter Anti-kappa-Ketten-Antikörper wurde
verwendet, um von der Pflanze abgeleitetes Immunglobulin nachzuweisen.
Die Menge des unmittelbar nach der Zubereitung im Extrakt enthaltenen
Immunglobulins, das ein Schutzprotein aufweist, wurde mit 100 %
gleichgesetzt. Nach 3 Stunden bei Raumtemperatur betrug der IgG1
40 %, und das Immunglobulin, das das Schutzprotein aufweist, enthielt > 95 %. Nach 6 Stunden
betrug der verbliebene IgG1-Antikörper 20
%, und das das Immunglobulin, das die Schutzproteinmenge aufweist,
enthielt weiterhin 95 %. Nach 12 Stunden war kein IgG1 nachweisbar, während –90 % des
Immunglobulins, das das Schutzprotein aufweist, verblieben war.
Ein signifikanter Rückgang
der Menge geschützten
Antikörpers
wurde bis zu 48 Stunden nach der Zubereitung des Extrakts nicht festgestellt.
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Beispiel 10. Eukaryotische transgene Zellen,
die Immunglobuline exprimieren, die Schutzprotein aufweisen
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Die
vier Ketten, die das Immunglobulin umfassen, das ein Schutzprotein
aufweist, können
auch in anderen Zelltypen entweder in vitro (Zellkulturen) oder
in vivo (transgene Tiere) exprimiert werden. Siehe: Manipulating
the Mouse Embryo; A Laborstory Manual, B. Hogan et al., Cold Spring
Harbor Laborstory (1986). Im Fall der transgenen Tiere wurden aufgereinigte
Präparationen
von geeignetem Vektor-DNA für
eine Endkonzentration von 2 ng/μl
in 10 mM Tris, 0,2 mM EDTA, pH-Wert 7,4, eingestellt. Pronukleäre Injektionen
mit Verwendung von Zygoten, die von Inzuchttieren zubereitet waren,
wurden durchgeführt.
Injizierte Eier wurden dann in Standardverfahren auf pseudogravide
Weibchen übertragen.
Lebend geborene Tiere werden dann auf die Anwesenheit von Transgenen
gescreent, wozu eine der vielen allgemein angewendeten Techniken,
wie PCR und ELISA, benutzt werden können. Mitglieder des Stammbaums,
die verschiedene Bestandteile des Immunglobulins, das das Schutzprotein
aufweist, exprimieren, werden dann gepaart, um multitransgene Tiere produzieren.
Nachkommen dieser Kreuzungen werden danach gescreent, um diejenigen
zu identifizieren, die alle vier Ketten exprimieren. Je nach dem
Typ von Vektor, der für
die zygotischen Injektionen verwendet wird, können in den transgenen Tieren
verschiedene Zelltypen identifiziert werden, die das komplette Immunglobulin zusammenfügen, das
ein Schutzprotein aufweist. Diese Vektor-DNA können aus spezifischen Promotorelementen
bestehen, die eine Transkription der Transgene in besonderen Zelltypen
oder Geweben ermöglichen. Jeder
Vektor könnte
einen einzelnen Bestandteil des geschützten Antikörpers (IgG/A1, J-Kette, Schutzprotein oder
kappa-Kette) exprimieren, oder er könnte potenziell mehr als einen
Bestandteil exprimieren. In dieser Situation könnte der Vektor eine entsprechende
Anzahl von Promotorregionen und Restriktionsstellen enthalten, um
eine Transkription jedes Transgens zu ermöglichen.
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Eine
Expression aller vier Ketten in einem Zellkultursystem kann erhalten
werden durch Verwenden eines DNA-Vektors, von dem jeder einzelne
Bestandteil individuell promotiert werden kann. Dies würde vier Expressionskassetten
(enthaltend Promotor, multiple Klonierstelle und Polyadenylationsregion)
auf der gleichen Vektor-DNA erfordern. Alternativ können individuelle
Zelllinien sequenziell mit individuellen Vektoren, die Einzelketten
von solcher Länge
exprimieren, dass jeder Vektor der Zelllinie einen selektiven Widerstand
vermittelt, transfektiert werden.
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Allgemein
verfügbare
Vektoren, wie pMAMneo (Clontech), können entweder für multiple
Expression angepasst werden oder als eine Serie von Vektoren, die
distinkt wählbare
Marker exprimieren.
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Die
Transfektion jeglicher eukaryotischer Zellen, wie Fibroblasten,
wird mit herkömmlichen
Techniken durchgeführt.
Kurz ausgedrückt:
Die Zellen werden am Tag vor der Transfektion im Verhältnis 1:20
gesplittet und bei etwa 30 % Konfluenz unter Verwendung von 125
mM CaCl2, 140 mM NaCl, 25 mM Hepes, 0,75 mM NaHPO4, pH-Wert 7,05,
und 5 μg
DNA/10 cm Schale transfektiert. Nach 16 Stunden DNA-Inkubation werden die
Zellen mit 10 % Dimethylsulfoxid während 3 Minuten geschockt.
Achtundvierzig Stunden nach der Transfektion werden die Zellen anhand
des Wachstums im entsprechenden Medium, das ein Antibiotikum oder
ein anderes zytotoxisches Reagens enthält, ausgewählt,
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Die
resultierenden Zellen produzieren sämtliche Bestandteile für das Immunglobulin,
das das Schutzprotein aufweist. Diese Bestandteile sind einwandfrei
zusammengefügt,
um ein funktionales Immunglobulin zu bilden, das ein Schutzprotein
aufweist.
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Beispiel 11. Engineering eines Schutzproteins,
das mit einem Teil der zytoplasmatischen Domäne des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens fusioniert
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Die
Konstruktion von DNA-Segmenten, die ein Schutzprotein kodieren,
das mit einem Segment fusioniert ist, das ein Segment der zytoplasmatischen
Domäne
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens wird wie folgt durchgeführt. Das
Schutzprotein cDNA, das von der ersten Aminosäure der Signalsequenz (MET-18) bis GLU606 kodiert,
wird in irgendeinen Pflanzenexpressionsvektor, wie den pMON530 Vektor
(aufgeschlossen mit Bgl II und Xho I) als ein Bgl II – Xho I
Fragment ligiert. Dieses Schutzproteinderivat wird erhalten durch
PCR-Amplifikation unter Verwendung der entsprechenden Oligenukleotid-Primer, die entweder
eine Bgl II oder Xho I Erkennungssequenz enthalten und die außerdem komplementär zu DNA-kodierenden
Resten -18 bis -13 bzw. Resten 601 bis 606 des Polyimmunglobulinrezeptors
des Kaninchens sind. Der gleiche Vorgang wird durchgeführt, um
ein Schutzprotein cDNA zu erhalten, das von MET-18 bis
ALA628 kodiert, jedoch mit der Ausnahme,
dass das Oligonukleotid, das eine Xho-Stelle enthält, auch
komplementär
zu dem Schutzprotein cDNA ist, das die Reste 623 bis 628 kodiert.
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Die
cDNA, die das Domänenfragment
des Polyimmunglobulinrezeptors des Kaninchens kodiert, wird auch
durch PCR-Amplifikation oder als ein Xho I Fragment erhalten. Die
verwendeten Oligonukleotide sind komplementär zu DNA, die von ARG623 bis ALA755 kodiert,
die beide Xho I Erkennungssequenzen enthalten. Dieses Fragment wird
dann in die pMON530 Vektoren, die eine der Schutzprotein-cDNA gemäß vorstehender Beschreibung
enthalten, ligiert. Die entsprechende Orientierung der zytoplasmatischen
Domäne
der cDNA wird festgestellt durch Restriktionsverdaus und durch Sequenzanalyse
der Plasmide, die von transformierten Bakterienkolonien erhalten
werden.
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Die
Oligonukleotide, die für
die PCR-Amplifikation eingesetzt werden, enthalten eine entsprechende Anzahl
von Nukleotiden, um sicherzustellen, dass die resultierenden cDNA
im Rahmen liegen und fähig
sind, als ein kontinuierliches Fusionsprotein, das sowohl Schutzprotein
als auch zytoplasmatische Domäne
enthält, translatiert
zu werden.
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Die
resultierenden Konstrukte in der entsprechenden Orientierung kodieren
ein Protein, das direkt mit der zytoplasmatischen Domäne des Polyimmunglobulinrezeptors
ohne funktionales Transmembransegment, das operativ mit einem DNA-Segment
(Promotor) verknüpft
ist, der eine Expression in eine Pflanzenzelle ermöglicht,
fusioniert ist. Die Konstrukte kodieren zwei zusätzliche Aminosäuren (SER-TRP),
die von dem Einbringen der Restriktionsstelle Xho I abgeleitet sind
und als Linker zwischen dem Schutzprotein und der zytoplasmatischen
Domäne
dienen.
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Diese
Vektoren werden dann verwendet, um Agrobacterium wie vorstehend
beschrieben zu transformieren, das wiederum verwendet wird, um Pflanzenzellen
zu transformieren. Die gleichen Techniken, wie die in den vorstehenden
Beispielen beschriebenen, werden angewendet, um eine Pflanze zu
produzieren, die dieses Protein als Teil eines Immunglobulins exprimiert.
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