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Die
Eignung von Arzneistoffen zur Verabreichung auf oralem Wege hängt von
mehreren Faktoren ab. Der Arzneistoff muss in den gastrointestinalen
Flüssigkeiten
löslich
sein, damit er durch biologische Membranen transportiert werden
kann, oder er muss für
einen aktiven Transportmechanismus geeignet sein. Sehr kleine Teilchen
(weniger als 300 Nanometer) können
durch das lymphatische System über
das Peyer-Plaque-System
im Darmtrakt resorbiert werden. Jedoch ist dieser Mechanismus nicht
zur Resorption von großen
Dosen von Arzneistoffen im systemischen Kreislauf befähigt.
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Bei
schwer löslichen
Arzneistoffen treten Schwierigkeiten auf. Unter herkömmlichen
Arzneistoffen erweisen sich einige als relativ unlöslich in
gastrointestinalen Flüssigkeiten.
Wenn der Grad der Löslichkeit
gering ist, kann dies zu einer unvollständigen und/oder fehlerhaften
Resorption führen.
Bei einer geringen Auflösungsgeschwindigkeit
ergibt sich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fehlerhafte Resorption,
und zwar auf einen einzelnen Patienten bezogen oder unter verschiedenen
Patienten. Peptid-Arzneistoffe
können
in Wasser löslich
sein und erweisen sich nicht als so problematisch wie unlösliche Peptide.
Wie herkömmliche
Arzneistoffe weisen unlösliche
Peptide typischerweise eine unvollständige oder geringere Resorption
und eine fehlerhafte Resorption oder biologische Verfügbarkeit
auf.
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Die
Hauptschwierigkeit bei der oralen Abgabe von Peptiden besteht darin,
dass sie durch Hydrolyse und proteolytische Enzyme abgebaut werden.
Zur Überwindung
dieser Schwierigkeit gibt es zwei grundlegende Wege. Der erste Weg
besteht in einem "enterischen" Überzug, der den Arzneistoff
nur bei einem neutralen bis basischen pH-Wert (üblicherweise pH-Wert 6-8),
wie er im Dünndarm
auftritt, freigibt, so dass das Peptid nicht den Magensäften ausgesetzt
wird. Jedoch reicht dieser Weg allein nicht aus, um das Peptid zu
schützen, da
proteolytische Enzyme im oberen Darmtrakt vorhanden sind und es
immer noch zum Abbau des Arzneistoffes kommen kann. Der andere Weg
besteht darin, das Peptid einem hydrophoben Material einzuverleiben,
so dass wässrige
Flüssigkeiten
nicht in das System eindringen können.
Es ist wichtig, ein hydrophobes Material zu wählen, das im Darmtrakt angegriffen
oder langsam gelöst
wird, so dass der Arzneistoff freigesetzt wird. Auf diese Weise
wird das Peptid gegen proteolytische Enzyme geschützt. Ferner
ist es möglich,
die beiden Wege zu kombinieren; vergl. beispielsweise die Ausführungen über den
enterischen Überzug.
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Jedoch
sind die vorstehend beschriebenen Wege von Natur aus mit Schwierigkeiten
behaftet. Zunächst
werden zahlreiche Arzneistoffe zu langsam aus hydrophoben Systemen
freigesetzt. Ferner verteilen sich einige Peptide in die hydrophobe
Phase, so dass sie aus diesen Systemen nicht vollständig freigesetzt werden.
Somit handelt es sich bei der Geschwindigkeit und dem Ausmaß der Freisetzung
von Arzneistoffen um entscheidende Komponenten jeglicher Arzneistoff-Abgabesysteme,
die bei zahlreichen Peptidarzneistoffen von noch größerer Bedeutung
sind.
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EP-0
327 280 A1 beschreibt eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
Cyclosporin im Gemisch mit Mono- oder Diglyceriden einer C6-C10-Fettsäure umfassen.
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EP-0
212 875 A2 beschreibt eine medizinische Zusammensetzung, die unter
anderem Getreideöle oder
Sesamöl
einsetzt.
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WO-91/14454
beschreibt eine pharmazeutische Zubereitung, die ein biologisch
aktives Material in Verbindung mit Lecithin enthält.
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WO-93/02664
beschreibt eine Wasser-in-Öl-Mikroemulsion,
die ein Triglycerid einer Fettsäure
von mittlerer Kettenlänge
umfasst.
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WO-93/02665
beschreibt eine Wasser-in-Öl-Mikroemulsion,
die ein Triglycerid einer langkettigen Fettsäure enthält.
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WO-94/08604
beschreibt eine Wasser-in-Öl-Mikroemulsion,
die C9-C13-Monoglyceride umfasst.
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WO-94/08605
beschreibt eine pharmazeutische Zusammensetzung, die ein Triglycerid
einer Fettsäure
von mittlerer oder langer Kettenlänge umfasst.
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US-4
990 337 beschreibt eine pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens
ein Mono- oder Diglycerid einer C6-C10-Fettsäure
umfasst.
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Erfindungsgemäß wird eine
pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder gemäß Anspruch
7 bereitgestellt. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Zusammensetzung wird für
eine zweckmäßige Abgabe
von Arzneistoffen verwendet. Ein breiter Bereich von Wirkstoffen
kann in der Zusammensetzung verabreicht werden, einschließlich Antibiotika,
antimikrobielle Wirkstoffe, Antineoplastika, antivirale Wirkstoffe,
kardiovaskuläre
und renale Mittel, immunosuppressive und immunostimulatorische Mittel
und ZNS-Wirkstoffe, wobei sich die Zusammensetzung aber für Peptide als
besonders wertvoll erweist. Mikroemulsionen bilden sich im Vergleich
zu normalen Emulsionen (Makroemulsionen) leicht und sogar spontan
ohne hohe Energiezufuhr und lassen sich leicht in vergrößertem Maßstab herstellen.
Sie sind stabil, weisen eine lange Lagerbeständigkeit auf und lassen sich
aufgrund ihrer durchsichtigen Beschaffenheit leicht spektroskopisch überwachen.
Aufgrund ihrer geringen Viskosität
lassen sie sich leicht transportieren und vermischen. Die Löslichkeit
von Arzneistoffen, der Schutz gegen eine enzymatische Hydrolyse
und somit eine orale biologische Verfügbarkeit werden insbesondere
bei Peptiden verstärkt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
bildet das hydrophobe Material die diskontinuierliche Phase und
das hydrophile Material bildet die kontinuierliche Phase, in der
das hydrophobe Material emulgiert ist (Öl-in-Wasser). Die hydrophobe diskontinuierliche
Phase und die hydrophile kontinuierliche Phase können jeweils unabhängig voneinander
fest, halbfest oder flüssig
sein. Der pharmazeutische Wirkstoff ist im hydrophoben Material dispergiert
oder diesem einverleibt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Trägeremulsion
um eine Mikroemulsion.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
bildet das hydrophobe Material die kontinuierliche Phase und das
hydrophile Material bildet die diskontinuierliche Phase, in der
das hydrophobe Material emulgiert ist (Wasser-in-Öl). Die
hydrophobe kontinuierliche Phase und die hydrophile diskontinuierliche
Phase können
jeweils unabhängig
voneinander fest, halbfest oder flüssig sein. Der pharmazeutische
Wirkstoff wird im hydrophilen Material dispergiert oder wird diesem
einverleibt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Trägeremulsion
um eine Mikroemulsion. Bei dieser Ausführungsform wird erfindungsgemäß ein pharmazeutisches
Präparat
bereitgestellt, das eine Wasser-in-Öl-Emulsion, vorzugsweise eine
Mikroemulsion, umfasst, die eine Ölphase (z. B. eine langkettige
Carbonsäure
oder einen Ester oder einen Alkohol gemäß den Angaben in Anspruch 7),
ein oberflächenaktives
Mittel (z. B. Poloxamer) und eine wässrige Phase mit einem Gehalt
an dem Arzneistoff enthält.
Der Vorteil der Verwendung einer Wasser-in-Öl-Mikroemulsion besteht darin,
dass es die Fähigkeit
besitzt, relativ große
Mengen an polaren Lösungsbestandteilen
in einer insgesamt öligen
Umgebung zu lösen, was
ein orales Abgabesystem für
Peptid- und Protein-Arzneistoffmoleküle schafft.
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1 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 8 beschriebenen Versuche.
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2 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 9 beschriebenen Versuche.
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3 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 10 beschriebenen Versuche.
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4 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 11 beschriebenen Versuche.
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5 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 12 beschriebenen Versuche.
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Bei
einer Emulsion handelt es sich um ein dispergiertes System mit einem
Gehalt an mindestens zwei miteinander unmischbaren flüssigen Phasen,
nämlich
einer hydrophoben Phase und einer hydrophilen Phase. Die Emulsion
umfasst die dispergierte Phase, die Dispersionsphase und ein Emulgiermittel
oder oberflächenaktives
Mittel gemäß den Angaben
in den Ansprüchen
1 und 7. Üblicherweise
handelt es sich bei einer der beiden unmischbaren Flüssigkeiten
um ein Öl,
während
die andere Flüssigkeit
wässrig
ist. Welche Phase zur dispergierten Phase wird, hängt von
den relativen Mengen der beiden flüssigen Phasen und von der Auswahl des
Emulgiermittels ab. Daher wird eine Emulsion, in der das Öl in Form
von Tröpfchen überall in
der wässrigen Phase
dispergiert ist, als eine Öl-in-Wasser-Emulsion (o/w)
bezeichnet und umgekehrt. Der Ausdruck "kolloidal" bezieht sich auf Emulsionen, bei denen
die dispergierte Phase aus sehr feinen Teilchen besteht, üblicherweise
mit einer Größe von weniger
als etwa 1 mm. Bei einem "Mikrokolloid" handelt es sich
um eine Emulsion, bei der die dispergierten Teilchen üblicherweise
eine Größe von etwa
100 μm oder
weniger aufweisen. Kotenside stellen ebenfalls übliche Komponenten von Mikrokolloiden
dar. Es handelt sich einfach um oberflächenaktive Mittel, die zusätzlich zum
primären
oberflächenaktiven
Mittel enthalten sind.
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Eine "Mikroemulsion" stellt eine optisch
isotrope und thermodynamisch oder kinetisch stabile, flüssige Emulsion
dar. Mikroemulsionen sind aus einer öligen Phase, einer wässrigen
Phase, einem oberflächenaktiven
Mittel und gelegentlich einem Kotensid zusammengesetzt. Sie sind
ideal für
orale Arzneistoffabgabesysteme, da sie homogen und thermodynamisch
stabil sind, gleichmäßige Tröpfchengrößen von
etwa 200 Å aufweisen
und optisch klar sind. Insbesondere eine Wasser-in-Öl-Mikroemulsion
weist kleine Tröpfchen
aus einer wässrigen
Phase auf, die gleichmäßig in einer
kontinuierlichen Ölphase
dispergiert sind. Daher wird das Peptid über einen breiten Bereich der
Peptid-Löslichkeit
hinweg gegen proteolytische Enzyme, die in Verdauungsflüssigkeiten
löslich
sind, geschützt.
Im allgemeinen verlangt die chemische Struktur von Peptiden, dass
sie mindestens teilweise, wenn nicht großenteils wasserlöslich sind.
Sie befinden sich somit im Innern des Wassertröpfchens oder sehr nahe an der
Oberfläche
des Tröpfchens
des Wasser-in-Öl-Mikroemulsionssystems.
Daher hemmt die äußere Ölphase der
Mikroemulsion die Wanderung von proteolytischen Enzymen durch das Abgabesystem.
Die äußere ölige Phase
der Mikroemulsion ist ferner dazu fähig, in die intestinale Zellmatrix einzutreten,
wodurch Kanäle
geschaffen werden (entweder auf parazelluläre oder transzelluläre Weise),
durch die der Peptidarzneistoff passieren kann.
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Daher
ist es wichtig, ein hydrophobes Material zu wählen, das im Dünndarm angegriffen
werden kann oder langsam gelöst
werden kann oder das in die intestinale Zellmatrix eingebaut wird,
so dass der Arzneistoff freigesetzt wird. Ferner ist es möglich, die
beiden Möglichkeiten
zu kombinieren, z. B. in Bezug auf die Möglichkeit der enterischen Beschichtung.
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Die
erfindungsgemäßen Öl-in-Wasser-Emulsionen
werden im allgemeinen hergestellt, indem man eine heiße (70-80 °C) hydrophobe
Phase (in einer geringeren Gewichtsmenge) zu einer heißen (70-80 °C) hydrophilen
Phase (in einer größeren Gewichtsmenge)
gibt, wobei eine Inversion des oberflächenaktiven Mittels unter Bildung
einer dispersen Emulsion von nicht-aggregierten dispergierten Phasenteilchen
erzwungen wird. Bei Verarbeitung unter einer geeigneten Scherkraft
entsteht dadurch eine Emulsion. Der Arzneistoff wird üblicherweise
zusammen mit dem hydrophoben Material zugesetzt, wenn es sich um
ein organisches Molekül handelt,
das in wässrigen
Medien schlecht löslich
ist. Der Arzneistoff wird üblicherweise
nach Bildung der Emulsion zugesetzt und abgekühlt, wenn es sich um ein Peptid
handelt. Der Arzneistoff in einer Emulsionszubereitung wird sodann
in weiche oder harte Gelatinekapseln gefüllt oder zu Tabletten oder
anderen oralen Dosierungsformen verarbeitet.
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Erfindungsgemäß ergeben
bestimmte hydrophobe Materialien bei Emulgierung in einer kontinuierlichen
Phase eines hydrophilen Materials ein verstärktes Resorptionsvermögen für die orale
Abgabe von Peptidarzneistoffen und Arzneistoffen, die in wässrigen
Medien schlecht löslich
sind. Erfindungsgemäß werden diese
Materialien aus der Gruppe, die in Anspruch 1 angegeben ist, ausgewählt.
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Ferner
ergeben bestimmte Materialien bei erfindungsgemäßer Kombination unter Bildung
einer Wasser-in-Öl-Mikroemulsion
ein verstärktes
Resorptionsvermögen.
Bei diesen Materialien handelt es sich um eine ölige Phase, die aus langkettigen
Fettsäuren
oder Estern oder Alkoholen gemäß den Angaben
in Anspruch 7 zusammengesetzt ist, um eine wässrige Phase, die vorwiegend
aus Wasser zusammengesetzt ist, und um ein oberflächenaktives
Mittel, vorwiegend vom Typ eines nicht-ionischen Blockcopolymeren,
die miteinander unter Bildung einer Wasser-in-Öl-Mikroemulsion vermischt werden.
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Langkettige
Carbonsäuren
enthalten im allgemeinen 4-36 Kohlenstoffatome, vorzugsweise mindestens
12 Kohlenstoffatome und insbesondere 12 bis 22 Kohlenstoffatome.
In einigen Fällen
ist diese Kohlenstoffkette vollständig gesättigt und unverzweigt, während sie
in anderen Fällen
eine oder mehrere Doppelbindungen enthält. Es können gesättigte, ungesättigte,
verzweigte oder geradkettige Kohlenwasserstoffketten vorliegen.
Einige enthalten Ringe mit 3 Kohlenstoffatomen oder Hydroxylgruppen.
Die Verbindungen sind nicht oberflächenaktiv. Sie sind in Wasser
schlecht löslich,
wobei die Wasserlöslichkeit
um so geringer ist, je länger die
Säurekette
ist und je weniger Doppelbindungen vorliegen. Die Carbonsäuregruppe
ist polar und bei einem neutralen pH-Wert ionisiert. Diese Gruppe
ist für
die schwache Löslichkeit
von kurzkettigen Säuren
in Wasser verantwortlich.
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Zu
Beispielen für
derartige Säuren
gehören
C16-C22-Säuren mit
bis zu drei ungesättigten
Bindungen (auch verzweigt). Zu Beispielen für gesättigte geradkettige Säuren gehören n-Dodecansäure, n-Tetradecansäure, n-Hexadecansäure, Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachidinsäure, Behensäure, Montansäure und
Melissinsäure.
Ferner sind ungesättigte,
monoolefinische, geradkettige Monocarbonsäuren geeignet. Zu Beispielen
hierfür
gehören Ölsäure, Gadoleinsäure und
Erucasäure.
Ferner sind ungesättigte
(polyolefinische), geradkettige Monocarbonsäuren geeignet. Zu Beispielen
hierfür
gehören
Linolsäure,
Ricinolsäure,
Linolensäure,
Arachidonsäure
und Behenolsäure.
Zu verzweigten Säuren
gehört
beispielsweise Diacetylweinsäure.
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Die
langkettigen Carbonsäuren
zur erfindungsgemäßen Verwendung
sind in den Ansprüchen
1 und 7 angegeben.
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Zu
Beispielen für
langkettige Carbonsäuren
gehören
(ohne Begrenzung hierauf) Produkte aus der folgenden Gruppe: Glycerylmonostearate; Glycerylmonopalmitate;
Gemische aus Glycerylmonostearat und Glycerylmonopalmitat (Myvaplex
600, Eastman Fine Chemical Company); Glycerylmonolinoleat; Glycerylmonooleat;
Gemische aus Glycerylmonopalmitat, Glycerylmonostearat, Glycerylmonooleat
und Glycerylmonolinoleat (Myverol 18-92, Eastman Fine Chemical Company);
Glycerylmonolinolenat; Glycerylmonogadoleat; Gemische aus Glycerylmonopalmitat,
Glycerylmonostearat, Glycerylmonooleat, Glycerylmonolinoleat, Glycerylmonolinolenat
und Glycerylmonogadoleat (Myverol 18-99, Eastman Fine Chemical Company);
acetylierte Glyceride, wie destillierte acetylierte Monoglyceride
(Myvacet 5-07, 7-07 und 9-45, Eastman Fine Chemical Company); Gemische
aus Propylenglykolmonoestern, destillierten Monoglyceriden, Natriumstearoyllactylat
und Siliciumdioxid (Myvatex TL, Eastman Fine Chemical Company);
Gemische aus Propylenglykolmonoestern, destillierten Monoglyceriden,
Natriumstearoyllactylat und Siliciumdioxid (Myvatex TL, Eastman
Fine Chemical Company); d-alpha-Tocopherolpolyethylenglykol 1000-succinat
(Vitamin E TPGS, Eastman Chemical Company); Gemische aus Mono- und
Diglyceridestern, wie Atmul (Humko Chemical Division of Witco Chemical);
Calciumstearoyllactylat; ethoxylierte Mono- und Diglyceride; lactierte
Mono- und Diglyceride; Lactylatcarbonsäureester von Glycerin und Propylenglykol;
Lactylester von langkettigen Carbonsäuren; Polyglycerinester von
langkettigen Carbonsäuren;
Propylenglykol Mono- und -diester von langkettigen Carbonsäuren, Natriumstearoyllactylat;
Sorbitanmonostearat; Sorbitanmonooleat; andere Sorbitanester von
langkettigen Carbonsäuren;
succinylierte Monoglyceride; Stearylmonoglycerylcitrat; Stearylheptanoat;
Cetylester von Wachsen; Stearyloctanoat; C10-C30-Cholesterin/Lavosterinester; und Saccharoseester
von langkettigen Carbonsäuren.
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Bei
den langkettigen Carbonsäureestern
zur erfindungsgemäßen Verwendung
handelt es sich um Monoglycerylester gemäß den Angaben in den Ansprüchen 1 und
7.
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Zu
Beispielen für
selbstemulgierende langkettige Carbonsäureester gehören Produkte
aus der Gruppe der Stearate, Palmitate, Ricinoleate, Oleate, Behenate,
Ricinolenate, Myristate, Laurate, Caprylate und Caproate.
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Beim
erfindungsgemäß geeigneten
Alkohol handelt es sich um Oleylalkohol.
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Zu
den Typen für
Schutzüberzüge oder Überzüge mit verzögerter Wirkstofffreisetzung,
die verwendet werden können,
gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose und Ester von Methacrylsäure und Ethacrylsäure (Eudragit
RL-, RS- und NE-Polymerprodukte,
Rohm Pharma, Darmstadt, Deutschland). Bei den erst im Darm löslichen
Schutzmaterialien oder -überzügen kann
es sich beispielsweise um Celluloseacetatopthalat, Hydroxypropylmethylcellulosepthalat,
Ethylvinylacetatopthalat, Polyvinylacetatopthalat und Ester von
Methacrylsäure
und Ethacrylsäure
handeln (Eudragit S, Eudragit L und Eudragit E30D, Rohm Pharma,
Darmstadt, Deutschland).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
oder Präparate
enthalten ferner mindestens ein oberflächenaktives Mittel gemäß den Angaben
in den Ansprüchen
1 oder 7 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr oberflächenaktiven
Mitteln, die mindestens ein oberflächenaktives Mittel gemäß den Angaben
in den Ansprüchen
1 oder 7 einschließen.
Bei einem oberflächenaktiven
Mittel handelt es sich um ein amphiphiles Molekül, das aus einem hydrophoben
Schwanz und einem hydrophilen Kopf besteht. Die Moleküle besitzen
getrennte Bereiche mit hydrophilem und hydrophobem Charakter. Beim
hydrophoben Schwanz kann es sich um eine Kohlenwasserstoff- oder
Fluorkohlenstoffkette mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen handeln. Es
handelt sich um langkettige Moleküle, z. B. um Seifen oder Detergentien.
Oberflächenaktive
Mittel reichern sich an der hydrophilen/hydrophoben Grenzfläche (Wasser/Öl) an und
verringern die Oberflächenspannung.
Bei oberflächenaktiven
Mitteln oder Tensiden handelt es sich um langkettige Moleküle, wie
Seifen und Detergentien, die sich an der hydrophilen/hydrophoben
(Wasser/Öl)
Grenzfläche
anreichern und die die Oberflächenspannung
an der Grenzfläche
verringern. Eine Wirkung einer verminderten Oberflächenspannung
besteht in der Stabilisierung der Emulsionen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
Moleküle,
die sowohl polare als auch unpolare Gruppen aufweisen, sich so orientieren,
dass sich der Kohlenwasserstoffschwanz selbst in die hydrophobe Phase
einbettet und der hydrophile Kopf in die hydrophile Phase vorsteht.
Wenn die hydrophobe Zusammensetzung oder eine andere Komponente
des Präparats
ein oberflächenaktives
Mittel, wie ein Tensid, enthält,
ist es üblicherweise
in Mengen von etwa 0,05 bis 50,0 % (Gew./Gew.) der hydrophoben Zusammensetzung
vorhanden, wobei ein bevorzugter Bereich 1,0 bis 3,0 % (Gew./Gew.)
beträgt.
Tenside umfassen beispielsweise Produkte der Tween-Familie von Tensiden
(Polyoxyethylensorbat) (ICI, Wilmington, DE), der Span-Familie von Tensiden
(langkettige Sorbitan-Carbonsäureester)
(ICI), der Pluronic-Familie von Tensiden (Ethylen- oder Propylenoxid-Blockcopolymere)
(BASF, Parsippany, NJ), der Labrasol-, Labrafil- und Labrafac-Familien
von Tensiden (jeweils polyglycolysierte Glyceride) (Gappe Fosse,
St. Priest, Frankreich), Sorbitanester von Oleat, Stearat, Laurat
oder anderen langkettigen Carbonsäuren, Poloxamere (Polyethylen-polypropylenglykol-Blockcopolymere),
andere Sorbitan- oder Saccharoseester von langkettigen Carbonsäuren, Mono-
und Diglyceride, PEG-Derivate von Capryl/Caprintriglyceriden und
Gemische davon.
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Bei
den Arzneistoffen, die den pharmazeutischen Präparaten einzeln oder in Kombinationen
einzuverleiben sind, handelt es sich um Produkte mit einer oralen
biologischen Verfügbarkeit
von weniger als etwa 80 %. Der hier verwendete Ausdruck "biologische Verfügbarkeit" bedeutet die Geschwindigkeit
und das Ausmaß der
systemischen Resorption eines Arzneistoffes bei oraler Verabreichung.
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Gemäß einem
Aspekt handelt es sich beim Arzneistoff um ein Polypeptid, das üblicherweise
weniger als etwa 15 Aminosäuren
aufweist. Zu Beispielen hierfür
gehören
Cyclosporin, Angiotensin I, II und III, Encephaline, Enkephaline
und deren Analoge, ACTH, entzündungshemmende
Peptide I, II, III, Bradykinin, Calcitonin, Cholecystikinin (CCK)-Fragmente 26-33 und
30-33, pre/pro CCK (V-9-M), β-Endorphin,
Dinorphin, Leucokinin, luteinisierendes Hormon freisetzendes Hormon
(LHRH), Neurokinine (z. B. Neurokinin A), Somatostatin, Substanz
P, Thyroidfreisetzendes Hormon (TRH), Vasopressin, Fibrinogen-Rezeptor-Antagonisten
(Arginin-Glycin-Asparaginsäure
enthaltende Peptide), bei denen es sich um Inhibitoren der Blutplättchenaggregation
handelt, Wachstumshormon freisetzende Peptide (GHRP), Insulin, LH-RH-freisetzende
Produkte und Inhibitoren, Endotheline, artrialer natriuretischer
Faktor, Gastrin, Cytoprotektiva, MSH-Modulatoren, Elastase, Wachstumsfaktoren,
Cytokine, Renin-Inhibitoren und HIV-Protease-Inhibitoren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt handelt es sich beim Arzneistoff um ein organisches
Molekül,
das in wässrigen
Medien schlecht löslich
ist. Diese organischen Moleküle
weisen üblicherweise
ein Molekulargewicht (MG) von weniger als etwa 1 000 Dalton und
vorzugsweise von weniger als etwa 600 Dalton auf. Zu Beispielen hierfür gehören Cabamazepin,
Griseofulvin, Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren, Flutamid,
Nifedipin, Acyclovir, Gancyclovir, Indomethacin, Naproxen, Östrogene,
Testosterone, Steroide, Phenytoin, Ergotamine und Cannabinoide.
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Zu
bevorzugten Arzneistoffen, die diese Kriterien erfüllen, gehören (ohne
Beschränkung
hierauf) Angiotensin I, II und III, ACTH, entzündungshemmende Peptide 1, 2
und 3, Bradykinin, Cyclosporin, Calcitonin, CCK-Fragmente 26-33
und 30-33, pre-pro-CCK (V-9-M), beta-Endorphin, Dynorphin, Leucokinin, LHRH,
Neurokinin A, Somatostatin, Substanz P, TRH, Vasopressin, Enkephalin-Analoge,
Ebiratid, Galanin und Wachstumshormon freisetzendes Hormon.
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Erfindungsgemäß werden
Arzneistoffe den Mikroemulsionen durch Zumischen unter Verwendung
von herkömmlichen
Mischvorrichtungen und Homogenisatoren, die für halbfeste Salben und Lösungen verwendet werden,
unter Bewegen mit Geschwindigkeiten, die für emulgierte Produkte, wie
Cremes und Emulsionen üblich
sind, einverleibt. Zu Beispielen für herkömmliche Einrichtungen, die
verwendet werden, gehören
Propeller- oder Turbinenmischer, Homogenisatoren, Kolloidmühlen, Ultraschallmischer
und Mikrofluidisiergeräte.
Zu Beispielen für
entsprechende Markennamen für
Mischeinrichtungen gehören
Lee Kettle, Gaulin-Mischer und Stephan. Die Scherwirkung beim Rühren soll
ausreichend sein, um eine stabile Dispersion zu bilden, sie soll
aber nicht so groß sein,
dass ein Abbau des Arzneistoffes hervorgerufen wird. Die Scherkräfte bilden
Aggregate, die Durchmesser von 100-500 Å aufweisen. Geeignete Homogenisatoren
werden von den Firmen Micromedics, Inc., Silverson, und APV Crepaco,
Arde Barinco, bereitgestellt. Stephen- und Fryma-Mischer können ebenfalls
unter Anwendung eines geeigneten Vakuums, um die Blasenbildung zu
verhindern, eingesetzt werden. Eine Überwachung und Feststellung
von pH-Wert, Viskosität, spezifischem
Gewicht und Aggregatgrößen sind
erforderlich.
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Unter
Verwendung dieser Vorrichtungen wird das Gemisch des Arzneistoffes
im hydrophoben Material (bei der Öl-in-Wasser-Ausführungsform)
zu Teilchen, z. B. Perlen oder Kügelchen,
durch Sprühgefrieren
oder "Prillen" geformt. Bei diesem
Verfahren bedient man sich einer Sprühdüse, die das Material in einen
Kühlturm oder
eine Kühlkammer
zerstäubt.
Beim Versprühen
des Materials bewirkt die Oberflächenspannung
die Bildung einer gleichmäßigen kugelförmigen Perle.
Beim Fall der Perle durch die Kühlkammer
wird sie zu einer stabilen, intakten Kugel verfestigt.
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Die
Teilchen weisen im allgemeinen eine Teilchengröße von 0,5 μm bis 100 μm auf. Es ist bevorzugt, die
Größe der Kugel
so weit wie möglich
zu verringern, insbesondere auf eine Größe unter 10 μm. Gegebenenfalls
werden die Teilchen mit einem Überzug
mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung und/oder einem erst im Darm löslichen Überzug beschichtet,
um die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung aus den Teilchen
zu modifizieren.
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Die
Teilchen können
Hartgelatinekapseln einverleibt werden, und zwar zusammen mit weiteren
Exzipientien oder allein. Zu typischen Exzipientien, die einer Kapselzubereitung
zuzusetzen sind, gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) Füllstoffe,
wie mikrokristalline Cellulose, Sojapolysaccharide, Calciumphosphat-dihydrat,
Calciumsulfat, Lactose, Saccharose, Sorbit oder beliebige andere
inerte Füllstoffe.
Ferner können
Fließhilfsmittel
zugesetzt werden, wie Quarzstaub, Kieselgel, Magnesiumstearat, Calciumstearat
oder beliebige andere Materialien, die den Pulvern eine fließfähige Beschaffenheit
verleihen. Aufgrund ihrer hydrophoben Natur sollten die Teilchen
kein Gleitmittel benötigen,
wobei aber ein Gleitmittel nötigenfalls
zugesetzt werden kann, wobei man Polyethylenglykol, Leucin, Glycerylbehenat,
Magnesiumstearat oder Calciumstearat verwendet.
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Die
Teilchen können
auch einer Tablette einverleibt werden, insbesondere durch Einverleibung
in eine Tablettenmatrix, die nach Einnahme der Teilchen sich rasch
dispergiert. Um diese Teilchen einer derartigen Tablette einzuverleiben,
muss die Tablette mit einem Füllstoff/Bindemittel
versetzt werden, die die Teilchen aufnehmen kann, die aber nicht
deren Zerstörung
während
des Tablettiervorgangs zulassen. Zu Materialien, die zu diesem Zweck
geeignet sind, gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) mikrokristalline Cellulose (Avicel), Sojapolysaccharid
(Emcosoy), vorgelierte Stärken
(STARCH 1500, National 1551), und Polyethylenglykole (Carbowax).
Die Materialien sollen im Bereich von 5-75 % (Gew./Gew.) vorhanden
sein, wobei ein bevorzugter Bereich 25-50 % (Gew./Gew.) beträgt.
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Ferner
werden Sprengmittel zugesetzt, um die Teilchen zu dispergieren,
nachdem die Tablette eingenommen worden ist. Zu geeigneten Sprengmitteln
gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose (Ac-Di-Sol), Natriumstärkeglykolat
(Explotab, Primojel) und vernetztes Polyvinylpolypyrrolidon (Plasdone- XL). Diese Materialien
sollen im Bereich von 3-15 % (Gew./Gew.) vorhanden sein, wobei ein
bevorzugter Bereich 5-10 % (Gew./Gew.) beträgt.
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Gleitmittel
werden ebenfalls zugesetzt, um eine einwandfreie Tablettierung zu
gewährleisten.
Hierzu gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) Magnesiumstearat, Calciumstearat, Stearinsäure, Polyethylenglykol, Leucin,
Glycerylbehenat und hydriertes Pflanzenöl. Diese Gleitmittel sollen
in Mengen von 0,1-10 % (Gew./Gew.) vorliegen, wobei ein bevorzugter
Bereich 0,3-3,0 % (Gew./Gew.) beträgt.
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Tabletten
werden beispielsweise folgendermaßen gebildet. Die Teilchen
werden zusammen mit Avicel, Sprengmitteln und einem Gleitmittel
einem Mischer zugeführt,
für eine
festgelegte Anzahl an Minuten vermischt, um ein homogenes Gemisch
zu bilden, das dann in den Trichter einer Tablettenpresse gegeben
wird, mit der die Tabletten verpresst werden. Die eingesetzte Presskraft
reicht zur Bildung einer Tablette aus, sie soll jedoch nicht so
groß sein,
dass die Perlen oder die Überzüge brechen.
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Die
Kapsel oder Tablette kann auch mit einem erst im Darm löslichen Überzug beschichtet
sein. Entweder sind die Teilchen enterisch beschichtet (pH-empfindlich)
und werden im Magen freigesetzt, oder die Kapsel oder die Tablette
kann mit einem enterischen Überzug
beschichtet sein (wobei die Teilchen im Dünndarm freigesetzt werden),
wobei in diesem Fall die Teilchen nicht beschichtet werden müssen. Um
sich auf dem Teilchen nur einer Beschichtung mit verzögerter Freisetzung
zu bedienen, kann ebenfalls eine enterisch beschichtete Kapsel oder
Tablette notwendig sein. Hierzu gibt es drei Möglichkeiten. Erstens befindet
sich das unbeschichtete hydrophobe Teilchen in einer enterisch beschichteten
Kapsel. Zweitens befindet sich das mit einem eine verzögerte Freisetzung
bewirkenden Überzug
beschichtete Teilchen in einer mit einem enterischen Überzug versehenen
Kapsel oder Tablette. Drittens befindet sich das mit einem enterischen Überzug beschichtete
Teilchen in einer üblichen
Weichgelatinekapsel oder einer unbeschichteten Tablette.
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Die
Kapsel kann ferner bearbeitet werden, um einen gastrischen Schutz
durch eine enterische Beschichtung der Kapsel bereitzustellen. Wenn
der Inhalt der Kapsel im gastrointestinalen Milieu freigesetzt wird, bildet
er spontan eine mikrokolloidale Emulsion mit der gastrointestinalen
Flüssigkeit.
Die gastrointestinale Flüssigkeit
wirkt dabei als die wässrige
Phase.
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Mikroemulsionen
werden im allgemeinen gebildet, indem man die wässrige Phase, die ölige Phase und
ein oberflächenaktives
Mittel in ein geeignetes Gefäß gibt und
vermischt. Wenn einer der Bestandteile fest ist, sollte er zu einer
flüssigen
Phase gegeben werden, in der er löslich ist, und zur Auflösung erwärmt werden. Wenn
es sich beispielsweise beim oberflächenaktiven Mittel um einen
Feststoff handelt und dieser in der öligen Phase löslich ist,
so sollte er vollständig
in Lösung
gebracht werden, wonach die wässrige
Phase hinzugesetzt wird und dergl. Wenn andererseits das oberflächenaktive
Mittel in der wässrigen
Phase löslich
ist, sollte es zuerst zur wässrigen
Phase gegeben und darin vollständig
gelöst
werden, wonach die ölige
Phase zugesetzt wird. Entsprechende Mischvorrichtungen, die vorstehend
erwähnt
wurden, können
für diesen
Zweck verwendet werden.
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Die
Zubereitung eines Systems auf der Basis einer Öl-in-Wasser-Emulsion macht es erforderlich, dass der
Arzneistoff gemäß den vorstehenden
Angaben und gemäß den Angaben
in Anspruch 1 im hydrophoben Material dispergiert wird, wobei die
wässrige
Phase in Gegenwart eines oberflächenaktiven
Mittels gemäß der Definition
in Anspruch 1 oder eines selbst-emulgierenden, hydrophoben, langkettigen
Carbonsäureesters
zugesetzt wird.
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Bei
diesem Verfahren entsteht unter geeigneter Scherwirkung eine Mikroemulsion.
Diese Emulsion wird sodann in eine weiche oder harte Gelatinekapsel
gefüllt.
Die Kapsel kann weiter bearbeitet werden, um einen gastrischen Schutz
durch Bereitstellung einer enterischen Beschichtung der Kapsel zu
erreichen.
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Das
Beispiel 5 beschreibt eine Zubereitung, die die Öl-in-Wasser-Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
1
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Die
Bestandteile der einzelnen Phasen werden getrennt auf 70-80 °C erwärmt. Die
Phase B wird zur Phase A gegeben, wobei mit einer geeigneten Mischvorrichtung
gemischt wird. Das Gemisch wird sodann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die
erhaltene Emulsion lässt
sich leicht in eine beliebige geeignete orale Abgabedosierungsform
einverleiben.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
2
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Das
Verfahren ist das gleiche wie in Beispiel 1.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
3
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Das
Verfahren ist das gleiche wie in Beispiel 1.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
4
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Das
Verfahren ist das gleiche wie in Beispiel 1.
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Die
Phasen A und B werden miteinander vermischt. Anschließend werden
C bis E in beliebiger Reihenfolge unter Rühren zugegeben.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
6
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Die
Bestandteile B und C werden auf > 40 °C erwärmt und
vermischt. Sodann wird der Bestandteil A zugegeben. Anschließend wird
der Bestandteil D zu dem vorgenannten Gemisch gegeben. Das erhaltene
Gemisch wird sodann zum Bestandteil E, der sich auf einer Temperatur
von –70-80 °C befindet,
gegeben. Sodann wird unter Abkühlen
vermischt.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
7
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Die
Phase A wird in D gelöst.
Anschließend
werden die übrigen
Bestandteile unter mäßigem Rühren zugegeben.
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Die
Beispiele 8 bis 10 und 12 beschreiben Zubereitungen, die die erfindungsgemäße Wasser-in-Öl-Ausführungsform
erläutern
und die Verstärkung
der in vitro-Abgabe durch Caco-2-Zellen unter Verwendung des Modellpeptids
DAGO-Enkephalin belegen.
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Zubereitung von Caco-2-Zellen
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Als
in vitro-Modell des intestinalen Epithels wird die humane Kolon-Karzinomzelllinie
Caco-2 als vorläufiges
Testsystem verwendet. Diese Zellen unterliegen in Kultur einer Differenzierung
unter Bildung einer konfluenten Monolayer mit Barriereeigenschaften
des normalen intestinalen Epithels. Die Zellen werden auf durchlässigen Membranen
in einem Transportsystem mit diskreten, zugänglichen luminalen und baslen
Komponenten gezüchtet.
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Der
zeitliche Verlauf der Differenzierung, der Barrierebildung und des
aktiven Transports von Glucose wurden bestimmt. Es wurde festgestellt,
dass die Zellen Bürstenränder und
feste Verbindungen zwischen den Zellen bilden, wie durch Elektronenmikroskopie,
Enzymtests und eine reversible Öffnung
von calciumabhängigen
Verbindungen durch Chelatbildung belegt wird. Der Transport von
markierten Peptiden wird im zeitlichen Verlauf von luminalen zu
basalen Kompartimenten gemessen. Mikroemulsionen werden unter Verwendung von
physiologischen Puffern gegenüber
der wässrigen
Phase compoundiert und auf die luminale Oberfläche der Zell-Monolayer aufgebracht.
Das Erscheinungsbild der Peptide wird quantitativ ermittelt und
der prozentuale Transport pro Stunde pro Quadratzentimeter wird
berechnet und mit dem Puffer allein verglichen. Beispiel
8
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Allgemeines Verfahren
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Die
Bestandteile werden unter Verwendung von einer der vorerwähnten geeigneten
Mischvorrichtungen in einem geeigneten Behälter zur Bildung einer optisch
klaren Lösung
vermischt. 10 mM DAGO-Enkephalin werden zugegeben und die Lösung wird
auf Caco-2-Zellen aufgebracht. Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
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-
Allgemeines Verfahren
-
Die
Bestandteile werden unter Verwendung von einer der vorerwähnten geeigneten
Mischvorrichtungen in einem geeigneten Behälter unter Bildung einer optisch
klaren Lösung
vermischt. 10 mM DAGO-Enkephalin werden zugegeben und die Lösung wird
auf Caco-2-Zellen aufgebracht. Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
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Allgemeines Verfahren
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Die
Bestandteile werden unter Verwendung von einer der vorerwähnten geeigneten
Mischvorrichtungen in einem geeigneten Behälter unter Bildung einer optisch
klaren Lösung
gründlich
vermischt. 10 mM DAGO-Enkephalin werden zugegeben und die Lösung wird
auf Caco-2-Zellen aufgebracht. Die Ergebnisse sind in 3 dargestellt.
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Nicht-erfindungsgemäßes Beispiel
11
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Allgemeines Verfahren
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Behensäure wird
in Linolsäure
in einem geeigneten Behälter
bei 50-80 °C geschmolzen.
Nach Abkühlung
auf 40 °C
werden die übrigen
Bestandteile zugegeben und gründlich
vermischt und die Lösung
wird auf Caco-2-Zellen aufgebracht. Diese Mikroemulsion ist bei
Raumtemperatur fest. Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
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Allgemeines Verfahren
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Die
Bestandteile werden unter Verwendung von einer der vorerwähnten geeigneten
Mischvorrichtungen in einem geeigneten Behälter unter Bildung einer optisch
klaren Lösung
gründlich
vermischt. 10 mM DAGO-Enkephalin werden zugegeben und die Lösung wird
auf Caco-2-Zellen aufgebracht. Die Ergebnisse sind in 5 dargestellt.
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Beispiel 13
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Pluronic L44/Fettsäure- oder
Alkohol/Hank-Mikroemulsionssystem für den Transport von Peptiden
durch Caco-2-Zellen
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Mikroemulsionssystem-Zubereitungen
mit einem Gehalt an Pluronic L44 als oberflächenaktives Mittel, Hank-Puffer
als wässriger
Phase und mehreren möglichen Ölphasen,
nämlich
Oleylalkohol, Ölsäure und
Linolsäure,
wurden hergestellt.
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Die
folgenden Materialien wurden zur Herstellung der Zubereitungen in
der gelieferten Form verwendet: Polysorbate 20, 60 und 80 (Tween
20, 60 und 80, ICI Surfactants, Wilmington DE); Glycerylmonooleat/Propylenglykol-Gemisch
(Arlacel 186, ICI Surfactants, Wilmington DE); Glycerylmonooleat
(Aldo MO, Lonza Specialty Chemicals, Fair Lawn, NJ); Sorbitanmonooleat
(Crill 4, Croda, Parsippany, NJ); Oleylalkohol (Janssen Chemica,
Geer, Belgien); und Linolsäure
(Emersol 315 Henkel).
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Mehrfache
Zubereitungen wurden mit dem Bestreben untersucht, die Tenside der
Polysorbat-Klasse in einem Mikroemulsionsträger zur Peptidabgabe zu verwenden.
Die drei ICI-Tenside Tween 20, 60 und 80 wurden in Lösung und
Mikroemulsionssystemen mit und ohne Kotenside verwendet. Die folgenden
Zubereitungen wurden hergestellt.
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Mikroemulsionszubereitungen,
die aus Tween 80, Arlacel 186, Oleylalkohol und destilliertem Wasser bestanden,
und die entsprechenden Emulgatorlösungen (4 Teile Tween 80/1
Teil Arlacel 186) in Hank-Puffer wurden hergestellt; vergl. Tabelle
1.
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Zubereitungen
mit einem höheren
prozentualen Anteil an Emulgatorlösungen (4 Teile Tween 80/1
Teil Arlacel 186) in Hank-Puffer wurden ebenfalls hergestellt; vergl.
Tabelle 2.
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Ferner
wurde eine Zubereitung für
ein wasserfreies Mikroemulsionssystem, das aus Tween 80, Arlacel 186
und Oleylalkohol bestand, hergestellt; vergl. Tabelle 3.
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Die
Zubereitungen für
10 %-Lösungen
von Tween 20, 60 und 80 in Hank-Puffer
mit einem pH-Wert von jeweils 3,5 und 6,5-7,0 wurden hergestellt.
Dabei handelte es sich bei dem einverleibten Peptid um Vasopressin
in einer Konzentration von 10 μM;
vergl. Tabelle 4.
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Eine
Zubereitung für
ein wasserfreies Mikroemulsionssystem, das aus Tween 20, Arlacel
186 und Oleylalkohol bestand, wurde hergestellt (auf das unterschiedliche
Tensid, das sich von der vorstehenden Formulierung unterscheidet,
wird hingewiesen); vergl. Tabelle 5.
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Ferner
wurden Tween 20/Span 20-Mikroemulsionszubereitungen mit einem Gehalt
an Linolsäure
als öliger
Phase hergestellt; vergl. Tabelle 6.
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Ferner
wurden Tween 20/Span 20-Mikroemulsionszubereitungen, die entweder
Linolsäure, Ölsäure oder
Oleylalkohol enthielten, hergestellt; vergl. Tabelle 7.
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Drei
weitere Mikroemulsionszubereitungen wurden ferner hergestellt; vergl.
Tabelle 8.
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Weitere
Bemühungen
zur Herstellung von Zubereitungen mit Tween 20 führten zu einer Mikroemulsion,
bei der Span 20 als Kotensid verwendet wurde. Span 20 oder Sorbitanmonolaurat
wirkt als ideales Kotensid. Die ölige
Phase der neuartigen Mikroemulsionssysteme wurde ferner in Linolsäure oder Ölsäure abgeändert, von
denen bekannt ist, dass sie den Peptidtransport in anderen Trägern fördern. Hank-Puffer
stellt die wässrige
Phase dar und Linolsäure, Ölsäure oder
Oleylalkohol stellen die öligen
Phasen dar.
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Beispiel 14
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Polysorbat-Tensidsysteme
und Mikroemulsionen für
die orale Peptidabgabe
-
Die
primären
Forschungsanstrengungen richteten sich auf die Auswahl und Identifizierung
von Systemen, die den Peptidtransport durch Caco-2-Monolayer verstärken. Ein
derartiges untersuchtes System enthält das Tensid Pluronic L44.
Mehrere Mikroemulsionssystem-Zubereitungen wurden unter Verwendung
dieses Tensids entwickelt. Dieses Beispiel stellt diese Systeme
zusammen.
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Die
folgenden Materialien wurden in der vom Hersteller gelieferten Form
zur Herstellung der Zubereitungen verwendet: Pluronic L44 (BASF,
Parsippany, NJ); Oleylalkohol (Jannsen Chemica, Geer, Belgien); Ölsäure (Emersol
221, Henkel, Emery Group, Cincinnati, OH); Linolsäure (Emersol
315, Henkel, Emery Group, Cincinnati, OH); und Hank-Puffer (Cellgro,
Mediatech).
-
In
den folgenden Tabellen sind Zubereitungen, die zur Verwendung in
Transportversuchen hergestellt wurden, aufgeführt. In den Tabellen finden
sich ausführliche
Informationen über
die Bestandteile, die Mengen und die pH-Werte, soweit zutreffend.
-
Tabelle
9 Prozentualer
Anteil von Pluronic L44 in Hank-Puffer
-
Tabelle
10 Zubereitung
von Pluronic-Mikroemulsionen
-
Tabelle
11 Mikroemulsionen
mit einem Gehalt an Pluronic L44, Oleylalkohol, Hank-Puffer und Lösungen von
Pluronic F68 und F108
-
Tabelle
12 Mikroemulsionen
mit einem Verhältnis
von Pluronic L44 zur öligen
Phase von 3:7. Bei den öligen
Phasen handelte es sich entweder um Ölsäure oder Linolsäure. Der
prozentuale Anteil der wässrigen
Phase (Hank-Puffer) variiert von etwa 10 % bis etwa 14 %.
-
Tabelle
12 A)
Pluronic L44/Linolsäure/Hank-Puffer
und B) Pluronic L44/Ölsäure/Hank-Puffer-Mikroemulsionen
vom pH-Wert 6,5. Der pH-Wert wurde unter Verwendung von NaOH-Plätzchen erhöht.
-
-
Tabelle
14 Zubereitungen
von Pluronic L44/Linolsäure/Hank-Puffer
bei verschiedenen pH-Werten. Der pH-Wert wurde unter Verwendung
von NaOH-Plätzchen erhöht. PD0002-9D1
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- PD0002-9D2: wie D1, aber pH-Wert 4,5-5,0
- PD0002-9D3: wie D1, aber pH-Wert 6,0-6,5
-
-
- PD0002-9E2: wie E1, aber pH-Wert 4,5-5,0
- PD0002-9E3: wie E1, aber pH-Wert 6,0-6,5
-
Tabelle
15 Mikroemulsionskomponenten-Kontrollen
bei verschiedenen pH-Werten: A) Pluronic L44-Lösungen bei den pH-Werten 2,2,
3,5, 4,8 und 7,9; B) Hank-Puffer
bei den pH-Werten 2,1, 3,5, 5,0, und 7,8; und C) Linolsäure. A
-
-
-
Tabelle
16 Pluronic
L44/Linolsäure/Hank-Puffer-Mikroemulsion
bei den pH-Werten 3,5, 5,0 und 7,0.
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Beispiel 15
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Variationen des Pluronic
L44/Linolsäure/Hank-Mikroemulsionssystems
-
Die
folgenden Materialien wurden in der vom Hersteller bezogenen Form
zur Herstellung von Zubereitungen verwendet: Pluronic L44 (BASF,
Parsippany, NJ); Linolsäure
(Emersol 315, Henkel, Emery Group, Cincinnati, OH); Ölsäure (Emersol
221, Henkel, Emery Group, Cincinnati, OH); Linolensäure (Aldrich,
Milwaukee, WI); Hank-Puffer (Cellgro, Mediatech); Ethanol (Alkohol,
entwässert
USP, Midwest Grain Products of Illinois, Grain Processing Corp.,
Muscarine, IA); und Tween 20 (ICI Surfactants, Wilmington, DE).
-
Ricinolsäure (P-10
Acids, Cas Chem, Bayonne, NJ) wurde 30 Minuten bei 15 000 U/min
zentrifugiert, um Feststoffe zu entfernen.
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In
den folgenden Tabellen sind die hergestellten Zubereitungen aufgeführt. Die
Tabellen liefern ausführliche
Informationen über
die Bestandteile, die Mengen und gegebenenfalls den pH-Wert.
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Das
folgende allgemeine Verfahren zur Herstellung der Mikroemulsionen
wurde eingehalten: die Bestandteile wurden in einem verschließbaren Behälter gewogen,
geschüttelt
und einer Ultraschallbehandlung unterzogen, falls dies zur Entfernung
von Bläschen
erforderlich war. Tabelle
17 Zubereitungen
für Pluronic
L44/Ölphase/Hank-Puffer-Mikroemulsionen
mit einem Gehalt an verschiedenen Fettsäuren oder Alkoholen als öliger Phase
und mit teilweisem Ersatz von Hank-Puffer durch Ethanol.
Tabelle
18 Zubereitungen
für Pluronic
L44/Fettalkohol oder -säure/Hank-Puffer
mit einem Gehalt an Oleylalkohol, Ölsäure oder Linolsäure (PD0002-19E, –19F bzw. –20E) unter
Ersatz eines Teils des Hank-Puffers durch Ethanol (PD0002-31A, –31B und –29A) und
unter vollständigem
Ersatz von Hank-Puffer
durch Ethanol (PD0002-31C) und unter Veränderung des Verhältnisses
von Pluronic L44 zu Linolsäure
auf 2:8 (PD0002-31D).
Tabelle
19 Zubereitungen
von Pluronic L44/Linolsäure/Hank-Puffer
mit verschiedenen Substitutionen von Ethanol (PD0002-50A bis J)
und Pluronic L44/Oleylalkohol/Hank-Puffer mit Ethanol-Substitutionen
(PD0002-65).
Tabelle
20 Zugabe
von wasserlöslichen
oberflächenaktiven
Mitteln, nämlich
SLS, Natriumcholat und Tween 20 (PD0002-32 A, B bzw. C) und Zugabe
eines öllöslichen
Additivs, nämlich
Eastman SAIB (PD0002-34B), zu einer Mikroemulsion.
Tabelle
21 Ersatz
von Pluronic L44 durch L64 und L35 in Mikroemulsionszubereitungen
Tabelle
22 Pluronic
L62/Linolsäure/Hank-Puffer-Mikroemulsion