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Verwandte
Anmeldungsdaten
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Dies
ist eine Continuation in part der gleichzeitig anhängigen US-Patentanmeldung
Nr. 08/003,603, angemeldet am 13. Januar 1993.
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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die topische Anwendung von Wirkstoffen
und/oder Präparaten,
welche diese enthalten auf Haut und Haar, zur Verhinderung und/oder
Behandlung von Hautschäden,
insbesondere für
die Behandlung oder Verhütung
von Entzündungs-
und Alterungs- Effekten, sowie beim Haar, insbesondere für die Verhütung oder
Behandlung von Sonnenlicht- oder chemischen Schäden, unter Verwendung von Tocotrienolen.
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Technischer
Hintergrund
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Vitamin
E ist ein fettlösliches
Vitamin, welches in der Ernährung
vieler Spezies essentiell ist für
die normale Reproduktion, die normale Entwicklung der Muskeln, den
normalen Widerstand von Erythrozyten gegen Hämolyse, sowie verschiedene
andere biochemische Funktionen. Die am meisten akzeptierte Funktion
von Vitamin E ist die eines Antioxidans, welches polyungesättigte Fettsäuren in
Membranen und anderen zellularen Strukturen vor dem Angriff von
freien Radikalen schützt.
Vitamin E tritt in Getreiden auf (insbesondere in Weizenkeimen sowie
Mais), Sonnenblumensamen, Rapssamen, Sojabohnenöl, Alfalfa, Kopfsalat, Eigelb
sowie Rinderleber, und besteht im wesentlichen aus drei molekularen
Spezies von Tocolderivaten, den alpha-, beta- und gamma- Tocopherolen,
wovon das alpha-Tocopherol
das wichtigste ist, da es die weiteste Verbreitung und die größte biologische
Aktivität
aufweist.
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Andere
Tocopherole wurden in der Natur gefunden, einschließlich gamma-,
eta-, zeta2-, zeta1- und epsilon- Tocopherol.
Die beiden letzten Spezies, die in Getreidekörnern auftreten, haben ungesättigte Kohlenwasserstoffenden
und wurden kürzlich
Tocotrienole genannt (bezeichnet als alpha- bzw. beta- Tocotrienol),
da jedes drei Doppelbindungen in der Seitenkette aufweist, und diese
Nomenklatur unterscheidet sie von Tocopherolen, die gesättigte Endgruppen
tragen. Gamma- Tocopherol wird als das wirksamste Antioxidans aller
Tocopherol- Spezies bezeichnet (The Merck Index, 11. Auflage, 1989,
Einträge
9417 bis 9423 sowie 9931), wobei seine Aktivität jedoch vom für die Messung
verwendeten System abzuhängen
scheint. Daher wird in den in vitro Systemen von Burton, G.W., et
al., J. Am. Chem. Soc. 107: 7073–7065 (1985), beispielsweise
alpha- Tocopherol als das wirksamste Antioxidans bezeichnet.
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Die
Antioxidansfunktion von Vitamin E per se ist im Chromanolnukleus
lokalisiert, wo die phenolische Hydroxygruppe ein Wasserstoffatom
doniert, um Lipidradikale abzufangen (to quench), siehe obige Quellen und
Serbinova, E., et al., Free Radical Biology & Med., 10: 263–275 (1991). Die Antioxidanswirksamkeit
von Vitamin E wird bestimmt durch die Effizienz des Tocopherols
beim Abfangen von Radikalen und durch die Reaktivität des Chromanoxylradikals,
welches bei einem weiteren Fortschreiten der Lipidperoxidation gebildet wird,
oder bei der Regeneration des Tocopherols aufgrund der Wechselwirkung
des Chromanoxylradikals mit Reduktionsmitteln; die letztere verbreitet
sich nicht bei der Lipidperoxidation.
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In
homogenen Lösungen
hängen
die Geschwindigkeitskonstanten der Reaktion zwischen dem Chromanolnukleus
und Radikalen nicht von der Länge
oder der Unsättigung
der Tocopherolkohlenwasserstoffreste ab, sondern hauptsächlich von
der Zahl der Methylgruppen im Benzolring des Chromanolnukleus (Burton, G.W.,
et al., a.a.O.). In ähnlicher
Weise wird die Reaktivität
des Chromanoxylradikals hauptsächlich
durch Hinderungseffekte der Methylgruppen bestimmt.
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Die
Situation ist noch komplexer bei heterogenen Membransystemen, wo
jedoch Vitamin E seine Antioxidanskraft nicht allein der Chemie
des Tocopherolmoleküls
zu schulden scheint, sondern auch seiner Mobilität und Verfügbarkeit innerhalb der Membran
(Serbinova, a.a.O.). In einigen Systemen scheinen Tocotrienole eine
höhere
antioxidative Wirkung zu haben (ibid.). In anderen direkten Vergleichen
der Antioxidanswirksamkeit von Tocopherolen mit gesättigten
Resten mit Tocotrienolen wurden jedoch keine entscheidenden Unterschiede
in den Aktivitäten
dieser beiden Formen von Vitamin E gezeigt (ibid, sowie Nakano,
M., et al., Biochim. Biophys. Acta 619: 274–286 (1980)).
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Die
Antioxidanswirkung von Tocotrienol verhindert die Beschädigung von
Zellen und Zellbestandteilen durch freie Radikale. Freie Radikalschädigung tritt
in Zellularmembranen besonders deutlich hervor, aufgrund der Dichte
der Molekularstruktur der Membran. Es wird gegenwärtig angenommen,
dass Zellmembranalterung zu all den verschiedenen zellularen Veränderungen
führt,
die beim Altern beobachtet werden, wie etwa verringerte RNA-Produktion, verringerte
Proteinproduktion und fehlerhafte Enzymwirkung.
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Entzündungen
der Haut werden von verschiedenen aktiven Chemikalien und Metaboliten
der Arachidonsäure
vermittelt. Arachidonsäure
wird durch Zyklooxygenase und Lipoxygenase zu aktiven Metaboliten, wie
etwa den Leukotrienen, sowie 5- und 12-Hydroxyeicosatetrainsäure (HETES)
oxidiert. Innerhalb der Arachidonsäurekaskade werden viele freie
Radikale erzeugt, die die Entzündungskaskade
weiterführen
und vergrößern, was
zu Hautschäden
führt und
sich klinisch als Hautrötung
(Erythem) manifestiert.
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Frühere Vorschläge zur Behandlung
der Hautrötung
und der Alterungseffekte in der Haut zielten vornehmlich auf Schmiermittel
und erweichende Mittel durch die Verwendung von topischen Zusammensetzungen
enthaltend beruhigende Mittel, z.B. beispielhafte kommerzielle Handlotionsprodukte
und dergleichen. Erst kürzlich
wurde die Aufmerksamkeit auf Mittel gerichtet, die auf die zugrundeliegenden
Prozesse die in der Hautschädigung
involviert sind ansprechen, wie etwa Prozesse, welche freie Radikale
erzeugen. In dieser Hinsicht wurden Untersuchungen bezüglich der
Antioxidantien Vitamin E und Vitamin C durchgeführt, um die freien Radikale
auf der Hautoberfläche
abzufangen und die Lipidmembranen intrazellulär zu schützen (Wilson, R., Drug and
Cosmetic Industry, 32–34,
38 sowie 68, August 1992).
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Haarschäden, insbesondere
durch starke Aussetzung an Sonnenlicht oder durch scharfe Chemikalien verursachte
Schäden
werden auch teilweise durch die Oxidation von Keratin vermittelt.
Traditionelle Abhilfemittel setzen typischerweise Öl in einem
Conditioner oder Shampoo zu, um die Trockenheit und Sprödigkeit des
Haars zu verbessern.
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Es
wäre wünschenswert
alternative topische Zusammensetzungen für die entzündungshemmenden und Antialterungseffekte,
wie sie in der Haut beobachtet werden, zu haben, insbesondere Zusammensetzungen,
die beim Abfangen von freien Radikalen in Membranen wirksam sind.
Es wäre
auch wünschenswert
Haarbehandlungen zur Verfügung
zu haben, welche die tatsächliche
Ursache von Haarschädigung
behandeln statt nur dessen Auswirkungen zu lindern.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
primäre
Aufgabe dieser Erfindung ist es, Verfahren und Zusammensetzungen
zur Verhütung und/oder
Behandlung von Hautentzündungen,
Alterung und anderer Hautschädigung
sowie Haarschädigung, welche
durch freie Radikale vermittelt werden, zur Verfügung zu stellen.
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Eine
besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorbeugemaßnahme und/oder
Therapie basierend auf der topischen Anwendung eines Wirkstoffes
oder einer Vorstufe davon auf exponierte oder betroffene Hautflächen oder
geschädigtes
Haar zur Verfügung
zu stellen, vorzugsweise in Verbindung mit einem dermatologisch
akzeptablen Träger
oder Vehikel.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung eines Wirkstoffes ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Tocotrienolen bei im wesentlichen Abwesenheit
von Tocopherolen, Derivaten von Tocotrienolen bei im wesentlichen
Abwesenheit von Tocopherolen, Vitamin E-Zusammensetzungen angereichert
mit Tocotrienolen, Vitamin E-Zusammensetzungen angereichert mit
Tocotrienol-Derivaten, Tocotrienol reichen Fraktionen von Naturprodukten,
sowie Mischungen davon zur Verfügung
gestellt, für
das topische Auftragen auf die Haut oder das Haar zum Zwecke der
Verbesserung des kosmetischen Erscheinungsbildes der Haut oder des
Haars.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch die Verwendung einer Tocotrienol-Zusammensetzung bereitgestellt,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus
- a) einem Tocotrienol
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Tocotrienolen, Derivaten von Tocotrienolen sowie
Mischungen davon, im wesentlichen keine Tocopherole mit gesättigten
Kohlenwasserstoffresten enthaltend;
- b) eine Vitamin E-Zusammensetzung angereichert mit einem Tocotrienol
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Tocotrienolen, Derivaten von Tocotrienolen;
- c) Tocotrienol reiche Fraktionen von Naturprodukten;
- d) Mischungen davon;
zur Herstellung einer Zusammensetzung
für die
Behandlung oder die Vorbeugung von Haarschäden.
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Reduktionsmittel,
etwa alpha-Hydroxysäuren,
Ascorbinsäure
und dergleichen, insbesondere fettlösliche Fettsäureester
der Ascorbinsäure,
können
gegebenenfalls zusammen mit dem Tocotrienol als ein Mittel zur weiteren
Verbesserung der Wirksamkeit der therapeutischen oder prophylaktischen
Behandlung verwendet werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Tocotrienol (oder Derivat), oder das Tocotrienol
angereicherte Vitamin E in Beimischung mit einem dermatologisch
akzeptablen Träger
oder Vehikel aufgetragen (z.B. als Lotion, Creme, Salbe, Seife oder
dergleichen), um die topische Auftragung zu erleichtern und in einigen
Fällen
zusätzliche therapeutische
Wirkungen zu gewährleisten,
die z.B. durch Anfeuchten der betroffenen Haut oder Haarflächen mitgebracht
werden. Wie angemerkt, können
in vorteilhafter Weise Reduktionsmittel, insbesondere Ascorbylfettsäureester,
z.B. Ascorbylpalmitat, in den Zusammensetzungen mit enthalten sein.
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Die
notwendige Menge an Tocotrienol oder Derivat davon (im folgenden
allgemein der Einfachheit halber als Tocotrienol bezeichnet), um
die vorbeugende und/oder therapeutische Behandlung von Haut- oder Haarschäden zu bewirken,
ist per se nicht festgelegt. Sie ist notwendigerweise abhängig von
der Art und der Form des verwendeten Tocotrienols, der Konzentration
des Tocotrienols, wenn dieses als Tocotrienol angereichertes Vitamin
E-Präparat und/oder
mit einem Träger
verwendet wird, der Menge und Art von beliebigen weiteren Reduktionsmitteln,
wie etwa Ascorbylfettsäureester,
wenn sie mit dem Tocotrienol verwendet werden, vom Haut- und Haartyp
des Anwenders, und wo zugegen, der Schwere und des Ausmaßes des
pathologischen Haut- oder Haarzustandes des Patienten. Im allgemeinen
wird das Tocotrienol oder die Zusammensetzung, welches es enthält, in wirksamen
Mengen auf Hautflächen
aufgetragen, die geschädigt
oder gealtert sind, oder die für
eine Schädigung
aufgrund von Entzündungen
oder Alterung empfänglich
sind, oder auf Haar, das trocken und spröde ist.
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Beste Ausführungsformen
der Erfindung
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Diese
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Tocotrienole oder Tocotrienol
angereicherte Vitamin E-Zusammensetzungen, insbesondere Tocotrienole
oder Tocotrienol angereichertes Vitamin E in Kombination mit einem
Reduktionsmittel wie etwa Ascorbylfettsäureester die Wirksamkeit der
topischen Zusammensetzungen bei Entzündungen, Alterung oder anderen
Hautschäden
steigern, einschließlich
von Zusammensetzungen, die herkömmliches
Vitamin E enthalten. Tocotrienol steigert auch die Wirksamkeit von
Zusammensetzungen für
Haare.
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Wie
hier verwendet umfasst der Begriff "Tocopherol" Vitamin E-Derivate, welche gesättigte Kohlenwasserstoffreste
tragen, gemäß der folgenden
allgemeinen Formel:
und umfasst
sowohl natürliche
als alpha-, beta, gamma- sowie delta- Tocopherol, wie auch synthetische
Derivate und Mischungen davon. Der Begriff "Tocotrienol" umfasst deren Entsprechungen mit ungesättigten
Resten, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, alpha-, beta-, gamma- und delta- Tocotrienole, Desmethyl-Tocotrienol,
Didesmethyl-Tocotrienol,
auftretend in Sonnenblumensamen, pflanzlichen Ölen, Gerste, Braugetreide,
Hafer sowie afrikanischen Veilchen (African violets), die drei Doppelbindungen
in der Seitenkette an den Positionen 3', 7' und
11' in der oben
angegebenen Formel aufweisen, deren synthetische Entsprechungen,
deren Entsprechungen mit methylierten oder demethylierten Chromanringen
sowie Mischungen davon. Die Doppelbindungen können cis oder trans oder Mischungen
davon sein.
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Tocotrienol
oder Tocotrienol-Derviate oder Mischungen davon werden in dieser
Erfindung entweder in substantieller Anwesenheit von Tocopherolen
verwendet, wobei die Zusammensetzungen im wesentlichen kein Tocopherol
enthalten, oder in Tocotrienol angereicherten Vitamin E-Präparaten.
Mit "Tocotrienol
angereicherten Vitamin E-Präparaten" sind Vitamin E-Präparate gemeint,
welche eine größere Konzentration
von Tocotrienol enthalten als die, welche in Zusammensetzungen,
die aus natürlichen
Quellen isoliert werden, gefunden werden. Diese Tocotrienol angereicherten
Vitamin E-Präparate
können
beispielsweise natürlich
auftretende Vitamin E-Präparate
sein, zu welchen Tocotrienol hinzugefügt wurde, oder natürlich auftretende
Vitamin E-Präparate,
aus welchen ein Teil des Tocopherols entfernt wurde.
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Bevorzugte
Vitamin E-Präparate
werden aus natürlichen
Quellen isoliert, jedoch können
auch synthetische Präparate
sowie Mischungen natürlichen
und synthetischen Vitamin E verwendet werden. Tocotrienol angereicherte
Vitamin E-Präparate
können
durch fraktionieren von Vitamin E-Präparaten zur Entfernung eines Teils
des Tocopherols unter Gewinnung eines Präparates mit höher konzentriertem
Tocotrienol erhalten werden.
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Viele
Tocotrienole, die zur Ausführung
der Erfindung verwendbar sind, sind natürliche Produkte, isoliert aus
beispielsweise Weizenkeimöl,
Kleie oder Palmöl
unter Verwendung von Hochleistungsflüssigchromatographie, oder isoliert
durch Alkoholextraktion und/oder molekulare Destillation aus Gerste,
Braugetreiden oder Hafer. Wie hier verwendet, umfasst der Begriff "Tocotrienole" auch Tocopherol
reiche Fraktionen erhalten aus diesen natürlichen Produkten, wie auch
die reinen Verbindungen. D-alpha- Tocotrienol ist insbesondere bevorzugt in
einer Ausführungsform.
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Wie
bei anderen Vitamin E-Präparaten
umfassen Tocotrienol oder Tocotrienol angereicherte Präparate diejenigen,
welche Tocotrienol enthalten, sowie in einigen Fällen Tocopherol-Derivate, insbesondere
stabilisierte Derivate. Diese umfassen typischerweise Derivate in
Bezug auf die phenolische Hydroxylfunktionalität, d.h. solche, wo diese mit
einer organischen Säure
acyliert ist um einen Ester zu bilden. Beispiele derartiger stabilisierter
Tocotrienole umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Tocotrienolacetat,
Tocotrienolsuccinat sowie Mischungen davon. Die Derivate können jedoch
auch solche umfassen, welche andere reaktive Gruppen, die den Fachleuten
bekannt sind, enthalten. Wo Tocotrienol-Derivate verwendet werden,
sollten diese zu Tocotrienol funktionell äquivalent sein. Bevorzugte
Derivate enthalten sowohl den Chromanolnukleus als auch drei Doppelbindungen
im Kohlenwasserstoffrest.
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Vitamin
E-Derivate variieren im allgemeinen in ihrer Konsistenz von viskosen Ölen zu öligen Flüssigkeiten.
Daher können
Tocotrienole oder Tocotrienol angereicherte Vitamin E-Präparate pur
auf Hautflächen oder
Haar aufgetragen werden, welche einer Schädigung ausgesetzt sind oder
bereits geschädigt
sind. Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass der Wirkstoff ölig ist,
so dass er physikalisch zur Schmierung und Beruhigung der betroffenen
Hautflächen
sowie zum Ersatz natürlicher Öle auf dem
Haar beiträgt.
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Nur
wirksame Mengen von Tocotrienolen werden jedoch verwendet, um Haut-
oder Haarschäden
vorzubeugen oder diese zu behandeln, so dass im allgemeinen topische
Anwendung auf ausgesetzte oder betroffene Hautstellen zusammen mit
einem Träger
bewirkt wird, und insbesondere einen solchen in dem der aktive Bestandteil
per se löslich
ist oder in wirksamer Weise solubilisiert wird (z.B. als Emulsion
oder Mikroemulsion). Es ist notwendig, dass der Träger inert
ist, womit gemeint ist, dass er keine Deaktivierung des Tocotrienols
oder des Derivats davon mit sich bringt, und dass er keine nachteiligen
Effekte auf die Hautflächen,
auf welche er aufgetragen wird, mit sich bringt.
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Geeignete
Träger
umfassen Wasser, Alkohole, Öle
und dergleichen, ausgewählt
nach ihrer Fähigkeit, den
aktiven Bestandteil in Konzentrationen des aktiven Bestandteils
zu lösen
oder zu dispergieren, welche für die
vorbeugende oder therapeutische Behandlung am geeignetsten sind.
Im allgemeinen wird sogar eine niedrige Konzentration des wirksamen
Bestandteils in einem Träger
geeignet sein, welche nur einer öfteren
topischen Auftragung bedarf. Aus praktischen Gründen ist es jedoch erwünscht, um
den Bedarf für
wiederholte Anwendung zu vermeiden, dass die topische aufgetragene
Zusammensetzung (d.h. Tocotrienol oder Derivate oder Tocotrienol
angereicherte Vitamin E-Zusammensetzung plus Träger) so formuliert ist, dass
sie typischerweise von etwa 0,025 % bis etwa 10 Gew.-%, insbesondere
etwa 0,025 % bis etwa 5 Gew.-% des aktiven Bestandteils enthält. Einige
Ausführungsformen
wie diejenigen für
die Prophylaxe, und Zusammensetzungen, die für einige Zeit auf der betroffenen
Haut oder dem Haar bleiben, enthalten von etwa 0,025 % bis etwa
0,25 Gew.-%, insbesondere von etwa 0,025 % bis etwa 0,1 Gew.-% Tocotrienol;
andere enthalten von etwa 0,05 % bis etwa 0,2 %, insbesondere von
etwa 0,05 % bis etwa 0,1 % Tocotrienol. Ausführungsformen für die Behandlung
von schwereren Schädigungen
können
von etwa 0,5 % bis etwa 3 Gew.-%, insbesondere von etwa 0,5 % bis
etwa 1,5 Gew.-% Tocotrienol enthalten. Einige Ausführungsformen
enthalten mindestens etwa 3 Gew.-%, typischerweise mindestens etwa
3 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% des aktiven Bestandteils. Träger werden
dementsprechend unter solchen ausgewählt, die den aktiven Bestandteil
bei diesen Konzentrationen solubilisieren oder dispergieren können.
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Während der
Träger
für das
Tocotrienol oder Derivat oder Tocotrienol-angereicherte Vitamin
E-Präparat
aus einem relativ einfachen Lösungsmittel
oder Dispergiermittel wie etwa Wasser oder Ölen bestehen kann, ist es im
allgemeinen bevorzugt, dass der Träger eine Zusammensetzung umfasst,
die für
die topische Anwendung zuträglicher
ist, insbesondere eine die einen Film oder eine Schicht auf der
Haut oder dem Haar bildet, auf welche sie aufgetragen wird, um so
die Anwendung zu lokalisieren und einen gewissen Widerstand gegen das
Waschen durch Eintauchen in Wasser oder durch Transpiration gewährleisten,
und/oder bei der Verabreichung des Wirkstoffs durch die Haut helfen.
Viele derartige Zusammensetzungen sind im Stand der Technik bekannt
und können
die Form von Lotionen, Cremes, Gelen oder sogar festen Zusammensetzungen
(z.B. stickförmige
Präparate)
annehmen. Typische Zusammensetzungen umfassen Lotionen enthaltend
Wasser und/oder Alkohole sowie erweichende Mittel wie etwa Kohlenwasserstofföle und Wachse,
Silikonöle,
pflanzliche, tierische oder Meerestier-Fette oder -Öle, Glyceridderivate,
Fettsäuren
oder Fettsäureester
oder Alkohole oder Alkoholether, Lecithin, Lanolin und Derivate
davon, polyhydrische Alkohole oder Ester, Wachsester, Sterole, Phospholipide
und dergleichen, sowie im allgemeinen auch Emulgatoren (nichtionische,
kationische oder anionische), obwohl einige der Weichmacher inhärent emulgierende
Eigenschaften aufweisen. Die gleichen allgemeinen Bestandteile können in
eine Creme anstelle einer Lotion, oder in Gele oder in feste Sticks
durch Verwendung verschiedener Anteile der Bestandteile und/oder
durch Einschluß von
Verdickungsmitteln wie etwa Kautschuk oder anderen Formen von hydrophilen
Kolloiden einformuliert werden. Derartige Zusammensetzungen werden
hierin als dermatologisch akzeptable Träger bezeichnet.
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Träger für Haarzusammensetzungen
sind auch dermatologisch akzeptabel, so dass die Kopfhaut nicht verletzt
wird. Bei geschädigtem
Haar wird Tocotrienol typischerweise einem Shampoo, Conditioner,
Haarcreme, Haarspray oder Haargel zugesetzt. Viele dieser Zusammensetzungen
enthalten angereichertes Palmöl. Tocotrienol
ist eine ausgezeichnete Wahl für
diese Zusammensetzungen, da es nicht nur als Antioxidans wirkt, sondern
(wie erwähnt
wurde) auch die natürlichen
Haaröle
ersetzt. Gehalte an Tocotrienol in Haarzusammensetzungen variieren
in verschiedenen Ausführungsformen
wie oben erwähnt,
und reichen vorzugsweise von etwa 0,025 % bis etwa 1 %. Behandlungen
extremer Bedingungen erfordern jedoch mehr aktiven Bestandteil.
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Viele
bevorzugte Ausführungsformen
dieser Erfindung enthalten ein Reduktionsmittel zusätzlich zum Tocotrienol.
Einige Ausführungsformen
verwenden beispielsweise alpha-Hydroxysäuren wie
etwa Glykolsäure,
Hydroxymethylglykolsäure,
Milchsäure,
Glucuronsäure,
Galacturonsäure,
Gluconsäure,
Glucoheptonsäure,
alpha-Hydroxybuttersäure,
alpha-Hydroxyisobuttersäure,
alpha-Hydroxyvaleriansäure,
alpha-Hydroxyisovaleriansäure,
alpha-Hydroxycapronsäure,
alpha-Isocapronsäure,
Tartronsäure,
Weinsäure,
Apfelsäure,
Hydroxyglutarsäure,
Hydroxyadipinsäure,
Hydroxypimelinsäure,
Murinsäure,
Zitronensäure,
iso-Zitronensäure, Saccharinsäure, Dihydroxymaleinsäure, Dihydroxyweinsäure sowie
Dihydroxyfumarsäure
oder Derivate von Hydroxysäuren
wie etwa Brenztraubensäure, Methylpyruvat,
Ethylpyruvat, Isopropylpyruvat, Benzoylameisensäure, Methylbenzoylformat sowie
Ethylbenzoylformat.
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Andere
Ausführungsformen
verwenden Ascorbinsäure
als Reduktionsmittel, besonders bevorzugt fettlösliche Fettsäureester
der Ascorbinsäure
(Vitamin C) zusätzlich
zum Tocotrienol. Die eher oxidationsresistenten gesättigten
Fettsäureester
der Ascorbinsäure
sind bevorzugt, einschließlich
ohne darauf beschränkt zu
sein Ascorbyllaurat, Ascorbylmyristat, Ascorbylpalmitat, Ascorbylstearat
und Ascorbylbehenat. Wie hier erwähnt, wo Fettsäureester
beschrieben sind, z.B. Ascorylstearat, sind Zusammensetzungen mit
hauptsächlich diesem
Ester, d.h. hauptsächlich
Stearat eingeschlossen. Die Ester können unter Verwendung hydrierter Öle oder
Fette oder Fraktionen davon hergestellt werden, und können kleine
Mengen eines anderen Esters enthalten. Ascorbylstearat, hergestellt
unter Verwendung von Canola beispielsweise, enthält üblicherweise etwa 4 % Ascorbylpalmitat.
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Die
Kombinationen von Tocotrienol oder Tocotrienol-angereicherten Vitamin
E-Präparaten
und einem fettlöslichen
Vitamin C Fettsäureester
in einem dermatologisch akzeptablen Träger ist insbesondere vorteilhaft in
Zusammensetzungen, da Tocotrienol die Wirksamkeit dieser Zusammensetzung
erhöht.
Die Kombination löst
sich leicht in den lipidreichen Schichten der Haut und fängt freie
Radikale ab, die in die Alterung, die Entzündung und andere Hautschäden (wie
weiter unten vollständiger
beschrieben) involviert sind. Wie erwähnt wurde, trägt die Zusammensetzung
auch zum Ersetzen der natürlichen Öle in Haarzusammensetzungen
bei.
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Die
Wirksamkeit von Tocotrienolen und Tocotrienol-Derivaten, insbesondere
wenn sie im Zusammenhang mit einem Reduktionsmittel wie etwa Ascorbylfettsäureestern
verwendet werden, kann postuliert werden als von den Antioxidanseigenschaften
von Tocotrienol per se herstammend, wobei diese Eigenschaften in
unerwarteter Weise erhalten bleiben und in einem hohen Maße bereitgestellt
werden, wenn zusammen mit Ascorbylfettsäureestern verwendet und wenn
diese in Kombination auf die Haut in einer extrem wirksamen Weise in
einer Ölphase
verabreicht werden. Der Mechanismus der Wirkung ist nicht genau
verstanden, kann jedoch mit den Antioxidanseigenschaften der aktiven
Verbindung und/oder deren Wechselwirkung mit chemischen Reaktionen
verbunden sein.
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Hinsichtlich
einer möglichen
Erklärung
für die
Wirksamkeit von Tocotrienol bei der Vorbeugung oder Behandlung von
Hautschäden
ist anzumerken, dass Tocotrienol als Antioxidans freie Radikale
wie etwa Sauerstoffradikale, die durch Aussetzung von Hautzellen
an Schädigungen
erzeugt werden, abfangen kann, wie auch die Erzeugung von freien
Radikalen verhindert, die durch normalen Metabolismus extrazellulär sowie
intrazellulär
entstehen. Alpha-Tocotrienol kann, als wirksames Antioxidans konzentriert
in Zellmembranen, durch den Mechanismus des Abfangens freier Radikale
und durch das Durchbrechen chemischer Reaktionsketten Hautrötungen verringern.
Ascorbinsäure
ist ein wirksames Reduktionsmittel, das oxidative Schäden verhindern
kann und Chromanoxylradikale regenerieren kann, die als Vitamin
E-Derivate Radikale abfangen, wobei Vitamin E zurückgebildet
wird, das dann weitere Radikale abfangen kann. Bevorzugte Ausführungsformen
dieser Erfindung machen sich diesen synergistischen Effekt nutzbar.
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Außerdem kann
Ascorbinsäure
Cyclooxygenaseaktivitäten
in menschlichen Zellen erhöhen.
Cyclooxygenase ist ein Schlüsselenzym
bei der Oxidation der Arachidonsäure,
welche zur Bildung von Prostaglandinen führt, die wiederum Entzündungen
vermitteln.
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Da
Zellalterung das Ergebnis von Schädigungen durch freie Radikale
ist, ist es offensichtlich, dass Tocotrienole auch bei der Verhinderung
der Zellalterung wirksam sind. Die Tocotrienole dispergieren mit
ihren ungesättigten
Kohlenwasserstoffketten in Zellmembranen, wirken als freie Radikalfänger und
Neutralisatoren, und verhindern die Vernetzung von Zellmembranen,
welche im Alterungsprozess beobachtet wird. Sobald die Zellmembranen
vernetzt sind, steigt die Permeabilität der Zellmembranen an, was
einen unzureichenden Austausch von Nährstoffen und Abfallprodukten
innerhalb der Zelle bewirkt. Die verringerte Zellpermeabilität führt zu einer
erhöhten
Ionenkonzentration an Kalium, was dann wiederum zu einer Verringerung
der Messenger RNA Produktion führt.
Die erhöhte
Ionenkonzentration stört
auch die Enzymaktivität,
da Enzyme stark von der Ionenkonzentration abhängig sind für ihre Wirkung.
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Zusätzlich zur
verringerten RNA Produktion gibt es einen markanten Abfall in der
Produktion von Protein mit der Alterung, und daher kann sich die
Zelle nicht mehr selbst reparieren. Die veränderten zellularen Membranen
verhindern die Entfernung von Abfallprodukten in der Zelle, wie
etwa Lipofucin, was ein histologisches Merkmal aller alternden Zellen
ist.
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Tocotrienol
kann, durch Verhinderung der freien Radikalschädigung an Zellmembranen und
durch Verhinderung einer verlängerten
Zellpermeabilität
theoretisch die Alterung der Zelle durch Aufrechterhalten einer geeigneten
Ionenkonzentration verhindern, einer geeigneten Abfallproduktentsorgung
sowie einer effizienten Protein- und RNA Produktion. Die topische
Anwendung von Tocotrienolen auf Haut kann Zellalterung verhindern.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist insbesondere nützlich bei
der Verhinderung von Hautschäden,
die aus der Aussetzung an ultraviolette Strahlung resultieren, ist
jedoch, basierend auf dem ähnlichen
Wirkmechanismus, auch verwendbar für die allgemeine Behandlung
aller strahlungsinduzierten Hautschäden, insbesondere solcher,
die mit freiradikalisch verknüpften
Schäden
verbunden sind. Als solche kann die topische Anwendung von Tocotrienol
gemäß der Erfindung
auch für
die chronische Verabreichung zur Verhinderung von freien Radikalschäden wirksam
sein, die im natürlichen
Alterungsprozess der Haut beobachtet werden, und der freien Radikalschäden, die
durch chronische Aussetzung an Sonnenlicht verursacht werden. Tocotrienol
oder Tocotrienol und Ascorbylfettsäureester können daher zu dermatologischen
Cremes und Weichmachern zugesetzt werden, wie auch zu kommerziellen
Sonnencremes, um deren Antiaging- und Antikrebs- Aktivitäten zu erhöhen.
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Es
ist ein Vorteil der Erfindung, dass aufgrund der Wirksamkeit beim
Abfangen freier Radikale und anderer biologischer Mechanismen, die
nach der Verabreichung von Tocotrienol oder Tocotrienol und Ascorbinsäurefettsäureesterkombinationen
auf die Haut involviert sind, Zusammensetzungen der Erfindung Wirkung zeigen,
wenn sie auf einer Vielzahl von geschädigten Hautbedingungen aufgetragen
werden, einschließlich von
trockener Haut, Psoriasis sowie Dermatitis (Kontakt-, Reiz- sowie
allergische Dermatitis). Zusammensetzungen der Erfindung können auch
für die
Behandlung nach einer Verbrennung verwendet werden.
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Tocotrienol-Zusammensetzungen
verbessern auch die Keratinoxidation durch die gleichen Mechanismen
wie oben für
Collagen beschrieben. In Haarzusammensetzungen können deren physikalische Eigenschaften
auch den Austausch von Öl
in durch exzessives Sonnenlicht oder harte Chemikalien geschädigtem Haar
verbessern.