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Die
Erfindung hat ein Expressionssystem für ein Oberflächenantigen
von Toxoplasma gondii, das so erhaltene Antigen und dessen Verwendung
zu diagnostischen und/oder therapeutischen Zwecken zum Gegenstand.
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Toxoplasmose
ist eine Infektionskrankheit, die durch einen Protozoen-Parasiten,
Toxoplasma gondii, ein Mitglied der Klasse der Sporozoa und der
Gattung der Coccidia, hervorgerufen wird. Toxoplasma gondii ist ein
intrazellulärer
Parasit, der sich in einer großen
Vielzahl von Zelltypen im Inneren von seinen Wirten, die die Säugetiere
darstellen, vermehrt.
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Dieser
Parasit ist ein bedeutendes Pathogen, nicht nur im Bereich der Humanmedizin,
sondern gleichfalls im Bereich der Veterinärmedizin, der geographisch
sehr weit verbreitet ist.
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Beim
Menschen wurden zwei Formen des Parasiten beschrieben: der "Tachyzoit", der die Vermehrungsform
darstellt, die während
der akuten Phase der Erkrankung gefunden wird, und der "Bradyzoit", eine widerstandsfähige Form,
die eingekapselt in den Nervengeweben persistiert und die wahrscheinlich
für die Aufrechterhaltung
einer dauerhaften Immunität
gegenüber
einer erneuten Infektion verantwortlich ist.
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Beim
Menschen tritt die Toxoplasmose überaus
häufig
symptomlos auf und verläuft
zumeist unbemerkt, ohne Konsequenzen zu zeigen. Es gibt indessen
Fälle,
bei welchen eine Infektion durch Toxoplasmen oder eine Reaktivierung
einer früher
erworbenen Infektion schwere Probleme für sogenannte Risikopersonen, welche
schwangere Frauen und die immundeprimierten oder immunsupprimierten
Personen darstellen, bewirken kann. Dieser Organismus hat eine Mehrzahl
von Vermehrungsorten. Indessen kann er für schwere okulare und zerebrale
Erkrankungen verantwortlich sein, wenn sein Vermehrungsort die Zellen
des Zentralnervensystems und die Zellen des retikuloendothelialen
Systems sind. Die schwangere Frau stellt eine Hochrisikoperson dar,
denn eine Toxoplasmeninfektion, insbesondere während der ersten Monate der
Schwangerschaft, kann die Ursache für schwere Komplikationen beim
Fötus und
beim Neugeborenen sein, wenn die Behandlung der Mutter nicht frühzeitig
vorgenommen und gewissenhaft verfolgt wird. Insbesondere leiden
die auf transplazentalem Wege infizierten Neugeborenen unter schweren
zerebralen und okularen, in bestimmten Fällen sogar Mortalität verursachenden
Störungen.
Die immundeprimierten Kranken und insbesondere die AIDS-Patienten leiden
unter schweren Toxoplasmosen, die zumeist auf Reaktivierungen von
früheren
Infektionen zurückzuführen sind.
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Es
war folglich unabdingbar, über
diagnostische Tests zu verfügen,
die erlauben, das Vorhandensein des Parasiten insbesondere bei der
schwangeren Frau zu bestimmen, entweder durch Detektion von bei
dem Individuum gegebenenfalls vorhandenen Antikörpern oder durch Detektion
des Vorhandenseins von Antigenen des Toxoplasmas bei dem Patienten.
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HUGUES
hat in "Current
topics in Microbiology and Immunology", Band 120 (1985), SPRINGER Verlag,
Seiten 105–139,
eine bestimmte Anzahl von Serodiagnose-Tests, die kommerziell verfügbar sind,
aufgelistet, wie den Färbungstest
von SABIN und FELDMAN, der von BEVERLY und BEATTLE in 1958 standardisiert
und von FELDMAN und LAMB (1966), WALDELAND (1976) und BALFOUR et
al. (1982) perfektioniert worden ist; der Antikörper-Detektionstest mittels Immunfluoreszenz
von REMINGTON (1968), der 1975 von KARIM und LUDLAM optimiert worden
ist; die Hämagglutinationstests;
der ELISA-Test für
die Detektion von für
Toxoplasmen spezifischen Antikörpern
durch Isolierung von IgM in situ auf Mikroplatten, der 1983 von
WIELARRD et al. beschrieben worden ist.
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Die
verschiedenen ausgeführten
Tests beruhen auf der Detektion von Antikörpern oder Antigenen, die für Toxoplasmose
spezifisch sind. Einer der kritischen Punkte bestand folglich in
der Charakterisierung der Hauptantigene von Toxoplasma gondii, welche
eine spezifische Immunantwort induzieren und in serologischen Detektionstests
eingesetzt werden können.
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In
dieser Hinsicht haben Burg et al. (Abstract c85, J. Cell. Biochem.,
1986, 1017, 145) die Nutzung einer Expressionsbank in E. coli unter
Verwendung der komplementären
DNA (cDNA), erhalten ausgehend von mRNA von Toxoplasma gondii, und
die Isolierung von Sequenzen, die die auf der Oberfläche des
Parasiten vorhandenen Antigene kodieren, ausgehend von dieser Bank
mit Hilfe von polyklonalen Antiseren, die gegen die gereinigten
Oberflächenantigenproteine
P30 und P22 gerichtet sind, beschrieben.
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Autoren
haben gezeigt, dass P30 das Hauptoberflächenantigen bildet (siehe Kasper
et al., J. Immunol. 1983, 130, 2407–2412) und für die Produktion
von Impfstoffen oder in Diagnosetests insbesondere in Immunoassays
verwendet werden kann. Außerdem
haben Boothroyd et al. (siehe Patentanmeldung WO 89/08700) das genetische
Material, welches P30 von Toxoplasma gondii kodiert, identifiziert
und erhalten und schlagen die Verwendung des Gens für die Produktion
von rekombinantem Protein, von Peptiden und Antikörpern vor. Dieses
Gen ist kloniert worden (Burg et al., 1988, J. Immunol., 141, 3584–3591).
Die Analyse der Sequenz ergibt ein am N-terminalen Ende befindliches
Sekretionssignal, welches in dem reifen P30-Protein abgespalten
ist, und eine stark hydrophobe C-terminale Region, die gleichfalls
abgespalten und durch ein Glycolipid, welches dessen Membranverankerung
erlaubt, ausgetauscht wird und eine potentielle N-Glycosylierungsstelle.
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Es
bleibt indessen ein Problem bestehen, das in der Gewinnung von ausreichenden
Mengen des P30-Antigens zugleich für die Herstellung von Impfstoffen
als auch für
eine Verwendung in immunologischen Tests besteht. Kim et al. (Infection
and Immunity, Januar 1994, 62, 203–209) haben die Expression
eines rekombinanten P30 mit ähnlicher
Konformation zu jener des nativen Proteins in CHO-Zellen beschrieben,
ohne dass es ihnen gleichwohl gelungen ist, zufrieden stellende
Expressionsniveaus zu erhalten.
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Es
besteht außerdem
ein Interesse daran, ein P30 zu produzieren, welches in das Kulturmedium
sekretiert wird, um dessen Gewinnung und dessen Verwendung für die Herstellung
von Diagnosetests oder von pharmazeutischen Zusammensetzungen zu
vereinfachen.
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Folglich
hat die Erfindung eine Expressionskassette zum Gegenstand, die in
einer von einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus stammenden
Zelle funktionsfähig
ist, welche die Expression eines ein Protein P30 von Toxoplasma
gondii kodierenden DNA-Fragments,
welches unter die Kontrolle der für dessen Expression erforderlichen
Elemente gestellt ist, erlaubt; wobei das Protein P30 aus der von
einem eukaryotischen Organismus stammenden Zelle sekretiert und
durch humane Antiseren erkannt wird.
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Allgemein
kann im Rahmen der Erfindung eine jegliche Zelle, die von einem
eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammt, und insbesondere eine Insektenzelle oder eine Zelle, die
von einem niederen eukaryotischen Organismus stammt, eingesetzt
werden. Der Ausdruck "von
einem niederen eukaryotischen Organismus stammende Zelle" bezieht sich auf
eine Zelle, die von einem einzelligen oder mehrzelligen eukaryotischen
Organismus stammt, welcher keinen Mechanismus, welcher die zelluläre Differenzierung
ermöglicht,
aufweist. Solche Zellen sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt.
Man wird gleichwohl bevorzugen, auf einen Pilz, insbesondere einzelligen
Pilz, oder eine Hefe, insbesondere des Stamms Kluyveromyces, Pichia,
Hasegawaea, Saccharomyces oder Schizosaccharomyces, und insbesondere
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe, Schizosaccharomyces malidevorans, Schizosaccharomyces sloofiae,
Schizosaccharomyces octosporus und Hasegawaea japonicus, zurückzugreifen.
Selbstverständlich
sind diese Beispiele nicht limitierend. Eine große Anzahl von diesen Zellen ist
in Sammlungen, wie der ATCC (Rockville, MA, USA) und der AFRC (Agriculture
and Food Research Council, Norfolk, Vereinigtes Königreich)
kommerziell verfügbar.
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Zu
den Zwecken der Erfindung kann die Zelle vom Wildtyp oder vom mutierten
Typ sein. In diesem Kontext bevorzugt man insbesondere eine auxotrophe
mutierte Zelle, die die Fähigkeit,
wenigstens einen für deren
Vermehrung essentiellen Metabolit zu synthetisieren, verloren hat
derart, dass sie sich lediglich in einem Medium vermehren kann,
welches mit diesem speziellen Metaboliten ergänzt worden ist, oder durch
Komplementierung mit einem Gen, welches dessen Synthese erlaubt.
Obgleich man heutzutage eine sehr große Anzahl von Auxotrophie-Mutationen
für verschiedene
essentielle Metabolite kennt, kann man insbesondere die Mutationen
aufführen,
die die Synthese von Arginin, von Leucin und von Uracil hemmen.
Solche Mutationen werden in der Literatur, die für den Fachmann auf diesem Gebiet
zugänglich
ist, beschrieben. Man kann gleichfalls eine große Anzahl von Auxotrophie-Mutationen,
die verschiedene Biosynthesewege betreffen, erzeugen, indem der
folgende Ansatz angewendet wird. Kurz zusammengefasst, reicht es
aus, die mit Hilfe eines Mutagens behandelten Wildtyp-Zellen parallel
in Gegenwart und in Abwesenheit des essentiellen Ziel-Metaboliten zu
kultivieren und nach den Mutanten zu suchen, die sich lediglich
in dessen Gegenwart vermehren im Gegensatz zu den Wildtyp-Zellen,
die sich in beiden Fällen
vermehren können.
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Eine
erfindungsgemäße Expressionskassette
ist für
die Produktion eines Proteins P30 in einer Form, die aus der von
einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammenden Zelle sekretiert und durch Anti-Toxoplasmen-Antiseren
erkannt wird, bestimmt. Solche Antiseren stammen von Patienten,
die sich unlängst
oder vor längerer
Zeit eine Toxoplasmose zugezogen haben und Immunglobuline aufweisen,
die die Antigene von Toxoplasma gondii und insbesondere das P30
erkennen. Es versteht sich, dass das Protein P30 gleichfalls durch
andere, natürliche,
gegen das P30-Protein gerichtete Antikörper erkannt werden kann, wie beispielsweise
monoklonale oder polyklonale Antikörper, die durch Immunisierung
von verschiedenen Spezies mit dem natürlichen Protein erhalten worden
sind.
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Unter
Protein P30 versteht man das Oberflächenantigen von Toxoplasma
gondii, welches durch die Techniken der genetischen Rekombination,
die in der vorliegenden Anmeldung beschrieben werden, hergestellt
wird, oder ein jegliches Fragment oder eine jegliche Mutante dieses
Antigens mit der Maßgabe,
dass dieses mit gegen das Protein P30 dieses Parasiten gerichteten
Antikörpern
immunologische Reaktivität
zeigt. Vorteilhafterweise weist ein solches Protein eine Aminosäuresequenz
auf, welche einen Homologiegrad von wenigstens 70%, vorzugsweise
wenigstens 85% und ganz und gar bevorzugt wenigstens 95% bezogen
auf die von Burg et al. (1988, a.a.O.) angegebene Sequenz, aufweist.
In der Praxis kann ein solches Äquivalent durch
Deletion, Substitution und/oder Hinzufügung von einer oder mehreren
Aminosäure(n)
des nativen Proteins erhalten werden. Der Fachmann auf diesem Gebiet
kennt die Techniken, die erlauben, diese Modifikationen auszuführen, ohne
die immunologische Erkennung in Mitleidenschaft zu ziehen.
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Ein
DNA-Fragment, welches zu den Zwecken der Erfindung Verwendung findet,
kann durch eine jegliche Technik, die auf diesem Fachgebiet Verwendung
findet, erhalten werden, beispielsweise durch Klonierung einer Bank
von genomischer DNA von Toxoplasma gondii oder von komplementärer DNA
(cDNA) mit einer adäquaten
Sonde, durch PCR ("Polymerase
Chain Reaction",
Polymerasekettenreaktion) oder ferner durch chemische Synthese.
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Im
Rahmen der Erfindung wird man auf ein Protein P30 zurückgreifen,
bei welchem die Gesamtheit oder ein Teil der hydrophoben C-terminalen
Region entfernt ist und welches die geeigneten Elemente umfasst, um
die Sekretion zu erlauben, wie beispielsweise ein Sekretionssignal.
Selbstverständlich
kann dieses Letztere homolog sein, d.h. von dem nativen Protein
P30 stammen. In diesem Kontext wird eine gemäß der Erfindung bevorzugte
Expressionskassette die Produktion eines Proteins P30 erlauben,
welches die Sequenz aufweist, wie sie in der Sequenzbeschreibung
NR: 1 beginnend mit der Aminosäure
+1 und endend mit der Aminosäure +299
gezeigt ist. Wie zuvor erwähnt,
kann es sich gleichfalls um eine Mutante oder ein Fragment dieses
Proteins P30 handeln.
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Alternativ
kann man gleichfalls ein heterologes Sekretionssignal einsetzen,
d.h. welches von irgendeinem sekretierten oder membranständigen Protein
stammt, gleichwohl mit der Maßgabe,
dass dieses in der betreffenden, von einem eukaryotischen Nicht- Säugetier-Organismus stammenden
Zelle funktionsfähig
ist. Gemäß dieser
Variante umfasst eine erfindungsgemäße Expressionskassette ein
DNA-Fragment, welches ein Protein P30 mit der Sequenz, wie sie in
der Sequenzbeschreibung NR: 1 beginnend bei der Aminosäure +31 und
endend bei der Aminosäure
+299 gezeigt ist, kodiert, oder ein Fragment oder eine Mutante dieses
Proteins P30, wobei das DNA-Fragment außerdem eine Sequenz umfasst,
welche ein heterologes Sekretionssignal kodiert. Dieses Letztere
befindet sich im allgemeinen strangaufwärts von dem ersten N-terminalen
Rest des reifen Proteins P30, nämlich
dem Rest 31 der SEQ ID NR: 1. Die Auswahl eines Sekretionssignals
ist groß und liegt
im Vermögen
des Fachmanns auf diesem Gebiet. Zur Unterrichtung kann man jenes
der hauptsächlichen sauren
Phosphatase (pho1) von Schizosaccharomyces pombe (Elliot et al.,
1986, J. Biol. Chem. 261, 2936–2941)
und die Prä-pro-Sequenz
des Sexualpheromons alpha (Mating Factor alpha oder MFα) von Saccharomyces
cerevisiae (Kurjan und Herskowitz, 1982., Cell, 30, 933–934) aufführen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsweise
erlaubt eine erfindungsgemäße Expressionskassette die
Produktion eines nicht-glycosylierten Proteins P30 von Toxoplasma
gondii. Obgleich alle herkömmlichen Methoden
eingesetzt werden können,
um die N-Glycosylierung in der betreffenden, von einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammenden Zelle zu hemmen, wie beispielsweise das Hinzufügen von
Tunicamycin in das Kulturmedium, bevorzugt man indessen, die potentielle
N-Glycosylierungsstelle zu mutieren, damit diese durch die zellulären Enzyme,
die an der Glycosylierung teilnehmen, nicht mehr erkannt wird. Zu
diesem Zweck setzt man vorzugsweise ein DNA-Fragment ein, welches
ein Protein P30 kodiert, welches wenigstens eine Mutation umfasst,
wobei die Mutation gekennzeichnet ist durch das Vorhandensein eines
von dem natürlichen
Rest verschiedenen Aminosäurerests
an Position 241 und/oder 243 der Sequenz, wie sie in der Sequenzbeschreibung
NR: 1 gezeigt ist, mit der Maßgabe,
dass der Aminosäurerest
an Position 243 kein Threonin ist. Eine Mutante des Proteins P30,
die im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt ist, umfasst einen
Glutaminrest an Position 241 anstelle des natürlichen Asparaginrests.
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Selbstverständlich kann
eine erfindungsgemäße Expressionskassette
die Produktion eines Proteins P30 (mit einer Aminosäuresequenz,
wie zuvor spezifiziert) erlauben, welches mit einem exogenen Element, welches
zu seiner Stabilität,
seiner Reinigung oder seiner Produktion beitragen kann, fusioniert
ist. Die Auswahl eines solchen Elements ist groß und liegt im Vermögen des
Fachmanns auf diesem Gebiet. Es kann sich insbesondere um ein exogenes
Protein oder Peptid handeln. Man kann beispielsweise das Protein
pho1 von Schizosaccharomyces pombe, die β-Galactosidase, eine Aneinanderreihung
von Lysinresten. (poly Lys) oder Histidinresten (poly His) aufführen. Die
Fusion kann am N- oder C-Terminus
des Proteins P30, welches im Rahmen der Erfindung Verwendung findet,
erfolgen.
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Eine
erfindungsgemäße Expressionskassette
umfasst Elemente, die für
die Expression des DNA-Fragments in der betreffenden, von einem
eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammenden Zelle erforderlich sind. Unter "Elemente, die für die Expression erforder lich
sind", versteht
man die Gesamtheit der Elemente, die die Transkription eines DNA-Fragments in Messenger-RNA
(mRNA) und die Translation dieser Letzteren in Protein erlauben.
Unter jenen kommt der Promotorregion eine besondere Bedeutung zu.
Sie kann konstitutiv sein, d.h. ein während des gesamten Zellzyklus
konstantes Transkriptionsniveau erlauben. Als nicht-einschränkende Beispiele
kann man die Promotorregionen, die von den Genen PGK (3-Phosphoglyceratkinase)
und MFα von
Saccharomyces cerevisiae (Hitzeman et al., 1983, Science, 219, 620–625), adh
(Alkoholdehydrogenase) von Schizosaccharomyces pombe (Russel und
Hall, 1983, J. Biol. Chem., 258, 143–149) stammen, und den frühen Promotor
p39K (Guarino et al., 1986, J. Virol., 57, 563) und den späten Promotor
p12,5K (Hill-Perkins et al., 1990, J. Gen. Virol., 71, 971–976) von
Baculovirus angeben.
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Indessen
kann es vorteilhaft sein, auf eine regulierbare Promotorregion zurückzugreifen,
welche erlaubt, die Transkriptionsniveaus abhängig von Kulturbedingungen
oder der zellulären
Vermehrungsphase gemäß der Anwesenheit
eines Induktionsmittels (Aktivierung der Transkription) oder eines
Repressors (Repression) variieren zu lassen. Allgemein stammen die
regulierbaren Promotorregionen von regulierbaren Genen, bei welchen
die Regulationsmechanismen sehr unterschiedlich sein können. Handelt
es sich um Schizosaccharomyces pombe, kann man die Hitzeschockgene,
deren Expression mit der Temperatur zunimmt (Gallo et al., 1991,
Mol. Cell. Biol., 11, 281–288),
und das das Enzym Fructosebiphosphatase (fbp) kodierende Gen, dessen
Transkription in Anwesenheit von Glucose reprimiert und unter Karenzbedingungen
induziert wird (Hoffman und Winston, 1989, Gene, 84, 473–479), aufführen. In
diese Kategorie finden gleichfalls die durch Thiamin regulierbaren
Gene Eingang, wie die Gene pho4 (Yang und Schweingruber, 1990, Curr.
Genet., 18, 269–272),
nmtl (Maundrell, 1990, J. Biol. Chem., 265, 10857–10864)
und thi2 (Zurlinden und Schweingruber, 1992, Gene, 117, 141–143), deren
Expression auf Transkriptionsebene durch Thiamin reguliert wird,
genauer in Gegenwart von Thiamin reprimiert und in dessen Abwesenheit
induziert oder dereprimiert wird.
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Handelt
es sich um eine regulierbare Promotorregion, bevorzugt man ganz
besonders, auf eine durch Thiamin regulierbare Promotorregion zurückzugreifen.
Diese Letztere kann durch herkömmliche
Techniken aus Genen, die diesem Regulationstyp entsprechen, wie
jenen, die zuvor erwähnt
worden sind, isoliert werden. Selbstverständlich kann sie durch Mutation,
Deletion und/oder Hinzufügung
von einem oder mehreren Nukleotid(en) bezogen auf die Sequenz der
nativen Promotorregion modifiziert werden gleichwohl mit der Maßgabe, dass
diese Modifikationen deren Regulationsvermögen nicht drastisch verändern. Man
kann gleichfalls ein Fragment einer solchen Promotorregion einsetzen,
insbesondere ein Fragment, welches die Aktivierungs- und/oder Repressionssequenzen,
die für
die Regulation durch Thiamin verantwortlich sind, umfasst. Jenes wird
strangaufwärts
von einer herkömmlichen
TATA-Box und einer herkömmlichen
Transkriptionsstartstelle, die in der Lage sind, die Transkription
in der betreffenden, von einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammenden Zelle zu initiieren, angeordnet. Obgleich ein einziges
Fragment der Promotorregion ausreichend wäre, um die Regulation durch
Thiamin sicherzustellen, kann man, um die Expressionsniveaus zu
verbessern, gleichfalls in Betracht ziehen, mehrere, in Tandem-Anordnung
und in einer beliebigen Orientierung bezogen auf die TATA-Box angeordnete
Fragmente einzusetzen.
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Eine
besonders interessante erfindungsgemäße Expressionskassette ist
jene, die eine Promotorregion, die von dem Gen pho4 von Schizosaccharomyces
pombe stammt, und ein DNA-Fragment, welches ein Protein P30, wie
zuvor definiert, kodiert, kombiniert.
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Andererseits
kann eine erfindungsgemäße Expressionskassette
außerdem
andere Elemente enthalten, die zu der Expression des DNA-Fragments
beitragen, insbesondere eine Transkriptionsterminationssequenz wie
jene des Gens arg3 von Schizosaccharomyces pombe (Van Huffel et
al., 1992, Eur. J. Biochem., 205, 33–43) wie auch die Transkription
aktivierende Sequenzen.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsweise
erlaubt eine erfindungsgemäße Expressionskassette
die Produktion von wenigstens 0,1 mg/l eines Proteins P30, vorteilhafterweise
wenigstens 0,2 mg/l und vorzugsweise wenigstens 0,3 mg/l in einer
aus der Nicht-Säugetier-Zelle
sekretierten Form.
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Die
Erfindung erstreckt sich gleichfalls auf einen Vektor, welcher eine
Expressionskassette gemäß der Erfindung
umfasst. Es kann sich um einen viralen Vektor und insbesondere um
einen Vektor, der von einem Baculovirus abgeleitet ist, der ganz
besonders für
die Expression in einer Insektenzelle bestimmt ist, handeln.
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Es
kann sich gleichfalls um einen Plasmidvektor mit autonomer Replikation
und insbesondere um einen Vektor mit hoher Kopienzahl (Multicopy-Vektor),
welcher in der Wirtszelle in zwischen 5 und 500 Kopien, vorteilhafterweise
zwischen 10 und 400 Kopien und vorzugsweise zwischen 20 und 300
Kopien vorhanden ist, handeln. Man kann als Beispiel die von pGEM3
(Weilguny et al., 1991, Gene, 99, 47–54) und pFL20 (Losson und
Lacroute, 1983, Cell, 32, 371–377)
abgeleiteten Vektoren aufführen.
Außerdem
kann ein erfindungsgemäßer Vektor
gleichfalls Elemente umfassen, die dessen Replikation sicherstellen,
wie die Origin 2-Sequenz von Saccharomyces cerevisiae oder ars von
Schizosaccharomyces pombe und optional ori von Escherichia coli. Außerdem kann
er gleichfalls ein der Selektion dienendes Gen, wie (i) ein Gen,
welches die Synthese eines essentiellen Metaboliten erlaubt, insbesondere
das Gen URA3 oder LEU2 von Saccharomyces cerevisiae und das Gen
ura4 oder leu1 von Schizosaccharomyces pombe, oder (ii) ein Antibiotikum-Resistenzgen, umfassen.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls eine von einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus stammende
Zelle, welche eine erfindungsgemäße Expressionskassette
entweder in in das zelluläre
Genom integrierter oder in einen Vektor inserierter Form umfasst.
Eine erfindungsgemäße Zelle
ist zuvor definiert worden. Man bevorzugt insbesondere eine Insektenzelle,
einen einzelligen Pilz oder eine Hefe, insbesondere eine Hefe, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe, Schizosaccharomyces
malidevorans, Schizosaccharomyces sloofiae, Schizosaccharomyces
octosporus und Hasegawaea japonicus.
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Die
Erfindung fasst gleichfalls ein Protein P30 ins Auge, welches durch
eine Expressionskassette, einen Vektor oder eine von einem eukaryotischen
Nicht-Säugetier-Organismus stammenden
Zelle gemäß der Erfindung
produziert wird. Im Rahmen der Erfindung kann das Protein P30 in
vitro modifiziert werden, insbesondere durch Hinzufügung oder
Deletion von chemischen Gruppierungen, wie Phosphaten, Zuckern oder
Myristinsäure
derart, dass dessen Stabilität
oder die Präsentation
von einem oder mehreren Epitop(en) verbessert wird.
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Die
Erfindung hat gleichfalls ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins
P30 zum Gegenstand, gemäß welchem:
- (i) man unter geeigneten Bedingungen eine von
einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammende Zelle kultiviert; und
- (ii) man das von der von einem eukaryotischen Nicht-Säugetier-Organismus
stammenden Zelle sekretierte Protein gewinnt.
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Im
Rahmen der Erfindung wird das Protein P30 direkt in dem Kulturmedium
gemäß den herkömmlichen
Reinigungstechniken, wie beispielsweise die Ionenaustauschchromatographie
oder die auf hydrophoben Wechselwirkungen beruhende Chromatographie,
die Gelfiltration oder die Immunreinigung, gewonnen.
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Handelt
es sich um die Variante, gemäß welcher
das Protein P30 produziert wird, indem man eine Expressionskassette
einsetzt, welche eine durch Thiamin regulierbare Promotorregion
und insbesondere eine, die von dem Gen pho4 von Schizosaccharomyces
pombe stammt, umfasst, werden die eine solche Kassette beherbergenden
Zellen in einem mit Thiamin ergänzten
Medium kultiviert, wenn die Kultur einzig deren Vermehrung ins Auge
fasst. Wird eine Kultur indessen in Hinblick darauf unternommen,
ein Protein P30 von Toxoplasma gondii zu produzieren, werden die
Zellen in ein Thiamin-freies Medium transferiert. Eine solche Variante
ist insbesondere dazu bestimmt, bei niederen eukaryotischen Zellen
eingesetzt zu werden. So nimmt man gemäß einem Verfahren der Erfindung
vor:
- (i) man kultiviert unter geeigneten Bedingungen
in Abwesenheit von Thiamin eine von einem niederen eukaryotischen
Organismus stammende Zelle; und
- (ii) man gewinnt das von der von einem niederen eukaryotischen
Organismus stammenden Zelle sekretierte Protein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Reagens für den Nachweis und/oder die Überwachung
einer Infektion durch Toxoplasma gondii, welches als reaktive Substanz
ein rekombinantes Protein, wie zuvor definiert, umfasst.
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Das
obige Reagens ist oder wird direkt oder indirekt auf einem geeigneten
festen Träger
fixiert. Der feste Träger
kann, ohne Einschränkung,
in Form eines Kegels, eines Rohrs, einer Vertiefung, von Kugeln
oder von analogen Formen vorliegen.
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Der
Ausdruck "fester
Träger", wie er hier verwendet
wird, umfasst alle Materialien, auf welchen ein Reagens für eine Verwendung
in diagnostischen Tests immobilisiert werden kann. Als fester Träger können natürliche,
synthetische, chemisch modifizierte oder nicht chemisch modifizierte
Materialien eingesetzt werden, insbesondere die Polysaccharide,
wie Cellulose-Materialien, beispielsweise Papier, Cellulose-Derivate,
wie Celluloseacetat und Nitrocellulose; Polymere, wie Vinylchlorid,
Polyethylen, Polystyrole, Polyacrylat oder Copolymere, wie ein Polymer
aus Vinylchlorid und Propylen, ein Polymer aus Vinylchlorid und
Vinylacetat; Copolymere auf der Grundlage von Styrol; natürliche Fasern,
wie Baumwolle, und Kunstfasern, wie Nylon.
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Der
feste Träger
ist vorzugsweise ein Polystyrol-Polymer oder ein Butadien-Styrol-Copolymer. Der Träger ist
vorteilhafterweise ein Polystyrol oder ein Copolymer auf der Grundlage
von Styrol, welches zwischen 10 und 90 Gew.-% Styrol-Motive umfasst.
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Die
Anheftung des Reagens auf dem festen Träger kann auf direkte oder indirekte
Weise erfolgen.
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Auf
direkte Weise sind zwei Ansätze
möglich:
entweder durch Adsorption des Reagens auf dem festen Träger, d.h.
durch nicht-kovalente Bindungen (hauptsächlich vom Typ Wasserstoffbrücke, Van
der Waals oder ionisch) oder durch Ausbildung von kovalenten Bindungen
zwischen dem Reagens und dem Träger.
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Auf
indirekte Weise kann man vorab (durch Adsorption oder Kovalenz)
auf dem festen Träger
eine "anti-Reagens"-Verbindung anheften,
die in der Lage ist, mit dem Reagens derart zu reagieren, dass die
Gesamtheit auf dem festen Träger
immobilisiert wird. Als Beispiel kann man aufführen: einen anti-P30-Antikörper mit der
Maßgabe,
dass er gegenüber
einem Teil des Proteins immunologische Reaktivität zeigt, welcher sich von jenem,
der an der Erkennungsreaktion der Antikörper der Seren teilnimmt, unterscheidet;
ein Ligand-Rezeptor-System, beispielsweise unter Aufpfropfen eines
Moleküls,
wie eines Vitamins, auf das Protein P30 und unter Immobilisierung
des entsprechenden Rezeptors auf der festen Phase (beispielsweise
das System Biotin-Streptavidin). Unter indirekter Weise versteht
man gleichfalls das vorab erfolgende Aufpfropfen oder die Einfügung durch
genetische Rekombination eines Proteins oder eines Polypeptids an
ein Ende des Proteins P30 und die Immobilisierung dieses Letzteren
auf dem festen Träger
durch passive Adsorption oder Ausbildung von kovalenten Bindungen
des Proteins oder des Polypeptids.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Nachweis von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern in
einer biologischen Probe, wie einer Blutprobe, von einem Individuum oder
einem Tier, welches durch Toxoplasma gondii infiziert werden oder
infiziert worden sein könnte,
gemäß welchem
man wenigstens die folgenden Schritte ausführt:
- – man stellt
eine Mischung her, umfassend:
- i) ein Reagens, wie oben definiert, welches an einem festen
Träger
immobilisiert ist oder wird,
- ii) die Probe,
- iii) ein markiertes Anti-Immunglobulin;
- – man
inkubiert die Mischung während
einer vorher festgelegten Zeit;
- – man
trennt die feste Phase von der flüssigen Phase ab und
- – man
weist das etwaige Vorhandensein von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern nach,
indem man das Markierungsausmaß in
der festen Phase misst.
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Bei
einer Ausführungsweise
der Erfindung
- – stellt man eine Mischung
her, umfassend:
- i) das an dem festen Träger
immobilisierte Reagens und
- ii) die Probe;
- – inkubiert
man die Mischung während
einer vorher festgelegten Zeit, wodurch die Bildung eines an dem festen
Träger
immobilisierten Immunkomplexes ermöglicht wird;
- – setzt
man ein markiertes Anti-Immunglobulin unter geeigneten Inkubationsbedingungen,
welche dessen Reaktion mit dem immobilisierten Immunkomplex ermöglichen,
zu;
- – trennt
man die feste Phase von der flüssigen
Phase ab und
- – weist
man das etwaige Vorhandensein von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern nach,
indem man das Markierungsausmaß in
der festen Phase misst.
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Bei
einer anderen Ausführungsweise
der Erfindung umfasst das Verfahren zum Nachweis von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern in
einer biologischen Probe, wie einer Blutprobe, von einem Individuum
oder einem Tier, welches durch Toxoplasma gondii infiziert werden
oder infiziert worden sein könnte,
wenigstens die folgenden Schritte:
- – man stellt
eine Mischung her, umfassend:
- i) ein Anti-Immunglobulin, das an einem festen Träger fixiert
ist oder wird;
- ii) die Probe;
- iii) ein markiertes Reagens, welches als reaktive Substanz das
zuvor erwähnte
Protein P30 umfasst;
- – man
inkubiert die Mischung während
einer vorher festgelegten Zeit;
- – man
trennt die flüssige
Phase von der festen Phase ab und
- – man
weist das etwaige Vorhandensein von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern nach,
indem man das Markierungsausmaß in
der festen Phase misst.
-
Vorteilhafterweise
stellt man eine Mischung her, welche das an dem festen Träger fixierte
Anti-Immunglobulin und die Probe umfasst,
- – inkubiert
man die Mischung während
einer vorher festgelegten Zeit, wodurch die Bildung eines an dem festen
Träger
immobilisierten Immunkomplexes ermöglicht wird;
- – trennt
man die flüssige
Phase von der festen Phase ab;
- – setzt
man das markierte Reagens, welches als reaktive Substanz das zuvor
erwähnte
Protein P30 umfasst, zu;
- – weist
man das etwaige Vorhandensein von Anti-Toxoplasmen-Antikörpern nach,
indem man das Markierungsausmaß in
der festen Phase misst.
-
Als
Beispiel kann man als Marker ein Enzym, wie die Meerrettich-Peroxidase,
die alkalische Phosphatase; ein radioaktives Isotop, wie 125I, 3H, 57Co, einen lumineszierenden Marker oder
eine analoge Substanz aufführen.
-
Die
Erfindung betrifft gleichfalls monoklonale oder polyklonale Antikörper, die
durch immunologische Reaktion eines menschlichen oder tierischen
Organismus auf ein immunogenes Agens, gebildet durch das rekombinante
Protein P30, erhalten werden, und deren Verwendung als reaktive
Substanz in einem Reagens für den
Nachweis und/oder die Überwachung
einer Infektion durch Toxoplasma gondii in einer biologischen Probe, wie
einer Gewebeprobe, wobei die Antikörper vorab durch einen jeglichen
geeigneten Marker, wie zuvor definiert, markiert worden sind.
-
Die
Erfindung hat auch ein Verfahren zum Nachweis des Proteins P30 von
Toxoplasma gondii in einer biologischen Probe, wie einer Gewebeprobe,
von einem Individuum oder einem Tier, welches durch Toxoplasma gondii
infiziert werden oder infiziert worden sein könnte, zum Gegenstand, gemäß welchem
man die Probe und ein Reagens, wie oben definiert, in Kontakt bringt
unter geeigneten Bedingungen, welche eine gegebenenfalls erfolgende
immunologische Reaktion erlauben, und man das etwaige Vorhandensein
eines mit dem vorerwähnten
Reagens gebildeten Immunkomplexes nachweist, indem man das Markierungsausmaß in der biologischen
Probe misst.
-
Die
Erfindung hat gleichfalls eine immuntherapeutische aktive Zusammensetzung,
insbesondere Impfzubereitung, zum Gegenstand, die als Wirkstoff
ein rekombinantes Protein P30, wobei der Wirkstoff gegebenenfalls
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger konjugiert ist, und gegebenenfalls
ein geeignetes Vehikel und/oder ein geeignetes Adjuvans umfasst.
-
Die
Erfindung umfasst gleichfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung,
welche für
die Behandlung oder die Verhütung
einer Infektion durch Toxoplasma gondii bei einem Menschen oder
einem Tier bestimmt ist, welche eine therapeutisch wirksame Menge
einer Expressionskassette, eines Vektors, einer von einem eukaryotischen
Nicht-Säugetier-Organismus stammenden
Zelle oder eines Proteins P30 gemäß der Erfindung oder hergestellt
gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst.
-
Die
nachfolgenden Beispiele werden erlauben, andere Merkmale und Vorteile
der Erfindung aufzuzeigen. Diese Beispiele werden durch Bezugnahme
auf die folgenden Figuren veranschaulicht.
-
Die 1 ist
eine schematische Darstellung des Vektors pTG3747 für die Expression
eines Proteins P30 von Toxoplasma gondii in Saccharomyces cerevisiae.
-
Die 2 ist
eine schematische Darstellung des Vektors pTG8630 für die Expression
eines nicht-glycosylierten Proteins P30 von Toxoplasma gondii in
einem Stamm von Schizosaccharomyces pombe, welcher für Uracil
auxotroph ist.
-
Die 3 ist
eine schematische Darstellung des Vektors pTG8638 für die Expression
eines Proteins P30 von Toxoplasma gondii in einem Stamm von Schizosaccharomyces
pombe vom Wildtyp.
-
BEISPIELE:
-
Die
nachfolgend beschriebenen Konstrukte wurden gemäß den allgemeinen Techniken
der Gentechnologie und der molekularen Klonierung, die detailliert
in Maniatis et al. (1989, Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY) erläutert werden, hergestellt.
Die Gesamtheit der Klonierungsschritte unter Einsatz von bakteriellen
Plasmiden erfolgt durch Passage in dem Stamm Escherichia coli (E.
coli) 5K. Was Schritte betrifft, an welchen ein Bakteriophage vom
Typ M13 beteiligt ist, werden diese in E. coli JM101 ausgeführt.
-
Man
setzt die Lithiumacetat-Technik (Ito et al., 1983, J. Bacteriol.,
153, 163–168)
ein, um die verschiedenen Vektoren in die Stämme von Schizosaccharomyces
pombe und Saccharomyces cerevisiae einzuführen. Es kann aber auch eine
jegliche andere Standardtechnik eingesetzt werden. Andererseits
entspricht, was das das Protein P30 kodierende Gen angeht, die Position
der Nukleotide jener, die in Burg et al. (1988, a.a.O.) angegeben
worden ist.
-
BEISPIEL 1: Produktion
eines Proteins P30 in Saccharomyces cerevisiae
-
1. Konstruktion des Expressionsvektors
pTG3747.
-
Man
isoliert die das Protein P30 von Toxoplasma gondii kodierenden Sequenzen
aus einem Plasmid des Standes der Technik, welches das entsprechende
Gen (Gen P30), welches sich wenigstens von den Nukleotiden 334 bis
1632 erstreckt, umfasst. Dieses Ausgangsplasmid wird nachfolgend
als pbM 89 bezeichnet.
-
Man
erzeugt durch PCR ("Polymerase
Chain Reaction";
Polymerasekettenreaktion) ein DNA-Fragment, welches ein reifes Protein
P30 kodiert, welchem das natürliche
Signalpeptid fehlt und welches ein Stop-Codon in dem C-terminalen
Abschnitt unmittelbar strangaufwärts
von dem Nukleotid 1258 aufweist. Man setzt als Matrize den Vektor
pbM89 und den Primer 1367, welcher 5' eine HindIII-Stelle aufweist (SEQ ID
NR: 2), und den Primer 1366, welcher 5' eine SalI-Stelle aufweist (SEQ ID NR:
3), ein. Parallel dazu isoliert man aus dem Vektor M13TG3868 ein
SphI-HindIII-Fragment, welches den Promotor des MFα-Gens, gefolgt von Sequenzen,
die das Prä-pro-Peptid
eben dieses Gens kodieren, umfasst. Der Vektor M13TG3868 geht hervor aus
dem Vektor M13TG3841, der in der Veröf fentlichung der internationalen
Anmeldung WO 90/13646 beschrieben worden ist, in welchen man eine
HindIII-Stelle 3' von
der pro-MFα-Sequenz
eingeführt
hat. Eine solche Modifizierung liegt im Vermögen des Fachmanns auf diesem
Gebiet. Dieses SphI-HindIII-Fragment
wie auch das durch HindIII und SalI verdaute Amplifizierungsprodukt
werden zwischen die SphI- und SalI-Stellen des Vektors pTG4812 kloniert.
Dieser Letztere leitet sich von dem Vektor pTG3828 ab, der in der
europäischen Anmeldung
EPA 396 436 beschrieben worden ist, in welchen man das Gen KEX2
eingeführt
hat, welches eine Endoprotease kodiert, welche in der Lage ist,
die Prä-,
dann Pro-Sequenzen von MFα (Sequenz
in eben diesem europäischen
Dokument angegeben) abzuspalten. Man erhält pTG3747, welches insbesondere
den MFα-Promotor,
welcher die Expression eines Fragments, welches die Prä-pro-Sequenzen
von MFα,
gefolgt von Sequenzen, die das reife P30 kodieren, umfasst, dirigiert,
enthält.
Das der Selektion dienende Gen, welches die Isolierung der Klone
erlaubt, wird aus dem Gen URA3 von Saccharomyces cerevisiae gebildet.
-
Selbstverständlich liegt
es im Vermögen
des Fachmanns auf diesem Gebiet, das Gen von P30, welches vorab
durch PCR ausgehend von aus Toxoplasma gondii extrahierter DNA amplifiziert
worden ist, erneut in geeignete Plasmide in Hinblick auf die Gewinnung
von neuen Konstrukten zu klonieren.
-
2. Produktion des Proteins
P30 durch Saccharomyces cerevisiae
-
pTG3747
wird in einen Hefestamm der Spezies Saccharomyces cerevisiae, wie
den Stamm TGY 73.4 mit dem Genotyp MFα, pra1, prb1, prc1, csp1, ura3,
his3, pep4-3, eingeführt.
Der nicht-transformierte Stamm vermehrt sich in reichem Medium,
beispielsweise dem Medium YPG (1% Hefeextrakt, 1% DIFCO-Bactopepton und
2% Glucose). Nach Transformation durch den Vektor pTG3747 selektioniert
man die Ura+-Prototrophen auf einem Minimalmedium, beispielsweise
dem Medium YNBG (enthaltend 0,7% stickstoffhaltige Basen für Hefe (Yeast
Nitrogen Base DIFCO), 0,5% Casaminosäuren und 1% Glucose). Die ausgewählten Kolonien
werden auf die folgende Weise analysiert. Nach 24 h Vorkultur in
Minimalmedium verdünnt
man die Zellen derart, dass man eine OD600nm von
ungefähr
1 hat, und die Kultur wird unter den gleichen Bedingungen ungefähr 72 h
fortgeführt.
Man trennt die Zellen und den Überstand
durch Zentrifugation.
-
Ein
Aliquot Kulturüberstand
wird entweder mit Trichloressigsäure
(0,3 M Endkonzentration) in dem Falle einer Erkennung mit einem
Antikörper
tierischer Herkunft oder mit PEG-4000 (20% Endkonzentration) im Falle
einer Erkennung mit einem Antikörper
humaner Herkunft ausgefällt.
Der Präzipitationsbodensatz
wird in einem Auftragspuffer (ungefähr 1/200 des Ausgangsvolumen),
welcher kein Reduktionsmittel umfasst (- Mercaptoethanol oder DTT),
wieder aufgenommen. Die Analyse erfolgt durch Western-Blot nach
einer elektrophoretischen Wanderung auf einem 12%-igen SDS-PAGE-Gel,
gefolgt von einem Transfer auf eine Nitrocellulosemembran (0,45 μm, Schleicher-Schüll). Jene
wird mit einem polyklonalen anti-Toxoplasmen-positiven Kaninchenserum,
einem humanen anti-Toxoplasmen-positiven Antiserum oder dem monoklonalen
Antikörper 1E1E7,
der ein Epitop des Proteins P30 erkennt (Fortier et al., 1991, Eur.
J. Microbiol. Infect. Dis., 10, 38–40) inkubiert. Die Reaktion
wird durch ein anti-Kaninchen-Konjugat, anti-humanes Konjugat oder
anti-Maus-Konjugat, markiert mit alkalischer Phosphatase (Immunoresearch),
sichtbar gemacht.
-
Wenn
man die Kulturüberstände des
Stamms TGY 73.4 analysiert, detektiert man ein rekombinantes Protein
P30, das in Form eines heterogenen Materials vorliegt, wahrscheinlich
aufgrund von proteolytischen Spaltungen durch das Enzym KEX2 oder
einer großen
Heterogenität
bei der Glycosylierung, welches aber gleichwohl im Western-Blot
durch humane anti-Toxoplasmen-positive Antiseren erkannt wird.
-
BEISPIEL 2: Produktion
eines Proteins P30 in Schizosaccharomyces pombe
-
1. Konstruktion des Expressionsvektors
pTG8610 (konstitutive Expression in einem auxotrophen Stamm)
-
Das
Plasmid pEVp11 (Russell und Nurse, 1986, Cell, 45, 145–153) enthält die Promotorregion
des Gens adh von Schizosaccharomyces pombe in Form eines SphI-EcoRI-Fragments
von 700 bp, wobei die EcoRI-Stelle sich in der 5'-Region des adh-Gens 59 by strangaufwärts von
dem Initiator-ATG befindet. Es wird durch die Enzyme EcoRI und HindIII
verdaut und man führt
ein synthetisches Fragment ein, welches aus der Reassoziierung der
einzelsträngigen
Nukleotide OTG2781 und OTG2782 (beschrieben in SEQ ID NR: 4 bzw. NR:
5) resultiert, mit dem Ziel, die adh-Promotorregion bis zu 11 by
strangaufwärts
von dem Initiator-ATG zu komplettieren und geeignete Restriktionsstellen,
welche die späteren
Klonierungsschritte vereinfachen, zu erzeugen. Man erzeugt pTG1702.
-
Ein
HpaI-ClaI-Fragment von 0,92 kb wird aus pCVH3 isoliert (Van Huffel
et al., 1992, Eur. J. Biochem., 205, 33–43), dann mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase behandelt. Dieses Fragment umfasst die letzten
Codons des Gens arg3 von Schizosaccharomyces pombe, gefolgt von
der Transkriptionsterminationssequenz. Es wird in pTG1702, das durch
HindIII verdaut worden ist und dessen Enden durch Behandlung mit dem
Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase stumpf gemacht worden sind, inseriert, wodurch
pTG1746 erhalten wird.
-
pTG1746
wird mit XbaI verdaut, mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase
behandelt, bevor es mit BamHI verdaut wird. Das Fragment, welches
die Transkriptionsterminationssequenzen umfasst, wird in den Vektor
pDW230, der mit EcoRI verdaut, einer Behandlung mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase unterworfen und dann mit BamHI verdaut worden
ist, eingeführt.
Man erhält
pTG1751.
-
Der
Vektor pDW230 ist ähnlich
zu dem in der Literatur beschriebenen pDW232 (Weilguny et al., 1991, Gene,
99, 47–54).
Sie leiten sich beide von pGEM3 ab, in welchen man einen in Schizosaccharomyces
pombe funktionsfähigen
Replikationsstart (Origin-Sequenz ars1) wie auch das Gen ura4 von
Schizosaccharomyces pombe als der Selektion dienenden Marker inseriert
hat, mit dem Unterschied, dass die Einführung des die Origin-Sequenz ars1
tragenden Fragments auf der Höhe
der NaeI-Stelle von pGEM3, welche pDW230 erzeugt, eine Delektion
dieser Stelle bis zur Base 2862 mit sich gebracht hat.
-
Man
erzeugt den Vektor pTG1754 durch Ligation der SphI-BamHI-Fragmente
von pTG1751 (umfassend die Transkriptionsterminationssequenz arg3)
und von pTG1702 (umfassend den adh-Promotor).
-
Parallel
dazu werden die Sequenzen, die P30, welches mit seinem eigenen Sekretionssignal
ausgestattet ist, kodieren, auf die folgende Weise erhalten: man
modifiziert das Gen P30 durch Mutagenese derart, dass eine Initiations-Consensussequenz
für die
Hefe auf der Höhe
des zweiten Initiator-ATGs (TAAAAAATGTCT) und ein Stop-Codon an
der gleichen Position wie zuvor erzeugt werden. Die PCR setzt den Vektor
pbM89 als Matrize und die Oligonukleotide 722 (SEQ ID NR: 6) und
723 (SEQ ID NR: 7), die an ihrem 5'-Ende eine BglII-Stelle tragen, ein.
Das durch BglII behandelte Amplifizierungsprodukt wird in den durch
das Enzym BglII linearisierten Vektor pTG2886 kloniert. Dieser Letztere
wird in der Europäischen
Veröffentlichung EPA
396 436.1 beschrieben. Die rekombinanten Klone werden durch enzymatischen
HindIII-BamHI-Verdau analysiert, um die Orientierung des Inserts
bezogen auf den Promotor zu bestimmen. Ein Klon, der die adäquate Orientierung
aufweist, wird als pTG2886-P30 bezeichnet. Nach Verdau durch BglII
wird das Fragment, das die das Protein P30, ausgestattet mit seinem
eigenen Sekretionssignal, kodierenden Sequenzen umfasst, in den
vorab durch BamHI verdauten Vektor pTG1754 inseriert. Man erhält pTG 3733.
-
Man
ersetzt die das natürliche
Sekretionssignal des Proteins P30 (Reste +1 bis +30 von SEQ ID NR: 1)
kodierende Sequenz durch die Sequenz des Gens pho1 von Schizosaccharomyces
pombe, welche das Sekretionssignal der Phosphatase kodiert. Dafür wird der
Vektor pTG2886-P30 mit BamHI verdaut und man führt ein synthetisches Fragment
ein, welches die gleichen überhängenden
Enden aufweist, 5' eine
interne BglII-Stelle trägt
und aus der Reassoziierung der Oligonukleotide OTG4096 und OTG4097
(SEQ ID NR: 8 und 9) resultiert.
-
Das
BglII-Fragment, welches die das pho1-Sekretionssignal, gefolgt von
dem reifen P30 (Reste +31 bis +299 der SEQ ID NR: 1), kodierende
Sequenz trägt,
wird aus dem in dem vorangegangenen Schritt erhaltenen Vektor isoliert.
Es wird in die BamHI-Stelle des Vektors pTG1754 inseriert. Die Transformanten,
die die korrekte Orientierung gegenüber dem adh-Promotor aufweisen,
werden durch EcoRI-BamHI-Verdau selektioniert. Man erzeugt pTG8610.
-
2. Konstruktion des Expressionsvektors
pTG8630, welcher ein nicht-glycosyliertes Protein P30 kodiert (konstitutive
Expression in einem auxotrophen Stamm)
-
Das
BamHI-SmaI-Fragment, welches die P30-Sequenzen umfasst, wird aus
pTG8610 isoliert und zwischen die gleichen Stellen von M13TG130
(Kieny et al., 1983, Gene, 26, 91–99) eingeführt, um die Glycosylierungsstelle
zu mutieren. Man erzeugt M13TG8620. Die Muta genese erfolgt mit Hilfe
eines kommerziellen Kits gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten (beispielsweise Amersham) und unter Einsatz des
Oligonukleotids OTG5829 (SEQ ID NR: 10). Die Mutagenese hat zum
Ziel, den Asparaginrest an Position 241 durch ein Glutamin zu ersetzen,
wodurch zugleich eine HindIII-Stelle, die die Selektion der Mutanten
vereinfacht, erzeugt wird. Man erhält M13TG8622.
-
Man
bildet den Expressionsvektor pTG8630 durch Insertion eines ersten
SphI-DraII-Fragments,
erhalten von pTG8610, und eines zweiten DraII-PstI-Fragments, welches
aus M13TG8622 gereinigt worden ist, zwischen die SphI-PstI-Stellen
des Vektors pTG8610.
-
3. Konstruktion des Expressionsvektors
pTG8644 (durch Thiamin regulierbare Expression in einem auxotrophen
Stamm)
-
Man
inseriert zwischen die BamHI- und SacI-Stellen des Vektors pTG1702
(Beispiel 2.1) ein synthetisches DNA-Fragment, welches aus der Reassoziierung
der Oligonukleotide OTG2872 und OTG2873 (SEQ ID NR: 11 und NR: 12)
hervorgeht. Man erzeugt pTG1716, welches die Sequenz, die das Sekretionssignal
der hauptsächlichen
sauren Phosphatase von Schizosaccharomyces pombe (pho1) kodiert,
strangabwärts
von der adh-Promotorregion umfasst.
-
pTG1716
wird durch Insertion einer DNA-Sequenz, welche die Lys47-Variante
von Hirudin (HV2 Lys47) kodiert, zwischen die MluI- und HindIII-Stellen
modifiziert. Man erhält
pTG1722.
-
Das
SphI-SacI-Fragment, welches die adh-Promotorregion, gefolgt von
der das Sekretionssignal pho1 und HV2 Lys47 kodierenden Sequenz,
umfasst, wird aus pTG1722 isoliert. Es wird dann zwischen die gleichen Stellen
von pTG1751 subkloniert. Daraus resultiert pTG1757.
-
Andererseits
wird die Promotorregion des Gens pho4 von Schizosaccharomyces pombe
durch PCR ausgehend von dem Klon pSp4B (Yang und Schweingruber,
1990, Current Genet., 18, 269–272)
und mit Hilfe der Primer OTG3569, umfassend eine SphI-Stelle (SEQ
ID NR: 13), und OTG3239, ausgestattet mit einer BamHI-Stelle (SEQ
ID NR: 14), erhalten. Das so erzeugte SphI-BamHI-Fragment wird gegen
das SphI-BamHI-Fragment, welches die adh-Promotorregion von pTG1757 trägt, ersetzt,
wodurch pTG2734 erhalten wird.
-
Man
isoliert durch PCR und ausgehend von dem Vektor pTG2734 ein Fragment
von 642 bp, welches die 5'-flankierenden
Sequenzen des Gens pho4 von Schizosaccharomyces pombe, die sich
strangaufwärts von
der TATA-Box befinden, umfasst. Man setzt die Primer OTG3569 (SEQ
ID NR: 13) und OTG3210 (SEQ ID NR: 15) ein. Das so erhaltene SphI-NcoI-PCR-Fragment wird
in durch die gleichen Enzyme verdauten pTG1757 eingeführt, wodurch
pTG2735 erhalten wird.
-
Schließlich führt man
das EcoRI-Fragment, welches aus pTG8610 isoliert worden ist und
die das Protein P30 kodierende Sequenz, gefolgt von der arg3-Terminatorsequenz,
umfasst, in den durch EcoRI verdauten Vektor pTG2735 ein. Man erhält den Vektor
pTG8644, in welchem die das pho1-Sekretionssignal und das Protein
P30 (Reste +31 bis +299 der SEQ ID NR: 1) kodierenden Sequenzen
unter der Kontrolle eines hybriden Promotor stehen, der aus den
Sequenzen des Gens pho4, welche für die Regulation durch Thiamin
verantwortlich sind, welche strangaufwärts von der TATA-Box des adh-Gens
angeordnet sind, gebildet wird.
-
4. Konstruktion des Expressionsvektors
pTG8638 (konstitutive Expression in einem Wildtyp-Stamm).
-
Es
handelt sich darum, Expressionsvektoren, wie jene der Beispiele
2.1, 2.2 oder 2.3 zu erzeugen, die außerdem ein Gen umfassen, welches
die Selektion in einem Wildtyp-Stamm,
welcher keine Auxotrophie aufweist, erlaubt, beispielsweise ein
Antibiotikumresistenzgen, wie das Gen neo (Neomycin), welches Resistenz gegen
G418 verleiht.
-
Das
neo-Gen stammt aus dem Vektor Tn5 (Berck et al., 1982, Gene, 19,
327–336).
Jenes wird durch die klassischen Mutagenesetechniken modifiziert,
um Restriktionsstellen zu erzeugen, welche die späteren Klonierungsschritte
vereinfachen, wie eine BamHI-Stelle an dem 5'-Ende (in Position 138) und dem 3'-Ende (an Position
1280) des neo-Gens. Das BamHI-Fragment wird durch die Klenow-DNA-Polymerase
behandelt, bevor es in die EcoRI-Stelle
von pDW230 eingeführt
wird, dessen Enden durch Behandlung mit Klenow stumpf gemacht worden
sind. Man erhält
pTG1796.
-
Das
neo-Gen wird unter die Kontrolle des Promotors IE1 des CMV (Zytomegalievirus),
welcher sich von den Nukleotiden –727 bis +78 erstreckt (Boshart
et al., 1985, Cell, 41, 521–530),
gestellt. Man führt
5' von dem Promotor
eine BamHI-Stelle und 3' eine
HindIII-Stelle ein. Das durch die Klenow-DNA-Polymerase behandelte
BamHI-HindIII-Fragment
wird strangaufwärts
von dem neo-Gen in die BamHI-Stelle von pTG1796, die durch Behandlung
durch Klenow mit stumpfen Enden versehen worden ist, inseriert.
Man erzeugt pTG3777, in welchen man die Expressionskassetten des
Proteins P30, die zuvor beschrieben worden sind, einführen könnte.
-
Das
SphI-NdeI-Fragment, welches die Expressionskassette "adh-Promotor-P30-term
arg3" umfasst, wird
aus pTG8610 isoliert, dann mit der T4-DNA-Polymerase behandelt.
Es wird in die mit T4-DNA-Polymerase behandelte HindIII-Stelle von
pTG3777 kloniert, wodurch der Vektor pTG8638 erhalten wird.
-
5. Produktion des Proteins
P30 in einem auxotrophen Stamm von Schizosaccharomyces pombe.
-
Die
Expressionsvektoren der Beispiele 2.1, 2.2 und 2.3 werden in einen
mutierten Stamm von Schizosaccharomyces pombe, beispielsweise den
hinsichtlich Uracil auxotrophen und bei der AFRC unter der Referenz
2036 erhältlichen
Stamm D18, eingeführt.
Man setzt als Negativkontrolle den gleichen Stamm ein, der parallel
dazu mit dem Vektor pTG1754 transformiert worden ist. Selbstverständlich könnte ein
jeglicher anderer Stamm, welcher diese Art von Auxotrophie aufweist,
gleichermaßen
eingesetzt werden.
-
Die
Stämme,
bei denen die Expression von P30 konstitutiv ist, nämlich jene,
die durch die Vektoren pTG8610 und pTG8630 transformiert sind, werden
bei 30°C
in einem synthetischen Kappeli-Medium, welches für Hefe optimiert ist (Fiechter
et al., 1981, Adv. Microbiol. Physiol. 22, 123–183) und mit 2% Glucose und
einer Mischung von Vitaminen ergänzt
worden ist, kultiviert.
-
Die
durch den Vektor pTG8644 transformierten Stämme werden in dem gleichen
ergänzten
Kappeli-Medium vorkultiviert. Indessen umfasst die Mischung von
Vitaminen insbesondere Thiamin in einer Endkonzentration von 0,002
g/l (thi+-Medium). Wenn die Kulturen eine
OD (optische Dichte) bei 600 nm zwischen 1 und 2 erreichen, werden
sie auf eine OD von ungefähr
0,05 entweder in thi+-Medium oder in einem
mit 2% Glucose und einer Mischung von Vitaminen ergänzten Medium,
welches frei von Thiamin ist (thi–-Medium),
verdünnt.
Die Kultur wird bei 30°C
bis zum Ende der exponentiellen Phase weiterverfolgt.
-
Aliquots
von jeder der Kulturen werden in regelmäßigen Abständen während der exponentiellen Phase wie
auch am Ende der Vermehrung entnommen. Die Kulturüberstände werden
durch Western-Blot analysiert, wie in Beispiel 1.2 beschrieben.
-
Die
durch pTG8610 oder pTG3733 transformierten Hefen synthetisieren
und sekretieren ein rekombinantes P30, welches gleichermaßen durch
die drei zuvor aufgeführten
Antikörper
(Toxo-positives Kaninchen-Antiserum, Toxo-positives humanes Antiserum
und Antikörper
1E1E7) erkannt wird. Das rekombinante P30 liegt in Form eines homogenen
Materials mit einem leicht diffusen Aussehen mit einer apparenten
Molekülmasse
(MMA) von ungefähr
35 kDa vor. Ein intensiveres Signal wird in dem Kulturüberstand
von pTG8610 beobachtet, was anzeigt, dass die Wirksamkeit des pho1-Sekretionssignals
für die
Sekretion des Proteins P30 in Schizosaccharomyces pombe höher ist
als jene des natürlichen
Signals von P30. Man kann festhalten, dass unter reduzierenden Bedingungen
(der Auftragspuffer enthält
ein Reduktionsmittel) die Antikörper
das rekombinante P30 nicht mehr erkennen, was anzeigt, dass allein
konformatorische Epitope an der Erkennung im Western-Blot beteiligt
sind, wie dies bei dem nativen P30 beobachtet wird.
-
Ebenso
detektiert man eine Produktion von rekombinantem P30-Protein in
den Kulturüberständen von Schizosaccharomyces
pombe, welches durch pTG8644 transformiert worden ist, und dies,
wenn die Kultur in Abwesenheit von Thiamin ausgeführt wird.
Sie wird sichtbar gemacht durch die humanen Antiseren und weist eine
MMA von 35 kDa auf. Im Gegenzug wird durch eben diese, für das Protein
P30 spezifischen Antikörper keinerlei
Produkt sichtbar gemacht, wenn die Kultur in Gegenwart von Thiamin
ausgeführt
wird.
-
Die
unter Verwendung eines toxo-positiven Kaninchen-Antiserums ausgeführte Analyse
der Überstände von
Hefen, die durch pTG8630 transformiert worden sind, enthüllt unter
nicht-reduzierenden Bedingungen eine Hauptbande von ungefähr 28 kDa,
die ungefähr
5 kDa kleiner ist als jene, die für das Expressionsprodukt von
pTG8610 oder pTG8644 beobachtet wird. Dieser Unterschied der Molekülmasse erklärt sich
durch die Tatsache, dass es sich um ein nicht-glycosylierbares,
da auf der Höhe
der N-Glycosylierungsstelle
mutiertes Protein handelt.
-
6. Produktion des Proteins
P30 in einem Stamm von Schizosaccharomyces pombe vom Wildtyp.
-
Bei
der AFRC sind verschiedene Wildtyp-Stämme von Schizosaccharomyces
pombe erhältlich.
Zur Unterrichtung kann man die Stämme 20 286 und 26 760 aufführen, in
welche man den Vektor pTG8638 durch Transformation einführt. Man
wählt die
Transformanten aufgrund ihrer Resistenz gegen G418 (Konzentration von
0,2 bis 1 mg/ml) aus. Nach Kultur in selektivem flüssigem Medium
(YPG-Medium, welches Neomycin enthält) analysiert man die Kulturüberstände durch
Western-Blot mit Hilfe der humanen Antiseren. Eine Hauptbande wird
bei der für
das glycosylierte rekombinante P30 erwarteten Position detektiert.
-
7. Konstruktion von pTG9643
(durch Thiamin regulierbare Produktion eines nichtglycosylierten
Proteins P30).
-
Das
EcoR1-Fragment, welches aus pTG8630 (Beispiel 2.2) isoliert worden
ist und die das nicht-glycosylierte P30 kodierende Sequenz, gefolgt
von der arg3-Terminatorsequenz, umfasst, wurde in den Vektor pTG2735
(Beispiel 2.3), welcher durch EcoR1 verdaut worden ist, eingeführt. Man
erzeugt pTG9643. Das Fusionsprotein kann gemäß der gleichen Technik wie
jener, die in Beispiel 2.5 eingesetzt worden ist, produziert werden.
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8. Konstruktion von pTG8667
(durch Thiamin regulierbare Produktion eines glycosylierten, am
C-Terminus mit einem polyHis-Schwanz fusionierten Proteins P30).
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Der
Vektor pTG8644 (Beispiel 2.3 wird durch PstI und SmaI verdaut und
man führt
ein synthetisches Fragment ein, welches aus der Reassoziierung der
Oligonukleotide OTG6438 und 6439 (SEQ ID NR: 16 und 17) hervorgeht.
Man erzeugt pTG8667, welches den hybriden pho4/adh-Promotor, die
das Sekretionssignal pho1 und das Protein P30, gefolgt von 5 Histidinresten,
die einen polyHis-Schwanz bilden, kodierenden Sequenzen umfasst.
Das Fusionsprotein kann gemäß der gleichen
Technik wie jener, die in Beispiel 2.5 eingesetzt worden ist, produziert
werden.
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9. Konstruktion von pTG9618
(durch Thiamin regulierbare Produktion eines nichtglycosylierten,
am C-Terminus mit einem polyHis-Schwanz fusionierten Proteins P30).
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Das
BamH1-Pst1-Fragment von pTG8667 (enthaltend die Sequenz des glycosylierten
P30) wird durch ein äquivalentes
Fragment, welches aus pTG8630 (nicht-glycosyliertes P30) isoliert
worden ist, ersetzt. Man erzeugt so pTG9618. Das Fusionsprotein
kann gemäß der gleichen
Technik wie jener, die in Beispiel 2.5 eingesetzt worden ist, produziert
werden.
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10. Konstruktion von pTG8221
(durch Thiamin regulierbare Produktion eines nichtglycosylierten,
am N-Terminus mit einem polyHis-Schwanz fusionierten Proteins P30).
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Das
Plasmid pTG9643 wird durch BamHI verdaut und ein synthetisches DNA-Fragment,
welches aus der Reassoziierung der Oligonukleotide OTG10055 und
10094 (SEQ ID NR: 18 und 19) stammt, wird auf der Höhe dieser
Stelle kloniert. Man erhält
pTG8221, in welchem 8 Histidinreste dem Protein P30 vorangehen.
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BEISPIEL 3: Produktion
eines P30-Proteins in Baculovirus
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Das
DNA-Fragment, welches das mit seinem Peptidsignal ausgestattete
Protein P30 kodiert, wird aus pTG2886-P30 nach Verdau durch BglII
isoliert und in einen Baculovirus-Vektor inseriert, beispielsweise den durch
BamHI verdauten Vektor pACMP1 (Hill-Perkins und Possee, 1990, J.
Gen. Virol., 71, 971–976)
oder den von Guaniro et al. (1986, J. Virol., 57, 563) beschriebenen
Vektor, wodurch pTG3729 bzw. pTG3731 erhalten werden.
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Die
Rekombinanten werden erzeugt, wie von J. M. VLAK et al. in Proceedings
of the Baculovirus and Recombinant Protein Production Workshop, "Baculovirus and recombinant
protein production processes",
29. März–01. April,
Interlaken, Schweiz, beschrieben.
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Die Überstände werden
10 min bei 1000 Upm (Umdrehungen pro Minute) zentrifugiert und bei –20°C aufbewahrt,
bevor sie in einer 12%-igen SDS-PAGE, gefolgt von einem Western-Blot und Radioimmunpräzipitation,
analysiert werden.
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Für diese
letztere Technik wird die Zellkultur mit 300 μCi "tran 35S-label" (Handelsname: ICN
Biomedical France, Ref. 51006) 1 h 30 oder 26 h nach der Infektion
markiert. Man gewinnt den Überstand
48 h nach der Infektion. Die Immunpräzipitation wird gemäß dem folgenden
Protokoll ausgeführt.
Die Kulturüberstände werden
bei 2000 Upm 20 min zentrifugiert, auf die Hälfte mit NET 2 × -Puffer
(NP40 0,1%, EDTA 1 mM, Tris-HCl 50 mM, pH 8,0, NaCl 150 mM, Gelatine
0,25%, NaN3 0,02%, Aprotinin 2%, PMSF 2
mM) verdünnt, dann
mit entweder toxo-positiven humanen Seren oder mit dem monoklonalen
Antikörper
1E1E7 2 h bei 4°C und
abschließende
Hinzufügung
von Protein A-Sepharose (Pharmacia) immunpräzipitiert. Der Niederschlag wird
nacheinander mit den Puffern NET1x, Tris-NP40, PBS 1x (Na2HPO4·12H2O, 8 mM, KH2PO4, 2 mM, NaCl 150 mM) und PBS 0,1x gewaschen.
Die Analyse erfolgt nach elektrophoretischer Wanderung auf einem 12%-igen
SDS-PAGE-Gel und Autoradiographie. Das rekombinante P30 wird in
dem Kulturüberstand
der durch die rekombinanten Baculoviren infizierten Zellen beobachtet.
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Wenn
man die Kulturüberstände durch
Western-Blot unter nicht-reduzierenden Bedingungen analysiert, erkennen
sowohl die toxopositiven humanen Seren als auch das Kaninchen-Antiserum ein Dublett,
welches aus einer Hauptbande mit einer MMA von ungefähr 28 kDa
und einer geringfügigeren
Bande mit einer MMA von ungefähr
29 kDa gebildet wird. Zwi schen den rekombinanten P30-Proteinen,
die durch die rekombinanten Viren produziert werden, wird keinerlei
signifikanter Unterschied beobachtet. Im Gegensatz dazu wird unter
reduzierenden Bedingungen durch DTT keinerlei Produkt detektiert.
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BEISPIEL 4: Reinigung
des in Schizosaccharomyces pombe produzierten Proteins P30.
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1) Reinigung durch Ionenaustauschchromatographie
(Säulen-Technik).
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Die
Kulturüberstände (Volumen
10 l), die erhalten werden, wie in Beispiel 2 beschrieben, werden
um das 20- bis 50-fache aufkonzentriert durch Aufkonzentrierung
an Hohlfasern oder auf tangentialen Ultrafiltrationskassetten (Endvolumen:
500 bis 200 ml) (Ausschlussgrenze 10000 Dalton) und durch eben diesen
Vorgang in einen 50 mM Tris-Puffer,
pH 8,5, in etwa ohne NaCl, oder einen äquivalenten Puffer, der in
dem folgenden Schritt eingesetzt wird, dialysiert.
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Der
zweite Schritt besteht in einer klassischen Ionenaustauschchromatographie,
beispielsweise an einer Säule
aus 100 ml der folgenden Gele: DEAE TRISACRYL (DEAE: Diethylaminoethyl)
oder Hyper D (vertrieben von der Firma Biosepra) oder DEAETSK (Merck),
welche erlauben, durch einen Ionenstärkegradienten von 0 bis 1 M
NaCl die Eluate zu gewinnen, die in einem SDS-PAGE-Gel getestet
und im Western-Blot analysiert werden. Die Analyse erlaubt, die
Bande von ungefähr
30 kD des rekombinanten P30 nachzuweisen.
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Um
die Isolierung dieses rekombinanten Proteins zu perfektionieren,
kann ein Affinitätschromatographieschritt
an einem Chromatographieträger,
der durch Kovalenz mit dem monoklonalen Antikörper 1E1E7anti P30 gekoppelt
ist, ausgeführt
werden. Nach spezifischer Elution durch Variation des pH (pH 2,5
oder pH 11,5) ist der Peak von erhaltenem Protein P30 von ausreichender
Reinheit für
den Einsatz dieses Proteins in Diagnose-Kits.
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Wenn
das Protein P30 mit einem Polyhistidin-Schwanz ebenso N- wie auch
C-terminal fusioniert ist, kann man einen Metallchelat-Chromatograpieschritt
mit aufnehmen. Die an diese Technologie angepassten Träger sind
den Fachmann auf diesem Gebiet bekannt und sind kommerziell erhältlich.
Man kann als Beispiele die Chelatin-Sepharose (Pharmacia), welche
mit Metallionen beladen werden kann, und das Nickel-Chelat (NINTA
Agarose, Quiagen) aufführen.
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BEISPIEL 5: Reaktivität gegenüber Antikörpern.
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Die
Reaktivität
des rekombinanten P30 wurde unter Verwendung des VIDAS-Geräts (eingetragene Marke),
das von der Firma bioMérieux
SA vertrieben wird, gegenüber
151 bekannten Seren getestet, von denen 95 als seropositiv und 56
als seronegativ angegeben waren.
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1) Referenz-Test: VIDAS
TOXO-IgG
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Der
automatisierte Test an dem Vidas-System erlaubt die quantitative
Messung der anti-Toxoplasmen-IgG
in einem humanen Serum. Das Prinzip der quantitativen Bestimmung
kom biniert die immunenzymatische Methode mit einer abschließenden Detektion
anhand von Fluoreszenz (ELFA).
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Alle
Schritte der Umsetzungen werden durch das Instrument ausgeführt. An
einem Kegel aus K-Harz (Butadien-Styrol-Copolymer) mit einmaliger
Verwendung, der zugleich als feste Phase und als Pipettierungssystem
dient, wird eine Zubereitung adsorbiert, die die membranständigen und
zytoplasmatischen Antigene von Toxoplasma gondii umfasst, wobei
diese Zubereitung durch Beschallung von vollständigen Toxoplasmen erhalten
worden ist. Die anderen für
den diagnostischen Test erforderlichen Reagenzien werden in einer
mit dem Kegel assoziierten Kartusche vorab verteilt. Die Inkubationsphase
des humanen Serums erlaubt die Anheftung der anti-Toxoplasmen-IgGs,
wenn sie vorhanden sind; dann wird ein mit alkalischer Phosphatase
(Boehringer, Ref.: 556 602) markiertes humanes anti-IgG-Globulin
(Boehringer, Ref.: 1272 896) hinzugesetzt, um die Anwesenheit dieser
etwaigen Anti-Toxoplasmen-IgGs zu enthüllen.
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Das
Ergebnis oder der Titer wird in IU/ml (Internationale Einheiten)
bezogen auf eine in dem Vidas-Gerät gespeicherte Kalibrierungskurve
ausgedrückt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt (siehe
Spalte Vidas-Titer).
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2) Mikroplatten-Test des
rekombinanten Proteins P30.
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Zu
testendes P30 (5 ng/Vertiefung) wird in den Vertiefungen einer Mikrotitrationsplatte
(Polylabo, Ref.: 13159) fixiert. Bei 37°C wurden die gleichen humanen
Seren, die an dem VIDAS-Gerät
getestet worden sind, wie oben beschrieben, 1 h inkubiert, wonach
ein mit Peroxidase (Ref. 815462) markiertes anti-humanes IgG-Globulin
hinzugesetzt wurde, um die etwaigen Serum-IgGs, die gegenüber diesem
P30 Reaktivität
zeigen, zu enthüllen.
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Die
Ergebnisse sind in Form der bei 492 nm abgelesenen optischen Dichte
angegeben und in der folgenden Tabelle aufgeführt (siehe Spalte REK. P30).
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Rekombinantes
P30: Auswertung auf Mikroplatten
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Rekombinantes
P30: Auswertung auf Mikroplatten
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Wie
man beim Lesen der vorangehenden Tabelle ersehen kann, existiert
eine sehr gute Korrelation zwischen den Ergebnissen, die mittels
der an dem VIDAS-Gerät
in Gegenwart von membranständigen
und zytoplasmatischen Antigenen von Toxoplasma ausgeführten Tests
erhalten worden sind, und jenen, die in einem klassischen Assay
auf einer Mikroplatte in Gegenwart des rekombinanten Proteins P30
der Erfindung erhalten worden sind.
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