-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Gensequenzen und insbesondere
Gensequenzen, die Krankheitsresistenz bei Pflanzen, beispielsweise
gegenüber
Rost und Mehltau, verleihen oder in anderer Weise ermöglichen.
Die vorliegende Erfindung stellt ferner transgene Pflanzen bereit,
die die betreffenden Gensequenzen tragen, die die Erzeugung krankheitsresistenter
Pflanzen ermöglichen.
Die vorliegende Erfindung ist zur Entwicklung von Krankheitsresistenz
bei Feldfrüchte-
bzw. Getreidearten besonders verwendbar.
-
Bibliographische
Einzelheiten der Veröffentlichungen,
auf die in dieser Beschreibung durch Zahlen verwiesen wird, sind
am Ende der Beschreibung gesammelt angegeben. Die Sequenzidentitätsnummern (SEQ
ID NOs) für
die in der Beschreibung angegebenen Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
sind nach der Bibliographie definiert.
-
Durchgängig in
dieser Beschreibung sind, falls es der Kontext nicht anders erfordert,
das Wort "umfassen" oder Variationen,
wie "umfasst" oder "umfassend", so zu verstehen,
dass impliziert wird, dass ein Element oder eine ganze Zahl oder
eine Gruppe von Elementen oder ganzen Zahlen, die angegeben sind,
eingeschlossen sind, jedoch ein anderes Element oder eine andere
ganze Zahl oder eine andere Gruppe von Elementen oder ganzen Zahlen
nicht ausgeschlossen sind.
-
Die
rasch zunehmende Verfeinerung der Gentechnologie erleichtert die
Wirksamkeit kommerziell bedeutender landwirtschaftlicher Verfahren
stark. Von spezieller Bedeutung ist die Wirkung von Pflanzenkrankheiten
auf die Wirksamkeit dieser landwirtschaftlichen Verfahren. Pflanzenkrankheiten und
insbesondere Krankheiten bei Feldfrüchte- bzw. Getreidepflanzen
stellen einen Hauptfaktor dar, der zu Verlusten an Feldfrüchten beiträgt, was
einen ökonomisch
signifikanten Abschwung der Produktivität pro Quadratmeter verursachen
kann. Die Entwicklung von krankheitsresistenten Pflanzen ist daher
in der Forschung in Landwirtschaft und Gartenbau ein bedeutendes
Ziel.
-
Hauptgene
zur Konditionierung von Resistenz gegenüber Pflanzenkrankheiten wurden
in der Landwirtschaft intensiv untersucht. von spezieller wirtschaftlicher
Bedeutung sind Gene, die Beständigkeit
gegenüber
Rost und Mehltau kontrollieren. Rost ist ein besonders signifikantes
Problem unter Feldfrüchten
weiter Flächen,
wie Weizen-, Gerste- und Hafergetreide, und es wird durch eine Infektion
mit einer Klasse von Pilzen, die als die Basidiomycetes bekannt
sind, verursacht. Obwohl Rostbeständigkeitsgene eine potentielle
unschätzbare
Genressource in der Landwirtschaft sind, ist die molekulare Basis
von generalisierter Genbeständigkeit
unbekannt, und bis zur vorliegenden Erfindung wurden Gene, die Rost-
oder Mehltaubeständigkeit
verleihen, nicht kloniert.
-
Eine
Genanalyse zeigt, dass Rostbeständigkeitsgene
die spezifische Erkennung der Produkte von Rostavirulenzgenen kontrollieren.
Bei der Entwicklung von Krankheitsresistenzarten unter Verwendung
von Krankheitresistenzgenen entwickeln Pflanzenzüchter Resistenzgene, die mit
den Avirulenzgenen, die in den lokalen Stämmen der Pathogene vorhanden
sind, übereinstimmen.
Die Pathogenpopulationen sind dynamisch und häufig entstehen neue pathogene
Stämme
durch eine Zahl von Mitteln wie Mutation, Rekombination oder zufällige oder
natürliche
Einführung
neuer pathogener Stämme.
Die vorhandenen krankheitsresistenten Arten werden dann gegenüber den
neuen pathogenen Stämmen
empfindlich. Pflanzenzüchter
sind dann gezwungen, neue krankheitsresistente Arten zu entwickeln.
Derzeit verwenden Züchter
Resistenzgene, die in entweder Weizen oder dessen Verwandten vorhanden
sind, als deren Pool für
neue Gene.
-
Die
Klonierung eines Resistenzgens ist die erste Stufe zum Verständnis der
Basis der Resistenzgenwirkung und insbesondere des Spezifitätskontrollmechanismus.
Ellis et al. (1) beschrieben die Entwicklung eines Transposon-Taggingsystems
zur Isolierung von Rostbeständigkeitsgenen
aus Flachs (Lein, Linum usitatissimum). Jedoch war trotz der allgemeinen
Wirksamkeit des Verfahrens die Isolierung mutierter Flachspflanzen,
die ein tagmarkiertes Resistenzgen besaßen, kein direktes zum Ziel
führendes
Verfahren (2). Miklas et al. (15) beschreibt die Identifizierung
eines molekularen Markers für
Rostbeständigkeit
und dessen Verwendung als Selektionswerkzeug.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden Rostbeständigkeit
verleihende Gensequenzen aus Flachs kloniert. Die Klonierung dieser
Sequenzen stellt das Mittel zur Erzeugung transgener Pflanzen mit
neuer, erhöhter
oder in anderer Weise verstärkter
Rostbeständigkeit
bereit. Die vorliegende Erfindung ermöglicht ferner das Screening ähnlicher
Rostbeständigkeitsgene
durch genetische oder immunologische Mittel in anderen Pflanzen
zur Verwendung bei der Entwicklung oder Verstärkung von Rostbeständigkeit
in kommerziell und wirtschaftlich wichtigen Arten. Ferner bietet
die Anwendung von Erkenntnissen der molekularen Basis hinter der
Wirkung eines Resistenzgens und der Spezifität desselben das Potential einer
neuen Quelle für
Gene, die mittels einer Vielzahl rekombinanter Techniken hergestellt
werden. Diese neuen Gene mit veränderten
Krankheitsresistenzspezifitäten
werden hier als "modulare
Resistenzgene" bezeichnet.
-
Daher
umfasst ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das eine
Nucleotidsequenz umfasst, die Krankheitresistenz in einer Pflanze
verleiht oder in anderer Weise ermöglicht. Insbesondere ist die
Krankheitsresistenz bzw. -beständigkeit
Rostbeständigkeit.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich jedoch auf Resistenz gegenüber obligaten
biotrophen Pathogenen, die, ohne hierauf beschränkt zu sein, Pilze, Viren und
Nematoden umfassen.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf ein Nucleinsäuremolekül gerichtet,
das eine Sequenz von Nucleotiden umfasst, die der in 1 angegebenen
Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 1) entspricht oder zu dieser komplementär ist oder
eine Ähnlichkeit
von mindestens 45% mit der gesamten Sequenz aufweist und wobei das
Nucleinsäuremolekül Rostbeständigkeit
in einer Pflanze verleiht oder in anderer Weise ermöglicht.
-
In
einem verwandten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Nucleinsäuremolekül bereitgestellt, das
eine Sequenz von Nucleotiden mit Codierung für eine Sequenz mit Codierung
für die
in 1 angegebene Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2 bis
5) oder mit einer Ähnlichkeit
von mindestens 60% zur gesamten Sequenz umfasst oder komplementär zu einer
derartigen Sequenz von Nucleotiden ist, und wobei das Nucleinsäuremolekül Rostbeständigkeit
in einer Pflanze verleiht oder in anderer Weise ermöglicht.
-
Vorzugsweise
beträgt
der Prozentsatz der Ähnlichkeit
mindestens 65%. Noch besser beträgt
der Prozentsatz der Ähnlichkeit
mindestens 80–90%,
was mindestens 91% oder 93% oder 95% umfasst.
-
Zum
Zwecke der Nomenklatur betreffen die Sequenzen in 1 das "L6"-Allel des Krankheitsresistenzgens
L, das die Wirtresistenz gegenüber
Flachsrostrassen, die das entsprechende Avirulenzgen AL6 tragen,
kontrolliert. Jedoch erstreckt sich die vorliegende Erfindung auf
andere Allele des Gens oder Allele des M-Gens. Daher betrachtet
eine verwandte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Nucleinsäuremolekül, das eine Sequenz von Nucleotiden
mit Codierung für
ein Peptid, Polypeptid oder Protein, wobei das Peptid, Polypeptid
oder Protein mit einem Avirulenzgenprodukt an einem Flachsrost wechselwirken
kann, umfasst oder komplementär
zu einer derartigen Sequenz ist. Allgemein ist, wenn das Rostbeständigkeitsgen
das L6-Allel ist, das entsprechende Avirulenzgen AL6. Eine ähnliche
Nomenklatur wird für
die anderen Allele des L-Gens, beispielsweise die L2- und L10-Allele,
verwendet. Deren entsprechende Avirulenzgene sind AL2 bzw. AL10.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrachtet ein Nucleinsäuremolekül, das Rostbeständigkeit
in einer Pflanze verleiht oder in anderer Weise ermöglicht und
mit dem in SEQ ID NO: 1 definierten Nucleinsäuremolekül unter Bedingungen von mindestens
mittlerer Stringenz hybridisieren kann.
-
Für die Zwecke
der Definition des Grades der Stringenz sei günstigerweise auf Sambrook et
al. (3) verwiesen, wobei die Waschstufen auf den Seiten 9.52–9.57 als
hohe Stringenz betrachtet werden. "Niedrige" Stringenz wird hier als 0,1–0,5% (Gew/V)
SDS bei 37–45°C während 2–3 h definiert.
In Abhängigkeit
von der Quelle und Konzentration der an der Hybridisierung beteiligten
Nucleinsäure
können
alternative Stringenzbedingungen verwendet werden, beispielsweise
Bedingungen "mittlerer" Stringenz, die hier
als 0,25–0,5
% (Gew/V) SDS bei ≥ 45°C während 2–3 h betrachtet
werden, oder Bedingungen "hoher" Stringenz gemäß der Offenbarung
bei Sambrook et al. (3) verwendet werden.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass die Gensequenzen der vorliegenden Erfindung
zur spezifischen Erkennung der Produkte von Rostavirulenzgenen notwendig
sind. Daher sind die Gensequenzen zur Verstärkung von vorhandenen Rostbeständigkeitsgenen,
erneuten Bereitstellung der erforderlichen spezifischen Erkennung
von Rostavirulenzgenprodukten oder Einführung zusammen mit Rostavirulenzgenen
auf beispielsweise einer einzigen Genkassette verwendbar. Daher
werden diese Aspekte der Erfindung durch den Ausdruck "Verleihen oder in
anderer Weise Verstärken
der Rostbeständigkeit" oder einen anderen ähnlichen
Ausdruck umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere auf Resistenz verleihende
oder ermöglichende
Gensequenzen von Flachspflanzen und deren Verwandtem Linum marginale
gerichtet. Die vorliegende Erfindung betrachtet jedoch klar andere
Quellen von Rostbeständigkeitsgenen,
beispielsweise, ohne hierauf beschränkt zu sein, andere Arten von
Linum, Sojabohnen, Sonnenblumen und Getreidearten unter anderen
Pflanzen einschließlich
der Wildarten von Weizen, Hafer und Mais.
-
Die
Gensequenzen, die Rostbeständigkeit
verleihen oder in anderer Weise ermöglichen, können der natürlich vorkommenden
Sequenz entsprechen oder sich durch eine oder mehrere Nucleotidsubstitutionen, -deletionen
und/oder -additionen unterscheiden. Daher erstreckt sich die vorliegende
Erfindung auf Rostbeständigkeitsgene
und alle funktionalen Allelmutanten, Derivate, Teile, Fragmente,
Homologa oder Analoga derselben oder nichtfunktionale Moleküle, die
zumindest als beispielsweise Gensonden oder bei der Erzeugung immunologisch
interaktiver rekombinanter Moleküle
verwend bar sind. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner
auf die Promotorregion der Rostbeständigkeitsgene, beispielsweise
von L6, L2 oder L10. Ein bevorzugter Promotor stammt von L6. Derartige
Promotoren können
zum Antreiben der Expression von Transgenen verwendbar sein.
-
Beispiele
für Allele
des Flachsrostbeständigkeitsgens
L umfassen, ohne hierauf beschränkt
zu sein, L6, L2 und L10, obwohl alle Allele des L-Locus durch die
vorliegende Erfindung umfasst werden. Die vorliegende Erfindung
erstreckt sich auch auf Allele des M-Locus.
-
Die
vorliegende Erfindung betrachtet ferner rekombinante oder synthetische
Rostbeständigkeitsgenprodukte,
wie die Produkte der L6-, L2- oder L10-Allele des L-Resistenzgens.
Ein besonders bevorzugtes rekombinantes oder synthetisches Rostbeständigkeitsgenprodukt
stammt von dem L6-Gen. Das L6-Protein weist
die folgenden Merkmale auf: eine aminoterminale Hälfte, die
eine Nucleotidbindungsstelle (NBS) enthält, die aus mehreren Motiven
einschließlich
der P-Schleife und
ferner strangabwärts
einem Kinase-2-Motiv besteht (14). In L6 ist die Kinase-2-Sequenz
ILVVLDDVD (SEQ ID NO: 13) und allgemeiner XXXXDDX, wobei X = L,
I, V, F (unter Verwendung der im folgenden definierten Nomenklatur
einzelner Aminosäuren).
Die C-terminale Hälfte
des Peptids ist eine leucinreiche Region, die aus etwa 17% Leucinresten
besteht. Innerhalb dieser Region treten Strecken von Resten auf,
worin Leucin als LXXL oder LXL, wobei X ein beliebiger Rest ist,
wiederholt ist. Diese Sequenzen sind ähnlich den leucinreichen Repeatsequenzen
mit 25–30
Resten, die in vielen Proteinen, die Protein-Protein-Wechselwirkungen
bilden, gefunden werden. Insbesondere besteht die leucinreiche Region
von L6 in dem L6-Produkt aus zwei Teilen, wobei der C-terminale
Teil der Region aus zwei direkten leucinreichen Repeats mit 146
und 149 Aminosäuren,
die zu 74% identisch sind, besteht.
-
Die
im vorhergehenden genannten funktionalen Mutanten, Derivate, Teile,
Fragmente, Homologa und Analoga werden hier als "rostbeständigkeitsähnliche Gene" oder "Rostbeständigkeitsgensequenzen" bezeichnet. Der
Bezug auf "Gene" soll hier im breitesten
Kontext genommen werden und er umfasst ein klassisches Genomgen
sowie mRNA oder cDNA, die den codierenden Regionen (d.h. Exons)
des Gens entspricht. Der Ausdruck "Gen" wird
auch zur Beschreibung von synthetischen oder Fusionsmolekülen mit
Codierung für
ein gesamtes funktionales Produkt oder einen Teil eines funktionalen
Produkts verwendet. Bevorzugte rostbeständigkeitsähnliche Gene werden von einem
natürlich
vorkommenden Rostbeständigkeitsgen
durch rekombinante Standardverfahren abgeleitet. Allgemein kann
ein Rostbeständigkeitsgen
einer Mutagenese unterzogen werden, um einzelne oder mehrfache Nucleotidsubstitutionen,
-deletionen und/oder -additionen herzustellen. Nucleotidinsertionsderivate
des Rostbeständigkeitsgens
der vorliegenden Erfindung umfassen 5'-terminale und 3'-terminale Fusionen sowie Intrasequenzinsertionen
von einzelnen oder mehreren Nucleotiden. Insertionsnucleotidsequenzvarianten
sind solche, bei denen ein oder mehrere Nucleotide an einer vorgegebenen Stelle
in der Nucleotidsequenz eingeführt
sind, obwohl eine randomisierte Insertion mit einem geeigneten Screening
des erhaltenen Produkts ebenfalls möglich ist. Deletionsvarianten
sind durch die Entfernung von einem oder mehreren Nucleotiden aus
der Sequenz gekennzeichnet. Substitutionsnucleotidvarianten sind
solche, in denen mindestens ein Nucleotid in der Sequenz entfernt
und ein unterschiedliches Nucleotid an dessen Stelle insertiert
wurde. Eine derartige Substitution kann insofern "stumm" sein, als die Substitution
die durch das Kodon definierte Aminosäure nicht ändert. Alternativ werden Substituenten
so gestaltet, dass sie eine Aminosäure durch eine andere ähnlich wirkende
Aminosäure
austauschen. Typische Substitutionen sind solche, die gemäß dem folgenden
durchgeführt
werden: Geeignete
Reste für
Aminosäuresubstitutionen
Ursprünglicher
Rest | Beispielsubstitutionen |
Ala | Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg;
Gln; Glu |
Met | Leu;
Ile |
Phe | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
In
einer speziell bevorzugten Ausführungsform
werden die Rostbeständigkeitsgensequenzen
oder ähnliche
Gensequenzen zur Identifizierung und Isolierung ähnlicher Gene aus anderen Pflanzen
verwendet. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Identifizierung einer Rostbeständigkeitsgensequenz oder
rostbeständigkeitähnlichen
Gensequenz in einer Pflanze betrachtet, wobei das Verfahren das
Kontak tieren von aus der Pflanze isolierter genomischer DNA oder
cDNA mit einer zur Hybridisierung wirksamen Menge einer Gensequenz,
die Rostbeständigkeit
verleiht oder in anderer Weise ermöglicht, oder eines Teils derselben und
die anschließende
Detektion der Hybridisierung umfasst.
-
Vorzugsweise
stammt die letztere genannte Gensequenz von Flachs oder einer ähnlichen
Pflanze, wie einer Linum-Art. In einer sehr bevorzugten Ausführungsform
ist die letztere Gensequenz die in SEQ ID NO: 1 angegebene oder
sie entspricht einer Sonde wie der in 2 definierten
(SEQ ID NO: 11).
-
Vorzugsweise
ist die letztere Gensequenz mit einem Reportermolekül markiert,
das ein identifizierbares Signal ergeben kann (beispielsweise ein
Radioisotop, wie 32P oder 35S
oder ein biotinyliertes Molekül).
-
Vorzugsweise
ist die zu screenende Pflanze ein Flachs, eine Linum-Art oder eine
Körnerfeldfruchtpflanze,
wie Weizen, Hafer, Mais, Roggen, Lupinen oder Reis und/oder Wildarten
derselben.
-
Alternativ
wird die Pflanze unter Verwendung von Antikörpern gegenüber einem rekombinanten Produkt
eines Rostbeständigkeitsgens
gescreent. Gemäß einem
ersten Aspekt dieser Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die Expression der entsprechenden
Gensequenz in einem geeigneten Wirt (beispielsweise einem Prokaryoten
oder Eukaryoten) zur Produktion rekombinanter Rostbeständigkeitsgenprodukte
voller Länge
oder nicht voller Länge
bereit. Die einzige Anforderung besteht darin, dass die rekombinanten
Produkte mit Antikörpern
gegenüber
einem gesamten Rostbeständigkeitsgenprodukt
oder einem Teil desselben immunologisch interaktiv sind. Das immunologische
Screening auf Rostbe ständigkeitsgenprodukte
kann in einigen Fällen
günstiger
als ein genetisches Screeningverfahren sein.
-
Ein
weiterer Aspekt ist daher auf Antikörper gegenüber einem rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukt
oder einem Teil oder Fragment desselben gerichtet. Derartige Antikörper können monoklonal
oder polyklonal sein und aus natürlich
vorkommenden Antikörpern
gegenüber
einem Rostbeständigkeitsgenprodukt gewählt werden
oder spezifisch für
ein rekombinantes Rostbeständigkeitsgenprodukt
gebildet werden. Im Falle des letzteren muss das Rostbeständigkeitsgenprodukt
zunächst
mit einem Trägermolekül in Verbindung
gebracht werden. Alternativ können
Fragmente von Antikörpern,
beispielsweise Fab-Fragmente, verwendet werden. Ferner werden rekombinante
und synthetische Antikörper
und Antikörperhybride
beschrieben. Ein "synthetischer
Antikörper" soll hier Fragmente
und Hybride von Antikörpern
umfassen. Ferner können
Antikörper gegenüber Fragmenten
oder Derivaten des Rostbeständigkeitsgenprodukts,
wie Oligopeptiden, die von dem Produkt von beispielsweise dem L6-Gen
abgeleitet sind oder auf diesem basieren, gebildet werden. Die Antikörper und/oder
die rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukte
sind für
das immunologische Screening von Rostbeständigkeitsgenprodukten in verschiedenen
Pflanzen, zur Überwachung
der Expression von Rostbeständigkeitsgensequenzen
in transgenen Pflanzen und als proprietäres Taggingsystem besonders
günstig.
-
In
einer Ausführungsform
werden spezifische Antikörper
zum Screening für
Rostbeständigkeitsgenprodukte
in Pflanzen verwendet. Techniken für die hier betrachteten Assays
sind einschlägig
bekannt und umfassen beispielsweise Sandwichassays und ELISA.
-
Es
ist möglich,
zweite Antikörper
(monoklonale, polyklonale oder Fragmente von Antikörpern),
die auf die im vorhergehenden diskutierten ersten genannten Antikörper gerichtet
sind, mitzuverwenden. Sowohl die ersten als auch die zweiten Antikörper können in
Detektionsassays verwendet werden oder ein erster Antikörper kann
mit einem im Handel erhältlichen
Anti-Immunoglobulin-Antikörper
verwendet werden. Ein Antikörper, der
hier betrachtet wird, umfasst einen Antikörper, der für eine beliebige Region eines
rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukts
spezifisch ist.
-
Sowohl
polyklonale als auch monoklonale Antikörper sind durch Immunisierung
mit einem rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukt
erhältlich
und jede Art ist für
Immunoassays verwendbar. Die Verfahren zur Gewinnung beider Serumarten
sind einschlägig
bekannt. Polyklonale Seren sind weniger bevorzugt, jedoch durch
Injektion einer wirksamen Menge eines rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukts
oder antigener oder immunointeraktiver Teile desselben in ein geeignetes
Labortier, Gewinnen von Serum von dem Tier und Isolieren spezifischer
Seren durch eine der bekannten Immunadsorptionstechniken relativ
leicht herstellbar. Obwohl durch dieses Verfahren hergestellte Antikörper in
tatsächlich
jeder Art eines Immunoassays verwendbar sind, sind sie wegen der
potentiellen Heterogenität
des Produkts weniger favorisiert.
-
Die
Verwendung monoklonaler Antikörper
in einem Immunoassay ist wegen der Möglichkeit der Herstellung derselben
in großen
Mengen und der Homogenität
des Produkts besonders bevorzugt. Die Herstellung von Hybridomzelllinien,
die durch Fusion einer unsterblichen Zelllinie und von gegenüber dem
immunogenen Präparat
sensibilisierten Lymphocyten abgeleitet sind, zur Produktion monoklonaler
Antikörper
kann durch Techniken erfolgen, die dem Fachmann bekannt sind (siehe
beispielsweise die Literaturstellen 4, 5 und 6).
-
Das
Vorhandensein eines Rostbeständigkeitsgenprodukts
in einer Pflanze oder häufiger
einem Pflanzenextrakt kann auf eine Zahl von Wegen, wie Western
Blotting und ELISA-Verfahren, festgestellt werden. Ein breiter Bereich
von Immunoassaytechniken ist verfügbar, was unter Bezug auf US-Patent
Nr. 4 016 043, 4 424 429 und 4 018 653 ersichtlich ist. Diese umfassen
natürlich
sowohl Einzentren- als auch Zweizentren- oder "Sandwich"-Assays der nicht-kompetitiven Arten
sowie die traditionellen Assays mit kompetitiver Bindung. Diese
Assays umfassen auch die direkte Bindung eines markierten Antikörpers an
ein Ziel.
-
Sandwichassays
gehören
zu den günstisten
und am häufigsten
verwendeten Assays und sie werden zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung favorisiert. Eine Zahl von Variationen der Sandwichassaytechnik
existiert. Kurz gesagt, wird in einem typischen Nachweistest ein
unmarkierter Antikörper
auf einem festen Substrat immobilisiert und die zu testende Probe
mit dem gebundenen Molekül
in Kontakt gebracht. Nach einer geeigneten Inkubationsperiode über einen
Zeitraum, der zur Bildung eines Antikörper-Antigen-Komplexes ausreichend
ist, wird dann ein zweiter Antikörper,
der für
das Antigen spezifisch ist, der mit einem Reportermolekül mit der
Fähigkeit
zur Bildung eines nachweisbaren Signals markiert ist, zugesetzt
und eine Inkubation durchgeführt,
wobei eine Zeitdauer zugestanden wird, die zur Bildung eines weiteren
Komplexes Antikörper/Antigen/markierter
Antikörper
ausreichend ist. Alles nicht-umgesetzte Material wird weggewaschen
und das Vorhandensein des Antigens wird durch Beobachtung eines
durch das Reportermolekül
hervorgerufenen Signals bestimmt.
-
In
diesem Fall wird der erste Antikörper
gegenüber
einem rekombinanten Rostbeständigkeitsgenprodukt
gebildet und das Antigen ist ein Rostbeständigkeitsgenprodukt in einer
Pflanze.
-
Die
Ergebnisse können
entweder qualitativ, durch einfache Betrachtung des sichtbaren Signals,
sein oder durch Vergleich mit einer Kontrollprobe, die bekannte
Mengen des Haptens enthält,
quantitativ bestimmt werden. Variationen des Nachweistests umfassen
einen simultanen Assay, bei dem sowohl Probe als auch markierter
Antikörper
simultan zu dem gebundenen Antikörper
gegeben werden. Diese Techniken sind einschließlich geringer Variationen,
die ohne weiteres ersichtlich sind, dem Fachmann geläufig. Die
Probe ist eine, die ein Rostbeständigkeitsgenprodukt
enthalten und einen rohen oder gereinigten Pflanzenextrakt, wie
Extrakte von Blättern,
Wurzeln und Stängeln,
umfassen kann.
-
In
dem typischen Nachweissandwichassay ist ein erster Antikörper, der
gegen ein rekombinantes Rostbeständigkeitsgenprodukt
gebildet ist, entweder kovalent oder passiv an eine feste Oberfläche gebunden. Die
feste Oberfläche
ist typischerweise Glas oder ein Polymer, wobei die am häufigsten
verwendeten Polymere Cellulose, Polyacrylamid, Nylon, Polystyrol,
Polyvinylchlorid oder Polypropylen sind. Die festen Träger können in
der Form von Röhren,
Perlen, Platten von Mikroplatten oder jeder anderen zur Durchführung eines
Immunoassays geeigneten Oberfläche
sein. Die Bindungsverfahren sind einschlägig bekannt und bestehen allgemein
aus Vernetzung, kovalenter Bindung oder physikalischer Adsorption,
wobei der Polymer-Antikörper-Komplex
zur Vorbereitung auf die Testprobe gewaschen wird. Ein Aliquot der
zu testenden Probe wird dann zu dem Festphasenkomplex gegeben und
es wird über
einen ausreichenden Zeitraum (beispielsweise 2–40 min) und unter geeigneten
Bedingungen (beispielsweise 25°C),
um eine Bindung eines in der Probe vorhandenen Antigens an den Antikörper zu
ermöglichen,
inkubiert. Nach der Inkubationsperiode wird der Reaktionsort gewaschen
und getrocknet und mit einem zweiten Antikörper, der für einen Teil des ersten Antikörpers spezifisch ist,
inkubiert. Der zweite Antikörper
ist mit einem Reportermolekül,
das zum Anzeigen der Bindung des zweiten Antikörpers an das Hapten verwendet
wird, verknüpft.
-
Ein
alternatives Verfahren umfasst die Immobilisierung der Zielmoleküle in der
biologischen Probe und das anschließende Einwirken eines spezifischen
Antikörpers,
der mit einem Reportermolekül
markiert oder nicht markiert sein kann, auf das immobilisierte Ziel.
In Abhängigkeit
von der Menge des Ziels und der Intensität des Reportermolekülsignals
kann ein gebundenes Ziel durch direkte Markierung mit dem Antikörper detektiert werden.
Alternativ wird ein zweiter markierter Antikörper, der für den ersten Antikörper spezifisch
ist, auf den Ziel/erster Antikörper-Komplex
zur Bildung eines tertiären
Komplexes Target/erster Antikörper/zweiter
Antikörper
einwirken gelassen. Der Komplex wird durch das von dem Reportermolekül emittierte
Signal detektiert.
-
Der
in der vorliegenden Beschreibung verwendete Ausdruck "Reportermolekül" bedeutet ein Molekül, das aufgrund
seiner chemischen Natur ein analytisch identifizierbares Signal
ergibt, das die Detektion eines antigengebundenen Antikörpers erlaubt.
Die Detektion kann entweder qualitativ oder quantitativ sein. Die
bei diesem Assaytyp am häufisten
verwendeten Reportermoleküle
sind entweder Enzyme, Fluorophore oder ein Radionuclid enthaltende
Moleküle
(d.h. Radioisotope) und chemilumineszierende Moleküle.
-
Im
Falle eines Enzymimmunoassays wird ein Enzym, allgemein mittels
Glutaraldehyd oder Periodat, an den zweiten Antikörper konjugiert.
Wie ohne weiteres klar ist, existieren jedoch eine breite Vielzahl
unterschiedlicher Konjugationstechniken, die dem erfahrenen Fachmann
ohne weiteres verfügbar
sind. Üblicherweise
verwendete Enzyme umfassen u.a. Meerrettichperoxidase, Glucoseoxidase,
beta-Galactosidase und alkalische Phosphatase. Die mit den speziellen
Enzymen zu verwendenden Substrate werden allgemein zum Hervorrufen
einer detektierbaren Farbveränderung
bei Hydrolyse des entsprechenden Enzyms gewählt. Beispiele für geeignete
Enzyme umfassen alkalische Phosphatase und Peroxidase. Es ist auch
möglich,
statt der oben angegebenen chromogenen Substrate fluorogene Substrate,
die ein fluoreszierendes Produkt ergeben, zu verwenden. In allen
Fällen
wird der enzymmarkierte Antikörper
zu dem erster Antikörper/Hapten-Komplex gegeben,
binden gelassen und dann wird das überschüssige Reagens abgewaschen.
Eine das geeignete Substrat enthaltende Lösung wird dann zu dem Komplex
Antikörper/Antigen/Antikörper gegeben.
Das Substrat reagiert mit dem an den zweiten Antikörper gebundenen
Enzym, wobei ein qualitatives visuelles Signal erhalten wird, das
ferner, üblicherweise
spektrophotometrisch, quantitativ erfasst werden kann, wobei eine
Anzeige der Menge des in der Probe vorhandenen Haptens erhalten
wird. Der Ausdruck "Reportermolekül" erstreckt sich auch
auf die Verwendung von Zellagglutination oder Hemmung der Agglutination,
beispielsweise rote Blutkörperchen
auf Latexperlen und dgl.
-
Alternativ
können
fluoreszierende Verbindungen, wie Fluorescein und Rhodamin, chemisch
an Antikörper
ohne Änderung
von deren Bindungsvermögen
gekoppelt werden. Bei Aktivierung durch Beleuchtung mit Licht einer
speziellen Wellenlänge
adsorbiert der fluorochrommarkierte Antikörper die Lichtenergie unter Induktion
eines Anregungszustands in dem Molekül und anschließender Emission
des Lichts mit einer charakteristischen Farbe, die mit einem Lichtmikroskop
visuell detektierbar ist. Wie bei Enzymimmunoassays (EIA) wird der
fluoreszenzmarkierte Antikörper
an den erster Antikörper/Hapten-Komplex
binden gelassen. Nach dem Abwaschen des nicht-gebundenen Reagens
wird der verbliebene tertiäre
Komplex dann Licht der geeigneten Wellenlänge ausgesetzt, wobei die beobachtete
Fluoreszenz das Vorhandensein des interessierenden Haptens anzeigt.
Immunfluoreszenz- und EIA-Techniken sind beide auf dem Gebiet sehr
gut etabliert und für das
vorliegende Verfahren besonders bevorzugt. Jedoch können andere
Reportermoleküle,
wie Radioisotop-, chemilumineszierende oder biolumineszierende Moleküle, ebenfalls
verwendet werden.
-
Dem
erfahrenen Techniker ist ohne weiteres offensichtlich, wie die obigen
Assays zu variieren sind, und alle derartigen Variationen werden
von der vorliegenden Erfindung umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung wird speziell mit Bezug auf das Flachsrostbeständigkeitsgen
L und dessen Allele L6, L2 und L10 beschrieben. Dies erfolgt jedoch
in der Bedeutung, dass sich die vorliegenden Erfindung auf einen
Bereich von Resistenzgenen und Allelen derselben gegenüber Rost
und anderen Pathogenen erstreckt. Tatsächlich erstreckt sich die vorliegende
Erfindung auf ein Resistenzgen, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass das Gen für
ein Produkt mit mindestens einer leucinreichen Region codiert. vorzugsweise
ist die leucinreiche Region ein leucinreiches Repeat am 3'-Ende des Moleküls und mit mindestens 60% Ähnlichkeit, vorzugsweise
mindestens 70% Ähnlichkeit
und noch günstiger
mindestens 80% Ähnlichkeit
zueinander. Noch besser entspricht die leucinreiche Region der folgenden
Aminosäuresequenz:
oder sie
weist mindestens 60% Ähnlichkeit
oder vorzugsweise mindestens 70% Ähnlichkeit oder noch besser mindestens
80% Ähnlichkeit
zu dieser auf. Alternativ oder zusätzlich codiert das Rostbeständigkeitsgen
ferner eine p-Schleife
an dessen 5'-Ende
mit Codierung für
die Aminosäuresequenz:
wobei ein beliebiger Aminosäurerest
ist. Vorzugsweise umfasst die Sequenz der p-Schleife die Aminosäurereste:
und insbesondere
oder eine mit einer oder
mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen und/oder -deletionen gegenüber diesen, vorausgesetzt,
derartige Derivate funktionieren noch als p-Schleife. Eine p-Schleife ist an der ATP/GTP-Bindung
beteiligt. Es wird hier vorgeschlagen, dass die Kopienzahl und Aminosäuresequenz
dieses wiederholten Elements die Determinanten der Gen-Gen-Spezifität von Rostbeständigkeitsgenen
sind. Die Mischung und Übereinstimmung
dieser Elemente von existierenden Genen ergeben ein Mittel für Möglichkeiten zur
Erzeugung neuer und günstiger
Resistenzgenspezifitäten
zur Verwendung in der Pflanzenzucht. Derartige neue Gene werden
hier als "modulare
Resistenzgene" bezeichnt.
Dies ist ein völlig
neuer Ansatz zur Krankheitsresistenzzucht.
-
Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein modulares Resistenzgen betrachtet, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Gen für
eine nicht natürlich
vorkommende leucinreiche Region codiert. "Nicht natürlich vorkommend" bedeutet, dass die
Manipulation einer Gensequenz zur Einführung einer leucinreichen Codierungssequenz,
zur Erhöhung
der Kopienzahl einer existierenden leucinreichen Codierungssequenz,
zur Deletion oder Insertion einer Nucleotidsequenz für eine oder
in eine leucinreiche Codierungssequenz oder zur sonstigen Modifizierung
einer leucinreichen Codierungssequenz zur Modulation der Pathogenspezifität eines Krankheitsresistenzgens
umfasst wird. Beispielsweise können
die leucinreichen Regionen von zwei oder mehr Allelen des L-Locus, wie L6, L2
und L10, kombiniert werden, um den Bereich von Pathogenen, gegenüber denen
ein Gen Resistenz verleihen kann, zu erweitern. Alternativ können Kombinationen
von Allelen von den L- und M-Loci gebildet werden. Die vorliegende
Erfindung betrachtet daher ein Verfahren zur Herstellung eines modularen
Resistenzgens, das Resistenz gegenüber einem Pathogen in einer
Pflanze verleiht, durch Manipulation der leucinreichen Regionen
in einem Krankheitsresistenzgen.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner auf transgene Pflanzen,
wie transgene Feldfrüchtepflanzen
(beispielsweise Weizen, Hafer oder Mais), die eine nicht-indigene
Gensequenz tragen, die Rostbeständigkeit
in der Pflanze verleiht oder in anderer Weise ermöglicht.
Vorzugsweise stammt die nicht-indigene Gensequenz von einer der
transgenen Pflanze nahe verwandten Art. Die Expression der nicht-indigenen
Gensequenz kann konstitutiv oder induzierbar oder entwicklungsmäßig reguliert
sein. Ferner kann die nicht-indigene Sequenz in eine spezielle endogene
Gensequenz insertiert oder mit dieser fusioniert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die transgene Pflanze Weizen und die nicht-indigene Gensequenz
stammt von einer Wildart von Weizen, Hafer, Mais, Flachs oder einer
Linum-Art. Andere
transformierte Arten oder Resistenzgenquellen werden nicht ausgeschlossen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezug auf die folgenden nicht beschränkenden
Figuren und Beispiele weiter beschrieben.
-
Für die Figuren
gilt:
-
1 ist
eine Darstellung der Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 1) und entsprechenden
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2 bis 5) des Rostbeständigkeitsgens L6. Es gibt zwei
vorausgesagte Produkte, die Produkte "voller Länge" und "gestutzte" Produkte. Das gestutzte Produkt resultiert
aus einer alternativ gespleißten mRNA,
die das Intron 3 behält.
Bei fehlendem Spleißen
dieses Introns wird die Translation über das 82-bp-Intron 3 als
Folge nicht veränderter
Rahmen fortgesetzt, wobei ein Stoppcodon unmittelbar strangabwärts des Intronendes
erreicht wird. Dies führt
zu einem Produkt, aus dem der Hauptteil der leucinreichen Region
entfernt ist, und auch zur Addition von zusätzlichen 29 Amino (siehe die
unterstrichenen Aminosäuren
[SEQ ID NO: 6 und 7]), die in dem Produkt voller Länge nicht
vorhanden sind.
-
2 ist
eine Darstellung eines Teils des L6-Gens, die die LU-1-Sonde (unterstrichen)
und die Ac-Insertion in der Mutante X75 (SEQ ID NO: 11) zeigt.
-
3 ist
eine schematische Darstellung des L6-Gens, die die Position der
LU-2-Sonde zeigt.
-
4 ist
eine Darstellung der Aminosäuresequenzen
des leucinreichen Repeats in L6.
-
5 ist
eine schematische Darstellung der L-Locus-Allele.
-
BEISPIEL 1
-
PFLANZENMATERIAL
-
Experimente
wurden in der Flachslinie der Bezeichnung "Forge" durchgeführt, die für die Rostbeständigkeitsgene
L6, M, N und P2 homozygot
ist (2). Ein spezieller Flachs wird als TC257 bezeichnet und ist
eine primäre
Transformante von "Forge", die 10 Kopien des
transponierbaren Elements Ac von Mais besitzt (1). Rostgencultivare
werden als "Birio" (L6), "Dakota" (M), "Bobay" (N) und "Abyssinian" (P2)
bezeichnet (8).
-
BEISPIEL 2
-
ROSTSTÄMME
-
Vier
Roststämme
wurden zum Screening auf Mutanten verwendet. Drei dieser Stämme mit
der Bezeichnung CH5-78, CH5-84 und CH5-133 wurden durch Selbstbefruchten
des Stamms CH5 erhalten. Der vierte Stamm der Bezeichnung C war
ein Mutterstamm von CH5. Die Herkunft von C und CH5 wurde früher beschrieben
(7). Jeder dieser Stämme
ist gegenüber
einem der einzelnen verschiedenen Gene avirulent und gegenüber den
anderen drei virulent. Der Stamm CH5-84 ist avirulent gegenüber "Birio" (L6),
CH5-78 ist avirulent gegenüber "Dakota" (M), C ist avirulent
gegenüber "Bombay" (N) und CH5-133
ist avirulent gegenüber "Abyssinian" (P2).
Rosterhaltungs- und -inokulationsverfahren waren wie früher beschrieben
(8).
-
BEISPIEL 3
-
TRANSFORMATION
-
Flachs-Kotyledonen
wurden mit entweder dem Vektor pKU3 (9), pBT175 (10), pB135SAc11,
12 (11) oder einem Ac-Element, in das der OCS-Enhancer (12) an der
BamH1-Stelle an Position 182 insertiert worden war, gemäß dem früher beschriebenen
Protokoll (13) transformiert.
-
BEISPIEL 4
-
TAGMARKIERUNGSSCHEMA
-
Das
in dieser Studie verwendete Tagmarkierungsschema wurde von Ellis
et al. (1) und Lawrence et al. (13) beschrieben. "Forge"-Pflanzen mit und
ohne Ac-Elemente einschließlich
von TC257 und dessen selbstbefruchtete Abkömmlinge wurden in großem Ausmaß als weiblicher
Elternteil mit "Hoshangabad" gekreuzt, um Hybridsamen,
die heterozygot für
die vier Rostbeständigkeitsgene
sind, herzustellen. Sobald die Sämlinge etwa
5 cm groß waren,
wurde die Spitze abgeschnitten, und die zwei seitlichen Sprosse,
die sich anschließend entwickelten,
wurden mit einem Gemisch der vier Roststämme, von denen jeder ein einzelnes
Resistenzgen erkennt, geimpft. Die meisten Pflanzen waren gegen
alle vier Roststämme
resistent. Empfindliche Mutanten waren von drei Arten, nämlich "ganze", in denen alle Blätter an
beiden Seitensprossen empfindlich waren, "zweisektorige", in denen alle Blätter an einem Seitenspross
empfindlich waren, während
der andere Spross völlig
resistent war, und "minisektorige", in denen nur einige
der Blätter
an einem Spross empfindlich waren. Wenn seltene rostempfindliche
Mutanten detektiert wurden, wurde das mutante Gen durch das Gewinnen
von Rostsporen und Inokulieren derselben auf einem Satz von vier
Rostbeständigkeitsgenen
L6, M, N oder P2 identifiziert.
-
Wenn
beispielsweise der von einer empfindlichen mutanten Pflanze gewonnene
Rost auf den verschiedenen Genen M, N und P2,
jedoch nicht auf dem verschiedenen L6-Gen
wuchs, zeigte dies an, dass die Pflanze eine Mutante für das L6-Gen war.
-
BEISPIEL 5
-
DETEKTION
VON TRANSPONIERTEN Ac-ELEMENTEN IN MUTANTEN PFLANZEN
-
Das
Verfahren zur Identifizierung transponierter Ac-Elemente war wie
früher
beschrieben (2).
-
BEISPIEL 6
-
LAMBDA-KLONIERUNG
-
Flachs-DNA
wurde mit BamHI oder BglII verdaut und die nicht fraktionierte DNA
wurde in den lambda-Vektor EMBL4 wie früher beschrieben (3) kloniert.
-
BEISPIEL 7
-
GENANALYSE
-
Die
Genanalyse einschließlich
von RFLP-Techniken, PCR-Analyse, Southern-Blot-Analyse und Verknüpfungsanalyse
war wie früher
beschrieben (1, 2). Die Nucleotid- und entsprechende Aminosäuresequenz für das L6-Gen
ist in 1 gezeigt. Es gibt zwei vorausgesagte Produkte,
das Produkt "voller
Länge" und das "gestutzte" Produkt. Das gestutzte
Produkt resultiert aus alternativ gespleißter mRNA, die das Intron 3
behält. Bei
fehlendem Spleißen
dieses Introns wird die Translation über das 82-bp-Intron 3 fortgesetzt
und infolge keiner Veränderung
von Rahmen ein Stoppcodon unmittelbar strangabwärts des Intronendes erreicht.
Dies führt zu
einem Produkt, aus dem der Hauptteil der leucinreichen Region entfernt
ist, und auch zur Addition von zusätzlichen 29 Aminosäuren (siehe
die unterstrichenen Aminosäuren
in 1), die in dem Produkt voller Länge nicht
vorhanden sind.
-
BEISPIEL 8
-
IDENTIFIZIERUNG UND CHARAKTERISIERUNG
EINER ROSTEMPFINDLICHEN MUTANTEN PFLANZE, IN DER DAS L6-GEN DURCH
Ac TAGMARKIERT WURDE
-
Die
TC257 (Beispiel 1)-Linie von transgenem Flachs, die mindestens 10
Kopien von Ac enthielt (1, 2), von denen eine (29 Karteneinheiten)
von dem L6-Rostbeständigkeitsgen
verknüpft
war, wurde in großem
Ausmaß mit
einer Linie ohne Resistenzgene gekreuzt, und die Abkömmlinge
wurden auf mangelnde L6-Aktivität gescreent.
Eine rostempfindliche Mutante mit fehlender L6-Spezifität (der Bezeichnung
Mutante X75) enthielt ein transponiertes Ac-Element, das nach experimentellen
Anzeichen vermutlich in dem L6-Gen positioniert ist.
-
BEISPIEL 9
-
X75 ENTHÄLT EIN TRANSPONIERTES
Ac, DAS ENG AN DAS MUTANTE L6-GEN GEKNÜPFT IST
-
Die
L6-Mutante X75 enthält
ein transponiertes Ac (im folgenden als "Tr-Ac" bezeichnet), das in deren resistentem
Mutterstamm nicht vorhanden ist. Die Position dieses Elements wurde
in Bezug auf das L6-Gen kartiert. Eine Verbindungssegregationsanalyse
von Tr-Ac und dem mutanten L6-Gen zeigte eine feste Verknüpfung dieser
zwei Charaktere. X75 wurde mit der Cultivar "Birio" (L6) gekreuzt und die Abkömmlinge,
die Tr-Ac erbten, wurden mittels Southern-Analyse identifiziert.
Zwei Pflanzenabkömmlinge,
D766 und D769, wurden mit der Cultivar "Hoshangabad" (kein L6) zum Test gekreuzt. Sechsunddreißig Abkömmlinge
wurden auf L6-Rostbeständigkeit
getestet und bezüglich
des Vorhandenseins von Tr-Ac gezählt.
Achtzehn der Abkömmlinge
waren empfindlich und diese besaßen alle Tr-Ac, während die übrigen 18
resistent waren und diesen allen Tr-Ac fehlte. Dies ist das erwartete
Ergebnis, wenn das Allel für
Empfindlichkeit ein durch Tr-Ac inaktiviertes L6-Gen ist.
-
Die
Insertionsstelle von Tr-Ac wurde auch durch Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP)-analyse
in einer Familie von 88 Test-Kreuzungsabkömmlingen, in denen eine Segregation
von L6 erfolgte, kartiert. Ein Fragment von Flachs-DNA (Sonde LU-1),
das aus einem lambda-Klon, der die 3'-Verbindung zwischen Tr-Ac und Flachs-DNA
enthielt, isoliert wurde, detektierte 3 RFLPs, die die zwei Elternteile
unterschieden, wenn deren DNA mit EcoRI, BglII und XbaI geschnitten
wurde. Die Analyse der Segregation dieser drei Marker und des L6-Gens
bei der Testkreuzung zeigte, dass alle vier Marker eng verknüpft waren.
Ein einziges rekombinantes Individuum, das L6 und den in mit XbaI
verdauter DNA detektierten RFLP-Marker umfasste, wurde unter den
88 Abkömmlingen
detektiert. Wie im folgenden detailliert angegeben ist, erfolgte
dieses Rekombinationsereignis, das in dem Pflanzenabkömmling D237
vorhanden ist, in der Region des L6-Gens.
-
BEISPIEL 10
-
REKOMBINATION IN DER NÄHE DER Ac-INSERTIONSSTELLE ÄNDERT DIE
RESISTENZREAKTION ODER SPEZIFITÄT
VON L6
-
Die
RFLP-Sonde LU-1 wurde verwendet, um eine Restriktionskarte der homologen
Regionen der resistenten und empfindlichen Elternteile der Testkreuzungsfamilie
und des rekombinanten Pflanzenabkömmlings D237 zu erstellen.
Drei polymorphe Restriktionsstellen wurden detektiert und ein Vergleich
der Karten zeigt, dass ein Crossing-over innerhalb einer Region
von etwa 3 kbp auf jeder Seite der Ac-Insertions stelle erfolgt war.
-
Die
rekombinante Pflanze D237 wurde selbstbefruchtet und 16 Abkömmlinge
wurden mit einem Rostisolat, das L6 erkennt, gescreent. Die Abkömmlinge
wurden auch mittels Southern Blotting analysiert, um das rekombinante
Chromosom zu detektieren. Die Abkömmlinge segregierten hinsichtlich
der Rostreaktion: 6 waren vollständig
empfindlich, während
10 partiell resistent waren, wobei das beschränkte Rostwachstum auf die jüngeren Blätter begrenzt
war. Dieses Ergebnis ist mit der Segregation eines neuen Gens für eine partielle
Resistenz konsistent, die in dem ursprünglichen Forge-Elternteil nicht
vorhanden war. Es bestand eine vollständige Verbindung zwischen der
zweiten Klasse mit neuer Rostreaktion und dem Vorhandensein des
rekombinanten Chromosoms.
-
Daher
führt ein
Crossing-over in der Nähe
des L6-Gens zu einer Änderung
des Phänotyps
der L6-Resistenz.
-
BEISPIEL 11
-
UNABHÄNGIGE L6-MUTANTEN ENTHALTEN
INSERTIONEN IN DER REGION VON 0,5 BIS 3,0 KB DER Ac-INSERTIONSSTELLE
-
Vierunddreißig unabhängige L6-Mutanten
wurden bei dem Screening auf tagmarkierte L6-Gene isoliert. Alle
außer
X75 waren entweder Deletionen oder sie enthielten, wenn sie keine
Deletionen waren, keine transponierten Ac-Elemente (2). Die Analyse
von Mutanten in letzterem Fall unter Verwendung der LU-1-Sonde ergab,
dass zwei derselben (X3A und X117) eine kleine (etwa 200 bp) Insertion
in dieser Region enthielten. Im Falle von X117 wurde die Mutante
mit deren resistentem Stammgen verglichen, um zu bestätigen, dass
der Polymorphismus nicht zuvor existierte. Im Falle von X3A waren
die Insertion und der Verlust von L6 somatisch erfolgt. Die Mutante
X3A bildete sich als Sektor. Von zwei Sprossen an einer einzigen
F1-Pflanze hatte einer (X3A) L6 verloren und der zweite, X3B, war
der Wildtyp für
L6. DNA von den zwei Sektoren wurde unter Verwendung der LU-1-Sonde
geprüft.
Eine Insertion wurde nur in DNA von dem mutanten Sektor beobachtet.
-
BEISPIEL 12
-
DIE EXZISION VON TR-AC
BEI ABKÖMMLINGEN
VON X75 IST MIT DER WIEDERUMKEHR ZU ROSTBESTÄNDIGKEIT VERBUNDEN
-
Die
X75-Mutante wurde selbstbefruchtet und die Abkömmlinge, die für das transponierte
Ac-Element homozygot waren, wurden durch Southern Blotting identifiziert.
Die selbstbefruchteten Abkömmlinge
von vier derartigen Pflanzen wurden wiederum mit einem Roststamm,
der die L6-Resistenzspezifität
erkennt, gescreent. Siebenunddreißig resistente Pflanzen wurden
unter 3105 Abkömmlingen
identifiziert. 15 der revertierten Pflanzen wurden mittels entweder
PCR oder Southern-Analyse auf ein Exzisionsfragment, das sich aufgrund
der Exzision von Ac aus der L6-Region ergeben würde, überprüft. Der Exzisionsmarker trat
in allen Pflanzen auf. In zwei Fällen
wurde die Exzisionsregion sequenziert und es ergaben sich kleine
Baseänderungen
(ein "Ac-Footprint") in dem 8-bp-Repeat,
das Ac in X75 flankierte, aus dem Exzisionsprozess.
-
BEISPIEL 13
-
EINE DNA-SONDE ANGRENZEND
AN Ac DETEKTIERT EINEN ZWEITEN LOCUS IN FLACHS, DER ENG MIT DEM
RESISTENZLOCUS VERKNÜPFT
IST
-
Eine
zweite DNA-Sonde LU-2 wurde aus dem gleichen lambda-Klon wie LU-1 isoliert.
Diese zwei Fragmente sind durch etwa 2 kb getrennt. LU-2 hybridisiert
wie viele andere Flachs-DNA-Sonden bei den meisten Restriktionsverdaus
mit zwei Genomfragmenten, was einen molekularen Nachweis für die tetraploide Natur
von Flachs ergibt. Bei Xba1-Verdaus detektiert LU-2 zwei polymorphe
Marker, LU-2-1 und LU-2-2, die die resistenten und empfindlichen
Eltern einer Testkreuzungsfamilie von 52 Abkömmlingen unterscheiden, unter
denen die L6- und M-Resistenzgene segregieren. Die Bindungssegregationsanalyse
von diesen zwei RFLP-Markern und den L6- und M-Resistenzgenen zeigte
eine vollständige
Verknüpfung
von LU-2-1 mit L6 und LU-2-2 mit dem Resistenzgen M. Daher ermöglichte
die Klonierung des L6-Locus einen Zugang zur M-Resistenzgenregion.
Die LU-2-Sonde und ein flankiertes Ac in X75 in L6 ist in den 2 und 3 gezeigt.
-
BEISPIEL 14
-
ROSTBESTÄNDIGKEITSGENE
BILDEN IN FLACHS EINE MULTIGENFAMILIE
-
Die
Sonde LU-1 und mehrere angrenzende Restriktionsfragmente von einem
lambda-Klon wurden als Hybridisierungssonden zur Isolierung einer
cDNA aus einer unter Verwendung von Blatt-mRNA erzeugten Bibliothek
verwendet. Ein cDNA-Klon
und mehrere andere Sonden aus dem L6-Gen wurden als Sonden für genomische
Southern-Analyse verwendet. Diese Sonden detektieren allgemein mehrere
Fragmente in Southern-Blots,
was anzeigt, dass Flachs eine Familie von Genen ähnlicher Sequenz enthält. Alle
mit dieser Sonde detektierten RFLPs lassen sich auf entweder den
L6- oder M-Resistenzgenregionen kartieren.
-
BEISPIEL 15
-
DIE SONDE LU-1 IDENTIFIZIERT
ALLELE VON L6
-
Bei
genetischen Studien verhält
sich der L-Locus von Flachs wie ein einziges Gen mit mehreren Allelspezifitäten. Zwölf Resistenzspezifitäten lassen
sich auf dem L-Locus kartie ren. Die Sonde LU-1 wurde zur Prüfung eines
unterschiedlichen Satzes von Flachspflanzen, die jeweils ein einziges
L-Allel enthalten,
verwendet (siehe 2 und 3). DNA
von den 12 verschiedenen Spezies und von "Hoshangabad", das ein "Null"-Allel
am L-Locus trägt,
wurde mit XbaI, BglII und EcoRI geschnitten. In jedem Fall wurde
in den verschiedenen L-Spezies ein einzelnes Fragment detektiert
und jedes L-Allel
konnte von dem Nullallel von "Hoshangabad" unterschieden werden.
Unter Verwendung dieser drei Enzyme wurden 10 RFLP-Genotypen detektiert. Nur
zwei Paare von L-Allelen, L3 und L4 und L6 und L7 konnten mit dieser
begrenzten Probe von Verdaus nicht unterschieden werden.
-
BEISPIEL 16
-
EINE cDNA
AUS FLACHS DETEKTIERT SEQUENZÄHNLICHKEIT
IN EINER WILDART VON LINUM
-
Die
Southern-Analyse von DNA der Wildart Linum marginale, die die Resistenz
gegenüber
Flachsrost kontrollierende Gene enthält, detektierte stark hybridisierende
Fragmente.
-
BEISPIEL 17
-
BESTIMMUNG DER AMINOSÄURESEQUENZ
VON L6
-
Die
Aminosäuresequenz
der L6-cDNA wurde bestimmt und ist in
1 gezeigt.
Die Aminosäuresequenz
ist im Einbuchstabencode gezeigt, wobei Einbuchstabenabkürzungen
für Aminosäuren im
folgenden definiert sind:
Aminosäure | Einbuchstabensymbol |
Alanin | A |
Arginin | R |
Asparagin | N |
Asparaginsäure | D |
Cystein | C |
Glutamin | Q |
Glutaminsäure | E |
Glycin | G |
Histidin | H |
Isoleucin | I |
Leucin | L |
Lysin | K |
Methionin | M |
Phenylalanin | F |
Prolin | P |
Serin | S |
Threonin | T |
Tryptophan | W |
Tyrosin | Y |
Valin | V |
Aminosäure | X |
-
BEISPIEL 18
-
VERGLEICH
DER AMINOSÄURESEQUENZ
VON LEUCINREICHEM REPEAT VON L6
-
Das
L6-Allel umfasst ein leucinreiches Repeat bei den Aminosäureresten
969 bis 1115 und 1116 bis 1265. Dieses Repeat wurde bezüglich Identität verglichen
und der Vergleich ist in
4 gezeigt. Einzelheiten der
Vergleiche sind im folgenden angegeben:
Länge: | 156
Aminosäuren |
Lücken: | 3 |
Lückengewicht: | 3,000 |
Längengewicht: | 0,100 |
Qualität: | 160,4 |
Verhältnis: | 1,091 |
Durchschnittliche Übereinstimmung: | 0,540 |
Durchschnittliche
Nichtübereinstimmung: | –0,396 |
Prozentuale Ähnlichkeit: | 82,979% |
Prozentuale
Identität: | 74,468 |
-
BEISPIEL 19
-
KLONIERUNG
UND VERGLEICH VON L-LOCUS-ALLELEN
-
Unter
Verwendung des L6-Gens der Klone als Sonde (Sonde LU-1) wurden die L2-
und L10-Allele auf EcoR1-DNA-Fragmente kloniert. Diese Allele besitzen
verschiedene Resistenzspezifitäten
und kontrollieren die Resistenz gegenüber Flachsroststämmen, die
die AL2- bzw. AL10-Avirulenzgene tragen.
-
Die
L2- und L10-Klone wurde einer Restriktionsendonucleaseanalyse unterzogen
und eine schematische Darstellung ist in 5 angegeben.
Das L2-EcoRI-Fragment ist etwa 400 bp länger als das entsprechende
L10-Fragment. Die DNA-Sequenzanalyse von beiden Enden der L2- und
L10-Fragmente ergab eine praktisch identische Sequenz (> 90%) und zeigt, dass
sich L2 von L10 um etwa 400 bp zusätzlicher DNA unterscheidet.
Ferner bestätigten
Sequenzanalyse und Restriktionsfragmentkartierung ausgehend von
internen Restriktionsstellen die zusätzliche DNA und sie zeigten,
dass die 5'-Hälften von
L2, L6 und L10 sehr ähnlich
(> 90% identisch)
sind und dass die Unterschiede zwischen den Allelen in der 3'-Hälfte
des Gens auftreten. Der Unterschied hinsichtlich der Genlänge liegt
in einer Region mit Codierung für
die Struktur eines leucinreichen Repeats mit 156 Aminosäuren, die
in L6 zwei Kopien (4) und nur eine Kopie in einer
cDNA von einem verwandten, jedoch kein Allel darstellenden Gen der
Bezeichnung FC4 aufweist.
-
Dem
Fachmann ist klar, dass die hier beschriebene Erfindung anderen
Variationen und Modifikationen als den hier speziell beschriebenen
zugänglich
ist.
-
LITERATURSTELLEN:
-
- 1. Ellis, J. G., Finnegan, E. J. und Lawrence,
G. J. (1992) Theor. Appl. Genet. 83: 46–54.
- 2. Lawrence, G. J., Finnegan, E. J. und Ellis, J. G. (1993)
The Plant J. 4: 659–669.
- 3. Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. (1989) Molecular
Cloning, A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, NY: Cold Spring
Harbor Laboratory Press.
- 4. Douillard und Hoffman Basic Facts about Hybridomas, in Compendium
of Immunology Band II, Hrsg. Schwartz, 1981.
- 5. Kohler und Milstein Nature 256: 495–499, 1975.
- 6. Kohler und Milstein European Journal of Immunology 6: 511–519, 1976.
- 7. Lawrence, G. J., Mayo, G. M. E, und Shepherd, K. W. (1981)
Phytopathology 71: 12–19.
- 8. Lawrence, G. J. (1988) Adv. Plant Pathol. 6: 313–331.
- 9. Baker, B., Coupland G., Fedoroff, N., Starlinger, P. und
Schell, J. (1987) EMBO J. 6: 1547–1554.
- 10. Taylor, B. H., Finnegan, E. J., Dennis, E. S. und Peacock,
W. J. (1989) Plant Mol. Biol. 13: 109–118.
- 11. Finnegan, E. J., Lawrence, G. J., Dennis, E. S. und Ellis,
J. G. (1993) Plant Mol. Biol. im Druck.
- 12. Ellis, J. G., Llewellyn, D. J., Walker, J. C., Dennis, E.
S. und Peacock, W. J. (1987) EMBO J. 6: 3203–3208.
- 13. Lawrence, G. J., Ellis, J. G., Finnegan, E. J., Dennis,
E. S. und Peacock, W. J. (1989) Tagging rust resistance genes in
flax. In Breeding Research: The Key to the Survival of the Earth
(Iyanma, S. und Takeda, G., Hrsg.). Tsukuba: The Organising Committee,
The 7th Int. Congr. of SABRAO, S. 535–538.
- 14. Traut (1994) Eur. J. Biochem. 222: 9.12.
- 15. Miklas et al. (1993) Theor Appl Genet 85: 745–749
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-