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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Peptid mit einem Bezug
zum Zellwachstum und dessen Verwendung. Konkreter dient die Erfindung
als Marker für
die Zellproliferation und dieser Marker ist eine spezifische Peptidsequenz,
welche ein Teil des zellulären
Enzyms Thymidinkinase ist. Dieses Peptid kann als Immunogen für die Antikörperproduktion
eingesetzt werden oder bei anderen Verfahren eingesetzt werden,
um Moleküle
zu erhalten, die mit dem Peptid reagieren. Die Antikörper oder
die reaktiven Moleküle
können
zur Bestimmung des Proliferationsgrades von Tumoren oder anderen
Geweben von Menschen und Tieren eingesetzt werden.
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HINTERGRUND
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Bei
klinischen Forschungen wurde der Anteil von DNA-synthetisierenden
Zellen (S-Phase-Zellen) in Tumoren als Maß für ihre Proliferationsrate verwendet.
Die DNA-synthetisierenden Zellen wurden früher mit Hilfe von radioaktiv
markiertem Thymidin (Autoradiographie) bestimmt. In jüngerer Zeit
wurde sogar die Inkorporation von Halogen-Analoga von Thymidin (BrdU)
und Antikörper
gegen diese und, in großem
Umfang, quantitative Durchflusszytometrie-DNA-Messungen eingesetzt.
Der Nachteil bei der Verwendung von isotopenmarkiertem Thymidin
und BrdU ist die Tatsache, dass nur lebende Zellen gemessen werden
können.
Deswegen wurden diese Verfahren nur bei ausgewählten Patienten und in einer
begrenzten Anzahl von Studien (1) angewandt. Durchflusszytometrie,
eine Technik, die mit fixierten nicht-lebenden Zellen arbeitet,
jedoch auch mit gelagertem Zellmaterial, hat eine hohe Kapazität, ist jedoch
nicht in der Lage, zwischen proliferierenden und nicht- proliferierenden
S-Phase-Zellen zu unterscheiden. Die Bestimmung von S-Phase-Zellen
ist noch komplizierter bei Tumoren, die sowohl normale als auch
maligne Zellen enthalten, welche sich in ihren DNA-Gehalt nicht
von gutartigen Zellen unterscheiden (2).
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Andere
Verfahren zur Bestimmung von Markern mit einem speziellen Bezug
zu proliferierenden Zellen sind bekannt, beispielsweise Ki-67 und
PCNA (3). Ki-67 ist ein monoklonaler Antikörper gegen eine Substanz im
Zellkern. Die exakte Natur von Ki-67 ist noch unbekannt. Ki-67 wird
in allen Stadien des Zellzyklus, außer in G0 und
frühem
G1, mit einem Maximum in G2 und
in der Mitose, exprimiert. Ein Antikörpertyp, der kommerziell erhältlich ist,
kann nur bei frischen Geweben eingesetzt werden, ein neuerer Typ
auch in Formalin-fixierten, in Paraffin eingebetteten Geweben.
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PCNA
ist ein Kernprotein (36 kD), identisch mit demjenigen der DNA-Polymerase-Untereinheit
Delta. Abhängig
von der Zellproliferationsrate wird PCNA in allen Stadien des Zellzyklus
exprimiert. PCNA ist nicht so sensitiv für verschiedene Fixierungstechniken
wie Ki-67 (3).
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Ein
Problem mit Ki-67 und PCNA besteht darin, dass diese Substanzen
in allen Stadien des Zellzyklus exprimiert werden und somit nur
bis zu einem gewissen Grad den Anteil von S-Phase-Zellen reflektieren.
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Thymidinkinasen
treten in zwei verschiedenen Formen auf, einer zytoplasmatischen
Form (TK1) (4) und einer mitochondrialen Form (TK2) (5) mit unterschiedlichem
genetischen Ursprung. TK1, welche in unterschiedliche Varianten
untergliedert werden kann (6), steht in engem Bezug zur Zellproliferation
und beginnt am Übergang
von G1/S synthetisiert zu werden (7). TK1
wird in Verbindung mit der Mitose abgebaut (8). Somit ist TK1 ein
spezifischer Marker für
S- und G2-Zellen.
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Es
gab mehrere Versuche, TK1-spezifische Antikörper mit dem intakten Protein
und verschiedenen rekombinanten Formen herzustellen. Jedoch wurden
aufgrund der Tatsache, dass die Primärstruktur von TK1 bei unterschiedlichen
Spezies hochkonserviert ist, nur über sehr wenige Antikörper berichtet
und die hergestellten Antikörper
zeigen eine umfangreiche Kreuzreaktion mit anderen Proteinen (8,
9).
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EP-A1
255 431 beschreibt eine fötale
Form von Thymidinkinase (TK-F), von der behauptet wird, dass sie
eine überlegene
enzymatische Aktivität
im Vergleich zur bisher bekannten TK-F besitzt. Ferner beschreibt die
Anmelderin ein Reinigungsverfahren und die Verwendung von TK-F zur
Herstellung von Antikörpern.
Von diesen Antikörpern
wird gesagt, dass sie eine überraschende
Wirkung bei Patienten mit hormonabhängigem Krebs aufweisen, insbesondere
Prostata- bzw. Brustkrebs. Der diagnostische Einsatz dieser Antikörper wird nur
erwähnt
und die Anmeldung macht keine weiteren Angaben in dieser Hinsicht.
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EP-A2
137 492 beschreibt ein Verfahren zur Frühdiagnose von malignen Tumoren
mit Antikörpern, welche
gegen verschiedene Blutformen von Nukleosid-Nukleotid-Phosphotransferasen
gerichtet sind. Hier wird nicht nur Thymidinkinase bestimmt, sondern
auch mehrere andere Phosphotransferasen, was bedeutet, dass das
Verfahren nicht spezifisch für
Thymidinkinase ist.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, den Anteil von proliferierenden S- und G2-Zellen
abzuschätzen
durch Bestimmung der zellulären
Konzentration der zytosolischen Thymidinkina se. Diese Bestimmung wird
ermöglicht
durch die Verwendung von Antikörpern
gegen einen definierten Teil von TK1, nämlich ein Peptid mit 15 Aminosäureresten.
Die Antikörper
gemäß der Erfindung
ergeben keinerlei Kreuzreaktivität
mit anderen Proteinen.
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Die
erfindungsgemäße Peptidsequenz
repräsentiert
eine einzigartige Struktur am C-terminalen Ende des Proteins, welche
höchstwahrscheinlich
Teil eines externen Schleifenbereichs des Proteins ist. Es ist auch bekannt,
dass C-terminale Sequenzen an dem Zellzyklus-spezifischen Abbau
von TK1 beteiligt sind (8). Deshalb ist diese Aminosäuresequenz
höchstwahrscheinlich
spezifisch immunogen und das entsprechende Epitop von TK1 wird nur
in intakter TK1 exponiert und liegt nur dort vor.
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Messungen
der TK1-Aktivität
im Serum von Patienten mit malignen Tumoren wurden umfangreich als Krankheitsmarker
eingesetzt (10). Jedoch sind die Bestimmungen der TK1-Aktivität durch
einen Assay mit radioaktivem Substrat relativ komplex. Deshalb besteht
ein Bedarf für
vereinfachte quantitative Assays für TK1, welche bei Zellextrakten,
Zellen, Geweben und Körperflüssigkeiten
eingesetzt werden könnten.
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Dieser
Bedarf wird erfindungsgemäß gestillt
durch Antikörper,
welche einzigartig sind und als spezifische Marker für proliferierende
Zellen dienen können,
da das Antigen nur in S- und G2-Zellen exprimiert
wird. Diese Antikörper
können
zur Bestimmung des Proliferationsgrades in irgendeinem Tumor verwendet
werden und die Antikörper
wurde sowohl mit frischem als auch mit gelagertem, in Paraffin eingebettetem
Zellmaterial verwendet. Die Antikörper können mit TK1 auch nach verschiedenen
Arten der Fixierung reagieren.
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Die
Erfindung wird nun detailliert unter Bezugnahme auf die 1–4 beschrieben
werden.
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1 zeigt
Western-Immunoblots mit Extrakten unter Verwendung von TK1-Antikörpern;
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2 zeigt
die Inhibierung der TK1-Aktivität
in Zellextrakten nach Immunpräzipitation
mit dem Peptid-Antikörper;
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3A zeigt Beispiele eines immungefärbten, Formalinfixierten
und in Paraffin eingebetteten Embryonalkarzinoms bzw. Prostatakarzinoms;
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3B zeigt ein immungefärbtes Teratokarzinom von einem
Patienten; intestinalartige Komponente bzw. osteale Komponente;
und
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4 zeigt
eine Immunfärbung
von HeLa-Zellen (ABC-AP).
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HERSTELLUNG UND CHARAKTERISIERUNG
DES POLYKLONALEN TR1-ANTISERUMS
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Zur
Herstellung eines polyklonalen Kaninchen-Antiserums mit Spezifität für TK1 wurden
Kaninchen immunisiert und Booster-Impfungen mit dem folgenden synthetischen
15-Aminosäuren-Peptid der Erfindung vom
C-terminalen Teil von TK1 unterworfen (11).
Acetyl-Lys-Pro-Gly-Glu-Ala-Val-Ala-Ala-Arg-Lys-Leu-Phe-Ala-Pro-Gln
Aminosäuren 210
bis 224 vom C-terminalen Teil der TK1-cDNA-Sequenz (Ref. 4).
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Es
wird angenommen, dass diese Sequenz von TK1 auf der Oberfläche des
TK1-Proteins lokalisiert ist, und sie zeigt keinerlei Sequenzhomologie
mit anderen bekannten Proteinen. Das Peptid wurde mit einem Trägerprotein
verknüpft,
um eine stärkere
Immunreaktivität
im Kaninchen hervorzurufen. Den Kaninchen wurden 100–200 μg des Peptids
ein bis drei Mal pro Woche injiziert und das Serum wurde dann nach
zwei bis vier Wochen gewonnen. Das Antiserum wurde mit 40%igem Ammoniumsulfat
präzipitiert.
Die Antikörper
wurden durch Entsalzen auf einer Sephadex G-25-Säule, gefolgt von Affinitätschromatographie
auf einer Peptid-Sephadex-Säule,
gereinigt und als Ergebnis konnten etwa 5 mg gereinigter Antikörper aus
etwa 50 ml Serum erhalten werden. Die Spezifität der Antikörper wurde mit gereinigter
TK1, Zellextrakt von humanen lymphatischen Tumorzellen, stimulierten
humanen Lymphozyten, Maus-Ascites-Tumorzellen und Mauslymphom-Tumorzellen
mittels ELISA- und Western-Immunoblot-Techniken getestet. Als negative
Kontrollen wurden humane lymphatische Tumorzellen verwendet, denen
Thymidinkinase 1 fehlte, humane periphere unstimulierte Lymphozyten
und gereinigtes Thymidinkinase 2-Peptid aus humaner Leber. Zur Identifizierung
von TK1 in Western-Immunoblots wurde ein humanes TK1-Peptid, erhalten
aus transfizierten E. coli, verwendet. Nach Reinigung der Antikörper wurde
keine Immunreaktivität
mit den negativen Kontrollen beobachtet (1). Darüber hinaus
wurde keine Immunreaktivität
gegenüber
Desoxycytidinkinase (dCK) gefunden, ein Enzym, das ähnlich wie
TK1 an der DNA-Synthese beteiligt ist. Die Immunreaktion der TK1-Antikörper wurde
darüber
hinaus im Zellextrakt durch Immunpräzipitation bestimmt. Nach der
Immunpräzipitation
wurde die Enzymaktivität sowohl
im Überstand
als auch in den Pellet-Fraktionen bestimmt (2). Die
Ergebnisse zeigen eine spezifische Bindung der Antikörper an
TK1, jedoch auch, dass die Bindung der TK1-Aktivität nicht
inhibierte. Die Antikörper
wurden auch für
eine Immunfärbung
von intakten fixierten CEM- und EAT-Zellen (Peroxidase, Fluoreszenz)
verwendet. Als negative Kontrollen wurden unstimulierte humane Lymphozyten
und TK-negative CEM-Zellen verwendet. Diese Zellen zeigten keine
Anfärbung
(1). Die Ergebnisse demonstrierten, dass das Zytoplasma,
jedoch nicht der Zellkern, immungefärbt wurde, was dafür spricht,
dass TK1 nur im Zytoplasma der Zelle produziert wird. Zusammenfassend,
die Peptid-Antikörper
reagieren spezifisch mit TK1 in Extrakten oder in Zellen und können deshalb
als Reagenzien zur Bestimmung der Zellproliferation verwendet werden.
Neben der Produktion polyklonaler Antikörper umfasst die vorliegende
Erfindung auch die Produktion monoklonaler Antikörper gegen dasselbe synthetische
15-Aminosäuren-Peptid
oder kann bei anderen bekannten molekulargenetischen Verfahren eingesetzt
werden, wie z. B. der Phagentechnik, um reaktive Moleküle mit spezifischer
Bindung an dasselbe Peptid zu erhalten.
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Nachdem
die Antikörper
spezifisch mit TK1 in einem Extrakt von proliferierenden Zellen
reagieren, können
sie zur Feststellung der TK1-Niveaus durch verschiedene Immuntechniken
in Geweben, Zellen und Körperflüssigkeiten
eingesetzt werden. Zur Verwendung in Immunoassays können die
erfindungsgemäßen Antikörper intakt
sein oder in Form von Fragmenten vorliegen, wie im Stand der Technik üblich.
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KORRELATION ZWISCHEN DER
ZELLULÄREN
KONZENTRATION VON TK1 IN ZELLEN, ZELLEXTRAKTEN UND DEREN ENZYMATISCHER
AKTIVITÄT
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Zur
Feststellung der Beziehung zwischen der zellulären Konzentration von TK1 in
Extrakten und deren Aktivität,
um somit in der Lage zu sein, die TK1-Antikörper zur Bestimmung des Proliferationsgrads
in Tumoren zu verwenden, wurde eine Reihe von Experimenten mit humanen
CEM-Zellen und HeLa-Zellen und Maus-EAT-Zellen durchgeführt, die
von verschiedenen Abschnit ten des Zellzyklus isoliert worden waren
(G1, S und G2/M).
Die TK-Aktivität
ist niedrig in G1, nimmt in der S-Phase
zu und bleibt in G2 hoch oder nimmt ab. Zellen
aus den verschiedenen Abschnitten des Zellzyklus wurden durch Elutriationszentrifugation
erhalten. Die zelluläre
Konzentration von TK1 in Extrakten wurde mittels Western-Immunoblots
und ELISA bestimmt, sowie mittels Immunfärbung dieser Zellen. Es wurde
eine enge Korrelation zwischen der TK-Aktivität und dem Ausmaß der Immunreaktivität in Extrakten
von allen drei Zelllinien gefunden. Die Immunfärbung der intakten Zellen korreliert
eng mit der TK1-Aktivität.
Derselbe Typ von Ergebnissen wurde mit aktivierten peripheren Blut-Lymphozyten
von HIV-positiven
und -negativen Individuen bei Verwendung derselben Antikörper erhalten
(12).
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Als
Schlussfolgerung, die erfindungsgemäßen TK1-Antikörper reagierten
mit S- und G2-Zellen und können somit
als Reagenzien zur Bestimmung der Zellproliferation eingesetzt werden.
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PROLIFERATIONSGRAD VON
TUMOREN, WIE DURCH TK1-ANTIKÖRPER
BESTIMMT
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Die
Einsetzbarkeit der TK1-Antikörper
wurde weiter bei verschiedenen Arten von Tumoren (Teratokarzinom,
Embryokarzinom, Adenokarzinom der Prostata) untersucht. Tumorzellen,
fixiert in Formalin und eingebettet in Paraffin nach normalen Verfahren,
wurden mit Peptid-Antikörpern
gefärbt
und mit Hilfe sekundärer
Antikörper
mit ABC-HRP, ABC-AP oder Avidinmarkiertem Texasrot sichtbar gemacht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Tumorzellen positiv waren, während das
umgebende Gewebe aus normalen Zellen negativ war (3–4). Ähnliche
Ergebnisse wurden auch in Proben von humaner Leukämie erhalten.
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Studien
mit humanen Tumorzellen (HeLa-Zellen) zeigen eine Anfärbung des
Zytoplasmas, jedoch nicht des Zellkerns (5).
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Zur
Bestimmung des Verhältnisses
zwischen dem Anteil positiver Zellen und dem Anteil von S + G2-Zellen wurden die Immunreaktivität und die
Position im Zellzyklus in individuellen Zellen mit Hilfe von Einzelzell-Bildgebung
und Durchflusszytometrie bei vier verschiedenen Zelltypen bestimmt
(Tabelle 1). Eine enge Korrelation zwischen dem Anteil positiver
Zellen und Zellen in S + G2 wurde gefunden,
wie in der Tabelle gezeigt.
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Zur
weiteren Untersuchung der Korrelation zwischen TK1-positiven Zellen
und dem Anteil von S + G2-Zellen wurden
humane Tumorzellen (CEM, HeLa) von verschiedenen Abschnitten des
Zellzyklus durch Elutriation isoliert. Fraktionen von Zellen mit
einem unterschiedlichen Prozentsatz an S + G2-Zellen
wurden erhalten. Es wurde eine enge Korrelation (0,91) zwischen
TK1-positiven Zellen
und dem Anteil an S + G2 gefunden.
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Die
Immunreaktion des TK1-Antiserums mit normalen proliferierenden Zellen
und die unspezifische Bindung der Antikörper an nicht-proliferierende
differenzierte Zellen wurde in verschiedenen Mausgeweben untersucht
(Tabelle 2). Solche Unter suchungen sind von Bedeutung, um festzustellen,
ob das Antiserum für klinische
Studien brauchbar ist.
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Die
Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass nur proliferierende Zellen,
wie z. B. sekundäre
Spermatozyten und Drüsenzellen,
TK1-positiv sind, während
differenzierte Zellen negativ sind.
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PROLIFERATION STIMULIERTER
LYMPHOZYTEN VON HIV-INFIZIERTEN PATIENTEN, WIE MITTELS TK1-ANTIKÖRPER BESTIMMT
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Azidothymidin
(AZT) ist ein Arzneiwirkstoff, der zur Behandlung von HIV-infizierten
Patienten verwendet wird. AZT blockiert das Enzym Reverse Transkriptase
des HIV-Virus. AZT wird in infizierten Zellen durch TK1 zu AZT-Monophosphat
aktiviert. In einer Studie mit 49 HIV-infizierten Patienten wurde
die TK1-Aktivität
in Mitogen-stimulierten Lymphozyten von diesen Patienten bestimmt
(12). Als Kontrollen wurden Lymphozyten von 20 gesunden Freiwilligen
verwendet. Die Kenntnis über
die TK-Aktivität
in solchen Patienten ist wichtig, um das Ergebnis einer chemotherapeutischen
Behandlung zu beurteilen. Um auszuschließen, dass die Variationen der
TK-Aktivität auf methodische
Probleme zurückzuführen waren,
wurde die zelluläre
Konzentration von TK1 in Extrakten durch Western-Immunoblots unter
Verwendung des polyklonalen TK1-Antikörpers gemäß der Erfindung
bestimmt. Eine enge Korrelation zwischen der TK1-Aktivität und der
zellulären
Konzentration von TK1 wurde erhalten (12). Somit reflektierte in
diesem Zellsystem die zelluläre
Konzentration von TK1 in einem hohen Ausmaß die Proliferation dieser
Zellen.
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ANALYTISCHE VERWENDUNG
VON TR1-ANTIKÖRPERN
GEMÄSS
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft auch Antikörper
in Kits, um 1-Stellen- oder
2-Stellen-Immunoassays durchzuführen.
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Kits
für 2-Stellen-Immunoassays
umfassen neben dem oben beschriebenen TK1-Antikörper vorzugsweise auch einen
Antikörper
mit einer anderen Spezifität.
Beispielsweise ist der andere Antikörper einer, der gegen das gesamte
TK1-Protein oder Teile davon gebildet wurde.
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