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Die
vorliegende Erfindung betrifft Derivate phosphorylierter Kohlenwasserstoffe
und pharmazeutische Zusammensetzungen, die mindestens eine dieser
Verbindungen als pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff umfassen.
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Einige
phosphorylierte Kohlenwasserstoffe liegen in Säugetieren vor und es wird vermutet,
dass die spezifische biologische Eigenschaften haben. Lysosomen
enthalten eine große
Menge degradierender Enzyme, die beim Eindringen von Zellen, wie
beispielsweise Leukocyten in Entzündungsbereiche eine Rolle spielen.
Diese Enzyme erfahren eine Glycosylierung und Phosphorylierung,
die zu Resten führt,
die Mannose-Monophosphate enthalten. So ist gezeigt worden, dass
die Verabreichung von Mannose-6-Phosphat an Tiere, die an einer
Adjuvans-Arthritis leiden, das Auftreten von Entzündungen
reduziert (PCT-Patentanmeldungsveröffentlichung WO 90/01938) in
gewissem Maße.
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Außerdem ist
gezeigt worden, dass Mannose-6-Phosphat die Wundheilung fördern kann,
wenn es an Tiere verabreicht wird (PCT-Patentanmeldungsveröffentlichung
WO 93/18777).
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Andere
monophosphorylierte Kohlenwasserstoffe treten ebenfalls in lebenden
Organismen auf. Ein Beispiel ist die Bildung von Glucose-1-Phosphat
und Glucose-6-Phosphat nach der Spaltung von Glycogen, was eine
energiereiche Struktur erzeugt.
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EP-A-0
456 948 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von polyphosphorylierten
Derivaten der Galactopyranoside mit möglicher Insulin-artiger Wirkung.
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Chung
et al., Korean J. Med. Chem. 1992, 131-138 beschreibt die Synthese
von D-Mannose-1,4,6-triphosphat als Analogon von L-myo-Inositol-1,4,5-triphosphat.
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Mueller
et al., Helv. Chim. Acta 1990, 1410-1468 beschreibt die Aldomerisierung
von Glycolaldehydphosphat in rac-Hexose-2,4,6-triphosphate und rac-Pentose-2,4-diphosphate.
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Die
Verwendung phosphorylierter Kohlenwasserstoffe für die Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzung war aus vielen Gründen sehr beschränkt. Monophosphorylierte
Kohlenwasserstoffe weisen eine geringe Leistung auf, wenn sie in
Tiermodellen angewendet werden, was zur Notwendigkeit führt ziemlich
große
Mengen zu verabreichen, was in einer Situation eines Patien ten nicht
günstig
wäre. Außerdem weisen
hohe Dosierungen das Risiko von Nebenwirkungen und ein Fehlen der
Selektivität
bei der therapeutischen Wirkung auf. Diese Art an Verbindung hat
aufgrund der schnellen enzymatischen Degradierung, beispielsweise
durch alkalische Phosphatasen, auch eine sehr kurze Halbwertszeit.
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Erfindungsgemäß ist es
ganz unerwartet möglich
geworden, neue Derivate phosphorylierter Kohlenwasserstoffe in im
wesentlichen reiner Form herzustellen.
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Die
Erfindung betrifft Verbindungen der Formel (I)
sind,
wobei R
7 und R
8 unabhängig
- (1) Wasserstoff
- (2) ein Kation, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Natrium, Kalium oder Calcium, oder
- (3) Niederalkyl, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und Pentyl,
sind,
wobei R21, R32,
R41, R61 und R62 Wasserstoff sind, wobei eines von R11
und R12 Wasserstoff ist und das andere - (1)
-OR9 oder
- (2) -NR13R14 ist,
und wobei R63
- (1) -OR9 oder
- (2) -OC(O)-R10 oder
- (3) -NR13R14 ist,
wobei R9
- (a) gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen
- (b) Cycloalkyl mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen
- (c) Alkenyl mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen
- (d) Cycloalkenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen
- (e) Aryl mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen
- (f) Aralkyl
- (g) Alkaryl
- (h) Aralkenyl
- (i) Alkenylaryl
- (j) eine heterocyclische Gruppe, ausgewählt aus Pyridyl, Pyrrolyl,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Indolyl, Imidazolyl, Furyl, Dioxolanyl,
Oxiranyl, Thiiranyl, Thiopyranyl, Oxazolyl und Thiazolyl
- (k) ein Glykosylrest, der von Erythrose, Ribose, Arabinose,
Allose, Altrose, Glucose, Mannose, Threose, Xylose, Lyxose, Gulose,
Idose, Galactose, Talose, Fructose, Maltose, Lactose, Cellobiose,
Sucrose oder nichthydrolysierter oder teilweise hydrolysierter Cellulose,
Amylose oder Amylopectin stammt
- (l) ein Glycopeptid, das von einem oder mehreren Zuckerresten
abstammt, die an Serin-, Threonin- oder Asparagin-Seitenketten des
Peptids angehängt
sind, wobei das Peptid durch verschiedene Kombinationen aus Aminosäuren bis
zu einem Molekulargewicht von 10.000 gebildet ist,
- (m) ein Glycoprotein, das von einem oder mehreren Zuckerresten
abstammt, die an Serin-, Threonin- oder Asparagin-Seitenketten eines
Proteins angehängt
sind,
- (n) ein Glycolipid, das von einem oder mehreren Zuckerresten
abstammt, die an ein Lipid angehängt
sind,
- (o) Carboxy
- (p) Alkylsilyl oder Arylsilyl
- (q) Wasserstoff
ist, wobei die oben genannten Gruppen
(a) bis (n) gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxo, Alkoxy, Aryloxy, Halogen, Cyano,
Isocyanato, Carboxy, Methoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl,
Benzyloxycarbonyl, Methoxybenzyloxycarbonyl, Diphenylmethoxycarbonyl,
2-Bromethoxycarbonyl, 2-Iodethoxycarbonyl, Trimethylsilyloxycarbonyl,
Dimethyl-tert-butylsilyloxycarbonyl, Amino und Acylamino substituiert
sind, wobei der Acylrest von einer organischen Carbonsäure mit
bis zu 18 Kohlenstoffatomen, Formyl, Benzylamino, Diphenylmethylamino,
Tritylamino, Trimethylsilylamino, Dimethyl-tert-butylsilylamino,
N-Methylsulfonamid, N-Butylsulfonamid, Mercapto, Alkylthio, Arylthio,
Nitro oder Azido stammt, worin R10 - (a) gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis
24 Kohlenstoffatomen
- (b) Cycloalkyl mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen
- (c) Alkenyl mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen
- (d) Cycloalkenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen
- (e) Aryl mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen
- (f) Aralkyl
- (g) Alkaryl
- (h) Aralkenyl
- (i) Alkenylaryl
- (j) eine heterocyclische Gruppe, ausgewählt aus Pyridyl, Pyrrolyl,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Indolyl, Imidazolyl, Furyl, Dioxolanyl,
Oxiranyl, Thiiranyl, Thiopyranyl, Oxazolyl und Thiazolyl,
- (k) Carboxy, Methoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl,
Benzyloxycarbonyl, Methoxybenzyloxycarbonyl, Diphenylmethoxycarbonyl,
2-Bromethoxycarbonyl, 2-Iodethoxycarbonyl, Trimethylsilyloxycarbonyl
oder Dimethyl-tert-butylsilyloxycarbonyl
- (l) Amino, Acylamino, worin der Acylrest von einer organischen
Carbonsäure
mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen stammt, Benzylamino, Diphenylmethylamino,
Tritylamino, Trimethylsilylamino, Dimethyl-tert-butylsilylamino,
N-Methylsulfonamid oder N-Butylsulfonamid
- (m) Wasserstoff
ist, wobei die oben genannten Gruppen
(a) bis (i) gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxo, Alkoxy, Aryloxy, Halogen, Cyano,
Isocyanato, Carboxy, Methoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl,
Benzyloxycarbonyl, Methoxybenzyloxycarbonyl, Diphenylmethoxycarbonyl,
2-Bromethoxycarbonyl, 2-Iodethoxycarbonyl, Trimethylsilyloxycarbonyl,
Dimethyl-tert-butylsilyloxycarbonyl, Amino, Acylamino, worin der
Acylrest von einer organischen Carbonsäure mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen,
Formyl, Benzylamino, Diphenylmethylamino, Tritylamino, Trimethylsilylamino,
Dimethyl-tert-butylsilylamino, N-Methylsulfonamid, N-Butylsulfonamid,
Mercapto, Alkylthio, Arylthio, Nitro oder Azido stammt, und in der
R13 und R14 unabhängig - (1) Wasserstoff
- (2) Hydroxy
- (3) Niederacyl, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl,
Valeryl und Pivaloyl, oder
- (4) Niederalkyl, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl
und Hexyl, sind.
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Die
Reste R9 und R10 oben
können
ein Alkyl mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen sein, z.B., ein Niederalkyl, wie
beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Tributyl,
sec-Butyl oder tert-Butyl, auch n-Pentyl, neo-Pentyl, n-Hexyl oder n-Heptyl oder ein
höheres
Alkyl, wie beispielsweise ein geradkettiges oder verzweigtes Octyl,
Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Hexydecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Docosyl und
n-Tetracosyl;
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- ein Cycloalkyl mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen ist z.B. Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl
und Adamantyl;
- ein Alkylen mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen ist z.B. ein Niederalkenyl,
wie beispielsweise Vinyl, Allyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl und
Hexenyl und höheres
Alkenyl, wie beispielsweise Octadienyl, Octenyl, Docenyl, Dodecenyl,
Tetradecenyl, Hexadecenyl, Octadecenyl, octadecadienyl, Octadecatrienyl,
Nonadecenyl und Arachidonyl;
- ein Cycloalkenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen ist z.B. Cyclobutenyl,
Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cyclohexadienyl, Cycloheptenyl, Cyclooctenyl,
Cyclooctadienyl und Cyclooctatrienyl;
- ein Aryl mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen ist z.B. Phenyl, Biphenyl,
Terphenyl, Naphtyl, Anthracenyl, Phenantrenyl.
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Die
Reste R9 und R10 können auch
eine heterocyclische Gruppe sein, die mindestens ein Atom enthält, das
aus der Gruppe aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel ausgewählt wird,
und z.B. Pyridyl, Pyrrolyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Indolyl,
Imidazolyl, Furyl, Dioxalanyl, Oxiranyl, Thiiranyl, Thiopyranyl,
oxazolyl und Thiazolyl ist.
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R9 kann auch eine verethertes Hydroxyl sein,
beispielsweise in Kohlenstoffrest, der ein Glycosylrest ist. Der
Glycosylrest stammt z.B. von einem Monosaccharid, wie beispielsweise
Erythrose, Ribose, Arabinose, Allose, Altrose, Glucose, Mannose,
Threose, Xylose, Lyxose, Gulose, Idose, Galactose, Talose, Fructose
oder von einem Polysaccharid, wie beispielsweise Maltose, Lactose,
Cellobiose oder Sucrose oder nicht-hydrolysierter oder teilweise
hydrolysierter Cellulose, Amylose oder Amylopectin ab.
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Bevorzugt
stammt der Glycosylrest von Glucose, Fructose, Mannose oder Lactose.
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Der
Glycosylrest kann ebenfalls z.B. mit Carboxyl, Amino- oder Phosphonyl-Gruppen,
wie beispielsweise Glucosamin oder Galactosamin oder Glucosephosphat
oder Glucopyranosylphosphat oder Sialinsäure substituiert sein.
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R9 kann auch ein verethertes Hydroxyl mit
einem Kohlenstoffrest sein, welcher ein Glycopeptid ist. Dieser
Rest stammt z.B. von einem oder mehreren Zuckerresten, die primär an Serin-,
Threonin- oder Asparagin-Seitenketten des Peptids angehängt sind,
wobei das Peptid durch verschiedene Kombinationen von Aminosäuren bis
zu einem Molekulargewicht von 10.000 gebildet wird. Bevorzugte Reste
sind solche, die Glucosamin oder Galactosamin einschließen, das
an Di- und Tripeptide gebunden ist.
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R9 kann auch ein verethertes Hydroxyl mit
einem Kohlenstoffrest sein, der ein Glycoprotein ist. Dieser Rest
stammt z.B. von einem oder mehreren Zuckerresten, die primär an Serin-,
Threonin- oder Asparagin-Seitenketten der Proteine angehängt sind,
insbesondere alkalische Phosphatase, Acetylcholinesterase, 5-Nucleotidase.
Thy-1, Th B und Heparansulphatproteoglycan. Bevorzugte Reste sind
solche, die Glucosamin und Galactosamin einschließen, das
an das Protein gebunden ist. Besonders bevorzugte Reste sind Lectine,
wie z.B. Concanavalin A, Weizenkeimagglutinin, Erdnußagglutinin
und Serumocoid und Orosomucoid.
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R9 kann auch ein verethertes Hydroxyl mit
einem Kohlenstoffrest, welcher ein Glycolipid ist. Dieser Rest stamm
z.B. von einem oder mehreren Zuckerresten, die an ein Lipid gebunden
sind.
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Bevorzugte
Reste sind solche, die Glucose oder Galactose einschließen. Weitere
bevorzugte Reste sind Cerebrosid und Gangliosid.
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R9 kann auch eine funktionelle Gruppe, wie
beispielsweise Carboxyl, Phosphonyl oder Sulfonyl sein.
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R9 kann auch ein Silyl oder substituiertes
Silyl, wie beispielsweise Alkylsilyl oder Arylsilyl sein.
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Die
oben erwähnten
Reste an R9 und R10 sind
substituiert oder nichtsubstituiert.
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Die
Substitution könnte
aus freien funktionalen Gruppen, wie beispielsweise Hydroxyl, Carbonyl,
Carboxyl, Mercapto oder Amino bestehen, oder diese Gruppen können in
geschützter
Form vorliegen.
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D.h.,
dass Carboxylgruppen für
gewöhnlich
in veresterter Form geschützt
sind und als Ester-bildende Gruppen insbesondere Niederalkylgruppen
enthalten, welche verzweigt sein können in der 1-Position oder
in der 1- oder 2-Position
geeignet substituiert sind. Bevorzugte Carboxylgruppen, die in veresterter
Form geschützt
sind, sind z.B. Methoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, tert-Alkoxycarbonyl,
wie beispielsweise tert-Butoxycarbonyl oder Arylmethoxycarbonyl
mit einem oder zwei Arylresten. Diese Arylreste bestehen bevorzugt
aus Phenylresten, die ggf. z.B. mit Niederalkyl, Niederalkoxy, Hydroxy,
Halogen und/oder Nitro, wie beispielsweise Benzyloxycarbonyl, Methoxybenzyloxycarbonyl,
Di-phenylmethoxycarbonyl, 2-Bromethoxycarbonyl oder 2-Jodethyoxycarbonyl
substituiert sind. Weitere bevorzugte geschützt Carboxylgruppen in veresterter
Form sind Silyloxycarbonylgruppen, insbesondere organische Silyloxycarbonylgruppen.
Bei diesen enthält
das Siliziumatom bevorzugt ein als Substituenten ein Niederalkyl,
insbesondere Methyl oder Alkoxy, insbesondere Methoxy und/oder Halogen,
z.B. Chlor. Geeignete Silyl-Schutzgruppen sind z.B. Trimethylsilyl
und Dimethyl-tert-butylsilyl.
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Eine
geschützte
Aminogruppe kann z.B. in Form einer Acylaminogruppe oder in Form
einer Arylalkylaminogruppe oder Azidogruppe oder sulfonierter Aminogruppe
vorhanden sein. In einer entsprechenden Acylaminogruppe ist das
Acyl z.B. der Acylrest eine organische Carbonsäure mit beispielsweise bis
zu 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere im Acylrest einer Alkancarbonsäure, welche
bevorzugt mit einem Halogen oder Aryl substituiert ist oder eines
Carbonsäuresemiesters.
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Solche
Acylgruppen sind z.B. niederes Alkanoyl, wie beispielsweise Formyl
oder Acetyl; Halo-niedrigeres Alkanoyl, wie beispielsweise 2-Chlor
und 2- Bromacetyl oder niederes Alkoxycarbonyl, das gerade oder verzweigt
ist an der 1-Position des Niederalkylrests oder geeignet an der
1- oder 2-Position substituiert ist, z.B. tert-Butylcarbonyl; Arylmethoxycarbonyl
mit einem oder zwei Arylresten, die nicht-substituiert sind oder
im Falle von Phenyl z.B. mit Niederalkyl, insbesondere tert-Niederalkyl,
niederem Alkoxy, Hydroxy, Halogen und/oder Nitro substituiert sind;
wie beispielsweise nichtsubstituiertes oder substituiertes Aryloxycarbonyl,
z.B. Benzyloxycarbonyl oder 4-Nitrobenzyloxycarbonyl oder Diphenylmethoxycarbonyl,
z.B. Benzhydroxycarbonyl oder Di-(4-methoxyphenyl)-methoxycarbonyl;
Aroylmethoxycarbonyl z.B. Phenacyloxycarbonyl, bei dem die Aroylgruppe
Benzoyl ist, welche nichtsubstituiert ist, oder beispielsweise mit
Halogen substituiert ist; Niederhaloalkoxycarbonyl, z.B. 2-Brom-
oder 2-Jodethoxycarbonyl; oder 2-(trissubstituiertes Silyl)-ethoxycarbonyl,
z.B. 2-Trimethylsilylethoxycarbonyl oder 2-Triphenylsilylethoxycarbonyl.
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Eine
Arylalkylaminogruppe ist eine mono-, die- oder insbesondere ein
Triarylalkylaminogruppe, bei der die Arylreste besonders nicht-substituiert
sind oder substituierte Phenylreste sind. Solche Gruppen sind z.B. Benzylamino,
Diphenylmethylamino oder Tritylamino.
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Aminogruppen
können
ebenfalls organische Silylgruppen, wie Beispielsweise Schutzgruppen
enthalten. Geeignete Silyl-Schutzgruppen sind insbesondere Triniederalkylsilyl,
wie beispielsweise Trimethylsilyl und Dimethyltert-butylsilyl.
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Bevorzugte
Amino-Schutzgruppen sind Acylreste von Carbonsäuresemiestern, insbesondere
tert-Butoxycarbonyl oder Aryloxycarbonyl, welches nicht-substituiert
ist oder z.B. mit Benzyloxycarbonyl oder 4-Nitrobenzyloxycarbonyl
oder Diphenylmethoxycarbonyl oder 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl substituiert
ist.
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Andere
geschützte
Aminogruppen sind sulfonierte Aminogruppen, wie beispielsweise Niederalkylsulfonamide,
insbesondere N-Methylsulfonamid und N-Butylsulfonamid.
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Hydroxy-
und Mercapto-Schutzgruppen sind z.B. Acylreste, wie beispielsweise
Niederalkanoyl, welches nicht-substituiert ist oder mit z.B. Halogen,
wie beispielsweise 2,2-Dichloracetyl oder insbesondere den Acylresten
oder Carbonsäuresemiestern,
die in Zusammenhang mit den Amino-Schutzgruppen und auch Etherrifizierungsgruppen
substituiert sind, wie beispielsweise tert-Butyl oder 2-Oxa- oder 2-Thia-aliphatischen Kohlenwasserstoffresten,
z.B. 1-Methoxyethyl,
1-Methylthiomethyl oder 2-Oxa- oder 2-Thiacycloaliphatischen Kohlenwasserstoffresten,
z.B. 2-Tetrahydrofuryl oder 2-Tetrahydropyranyl oder entsprechenden
Thia-Analoga und nicht-substituiertes oder substituiertes Benzyl
und Diphenylmethyl. Die Phenylreste können mit Halogen, Niederalkoxy
und/oder Nitro beispielsweise substituiert sein.
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Hydroxy-
und Mercaptogruppen können
ebenfalls in Form entsprechender. organischer Silyloxy- oder Silylthiogruppen
geschützt
sein. Geeignete Silyl-Schutzgruppen
sind insbesondere niedere Alkylsilyl, wie beispielsweise Trimethylsilyl
oder Dimethyl-tert-butylsilyl.
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Freie
funktionale Gruppen können
ebenfalls durch gewöhnliche
Schutzgruppen substituiert sein. D.h., dass z.B. Hydroxygruppen
mit einem Methylenrest substituiert sein können, der nicht-subsituiert
ist oder bevorzugt beispielsweise mit einem Niederalkyl, wie beispielsweise
Methy-1 oder Aryl, wie beispielsweise Phenyl oder Alkenyl, wie beispielsweise
Methylen, Isopropyliden, Propyliden oder Benzyliden substituiert
ist.
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Die
Substituierungen der Reste können
ebenfalls aus einem Halogen bestehen, insbesondere aus Fluor, Chlor
und Jod und außerdem
durch eine Cyanogruppe. Die Reste können ebenfalls mit Phosphor-haltigen
Resten substituiert sein, wie beispielsweise Phosphin, Phosphinyl
und Phosphonyl und mit Stickstoff-haltigen Resten, wie beispielsweise
Nitro oder Azido.
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R13 und R14 sind Wasserstoff,
Hydroxyl, Acyl oder substituiertes Acyl, Alkyl oder substituiertes
Alkyl, Aryl oder substituiertes Aryl. Die Substituierung an dem
substituierten Acyl, Alkyl oder Aryl am Rest R13 und R14 kann sein Hydroxy, Oxo, Alkoxy, Aryloxy,
Halo, Cyano, Isocyanat, Carboxy, verestertes Carboxy, Amino, substituiertes
Amino, Formyl, Acyl, Acyloxy, Acylamino, Sulfinyl, Sulfonyl, Phosphin,
Phosphinyl, Phosphonyl, Mercapto, Alkylthio, Arylthio, Arylthio,
Silyl, Silyloxy, Silylthio, Nitro oder Azido.
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In
der Erfindung sind R
21, R
31 und
R
42 wobei R
7 und
R
8 wie oben definiert sind.
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R
22, R
32, R
41, R
61 und R62 sind
Wasserstoff; R
11 und R
12 sind
verschieden und sind Wasserstoff -OR
9 oder
-NR
13R
14, wobei
R
9, R
13 und R
14 wie oben definiert sind und R
63 /OR
9 ist,
oder -NR
13R
14, wobei R
9, R
10, R
13 und R
14 wie oben definiert sind.
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Bevorzugt
sind R9 und R10
- (1) Alkyl oder substituiertes Alkyl, wie beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Hexyl oder
- (2) Aryl oder substituiertes Aryl, wie beispielsweise Phenyl
oder Biphenyl
und R13 und R14 sind
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- (1) Wasserstoff
- (2) Niederalkyl oder substituiertes Alkyl, wie beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Hexyl oder
- (3) Niederacyl oder substituiertes Acyl, wie beispielsweise
Acetyl oder hydroxyliertes Acetyl.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform dieser Art der Erfindung
sind R
21, R
31 und
R
42 wobei R
7 und
R
8 Wasserstoff oder ein Kation sind; R
22, R
32 R
41 R
61 und R
62 sind Wasserstoff; R
11 und
R
12 sind verschieden und sind Wasserstoff
oder -OR
9, wobei R
9 ein
Niederalkyl ist, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl
und R
63 ist
- (1) -OR9, wobei R9 Alkyl
oder substituiertes Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl, Silyl oder substituiertes Silyl ist oder
- (2) wobei R10 Alkyl
oder substituiertes Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl, Aryl oder substituiertes Aryl, wie beispielsweise
Phenyl ist.
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Die
verschiedenen erfindungsgemäßen Verbindungen
können
im wesentlichen reiner Form isoliert werden. D.h., dass die verschiedenen
Verbindungen eine große
Reinheit von 80 bis 100 %, wie beispielsweise 82 bis 100 % oder
85 bis 100 %, bevorzugt 90 bis 100 % haben können.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend als pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff einen oder mehrere
Verbindungen der Formel (I).
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann aus einer Verbindung der Formel
(I) allein oder zusammen mit einem Zusatzstoff, Arzneiexzipienten
oder Träger
bestehen.
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Es
ist geeignet, dass die Zusammensetzung in Einheitsdosierungsformen
vorliegt. Die Verabreichungsformen können parenteral, wie beispielsweise
subkutan, intramuskulär
oder intravenös
oder nicht parenteral, wie beispielsweise als Tabletten, Körnchen oder
Kapseln sein.
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Zur
Verabreichung an menschliche Patienten können geeignete Dosierungen
von Fachleuten routinegemäß bestimmt
werden, indem die in Tieren erhaltenen Ergebnissen übertragen
werden. Die bevorzugte Dosierung für Menschen fällt in einen
Bereich von 0,1 bis 25 mg pro Verbindung/Tag/kg Körpergewicht.
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Die
Zusammensetzung enthält
für gewöhnlich 0,01
bis 1,5 g, wie beispielsweise 0,05 bis 1,3 g oder bevorzugt 0,1
bis 1,0 g einer Verbindung der Formel (2).
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Die
Verbindung der Formel (I) kann der einzige pharmazeutisch wirksame
Inhaltsstoff der Zusammensetzung sein. Es können jedoch auch andere pharmazeutisch
wirksame Inhaltsstoffe darin enthalten sein. Die Menge der Verbindung
der Formel (I) sollte dann 6 bis 95 % oder 15 bis 80 %, wie beispielsweise
25 bis 60 Gew.% der aktiven Wirkstoffe ausmachen.
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Die
folgenden Ausführungsformenbeispiele
stellen die Erfindung dar, ohne sie jedoch darauf zu begrenzen.
Die Beispiele 1 bis 3 stellen die Bildung des Natriumsalzes von
1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-trimethylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphat
dar. Beispiel 4 zeigt die Stabilität des Natriumsalzes des 1-O-Methyl-6-0-butyl-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphat
gegenüber
einer Degradierung, verglichen mit 1,5-Anhydro-D-arabinito1,2,3,4-trisphosphat, während Beispiel
5 die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur intravenösen Verabreichung
darstellt.
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BEISPIEL 1
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Dimethyl-(1,1,2-trimethylolpropyl)chlorsilan
(11,2 ml) wurde zu einer Lösung
aus 10,0 g Methyl-α-D-mannopyranosid
in 51,5 ml Pyridin in einem Eisbad hinzugegeben. Sobald die Zugabe
beendet war, wurde das Eisbad entfernt, und die Reaktionsmischung
wurde für
16 Stunden bei Raumtemperatur belassen. Methanol wurde hinzugegeben
und das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfen entfernt. Der Rest wurde in Ethylacetat (2001)
gelöst,
mit einem Gemisch aus 10%iger Salzsäure und 10%igem wässrigem
Ammoniumsulfat (2 × 50
ml, 1:2) und gesättigtem
wässrigem
Natriumhydrogencarbonat (40 ml) gelöst. Das Trocknen mit Na2SO4 wurde von der
Entfernung der Lösungsmittel
und der Chromatographie auf einer SiO2-Säule mit
Ethylacetat als Elutionsmittel gefolgt, was 1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-trimethylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid.
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BEISPIEL 2
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1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-trimethylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid
(500 mg) wurden in Bis(benzyloxy)diisopropylaminophosphin für 4 Stunden
bei 60°C
erhitzt. TLC zeigte die Umwandlung des Triols in Triphosphat an,
welches mit m-Chlorperbenzoesäure
oxidiert wurde, um nach einer Säulenchromatographie
1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-tri-methylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid-2,3,4-tris(dibenzylphosphat) ergab.
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BEISPIEL 3
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1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-trimethylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid-2,3,4-tris(dibenzylphosphat)
(500 mg) wurden in Ethanol, enthaltend 4 Äquivalente Natriumacetat (10
ml) gelöst.
Palladium auf Aktivkohle (Pd/C, 100 mg) wurde hinzugegeben und das
Gemisch wurde unter Rühren
hydrogeniert. Nach 24 Stunden wurde das Lösungsmittel entfernt, um das
Natriumsalz des 1-O-Methyl-6-O-(dimethyl-(1,1,2-trimethylpropyl)silyl)-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphats
zu ergeben.
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BEISPIEL 4
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Die
Stabilität
gegenüber
Phosphatasedegradierung wurde unter Verwendung von alkalischer Phosphatase
aus der Darmschleimhaut des Rinds (Sigma) mit einer Konzentration
von 1 Einheit/ml in 0,1 M Tris-HCl-Puffer, umfassend 0,1 mM MgCl2 und 0,1 mM ZnCl2 bei
pH 7,0 untersucht. Zu 10 ml des Puffers wurden 5 mg 1,5-Anhydro-D-arabinitol-2,3,4-trisphosphat
(Verbindung 1) bis zu einer endgültigen
Konzentration von 5 mmol Phosphor/l hinzugegeben.
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Zu
einer weiteren Probe von 10 ml Puffer wurden eine äquimolare
Konzentration von 1-O-Methyl-6-O-butyl-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphat
(Verbindung 2) gegeben. Die Temperatur wurde auf 37°C erhöht, und
die Stabilität
der Verbindung wurde durch die Bestimmung des freien Phosphors in
Lösungen verfolgt.
Die Proben wurde jede Stunde über
6 Stunden analysiert, und die folgenden Ergebnisse wurden erhalten.
Die Verbindung 1 lag außerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs,
während
die Verbindung 2 innerhalb des Bereichs lag.
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FREIER
PHOSPHOR/GESAMTPHOSPHOR %
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Freisetzung von Phosphor aus der Verbindung
2 (1-O-Methyl-6-O-butyl-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphat)
sehr langsam ist. Das bedeutet, dass die Verbindung 2 sehr stabil
gegenüber
einer Degradierung ist. Es gibt eine eher schnelle Freisetzung von
Phosphor aus der Verbindung 1, was bedeutet, dass sie nicht stabil
gegenüber
einer Degradierung ist.
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BEISPIEL 5
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0,5
g des Natriumsalzes von 1-O-Methyl-6-O-butyl-α-D-mannopyranosid-2,3,4-trisphosphat
und 0,77 g Natriumchlorid wurden in 98,73 ml Wasser zur Injektion
gelöst,
um eine Lösung
zu bilden, die zur Injektion in eine Person oder ein Tier geeignet
ist.