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Die
Erfindung betrifft ein zellulares Funksystem mit einer Basisstationssteuerung
und an sie angeschlossenen Basisstationen. Die Erfindung betrifft ferner
eine Basisstation eines zellularen Funksystems, die Übertragungseinheiten
zum Übertragen von
Kommunikationssignalen an die Basisstationssteuerung und zum Empfangen
von Kommunikationssignalen von der Basisstationssteuerung auf einer
Kommunikationsstrecke aufweist, wobei die Übertragungseinheiten zum Liefern
einer Basisstations-spezifischen Identifikationsnachricht an die
Basisstationssteuerung eingerichtet sind, indem als Reaktion auf
die Basisstations-Initialisierung ein vorbestimmter Kommunikationskanal
verwendet wird.
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Der
Begriff „Initialisierung" bezieht sich in diesem
Zusammenhang auf einen Vorgang, der zum Beispiel durchgeführt wird,
wenn die Versorgungsenergie zum ersten Mal an die Basisstation angeschlossen
wird, woraufhin die Basisstation dafür programmierte Eingangsfunktionen
durchführt.
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Die
Erfindung betrifft ein Kommunikationsnetzwerk eines zellularen Funksystems,
wie etwa GSM (Groupe Spécial
Mobile) oder DCS (Digital Cellular System), und insbesondere die
Kommunikationsstrecke zwischen Basisstationen und der Basisstationssteuerung.
Die Technologie gemäß dem Stand
der Technik kennt zellulare Funksysteme, in denen allen an die gleiche
Kommunikationsstrecke, wie etwa eine 2 Mbit/s-PCM-Verbindung, angeschlossenen
Basisstationen (ein Ketten- oder
ein Ring-Netzwerk) ein dedizierter Basisstations spezifischer Kommunikationskanal
zugeordnet wird, d.h. ein PCM- (Pulscodemodulation) Zeitschlitz,
der von den Basisstationen verwendet wird, wenn diese zum ersten
Mal eine Verbindung zur Basisstationssteuerung herstellen. Dies
bedeutet, dass die Basisstationen, zum Beispiel in Verbindung mit
der auf die Installation folgenden Initialisierung, sofort von Beginn an
auf einem ihnen zugeordneten Basisstations-spezifischen O&M-Kanal („Operation & Maintenance": Betrieb und Wartung)
einen Kontakt zu der Basisstationssteuerung herstellen. Damit dies
möglich
ist, muss die Person, die die Basisstation installiert, die Basisstation
in der Installationsphase mit Daten bezüglich der Kanalkonfiguration
des Systems versorgen. In der Praxis erfolgt dies derart, dass der
Basisstationsinstallateur während
der Installation einen tragbaren Mikrocomputer oder ein speziell
für die
Initialisierung von Übertragungseinheiten
vorgesehenes Dienstendgerät
an die Basisstation anschließt, mit
Hilfe welchen Dienstendgeräts
er die Basisstation mit Übertragungsverzweigungstabellen
des Systems versorgt, die unter anderem angeben, welche PCM-Zeitschlitze
zur Verwendung durch die in Frage stehende Basisstation zugewiesen
sind, und welche PCM-Zeitschlitze die Basisstation in das Netzwerk weiterverbreiten
soll.
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Die
gravierendste Schwäche
der vorstehend erwähnten
Lösung
gemäß dem Stand
der Technik ist die Schwierigkeit bezüglich ihrer Anwendung. Damit der
Installateur in der Lage ist, die Basisstation mit richtigen Daten
zu versorgen, muss er eine erhebliche Menge an Informationen über die
Kanalzuweisung des Netzwerks haben. Zusätzlich ist es schwierig, alle
Fehler zu korrigieren, die beim Versorgungsprozess auftreten können, weil
dies einen weiteren Besuch des Installateurs am Basisstations-Standort erfordern
würde (Fehler
werden, falls überhaupt, erst danach
erfasst). Schlägt
die Konfigurierung einer Basisstation fehl, zum Beispiel in Verbindung
mit einer Neukonfiguration des Netzwerks während zum Beispiel einer Kanalneuzuweisung,
muss der Installateur den Basisstations-Standort besuchen, um die Basisstation
mit Hilfe des Dienstendgeräts
mit den neuen Daten zu versorgen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die vorstehend erwähnten Probleme
zu lösen
und ein zellulares Funksystem bereitzustellen, in dem das Konfigurieren
von Basisstationen erheblich einfacher ist als bei den Lösungen gemäß dem Stand
der Technik. Diese Aufgabe wird mit einem zellularen Funksystem gemäß der Erfindung
erreicht, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das System zumindest
zwei Basisstationen aufweist, die zum Übertragen einer Basisstations-spezifischen
Identifikationsnachricht an die Basisstationssteuerung durch Verwendung
des gleichen vorbestimmten Kommunikationskanals während ihrer
Initialisierung eingerichtet sind, und dass die Basisstationssteuerung
Einrichtungen zum Zuordnen eines vorbestimmten Basisstations-spezifischen
Kommunikationskanals an eine Basisstation aufweist, indem der vorbestimmte
Kommunikationskanal als Reaktion auf ein Empfangen der Identifikationsnachricht
verwendet wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Basisstation, die im System gemäß der Erfindung
eingesetzt werden kann. Die Basisstation gemäß der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Basisstation zum Empfangen einer Nachricht
von der Basisstationssteuerung auf dem vorbestimmten Kommunikationskanal
und zum Anpassen der Übertragungseinheiten
auf einen Kommunikationskanal eingerichtet ist, der mittels der
Nachricht (S1) zugeordnet ist.
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Die
Erfindung basiert auf der Idee, dass es, wenn ein gemeinsamer Kommunikationskanal
für die Basisstationen
im System reserviert wird und die Basisstationen zum Verwenden des
gemeinsamen Kanals eingerichtet sind, wenn sie die Basisstationssteuerung
zum ersten Mal kontaktieren, möglich
ist, das Konfigurieren der Übertragungseinheiten
der Basisstationen derart durchzuführen, dass die Basisstationssteuerung
den Basisstationen durch Verwendung des gemeinsamen Kanals Daten
bezüglich
der Netzwerkkonfiguration liefert, d.h. jeder Basisstation einen
dedizierten Kommunikationskanal zuordnet. Daher ist es unnötig, das
Konfigurieren der Übertragungseinheiten
der Basisstationen während
der Installation am Installationsstandort der Basisstation durchzuführen, sondern
es kann mittels einer Fernsteuerung vom Netzwerkverwaltungszentrum
aus durchgeführt
werden. Daher bestehen die auffälligsten
Vorteile des Systems und der Basisstation gemäß der Erfindung in den Tatsachen,
dass es erheblich schneller und leichter ist, das Konfigurieren
der Übertragungseinheiten
der Basisstationen während
der Installation durchzuführen;
dass das Konfigurieren der Basisstationen auf eine zentralisierte
Art und Weise durchgeführt
werden kann, wodurch die Fehlerwahrscheinlichkeit sinkt; dass das
Korrigieren von Fehlern, die während
des Konfigurierens oder Neukonfigurierens der Basisstation aufgetreten
sein können,
einen Besuch des Installateurs an der Basisstation nicht länger erfordert;
und dass die Kanalkonfiguration des Netzwerks nicht endgültig bestimmt
werden muss, wenn die Basisstation oder -stationen installiert werden,
weil ihre Übertragungseinheiten nachträglich konfiguriert
werden können.
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Die
bevorzugten Ausführungsbeispiele
des Systems und der Basisstation gemäß der Erfindung sind in den
zugehörigen
abhängigen
Patentansprüchen
2 bis 3 und 5 bis 7 offenbart. Im Folgenden wird die Erfindung mit
Hilfe eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung
unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen ausführlicher
beschrieben, bei denen zeigen:
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1 eine Blockschaltbilddarstellung
eines zellularen Funksystems gemäß der Erfindung,
und
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2 ein Detail des gemäß 1 gezeigten Systems.
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1 zeigt eine Blockschaltbilddarstellung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
eines zellularen Funksystems gemäß der Erfindung.
Das Blockschaltbild gemäß 1 zeigt einen Teil eines
GSM- (Groupe Spécial
Mobile) Kommunikationsnetzwerks.
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Die
Basisstationssteuerung BSC gemäß 1 kommuniziert mit der (in
der Figur nicht gezeigten) Mobildienstevermittlungsstelle des Netzwerks, um
Rufe zwischen der Mobildienstevermittlungsstelle und den Basisstationen
BTS weiterzuleiten. Basisstationen sind mit Hilfe von drei 2 Mbit/s-PCM-Zweigen 4 (Pulscodemodulation)
an die Basisstationssteuerung angeschlossen, wobei in Verbindung
mit der Netzwerkkonfiguration eine bestimmte Anzahl von Zeitschlitzen
in einer PCM-Verbindung für
jede Basisstation zugewiesen wird. Die Daten bezüglich der Kanalkonfiguration
des Netzwerks, d.h. die Übertragungsverzweigungstabellen
der Basisstationen, werden im Speicher 2 der Basisstationssteuerung gespeichert.
Für den
Betreiber ist es möglich,
die im Speicher 2 gespeicherten Daten mittels einer Fernsteuerung
von seinem Kontrollraum aus zu bearbeiten.
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Im
Fall gemäß 1 wurde ein gemeinsamer
Kanal bestehend aus einem oder mehreren Zeitschlitzen der PCM-Verbindung oder Teilen
dieser in jeder der drei PCM-Verbindungen 4 zugewiesen,
die von jeder an sie angeschlossenen Basisstation gemeinsam zu verwenden
sind. Daher kann der Kanal aus einem PCM-Zeitschlitz (64 kbit/s)
oder zum Beispiel 1/4 eines PCM-Zeitschlitzes (16 kbit/s)
oder wahlweise aus mehreren PCM-Zeitschlitzen (n × 64 kbit/s)
bestehen. Als den gemeinsamen Kanal der Basisstation ist es möglich, den
gleichen Kanal in allen drei Zweigen 4 zu verwenden, oder
es kann wahlweise abhängig
vom Anwendungsfall in jedem Zweig ein anderer Kanal verwendet werden.
Die Übertragungseinheiten
aller an einen bestimmten Zweig 4 angeschlossenen Basisstationen
BTS wurden in Zusammenhang mit dem Aufbau derart angepasst, dass
die Basisstationen in Verbindung mit der Initialisierung unter Verwendung
des gemeinsamen Kanals des Zweigs eine vorbestimmte Identifikationsnachricht
(siehe 2) an die Basisstationssteuerung übertragen.
Ist der gemeinsame Kanal aus dem einen oder anderen Grund belegt,
wartet die Basisstation für
eine Weile und wiederholt dann den Versuch, bis sie mit einem Übertragen
der Identifikationsnachricht erfolgreich ist.
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Jeder
PCM-Zweig 4 ist mittels eines Verteilkoppelfeldes 3 an
die Basisstation angeschlossen. Die Verteilkoppelfelder 3 sind
derart angepasst, dass sie die auf dem gemeinsamen Kanal des besagten Zweigs 4 übertragenen
Nachrichten überwachen. Wird
eine Identifikationsnachricht auf dem gemeinsamen Kanal des besagten
Zweigs 4 von einem beliebigen der Verteilkoppelfelder 3 erfasst,
leitet es die Nachricht an eine Übertragungssteuerung 1 der
Basisstationssteuerung weiter. Die Übertragungssteuerung 1 kann
für alle
PCM-Zweige 4 gemeinsam
sein, wie gemäß 1, oder wahlweise ist es
möglich,
der Basisstationssteuerung eine dedizierte Übertragungssteuerung für jeden
PCM-Zweig 4 einzurichten.
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Beim
Empfang einer Identifikationsnachricht von einer Basisstation BTS
sucht die Übertragungssteuerung 1 eine
im Speicher 2 gespeicherte Übertragungstabelle nach der
Basisstation ab und überträgt sie unter
Verwendung des gleichen gemeinsamen Übertragungskanals an die Basisstation,
auf dem die Basisstation BTS die Basisstationssteuerung BSC anfänglich kontaktiert
hat. Empfängt
die Basisstation BTS, die die Identifikationsnachricht übertragen
hat, die von der Basisstation übertragenen
Daten, bricht sie die Verbindung zur Basisstationssteuerung ab,
woraufhin sie ihre Übertragungseinheit
auf Grundlage der Daten anpasst, die sie empfangen hat, wobei sie
aufhört,
den gemeinsamen Kanal zu verwenden und dazu übergeht, den Basisstationsspezifischen
O&M-Kanal zu
verwenden, der ihr mit Hilfe der Übertragungsverzweigungstabelle zugeordnet
wurde. Die vorstehend erwähnten
Vorgänge
(Verwendung des gemeinsamen Kanals usw.) werden wiederholt, falls
die Basisstation zum Beispiel mittels einer Fernsteuerung vom Systemkontrollzentrum
aus erneut initialisiert wird.
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2 veranschaulicht ein Detail
des gemäß 1 gezeigten Systems. 2 veranschaulicht eine Signalisierung
zwischen einer Basisstation BTS und einer Basisstationssteuerung
BSC in Verbindung mit der Initialisierung der Basisstation BTS.
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In
Verbindung mit dem Aufbau der Basisstation oder wahlweise ihrer
Installation bestimmt der Installateur mit Hilfe eines DIP-Schalters 5 einen
Bezeichner für
die Basisstation. Die Übertragungseinheiten 7 der
Basisstation BTS sind zum Überprüfen der
Position des DIP-Schalters eingerichtet, d.h. zum Lesen des Basisstations-Bezeichners
von diesem in Verbindung mit ihrer Initialisierung. Daraufhin nehmen
die Übertragungseinheiten
der Basisstation BTS den Bezeichner in die Identifikationsnachricht
S1 auf, die an die Basisstationssteuerung zu senden ist. Die Nachricht
wird auf dem gemeinsamen Kanal CH1 übertragen, der in der PCM-Verbindung 4 zugewiesen
wurde, und auf den die Übertragungseinheiten während des
Aufbaus angepasst wurden.
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Nach
einem Übertragen
der Identifikationsnachricht S1 wechseln die Übertragungseinheiten in einen
Wartezustand, in dem sie den gemeinsamen Kanal CH1 überwachen,
um die von der Basisstation übertragene
Nachricht S2 zu erfassen. Nach Erfassen der Nachricht beginnen die Übertragungseinheiten
mit einem Empfangen dieser und einem Speichern der Daten, die in
der Nachricht enthalten sind, in einen Speicher 6. Daher
ist es möglich,
die Übertragungsverzweigungstabelle
der in Frage stehenden Basisstation im Speicher 6 zu speichern,
wobei die Tabelle unter aanderem angibt, welche PCM-Zeitschlitze
zur Verwendung durch die in Frage stehende Basisstation BTS zugewiesen
sind, und welche PCM-Zeitschlitze (Kanäle) die Übertragungseinheiten der Basisstation
in das Netzwerk weiterverbreiten sollen.
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Sobald
die von der Basisstation übertragene Nachricht
S2 vollständig
empfangen ist, beendet die Basisstation BTS die Verwendung des gemeinsamen Kanals
CH1 durch Abbrechen der Verbindung zu der Basisstationssteuerung
und passt ihre Übertragungseinheiten
auf Grundlage der im Speicher 6 gespeicherten Daten an.
Daraufhin überträgt die Basisstation
durch Verwendung eines Basisstationsspezifischen O&M-Kanals CH5,
der ihr zugeordnet ist, eine neue Nachricht S3 an die Basisstationssteuerung
BSC.
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Es
ist zu beachten, dass die vorstehende Beschreibung und die mit ihr
in Zusammenhang stehenden Figuren nur zum Veranschaulichen der Erfindung
vorgesehen sind. Verschiedene Arten von Variationen und Modifikationen
der Erfindung werden für den
Fachmann offensichtlich, ohne den Schutzbereich und die Idee der
Erfindung, wie in den zugehörigen
Ansprüche
offenbart, zu verlassen.