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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich allgemein
auf die Verwendung von wiederverwertbarem und wiederaufschließbarem,
beschichteten Papier und von wiederverwertbarer und wiederaufschließbarer,
beschichteter Pappe als Rieseinschlagpapier, das Wasserbeständigkeit,
Fettbeständigkeit
und Feuchtigkeitsdampf-Sperrschicht-Eigenschaften hat. Das Rieseinschlagpapier
umfasst ein Substrat, das auf wenigstens einer Fläche mit einer
Grundschicht und wenigstens einer zusätzlichen Schicht über der
Grundschicht beschichtet ist, die beide als wachsfreie, polymere
Dispersionen auf wässriger
Basis aufgetragen werden. Die Dispersionsbeschichtungen auf wässriger
Basis werden leichter wieder aufgeschlossen und wiederverwertet
als konventionelle Polyethylen- oder Wachsbeschichtungen.
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Hintergrund der Erfindung
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Polyethylenfolien und Wachsbeschichtungen,
die im Allgemeinen auf Papier laminiert oder aufgetragen werden,
werden in großem
Maße bei
Verpackungsanwendungen verwendet, um Produkte vor Feuchtigkeit zu
schützen
und um Wasserbeständigkeit
oder Fettbeständigkeit
bereitzustellen. Die Wiederverwertung von Verpackungen, die Polyethylenfolien
und Wachsbeschichtungen enthalten, ist jedoch begrenzt und kostspielig,
da für
das Wiederaufschließen
spezielle Gerätschaften
notwendig sind, und verschiedene Verfahrensschritte erforderlich
sind, bevor eine solche Aufschlämmung
in einen Recyclingstrom zusammen mit Büroabfallpapier eintreten kann.
Zusätzlich
dazu werden Polyethylenfolien und einige Wachsbeschichtungen nicht
abgebaut, wenn die Verpackung kompostiert wird. Diese Probleme werden
bei speziellen Verpackungsanwendungsbereichen angetrof fen, z. B.
wenn solche Beschichtungen zur Herstellung von Rieseinschlagpapier
verwendet werden.
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Herkömmliche Rieseinschlagpapiere
sind typischerweise ein mehrschichtiges Produkt, das eine mittlere
Polyethylenschicht zwischen zwei Papierschichten aufweist. Polyethylen
wird bei Rieseinschlagpapieren verwendet, um eine wirksame Sperrschicht
gegenüber
Wasserdampf (Feuchtigkeit) bereitzustellen, der eine Kräuselung
des Papiers bewirken kann, was Zuführungsfehler und Blockierungen
in Kopiermaschinen oder Druckpressen ergibt. Diese mehrschichtigen
Kunststofffolien-Rieseinschlagpapiere können nicht leicht wiederverwertet
werden. Mülldeponien
und Müllverbrennungsanlagen
sind die üblichen
Wege, um Polyethylen-Verpackungsmaterialien zu entsorgen. Alternativ
dazu sind andere Beschichtungen und Beschichtungssysteme bekannt,
die kein Polyethylen enthalten, aber den Feuchtigkeitsbeständigkeitsgrad
bereitstellen, der für
Rieseinschlagpapier notwendig ist. Z. B. offenbart U5-A-4,117,199
an Gotoh et al. ein wiederaufschließbares beschichtetes Papier,
das einen synthetischen Kautschuklatex und eine Wachsemulsion enthält. Beschichtungen wie
Vapo-Stop, hergestellt von Cham-Tenero Paper Mills, Inc., Cham,
Schweiz schließt
ein Styrol-Butadien-Polymer, Wachs und Acrylpolymer-Komponenten
ein, die beschichteten Substraten eine Feuchtigkeitsbeständigkeit
verleihen. Diese Systeme enthalten jedoch eine hohe Wachsbeschickung,
wodurch die Formulierung für
ein Recycling als Büroabfall
und ein Wiederaufschließen
zur Herstellung von weißem
Papier unannehmbar wird.
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Somit wäre es erwünscht, eine Alternative für konventionelle
Polyethylenfolien und Beschichtungen, die Wachs enthalten, zu finden,
welche vergleichbare Feuchtigkeitssperrschicht-Eigenschaften hat,
aber auch den zusätzlichen
Vorteil der Wiederverwertbarkeit und der Wiederaufschließbarkeit
aufweist.
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EP-A-0375924 offenbart wiederverwertbare
Papiere, die wenigstens zwei übereinander
angeordnete Schichten aufweisen, die sich von wässrigen Dispersionen von Polyvinylidenchlorid,
Polyvinylacetat usw. ableiten, welche das beschichtete Papier gegenüber Wasserdampf
widerstandsfähig
machen.
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US-A-2,392,972 an Cheyney offenbart
die Oberflächenbehandlung
von Papier mit einer Beschichtung von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymeren,
um ein beschichtetes Papier herzustellen, das gegenüber der Durchlässigkeit
von Wasserdampf beständig
ist. Andere repräsentative
Patente, welche die Verwendung von Polyvinylidenchlorid als Mittel
beschreiben, um Papier Wasserdampfbeständigkeit zu verleihen, schließen die folgenden
ein: US-A-3,476,587 an Demol et al., das Zusammensetzungen offenbart,
umfassend zwei Vinylidenchlorid-Copolymere – von denen
das eine hart ist, das andere weich ist -, um ein Substrat wasserundurchlässig zu
machen, und US-A-3,423,232 an Reinhard et al., das die Beschichtung
von flachen Substraten mit wässrigen
Dispersionen offenbart, die 80–98%
Vinylidenchlorid-Polymere als Unterschicht und Oberschicht einschließen.
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US-A-3,306,766 an Hathaway et al.
offenbart ein harzbeschichtetes Verpackungsprodukt, vorzugsweise
eine Folie auf Papierbasis, deren freigelegte Oberfläche mit
einem Halogenethylen-Polymerharz wie Saran beschichtet ist und das
eine intermediäre
flexible Basisbeschichtung aus extrudiertem Ethylen-Niederalkylacrylat-Copolymerharz
aufweist. Die Halogenethylen-Polymerharze, z. B. Saran, sind gegenüber dem
Durchgang von Wasserdampf beständig
und schließen
wenigstens 60 Gew.-% Polyvinylidenchlorid-Harze ein.
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Aus dem oben erwähnten Stand der Technik ist
ersichtlich, dass Beschichtungen, die Vinylidenchlorid-Copolymere
einschließen,
um eine Feuchtigkeitssperrschicht bereitzustellen, bekannt sind,
jedoch wird gemäß dem Stand
der Technik kein Verfahren zum direkten Auftragen dieser Beschichtungen
auf ein poröses Substrat
bereitgestellt. Es wäre
wünschenswert,
einen Vorteil gegenüber
bekannten Anwendungen zu erreichen, indem man wachsfreie, wässrige Beschichtungen
bereitstellt, die direkt auf eine Substratoberfläche aufgetragen werden, um
Wasser- und Wasserdampfbeständigkeitseigenschaften
zu verleihen, die mit denen von herkömmlichen Polyethylen- oder
Wachsbeschichtungen vergleichbar sind, die aber leichter wiederaufgeschlossen
und wiederverwertet werden. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf die Bereitstellung solcher wiederverwertbaren und wiederaufschließbaren Beschichtungen,
um ein be schichtetes Papierprodukt herzustellen, das als Rieseinschlagpapier
verwendet werden kann. Die Beschichtungen auf wässriger Basis der Erfindung
stellen eine Alternative zu konventionellen Polyethylen-Beschichtungen
und Wachs-Beschichtungen und
einen Vorteil gegenüber
dem Stand der Technik bereit, da das beschichtete Papier ohne spezielle
Flotationsgerätschaften
leicht wiederaufgeschlossen werden kann, die notwendig sind, wenn
eine Polyethylenfolie wiederaufgeschlossen wird. Die Beschichtungen
auf wässriger
Basis dispergieren in Wasser, wodurch es ermöglicht wird, dass die Papierfasern
leicht für
eine Wiederverwendung zurückgewonnen
werden. Die erfindungsgemäßen Beschichtungen
werden im Gegensatz zu Wachs-Beschichtungen zusammen mit Büroabfallpapier
wiederaufgeschlossen und wiederverwertet, um ein weißes Papier
hoher Qualität
herzustellen.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht
darin, einen wiederverwertbaren und wiederaufschließbaren Papierrohstoff
zur Verwendung als Rieseinschlagpapier bereitzustellen, der Wasserbeständigkeit,
Fettbeständigkeit
und Feuchtigkeitssperrschicht-Eigenschaften aufweist und ohne Abhängigkeit
von speziellen Wiederaufschlussgerätschaften leicht wiederverwertet
wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Im Einzelnen bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf die Verwendung eines wiederverwertbaren und wiederaufschließbaren beschichteten
Papiers oder einer wiederverwertbaren und wiederaufschließbaren beschichteten
Pappe, die auf wenigstens einer Fläche mit einer Grundschicht
als Rieseinschlagpapier und wenigstens einer zusätzlichen Schicht über der
Grundschicht beschichtet sind, wobei die Grundschicht und die zusätzliche
Schicht beide wachsfrei sind und auf das Papier oder die Pappe als
Dispersionen auf wässriger Basis
aufgetragen sind, die im Wesentlichen aus einem einzigen Polymer
bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Acrylpolymeren,
Acryl-Copolymeren, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Ethylen-Vinylacetat,
Polyvinylchlorid, Styrol-Butadien-Copolymeren, Polyvinylidenchlorid und
dessen Copolymeren oder Stärke,
wobei die Grundschicht und die zusätzliche Schicht gegebenenfalls
Verdickungsmittel, Entschäumungs-
oder Antischaummittel, Vernetzungsmittel, Gleitmitteladditive, Formentrennmittel
und Antiblockiermittel einschließen können; und wobei die Grundschicht
und die zusätzliche
Schicht einen porenfreien kontinuierlichen Film auf dem Substrat
bilden, der wasserbeständig
ist und eine Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
im Bereich von 0,8 bis 7 g/645,2 cm2 (100
in2 pro 24 h) hat.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind aus den Unteransprüchen
ersichtlich.
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In der vorliegenden Erfindung werden
diese Ziele sowie andere, die ersichtlich sind, im Allgemeinen durch
das Beschichten wenigstens einer Fläche eines Substrats mit einer
Grundschicht und wenigstens einer zusätzlichen Schicht über der
Grundschicht erreicht, die beide als polymere Dispersionen auf wässriger
Basis aufgetragen werden. Alternative Ausführungsformen schließen das
Auftragen wenigstens einer weiteren zusätzlichen Schicht ein.
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Typischerweise umfassen die Beschichtungen
Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von größer als 20% und einer Viskosität im Bereich
von 20 bis 1000 mPa·s
(cP).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Grundschicht einen acrylmodifizierten Poly(ethylacrylat)-Latex,
und die zusätzliche
Schicht umfasst Polyvinylidenchlorid oder Copolymere desselben.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfassen die Grundschicht
und die zusätzliche
Schicht Polyvinylidenchlorid oder Copolymere desselben. Zusätzlich dazu
kann in jeder Ausführungsform
wenigstens eine weitere zusätzliche
Schicht der gleichen Materialien aufgetragen werden.
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Die Grundschicht kann zusätzlich dazu
Pigmente oder mineralische Füllstoffe
wie – aber
nicht darauf beschränkt – wässrige Dispersionen
von Ton, Calciumcarbonat oder Glimmer einschließen. Andere zusätzliche
Komponenten der Beschichtungen können
Verdickungsmittel, Entschäumungs-
oder Antischaummittel, Pigmente, Vernetzungsmittel, Gleitmitteladditive,
Formentrennmittel und Antiblockiermittel einschließen.
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In der Erfindung verwendeten Substrate
sind Materialien auf Cellulosebasis und schließen eine Vielfalt von beschichteten
und unbeschichtetem Papier- und Pappesorten ein, einschließlich gebleichter
oder nicht gebleichter Hartholz- oder Weichholz-Formen, unbehandelter
oder wiederverwerteter und tonbeschichteter oder nicht beschichteter
Formen von Papier und Pappe. Das Grundgewicht der Substrate liegt
im Bereich von 9,06 bis 67,95 kg/278,71 m2 (20
bis 150 lb pro 3000 sq. ft.), und die Dicke reicht von 0,102 bis
0,635 mm (0,004 bis 0,025 inch). Ein bevorzugtes Substrat ist Papier,
und es wird aus der Gruppe ausgewählt, die aus gebleichtem Papier,
tonbeschichtetem gebleichten Papier, nicht gebleichtem Papier oder
wiederverwertetem Papier besteht.
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Die Beschichtungen werden als wässrige Dispersionen
auf die Substratoberfläche
aufgetragen. Die Beschichtungen werden auf der Substratoberfläche getrocknet,
um einen porenfreien kontinuierlichen Film auf dem Substrat zu bilden,
der gegenüber
Wasser und Wasserdampf beständig
ist. Die Wasserdampfdurchlässigkeitsraten
der beschichteten Rohstoffe liegen im Bereich von 0,8 bis 7 g/100
sq. in./24 h ( 100 sq. in. = 645,2 cm2)
und vorzugsweise zwischen 1 und 3 g/100 sq. in./24 h. In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Grundschicht wird die Grundschicht entweder
teilweise getrocknet oder vollständig
getrocknet, bevor die zusätzliche
Schicht aufgetragen wird.
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Die einzelnen aufgetragenen Schichten
haben jeweils Trockenschichtgewichte im Bereich von 0,453 bis 3,624
kg/278,71 m2 (1 bis 8 lb/3000 sq. ft.).
Die gesamten Trockenschichtgewichte auf den Substraten liegen im
Bereich von 0,453 bis 7,248 kg/278,71 m2 (1
bis 16 lb/3000 sq. ft.).
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Der wiederverwertbare und wiederaufschließbare, beschichtete
Papierrohstoff der Erfindung wird zu einer Verpackung geformt, d.
h. ein Rieseinschlagpapier, das Wasserbeständigkeit, Feuchtigkeitsdampf-Sperrschicht-Eigenschaften
und Fettbeständigkeit
aufweist. Bei bevorzugten Anwendungen entspricht die Beschichtung
auf wässriger
Basis einer Feuchtigkeitsdampf-Sperrschicht, die in der inneren
Struktur der Verpackung lokalisiert ist, die verhindert, das eingeschlossene
Materialien wie Kopierpapier sich verziehen oder kräuseln.
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Die wachsfreien Beschichtungen der
Erfindung werden leichter wiederaufgeschlossen und wiederverwertet
als herkömmliche
Polyethylen- oder Wachs-Beschichtungen.
Vorteilhafterweise kann der beschichtete Papierrohstoff direkt zu
einem Recyclingstrom von Büropapierabfall
gegeben werden, und zwar unabhängig von
speziellen Gerätschaften,
um ein weißes
Papier hoher Qualität
zu erzeugen.
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Andere Zwecke, Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung der besten Art der Durchführung der Erfindung offenkundig,
wenn dieselbe unter Bezugnahme auf die Zeichnungen wie folgt betrachtet
wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die 1 ist
einer Erläuterung
eines wiederverwertbaren und wiederaufschließbaren, beschichteten Papierrohstoffs,
der gemäß der Erfindung
verwendet wird;
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die 2 ist
ein schematisches Diagramm des Herstellungsverfahrens;
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die 3 bis 8 sind diagrammartige Erläuterungen
von WVTR-Werten in Abhängigkeit
von der Zeit gemäß den Beispielen
1 bis 6, und
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die 9 bis 11 sind diagrammartige Erläuterungen
von WVTR-Werten in Abhängigkeit
von der Zeit eines Polymer/Wachs-beschichteten Substrats gemäß Beispiel
7, wobei 80%, 70% bzw. 60% der Wachskomponente von der Beschichtung
entfernt sind.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführunsgsform
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Wässrige
Sperrschichten und verwandte Herstellungsverfahren werden in WO-A-94/26513 offenbart.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Zusammensetzungen sind Modifikationen und Verbesserungen
dieser Formulierungen und stellen Zusammensetzungsbeschichtungen
bereit, die frei von jeglicher Wachskomponente sind und speziell
verwendet werden, um beschichtete Papierrohstoffe herzustellen,
die vergleichbare Sperrschicht-Eigenschaften haben wie konventionelle Polyethylen-
oder Wachs-Beschichtungen. Diese Beschichtungen werden leichter
wiederaufgeschlossen und wiederverwertet als herkömmliche
Beschichtungen und können
direkt zu einem Recyclingstrom von Büroabfallpapier gegeben werden,
ohne von speziellen Gerätschaften
abhängig
zu sein, um ein weißes
Papier hoher Qualität
herzustellen.
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2 ist
ein schematisches Diagramm des allgemeinen Herstellungsverfahrens.
Im ersten Schritt 18 wird eine Grundschicht auf wenigstens
eine Fläche
eines Substrats aufgetragen.
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Die Grundschicht dichtet im Wesentlichen
die poröse
Substratoberfläche
ab. Die Grundschicht wird im Allgemeinen unter Verwendung konventioneller
Beschichtungsgerätschaften,
wie Tiefdruck-, Flexodruck-, Luftmesser-, Rakel- oder Spiralschaber-Beschichtungsvorrichtungen
aufgetragen. In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Grundschicht wird die Grundschicht entweder
teilweise getrocknet oder vollständig
getrocknet, bevor die zusätzliche
Schicht aufgetragen wird, wobei man Umluftöfen verwendet. Die zusätzliche Schicht 22 wird über der
Grundschicht aufgetragen und getrocknet 24, um einen porenfreien
kontinuierlichen Film zu bilden, der dem beschichteten Papierrohstoff 26 Sperrschicht-Eigenschaften verleiht.
Die Ofentemperaturen und die Anlagengeschwindigkeiten werden durch
die Auswahl der Grundschicht- und zusätzlicher Beschichtungsformulierungen
(z. B. % Feststoffe), des Substrats (z. B. Grundgewicht, Absorptionsvermögen) und
die Eigenschaften der Gerätschaften
bestimmt. Ausreichende Trocknungsbedingungen, wie die Ofentemperatur,
die Anlagengeschwindigkeit usw. sind erforderlich, um ein Blockieren
der Walze und ein Blasenziehen und Rupfen der Beschichtung während des
Aufwickelns des beschichteten Substrats zu verhindern.
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Wie in der 1 gezeigt wird, umfassen die wiederverwertbaren
und wiederaufsehließbaren
Papierrohstoffe ein Substrat 12, auf das auf wenigstens
einer Fläche
eine Grundschicht 14 aufgetragen ist, und wenigstens eine
zusätzliche
Schicht 16, die über
der Grundschicht aufgetragen ist. Die Grundschicht und die zusätzliche
Schicht oder die zusätzlichen
Schichten sind polymere Emulsionen oder Dispersionen auf wässriger Basis.
Die Ausdrücke "Emulsionen" und "Dispersionen" werden oft in austauschbarer
Weise verwendet. In Hackh's
Chemical Dictionary, 4. Aufl., 1969 ist ein dispergiertes System
(oder ein Dispersion) als eine "offensichtlich
homogene Substanz definiert, die aus einer mikroskopisch heterogenen
Mischung von zwei oder mehr fein zerteilten Phasen (fest, flüssig oder
gasförmig)
besteht, z. B. flüssig
und flüssig,
fest und gasförmig usw." Eine Emulsion wird
als "eine Suspension
einer Flüssigkeit
in einer anderen Flüssigkeit" definiert und wird als
Typ einer Dispersion angesehen. Um in der Patentschrift Beschichtungen
zu beschreiben, wird hierin typischerweise der Ausdruck "Dispersion" verwendet. Bei Umgebungstemperaturen
sind die Beschichtungszusammensetzungen im Allgemeinen fest/flüssige Dispersionen,
jedoch können
die Zusammensetzungen auch Emulsionen oder Flüssig/Flüssig-Dispersionen sein.
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Die Grundschicht und die zusätzliche
Schicht oder die zusätzlichen
Schichten sind frei von jeglicher Wachs-Komponente. Die Grundschicht
dichtet im Wesentlichen die Substratoberfläche ab und reduziert von sich
aus das Eindringen der zusätzlichen
Schicht in das Substrat. Die Beschichtungen umfassen eine Dispersion
auf wässriger
Basis eines Polymers, das aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Acrylpolymeren, Acryl-Copolymeren,
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Ethylen-Vinylacetat, Polyvinylchlorid,
Styrol-Butadien-Copolymeren, Polyvinylidenchlorid und dessen Copolymeren
oder Stärke.
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Der Feststoffgehalt jeder Beschichtungsschicht
ist im Allgemeinen größer als
20% und vorzugsweise 40–55%,
um ausreichende Trockenzugabegehalte zu ergeben, die im Bereich
von 0,453 bis 3,624 kg/278,71 m2 (1 bis
8 lb/3 MSF) liegen, und um die Anforderungen an das Trocknen zu
reduzieren. Vorzugsweise liegt die Grundschicht im Bereich von 0,906
bis 1,585 kg (2,0 bis 3,5 lbs) und die zusätzliche Schicht zwischen 1,585
und 2,26 kg (3,5 bis 5,0 lbs) pro 278,71 m2 (3000
MSF) vor. Die gesamten Trockenbeschichtungsgewichte auf der Substratoberfläche liegen
im Bereich von 0,453 bis 7,248 kg/278,71 m2 (1
bis 16 lbs. pro 3000 sq. ft.). Die Viskosität der Beschichtung liegt vorzugsweise
im Bereich von 20 bis 1000 mPa·s
(cP). Die niedrigen Viskositäten
der Zusammensetzungen ergeben ein geringes Eindringen in die Substratoberfläche, das
aber ausreichend ist, um die Beschichtung an die Substratoberfläche zu kleben
oder zu binden.
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Typischerweise wird wenigstens eine
Grundschicht auf die Substratoberfläche aufgetragen, aber in alternativen
Ausführungsformen
kann wenigstens eine weitere Schicht des gleichen Materials aufgetragen
werden, bevor das Auftragen der zusätzlichen Schicht erfolgt. Eine
einzige Grundschicht auf der Substratoberfläche verleiht dem Substrat Feuchtigkeitssperrschicht-Eigenschaften,
das Vorliegen mehrerer Beschichtungsschichten erhöht jedoch
die Sperrschicht-Eigenschaften.
Die Wasserdampfdurchlässigkeitsraten
der beschichteten Rohstoffe liegen im Bereich von 0,8 bis 7 g/100
in2 pro 24 h und vorzugsweise zwischen 1
und 3 g/100 in2 pro 24 h (100 in2 = 645,2 cm2).
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Die Beschichtungen werden als wässrige Dispersionen
auf die Substratoberfläche
aufgetragen. Die Beschichtungen werden auf der Substratoberfläche getrocknet,
um einen porenfreien kontinuierlichen Film auf dem Substrat zu bilden,
der gegenüber
Wasser und Wasserdampf beständig
ist. In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Grundschicht wird die Grundschicht entweder
teilweise oder vollständig
getrocknet, bevor die zusätzliche
Schicht aufgetragen wird, um eine geeignete Haftung zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Grundschicht einen Acrylmodifizierten Poly(ethylacryat)-Latex,
und die zusätzliche
Schicht umfasst Polyvinylidenchlorid oder Copolymere desselben.
Während des
Verfahrens der Herstellung dieser Ausführungsform ist es entscheidend,
dass die Grundschicht teilweise getrocknet wird, falls dies nicht
der Fall ist, ergibt sich typischerweise eine unvollständige Haftung
der zusätzlichen
Beschichtungsschicht. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfassen sowohl die Grundschicht als auch die zusätzliche
Schicht Polyvinylidenchlorid oder Copolymere desselben. In dem Verfahren der
Herstellung dieser Ausführungsform
wird die Grundschicht vollständig
getrocknet, bevor die zusätzliche Schicht
aufgetragen wird, die aus dem gleichen Material besteht. Dies ergibt
mehrfache dünne
Beschichtungsschichten, die vorteilhafterweise die Sperrschicht-Eigenschaften
des beschichte ten Substrats erhöhen.
Zusätzlich
dazu kann in jeder Ausführungsform
wenigstens eine weitere zusätzliche
Schicht der gleichen Beschichtungsmaterialien aufgetragen werden.
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Die Materialien, aus denen die Beschichtungen
bestehen, sind im Allgemeinen unter verschiedenen Handelsnamen und
von verschiedenen Herstellern im Handel erhältlich. Repräsentative
Polymere oder Dispersionen, die verwendet werden können, schließen – ohne aber
auf dieselben beschränkt
zu sein – die
folgenden ein: Airflex® 100 HS, das eine Ethylen-Vinylacetat-Emulsion
auf wässriger
Basis ist, die von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown,
Pennsylvania 18195 erhältlich
ist; PRECOAT 44, das eine Acryl (Polyethylacrylat-Latex)-Emulsion auf
wässriger
Basis ist, die von Michelman, Inc., 9080 Shell Road, Cincinnatti, Ohio,
45236-1299 erhältlich
ist; SERFENE® 121,
das ein Polyvinylidenchlorid (PVDC)-Latex ist, der von Morton International
Specialty Chemicals Group, 333 West Wacker Drive, Chicago, Illinois,
60606-1292 erhältlich ist;
und GEONSM 650X18 LATEX, der ein Polyvinylidenchlorid
auf wässriger
Basis ist, das von B. F. Goodrich, 9911 Brecksville Road, Cleveland,
Ohio, 44141-3247 erhältlich
ist. Die physikalischen Merkmale und Eigenschaften dieser im Handel
erhältlichen
Materialien werden weiterhin in technischen Datenblättern beschrieben, auf
die hierin Bezug genommen wird.
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Die oben erwähnten Polymer-Dispersionen
können
mit anderen Materialien kombiniert werden, um der Grundschicht spezielle
Eigenschaften zu verleihen. Z. B. kann ein Pigment oder ein mineralischer
Füllstoff wie – ohne aber
darauf beschränkt
zu sein – wässrige Dispersionen
von Ton, Calciumcarbonat oder Glimmer in die Beschichtung eingefügt werden,
um ein verbessertes Nivellieren, eine verbesserte Glätte und
Abdichtung eines rauen oder porösen
Substrats zu ergeben.
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Andere zusätzliche Komponenten der Beschichtungen
können
Verdickungsmittel, Entschäumungs- oder
Antischaummittel, Vernetzungsmittel, Gleitmitteladditive, Formentrennmittel
und Antiblockiermittel einschließen.
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In der Erfindung verwendete Substrate
schließen
eine Vielfalt von beschichteten und unbeschichtetem Papier- und
Pappesorten ein, einschließlich
gebleichter oder nicht gebleichter Formen, Hartholz- oder Weichholz-Formen,
unbehandelter oder wiederverwerteter und tonbeschichteter oder nicht
beschichteter Formen von Papier und Pappe. Bei Rieseinschlagpapier-Anwendungen
stellt das Substrat vorzugsweise irgendeine Form von gebleichtem
weißen
Papier dar. Das Grundgewicht der Substrate liegt im Bereich von
9,06 bis 67,95 kg/278,71 m2 (20 bis 150
lbs pro 3000 sq. ft.), und die Dicken reichen von 0,102 bis 0,635
mm (0,004 bis 0,025 inch). Für
Rieseinschlagpapier-Anwendungen beträgt das Grundgewicht – wenn das
Substrat ein gebleichtes Papier ist – vorzugsweise 9,06 bis 40,77
kg/278,71 m2 (20 bis 90 lbs pro 3000 sq.
ft.), und für
ein tonbeschichtetes Papier-Substrat vorzugsweise 27,18 kg/278,71
m2 (60 lbs pro 3000 sq. ft.).
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Die Beschichtungen auf wässriger
Basis werden als wässrige
Dispersionen durch irgendein Beschichtungsverfahren, das für Beschichtungen
auf wässriger
Basis geeignet ist, auf das Substrat aufgetragen. Beispiele geeigneter
Beschichtungsverfahren schließen
konventionelle Verfahren ein, wie Luftmesser-Beschichten, Rakel-Beschichten,
Messwalzen-Beschichten, Tiefdruck-Beschichten, Stabrakel-Beschichten, Vorhangbeschichten
und Sprühen.
Im Allgemeinen ist eine gewisse Art von Trocknung bei erhöhter Temperatur
erforderlich, um die Beschichtungen auf wässriger Basis mit einer annehmbaren
Produktionsgeschwindigkeit zu trocknen. Ein teilweises Trocknen
erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 104,4°C bis 121,1°C (220–250°F) und ein
vollständiges
Trocknen bei 176,7°C
bis 198,9°C
(350–390°F). Geeignete
Trocknungsverfahren schließen – ohne aber
auf dieselben beschränkt
zu sein – Heißlufttrocknung,
Infrarottrocknung und Trocknung durch Kontakt mit einer erwärmten Trommel
ein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein kalandriertes, gebleichtes Papier mit einem Grundgewicht
von 22,65 kg/278,71 m2 (50 lb/3 MSF). Die
Grundschicht ist eine acrylische Latex-Emulsion mit einem Feststoffgehalt
von 44% und einer Viskosität
von 250 bis 450 mPa·s
(cP). Die Grund schicht wird unter Verwendung eines Spiralschaber-Auftrags
aufgetragen, was einen Trockenzugabegehalt von 0,453 bis 1,58 kg/278,71
m2 (1 bis 3,5 lb/3MSF) ergab. Die Grundschicht
wird teilweise getrocknet, indem man sie durch Heißluftöfen leitet,
die auf 121,1°C
(250°F)
eingestellt sind, bevor das Auftragen der zusätzlichen Schicht erfolgt. Die
zusätzliche
Schicht ist vorzugsweise ein Polyvinylidenchlorid-Copolymer-Latex.
Im Allgemeinen hat diese zusätzliche
Schicht eine Viskosität
von 40 bis 75 mPa·s
(cP). Die zusätzliche
Schicht wird mit einem Trockenzugabegehalt von 0,453 bis 3,624 kg/278,71
m2 (1 bis 8 lb/3MSF) unter Verwendung einer
Spiralschaber-Anordnung aufgetragen. Das beschichtete Substrat wird
wiederum durch Heißluftöfen geleitet,
die auf 176,7°C
(350°F)
eingestellt sind, um die Beschichtung zu härten. Zusätzliche Beschichtungsschichten
können hinzugefügt werden.
Die Gesamt-Trockenzugabegehalte für alle Beschichtungsschichten
reichen von 0,906 bis 7,25 kg/278,71 m2 (2,0
bis 16 lb/3 MSF).
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Die folgenden Beispiele 1 bis 6 stellen
die verschiedenen Beschichtungsformulierungen und Arbeitsweisen
dar, die zur Herstellung der beschichteten Papierrohstoffe der Erfindung
verwendet werden. Beispiel 7 erläutert
die Auswirkung auf die Sperrschicht-Eigenschaften nach dem Entfernen
von Teilen der Wachs-Komponente aus einer Acryl/Wachs-Emulsionsbeschichtung.
In den Beispielen sind die aufgeführten Beschichtungsgewichte
Trockenbeschichtungsgewichte, falls nichts Anderweitiges angegeben
wird. Diese Beispiele sind rein repräsentativ und schließen nicht
alle der möglichen
Ausführungsformen
der Erfindung ein.
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Die Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
und die Wasserbeständigkeit
(30 min Cobb-Test) der Beispiele wurden gemessen. Zusätzlich dazu
wurde im Beispiel 7 auch die Fettbeständigkeit (Kit-Grade) gemessen.
Diese funktionellen Eigenschaften wurden gemäß den folgenden Arbeitsweisen
bestimmt.
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Die Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
("WVTR") wurde unter Verwendung
der TAPPI-Methode T464 om-90 bestimmt, bei der festgelegt ist, dass
die "gravimetrische
Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
von Folienmaterialien bei hoher Temperatur und Feuchtigkeit" ein Mittel bereitstellt,
um unter standardisierten Bedingungen die Fähigkeit eines Materials zu
messen, einen Schutz gegenüber
unerwünschten Feuchtigkeitsänderungen
aufgrund der Transmission von Wasserdampf durch das Material zu
verleihen. Eine Durchlässigkeitsrate
von 3 g/100 in2 pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2) zeigt einen besseren Schutz für verpackte
Inhaltsstoffe gegenüber
einem Feuchtigkeitsverlust oder einer Feuchtigkeitszunahme an als
eine Durchlässigkeitsrate
von 10 g/100 in2 pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2).
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Der Cobb-Test, TAPPI-Methode T442
om-84, bestimmt, wie viel Wasser durch das Papier und die Pappe
in einer vorgegebenen Zeitspanne absorbiert wird. Im Allgemeinen
ist diese Messung für
geleimte Materialien brauchbar, um die Wasserbeständigkeitseigenschaften
der Beschichtungen auf wässriger
Basis zu bestimmen. Das Material ist umso wasserbeständiger,
je niedriger das Ergebnis ist. Ein Material mit einem Cobb von 3,45
g/100 in2 (100 in2 =
645,2 cm2) in 10 Minuten ist weniger wasserbeständig als
ein Material mit einem Cobb von 0,03 g/100 in2 (100
in2 = 645,2 cm2)
in 10 Minuten. Die Zeitspanne des Tests hängt von dem zu testenden Substrat
ab. Geleimte Materialien werden 120 Sekunden lang getestet, während eine
stark beschichtete, gewellte Probe während einer Zeitspanne von
16 Stunden getestet werden kann. Die beschichteten Substrate der
Erfindung wurden während
einer Zeitspanne von 30 Minuten getestet.
-
Die zum Messen der Fettbeständigkeit
verwendete Methode ist der Kit-Test, USEFUL METHOD 557. Dieser Test
misst die Fettbeständigkeit
von Papier- und Pappe-Materialien, die während der Nasspartie mit fluorchemischen
Schlichtemitteln behandelt werden. Dieser Test ist nicht bestimmt,
um die Fettbeständigkeit von
Endlosfolien zu messen, die erhaltenen Ergebnisse sind aber nützlich und
werden als Hinweis auf die allgemeine Fettbeständigkeit akzeptiert. Die Fettbeständigkeit
ist umso besser, je höher
der Wert des Kit-Tests ist.
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Beispiel 1
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Das Substrat ist ein gebleichtes,
weißes
Kraftpapier mit 22,65 kg/278,71 m2 (50 lb/3MSF).
Die Grundschicht umfasst einen Acryl-modifizierten Poly(ethylacrylat)- Latex (44% Feststoffe,
Viskosität
250 bis 450 mPa·s
(cP)), erhältlich
als PRECOAT-44 von Michelman, Inc., 9080 Shell Road, Cincinnatti,
Ohio, 45236-1299. Die
zusätzlichen
Schichten umfassen entweder PRECOAT-44 oder einen Polyvinylidenchlorid-Latex
(50% Feststoffe, Viskosität
40 bis 75 mPa·s
(cP)), erhältlich
als SERFENE® 121
von Morton International Specialty Chemicals Group, 333 West Wacker
Drive, Chicago, Illinois, 60606-1292.
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Die Grundschicht wird auf das Substrat
aufgetragen und ergibt Trockenzugabegehalte im Bereich von 0,906
bis 1,58 kg/278,71 m2 (2,0 bis 3,5 lbs/3MSF).
Eine zweite Schicht, umfassend PRECOAT-44, wurde auf ähnliche
Weise auf die Grundschichtlage aufgetragen und ergibt Trockenzugabegehalte
im Bereich von 0,906 bis 1,58 kg/278,71 m2 (2,0
bis 3,5 lbs/3MSF). Diese zweite Schicht wurde teilweise getrocknet,
indem man sie durch Heißluftöfen leitete,
die auf 104,4°C
bis 122,1°C
(220–250°F) eingestellt
waren, anschließend
erfolgte das Auftragen einer zusätzlichen
Schicht, die Serfene® 121 umfasste. Diese Beschichtung
ergibt Trockenzugabegehalte im Bereich von 1,58 bis 2,26 kg/278,71
m2 (3,5 bis 5,0 lbs/3MSF). Es ist festzustellen,
dass die zweite Schicht teilweise getrocknet wird, um eine Haftung
der zusätzlichen,
Beschichtungsschicht zu bewirken. Das beschichtete Substrat wird
durch Heißluftöfen geleitet,
die Temperaturen im Bereich von 176,7°C bis 198,9°C (350–390°F) haben, um die Beschichtung
zu härten.
Das Gesamtbeschichtungsgewicht auf der Substratoberfläche ist
3,73 kg/278,71 m2 (8,24 lbs/3 MSF).
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Die wässrigen Beschichtungen wurden
durch Stabrakelbeschichter – mit
Heißluft-Flotationsöfen nach jeder
Beschichtungsstation in den oben angegebenen Temperaturbereichen – aufgetragen.
Ein Luftstrom von Umgebungstemperatur wurde verwendet, um die beschichtete,
trockene endlose Bahn zu kühlen,
und zwar in Kombination mit einer Kühlwalze, um ein Blockieren
in der Fertigwalze zu verhindern.
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Die 3 erläutert in
Form eines Diagramms die WVTR-Werte in Abhängigkeit von der Zeit für das beschichtete
Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind auch nachstehend
in der Tabelle I zusammengefasst. Das durchschnittliche WVTR für diese
Beschichtung ist 2,3 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. = 645,2 cm2).
-
Beispiel 2
-
Die gleichen Materialien und die
gleiche Arbeitsweise wie im Beispiel 1 wurden verwendet, außer dass das
Gesamtbeschichtungsgewicht auf der Substratoberfläche 9,8
g/3 MSF (3 MSF = 278,71 m2) ist.
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Die 4 erläutert in
Form eines Diagramms die WVTR-Werte in Abhängigkeit von der Zeit für das beschichtete
Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind auch nachstehend
in der Tabelle I zusammengefasst. Das durchschnittliche WVTR für diese
Beschichtung ist 1,3 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. = 645,2 cm2).
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Beispiel 3
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Das Substrat ist Recyclingpapier
mit 22,65 kg/278,71 m2 (50 lb/3MSF). Die
Grundschicht umfasst eine Ethylen-Vinylacetat-Emulsion auf wässriger
Basis (55 % Feststoffe, Viskosität
von 250 bis 450 mPa·s
(cP)), erhältlich
als Airflex® 100
HS von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown, Pennsylvania
18195. Die zusätzlichen
Schichten umfassen entweder Airflex® 100
HS oder einen Polyvinylidenchlorid-Latex (50% Feststoffe, Viskosität von 40
bis 75 mPa·s
(cP)), der als Serfene® 121 von Morton von Morton
International Specialty Chemicals Group, 333 West Wacker Drive,
Chicago, Illinois, 60606-1292 erhältlich ist.
-
Die Grundschicht wird auf das Substrat
aufgetragen und ergibt Trockenzugabegehalte im Bereich von 0,906
bis 1,58 kg/278,71 m2 (2,0 bis 3,5 lbs/3MSF).
Eine zweite Schicht, umfassend Airflex® 100
HS, wurde auf ähnliche
Weise auf die Grundschichtlage aufgetragen und ergab Trockenzugabegehalte
im Bereich von 0,906 bis 1,58 kg/278,71 m2 (2,0
bis 3,5 lbs/3MSF). Diese zweite Schicht wurde getrocknet, woran
sich das Auftragen einer zusätzlichen
Schicht anschloss, die Serfene® 121 umfasst. Diese Beschichtung
ergibt Trockenzugabegehalte im Bereich von 1,58 bis 2,26 kg/278,71
m2 (3,5 bis 5,0 lbs/3MSF). Das beschichtete
Substrat wird durch Heißluftöfen geleitet,
die Temperaturen im Bereich von 176,7 °C bis 198,9°C (350–390°F) haben, um die Beschichtung
zu härten.
Das Gesamt beschichtungsgewicht auf der Substrat-Oberfläche ist
5,1 kg/278,71 m2 (11,25 lbs/3 MSF).
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Die wässrigen Beschichtungen wurden
durch Stabrakel-Beschichten aufgetragen und mit Heißluftflotationsöfen nach
jeder Beschichtungsstation getrocknet. Ein Luftstrom von Umgebungstemperatur
wurde verwendet, um die beschichtete, trockene Bahn zu kühlen, und
zwar in Kombination mit einer Kühlwalze,
um ein Blockieren in der Fertigwalze zu verhindern.
-
5 erläutert diagrammartig
die WVTR-Werte in Abhängigkeit
von der Zeit für
das beschichtete Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind
auch nachstehend in der Tabelle I zusammengefasst. Das durchschnittliche
WVTR für
diese Beschichtung ist 1,3 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2).
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Tabelle
I
Beispiele 1 bis 3
WVTR-Messungen in Abhängigkeit
von der Zeit
(WVTR – g/100
sq. in. pro 24 h – 100%
relative Feuchtigkeit/90°F)
-
(100 sq. in. = 645,2 cm2;
90°F = 32,2°C)
-
Beispiel 4
-
Das Substrat ist gebleichtes weißes Papier
(maschinell satiniert) mit 22,65 kg/278,71 m2 (50
lb/3MSF). Die Beschichtungen umfassen einen Polyvinylidenchlorid-Latex
(50% Feststoffe, Viskosität
von 40 bis 75 mPa·s
(cP)), der als Serfene® 121 von Morton von Morton
International Specialty Chemicals Group, 333 West Wacker Drive,
Chicago, Illinois, 60606-1292 erhältlich ist. In diesem Beispiel
werden drei Beschichtungsschichten auf das Substrat aufgetragen.
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Die Grundschicht wird auf das Substrat
aufgetragen und ergibt Trockenzugabegehalte im Bereich von 0,906
bis 1,58 kg/278,71 m2 (3,5 bis 5,0 lbs/3MSF).
Zwei zusätzliche
Beschichtungsschichten des gleichen Materials werden aufgetragen
und ergeben jeweils Trockenzugabegehalte im Bereich von 0,906 bis
1,58 kg/278,71 m2 (3,5 bis 5,0 lbs/3MSF).
Das beschichtete Substrat wird durch Heißluftöfen geleitet, die Temperaturen
im Bereich von 176,7°C
bis 198,9°C
(350–390°F) haben,
um die Beschichtung zu härten.
Das Gesamtbeschichtungsgewicht auf der Substratoberfläche ist
5,07 kg/278,71 m2 (12,6 lbs/3 MSF).
-
Die wässrigen Beschichtungen wurden
durch Stabrakel-Beschichten aufgetragen und mit Heißluftflotationsöfen nach
jeder Beschichtungsstation getrocknet. Ein Luftstrom von Umgebungstemperatur
wurde verwendet, um die beschichtete, trockene Bahn zu kühlen, und
zwar in Kombination mit einer Kühlwalze,
um ein Blockieren in der Fertigwalze zu verhindern.
-
6 erläutert diagrammartig
die WVTR-Werte in Abhängigkeit
von der Zeit für
das beschichtete Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind
auch nachstehend in der Tabelle II zusammengefasst. Das durchschnittliche
WVTR für
diese Beschichtung ist 1,4 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2).
-
Beispiel 5
-
Die gleichen Materialien und die
gleiche Arbeitsweise wie im Beispiel 4 wurden verwendet, außer dass das
Gesamtbeschichtungsgewicht auf der Substratoberfläche 12,4
g/3 MSF (3 MSF = 278,71 m2) ist.
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Die 7 erläutert diagrammartig
die WVTR-Werte in Abhängigkeit
von der Zeit für
das beschichtete Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind
auch nachstehend, in der Tabelle II zusammengefasst. Das durchschnittliche
WVTR für
diese Beschichtung ist 1,3 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2).
-
Beispiel 6
-
Die gleichen Materialien und die
gleiche Arbeitsweise wie im Beispiel 4 wurden verwendet, außer dass das
Gesamtbeschichtungsgewicht auf der Substratoberfläche 12,3
g/3 MSF (3 MSF = 278,71 m2) ist.
-
Die 8 erläutert diagrammartig
die WVTR-Werte in Abhängigkeit
von der Zeit für
das beschichtete Substrat in diesem Beispiel, und dieselben sind
auch nachstehend in der Tabelle II zusammengefasst. Das durchschnittliche
WVTR für
diese Beschichtung ist 1,4 g/100 sq. in. pro 24 h (100 sq. in. =
645,2 cm2).
-
Tabelle
II
Beispiele 4 bis 6
WVTR-Messungen in Abhängigkeit
von der Zeit
(WVTR – g/100
sq. in. pro 24 h – 100%
relative Feuchtigkeit/90°F)
-
(100 sq. in. = 645,2 cm2;
90°F = 32,2°C)
-
Beispiel 7 (nicht gemäß der Erfindung)
-
Feuchtigkeitsbeständige Beschichtungen enthalten
typischerweise hohe Gehalte an Wachs, um eine Feuchtigkeitsbeständigkeit
zu erreichen. Das Wachs in den Beschichtungen dieses Typs – obwohl
typischerweise wieder aufschließbar
-lässt
einen wachsartigen Rückstand
zurück,
d. h. klebrige Reste, die bei der Herstellung von feinem weißen Recycyling-Papier
unannehmbar sind. Zusätzlich
dazu wird die Wachs-Komponente als "aktiver Bestandteil" bezeichnet und stellt die Sperrschicht-Eigenschaften
in diesen Beschichtungen bereit, so dass ein Entfernen oder Verringern
der Wachsmenge die Wirksamkeit dieser Beschichtungen reduziert.
In diesem Beispiel und in den 9 bis 11 wird erläutert, was
erfolgt, wenn 80% bis 60% der Wachs-Komponente aus einer Beschichtungsformulierung
entfernt werden, die aus einer Acryl/Wachs-Emulsionsbeschichtung
besteht.
-
Die Acryl/Wachs-Emulsionsbeschichtung,
die in diesem Beispiel verwendet wird, ist als VaporCoat von Michelman,
Inc. 9080 Shell Road, Cincinnatti, Ohio, 45236-1299 erhältlich.
Die Emulsion weist typischerweise 44% Feststoffe und eine Viskosität im Bereich
von 800 bis 1200 mPa·s
(cP) auf. Die Wachs-Komponente macht normalerweise 40% der Emulsion
aus. In diesem Beispiel wurden Modifizierungen der Beschichtung hergestellt,
so dass dieselben 20%, 30% und 40% des Anteils der Wachs-Komponente
enthalten, der normalerweise in der Beschichtung gefunden wird,
demgemäß wurde
der Wachsanteil um 80%, 70% bzw. 60% reduziert.
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Auf drei Proben eines 14 pt. festen,
gebleichten Sulfit-Substrats (A, B und C) wurde eine Grundschicht aufgetragen,
die eine Ethylen-Vinylacetat-Emulsion auf wässriger Basis (55% Feststoffe,
Viskosität
von 250 bis 450 mPa·s
(cP)) umfasst, die als Airflex® 100 HS erhältlich ist,
anschließend
wurde eine zusätzliche
Schicht der modifizierten Acryl/Wachs-(VaporCoat)-Beschichtung aufgetragen,
bei der 80%, 70% und 60% der Wachs-Komponente aus der Formulierung
entfernt waren.
-
Die wässrige Grundschicht und die
modifizierte VaporCoat-Schichten wurden durch Rakel-Beschichten
aufgetragen und nach dem Auftragen jeder Beschichtung in Heißluftöfen getrocknet.
Die 9 bis 11 erläutern in Form eines Diagramms
die WVTR-Werte in Abhängigkeit
von der Zeit für
die Proben A, B bzw. C, und dieselben sind auch nachstehend in der
Tabelle III aufgeführt.
Zusätzlich
dazu wurden die Proben durch die 30 minütigen Cobb- und 3 M Kit-Tests
untersucht, wobei die Ergebnisse nachstehend in der Tabelle IV angegeben
sind. Der Cobb-Test
ist ein Maß der
Wasserbeständigkeit,
und WVTR ist ein Maß der
Feuchtigkeitsbeständigkeit.
In beiden Tests ist die Sperrschicht-Eigenschaft umso schlechter,
je höher
die Zahlenwerte des Test-Ergebnisses sind.
-
Tabelle
III
Beispiel 7
WVTR-Messungen in Abhängigkeit von der Zeit
(WVTR – g/100
sq. in. pro 24 h – 100%
relative Feuchtigkeit/90 °F)
-
(100 sq. in. = 645,2 cm2;
90°F = 32,2°C)
-
Tabelle
IV
Zusammenfassung der Sperrschicht-Eigenschaften des Beispiels
7
-
Wie in den Tabellen III und IV gezeigt
wird, ist ersichtlich, dass die Sperrschicht-Eigenschaften, d. h. die WVTR-Werte,
umso stärker
abnehmen, je größer der
entfernte Anteil der Wachs-Komponente ist. Z. B. ist in der Probe
A, in der 80% der Wachs-Komponente entfernt wurden, der durchschnittliche
WVTR-Wert 10,477 g/100 sq. in pro 24 h, während in der Probe C, in der
nur 60% der Wachs-Komponente
entfernt wurden, ist der durchschnittliche WVTR-Wert 7,366 g/100
sq. in pro 24 h. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Beschichtungen wird erhalten,
indem man wachsfreie Beschichtungen mit Wasserdampfdurchlässigkeitsraten
im Bereich von 0,8 bis 7 g/100 in2 pro 24
h bereitstellt, und vorzugsweise zwischen 1 und 3 g/100 sq. in pro
24 h (100 sq. in. = 645,2 cm2). Zusätzlich dazu
erlaubt das Fehlen einer Wachs-Komponente in den erfindungsgemäßen Beschichtungen, dass
die beschichteten Substrate wiederaufgeschlossen und zu einem weißen Papier
hoher Qualität
wiederverwertet werden können.
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Wiederaufschließbarkeit
und Wiederverwertbarkeit von erfindungsgemäßen Beschichtungen
-
Im Allgemeinen werden Polyethylenfolien
und -beschichtungen bei Verpackungen auf Papierbasis verwendet,
um Sperrschicht-Eigenschaften bereitzustellen, aber ihr Vorliegen
schränkt
die Wiederaufschließbarkeit
der Verpackungen in Mühlen
ein, die kostspielige Trennungs- und Siebklassierungsgerätschaften
besitzen. Es ist in der Industrie wohlbekannt, dass mit Polyethylen
oder Wachs beschichtete Materialien gegenüber einem Wiederaufschlussverfahren
problematisch sind, es sei denn, dass kostspielige Siebklassierungs-
und Reinigungsgerätschaften
verwendet werden. Selbst mit diesen Gerätschaften gehen einige Stücke der
Beschichtung durch den Papierbildungsbereich hindurch und beeinträchtigen
das Laufvermögen.
Zusätzlich dazu
ist die Faserausbeute aus Polyethylen oder wachsbeschichteten Produkten
reduziert, und zwar deswegen, weil die Faser häufig an der Beschichtung haftet
und im Siebklassierungsverfahren entfernt wird.
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Die beschichteten Papierrohstoffe,
die als Rieseinschlagpapier verwendet werden, sind insbesondere bei
erhöhten
Temperaturen und erhöhtem
pH ohne spezielle Gerätschaften
und ohne spezielle Verarbeitung wiederaufschließbar. Die wässrigen Sperrschichtfilme der
Beschichtungen können
in dem Hydrapulper bei Standardbedingungen von pH 7 bis 11 und 21,9°C bis 60°C (70–140°F) leicht
aufgespalten werden. Die Beschichtungen zerfallen leicht in einem
alkalischen Medium, um eine Aufschlämmung zu erzeugen, die Papierfasern
und Teilchen der Beschichtung enthält, die frei von irgendeiner
Wachs-Komponente sind. Diese Aufschlämmung wird leicht direkt in
einen Recycling-Strom von Büroabfallpapier
eingeführt.
Herkömmliche
Papierherstellungstechniken werden verwendet, um diesen kombinierten
Recycling-Strom in ein weißes
Papier umzuwandeln. Die wachsfreien Beschichtungen werden leichter
wiederaufgeschlossen und wiederverwertet als konventionelle Polyethylen-
oder Wachs-Beschichtungen, ohne dass man von speziellen Gerätschaften abhängig ist,
um weißes
Papier hoher Qualität
herzustellen.
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Das beschichtete Papier oder die
beschichtete Pappe kann durch herkömmliche Verfahren ohne spezielle
Maßnahmen
zum Entfernen von Polyethylen- oder Wachs-Beschichtungen in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Die Beschichtungen auf wässriger
Basis werden aufgespalten und dispergieren mit den Papierfasern,
wenn das Material durch einen Standard-Hydrapulper geleitet wird.
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Die wiederaufgeschlossenen Papierrohstoffe
können
durch reguläre
Reinigungsgerätschaften
wiederverwertet werden und ohne irgendwelche Probleme durch konventionelle
Papiermaschinen geleitet werden. Die wachsfreien Beschichtungen
ergeben bei der Herstellung von weißem Papier hoher Qualität eine erhöhte Recycling-Fähigkeit
der beschichteten Materialien gegenüber herkömmlichen Beschichtungen.