-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Druck-Führungsmechanismus, insbesondere
einen in einer Druckvorrichtung eingesetzten Linearschlitten für die ruhige und präzise
Positionierung eines Druckkopfs. Insbesondere richtet sich die Erfindung auf einen
Linearschlitten für eine digitale LED-Druckvorrichtung.
-
EP-A-94 114 496.3 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Belichten
lichtempfindlicher Medien mit mehreren Lichtquellen. Bei dieser Patentanmeldung ist ein
LED-Druckkopf auf der Außenfläche eines umlaufenden Rotors angeordnet, der ein
lichtempfindliches Material, etwa ein fotografisches Papier, belichtet. Die
Anforderungen an die Genauigkeit der Positionierung und/oder Geschwindigkeit des
Mechanismus, der die Drehbewegung in eine Linearbewegung umsetzt, sind bei einem
derartigen Mechanismus extrem hoch. Um die bekannten Streifenartefakte zu vermeiden, die
für das menschliche Auge gut sichtbar sind, ist eine hohe Bewegungspräzision
erforderlich. Artefakte dieser Art werden typischerweise durch eine Vielzahl von
Positionsfehlerquellen innerhalb der digitalen Druckvorrichtung verursacht. Die
Linearbewegungs-Mechanismen verfügen über zwei Hauptkomponenten, welche insgesamt die
Bewegungsgenauigkeit steuern. Zum einen handelt es sich hierbei um die
Antriebsgruppe, im Falle der Parallelanmeldung um eine profilgewalzte Leitspindel mit großer
Spindelsteigung, die von einem Schrittschalt-Drehmotor angetrieben wird. Die zweite
Komponente besteht aus dem Führungsmechanismus, mittels dessen der Schlitten
linear entlang der vorbestimmten Bahn bewegt wird. Der Schlitten ist normalerweise
mittels Rollenelementen an einem Paar paralleler Wellen angebracht, die die
Bewegung des Schlittens entlang der linearen Bahn ermöglichen.
-
Die Erfindung stellt einen Mechanismus für die sehr präzise und ruhige
Linearbewegung des Schlittens bereit, der relativ kostengünstig herzustellen und zu montieren ist
und der die Artefakt-Probleme, die sich aus derartigen Vorrichtungen ergeben können,
minimiert.
-
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Druckmechanismus gemäß den
Ansprüchen 1-3 angegeben.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Drucker mit einem beweglichen
Schlitten bereitgestellt, der einen Druckkopf zum Schreiben auf ein lichtempfindliches
Material bewegt, wobei der Drucker einen Druck-Führungsmechanismus der
vorstehend beschriebenen Art aufweist.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Es zeigen:
-
Fig. 1 eine auseinandergezogene, dreidimensionale Ansicht eines
erfindungsgemäßen Schlittens;
-
Fig. 2 eine Stirnansicht der montierten Schlittenvorrichtung gemäß Fig. 1, aus der zu
erkennen ist, wie der Schlitten an einem Paar Führungsstäben zwangsweise
geführt ist;
-
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Schlittenvorrichtung gemäß Fig. 1 aus einer
anderen Richtung;
-
Fig. 4 eine teilweise abgebrochene, vergrößerte perspektivische Teilansicht gemäß
Fig. 3, aus der zu erkennen ist, wie die untere Halterung am Rahmen befestigt
ist;
-
Fig. 5 eine auseinandergezogene Querschnitts-Ansicht einer in der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 verwendeten Lageranordnung;
-
Fig. 6a die gemessene Positionsabweichung des Schlittens bei einer
Schlittenvorrichtung mit Rollenlagern aus Edelstahl, die auf Edelstahl-Führungsstäben
laufen;
-
Fig. 6b die gemessene Positionsabweichung des Schlittens bei Rollenlagern mit einer
Verbundkunststoff-Hülse, die auf Edelstahl-Führungsstäben laufen; und
-
Fig. 7 eine auseinandergezogene dreidimensionale Ansicht einer modifizierten
erfindungsgemäßen Schlittenvorrichtung.
-
In Fig. 1-4 ist ein erfindungsgemäßer Druck-Führungsmechanismus 10 dargestellt.
Der Druck-Führungsmechanismus 10 eignet sich besonders für den Einsatz in einer
LED-Druckvorrichtung zum Belichten lichtempfindlichen Materials (z. B. fotografischen
Papiers), wie diese im einzelnen in der vorstehend erwähnten europäischen
Parallelanmeldung Nr. 94 114 496.3 beschrieben ist.
-
Es versteht sich jedoch, dass der Führungsmechanismus auch in Verbindung mit
anderen Druckern eingesetzt werden kann, bei denen ein lichtempfindliches Material
mittels eines über das lichtempfindliche Material hinweggeführten Druckkopfs belichtet
werden soll. Zum Beispiel kann zum Belichten eines lichtempfindlichen Materials, etwa
eines fotografischen Films, fotografischen Papiers, Thermomediums oder einer
elektrostatischen Oberfläche ein Laser-Druckkopf verwendet werden, wobei dieses Beispiel
jedoch nicht einschränkend zu verstehen ist.
-
Der Mechanismus 10 weist eine Schlittenvorrichtung 12 und ein Paar paralleler
Führungsstäbe 14, 16 auf, auf denen die Schlittenvorrichtung 12 linear entlang einer
parallel zu den Achsen der Führungsstäbe 14, 16 verlaufenden Bewegungsbahn geführt
ist. Die Schlittenvorrichtung 12 weist einen Rahmen 17 auf und ist derart an den
Führungsstäben 14, 16 montiert, dass eine Bewegung der Schlittenvorrichtung 12 nur mit
einem Freiheitsgrad, nämlich parallel zu den Führungsstäben 14, 16 möglich ist. Die
Linearbewegung der Schlittenvorrichtung 12 entlang den Führungsstäben 14, 16 kann
mittels eines beliebigen Mechanismus bewirkt werden.
-
Bei der besonderen dargestellten Ausführungsform sind eine Leitspindel 18 und ein
Schrittschaltmotor 20 (Fig. 1) vorgesehen, die an der (nicht dargestellten)
Druckvorrichtung angebracht sind, in der der Druck-Führungsmechanismus 10 eingesetzt
werden soll. Die Leitspindel 18 greift an der Schlittenvorrichtung 12 derart an, dass sich
bei Drehung der Leitspindel 18 die Schlittenvorrichtung 12 entlang den
Führungsstäben 14, 16 bewegt.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform ist zum Bedrucken eines lichtempfindlichen
Materials, insbesondere eines fotografischen Papiers oder Films, das später in
bekannten herkömmlichen Entwicklungsgeräten entwickelt wird, ein rotierender
Drucckopf 19 vorgesehen. Allerdings kann auf der Schlittenvorrichtung 12 jede beliebige Art
von Druckmechanismus angebracht werden, der über das fotografische Material
hinwegbewegt werden soll. Die Leitspindel 18 kann in beliebiger herkömmlicher Weise an
der Vorrichtung angebracht sein. Vorzugsweise ist die Leitspindel jedoch derart an der
Schlittenvorrichtung 12 angebracht, dass der Schlittenvorrichtung 12 eine im
wesentlichen konstante lineare Geschwindigkeit und/oder präzise Positionierung vermittelt
wird. Ein geeignetes Beispiel dafür, wie die Leitspindel mit dem Antriebsmechanismus
verbunden sein kann, ist in US-A-5 392 662 beschrieben. Es versteht sich natürlich,
dass auch jeder andere beliebige Kupplungsmechanismus verwendet werden kann,
der in der Lage ist, die Drehbewegung der Leitspindel in eine Linearbewegung der
Schlittenvorrichtung entlang den Führungsstäben 14, 16 umzusetzen.
-
Die Schlittenvorrichtung 12 sitzt über eine Vielzahl von Rollenlagern 22, 24, 26, 28 auf
dem Führungsstab 14. Die Rollenlager 22, 24, 26, 28 sind derart angeordnet, dass die
Rollenlager 22, 24 an einer ersten Position in einem Abstand zueinander auf dem
Schlitten angebracht sind, so dass der Führungsstab 14 zwischen ihnen
aufgenommen ist. Entsprechend sind die Rollenlager 26, 28 in einer zweiten, von der ersten
Position entfernten Position an dem Schlitten montiert und auf dem Rahmen 17 derart
positioniert, dass sie ebenfalls den Führungsstab 14 zwischen sich aufnehmen. Die
Rollenlager 22, 24, 26, 28 greifen derart an dem Führungsstab 14 an, dass der
Schlitten 12 eine Linearbewegung entlang dem Führungsstab 14 ausführt.
-
Die Schlittenvorrichtung 12 ist ferner mittels Halterungen 30, 32 am Führungsstab 16
angebracht. Die Halterung 30 weist ein Befestigungselement 34 auf, das derart am
Rahmen 17 befestigt ist, dass das Befestigungselement 34 um eine im wesentlichen
vertikal zum Führungsstab 14 verlaufende Achse verschwenkt werden kann, wie dies
durch den Pfeil 35 angedeutet ist. Bei der dargestellten besonderen Ausführungsform
ist das Befestigungselement 34 mittels eines Befestigungsbolzens 36 mit einem Kopf
37, einem an den Kopf 37 anschließenden Schaftabschnitt 38 und einem
Gewindeende 39 befestigt. Der Schaftabschnitt 38 und das Gewindeende 39 sind durch eine im
Befestigungselement 34 vorgesehene Öffnung 40 geführt. Der Schaftabschnitt 38 ist
so bemessen, dass das Befestigungselement 34 um den Befestigungsbolzen 36
geschwenkt werden kann, und das Gewindeende 39 ist derart bemessen, dass es in eine
(nicht dargestellte) Gewindeöffnung im Rahmen 17 eingreift und die Halterung 30 am
Rahmen 17 befestigt. Das Befestigungselement 34 weist ferner ein Paar
beabstandeter oberer Rollenlager 44, 46 auf, die dazu bestimmt sind, die Anlage am
Führungsstab 16 herzustellen und den Rahmen 17 darauf zu lagern.
-
Die Halterung 32 ist am Rahmen 17 befestigt und weist einen Aufnahmerahmen 48
auf, der ein Befestigungselement 50 und ein U-förmiges Element 51 mit einem
Bodenteil 52 und einem Paar davon aufwärts ragender Vorsprünge 53 aufweist. Die
Halterung 32 ist derart am Rahmen 17 befestigt, dass eine Schwenkbewegung um eine
Achse möglich ist, die sich im wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung der
Schlittenvorrichtung 12 erstreckt, wie dies durch den Pfeil 54 angedeutet ist. Hierzu ist
ein Befestigungsbolzen 55 mit einem Schaftabschnitt 57 vorgesehen, der durch ein
Paar zueinander ausgerichteter Öffnungen 61 in den Vorsprüngen 53 geführt ist. Der
Bolzen 55 weist ferner eine Öffnung 59 auf, durch die ein Befestigungsbolzen 63
geführt ist, der den Aufnahmerahmen 48 am Rahmen 17 befestigt. Der
Befestigungsbolzen 63 kann in jeder beliebigen Weise am Rahmen 17 befestigt sein.
-
Das U-förmige Element 51 ist derart schwenkbar am Befestigungselement 50
befestigt, dass sich das Element 50 im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Schlittenvorrichtung 12 bewegen kann. Zur Befestigung des Elements 51 am
Befestigungselement 50 sind Befestigungsbolzen 58 vorgesehen, die jeweils einen Kopf 60,
einen Schaftabschnitt 62 und ein Gewindeende 64 aufweisen. Der Schaftabschnitt 62
ist dazu bestimmt, durch eine Öffnung 66 (s. Fig. 4) im Befestigungselement 50 geführt
zu werden, so dass das Gewindeende 64 in eine Gewindeöffnung 67 (Fig. 1) im
Element 51 eingreift. Am Rahmen 17 ist mittels eines Befestigungsbolzens 69 ein
Biegeelement 68 befestigt, wobei der Befestigungsbolzen sich durch eine Öffnung 71 im
Element 68 erstreckt und in eine (nicht dargestellte) Gewindeöffnung im Rahmen 17
eingreift. Das Biegeelement 68 ist dazu bestimmt, an einer an jedem der Vorsprünge
53 vorgesehenen Anlagefläche 70 anzugreifen. Das Biegeelement 68 wirkt wie eine
Feder und bringt eine Vorspannkraft auf die Anlageflächen 70 auf, so dass der
Aufnahmerahmen 48 in der durch den Pfeil 75 angedeuteten Richtung schwenken kann.
An den seitlichen Enden des Befestigungselements 50 ist ein Paar unterer Rollenlager
72, 74 befestigt.
-
Die Halterungen 30, 32 sind derart positioniert, dass der Führungsstab 16 zwischen
den Rollenlagern 44, 46, 72, 74 aufgenommen ist, und ermöglicht es der
Schlittenvorrichtung 12, sich entlang dem Führungsstab 16 zu bewegen. Wie zu erkennen ist,
können die Halterungen 30, 32 in den durch die Pfeile 35 bzw. 75 angedeuteten
Richtungen schwenken, so dass sie derart an dem Führungsstab 16 angreifen, dass eine
parallele Fehlausrichtung der Führungsstäbe 14, 16 kompensiert wird.
-
Da das Biegeelement 68 am Rahmen 17 befestigt ist, bringt es eine Druckkraft auf die
Rollenlager 72, 74 und damit eine Kraft auf den Führungsstab 16 auf, der seinerseits
eine positive Anlage der übrigen Rollenlager an ihrem jeweiligen Führungsstab bewirkt.
-
Die Rollenlager 22, 24, 26, 28, 44, 46, 72, 74 sind jeweils an ihren jeweiligen
Elementen angebracht.
-
In Fig. 5 ist die Konstruktion eines erfindungsgemäßen Rollenlagers 22, das für die
Konstruktion der übrigen Rollenlager 24, 26, 28, 44, 46, 72, 74 repräsentativ ist, im
Detail dargestellt. Im einzelnen weist das Rollenlager 22 ein inneres Radiallager 80
auf, das an einer Außenhülse 82 befestigt ist. Bei der bevorzugten Ausführungsform
besteht die Außenhülse 82 aus einem Verbundkunststoffmaterial und besitzt eine
äußere Angriffsfläche 83. Das Material der Hülse 82 weist vorzugsweise ein
Elastizitätsmodul auf, das im wesentlichen kleiner als das Elastizitätsmodul des Führungsstabes
ist, an der die Hülse anliegt. Das Kunststoffmaterial der Hülse 82 wurde wegen seines
für ein Kunststoffmaterial relativ hohen Elastizitätsmoduls gewählt, das vorzugsweise
bei mindestens 4,83 Gpa (0,7 · 10&sup6; psi) liegt. Allerdings sind für die Zwecke dieser
Erfindung auch vielerlei andere Verbundmaterialien oder verstärkte Thermoplaste mit
einem vergleichbar hohen Elastizitätsmodul geeignet. Ein hohes Elastizitätsmodul ist
für die Hülse erwünscht, um die Durchbiegung und/oder die allmähliche Verformung
der Kunststoffhülse zu minimieren, wenn diese unter Druck an ihren jeweiligen
Führungsstab angepresst wird. Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
bestehen die Führungsstäbe 14, 16 jeweils aus Edelstahl mit einem Elastizitätsmodul von
etwa 193 Gpa (28,0 · 10&sup6; psi), während die Außenhülsen der Rollenlager jeweils aus
einem Verbundkunststoffmaterial bestehen. Bei der dargestellten besonderen
Ausführungsform besteht die Hülse aus 6/6-Nylon mit 20% Kohlenstofffasern, das ein
Elastizitätsmodul von etwa 16,5 Gpa (2,4 · 10&sup6; psi) aufweist. Das Kunststoffmaterial sollte
nicht aus einem Material bestehen, dessen Elastizitätsmodul zu nah an jenem der
Führungsstäbe liegt, an denen es anliegt. Vorzugsweise liegt das Elastizitätsmodul des
Kunststoffmaterials nicht über etwa 10% des Elastizitätsmoduls des Führungsstabes,
an dem es angreift. In der dargestellten Ausführungsform ist das Elastizitätsmodul der
Hülse 82 daher nicht größer als etwa 19,3 Gpa (2,8 · 10&sup6; psi).
-
Es versteht sich, dass die Rollenlager an dem Rahmen 17 oder den Halterungen 30,
32 in jeder beliebigen Weise angebracht sein können. Bei der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform wird zum Anbringen der Rollenlager an ihren jeweiligen
Befestigungselementen eine Gewinde-Ansatzschraube 90 verwendet.
-
Ein wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Kunststoffhülse 82 des
Rollenlagers, die auf dem Führungsstab rollt, dem Schlitten eine gewisse Dämpfung
und Laufruhe verleiht. Anfangs wurden Rollenlager mit Edelstahl-Außenhülsen für den
Einsatz in Verbindung mit der Druckvorrichtung getestet. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass bei Verwendung von Edelstahl-Rollenlagern in Verbindung mit
Edelstahl-Führungsstäben die Leistung bezüglich der linearen Positioniergenauigkeit der
Schlittenvorrichtung gegenüber der linearen Positioniergenauigkeit der Schlittenvorrichtung bei
Verwendung von Rollenlagern mit Kunststoffhülsen in Verbindung mit
Edelstahl-Führungsstäben wesentlich geringer war.
-
Fig. 6a und 6b zeigen einen Vergleich der Qualität der Linearbewegung zwischen einer
Schlittenvorrichtung mit Edelstahl-Rollenlagern und einer Schlittenvorrichtung mit
Kunststoff-Rollenlagern, jeweils in Verbindung mit Edelstahl-Führungsstäben. Im
einzelnen ist in Fig. 6a die Verwendung von Edelstahllagern mit
Edelstahl-Führungsstäben und in Fig. 6b die Verwendung von Kunststofflagern mit Edelstahl-Führungsstäben
dargestellt. Die Kurven der Fig. 6a und 6b wurden in der Weise erzeugt, dass man die
Fourier-Transformation des Schlitten-Positionsfehlers, gemessen mit einem
Laser-Interferometer, berechnete. Die Edelstahl-Führungsstäbe und die Edelstahl-Lager
wiesen ein Elastizitätsmodul von etwa 193 Gpa (28 · 10&sup6; psi) auf. Die Kunststofflager
besaßen eine Außenhülse aus mit 17% Kevlar verstärktem 6/6-Nylonkunststoff (der
Firma A.L. Hyde Co., erhältlich unter der Handelsbezeichnung "Hydlar Z"); der
verstärkte Nylon-Kunststoff wies ein Elastizitätsmodul von etwa 6,2 Gpa (0,9 · 10&sup6; psi)
auf. Wie die vertikalen Linien in Fig. 6a zeigen, gab es wesentliche
Positionsabweichungen im Vergleich zur Verwendung von Kunststoffrollen in Verbindung mit den
Führungsstäben. Bei den Edelstahl-Rollenlagern gab es eine beträchtliche
unerwünschte Spektralenergie zwischen 0,5 bis 4,0 Perioden/mm, was bei Verwendung
von Rollenlagern mit Verbundkunststoffhülsen gemäß Fig. 6b nicht der Fall war.
Daraus ergibt sich eine Laufruhe oder Dämpfung bei den Rollenlagern mit
Kunststoffhülse, die zur Leistungsfähigkeit des Schlittens bezüglich der Linearbewegung beiträgt.
Hierbei ist zu bemerken, dass die Oberflächengüte (d. h. die Rauhigkeit) der
Anlagefläche der Kunststoffhülse so klein wie möglich gehalten werden sollte, um die
bestmögliche Leistung zu erhalten. Vorzugsweise liegt die Oberflächenrauhigkeit sowohl bei
Kunststoff- als auch bei Edelstahl-Rollenlagern unter etwa 812 nm (32 Millionstel eines
Zoll). Auch der radiale Schlag der Rollenlager sollte möglichst klein gehalten werden,
um die bestmögliche Leistung sicherzustellen. Vorzugsweise liegt der radiale Schlag
unter etwa 12,7 nm (0,0005 Zoll).
-
Um die Punktanlagekräfte zwischen den Rollenlagern und den Führungsstäben
aufrechtzuerhalten oder zu minimieren, sollten Form und Ausbildung der Oberfläche 83 in
zweckmäßiger Weise an den Führungsstab angepasst sein, an dem sie zur Anlage
kommt. Diese Anpassung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 5
beschrieben. Der Radius R1 der Oberfläche 83 sollte gleich dem Radius R2 der Außenfläche
der Führungsstäbe oder etwas größer als dieser sein. Zwar könnten R1 und R2
identisch sein, bevorzugt ist jedoch, dass R1 geringfügig größer ist, um Produkttoleranzabweichungen
zu kompensieren. Vorzugsweise liegt R1 im Bereich von etwa 101 bis
110% von R2. Bei der dargestellten Ausführungsform beträgt R1 etwa 103% von R2.
Da die Außenhülse der Lager ein kleineres Elastizitätsmodul aufweist als die
Stahlstäbe, drückt sich die Kunststoffhülse 82 stärker zusammen als der Edelstahl und
verteilt damit die Last über einen größeren konkaven Bereich, wodurch die
Anlagekräfte zwischen dem Führungsstab und der Kunststoffhülse reduziert werden. Bei
Einsatz der erfindungsgemäßen Ausführungsform zeigten sich nach 25,4 km (10&sup6; Zoll)
Schlittenbewegung keine sichtbaren Anzeichen einer Abnutzung der Führungsstäbe
oder der Oberflächen der Kunststoffhülse. Dies stand in striktem Gegensatz zu der
Riefenbildung auf den Führungsstäben und Lageroberflächen, wie sie bei Einsatz von
Edelstahl-Rollenlagern in Verbindung mit Edelstahl-Führungsstäben nach nur 5,08 km
(2 · 10&sup5; Zoll) Schlittenbewegung durch Sichtprüfung festgestellt werden konnte.
-
Fig. 7 zeigt einen modifizierten erfindungsgemäßen Führungsmechanismus 110. Der
Mechanismus 110 ist dem Führungsmechanismus 10 ähnlich, wobei gleiche
Kennziffern für gleiche Teile verwendet wurden. Der Mechanismus 110 weist je Halterung 30,
32 nur ein Rollenlager auf. Trotzdem besitzt die Halterung 32 Mittel zur Kompensation
einer parallelen Fehlausrichtung zwischen den Führungsstäben 14, 16 und zum
Aufbringen einer Vorspannkraft auf den Führungsstab 16, der für die positive Anlage aller
Rollenlager sorgt. Diese Ausführungsform ist jedoch gegenüber der zuvor
beschriebenen Ausführungsform insofern nachteilig, als auf jedes der Rollenlager 120, 122
höhere Anlagekräfte einwirken. Dies wird bei höherem Gewicht des Schlittens
bedeutsam. Bei Einsatz mehrerer Rollenlager je Halterung 30, 32, wie dies bei den
Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 dargestellt ist, sind Schlitten mit höherem Gewicht
verwendbar. Dadurch dass die Halterungen 30, 32 in den durch die Pfeile 40 und 75
angedeuteten Richtungen schwenken können, werden Probleme, die bei Verwendung
von im Abstand zueinander angeordneten Rollenlagern auftreten können, minimiert
oder vermieden.
-
Während bei der bevorzugten Ausführungsform Rollenlager für die Anbringung des
Rahmens an den Führungsstäben eingesetzt werden, ist es auch denkbar,
Führungsstab-Angriffselemente anderer Art, etwa Reibunterlagen, anstelle eines oder mehrerer
der Rollenlager zu verwenden, um den Rahmen gleitend auf den Führungsstäben anzubringen.
Durch die Verwendung derartiger Reibunterlagen erzielt man einen
Dämpfungseffekt, der für die schrittweise Bewegung des Schlittens entlang den
Führungsstäben, wie diese im Zusammenhang mit der bevorzugten Ausführungsform
beschrieben wurde, günstig ist. Zum Beispiel können die anstelle eines oder mehrerer
Rollenlager verwendeten Reibunterlagen aus 6/6-Nylonmaterial mit 17% Kevlar-Fasern
bestehen.
-
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung bereitgestellt, die eine ruhige und präzise
Positionierung des Schlittens ermöglicht und gleichzeitig eine lange Lebensdauer der
Vorrichtung garantiert.
-
Es versteht sich, dass zahlreiche weitere Veränderungen und Modifikationen möglich
sind, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen, wobei die Erfindung nur durch
die beiliegenden Ansprüche eingeschränkt wird.