DE69521798T2

DE69521798T2 - Vorrichtung zur korrektion von verbiegungen der langen knochen

Info

Publication number: DE69521798T2
Application number: DE69521798T
Authority: DE
Inventors: Jean-Pierre Mortier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-04-27
Filing date: 1995-04-26
Publication date: 2002-05-08
Anticipated expiration: 2015-04-27
Also published as: CA2188659A1; FR2719211B1; KR970702014A; EP0757545A1; EP0757545B1; US5810822A; FR2719211A1; WO1995028887A1; JPH09512189A; ATE203149T1; DE69521798D1; ES2161289T3

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät, das dazu bestimmt ist, die Deformitäten von bestimmten langen Knochen zu korrigieren, insbesondere der kleinen langen Knochen des menschlichen Körpers. Das Gerät gemäß der Erfindung erlaubt insbesondere die Korrektur von Deformitäten des ersten Fußstrahls, hauptsächlich bei Hallux valgus.
Der erste Fußstrahl hat drei lange, aufeinander folgende und gelenkig miteinander verbundene Knochen, nämlich den ersten Metatarsus, die erste Phalanx und die zweite Phalanx. Eine Halluxvalgus-Deformität ist eine übermäßige Abknickung des ersten Fußstrahls mit innenliegender Spitze.
Man kann versuchen, diese übermäßige Abknickung durch Knochenabmeißelung am ersten Metatarsus mit innenliegender Öffnung oder äußerem Abschluß zu korrigieren. Mangels spezifischer angepaßter Syntheseinstrumente ist allerdings bis heute keine präzise Winkelkorrektur möglich.
So ist insbesondere eine mit Klammer versehene Platte für die Osteosynthese des Tibiakopfes oder des Femurkopfes bekannt und in WO-A-94 02073 beschrieben. Diese Vorrichtung hat einen starren Körper, der grundsätzlich nicht verformbar und S-förmig gebogen ist und mit seinen beiden Enden mit zwei divergierenden Stiften mit Zähnen fest verbunden ist, die eine Kompression der Knochenteile zu beiden Seiten der Frakturlinie bewirken. Abgesehen von der Tatsache, daß eine derartige Vorrichtung nicht für ein Eindringen in den Kortikalknochen geeignet ist, welche zur Korrektur von Fußdeformationen notwendig ist, und daß die Vorrichtung aufgrund ihrer Form keine Winkelveränderung ausführen kann, ist die möglicherweise erhaltene Korrektur unabhängig von der Form des starren Körpers und hängt nur von dem Winkel der angularen Osteotomie ab, die vor dem Eindringen der Stifte ausgeführt wurde. Da man weiß, daß es immer noch schwierig ist, einen präzisen Winkel bei der Osteotomie zu realisieren, erlaubt diese Vorrichtung daher nicht, eine genaue Winkelkorrektur einfach herbeizuführen. Auch sorgt die Vorrichtung für eine Kompression der Knochenfragmente, so daß sie nicht dafür geeignet ist, eine Osteotomie mit innerer Öffnung aufrechtzuerhalten.
Aus der FR-A 2 686 012 ist ferner eine Vorrichtung mit Lamelle oder Platte bekannt, die sich für die Winkelkorrektur der Tibia eignet. Aufgrund der S-Form des Körpers und des Einsatzes der Lamelle ist die Vorrichtung ausschließlich für die Tibiakorrektur ausgebildet und eignet sich nicht für die anderen Knochen wie beispielsweise die langen Fußknochen. Da ferner der Körper sehr starr ist, um die starken mechanischen Belastungen des Schienbeins aufzunehmen, ist er nicht deformierbar und hat einen festen Winkel zwischen der Lamelle und dem Körper. Die Winkelkorrektur der Osteotomie wird daher dadurch eingestellt, daß man beim Anlegen den Eindringwinkel der Lamelle in den epiphysären Knochen verändert und dabei progressiv den Diaphyseteil des Knochens in Berührung mit dem Körper bringt. Eine derartige Regulierung ist heikel und schwierig, Außerdem ergibt sich in Abhängigkeit von der ausgeführten Winkelkorrektur ein Abstand zwischen dem Körper und der Außenseite des epiphysären Teils des Knochens. Schließlich ist die Vorrichtung nicht zur Behandlung der kleinen langen Knochen geeignet, da der Abstand zwischen der Öffnung für das Eindringen der Lamelle und der Osteotomielinie zu gering ist, um Veränderungen des Eindringwinkels zuzulassen. Sobald man einen spitzen Eindringwinkel wählen will, stößt die Lamelle an die Osteotomielinie an.
Das Dokument EP-A 552 109 beschreibt eine Klammer, mit der ein Band an einem Knochen festgesteckt werden kann. Diese Vorrichtung erlaubt keine Winkelkorrekturen, und durch den geringen Abstand der Klammern und der Verkeilungszapfen ist diese nicht geeignet, eine Osteotomie zu fixeren.
In der FR-A 2 362 616 ist eine Klammerplatte beschrieben, die in eine Rohrform gebracht werden kann, um dadurch einen Knochen geradlinig zu halten. Diese Vorrichtung erlaubt keine Winkelkorrekturen.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen, das für eine einfache und wirkungsvolle Korrektur von Verformungen der kleinen langen Knochen geeignet ist, insbesondere von Deformitäten des ersten Fußstrahls bei Hallux valgus. Das Gerät soll als solches die präzise Winkelkorrektur gewährleisten, ohne daß es erforderlich ist, eine große Genauigkeit bei der durchzuführenden Osteotomie zu beachten. Ferner soll das Gerät eine Winkelstabilität der aufeinander folgenden Teile des Knochens nach der Osteotomie gewährleisten, ohne den Knochen fragil zu machen, wozu insbesondere der Abstand zwischen der Osteotomie und den in den Knochen eindringenden Verankerungselementen maximiert werden kann.
Das Gerät gemäß der Erfindung soll überdies verwendet werden können, um Deformitäten zu korrigieren, die in der Vertikalebene oder außerhalb dieser liegen, wie beispielsweise das Absenken oder Anheben des Metatarsus entweder in der Drehebene, die die Supination oder die Pronation betrifft, oder in der eine Verkürzung oder Dehnung betreffenden Längsebene. Es kann auch eingesetzt werden für die Korrektur anderer Metatarsen, insbesondere bei Drehstörungen des fünften Metatarsus oder zur Korrektur anderer kleiner langer Knochen wie beispielsweise der Handknochen.
Um diese und weitere Aufgaben zu lösen, hat das erfindungsgemäße Gerät zur Korrektur von Knochendeformitäten der langen Knochen wenigstens eine Vorrichtung zur Abstützung des Knochens, die umfasst:
- einen starren, länglichen Körper mit zwei geraden, einstückig miteinander ausgebildeten Hauptabschnitten, die durch einen winkelförmigen Verbindungsbereich entsprechend einem Winkel (A) Winklig miteinander verbunden sind, der im wesentlichen übereinstimmend mit der am Knochen herzustellenden Winkelkorrektur einstellbar ist, wobei der Körper aus einem Merkstoff und in einer Form besteht, die permanente Winkelverformungen in dem winkelförmigen Verbindungsbereich bruchfrei und konservierend gestatte
- erste Verankerungsmittel, die am ersten Hauptabschnitt des Körpers so vorgesehen sind, daß sie sich in Querrichtung in dem Knochen in einer Richtung festsetzen, die mit der Längsachse des Knochens einen bestimmten Winkel (B) einschließt, beispielsweise einen rechten Winkel, wobei die ersten Verankerungsmittel wenigstens einen Dorn aufweisen, der sich in einer Richtung erstreckt, die mit der Längsachse des ersten Hauptabschnittes des Körpers den bestimmten Winkel (B) bildet,
- zweite Verankerungsmittel, die am zweiten Hauptabschnitt des Körpers vorgesehen und so ausgebildet sind, daß sie nach der Fixierung der ersten Verankerungsmittel im Verlauf einer weiteren Phase eine Fixierung im Knochen in Querrichtung herstellen, so daß nach der Osteotomie zum Öffnen oder zum Schließen, die zwischen zwei benachbarten Abschnitten des Knochens entsprechend einem Winkel durchgeführt wurde, der im wesentlichen mit der gewünschten Korrektur übereinstimmt und nach der Verankerung der ersten Verankerungsmittel der Vorrichtung entsprechend dem bestimmten Winkel (B) im Knochen, wozu der Winkelverbindungsbereich gegenüber der Osteotomiezone platziert wird, die Vorrichtung die Winkelverlagerung zwischen den beiden aufeinander folgenden Knochenabschnitten herbeiführ, wobei die weitere Verankerung der zweiten Verankerungsmittel erlaubt, die Winkelverlagerung zu fixieren.

Gemäß einer ersten Ausführungsform

- haben die zweiten Verankerungsmittel wenigstens ein Loch zur Aufnahme einer Knochenschraube
- und sind die Verankerungsmittel so ausgebildet, daß sie, abstehend von der konkaven Seite des Körpers, in den Knochen eingreifen.
Wenn eine derartige Vorrichtung zwei Dorne am Hauptabschnitt des Körpers aufweist, bildet sie eine Klammerplatte, die zur Korrektur von Deformitäten des ersten Metatarsus geeignet ist.
Wenn diese Vorrichtung nur einen Dorn am Hauptabschnitt des Körpers hat, ist sie eine Klammerplatte, die zur Korrektur von Deformitäten des fünften Metatarsus geeignet ist.
Gemäß der Erfindung ist ferner ein zusätzliches Gerät vorgesehen, das einen starren, länglichen Körper mit einem ersten geraden Hauptabschnitt und einem zweiten geraden Hauptabschnitt hat, die miteinander über einen winkelförmigen Verbindungsbereich verbunden sind, wobei in dem zusätzlichen Gerät
- erste Verankerungsmittel eine erste Gruppe von zwei auf dem Körper in Längsrichtung zueinander versetzten Dornen haben,
- zweite Verankerungsmittel eine zweite Gruppe von zwei auf dem Körper in Längsrichtung zueinander versetzten Dornen haben,
- wobei die Dorne von der konvexen Seite des Körpers abstehen.
Ein derartiges zusätzliches Gerät bildet damit eine Klammer, die zur Korrektur von Deformitäten der ersten Phalanx geeignet ist.
Die Kombination der beiden Vorrichtungen erlaubt die Korrektur des ersten Metatarsus und der ersten Phalanx.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von besonderen Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, welche zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht des Skeletts eines Fußes mit einer Deformität vom Typ Hallux valgus,
Fig. 2 eine Draufsicht des Skelettes des Fußes der Fig. 1 nach der Korrektur des ersten Fußstrahls mit Hilfe des Gerätes gemäß der vorliegenden Erfindung; diese Figur zeigt auch die Korrektur des fünften Metatarsus,
Fig. 3 die perspektivische Ansicht einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 die perspektivische Darstellung einer Variante der Ausführungsform der Fig. 3,
Fig. 5 die perspektivische Darstellung einer zweiten Variante der Vorrichtung gemäß Fig. 3, die sich zur Korrektur des fünften Metatarsus eignet,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines zusätzlichen Gerätes nach einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7 die Draufsicht einer Bohrungsführung gemäß der Erfindung, die zum Anbringen von Durchstichen in den Knochen zum Einsetzen der ersten Verankerungsmittel dient,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Bohrungsführung der Fig. 7,
Fig. 9 eine Vorderansicht der Bohrungsführung der Fig. 7,
Fig. 10 die Seitenansicht einer Prüflehre gemäß der Erfindung, die während der Operation eingesetzt wird, um den Winkel der am Knochen gewünschten Winkelkorrektur zu messen,
Fig. 11 eine Draufsicht der Prüflehre der Fig. 10,
Fig. 12 eine Seitenansicht eines ersten Elementes für das Biegegerät der Erfindung, um der Klammerplatte einen Winkel aufzuprägen, der der am Knochen durchzuführenden Winkelkorrektur entspricht,
Fig. 13 eine Draufsicht des ersten Elementes des Biegegerätes der Fig. 12 und
Fig. 14 eine Seitenansicht des zweiten Elementes des Biegegerätes, das zusammen mit dem ersten Element gemäß Fig. 12 eingesetzt wird, um an der Klammerplatte den gewünschten Korrekturwinkel einzustellen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform hat die Vorrichtung gemäß der Erfindung einen länglichen, starren Körper 1 mit einem ersten geradlinigen Hauptabschnitt 2 und einem zweiten geradlinigen Hauptabschnitt 3, die einstückig miteinander ausgebildet sind und in einem Verbindungsbereich 4 entsprechend einem Winkel A winklig miteinander verbunden sind, wobei dieser Winkel gleich der an einem Knochen durchzuführenden Winkelkorrektur gewählt ist.
Am ersten Hauptabschnitt 2 des Körpers 1 sind erste Verankerungsmittel 5 so vorgesehen, daß sie sich in Querrichtung in dem Knochen festsetzen. Bei der dargestellten Ausführungsform haben die ersten Verankerungsmittel 5 zwei Dorne 5 und 7, die einstückig mit dem Körper 1 ausgebildet sind, parallel zueinander verlaufen und im wesentlichen entsprechend einem bestimmten Winkel B, beispielsweise einem rechten Winkel, bezüglich der Längserstreckung des ersten Hauptabschnittes 2 ausgerichtet sind und die von der konkaven Seite 8 des Körpers 1 vorstehen. Die beiden zueinander parallelen Dorne 6 und 7 sind seitlich zueinander versetzt und erstrecken sich in einer Ebene, welche mit der Längsachse des ersten Hauptabschnittes 2 des Körpers 1 im wesentlichen den bestimmten Winkel B bildet, beispielsweise einen rechten Winkel. Die Dorne 6 und 7 können somit während eines ersten Schrittes zur Fixierung im Knochen festgelegt werden.
Am zweiten Hauptabschnitt 3 des Körpers 1 sind zweite Verankerungsmittel 9 vorgesehen, die nach der Fixierung der ersten Verankerungsmittel 5 im Verlauf einer weiteren Phase eine Querfixierung im Knochen herstellen. Bei dem in der Figur gezeigten Ausführungsform haben die zweiten Verankerungsmittel 9 ein Loch 10 für die Aufnahme eines Kopfes einer Knochenschraube, deren Schaft dazu bestimmt ist, von der konkaven Seite 8 des Körpers 1 abzustehen. Das Loch 10 hat beispielsweise einen Abschnitt 11 in Form eines Kugelkranzes für die Aufnahme eines Kopfes mit sphärischer Abstützung einer Knochenschraube.
Vorzugsweise kann der Körper 1 ferner in der Nähe des Loches 10 zur Aufnahme einer Knochenschraube ein Sekundärloch 12 haben, durch welches ein abnehmbarer Dorn geführt werden kann, um dadurch eine provisorische Fixierung oder eine Verstärkung der Fixierung der Vorrichtung am Knochen zu gewährleisten.
Der Winkel A kann vorzugsweise etwa 15º betragen. Gleichwohl kann dieser Winkel in Funktion der am Metatarsus verus durchzuführenden Korrektur eine andere Größe haben.
Bei allen Ausführungsformen ist vorzugsweise die Möglichkeit vorgesehen, den Körper 1 in seinem winkligen Verbindungsbereich 4 zu verformen, um den Winkel A zu verändern und diesen an die durchzuführende, vertikale Ausrichtungskorrektur anzupassen, die evtl. mit einer seitlichen Korrektur verbunden ist. Hierzu wird der Körper 1 aus einem Werkstoff hergestellt, der permanente Winkelverformungen in seinem winkelförmigen Verbindungsbereich 4 bruchfrei und konservierend gestattet. So kann man einen biologisch kompatiblen, nicht rostenden Stahl verwenden. Außerdem wird dem Körper eine Form verliehen, die permanente Winkelverformungen erlaubt: in dem winkelförmigen Verbindungsbereich 4 hat der Körper eine Dicke E, die deutlich kleiner als seine Breite L1 ist.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform hat der Körper 1 die Form einer länglichen Platte, deren Breite L1 deutlich größer als die Dicke E ist. Seine Länge L2 liegt zwischen einem Drittel und der Hälfte der Länge des Knochens, der korrigiert werden soll. Für den Einsatz bei einer Korrektur des ersten Metatarsus beträgt die Länge L2 vorzugsweise zwischen etwa 2 und 3 cm.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante besteht die Vorrichtung aus denselben Elementen wie bei der Ausführungsform der Fig. 3, wobei übereinstimmende Elemente mit denselben Bezugsziffern versehen sind.
Jedenfalls ist bei dieser Ausführungsform der Körper 1 eine geradlinige Platte, deren winkelförmiger Verbindungsbereich 4 noch zu biegen ist, um durch ein Biegewerkzeug in Abhängigkeit von der am Knochen durchzuführenden Winkelkorrektur einen geeigneten Winkel zu bilden.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Variante hat die Vorrichtung ebenfalls Mittel, die ähnlich der Ausführungsform der Fig. 3 sind, wobei dieser ähnlichen Mittel dieselben Bezugsziffern tragen.
Bei dieser Variante der Fig. 5 besteht der Körper 1 auch aus einer geradlinigen Platte, deren winkelförmiger Verbindungsbereich 4 noch zu biegen ist, um mittels eines Biegewerkzeugs einen geeigneten Winkel zu bilden.
Außerdem haben bei dieser Variante die ersten Verankerungsmittel 5 einen einzigen Dorn 6. Auf diese Weise ergibt sich eine Vorrichtung, die insbesondere zur Korrektur des fünften Metatarsus besonders geeignet ist.
Der Dorn oder die Dorne der ersten Verankerungsmittel 5 bilden zusammen mit dem ersten Hauptabschnitt 2 des Körpers 1 einen bestimmten Winkel B. Gemäß der Erfindung ist eine Bohrungsführung vorgesehen, mit deren Hilfe in den Knochen Eingriffslöcher gebohrt werden können, die mit der Längsrichtung des Knochens denselben Winkel B einschließen.
Zu diesem Zweck wird eine Bohrungsführung verwendet, wie sie in den Fig. 7 bis 9 gezeigt ist. Diese hat einen Körper 40 mit einer unteren, ebenen Abstützfläche 41, wobei der Körper 40 an einem quer ausgerichteten Griff 42 gehalten werden kann und zwei durchgehende Bohrungen 43 und 44 aufweist, die rechtwinklig zur unteren Abstützfläche 41 verlaufen. Im Ausführungsbeispiel ist der Winkel B ein rechter Winkel. Alternativ können die Bohrungen 43 und 44 schräg angebracht werden, um einen von 90º verschiedenen Winkel B zu bilden. Ein Längshaken 45 dient dazu, die Positionierung der Bohrvorrichtung zu einem Knochenende festzustellen. Eine Gradeinteilung 46 am Ende des Körpers 40 dient dazu, die seitliche Ausrichtung der Knochenbereiche zu beiden Seiten einer Osteotomie einzustellen, sofern dies erforderlich ist.
Wenn man während der Operation den Winkel A für die notwendige Winkelkorrektur am Knochen messen will, kann man eine Prüflehre verwenden, wie sie in den Fig. 10 und 11 dargestellt ist. Diese Prüflehre hat einen Körper 47 mit einem fest daran angebrachten Griff 48 und einem Stift 49, der in eine der Durchgangsbohrungen eingeführt wird, welche zuvor mit Hilfe der in den Fig. 7 bis 9 gezeigten Bohrungsführung in den Knochen eingearbeitet worden sind. An dem Körper 47 ist über eine Querachse 51 ein Taster 50 angelenkt. Der Körper 47 wird an dem proximalen Knochenabschnitt nach der Osteotomie angelegt, wobei man den Taster 50 an dem distalen Knochenabschnitt anlegt und dabei die Neigung des distalen Knochenabschnitts einstellt, um die gewünschte Korrektur zu erzielen. Jetzt kann man an einer Gradeinteilung 151, die einstückig mit dem Körper ausgebildet ist und vor welcher sich ein mit dem Taster 50 einstückig ausgebildeter Zeiger 52 bewegt, den Winkel zwischen dem Körper 47 und dem Taster 50 ablesen.
Um dem Körper 1 die entsprechend dem gewählten Winkel A vorgegebene Form zu geben, verwendet man eine Biegevorrichtung. Die Biegevorrichtung hat ein erstes Element, das in den Fig. 12 und 13 gezeigt ist und einen Griff 53 sowie einen Körper 54 aufweist. Der Körper 54 hat eine große Quernut 55 und eine kleine Längsnut 56, die so ausgebildet sind, daß das Ende des Klammerplattenkörpers, welches die Dorne des ersten Verankerungsmittels 5 aufweist, seitlich eingesetzt werden kann.
Die Dorne werden in die große Quernut 55 eingeschoben, während das Ende des Körpers 1 die kleine Längsnut 56 durchgreift. Ein seitlicher Flansch 57, der eine Winkelskala 58 trägt, erlaubt es, den Winkel A der Winkelverbindungsbereichs des Körpers 1 zu messen.
Um diesen Winkel A einzustellen, verwendet man ein zweites Element, wie es in Fig. 14 gezeigt ist und das auch einen Griff 59 sowie einen Körper 60 hat, in den ein Längsschlitz 61 eingearbeitet ist. In diesen Schlitz 61 wird der zweite Hauptabschnitt 3 des Körpers 1 längs eingesetzt, wobei der gegenüberliegende, erste Hauptabschnitt 2 des Körpers 1 in das erste Element eingesetzt wird» das in den Fig. 12 und 13 dargestellt ist. Wenn man nun die Griffe 53 und 59 entsprechend dem eingezeichneten Pfeil 62 betätigt, kann man den Körper 1 in den gewünschten Winkel A biegen, welcher an der Winkelskala 58 gemessen werden kann.
Fig. 6 zeigt ein zusätzliches Gerät gemäß der Erfindung mit einem starren, länglichen Körper 100, der aus einem ersten geradlinigen Hauptabschnitt 2 und einem zweiten geradlinigen Hauptabschnitt 3 besteht, die über einen Verbindungsbereich 4 winklig miteinander verbunden sind, wodurch ein Winkel gebildet wird, der im wesentlichen mit der am Knochen durchzuführenden Winkelkorrektur übereinstimmt und beispielsweise etwa 10º beträgt. Der erste Hauptabschnitt 2 hat erste Verankerungsmittel 5, während der zweite Hauptabschnitt 3 zweite Verankerungsmittel 9 trägt.
Bei dem zusätzlichen Gerät haben die ersten Verankerungsmittel 5 eine erste Gruppe von zwei Dornen 13 und 14, die auf dem Körper 100 in Längsrichtung zueinander versetzt sind. Dabei ist der äußere Dorn 13 länger als der im mittleren Bereich angebrachte Dorn 14.
In entsprechender Weise haben auch die zweiten Verankerungsmittel 9 eine zweite Gruppe von zwei Dornen 15 und 16, die an dem Körper 100 in Längsrichtung versetzt zueinander angebracht sind, wobei der äußere Dorn 16 länger als der innere Dorn 15 ist.
Die Dorne 13, 14, 15 und 16 können vorzugsweise parallel zueinander verlaufen und stehen von der konvexen Seite 17 des Körpers 100 ab.
Der Körper 100 hat eine Länge, die vorzugsweise zwischen einem Drittel und der Hälfte der Länge des zu korrigierenden Knochens beträgt. Im Fall einer Korrektur der ersten Phalanx des ersten Fußstrahls beträgt die Länge des Körpers 1 vorzugsweise etwa zwischen 1 und 2 cm.
Wie Fig. 2 zeigt, hat das Gerät zur Korrektur von Deformitäten des Fußes, insbesondere bei Hallux valgus, vorzugsweise eine erste Vorrichtung in Form einer Klammerplatte 21 entsprechend der Ausführungsform der Fig. 3 bis 5, die so ausgebildet ist, daß eine Anpassung am ersten Metatarsus 18 des ersten Fußstrahls möglich ist, sowie eine zweite, zusätzliche Vorrichtung in Form einer Klammer nach der Ausführungsform des zusätzlichen Gerätes der Fig. 6, die zur Anpassung an die erste Phalanx 19 im Anschluß an den ersten Metatarsus 18 ausgebildet ist.
Fig. 1 zeigt einen Fuß mit Hallux valgus, der korrigiert werden soll; der erste Fußstrahl wird dabei gebildet durch den ersten Metatarsus 18, die erste Phalanx 19 und die zweite Phalanx 20, wobei eine Abknickung des ersten Fußstrahls vorliegt, die einen inneren Vorsprung des Mittelfuß-Zehenglieds zur Folge hat.
Fig. 2 zeigt denselben Fuß nach Abschluß der Korrektur mit Hilfe des Gerätes gemäß der Erfindung; der erste Metatarsus 18 ist hierbei mit Hilfe einer Klammerplatte 21 gemäß der Ausführungsform der Fig. 3 bis 5 der Erfindung korrigiert, während die erste Phalanx 19 durch eine Klammer 22 korrigiert ist, die der Ausführungsform des zusätzlichen Gerätes der Fig. 6 der Erfindung entspricht.
Die Operationsschritte sind die folgenden:
- in einem mittleren Bereich des ersten Metatarsus 18 führt man mittels Säge eine epiphysäre - diaphysäre Osteotomie 23 mit äußerer Öffnung durch, wobei die äußere Kortikalis verschont wird und man einen winkelförmigen Knocheneinsatz mit einem Winkel vorsieht, der der gewünschten Korrektur entspricht;
- mit Hilfe der angepaßten Bohrungsführung bringt man zwei parallele Bohrungen in den proximalen, epiphysären Spongiosabereich 24 des ersten Metatarsus 18 ein, wobei die Bohrungen eine solche Ausrichtung haben, daß ein Winkel B mit der Längsrichtung des Metatarsus eingeschlossen- wird und die Bohrungen so positioniert werden, daß der Winkelverbindungsbereich 4 der Klammerplatte 21 der Osteotomie 23 im wesentlichen gegenüberliegt;
- jetzt wird die Klammerplatte 21 angelegt, indem die Dorne der ersten Verankerungsmittel 5 in die in den proximalen Bereich 24 des ersten Metatarsus 18 eingearbeiteten Bohrungen eingesetzt werden, wobei der Körper 1 der Klammerplatte 21 zuvor mit Hilfe der Biegevorrichtung so gebogen worden ist, daß die gewünschte Korrektur erreicht wird, wie sie zuvor auf der Grundlage einer Roentgenaufnahme des Fußes unter Belastung und/oder während der Operation mit Hilfe des an dem Knochen nach der Osteotomie angelegten Prüflehre ermittelt wurde;
- die Klammerplatte 21 wird provisorisch fixiert mit Hilfe eines diaphysären Dornes 25, der durch das hierfür vorgesehene Loch 12 eingeführt wird, welches in den Fig. 3 bis 5 gezeigt ist;
- jetzt wird die exakte Knochenausrichtung in allen Ebenen kontrolliert;
- die Klammerplatte 21 wird nun endgültig mit Hilfe einer Knochenschraube 26 fixiert, die in die Diaphyse des ersten Metatarsus 18 eingreift;
- schließlich entfernt man den diaphysären Dorn 25, den man im Fall einer instabilen Montage aber auch an seinem Platz lassen kann.
Wenn die auf diese Weise durchgeführte Korrektur eines Hallux valgus nicht ausreichend ist, muß man auch an der ersten Phalanx 19 eine Osteotomie mit innerer Diaphyseschließung 27 durchführen. Das Winkelmaß für die Knochenabnahme wird mit Hilfe einer Schnittführung bestimmt, deren Winkel beispielsweise etwa 5º, 10º oder 15º betragen kann.
Der Verschluß wird mittels einer Klammer 22 stabilisiert, die entsprechend der Ausführungsform des zusätzlichen Gerätes der Fig. 6 ausgebildet ist und eine Klammer mit vier Dornen unterschiedlicher Längen bildet, von denen jeweils zwei Dorne in jedes Knochenfragment eingreifen, um gegenseitige Verdrehungen auszuschließen.
Die Klammer 22 wird angebracht, nachdem mittels eines hierfür angebrachten Hilfsgerätes eine Vorbohrung des Knochens durchgeführt wurde. Das Hilfsgerät und die Klammer 22 haben die Besonderheit einer entsprechenden Winkelbildung, die es ihnen erlaubt, bei ihrer Applikation die Form der Diaphyse nach dem Knochenverschluß anzunehmen.
Die Vorbohrung wird so positioniert, daß die Klammer mit ihrem winkelförmigen Verbindungsbereich 4 im wesentlichen gegenüber der Osteotomie 27 liegt.
Es versteht sich, daß die Klammer 22 unabhängig vom Einsatz einer Klammerplatte 21 verwendet werden kann.
In Fig. 2 ist schließlich auch die Korrektur der Verdrehung des fünften Metatarsus 28 mit Hilfe einer Klammerplatte 29 gezeigt, die nur einen Dorn entsprechend der Ausführungsform der Fig. 5 hat. Nach der intermediären Osteotomie 30 und der Korrektur der Axialrotation der beiden Teile des fünften Metatarsus 28 zueinander wird die Klammerplatte 29 verankert, indem ihr einziger Dorn 6 in den ersten Abschnitt eingesetzt und der zweite Abschnitt durch eine Knochenschraube 31 fixiert wird.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, die hier ausdrücklich beschrieben sind, sondern sie kann verschiedene Varianten und Verallgemeinerungen umfassen, die im Schutzbereich der Patentansprüche liegen.

Claims

1. Gerät zur Korrektur von Knochendeformitäten der kleinen langen Knochen des menschlichen Körpers, welches wenigstens eine Vorrichtung (21) zur Abstützung des Knochens aufweist, die umfaßt:

- einen starren, länglichen Körper (1) mit zwei geraden, einstückig miteinander ausgebildeten Hauptabschnitten (2, 3),

- erste Verankerungsmittel (5), die am ersten Hauptabschnitt (2) des Körpers (1) so vorgesehen sind, daß sie sich in Querrichtung in einem Knochen festsetzen, wobei die Verankerungsmittel (5) wenigstens einen Dorn (6, 7) aufweisen, der sich in einer Richtung erstreckt, die mit der Längsachse des ersten Hauptabschnittes (2) des Körpers (1) einen bestimmten Winkel (B) bildet,

- zweite Verankerungsmittel (9), die am zweiten Hauptabschnitt (3) des Körpers (1) vorgesehen und so ausgebildet sind, daß sie nach der Fixierung der ersten Verankerungsmittel (5) im Verlauf einer weiteren Phase eine Fixierung im Knochen in Querrichtung herstellen,

dadurch gekennzeichnet, daß

- die beiden Hauptabschnitte durch einen winkelförmigen Verbindungsbereich (4) entsprechend einem Winkel (A) winklig miteinander verbunden sind, wobei dieser Winkel (A) im wesentlichen übereinstimmend mit der am Knochen herzustellenden Winkelkorrektur einstellbar ist,

- der Körper (1) aus einem Werkstoff und in einer Plattenform besteht, die permanente Winkelverformungen in dem winkelförmigen Verbindungsbereich (4) bruchfrei und konservierend gestatten,

- der winkelförmige Verbindungsbereich eine Dicke (E) hat, die deutlich kleiner als seine Breite (L1) ist,

so daß das Gerät mittels eines Biegewerkzeugs zur Erzeugung der gewünschten Korrektur abgewinkelt werden kann.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß die zweiten Verankerungsmittel (9) wenigstens ein Loch (10) zur Aufnahme einer Knochenschraube haben

- und daß die Verankerungsmittel (5, 9) so ausgebildet sind, daß sie, abstehend von der konkaven Seite (8) des Körpers (1), in den Knochen eingreifen.

3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) in der Nähe des Loches (10) zur Aufnahme der Knochenschraube ein Sekundärloch (12) aufweist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (A) zwischen den beiden Hauptabschnitten (2, 3) des Körpers (1) etwa 15º beträgt.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L2) des Körpers (1) zwischen einem Drittel und der Hälfte der Länge des zu korrigierenden Knochens beträgt.

6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dieses auch eine Bohrungsführung zum Bohren der Löcher für die Aufnahme der ersten Verankerungsmittel (5) in einer Richtung, welche mit der Längsachse des Knochens einen ausgewählten Winkel (B) bildet, sowie ein Biegewerkzeug aufweist, mit dessen Hilfe der Körper (1) der ersten Vorrichtung (21) zur Abstützung des Knochens entsprechend dem gewählten Winkel (A) verformt werden kann.

7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dieses auch ein zusätzliches Gerät aufweist, das einen starren, länglichen Körper (100) mit einem ersten geraden Hauptabschnitt (2) und einem zweiten geraden Hauptabschnitt (3) hat, die miteinander über einen winkelförmigen Verbindungsbereich (4) verbunden sind, wobei in dem zusätzlichen Gerät

- erste Verankerungsmittel (5) eine erste Gruppe von zwei auf dem Körper (100) in Längsrichtung zueinander versetzten Dornen (13, 14) haben,

- zweite Verankerungsmittel (9) eine zweite Gruppe von zwei auf dem Körper (100) in Längsrichtung zueinander versetzten Dornen (15, 16) haben,

- wobei die Dorne (13-16) zueinander parallel verlaufen und von der konvexen Seite (17) des Körpers (100) abstehen.

8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne (13, 14; 15, 16), jeweils einer Gruppe von Verankerungsmitteln unterschiedliche Längen haben, wobei ein außenstehender Dorn (13, 16) länger als der dazwischenstehende Dorn (14, 15) ist.

9. Gerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel, der von den beiden Hauptabschnitten (2, 3) des Körpers (100) gebildet wird, etwa 10º beträgt.

10. Gerät zur Korrektur von Knochendeformitäten des Fußes, dadurch gekennzeichnet, daß dieses umfaßt

- eine erste Vorrichtung (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das zur Anpassung an den ersten Metatarsus (18) des ersten Fußstrahles ausgebildet ist,

- eine zweite, zusätzliche Vorrichtung (22) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, die zur Anpassung an die erste Phalanx (19) ausgebildet ist, die sich an den ersten Metatarsus (18) anschließt.