DE3724479A1 - Biegevorrichtung zum individuellen vorbiegen von osteosyntheseplatten waehrend der operation - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum individuellen Vorbiegen von Plattenmaterial bei der osteosynthetischen Versorgung von Knochenbrüchen.

Bei der osteosynthetischen Versorgung von Knochenbrüchen besteht das Problem, das verwendete Plattenmaterial möglichst optimal dem Knochen anzupassen, d. h., vorzubiegen. Bei gelenknahen Frakturen ist dieses Vorbiegen besonders mühsam, da einerseits die geometrischen Verhältnisse dort sehr schwierig und andererseits die genaue Fixation der Knochenstücke dort besonders wichtig ist.

Bislang dienen Zangen, Schränker und feste Biegevorrichtungen zum Vorbiegen des ostesynthetischen Plattenmaterials während der Operation. Die verwendete Platte wird an den vorher fixierten Knochen gehalten, dann entsprechend gebogen, erneut an den Knochen angehalten, erneut gebogen usw. Entspricht die Platte den Vorstellung des Operateurs, wird sie i. a. mit Schrauben an dem Knochen fixiert.

Dieser Biegevorgang ist manchmal nicht nur sehr zeitaufwendig und für den Operateur belastend, auch paßt sich die so vorgebogene Platte oft nicht ganz optimal dem Knochen an, was bei der folgenden Verschraubung zu unerwünchten Spannungen im Frakturbereich führen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Biegevorgang zu erleichtern, zeitlich abzukürzen und schließlich das Biegeergebnis zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß wie folgt gelöst: Zunächst wird eine leicht verformbare Platte (z. B. aus Blei, im folgenden als Bleiplatte bezeichnet), die in den Abmessungen der gewünschten Osteosyntheseplatte entspricht, in der gleichen Weise wie die später zu verwendende Osteosyntheseplatte auf den Frakturbereich gelegt und durch Handdruck dem Knochen angeformt. Diese Bleiplatte wird dann in eine Vorrichtung gelegt, die i. w. aus zwei übereinanderliegenden Reihen von Stiften besteht. Diese Stifte tasten die Bleiplatte ab (z. B. durch Federdruck s. Abb. 1), danach werden die Stifte jeder Reihe z. B. durch seitliche Preßkräfte gegeneinander fixiert. Danach wird die gewünschte Osteosyntheseplatte zwischen die Stiftreihen gelegt und in einer geeigneten Preßvorrichtung in der Form der Bleiplatte vorgebogen. Um ein elastisches Zurückfedern der Osteosyntheseplatte auszugleichen, können seitlich an den Stiften Noppen und Einkerbungen dergestalt ineinandergreifen, daß beim seitlichen Festklemmen der Stifte diejenigen Stifte gegenüber den Nachbarstiften etwas weiter vorrutschen, die nach dem Abtastvorgang ohnehin schon etwas weiter vorstehen (s. Abb. 2).

Die erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß der Biegevorgang beschleunigt und ein genaues Vorbiegen des Osteosynthesematerials ermöglicht wird.

Die Abbildungen verdeutlichen das Prinzip dieser Biegevorrichtung.

Claims (2)

1. Vorrichtung zum Vorbiegen von Platten bei der osteosynthe­ tischen Versorgung von Knochenbrüchen bestehend aus zwei übereinanderliegenden Reihen festklemmbarer Stifte, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Knochen angepaßter Plattenabdruck (z. B. aus Blei) zwischen die Stiftreihen gelegt wird, die Stiftreihen sich dem Abdruck anpassen, danach festgeklemmt werden, um dann als Biegevorrichtung für die Osteosyntheseplatte zu dienen.

2. Vorrichtung zum Vorbiegen von Platten bei der osteosynthe­ tischen Versorgung von Knochenbrüchen bestehend aus zwei übereinanderliegenden Reihen festklemmbarer Stife, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an den Stiften angebrachte Noppen und Einkerbungen dergestalt ineinandergreifen, daß die Stifte, die gegenüber dem Nachbarstift etwas vorstehen, beim seitlichen Festklemmen der Stifte gegeneinander gegenüber dem Nachbarstift noch etwas weiter vorgeschoben werden, um auf diese Weise die Osteosyntheseplatte etwas "überzuverformen", um das elastische Zurückfedern der Ostesyntheseplatte nach dem Biegevorgang auszugleichen.