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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung
eines Gerätes zum Streuen eines Gutes, wie z. B.
Kunstdünger oder Saatgut, gesteuert durch einen
Mikroprozessor, in welchem auf der Basis von in den Mikroprozessor
eingegebenen Werten bezüglich der Arbeitsbreite, der
Fahrgeschwindigkeit und der gewünschten, auf eine
Flächeneinheit auszustreuenden Gutmenge eine gewünschte,
pro Zeiteinheit auszustreuende Gutmenge ermittelt und
dazu verwendet wird, eine Dosiervorrichtung mit Hilfe
einer in dem Mikroprozessor gespeicherten
Standard-Charakteristik und/oder -Algorithmus zu steuern, wobei
während der Gutstreuung mit Hilfe eines geeigneten, im
Mikroprozessor gespeicherten Programms aufgrund von
Signalen, die von einer Gewichtsmeßeinheit erzeugt werden
und die Gewichtsabnahme des Gutes repräsentieren, der
diesbezügliche, an die gewünschte Gutmenge pro
Zeiteinheit angepaßte Wert korrigiert wird, wenn er von der
gemessenen, pro Zeiteinheit ausgestreuten Gutmenge
abweicht.
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Ein derartiges Verfahren ist aus der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0537857 bekannt.
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Bei diesem Verfahren kann während der Gutstreuung
ständig geprüft werden, ob die ausgestreute Gutmenge der
gewünschten auszustreuenden Gutmenge entspricht, die
zuvor in den Mikroprozessor eingegeben wurde, wobei der
Mikroprozessor Maßnahmen ergreift, wenn die pro
Zeiteinheit ausgestreute Gutmenge von der gewünschten, pro
Zeiteinheit auszustreuenden Gutmenge abweicht. Wenn die
physikalischen Eigenschaften des auszustreuenden Gutes
in etwa denen des Standardgutes entsprechen, mit dessen
Hilfe die in den Computer eingegebene
Standard-Streukurve erstellt wurde, so wird auf der Basis von während
des Betriebes gesammelten Meßwerten keine Anpassung
oder nur eine geringfügige Anpassung der Streukurve
vorgenommen, die relativ wenig Zeit in Anspruch nimmt.
Dadurch bleibt die Fläche begrenzt, die vor der
Anpassung mit einer zu großen oder zu kleinen Gutmenge
bestreut wurde.
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In der Praxis stellte es sich jedoch heraus, daß es
z. B. sogar bei ein und derselben Partie oder Art von
Kunstdünger vorkommt, daß die physikalischen
Eigenschaften mit der Zeit schwanken. Es ist daher nicht
ausgeschlossen, daß z. B. eine bestimmte Art von
Kunstdünger eines ersten Herstellers und dieselbe Art von
Kunstdünger eines zweiten Herstellers eine
unterschiedliche Streukurve benötigen, wenn sie in ein und
demselben Gerät verwendet werden. Auch die Bedingungen, unter
denen z. B. Kunstdünger in einem Lagerhaus oder Silo
gelagert wird, haben einen Einfluß auf die
physikalischen Eigenschaften des Gutes. So hat z. B. die
relative Luftfeuchtigkeit einen beträchtlichen Einfluß auf
die physikalischen Eigenschaften und die entsprechende
Kunstdünger-Streukurve. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß Kunstdünger hygroskopisch ist und der Luft
Feuchtigkeit entzieht, wodurch die Körner schwerer werden,
so daß sie weniger schnell aus dem Speicher oder
Vorratsbehälter strömen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, das es ermöglicht, so frühzeitig wie
mög
lich die zu dem auszustreuenden Gut passende Streukurve
zu ermitteln.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß vor
dem Streuen des Gutes ein vorgegebener Korrekturfaktor,
der auf die physikalischen Eigenschaften des
auszustreuenden Gutes abgestimmt ist, in den Mikroprozessor
eingegeben wird, wonach der Mikroprozessor den
ermittelten Wert der gewünschten Gutmenge pro
Zeiteinheit mit Hilfe des Korrekturfaktors anpaßt. So erfolgt
eine Korrektur der gewünschten, pro Zeiteinheit
auszustreuenden Gutmenge, noch bevor eine erste Messung der
Gewichtsabnahme von zur Gutstreuung geeignetem Gut zur
Verfügung steht. Durch das obengenannte Verfahren ist
es möglich, eine Fläche vor der ersten verwertbaren
Messung mit relativ großer Genauigkeit zu bestreuen,
auch wenn unterschiedliche Arten von Gut mit
unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften gestreut
werden.
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Um die gewünschte und die tatsächliche Gutmenge pro
Zeiteinheit noch genauer aufeinander abzustimmen, wird
gemäß der Erfindung ein Verfahren verwendet, bei dem zu
Beginn der Gutstreuung eine Einstellprobe durchgeführt
wird, bei der vor dem Streuen des Gutes das
Ausgangsgewicht zumindest eines Teiles des Gerätes einschließlich
des Streugutes oder das Ausgangsgewicht des Streugutes
ermittelt und dieser Wert dann im Mikroprozessor
gespeichert wird, wobei während der Gutstreuung mit Hilfe
einer Summiervorrichtung die angepaßte und eventuell
korrigierte gewünschte Gewichtsabnahme pro Zeiteinheit
des Streugutes summiert und von dem Gerät ein
Achtungssignal gegeben wird, wenn die summierte gewünschte
Gewichtsabnahme einem vorgegebenen Wert entspricht, wobei
das Achtungssignal anzeigt, daß das Gerät anzuhalten
ist, worauf zur Beendigung der Einstellprobe das
Gewicht zumindest eines Teiles des Gerätes einschließlich
des Streugutes oder das Gewicht des verbleibenden
Streugutes ermittelt wird, worauf das Gewicht der
tatsächlichen Streugutmenge, also die Differenz zwischen
dem Ausgangsgewicht und dem zum Zeitpunkt des
Achtungssignals für die Einstellprobe ermittelten Gewicht,
ermittelt wird, worauf die Differenz zwischen dem Gewicht
der tatsächlichen Streugutmenge und der summierten
gewünschten Gewichtsabnahme ermittelt wird, und worauf im
Falle einer Differenz zwischen dem Gewicht der
tatsächlichen Streugutmenge und der summierten gewünschten
Gewichtsabnahme der Mikroprozessor einen auf die
Differenz bezogenen Korrekturfaktor ermittelt, um den der
angepaßte und eventuell korrigierte Wert der
gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit korrigiert wird. Aufgrund
der Tatsache, daß das Gewicht bei Anwendung des
Verfahrens zu Beginn der Gutstreuung und bei Beendigung der
Einstellprobe stationär ermittelt wird, wirken sich
Störfaktoren, wie z. B. eine mögliche Erschütterung des
Gerätes während des Betriebs, kaum oder gar nicht auf
die Messung aus. Dadurch kann das Gewicht mit großer
Genauigkeit ermittelt werden, und mit noch größerer
Genauigkeit kann festgestellt werden, ob sich das Gewicht
der tatsächlich ausgestreuten Gutmenge von der
gewünschten Gewichtsabnahme unterscheidet. Sodann kann
auf der Basis einer möglichen Differenz der
Meßergebnisse ein sehr genauer Korrekturfaktor errechnet
werden, mittels dessen die gewünschte Gutmenge pro
Zeiteinheit anschließend korrigiert werden kann, bevor das
Gerät wieder zur Gutstreuung eingesetzt wird. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein
Achtungssignal erzeugt, wenn die summierte angepaßte und
eventuell korrigierte gewünschte Gewichtsabnahme pro
Zeiteinheit den Wert von 60 kg erreicht hat.
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Da sich die physikalischen Eigenschaften, wie z. B. die
von Kunstdünger, auch während des Betriebs ändern
können, beispielsweise aufgrund von Feuchtigkeitsaufnahme
aus der Luft, betrifft die Erfindung auch ein
Verfahren, bei dem das Gerät eine Summiervorrichtung
aufweist, die während der Gutstreuung den angepaßten und
eventuell korrigierten Wert der gewünschten Gutmenge
pro Zeiteinheit und den Wert der tatsächlich
ausgestreuten Gutmenge summiert, wobei nach einer
vorgegebenen Anzahl von Summierungen die Differenz zwischen den
beiden Summierungen ermittelt und mit einem zuvor in
den Mikroprozessor eingegebenen Grenzwert verglichen
wird, und wobei bei Überschreiten dieses Grenzwertes
anhand der Größe dieser Überschreitung ein
Korrekturfaktor ermittelt wird, um den der Wert der gewünschten
Gutmenge pro Zeiteinheit erneut korrigiert wird. Unter
bestimmten Bedingungen kann es vorkommen, daß auch
während der Einstellprobe eine Korrektur der angepaßten
gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit erfolgt. Dies ist
der Fall, wenn während der Einstellprobe die Differenz
zwischen den beiden Summierungen den zuvor eingegebenen
Grenzwert überschreitet. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung beträgt der Grenzwert
vorzugsweise 5 kg. Die Berechnung des Korrekturfaktors während
der "laufenden" Einstellprobe wird wie folgt
durchgeführt:
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Korrektur neu =
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Korr·1·Σ(ΔM)meas&sub1; + Korr·2·Σ(ΔM)meas&sub2; + Korr·3·Σ(ΔM)meas&sub3; + Korr·1·S(DM)meas.tot/Σ(ΔM)des
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S(DM)meas.tot. = Massstart - Massend - Σ(ΔM)meas&sub1; - Σ(ΔM)meas&sub2; - Σ(ΔM)meas&sub3;
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wobei: Σ(ΔM)meas - summierte gemessene Gewichtsabnahme
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Σ(ΔM) = summierte gewünschte Gewichtsabnahme
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A = Hardware-Startzeit
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein
Verfahren verwendet, bei dem nach der ersten Ermittlung
der Differenz zwischen den beiden Summierungen die
Differenz über dieselbe Größe der vorgegebenen Anzahl von
Summierungen immer wieder ermittelt wird, sobald für
die gewünschte Gutmenge pro Zeiteinheit wie auch für
die entsprechende, tatsächlich ausgestreute Gutmenge
ein neuer Summierungswert an die Summiervorrichtung
geliefert wird. Auf diese Weise wird die Differenz
zwischen den Werten jeweils mittels des dynamischen
Mittelwertes der beiden Werte ermittelt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird auch
ein Verfahren verwendet, bei dem der erste
Korrekturfaktor, der von dem Mikroprozessor im Betrieb ermittelt
wird, einen Wert repräsentieren kann, der zur Folge
hat, daß die Differenz zwischen dem ursprünglichen Wert
der gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit und dem
korrigierten Wert nicht mehr als 10% beträgt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird auch
ein Verfahren verwendet, bei dem jeder darauffolgende,
von dem Mikroprozessor ermittelte Korrekturfaktor einen
Wert repräsentieren kann, bei dem die Differenz nicht
mehr als 5% beträgt. Bei den genannten Verfahren wird
davon ausgegangen, daß es sich bei der ersten Anpassung
der gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit um eine
relativ große Anpassung handeln kann, während jede
darauffolgende Korrektur eine geringere Anpassung erfordert
und folglich in kleineren Schritten erfolgen sollte.
Dadurch wird verhindert, daß durch wiederholte
Anwendung eines relativ großen Korrekturfaktors eine
Überkorrektur erfolgt, die durch eine anschließende
Korrektur kompensiert werden sollte. Als Folge davon sind
relativ zahlreiche Korrekturen erforderlich, bis ein
relativ genauer Wert erzielt wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein
Verfahren verwendet, bei dem ein Achtungssignal gegeben
wird, wenn die maximale C : ÖWDifferenz von 5% dreimal
nacheinander aufgetreten ist. Bei dem Verfahren wird davon
ausgegangen, daß das dreimalige Auftreten einer
Differenz von 5% ein Anzeichen dafür ist, daß Störfaktoren
vorhanden sind, aufgrund derer das auszustreuende Gut
nicht erwartungsgemäß austritt. Das kann z. B. auf eine
Verstopfung nahe einer Austrittsöffnung des Behälters
oder ein schlecht funktionierendes Absperrventil
zurückzuführen sein.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Gerät zur Anwendung
des Verfahrens.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung wird eine
Ausführungsform eines Gerätes zum Streuen von Gut mittels der
genannten Verfahren im folgenden unter Bezugnahme auf
eine schematische Darstellung beschrieben. Es zeigt:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
elektronischen Meß- und Steuervorrichtung
gemäß der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
elektronischen Meß- und Steuervorrichtung mit einer
Dosiervorrichtung 1, einem Mikroprozessor 2 und einer
Vorrichtung 3 zur Korrektur des gemessenen Gewichtes.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende:
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Der Mikroprozessor 2 ermittelt eine gewünschte Gutmenge
pro Zeiteinheit 7 (kg/s), beispielsweise bei Streuung
von Kunstdünger, auf der Basis der gewünschten Dosis 4
(kg/m²), der Arbeitsbreite 5 (m) und der
Fahrgeschwindigkeit 6 (m/s) und gibt sie über eine Leitung an die
Stellvorrichtung 8. Beispielsweise über eine Tastatur
wird ein Korrekturfaktor 9 in die Stellvorrichtung 8
eingegeben, wobei der Korrekturfaktor 9 zuvor ermittelt
wurde. Dabei sollten die Korrekturfaktoren 9 auf die
Arten des Streugutes abgestimmt sein. Die
Korrekturfaktoren 9 für die unterschiedlichen Gutarten und/oder
dieselben Gutarten von unterschiedlichen Herstellern
können experimentell vom Hersteller der elektronischen
Meß- und Steuervorrichtung ermittelt und in die
Gebrauchsanleitung integriert werden, die mit der
Vorrichtung ausgeliefert wird. Vor dem Streuen einer
bestimmten Art von Gut sollte die Gebrauchsanleitung
gelesen und der zum Hersteller des jeweiligen Gutes
gehörende Korrekturfaktor 9 ermittelt und anschließend in
die Stellvorrichtung 8 eingegeben werden. In dem
Mikroprozessor wird dann die gewünschte Gutmenge pro
Zeiteinheit 7 mittels des Korrekturfaktors 9 angepaßt. Mit
Hilfe einer Standard-Charakteristik und/oder eines
Standard-Algorithmus 11 kann von der angepaßten
gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit 10 ein Steuersignal
zur Einstellung der Dosiervorrichtung 1 abgeleitet
werden.
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Mittels der Dosiervorrichtung 1 wird eine Auslaßöffnung
eingestellt, die der angepaßten gewünschten Gutmenge
pro Zeiteinheit entspricht, so daß pro Zeiteinheit
mehrere Kilogramm Gut aus dem Vorratsbehälter des
Gerätes zum Streuen von Gut strömen. Wie viele Kilogramm
sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in dem
Vorratsbehälter befinden, wird von einer Gewichtsmeßeinheit 32,
beispielsweise einer Wägedose, gemessen. Zu diesem
Zweck liefert die Gewichtsmeßeinheit 32 ein dieses
Gewicht repräsentierendes Signal an die Leitung 12, und
dieses Signal wird anschließend in die Vorrichtung 3
zur Korrektur des gemessenen Gewichtes eingegeben. Um
das Gewicht des Gerätes auch ermitteln zu können, wenn
es sich in einer Schräglage befindet, umfaßt die
Vorrichtung 3 zur Korrektur des gemessenen Gewichtes eine
Filter- und Korrektureinheit 13 und einen
Korrekturfaktor-Ermittlungssensor 14. In der Filter- und
Korrektureinheit 13 werden zum einen das von der
Gewichtsmeßein
heit 11 (Wägedose) über die Leitung 12 gelieferte
Ausgangssignal und zum anderen die von dem
Korrektorfaktor-Ermittlungssensor 14 über die Leitung 15
gelieferten Ausgangssignale gefiltert. In dem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der
Korrekturfaktor-Ermittlungssensor 14 ein Klinometer oder
Winkelmesser, dessen Ausgangssignale in zwei zueinander
rechtwinklige Komponenten zerlegt über die Leitung 15
zugeführt werden. Der Winkelmesser ist daher in zwei
Richtungen wirksam und kann dadurch das Gewicht des Gerätes
ermitteln, auch wenn sich das Gerät in einer Schräglage
befindet. Im Betrieb des Gerätes treten Störungen auf,
die z. B. auf Schwingungen der Zapfwelle,
Erschütterungen beim Fahren über hügeliges Gelände, etc.
zurückzuführen sind. Zur Reduzierung dieser Störungen auf ein
Minimum werden Filter 16 und 17 verwendet. Die Filter
16 und 17 sind durch Niederfrequenz-Bandpaßfilter
gebildet. Das Filter 16 zum Filtern des von der
Gewichtsmeßeinheit 32 gelieferten Signals ist ein Filter mit
einer verstellbaren Bandbreite, wobei die Einstellung
manuell oder durch den Mikroprozessor 18 vorgenommen
wird. In der Praxis wird ein Filter 16 mit einer großen
Bandbreite gewählt, wenn der Vorratsbehälter befüllt
wird, weil ein solches Filter mit einer relativ
geringen zeitlichen Verzögerung verbunden ist und das
Gewicht des Vorratsbehälters mit Inhalt daher fast
unverzüglich abgelesen werden kann. Beim Fahren auf einem
Stück Land können durch Unebenheiten des Geländes
unerwünschte Frequenzen auftreten. Da sich diese Frequenzen
auf eine geeignete Gewichtsmessung sehr störend
auswirken, ist es wünschenswert, sie möglichst weitgehend
herauszufiltern. Zu diesem Zweck ist die Breite des
Durchlaßbereiches des Filter 16 beim Fahren über das
Stück Land begrenzt, so daß eine zusätzliche Filterung
von hochfrequenten Komponenten des von der
Gewichtsmeßeinheit 32 gelieferten Signals erzielt wird. Die
Filter- und Korrektureinheit 13 enthält auch einen Rechner
19, in dem das von dem Filter 16 der Gewichtsmeßeinheit
32 gelieferte Signal korrigiert wird. Diese Korrektur
erfolgt mit Hilfe der Signale, die über den Filter 17
von dem Korrekturfaktor-Ermittlungssensor 14 geliefert
werden. Im folgenden ist näher erläutert, wie die
Korrektur selbst durchgeführt wird.
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Die Vorrichtung 3 zur Korrektur des gemessenen
Gewichtes und die Gewichtsmeßeinheit 32 bilden eine
elektronische Meßvorrichtung 20, von der das korrigierte
augenblickliche Gewicht über eine Leitung 21 an den
Mikroprozessor 2 gegeben wird, wo es auf dem Bildschirm
einer Anzeigevorrichtung angezeigt und/oder in einem
Speicher gespeichert werden kann.
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Außerdem wird in dem Mikroprozessor 18 das korrigierte
augenblickliche Gewicht über die Leitung 21 in eine
Vorrichtung 22 zur Einstellung des Gutstromes
eingegeben. Mit Hilfe der Vorrichtung 22 zur Einstellung des
Gutstromes wird festgestellt, ob der zu
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten gemessene Wert des korrigierten
augenblicklichen Gewichtes dem Wert der angepaßten
gewünschten Gutmenge pro Zeiteinheit 10 entspricht, der
ebenfalls in die Vorrichtung 22 zur Einstellung des
Gutstromes eingegeben wird. Zur Ermittlung dieser Werte
weist die Vorrichtung 22 zur Einstellung des Gutstromes
eine erste Summiervorrichtung 23 und eine zweite
Summiervorrichtung 24 auf. Die erste Summiervorrichtung 23
enthält einen Speicher, in dem ein von der
elektronischen Meßvorrichtung 20 ermitteltes Ausgangsgewicht
gespeichert wird. Die erste Summiervorrichtung 23 enthält
ferner eine Vorrichtung, um nach Ablauf eines
bestimmten Zeitraumes jeweils die Differenz zwischen dem
Ausgangsgewicht und dem von der Meßvorrichtung 20
ermittelten gegenwärtigen Gewicht zu ermitteln und eine
Anzahl von Werten zu summieren. Bei dem
Ausführungsbeispiel beträgt der Zeitraum vorzugsweise 0,25 s, wobei
jeweils 100 Werte summiert werden.
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Die nachstehende Tabelle zeigt in einem Zahlenbeispiel
die Werte Σ(AM)(Spalte 3), die von der ersten
Summiervorrichtung 23 bei einem Ausgangsgewicht von
1000 kg (Spalte 2) geliefert werden. Auf der Basis der
von der Summiervorrichtung 23 gelieferten Werte
Σ(AM)meas kann so ermittelt werden, wieviel Gut (in kg)
zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgestreut wurde; aus
der Tabelle geht also hervor, daß zum Zeitpunkt t = 1
5 kg Gut und zum Zeitpunkt t = 2 11 kg Gut gestreut
worden sind, etc..
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* an Speicher in 23
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** übersteigt Grenzwert (= 2 kg)
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Ebenfalls für 100 Werte in einem Zeitabstand von 0,25 s
wird mit Hilfe der zweiten Summiervorrichtung 24 auf
der Basis der angepaßten gewünschten Gutmenge pro
Zeiteinheit der summierte gewünschte Wert Σ(ΔM)des des
Gewichtes des pro Zeitraum auszustreuenden Gutes
ermittelt, der dem Zeitraum zwischen Differenzermittlungen
in der ersten Summiervorrichtung 23 entspricht. Bei dem
Zahlenbeispiel der Tabelle beträgt das auszustreuende
gewünschte Gewicht Σ(ΔM)des 5 kg im Zeitraum zwischen
t = 0 und t = 1 und 10 kg zwischen t = 0 und t = 2.
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Außerdem weist die Vorrichtung 22 zur Einstellung des
Gutstromes auch eine Vorrichtung 27 zur Ermittlung des
Korrekturfaktors auf, in die die Werte Σ(ΔM)meas und
Σ(ΔM)des eingegeben werden, und mittels der ein
Gutstrom-Korrekturfaktor ermittelt werden kann, der über
eine Leitung 25 in die Vorrichtung 26 zur Korrektur des
Gutstromes 10 eingegeben wird, in welcher der
gewünschte Gutstrom 10 um diesen Faktor korrigiert werden
kann. Das Gutstrom-Korrektursignal wird mit Hilfe einer
Funktion der Vorrichtung 27 zur Ermittlung des
Korrekturfaktors ermittelt, mit der jeweils der Wert
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berechnet wird, wobei A = gegenwärtiger
Korrekturfaktor (bei A = 1 zum Zeitpunkt t = 0) ist. Um zu
verhindern, daß die Gutstrom-Korrektursignale mit einer zu
hohen Frequenz an die Vorrichtung zur Korrektur des
Gutstromes geliefert werden und daher die Gefahr einer
instabilen Steuerung besteht, wird im voraus
festgelegt, daß die Gutstrom-Korrektursignale mit einer
Frequenz geliefert werden, die einen bestimmten
Maximalwert nicht übersteigt. Zu diesem Zweck weist die
Vorrichtung 22 zur Einstellung des Gutstromes eine
Bedingungs-Funktion 28 auf. Mittels dieser
Bedingungs-Funktion 28 wird geprüft, ob die Differenz zwischen Σ(ΔM)meas
und Σ(ΔM)des groß genug ist, um die Einstellung des
gewünschten Gutstromes 10 vorzunehmen. In der Bedingungs-
Funktion 28 wird zur Einstellung des gewünschten
Gutstromes der Betrag der Differenz zwischen Σ(ΔM)meas und
L(ΔM)des mit einem zuvor eingegebenen Grenzwert 29
verglichen. Bezugnehmend auf das Zahlenbeispiel der
Tabelle kann dieser Grenzwert 29 auf 2 kg festgelegt
werden. Spalte 5 der Tabelle ist zu entnehmen, daß bis zum
Zeitpunkt t = 2 die Differenz zwischen Σ(ΔM)meas und
Σ(ΔM)des diesen Grenzwert 29 nicht übersteigt; obwohl
eine Differenz zwischen dem gewünschten und dem
gegenwärtigen Gutstrom besteht, wird daher kein Gutstrom-
Korrektursignal geliefert und folglich keine
Einstellung vorgenommen. Erst ab dem Zeitpunkt t = 3
übersteigt der Betrag der Differenz zwischen Σ(ΔM)meas und
Σ(ΔM)des den Grenzwert 29, so daß mit Hilfe der
Bedingungs-Funktion über eine Leitung 30 ein Signal an die
Vorrichtung 27 zur Ermittlung des Korrekturfaktors
gegeben wird, welche anschließend ein
Gutstrom-Korrektursignal an die Vorrichtung 26 zur Korrektur des
Gutstromes gibt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine
Nachregulierung der angepaßten gewünschten Gutmenge pro
Zeiteinheit. Nach Abgabe des Gutstrom-Korrektursignals gibt
die Vorrichtung 27 zur Ermittlung des Korrekturfaktors
über eine Leitung 31 ein Rückstellsignal an die erste
Summiervorrichtung 23 und an die zweite
Summiervorrichtung 24, wonach diese Vorrichtungen zum selben
Zeit
punkt mit der Ermittlung einer neuen Folge von Werten
für Σ(ΔM)meas und Σ(ΔM)des beginnen. Nach dem
Rückstellsignal wird das alte Ausgangsgewicht aus dem Speicher
der ersten Summiervorrichtung 23 gelöscht und der von
der Gewichtsmeßeinheit 32 ermittelte aktuelle
Gewichtswert in den Speicher eingegeben; so wird im
Zahlenbeispiel zum Zeitpunkt t = 3 die Zahl 982 in den Speicher
eingegeben, während 1000 aus dem Speicher gelöscht wird
(siehe Spalte 1), worauf das obige Verfahren wieder von
vorn beginnt.