DE69517859T2 - Bindegarn-Schneidvorrichtung für eine Rundballenpresse - Google Patents
Bindegarn-Schneidvorrichtung für eine RundballenpresseInfo
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Description
- Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf landwirtschaftliche Maschinen zur Herstellung von mit Bindegarn oder Bindematerial umwickelten Rundballen, und insbesondere auf eine Bindegarn-Schneidvorrichtung für derartige Maschinen.
- Landwirtschaftliche Maschinen, die von einem Traktor über ein Feld gezogen werden, um in Schwaden angeordnetes Erntematerial aufzunehmen und um einen zylindrischen Ballen zu formen, werden allgemein als Rundballenpressen bezeichnet. Diese Maschinen haben entweder eine feste oder eine ausdehnbare Ballenformungskammer, die zwischen gegenüberliegenden vertikalen Seitenwänden angeordnet ist. Die Kammer ist üblicherweise durch einen Boden und sich in Querrichtung erstreckende Umgrenzungseinrichtungen umgrenzt, die eine kontinuierliche flexible Umschlingungseinrichtung und/oder eine Vielzahl von sich in Querrichtung erstreckenden Walzen umfassen. Häufig schließt die Umschlingungseinrichtung eine Gruppe von Seite an Seite angeordneten Riemen ein, die um eine Reihe von Walzen herumgelegt sind, die sich zwischen den Seitenwänden erstrecken, und der Boden besteht entweder aus einer großen Walze oder einem durchgehenden Förderband.
- Im Betrieb auf dem Feld wird Erntematerial, wie z. B. Heu vom Boden aufgenommen und in die Kammer eingespeist. Das Volumen an Erntematerial nimmt in der Kammer kontinuierlich zu, bis ein kompakter zylindrischer Packen gebildet ist. Der Packen wird dann umwickelt, während er sich noch in der Kammer befindet, und er wird dann als fertiger Ballen auf den Boden ausgeworfen.
- Gut bekannte Einrichtungen zum Umwickeln von Rundballen schließen Bindegarn, Netzmaterial und Kunststoff-Folienmaterial ein. Wenn Bindegarn verwendet wird, ist es üblich, ein Rohr zu verwenden, um Bindegarn entlang des Umfanges des geformten Packens abzugeben, während dieser in der Kammer in Drehung versetzt wird, um einen kontinuierlichen Strang an Bindegarn um den Ballen zu wickeln. Das Bindegarn- Rohr wird so bewegt, daß es das Bindegarn entlang einer querverlaufenden Bahn benachbart zur Außenoberfläche des zylindrischen Packens abgibt, während dieser in der Kammer gedreht wird. Eine Bindegarn-Umwicklungsvorrichtung dieser Art ist in der US-A-5 215 005 gezeigt.
- Wenn eine ausreichende Menge an Bindegarn um den Packen herumgewickelt wurde, wird das Bindegarn geschnitten, typischerweise dadurch, daß das Bindegarn zu einem Schneidmechanismus geführt wird, der den Bindegarnstrang entweder durch einen zwangsweisen Schneidvorgang oder durch Ziehen des Stranges gegen eine feste Schneidkante durchtrennt. In der US-A-5 215 005, auf die erneut Bezug genommen wird, ist ein stationärer Schneidmechanismus gezeigt, bei dem das abgegebene Bindegarn über eine feste Anschlagplatte geführt wird und solange abgegeben wird, bis eine Messerkante gegen die Anschlagplatte bewegt wird, um das Bindegarn zu durchtrennen.
- Die US-A-4 440 075 zeigt ebenfalls eine Rundballenpresse mit einem Bindegarnumwicklungsmechanismus, der mit einem stationären Schneidmechanismus zusammenwirkt. Auch hier wird das Bindegarn nach dem Umwickeln zu dem Schneidmechanismus geführt und kontinuierlich von dem Bindegarn-Arm abgegeben. Das Bindegarn wird dadurch durchtrennt, daß es gegen eine freiliegende Schneidkante gezogen wird.
- Bei einer weiteren bekannten Anordnung, die in der US-A-4 505 197 gezeigt ist, schließt der Bindegarn-Schneidmechanismus einen Schwenkarm ein, der mit dem Bindegarn in Eingriff kommt und dieses gegen ein Messer zieht. Der Arm bei dieser Vorrichtung dient weiterhin zum Einklemmen des Zuführungsendes des Bindegarns, nachdem dieses durchtrennt wurde.
- Eine weitere bekannte Lösung beim Stand der Technik von Rundballenpressen besteht in der Verwendung eines Schneidmechanismus, der nicht stationär ist. Die US-A-4 715 175 zeigt eine Rundbällen-Umwicklungsvorrichtung, bei der ein Schneidmechanismus unter Verschiebung auf seine Schneidposition bewegt wird, nachdem der Umwicklungsvorgang abgeschlossen ist. Bei dieser Ausführungsform wird der Schneidmechanismus entlang einer Bahn benachbart und parallel zum Eintrittsspalt für das Bindegarn bewegt.
- Wie bei allen Merkmalen von Rundballenpressen ist die Zuverlässigkeit ein sehr wichtiger Faktor bei dem Bindegarn-Schneidvorgang. Es treten schwerwiegende Probleme auf, wenn die Schneidvorrichtung ausfällt, d. h. wenn das Bindegarn nicht vor dem Auswerfen durchtrennt wurde, oder in manchen Fällen, wenn das Bindegarn noch lange Zeit abgegeben wird, nachdem eine ausreichende Menge des Bindegarns um den Packen aus Erntematerial herumgewickelt wurde. Ein fehlerhafter Betrieb der Schneidvorrichtung kann weiterhin zu einem fehlerhaft gebildeten Bindegarn-Ende führen, das nicht für den nächsten Umwicklungsvorgang geeignet ist.
- Aufgrund der Tatsache, daß viele bekannte Schneidmechanismen in einer Umgebung angeordnet sind, die von Natur aus staubig ist, treten Fehler aufgrund der Ansammlung von Schmutz und Abfällen in der Nähe des zu durchtrennenden Bindegarnstranges auf, was dazu führt, daß die Schneidkante an einer Eierührung gehindert wird oder nur eine ungeeignete Berührung ergibt.
- Ein wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Bindegarn-Schneidvorrichtung für eine Rundballenpresse zu schaffen, die die Zuverlässigkeit der Ballenpresse ohne Beeinträchtigung der Gesamtleistung verbessert.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Rundballenpresse geschaffen, die folgendes umfaßt:
- - einen Rahmen
- - zwei Seitenwände, die an dem Rahmen befestigt sind,
- - eine Vielzahl von Ballenformungseinrichtungen, die zwischen den Seitenwänden eingebaut sind und zusammen mit diesen eine Ballenformungskammer zur Formung eines zylindrischen Packens aus Erntematerial umgrenzen,
- - eine Bindegarn-Handhabungsbaugruppe, die in der Nähe einer querverlaufenden Öffnung zwischen zweien der Ballenformungseinrichtungen befestigt ist und folgendes umfaßt:
- Einrichtungen zum Zuführen von Bindegarn durch die querverlaufende Öffnung und zum Aufbringen einer Vielzahl von Windungen auf den zylindrischen Packen aus Erntematerial, der in der Ballenkammer geformt wird, und
- eine Bindegarn-Schneidvorrichtung, die folgendes umfaßt:
- - einen Bindegarn-Schneidmechanismus mit einer Schneidkante zum Schneiden des Bindegarns, und
- - eine Einrichtung zur Überführung des Bindegarn-Schneidmechanismus von einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung.
- Diese Rundballenpresse ist dadurch gekennzeichnet, daß die Überführungseinrichtung für den Bindegarn-Schneidmechanismus Einrichtungen zur Überführung der Schneidkante von einer Ruhestellung, in der sie von der querverlaufenden Öffnung entfernt ist, in eine Betriebsstellung näher an der querverlaufenden Öffnung umfaßt.
- Die Bindegarn-Handhabungsbaugruppe schließt zumindest einen Bindegarn-Arm mit einem Bindegarn-Abgabeende ein, von dem aus Bindegarn in die Nähe der Öffnung abgegeben wird, die die Erntematerial-Zuführungsöffnung sein kann, und das Bindegarn wird durch diese Öffnung hindurch zugeführt, um eine Vielzahl von schraubenlinienförmigen Windungen auf den zylindrischen Packen aus Erntematerial aufzubringen, der in der Kammer gebildet wird. Die Ballenpresse umfaßt weiterhin eine Bindegarn-Schneidvorrichtung mit einem Bindegarn-Schneidmechanismus zum Schneiden des Bindegarns und eine Bindegarn-Führungsbaugruppe, die auf einer der Seitenwände befestigt ist, um das Bindegarn nach der Abgabe einer vorgegebenen Menge an Bindegarn zu dem Schneidmechanismus zu führen. Die vorliegende Erfindung ist speziell auf eine Bindegarn-Schneidvorrichtung gerichtet, bei der Einrichtungen zur Überführung der Bindegarn-Schneidkante von einer entfernten Ruhestellung in eine Betriebsstellung benachbart zu der querverlaufenden Öffnung vorgesehen sind.
- Die Erfindung wird nunmehr ausführlicher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, in denen:
- Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Rundballenpresse ist, in die die vorliegende Erfindung eingefügt ist,
- Fig. 2 eine schematische Seitenansicht ähnlich der Fig. 1 einer Rundballenpresse ist, deren Ballenformungskammer sich in der einem fertigen Ballen entsprechenden Position befindet,
- Fig. 3 eine Ansicht in Richtung der Pfeile 3-3 in Fig. 2 ist,
- Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht ist, die die sich in Rückwärtsrichtung erstreckenden Bindegarn-Abgabearme zeigt,
- Fig. 5 ebenfalls eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht ist und die sich nach hinten erstreckenden Bindegarn-Schneidarme zeigt,
- Fig. 6 eine Ansicht in Richtung der Pfeile 6-6 nach Fig. 5 ist,
- Fig. 7 eine vergrößerte Ansicht ähnlich der Fig. 6 ist, die die Betriebsbeziehung ausgewählter Elemente zeigt,
- Fig. 8 eine Draufsicht auf die Bindegarn-Schneidbaugruppe der vorliegenden Erfindung ist,
- Fig. 9 eine Ansicht in Richtung der Pfeile 9-9 nach Fig. 8 ist,
- Fig. 10A, 10C, 10E und 10G Seitenansichten sind, die eine Folge der Relativstellungen der verschiedenen Elemente des Bindegarn-Schneidmechanismus der vorliegenden Erfindung zeigen, und
- Fig. 10B, 10D, 10F und 10H Draufsichten sind, die den Fig. 10A, 10C, 10E bzw. 10G entsprechen.
- Fig. 1 zeigt eine Rundballenpresse 10 von dem Typ, der eine ausdehnbare Kammer aufweist, die durch Riemen und Walzen umgrenzt ist, wie dies allgemein in der US-A- 4 870 812 beschrieben ist.
- Die Rundballenpresse 10, die die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet, schließt einen Hauptrahmen 11 ein, der von zwei Rädern 12 abgestützt ist (von denen lediglich eines gezeigt ist). Eine Zugstange 13 ist an dem vorderen Teil des Hauptrahmens 11 zur Verbindung mit einem Traktor vorgesehen. An den Seiten des Hauptrahmens 11 ist über zwei Stummelwellen 15 eine Heckklappe 14 schwenkbar befestigt, die während der Ballenformung geschlossen (wie die in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist) oder in die offene Stellung um die Stummelwellen 15 verschwenkt werden kann, um einen fertigen Ballen auszuwerfen. Eine übliche Aufnehmereinrichtung 16, die an dem Hauptrahmen 11 befestigt ist, schließt eine Vielzahl von Fingern oder Zinken 17 ein, die sich auf einer vorgegebenen Bahn bewegen, um Erntematerial von dem Boden aufzuheben und es in Rückwärtsrichtung in Richtung auf eine Bodenwalze 18 zuzuführen, die drehbar auf dem Hauptrahmen 11 befestigt ist.
- Eine Kammer zum Formen von Ballen ist teilweise durch eine Schlittenbaugruppe 20 umgrenzt, die eine Anzahl von Walzen 21, 22, 23, umfaßt, die sich in Querrichtung des Hauptrahmens 11 in der bogenförmigen Anordnung erstrecken, die aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist. Die Walzen 21, 22, 23 sind an ihren Enden in zwei mit Abstand voneinander angeordneten Armen 24 drehbar gelagert, von denen lediglich einer gezeigt ist. Diese Arme sind schwenkbar im Inneren des Hauptrahmens 11 auf Stummelwellen 26 befestigt, um eine Bewegung der Schlittenbaugruppe 20 zwischen der in Fig. 1 gezeigten Ballenanfangsposition und der einem fertigen Ballen entsprechenden Position gemäß Fig. 2 zu ermöglichen. Die Walzen 21, 22, 23 werden im Gegenuhrzeigersinn durch übliche Einrichtungen beispielsweise Ketten und Kettenräder angetrieben, die mit einer Antriebswelle 28 verbunden sind, die ihrerseits mit der Zapfwelle eines Traktors verbunden ist. Eine Startwalze 30, die benachbart zur Walze 23 angeordnet ist, wird ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn angetrieben. Eine frei drehbare Leerlaufwalze 21, die von den Armen 24 getragen wird, bewegt sich auf einer bogenförmigen Bahn mit der Schlittenbaugruppe 20.
- Die Ballenformungskammer ist weiterhin durch eine Umschlingungseinrichtung 32 umgrenzt, die eine Vielzahl von endlosen, Seite an Seite angeordneten Riemen umfaßt, die von Führungswalzen 33, 34, 35, 36, 37 gehaltert sind, die drehbar in der Heckklappe befestigt sind. Die Umschlingungseinrichtung 32 ist weiterhin auf einer Antriebswalze 38 gehaltert, die auf dem Hauptrahmen 11 befestigt ist. Obwohl, die Umschlingungseinrichtung 32 zwischen der Walze 21 auf der Schlittenbaugruppe 20 und der Leerlaufwalze 31 hindurchläuft, steht sie lediglich mit der Leerlaufwalze 31 in Eingriff, und nicht mit der Walze 21, die sich eng benachbart zu den Umschlingungsriemen befindet und zusäzlich zu ihrer Ballenformungsfunktion dazu dient, Erntematerial von den Riemen abzustreifen. Geeignete (nicht gezeigte) Kopplungseinrichtungen, die mit der Antriebswelle 28 verbunden sind, ergeben eine Drehung der Antriebswalze 38 in einer derartigen Richtung, daß eine Bewegung der Umschlingungseinrichtung 32 entlang der sich ändernden Pfade hervorgerufen wird, die allgemein durch die Pfeile a und b in den Fig. 1 und 2 angegeben sind. Eine zusätzliche Führungswalze 40 in dem Hauptrahmen 11 stellt einen geeigneten Antriebseingriff zwischen der Umschlingungseinrichtung 32 und der Antriebswalze 38 sicher. Zwei Aufnahmearme 41 (von denen lediglich einer gezeigt ist) sind schwenkbar über eine Querwelle 42 an dem Hauptrahmen 11 für eine Bewegung zwischen inneren und äußeren Positionen befestigt, die in Fig. 1 bzw. Fig. 2 gezeigt sind. Riemenspann-Hebelarme 45 (von denen lediglich einer gezeigt ist) sind ebenfalls auf der Schwenkwelle mit den Aufnahmearmen 41 befestigt, die zusätzlich Führungwalzen 43, 44 zur Halterung der Umschlingungseinrichtung 32 tragen. Ein Hydraulikzylinder 46 ist an der Heckklappe 14 befestigt und drückt normalerweise die Hebelarme 45 und die Aufnahmearme 41 in Richtung auf ihre innenliegenden Positionen (Fig. 1), während der Ballendurchmesser ansteigt.
- Wenn die Elemente der Rundballenpresse 10 in der in Fig. 1 gezeigten Weise angeordnet sind, während die Heckklappe 14 geschlossen ist, so erstreckt sich ein innerer Strang c der Umschlingungseinrichtung 32 zwischen der Führungswalze 37 und der Leerlaufwalze 31. Die Walzen 21, 22, 23 sind auf der Schlittenbaugruppe 20 nach hinten geneigt, um zusammen mit dem Strang C die Ballenkern-Startkammer zu umgrenzen. Der innere Strang C der Umschlingungseinrichtung bildet die Rückwand der Kammer, während die nach innen gerichtete Umfangsoberflächen der Walzen 21, 22, 23 in allgemeiner Weise eine nach hinten geneigte, zusammenwirkende Vorderwand bilden. Die Bodenwalze 18 bildet den Boden der Kammer, und die Startwalze 30, die mit Abstand von der Bodenwalze 18 angeordnet ist, ergibt die obere Begrenzung eines Einlasses für das Erntemäterial.
- Während die Rundballenpresse über ein Feld geschleppt wird, heben die Aufnehmerzinken 17 Erntematerial von dem Boden auf und führen es durch den Einlaß hindurch zu. Das Erntematerial wird von der Bodenwalze 18 in Eingriff mit dem inneren Strang c (Fig. 1) der Umschlingungseinrichtung gedrückt, die das Erntemäterial nach oben und etwas nach vorn in Eingriff mit den Walzen 21, 22, 23 drückt. Auf diese Weise wird Erntematerial in einer Uhrzeigersinn-Richtung aufgewickelt, um einen Ballenkern zu bilden. Ein fortgesetztes Zuführen des Erntematerials in die Ballenformungskammer durch die Aufnehmerzinken 17 führt dazu, daß der innere Strang c der Umschlingungseinrichtung sich in seiner Länge um einen Teil des Umfanges des Ballenkerns erweitert, während der Durchmesser ansteigt. Die Aufnahmearme 41 drehen sich gemeinsam mit den Hebelarmen 45 aus ihren in Fig. 1 gezeigten inneren Positionen in Richtung auf ihrer äußeren Position, die in Fig. 2 gezeigt sind, um die Erweiterung des inneren Stranges der Umschlingungseinrichtung in gut bekannter Weise zu ermöglichen, d. h., daß im Ergebnis der äußere Strang der Riemen der Umschlingungseinrichtung 32 in seiner Länge verringert wird, während die Länge des inneren Stranges in gleichem Ausmaß vergrößert wird. Nachdem ein Ballen geformt und umwickelt wurde, wird die Heckklappe 14 geöffnet und der Ballen wird in Rückwärtsrichtung ausgeworfen. Ein nachfolgendes Schließen der Heckklappe 14 führt die inneren und äußeren Stränge der Riemen der Umschlingungseinrichtung 32 auf die in Fig. 1 gezeigten Positionen zurück.
- Während der Ballenformung bewegt sich die Schlittenbaugruppe 20 ebenfalls zwischen einer Ballenstartposition (Fig. 1) und einereinem fertigen Ballen entsprechenden Position (Fig. 2). Diese Bewegung der Schlittenbaugruppe 20 ruft eine Bewegung der Leerlaufwalze 31 auf einer bogenförmigen Bahn hervor, während die Umschlingungseinrichtung 32 eng benachbart zu der Walze 21 gehalten wird, so daß die Walze 21 Erntematerial von den Riemen der Umschlingungseinrichtung 32 abstreifen kann und den Verlust an Erntematerial zwischen der Walze 21 und der Umschlingungseinrichtung 32 während der Bildung eines Ballens verhindern oder beträchtlich verringern kann. Die Schlittenbaugruppe 20 wird während der Ballenformung nach außen in Richtung auf ihre einem fertigen Ballen entsprechende Position gedrückt, während sich das Erntematerial gegen die Walzen 21, 22, 23 ausdehnt, und sie wird nachfolgend durch die Umschlingungseinrichtung 32 auf die in Fig. 1 gezeigte Position während des Auswerfens des Ballens nach innen gedrückt.
- Bevor die Bindegarn-Schneidvorrichtung der vorliegenden Erfindung betrachtet wird, wobei diese Vorrichtung in den Fig. 1 und 2 allgemein mit der Bezugsziffer 47 bezeichnet ist, wird auf die US-A-5 184 545 Bezug genommen, die auf eine automatische Bindegarn-Umwicklungsvorrichtung gerichtet ist und deren Inhalt durch diese Bezugnahme hier mit aufgenommen wird. Diese Vorrichtung ist ähnlich der Bindegarn- Umwicklungsvorrichtung 48, wie sie in der Ballenpresse 10 verwendet wird, und sie ist in den Fig. 1 und 2 allgemein mit der Bezugsziffer 48 bezeichnet.
- Nunmehr wird für eine ausführliche Beschreibung der Bindegarn-Umwicklungsvorrichtung 48 auf die Fig. 3 und 4 Bezug genommen. Ein zwischen den Seitenwänden 51, 52 befestigter Rahmenteil 50 trägt zwei Bindegarn-Arme 53, 54, die in Fig. 3 in ihrer Ruhestellung und in Fig. 4 in ihrer nach hinten ausgefahrenen Position gezeigt sind. Die über erste und zweite Gestängeteile 55, 56 miteinander gekoppelten Arme umfassen jeweils erste und zweite Bauteile 57, 58 und 60, 61. Die zweiten Bauteile sind jeweils teleskopartig in dem entsprechenden ersten Bauteil befestigt, und ein Bindegarn-Abgabeende 62, 63 ist an den äußeren Enden jedes der zweiten Bauteile befestigt. Die Gestängeteile 55, 56 weisen äußere Enden 64, 66 und innere Enden 65, 67 (siehe Fig. 4) auf, wobei das äußere Ende jedes Gestängeteils schwenkbar mit dem zweiten Bauteil eines der Bindegarn-Arme verbunden ist, während das innere Ende an dem ersten Bauteil des anderen Bindegarn-Armes befestigt ist. Im einzelnen umfaßt das erste Gesfängeteil 55 ein äußeres Ende 66 und ein inneres Ende 67, wobei das innere Ende schwenkbar über einen Schwenkzapfen 68 an einem starren Bügel 70 befestigt ist, der seinerseits an dem ersten Bauteil 58 des Bindegarn-Armes 53 befestigt ist. In ähnlicher Weise umfaßt das zweite Gestängeteil 56 ein äußeres Ende 64 und ein inneres Ende 65, wobei das innere Ende schwenkbar über einen Schwenkzapfen 71 mit einem starren Bügel 72 verbunden ist, der seinerseits an dem ersten Bauteil 61 des Bindegarn-Armes 54 befestigt ist.
- Der Bindegarn-Arm 54 wird im Gegenuhrzeigersinn angetrieben und der Bindegarn- Arm 54 wird im Uhrzeigersinn angetrieben, wenn das angetriebene Gestänge 73 das Gestänge 74 aus der in Fig. 4 gezeigten Stellung in die in Fig. 3 gezeigte Stellung drückt. Aufgrund der neuartigen Kopplungsanordnung zwischen den Bindegarn-Armen, die ausführlich in der US-A-5 184 545 gezeigt und erläutert ist, werden die Bindegarn- Arme von der in Fig. 4 gezeigten Stellung auf die in Fig. 3 gezeigte Stellung gedreht, wobei gleichzeitig das zweite Bauteil jedes Armes in das erste Bauteil jedes Armes zurückgezogen wird.
- Das angetriebene Gestänge 73 ist schwenkbar an der Platte 75 befestigt, die um den Schwenkzapfen 76 gedreht wird, wenn der Stellgliedarm 77 (eines Stellgliedes 78), der an der Platte 75 am Ende 80 befestigt ist, sich zwischen den zurückgezogenen und ausgefahrenen Stellungen hin und her bewegt, die in den Fig. 3 und 4 gezeigt sind. Wenn somit der Stellgliedärm 77 vollständig ausgefahren ist, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist, so befinden sich die Bindegarn-Arme 53, 54 in ihrer sich nach hinten erstreckenden Position, und wenn der Stellgliedarm 77 sich in der in Fig. 3 gezeigten zurückgezogenen Stellung befindet, so befinden sich die Bindegarn-Arme 53, 54 in ihrer Ruhestellung.
- Zwei Bindegarn-Führungen 81, 82, die jeweils die allgemeine Form einer S-förmigen Stange haben, erstrecken sich von den Seitenwänden 51 bzw. 52 aus nach innen und sind an diesen befestigt. Diese Führungen sind so angeordnet, daß sie das Bindegarn in Einbuchtungen 83, 84 aufnehmen, während das Bindegarn von den Bindegarn- Armen zu den Enden eines Rundballens hin abgegeben wird, der in üblicher Weise umwickelt wird. Fig. 4 zeigt strichpunktiert gezeigte Teilansichten 85, 86, 87, 88 des Bindegarn-Armes 54, um die Position des Bindegarns t gegenüber der Führung 81 darzustellen, während sich das Bindegarn der Führung 81 nähert (aufeinanderfolgende Positionen 85 und 86) und schließlich in die Einbuchtung 83 geführt wird (Position 87). Schließlich bleibt das Bindegarn t in der Einbuchtung 83 geführt, während der Bindegarn-Arm in seiher Ruhestellung (Position 88) zur Ruhe kommt. Eine ähnliche Reihe von Positionen ergibt sich bezüglich des Bindegarn-Armes 53 und der Führung 82, wenn das gezeigte doppelte Bindegarn-Armsystem verwendet wird.
- Die Fig. 3 und 4 zeigen Bindegarn-Schneidbaugruppen 90, 91 in in Querrichtung ausgerichteten Ruhestellungen allgemein parallel zum Rahmenbauteil 50. Obwohl eine doppelte Bindegarn-Schneidanordnung gezeigt ist, die mit doppelten Bindegarn- Abgabearmen zusammenwirkt, ist es verständlich, daß die vorliegende Erfindung genauso in einer Anordnung mit einer einzelnen Bindegarnzuführung arbeitet. Entsprechend bezieht sich die folgende Beschreibung in manchen Fällen aus Bequemlichkeitsgründen lediglich auf die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90, wobei sich diese Beschreibung jedoch in gleicherweise auf die Bindegarn-Schneidbaugruppe 51 beziehen soll.
- Die Bindegarn-Schneidbaugruppen 90, 91 sind schwenkbar an Haltebügeln 92, 93 befestigt, die an den Seitenwänden 51, 52 befestigt sind und sich von diesen aus nach innen erstrecken, um einen Hin- und Herbewegungsbetrieb zwischen den in Fig. 4 gezeigten Ruhestellungen und den in Fig. 5 gezeigten ausgefahrenen Stellungen zu ermöglichen. Jede Baugruppe schließt ein am äußeren Ende eines Haltearms 95, 96 befestigtes Messer 94 (siehe Fig. 8), erste und zweite feste Bindegarn-Führungsplatten 97, 98 bzw. 100, 101 und eine bewegliche Bindegarn-Führungsplatte 102 ein, wobei alle diese Platten in einer nachstehend beschriebenen Weise arbeiten, um Bindegarn zu dem Messer zu führen. Wie dies klar aus den Fig. 8 und 9 zu erkennen ist, ist die bewegliche Bindegarn-Führungsplatte 102 schwenkbar mit einem Befestigungsblock 103 über einen Bolzen 104 befestigt und wird in die mit voll ausgezogenen Linien gezeigte Position durch eine Spiralfeder 105 vorgespannt, die um den Block 103 gewickelt und an dem Haltearm 95 befestigt ist. Der Block 103 kann sich gegen die Kraft der Feder 105 frei um den Bolzen 104 auf die strichpunktiert dargestellte Stellung 106 (Fig. 9) verschwenken, d. h. wenn die Kraft der Feder 105 überwunden wird. Eine V-förmige Kerbe 107 in der beweglichen Bindegarn-Führungsplatte 102 ist so positioniert, daß sie geringfügig über der oberen Kante der festen Bindegarn-Führungsplatte 100 liegt, wenn der Block 103 auf seine Ruhestellung vorgespannt ist. Die Bedeutung der Kerbe 107 in der beweglichen Führungsplatte 102 sowie deren Form wird aus der Beschreibung der Betriebsweise ersichtlich.
- Unter erneuter Bezugnahme auf die Fig. 8 und 9 ist zu erkennen, daß das Messer 94 in einem symmetrischen Haltebügel 108 gehalten ist, dessen Außenkante die erste Bindegarn-Führungsplatte 97 bildet und der an dem äußeren Ende des Haltearms 95 über eine Schraube 110 befestigt ist. Der Zweck dieser neuartigen Form besteht darin, es zu ermöglichen, daß die Bindegarn-Schneidbaugruppe ohne weiteres zur Verwendung an einer beliebigen Seite der Ballenpresse angepaßt werden kann. Weiterhin wird lediglich eine Hälfte der Schneidkante des Messers 94 verwendet, so daß die andere Hälfte zur Verwendung zur Verfügung steht, indem einfach der Haltebügel 108 gelockert und die Position der freiliegenden Enden der Schneidkante umgekehrt wird.
- Die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90 ist schwenkbar an dem Haltebügel 92 über einen Bolzen 111 befestigt, der an dem Haltebügel 92 über einen Bolzen 110 befestigt ist, der an dem Haltebügel 92 über einen sich von einer Sicherungsplatte 113 erstreckenden und in einem Schlitz 114 festgelegten Flansch 112 befestigt ist. Der Haltearm 95 ist an einer Hülse 115 befestigt und dreht sich mit der Hülse 115 um den Bolzen 110, wenn diesen Teilen eine Bewegung über Befestigungsschultern 116, 117 erteilt wird, die daran befestigt sind. Wenn somit eine Stange 118 in einer allgemein rückwärts gerichteten Richtung angetrieben wird, so drückt sie eine komprimierte Feder 120 gegen einen vertikalen Bolzen 121 und dreht dabei den Haltearm 95 auf die in Fig. 8 gezeigte Position und zwar aufgrund der Bewegung des Bolzens 121 auf einer bogenförmigen Bahn im Gegenuhrzeigersinn um den vertikalen Bolzen 110, wobei diese Bewegung des Bolzens durch entsprechende Öffnungen in den Schultern 116, 177 mit Durchmessen ermöglicht wird, die geringfügig größer als der Durchmesser dieses Bolzens sind. Die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90 ist weiterhin in ihrer ausgefahrenen Stellung in Fig. 5 gezeigt, während'sie in Fig. 4 durch die Stange 118 in ihre Ruhestellung zurückgeführt wurde.
- Zwei Schenkel 122, 123, die mit den Stangen 118, 124 gekoppelt sind, sind an einer Querantriebsstange 125 befestigt, um die Bindegarn-Schneidbaugruppen 90, 91 von der Ruhestellung (Fig. 4) in die ausgefahrene Stellung (Fig. 5) zu bewegen, wenn die querverlaufende Antriebsstange 125 gedreht wird, um die Schenkel 122, 123 von rechts nach links bei Betrachtung in Fig. 6 zu bewegen, in der der Schenkel 122 gezeigt ist. Die Antriebsstange 125 wird durch eine Feder 126 im Uhrzeigersinn vorgespannt, die unter Spannung steht und ein Drehmoment auf die Antriebsstange 125 über einen Bolzen 127 gemäß Fig. 7 aufrechthält, um die Bindegarn-Schneidbaugruppen in ihre Ruhestellungen zurückzubewegen, wenn die Antriebsstange 125 in einer nachfolgend erläuterten Weise losgelassen wird.
- Die Antriebsanordnung für die Bindegarn-Schneidbaugruppen ist mit der Antriebsanordnung für die Bindegarn-Arme synchronisiert, die beide von den Ruhestellungen auf Betriebsstellungen und zurück zur Ruhestellung durch ein Stellglied 78 angetrieben wird. Anfänglich befindet Sich der Stellgliedarm 77 in der zurückgezogenen Stellung gemäß Fig. 3, und die Bindegarn-Abgabearme 53, 54 und die Bindegarnschneidbaugruppen 90, 91 befinden sich in ihren querverlaufenden Ruhestellungen im wesentlichen parallel zum Rahmenbauteil 50. Wenn die Platte 75 verschwenkt wird, um die Bindegarn-Abgabearme auf die in Fig. 4 gezeigte Stellung zu bewegen, so bleiben die Bindegarn-Schneidbaugruppen 90, 91 auf ihrer Ruhestellung. Währen des letzten Teils der Bewegung der Bindegarn-Abgabearme 53, 54 über die strichpunktiert in Fig. 4 gezeigten Stellungen werden die Bindegarn-Schneidbaugruppen auf ihre sich nach hinten erstreckenden Positionen gemäß Fig. 5 bewegt, wenn derStellgliedarm bis zu dem Punkt zurückgezogen wird, an dem eine Stange 128 mit der hinteren Begrenzung eines Totgangschlitzes 130 in Eingriff kommt.
- Es werden nunmehr die speziellen Einzelheiten des Bindegarn-Schneidbaugruppen- Antriebs gemäß Fig. 6 betrachtet. Die Stange 128 wird durch die Platte 75 nach rechts bewegt, um ein Verschwenken des Schenkels 131 im Uhrzeigersinn hervorzurufen und um die Schneidvorrichtungs-Antriebsplatte 132 nach links zu bewegen. Hierdurch wird andererseits ein Bolzen 133, der sich von dem Schwenkarm 134 aus erstreckt, nach links bewegt, zusammen mit einem Schenkel 122, der an der querverlaufenden Antriebsstange 125 befestigt ist. Wenn der Schenkel 131 durch den Stellgliedarm 77 weiter im Uhrzeigersinn bewegt wird, wird der Bolzen 133 aus der Rastposition 135 des Schlitzes 136 in der Schneidvorrichtungs-Antriebsplatte 132 durch den Eingriff eines Anschlagbolzens 137 mit der Nockenoberfläche 138 auf der Schneidvorrichtungs- Antriebsplatte 132 herausgedrückt. Der Schenkel 122 und der Schwenkarm 134 können sich dann frei im Gegenuhrzeigersinn mit der sich in Querrichtung erstreckenden Antriebsstange 125 unter der Kraft einer Feder 127 bewegen, wie dies mit weiteren Einzelheiten durch die äußerste rechte Position 140 des Schenkels 122 und des Schwenkarmes 134 in Fig. 7 gezeigt ist, wodurch die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90 von der ausgefahrenen Stellung (Fig. 6 und 7) in ihre Ruhestellung zurückbewegt wird.
- Im Betrieb erfaßt und schneidet die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90 das in seiner Position durch die Bindegarn-Führungen 81, 82 gehaltene Bindegarn t während der Bewegung der Schneidbaugruppe von ihrer Ruhestellung auf ihre vollständig ausgefahrene Stellung. Wenn der Bindegarn-Schneidmechanismus seine vollständig ausgefahrene Stellung erreicht, wird er freigegeben und automatisch in seine Ruhestellung zurückgeführt. Somit befindet sich der Schneidmechanismus nur während der sehr kurzen Zeit, die erforderlich ist, um das Durchschneiden des Bindegarns zu bewirken, in der Nähe der Ballenformungsumgebung.
- Es werden nunmehr die aufeinanderfolgenden Ansichten der Fig. 10A-10H für eine ausführlichere Beschreibung der Betriebsweise betrachtet. Das Bindegarn ist gezeigt, wie es sich in Richtung auf den Ballen bewegt, der in der Ballenkammer umwickelt wird, die durch die Umschlingungseinrichtung 32 umgrenzt ist (Fig. 2). In den Fig. 10A und 10B ist die Bindegarn-Schneidvorrichtung gezeigt, wie sie in Richtung des Pfeils 141 verschwenkt wird, und zwar gerade bevor sie das Bindegarn t erfaßt, und das Bindegarn t ist strichpunktiert in einer Position gezeigt, bevor es durch die Einbuchtung 83 der Führung 81 geführt wird, d. h. die Bewegungsbahn des Bindegarns t wird in Richtung des Pfeils 142 durch die Schwenkbewegung des Bindegarn-Armes verschoben, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist.
- In den Fig. 10C und 10D setzt die Schneidbaugruppe ihre Schwenkbewegung in der Richtung des Pfeils 143 fort und hat das Bindegarn t erfaßt, das immer noch in Richtung auf die Ballenkammer abgegeben wird und in der Einbuchtung 83 geführt ist. Während des Erfassungsvorganges kommt das sich bewegende Bindegarn t mit der zweiten Bindegarn-Führungsplatte 100 in Eingriff (siehe die Beziehung des Bindegarns und der Führung in Fig. 10A), um das Bindegarn auf die bewegliche Bindegarn- Führungsplatte 102 und, falls erforderlich, auf die erste Bindegarn-Führungsplatte 97 zu führen, um sicherzustellen, daß es die schrägverlaufende Oberfläche 144 der zweiten Führungsplatte 100 hinaufläuft und in die Kerbe 107 gelangt. Wenn das Bindegarn t mit der V-förmigen Kerbe 107 in Eingriff kommt, beginnt sich die bewegliche Führungsplatte 102 im Gegenuhrzeigersinn zu drehen (siehe Pfeil 145), und zwar aufgrund der Reibungskraft, die von dem Bindegarn ausgeübt wird, das durch die Kerbe in Richtung auf den zu umwickelnden Ballen gezogen wird. Die Bindegarn-Bewegungsbahn bewegt sich entlang der Kerbe, bis dieses fest von den Seiten der Kerbe erfaßt wird, um die Schwenkbewegung aufrechtzuerhalten. Die Bindegarn-Schneidbaugruppe 90 wird dann weiter in Richtung des Pfeils 146 verschwenkt, wobei diese Bewegung zusammen mit der S-förmigen Bindegarn-Führung 81 sicherstellt, daß das Bindegarn sicher in der V- förmigen Nut 107 in der Führung 102 eingeklemmt bleibt.
- Der Winkel zwischen dem Bindegarn t und dem Messer 94 steigt an, während die bewegliche Bindegarn-Führungsplatte 102 ihre Schwenkbewegung von der in Fig. 10E gezeigten Stellung auf die in Fig. 10G gezeigte Stellung fortsetzt. Dies führt dazu, daß das Bindegarn sauber und eindeutig geschnitten wird, während es weiter abgegeben wird und gegen die und entlang der Schneidkante gezogen wird, wie dies in Fig. 10H gezeigt ist. Sobald das Bindegarn geschnitten wurde (Fig. 10G), kehrt die bewegliche Bindegarn-Führungsplatte 102 unter der Wirkung der Feder 105 von der in Fig. 10G gezeigten Stellung auf die in Fig. 10A gezeigte Stellung zurück und die Bindegarn-Schneidbaugruppe federt in ihre Ruhestellung zurück, wie dies weiter oben erläutert wurde. Eine der vielen ausdrücklichen und von Natur aus gegebenen Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht in der Fähigkeit des Bindegarnschneidmechanismus, die Kraft oder die Energie in dem sich bewegenden Bindegarn auszunutzen, um den Schneidvorgang zwangsweise anzutreiben. Dies ist ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung, weil die Kraft, die auf diese Weise zum Schneiden des Bindegarns geliefert wird, sehr hoch sein kann, wenn dies erforderlich ist, beispielweise, wenn ein stumpfes Messer verwendet wird, oder wenn ein zähes Bindegarn vorliegt. Wie dies weiter oben erwähnt wurde, hängen viele bekannte Systeme von einem Hilfsantrieb vom Antrieb eines Messers ab, und einige Systeme erfordern eine Leistung zur Schaffung einer Klemmkraft gegen das Bindegarn. Wenn die Kraft bei diesen Systemen nicht ausreichend ist, so ergibt sich eine Fehlfunktion des Schneidmechanismus. Diese Art von Fehlfunktion wird durch die vorliegende Erfindung vermieden, bei der das Bindegarn selbst eine Kraft liefert, die lediglich durch seine eigene Zugfestigkeit begrenzt ist.
Claims (17)
1. Rundballenpresse (10) mit
- einem Rahmen (11),
- zwei Seitenwänden (51, 52), die an dem Rahmen (11) befestigt sind,
- einer Vielzahl von Ballenformungseinrichtungen (18, 20, 30, 32), die zwischen den
Seitenwänden (51, 52) eingebaut sind und zusammen mit diesen eine
Ballenformungskammer zur Formung eines zylindrischen Packens aus Erntematerial
umgrenzen,
- einer Bindegarn-Handhabungsbaugruppe (47, 48) die in der Nähe einer
querverlaufenden Öffnung zwischen zweien der Ballenformungseinrichtungen (18, 30) befestigt
ist und folgendes umfaßt:
Einrichtungen (48) zum Zuführen von Bindegarn (t) durch die querverlaufende
Öffnung und zum Aufbringen einer Vielzahl von Windungen auf den
zylindrischen Packen aus Erntematerial, der in der Ballenkammer geformt wird, und
eine Bindegarn-Schneidvorrichtung (47), die folgendes umfaßt:
- einen Bindegarn-Schneidmechanismus (90) mit einer Schneidkante zum
Schneiden des Bindegarns (t) und
- eine Einrichtung zur Überführung des Bindegarn-Schneidmechanismus (47)
von einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überführungseinrichtung für den
Bindegarnschneidmechanismus (47) Einrichtungen zur Überführung der Schneidkante (94)
von einer Ruhestellung, in der sie von der querverlaufenden Öffnung entfernt ist,
in einer Betriebsstellung näher an der querverlaufenden Öffnung umfaßt.
2. Rundballenpresse nach Anspruch 1, bei der die Einrichtungen (48) zur
Zuführung von Bindegarn (t) zumindest einen Bindegarn-Arm (54) mit einem Bindegarn-
Abgabeende (62) einschließen, das zwischen einer Abgabe-Startposition in der Nähe
der querverlaufenden Öffnung und einer Abgabe-Endposition benachbart zu einer der
Seitenwände (51, 52) beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Bindegarnschneidmechanismus (90) benachbart zu der einen Seitenwand (51) befindet, wenn er
sich in seiner Betriebsstellung befindet.
3. Rundballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindegarn-Schneidvorrichtung (47) eine stationäre Bindegarn-Führungseinrichtung (81,
82) zum Führen des Bindegarns (t) in die Nähe der Schneidkante (94) umfaßt.
4. Rundballenpresse nach Anspruch 3 unter Rückbeziehung auf Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Bindegarn-Führungseinrichtung (81, 82) an
einer der Seitenwände (51, 52) befestigt ist.
5. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bindegarn-Schneidmechanismus (90) bewegliche Bindegarn-
Führungseinrichtungen (97, 100, 102) zum Führen des Bindegarns (t) zu einer Position
benachbart zu der Schneidkante (94) nach der Abgabe einer vorgegebenen Menge des
Bindegarns (t) umfaßt.
6. Rundballenpresse nach Anspruch 5 unter Rückbeziehung auf Anspruch 3 oder
4, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Bindegarn-Führungseinrichtung (97,
100, 102) das Bindegarn (t) zu der Schneidkante (94) führt, nachdem die stationäre
Bindegarn-Führungseinrichtung (81) das Bindegarn (t) zu der Nähe der Schneidkante
(94) geführt hat.
7. Rundballenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
bewegliche Bindegarn-Führungseinrichtung (97, 100, 102) Hebeleinrichtungen (102)
zur Überführung des Bindegarns (t) von einer Position in der Nähe der Schneidkante
(94) zu einer Position gegen die Schneidkante (94) umfaßt, um auf diese Weise das
Bindegarn (t) zu durchschneiden.
8. Rundballenpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hebeleinrichtung (102) ein schwenkbares Plattenteil (102) mit einer im wesentlichen
horizontalen Bindegarn-Aufnahmenut (107) aufweist.
9. Rundballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß:
der Bindegarn-Schneidmechanismus (90) federnde Einrichtungen (105)
zum Vorspannen der Hebeleinrichtung (102) von der Schneidkante (94) fort umfaßt,
und
die Reibungskräfte des sich bewegenden Bindegarns (t) auf die Kerbe
(107) ein Verschwenken der Hebeleinrichtung (102) gegen die Kräfte der federnden
Einrichtung (105) in Richtung auf die Schneidkante (94) bewirken.
10. Rundballenpresse nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß
die beweglichen Bindegarn-Führungseinrichtungen (97, 100, 102) eine weitere
Führungseinrichtung (100) zum Führen des Bindegarns (t) zu der Hebeleinrichtung (102)
umfassen.
11. Rundballenpresse nach Anspruch 10 unter Rückbeziehung auf Anspruch 8 oder
9, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Führungseinrichtung (100) das Bindegarn
(t) in die Bindegarn-Aufnahmenut (107) führt.
12. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß:
der Bindegarn-Schneidmechanismus (90) schwenkbar entweder direkt oder
indirekt an dem Rahmen (11) befestigt ist,
die Überführungseinrichtungen der Bindegarn-Schneidvorrichtung (47)
Einrichtungen (78, 75, 128, 131, 132, 134, 125, 122) zum Verschwenken des Bindegarn-
Schneidmechanismus (90) von der Ruhestellung in die Betriebsstellung umfassen, und
die Überführungseinrichtungen weiterhin Einrichtungen (132, 126, 127, 134, 125,
122) zur Rückführung des Bindegarn-Schneidmechanismus (90) in die Ruhestellung
umfassen, nachdem das Bindegarn (t) von der Schneidkante (94) durchschnitten
wurde.
13. Rundballenpresse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückführungseinrichtungen (132, 126, 127, 134, 125, 122) folgendes umfassen:
eine Antriebseinrichtung (132) mit einem Schlitz (136) mit einem Rastabschnitt
(135) zum Halten eines Endes eines Schwenkarmes (134) einer sich in Querrichtung
erstreckenden Antriebsstange (125) in Antriebsverbindung mit dem
Schneidmechanismus (90),
Nockeneinrichtungen (137, 138) zum Ausrücken des Schwenkarmes (134) aus
dem Rastabschnitt (135), und
federnde Einrichtungen (126) zum Drücken des Schneidmechanismus (90)
zurück in die Ruhestellung, wenn der Schwenkarm (134) aus dem Rastabschnitt (135)
durch die Wirkung der Nockeneinrichtung (137, 138) ausgerückt wird.
14. Rundballenpresse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkeinrichtungen (78, 75, 128, 131, 132, 134, 125, 122) eine Stellgliedeinrichtung
(78) umfassen, die antriebsmäßig mit den Antriebseinrichtungen (132) zum
Verschwenken des Bindegarn-Schneidmechanismus (90) in die Betriebsstellung verbunden ist,
wenn das Ende des Schwenkarmes (134) in dem Rastabschnitt (135) gehalten ist.
15. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betriebsweise der Bindegarn-Zuführungseinrichtung (48) und die
Betriebsweise der Bindegarn-Schneideinrichtung (47) miteinander synchronisiert sind.
16. Rundballenpresse nach Anspruch 15 unter Rückbeziehung auf Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bindegarn-Zuführungseinrichtung (48) Einrichtungen
(78, 75, 73, 74) zum Bewegen eines Bindegarn-Abgabeendes (62) zwischen einer
Abgabe-Startposition und einer Abgabe-Endposition umfaßt, die die
Stellgliedeinrichtung (78) der Schwenkeinrichtungen (78, 75, 128, 131, 132, 134, 135, 122) umfassen.
17. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidkante (94) in einem symmetrischen Haltebügel (108) gehalten
ist, der lediglich eine Hälfte der Schneidkante (94) gegenüber dem Bindegarn (t)
freilegt.
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