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BEREICH DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Chaperonin 10, das auch als cpn 10
bekannt ist.
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STAND DER
TECHNIK
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Chaperonine
gehören
zu einer größeren Klasse
von molekularen Chaperonen, Moleküle, die in der posttranslationalen
Faltung, im Targeting und in der Assemblierung anderer Proteine
involviert sind, die aber selbst kein Bestandteil der assemblierten
Endstruktur sind, wie von Ellis et al., 1991, Annu. Rev. Biochem.
60 321–347
erörtert
wird. Die meisten molekularen Chaperone sind „Hitzeschock"- oder „Stress"-Proteine (hsp); d.
h. ihre Produktion wird durch eine Vielfalt zellulärer Insulte
(wie Stoffwechselstörungen,
Sauerstoffradikale, Inflammation, Infektion und Transformation)
induziert oder erhöht,
wobei Hitze nur eine der besser untersuchten Belastungen ist, wie
von Lindquist et al., 1988, Annu. Rev. Genet. 22 631–677 besprochen
wird. Neben diesen quantitativen Veränderungen der spezifischen
Proteinniveaus, kann Stress die Bewegung von konstitutiv produzierten
Stressproteinen zu verschiedenen Zellräumen induzieren, wie in der
oben genannten Quelle von Lindquist erwähnt wird. Die Hitzeschockreaktion
ist eines der am höchsten
konservierten bekannten genetischen Systeme, und die verschiedenen
Hitzeschockproteinfamilien gehören
zu den evolutionär
stabilsten Proteinen, die es gibt. Mitglieder dieser Familien ermöglichen
es nicht nur, dass Zellen mit ungünstigen Bedingungen fertig
werden, sondern führen
in normalen Zellen wesentliche Funktionen aus.
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Es
gibt zwei Typen von cpn-Molekülen,
cpn60 (monomer Mr ~60.000) und cpn10 (monomer
Mr ~10.000). Cpn60 wurde intensiven Studien
unterzogen. Es wurde in allen untersuchten Bakterien, Mitochondrien
und Plastiden identifiziert, und eine cytoplasmatische Form, TCP-1,
wurde in eukaryotischen Zellen identifiziert; es soll auf der Oberfläche einiger
Zellen anwesend sein, obschon dies in der oben genannten Quelle von
Ellis und auch in van Eden, 1991, Immunol. Reviews 121 5–28 in Frage
gestellt wird. Bis vor kurzem wurde cpn10 nur in Bakterien identifiziert,
strukturelle und funktionelle Äquivalente
wurden jetzt aber auch in Chloroplasten (Bertsch et al., 1992, Proceedings
of the National Academy of Sciences USA 89 8696–8700) und in Ratten (Hartman
et al., 1992, Proceedings of the National Academy of Sciences USA
89 3394–3398)
und in Rinderlebermitochondrien gefunden (Lubben et al., 1990, Proceedings
of the National Academy of Sciences USA 87 7683–7687).
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Cpn60
und cpn10 interagieren funktionell in Gegenwart von ATP, um eine
Proteinassemblierung zu vermitteln. Über Fälle, in denen cpn10 unabhängig von
cpn60 wirkt, wurde bisher noch nicht berichtet, allerdings wurde
scheinbar alleine wirkendes cpn60 mit völlig verschiedenen Ereignissen
in Verbindung gebracht. Es ist zum Beispiel ein immundominantes
Ziel von sowohl Antikörper-
als auch T-Zell-Reaktionen
im Laufe bakterieller Infektionen, da das Protein aber so hoch konserviert
ist, wird Selbstreaktivität
hervorgerufen. Bei gesunden Personen kann diese Selbsterkennung
dazu genutzt werden, transformierte und infizierte autologe Zellen
zu beseitigen, Defekte in der Kontrolle einer solchen Erkennung
können
jedoch zu Autoimmunkrankheiten führen,
wie von van Eden, 1991, Immunol. Reviews 121 5–28 erörtert wird. Es überrascht
nicht, dass cpn60 mit Zuständen
wie Rheumatoidarthritis in Verbindung gebracht wird. Es gibt somit
die zunehmende Erkenntnis, dass molekulare Chaperone, mit ihrer
Fähigkeit, sich
an eine große
Auswahl von Polypeptiden zu binden und ihre Konformation zu ändern, Schlüsselrollen
in Zellfunktionen, mit Ausnahme der Proteinbiogenese, einnehmen
können.
Es ist auch auf Hartman et al., 1993, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA 90 2276–2280
hinzuweisen, die die Stabilisierung von Proteinmolekülen mit
cpn10 und cpn60 beschreiben.
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Es
kann auch demonstriert werden, dass es bei Säugetier-cpn10s eine sehr enge
Sequenzhomologie gibt. Das cpn10 Molekül einer Ratte (Hartman et al.,
1992, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 80 3394–3398) hat
zum Beispiel zur Struktur von Rinder-cpn10 eine Homologie von mehr
als 99%, über die
in EMBL Data Base Directory unter MT BTC PN10 berichtet wird, vorgelegt
von J. E. Walker, MRC Lab. of Molecular Biology, Hills Road, Cambridge,
UK. Im Gegensatz dazu haben cpn10s von Bakterien einen durchschnittlichen
Homologiegrad zu Ratten-Chaperonin
10 von nur 34% (Hartman et al., 1992).
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FRÜHER SCHWANGERSCHAFTSFAKTOR
(EPF)
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EPF
wurde zunächst
als eine mit Schwangerschaft assoziierte Substanz beschrieben (Morton
et al., 1976, Proc. R. Soc. B. 193 413–419) und seine Entdeckung
rief erhebliches Interesse hervor, da er den Nachweis einer potentiellen
Schwangerschaft innerhalb von 6 bis 24 Stunden nach der Befruchtung
ermöglichte. Anfangs
wurde EPF aufgrund seiner Fähigkeit,
Suppressorfaktoren von Lymphozyten freizusetzen, eine Rolle als
Immunosuppressivum zuerkannt (Rolfe et al., 1988, Clin. exp. Immunol.
73 219–225).
Diese Suppressorfaktoren hemmen die verzögerte Hypersensitivitätsreaktion
in Mäusen
und können
daher eine mögliche
maternale Immunantwort auf den antigenisch fremden Fötus unterdrücken. In
neueren Studien wurde gezeigt, dass die Produktion von EPF nicht
auf Schwangerschaft begrenzt ist. Er ist ein Produkt der primären und
neoplastischen Zellvermehrung und fungiert unter diesen Bedingungen
als ein Wachstumsfaktor (Quinn et al., 1990, Clin, exp. Immunol.
80 100–108;
Cancer Immunol. Immunother, 1992, 34 265–271). EPF ist auch ein Produkt
einer Blutplättchenaktivierung,
so dass vorgeschlagen wird, dass er möglicherweise eine Rolle in
der Wundheilung und Hautreparatur spielt (Cavanagh et al., 1991,
Journal Reproduction and Fertility 93, 355–365).
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Bisher
ist der Rosetteninhibitionstest das einzige Mittel für den Nachweis
von EPF in komplexen biologischen Gemischen (Morton et al., 1976,
Proc R Soc B 413–419).
Dieser Assay stützt
sich auf die ursprüngliche
Erkenntnis von Bach und Antoine, 1968, Nature (Lond) 217 658–659, dass
ein immunsuppressives Antilymphozytenserum (ALS) eine spontane Rosettenbildung
in vitro zwischen Lymphozyten und heterologen roten Blutzellen inhibieren
kann. Eine Modifikation dieses Assays wurde für den Nachweis von EPF eingeführt, nachdem
demonstriert wurde, dass in EPF vorinkubierte Lymphozyten einen
wesentlich höheren
Rosetteninhibitionstiter (RIT) mit einem ALS hervorbringen, als
Lymphozyten von demselben Spender ohne EPF, wie in der obigen Quelle
von 1976 beschrieben. Dieser Test wird in der obigen Quelle von
1976 sowie in Morton et al., 1987, in "In Current Topics in Developmental Biology" Bd. 23, 73–92, Academic
Press, San Diego, ausführlich
beschrieben, schließt
jedoch kurz gesagt eine Ereigniskaskade ein, wobei sich EPF an Lymphozyten
bindet und die aufeinander folgende Freisetzung von Suppressorfaktoren
induziert (Rolfe et al., 1988, Clin, exp. Immunol. 73 219–225); (Rolfe
et al., 1989, Immunol. Cell Biol. 67 205–208).
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In
Athanasas-Platsis et al., 1989, Journal Reproduction and Fertility
87 495–502
and Athanasas-Platsis et al., 1991, Journal Reproduction and Fertility
92 443– 451,
wird die Produktion monoklonaler und polyklonaler Antikörper gegen
EPF und die passive Immunisierung trächtiger Mäuse mit diesen Antikörpern beschrieben,
die zu einem Verlust der Embryolebensfähigkeit führt. Diese Studien demonstrierten,
dass EPF für
einen erfolgreichen Nachweis von Schwangerschaft notwendig ist.
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In
Quinn et al., 1990, Clin. exp. Immunol. 80 100–108, wird vorgeschlagen, dass
EPF ein wachstumsreguliertes Produkt eines kultivierten Tumors und
transformierter Zellen ist. Diese Zellen sind außerdem für ein anhaltendes Wachstum
auf EPF angewiesen, d. h. EPF wirkt in einer autokrinen Weise.
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Man
stellte fest, dass EPF eine Rolle bei der Förderung von Tumorwachstum spielt,
da das Wachstum von Tumorzellen durch Anti-EPF-mAbs wesentlich hinausgezögert werden
kann. Darüber
hinaus legt diese Quelle den Schluss nahe, dass Hybridome, die Anti-EPF-Antikörper hoher
Affinität
produzieren, inhärent
instabil sein können.
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In
Quinn et al., 1992, Cancer Immunol. Immunother. 34 265–271, wird
außerdem
der Effekt monoklonaler Antikörper
(mAbs) gegen EPF auf das In-vivo-Wachstum von transplantierbaren
murinen Tumoren beschrieben. Die Hauptaussage dieser Quelle ist,
dass eine Neutralisation von EPF Tumorwachstum in vivo hinauszögert.
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Anhand
der obigen Quelle von Quinn et al. 1992 wird klar, dass, wenn sich
Krebs in einem sehr frühen Wachstumsstadium
befindet, eine Neutralisation von EPF durch Anti-EPF-mAb seine Entwicklung
verhindert. Hat sich der Krebs jedoch einmal etabliert, dann wird
eine Behandlung mit diesen mAbs den Tumor hinauszögern, aber
nicht vollständig
zerstören.
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Zu
anderen Quellen mit Bezug auf die Rolle von EPF beim Tumorwachstum
gehören
Quinn, 1991, Immunol. Cell Biol. 69 1–6 und Quinn, K. A. in einer
Dissertation mit dem Titel "Early
pregnancy factor: a novel factor involved in cell proliferation11 von der University of Queensland in Australia
in 1991.
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EPF
wird im Detail von Morton et al., 1992, Early Pregnancy Factor,
Seminars in Reproductive Endocrinology 10 72–82 überprüft. Es werden der Ort und die
Regulation der EPF-Produktion beschrieben, gefolgt von der Reinigung
von EPF von Blutplättchen
und der Beziehung des gereinigten Produkts zu EPF anderer Quellen.
Diese Übersicht
erörtert
außerdem
bestimmte Aspekte des Bioassays für EPF (d. h. den Rosetteninhibitionstest),
einschließlich
der Überwachung
der Reinigungsverfahren und Untersuchung von Produktionsquellen.
Die biologische Aktivität
von EPF wird erörtert
und es werden mögliche
klinische Anwendungen von EPF und seinen Antagonisten beschrieben.
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Morton
et al., 1992, Reprod. Fertil Dev. 4 411–422 überprüft vorherige Publikationen,
in denen die Immunsuppressions- und Wachstumsfaktoreigenschaften
von EPF beschrieben werden. Die Rolle von EPF zur Erhaltung des
Präembryos
wird in dieser Quelle ebenfalls erörtert.
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Beide
oben erwähnten
Quellen, die im Wesentlichen Übersichtsartikel
sind, beschreiben die Präparation
von gereinigtem EPF für
Blutplättchen,
die die anfänglichen
aufeinander folgenden Schritte der Wärmeextraktion der Blutplättchen,
Kationenaustauschchromatographie auf SP-Sephadex C-25, Affinitätschromatographie
auf Heparin-Sepharose
CL-6B und Concanavalin-A-Sepharose 4B umfasste. Die letzte Reinigung
von EPF wurde durch hydrophobe Hochleistungsinteraktionschromatographie
erreicht, gefolgt von drei Umkehrphasen-(RP)-HPLC-Schritten. Nach
dem letzten RP-HPLC-Schritt wurde EPF als einzelner UV-absorbierender
Peak isoliert, der mit biologischer Aktivität zusammenfiel, gut getrennt
von einer Reihe geringfügiger
Kontaminanten. Die biologische und Radioaktivität einer jodierten Probe dieses
Materials eluierte mit identischer Retentionszeit bei einer Fraktionierung
unter den gleichen Bedingungen. Bei einer Analyse durch SDS-PAGE und
Visualisierung durch Autoradiographie lief das jodierte Material
als eine einzelne Bande von etwa Mr 10.000, was wieder mit biologischer
Aktivität
zusammenfiel. Mit diesem Verfahren lag die Ausbeute von EPF bei
etwa 5 μg
je 100 Blutplättcheneinheiten.
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Dies
zeigt, dass die Anwendung dieses komplexen Reinigungsverfahrens
notwendig war, um eine nur kleine Menge an nativem EPF zu erhalten,
so dass dieses Verfahren nicht im kommerziellen Maßstab angewendet
werden konnte. In dieser Hinsicht waren die einzigen bekannten praktischen
Quellen für
den Erhalt von nativem EPF zu dieser Zeit Blutplättchen und regenerierende Leber.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ergab der endgültige
fraktionierte EPF, wenn er einer Sequenzierung unterzogen wurde,
wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird, überraschenderweise,
dass die Struktur von nativem EPF Chaperonin 10 entsprach, was anhand
des zuvor erwähnten
Standes der Technik nicht vorausgesagt werden konnte.
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Diese
unerwartete Entdeckung, die anhand der folgenden Offenbarung offensichtlich
wird, wurde nun dahingehend in die Praxis umgesetzt, dass rekombinantes
Chaperonin 10 erwiesenermaßen
die gesamte biologische Aktivität
aufweist, die zuvor mit EPF assoziiert wurde, und folglich kann
EPF nun kommerziell produziert werden, was zuvor mit zur Herstellung
von rekombinantem cpn10 geeigneten Techniken nicht möglich war.
Es ist auch offensichtlich, dass EPF nun synthetisch hergestellt
werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt umfasst die Erfindung die Entdeckung, dass cpn10 EPF ist
und die bisher unbekannten oder unvermuteten Eigenschaften hat,
die von EPF demonstriert werden. Zu den unbekannten oder unvermuteten
Eigenschaften von cpn10 gehören
extrazelluläre
Aktivitäten
wie die Fähigkeit
als Wachstumsfaktor und immunsuppressiver Faktor zu fungieren. Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die Erfindung ein oder mehrere Verfahren zur
Verwendung von cpn10 bereit, um die unbekannten oder unvermuteten
Eigenschaften von cpn10 auszunutzen. Das/die eine oder mehreren
Verfahren umfassen ein Verfahren zur Verwendung von cpn10 zur Förderung
von Wachstum und ein Verfahren zur Verwendung von cpn10 zur Unterdrückung immunologischer
Aktivität.
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Der
hierin verwendete Begriff „cpn10" beinhaltet, sofern
Verfahren zur Förderung
von Zellwachstum und Immunsuppression betroffen sind, innerhalb
seines Umfangs rekombinantes cpn10 sowie synthetisch hergestelltes
cpn10. Der Begriff „cpn10" umfasst außerdem eukaryotisches
cpn10 sowie prokaryotisches cpn10, einschließlich groES oder Derivate von
rekombinantem cpn10. Rekombinantes cpn10 kann durch DNA-Rekombinationstechnologie
wie anschließend
beschrieben produziert werden. Der Begriff beinhaltet außerdem biologische
Fragmente.
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Im
Umfang der vorliegenden Erfindung liegt außerdem ein modifiziertes rekombinantes
cpn10 sowie Derivate und Peptidfragmente, die davon abstammen.
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1. ASSAY FÜR CPN10
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Der
Nachweis von cpn10 in Serum oder anderen biologischen Flüssigkeiten
unter Verwendung von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern gegen
cpn10 oder gegen Modifikationen oder Fragmente davon alleine oder
in Kombination miteinander oder mit cpn60 (in Gegenwart von ATP
oder anderen Nucleotidtriphosphaten) zwecks:
- (a)
Schwangerschaftsdiagnose in einer beliebigen Säugetierspezies;
- (b) Überwachung
des Wohlbefindens des Embryos bei „Risiko"-Schwangerschaften;
- (c) Diagnose von Tumoren; und
- (d) Überwachung
von Patienten nach einer operativen Entfernung von Tumoren.
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2. BEHANDLUNG MIT CPN10
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Die
Verwendung von rekombinantem cpn10 als Wachstumsfaktor oder Immunsuppressivum
zur Behandlung von:
- (a) Haut- oder Organtransplantaten;
- (b) Wundheilung, Gewebereparatur oder Regeneration von Gewebe;
- (c) Autoimmunkrankheiten;
- (d) Unfruchtbarkeit/Fehlgeburten;
- (e) allergische Erkrankungen; und
- (f) Entzündungszuständen.
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VERSUCHE
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1. REINIGUNG VON CPN10
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(a) Reinigung von humanem
EPF von humanen Blutplättchen
(1a, 1b, 1c, 1d)
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Extraktion
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Bis
zu 7 Tage klinisch überalterte
Blutplättchenkonzentrate
(von der Blutbank) wurden mit Tyrodes-Puffer gemäß den in Methods in Enzymology,
1989, 169 7–11,
beschriebenen Techniken gewaschen, in Flüssig-N2 schnellgefroren
und bei –70°C gelagert.
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Unmittelbar
vor der Reinigung wurden etwa 100 gewaschene Blutplättcheneinheiten
in einem kochenden Wasserbad aufgetaut und anschließend unter
ständigem,
leichtem Rühren
15 Minuten lang bei 75–85°C gehalten.
Nach dem Kühlen
auf Eis wurden Zellbruchstücke
durch Zentrifugieren (8000 g, 20 min, 4°C) entfernt und das Pellet wurde
zweimal durch Homogenisieren in 0,05 M Essigsäure/0,1 M NaCl/0,1 mg/ml Natriumazid, pH
3,0, und dann durch Zentrifugieren (8000 g, 15 min, 4°C) extrahiert.
Die drei Überstände wurden
gepoolt, um ein Gesamtextraktvolumen von 500–600 ml zu erhalten.
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Ionenaustauschchromatographie
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Dieser
Extrakt von 100 Blutplättcheneinheiten
wurde mit konz. HCl auf pH 3,0 eingestellt und über Nacht bei 4°C mit 250
ml SP-Sephadex C-25 (Pharmacia-LKB) leicht verrührt, das zuvor gequollen und
mit 0,05 M Essigsäure/0,1
M NaCl, pH 3,0, ausbalanciert wurde. Das Gel wurde dann in eine
Säule gepackt,
die mit 20 Vol. des gleichen Puffers gewaschen und mit 5 Vol. 0,5
M Natriumphosphatpuffer/0,05 M NaCl, pH 7,5, eluiert wurde. Das
Gel wurde anschließend
verworfen.
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Affinitätschromatographie
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Das
SP-Sephadex-Eluat wurde mit konz. HCl auf einen pH-Wert von 6,3–6,4 eingestellt
und auf eine Säule
mit Heparin-Sepharose CL-6B (2,5 × 7,5 cm; Pharmacia-LKB) aufgetragen,
die zuvor mit 0,05 M Natriumphosphatpuffer/0,05 M NaCl, pH 6,3,
ausbalanciert wurde. Die Säule
wurde dann mit 5 Vol. des gleichen Puffers gewaschen und mit 5 Vol.
0,05 M Tris-HCl/5 mM CaCl2/0,2 M NaCl, pH
7,5, eluiert, aufgetragen in entgegengesetzter Richtung zur der,
die für
die Probenapplikation verwendet wurde.
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Hydrophobe Hochleistungsinteraktionschromatographie
(HIC-h. p. l. c.)
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Festes
(NH4)2SO4 wurde zum Heparin-Sepharose-Eluat auf eine
Endkonzentration von 2 M gegeben und nach der Passage eines 0,45 μm Filters
wurde die Probe durch eine dedizierte Lösungsmittelleitung auf eine
TSK Phenyl 5PW Säule
(7,5 × 75
mm, Pharmacia-LKB) gepumpt, die zuvor mit 0,1 M Tris-HCl, pH 7,0/5 mM
CaCl2/2 M (NH4)2SO4 ausbalanciert
wurde. Die Säule
wurde mit 10 Vol. des gleichen Puffers gewaschen und mit einem linearen
Gradienten (50 min) von diesem Puffer zu 0,1 M Tris-HCl, pH 7,0/5
mM CaCl2/10% Acetonitril eluiert. (1a)
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RP-h. p. l. c.-1
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Aktive
HIC-h. p. l. c.-Fraktionen wurden gepoolt, dann auf einer C3-Säule
(Ultrapore RPSC. Beckman Instruments) mit einem Lösungsmittelsystem
aus A, 0,04 M Tris/HCl, pH 7,0/5 mM CaCl2 und
B, 0,04 M Tris/HCl, pH 7,0/5 mM CaCl2/80%
(v/v) Acetonitril fraktioniert. Die Säule wurde mit Lösungsmittel
A vor der Probenapplikation ausbalanciert und anschließend mit
5 Vol. Lösungsmittel
A gewaschen und mit einem linearen Gradienten (30 min) von diesem
Lösungsmittel
zu 75% Lösungsmittel
B eluiert. (1b)
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RP-h. p. l. c. 2
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Aktive
Fraktionen von RP-h. p. l. c.-1 mehrerer 100-Einheitsblutplätchenpräparate wurden gepoolt, EDTA
und DTT wurden auf eine Endkonzentration von jeweils 20 mM und 1
mM zugegeben und das Gemisch wurde bei 4°C 0,5 bis 1 Stunde lang stehen
gelassen. Nach dem Verdünnen
mit 2 Vol. Lösungsmittel
A wurde es auf eine C3-Säule aufgetragen, die für diesen
und folgende Schritte bestimmt war, und wie für RP-h. p. l. c-1 beschrieben
fraktioniert, wobei jedoch CaCl2 weggelassen
wurde. (1c)
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RP-h. p. l. c. 3
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Aktive
Fraktionen von RP-h. p. l. c.-2 wurden gepoolt, Trifluoressigsäure (TFA)
wurde auf eine Endkonzentration von 0,1% zugegeben und nach dem
Verdünnen
mit 2 Vol. 0,1% TFA wurde das Gemisch auf die C3-Säule aufgetragen,
die zuvor mit 0,1% TFR ausbalanciert worden war. Die Säule wurde
dann mit einem linearen Gradienten (30 min) von diesem Lösungsmittel
zu 60% (v/v) Acetonitril/0,1% TFA eluiert, gefolgt von einem linearen
Gradienten (3 min) zu 90% (v/v) Acetonitril/0,1% TFA. Aktive Fraktionen
wurden gepoolt. (1d)
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Eine
Einheit repräsentiert
Blutplättchen
von einer einzelnen Blutspende von etwa 500 ml. Die „aktiven Fraktionen" waren Fraktionen,
die im Rosetteninhibitionstest aktiv waren.
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Reinigung
von EPF von anderen Quellen
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EPF
wurde, wie in Cavanagh & Morton,
1994, Eur. J. Biochem. 222 551–560;
Quinn et al., 1994, Hepatology 20 No 5 1294–1302 erörtert, von verschiedenen Quellen
gereinigt.
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In
jedem Fall folgte die biologische Aktivität dem gleichen Muster während des
komplexen Reinigungsschemas, das oben für humane Blutplättchen beschrieben
wurde. Ferner wurde die letzte aktive Fraktion von allen Quellen
spezifisch durch einen immobilisierten monoklonalen Anti-EPF gebunden und
konnte praktisch quantitativ wiedergewonnen werden (siehe 1e).
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Diese
Studien sind aus mehreren Gründen
von Bedeutung:
- A. Die bei allen diesen Materialien
beobachtete biochemische und immunologische Ähnlichkeit liefert einen starken
Beweis, dass der Bioassay eine einzelne Substanz oder eine nahe
verwandte Familie von Substanzen nachweist, die in verschiedenen
biologischen Situationen wirken.
- B. Die von allen diesen Materialien gereinigten aktiven Agenzien
sind um mehrere bis viele Größenordnungen
wirksamer als praktisch alle Substanzen, die vorherigen Berichten
zufolge EPF sind. Dies bestätigt
unsere Vermutung, die auf ausführlichen
Analysen des oben erörterten
EPF-Bioassays beruht, dass Aktivität in Verbindung mit den meisten
angeblichen EPF-Präparaten
die Anwesenheit eines sehr kleinen Kontaminanten reflektieren muss.
- C. Die einzigen Ausgangsmaterialien, die ausreichend EPF für eine Studie
auf Protein-(gegenüber
Aktivitäten)-Niveau lieferten,
waren Blutplättchen
und regenerierende Leber, die jeweils durchschnittlich 15 μg je 100
Einheiten (äquivalent
zu ~50 Liter Blut) und 5 μg
je 40 g Gewebe (Leberrest von 6 Ratten) hervorbrachten. Es ist sofort
offensichtlich, dass weit mehr EPF innerhalb der Zelle vorliegt,
als im extrazellulären
Raum auftritt; dennoch zeigen gesammelte Kenntnisse über die
Biologie von EPF (kürzlich
in der oben genannten Quelle Morton et al. 1992 besprochen), dass
dieses extrazelluläre
Auftreten nicht zufällig
ist.
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Von
humanen Blutplättchen
abstammender EPF, von dem es jede Menge gibt, wurde ausführlichen Studien
unterzogen. Im Rahmen einer SDS-PAGE lief er als eine einzelne Bande
von etwa Mr 8.500, übereinstimmend mit biologischer
Aktivität
(siehe 2a); EPF von regenerierender
Rattenleber zeigte ein identisches Verhalten. Eine Massenspektrometrie
des Blutplättchenmaterials
lieferte eine genaue und präzise
Bestimmung der Molekülmasse,
10.843,5 ± 2
Da, sowie einen eindeutigen Beweis für den hohen Grad an Homogenität des Präparats (siehe 2b).
Im Anschluss an Versuche mit einem Edman-Abbau, die zeigten, dass das
Molekül
N-blockiert ist,
erfolgte eine proteolytische Spaltung von etwa 4 nmol EPF. Resultierende
Peptidfragmente wurden durch Umkehrphasen-HPLC separiert und einer
Sequenzierung durch Edman-Abbau unterzogen. Man fand, dass drei
Sequenzbereiche mit 12 (Fragment 1), 27 (Fragment 2) und 33 (Fragment
3) Resten den Resten 7 bis 18, 27–53 und 69–101 (C-Terminus) in cpn10
von Ratten-Mitochondrien entsprachen. In Fragment 2 war der Rest
52 unterschiedlich (S in cpn10, G in Ratten-cpn10; alleine diese Veränderung konnte
eine Erklärung
dafür sein,
dass humanes cpn10 30 Da größer als
Ratten-cpn10 war).
Alle anderen Reste waren identisch, was mit der hochkonservierten
Beschaffenheit von Chaperoninen übereinstimmte
(siehe 2c).
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Seit
der Bestätigung
der Sequenzidentität
zwischen EPF und cpn10 wurden mehrere Studien über die funktionelle Beziehung
unter Verwendung von cpn10 von Ratten-Mitochondrien, E. coli-cpn10 (bekannt
als groES) und E. coli-cpn60 (groEL) durchgeführt. Zunächst wurde demonstriert, dass
cpn10 als EPF fungieren kann. Ratten-cpn10 wurde im EPF-Bioassay getestet
und erwies sich über
den erwarteten Verdünnungsbereich
als positiv; diese Aktivität
konnte durch monoklonale Antikörper
gegen EPF neutralisiert werden (siehe TABELLE 1). Interessanterweise
zeigte E. coli-cpn10, das –40%
homolog zu Ratten-cpn10 ist, keine Aktivität im Bioassay (siehe TABELLE
1); dies stimmt mit der Beobachtung überein, dass E. coli-konditioniertes Medium im
EPF-Bioassay nicht aktiv ist, wohingegen Medium, das durch alle
getesteten Säugetierzelllinien
sowie durch Hefezellen konditioniert wird, aktiv ist. Cpn60 war
im Bioassay inaktiv und hatte keinen Effekt auf die Aktivität von EPF.
Anschließend
wurde gezeigt, dass EPF als cpn10 wirken kann. EPF wurde mit cpn60
in An- oder Abwesenheit von ATP vermischt, und das Gemisch wurde
auf einer TSK G3000SW Gelpermeationssäule fraktioniert; die resultierenden
Fraktionen wurden durch SDS-PAGE analysiert. Cpn60 ist ein Decatetramer, das
im Ausschlussvolumen dieser Säule
(Ausschlusslimit 300.000) eluiert. In Anwesenheit von ATP, aber
nicht in seiner Abwesenheit, erscheint EPF auch in dieser Fraktion,
wodurch die Bildung eines stabilen Komplexes mit cpn60 demonstriert wird.
Diese Fraktion war im EPF-Bioassay aktiv, die äquivalente Fraktion aus dem
Experiment ohne ATP (wo EPF nicht mit cpn60 assoziierte) jedoch
nicht (siehe 3a). Somit liegt EPF- und cpn10-Aktivität im selben
Molekül
vor.
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Diese
Untersuchungen liefern einen eindeutigen Beweis, dass von Blutplättchen stammender
EPF ein strukturelles und funktionelles Homolog von cpn10 ist; anschließend wurde
die Beziehung zwischen cpn10 und der Aktivität im Rosetteninhibitionstest
untersucht (3b). In Anwesenheit, aber nicht
in Abwesenheit von ATP, konnte immobilisiertes cpn60 die gesamte
Aktivität
aus dem archetypischen Ausgangsmaterial, Schwangerschaftsserum,
entfernen und Aktivität
konnte durch Entfernen von ATP aus dem immobilisierten Komplex wiederhergestellt
werden. Wie bei dem in 3a beschriebenen Experiment
demonstriert dieser Bedarf an ATP die Spezifität der Interaktion zwischen
cpn60 und dem aktiven Anteil; cpn10 ist somit das molekulare Objekt,
das im EPF-Bioassay die Reaktion initiiert.
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Die
Identifikation von EPF als cpn10 war in der Erforschung dieses Themas
ein großer
Schritt nach vorne und hilft bei der Erklärung der vielen bis heute gemachten
Erkenntnisse. Kritik wurde gegen Behauptungen erhoben, dass die
EPF-Produktion in einer solch großen Vielfalt biologischer Situationen
stattfindet, z. B. Prä-
und Postimplantationsschwangerschaft, Primär- und Tumorzellvermehrung
und Blutplättchenaktivierung. In
seiner Rolle als hsp (Hitzestressprotein) nach dem Auftreten der
vorliegenden Erfindung sind dies alles Bedingungen, in denen das
schnelle Einsetzen der EPF-Produktion nun erwartet würde. Funktionen
von hsp, die für
das Überleben
von Zellen wesentlich sind, sind, wie in der obigen Quelle von Linquist
et al. dargestellt, intrazellulär.
Im Gegensatz dazu ist die bisher beschriebene Aktivität von EPF
extrazellulär;
sie erscheint in Serum von Mäusen
zum Beispiel innerhalb von 4 bis 6 Stunden nach der Paarung, wie
in Morton et al., 1987, Current Topics in Development Biology, Bd.
23 73–92
erörtert,
und 4 bis 8 Stunden nach einer teilweisen Hepatektomie bei Ratten,
wie in der Quinn Dissertation (1991) dargestellt ist. Wir haben
gezeigt, dass EPF in einem autokrinen Modus, wie in der oben genannten
Quelle von Quinn et al. 1990 erörtert,
oder in einem exokrinen Modus wirken kann, wie in der oben genannten
Quelle von Rolfe et al. 1988 erörtert;
diese Funktionen von hsp wurden bisher nicht beschrieben.
-
Es
ist auch zu verstehen, dass nun, da die Struktur von EPF bekannt
ist, es durch jede beliebige geeignete Technik der DNA-Rekombinationstechnologie
in kommerziellen Mengen produziert werden kann.
-
(b) Klonieren humaner
cDNA, die cpn10 kodiert, und Produktion von cpn10
-
Eine
kommerziell nützliche
Produktion kann dadurch erreicht werden, dass ein Säugetier-cpn10-Gen, vorzugsweise
ein humanes cDNA cpn10-Gen, in einen geeigneten Vektor wie Plasmide
aus dem pGEX System und pET System, das das kodierte Säugetier-cpn10
exprimiert, eingesetzt und das rekombinante cpn10 gereinigt wird. Abkürzungen
ANGIS | Australian
National Genomic Information Service |
bp | Basenpaar |
BSA | Rinderserumalbumin |
cDNA | komplementäre DNA |
cpn10 | Chaperonin
10 |
DNA | Desoxyribonukleinsäure |
E.
coli | Escherichia
coli |
GSH | Glutathion
(reduzierte Form) |
GST | Glutathion-S-Transferase |
LB | Luria-Bertani-Nährlösung |
M | Molar |
ORF | offenes
Leseraster |
PCR | Polymerasekettenreaktion |
rEPF | rekombinanter
früher
Schwangerschaftsfaktor |
RSP | Umkehrsequenzierungsprimer |
SDS | Natriumdodecylsulfat |
SDS-PAGE | Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese |
Tris | Tris(hydroxymethyl)aminomethan |
USP | universaler
Sequenzierungsprimer |
-
Materialien
und Verfahren
-
Klonieren eines offenen
Leserasters von humanem cpn10
-
Es
wurde eine Polymerasekettenreaktion (PCR) durchgeführt, um
zuerst einen Teil des ORF (274 bp) der humanen cpn10 cDNA von einer
Melanomzelllinien-A2058-cDNA-Lambda-Bibliothek
(Stratagene) zu amplifizieren. Ein degenerierter cpn10 Amplimer
(P1) wurde von der Aminosäuresequenz
VLDDKDYFL entworfen, die den Aminosäureresten 83–91 von
humanem cpn10 entsprach. Der Primer P1 hatte die Sequenz 5' ARRAARTARTCYTTRTCRTC
3', wobei R A oder
G und Y C oder T ist. Der Umkehrsequenzierungsprimer (RSP) wurde
zur PCR-Amplifikation
(der unspezifische Primer) sowie zur Sequenzierung von DNA-Konstrukten
verwendet und hatte die Sequenz 5' CAGGAAACAGCTATGAC 3'. Der universelle Sequenzierungsprimer hatte
die Sequenz 5' GTARAACGACGGCCAGT
3'. Eine PCR-Amplifikation
der Phagenbibliothek wurde mit einem unspezifischen stromaufwärtigen Amplimer
(RSP) und P1, jeweils mit einer Endkonzentration von 0,5 μM, 1,5 mM
MgCl2 (Pharmacia Biotech), 1X Polymerasepuffer
(Boehringer Mannheim) und 5 Einheiten Thermus aquaticus DNA-Polymerase (Boehringer
Mannheim) in einem Endvolumen von 50 μl erreicht. Für 30 Zyklen
lauteten die Parameter: Denaturieren 1 min bei 94°C, Tempern
30 sec bei 40°C
und Extension 3 min bei 72°C.
Einer letzten Extension bei 72°C
für 7 min
folgte ein 10-minütiger
Einweichzyklus bei 4°C.
Eine Aliquote von 1 μl
wurde unter den gleichen Bedingungen reamplifiziert, um die Kopiezahl
zu erhöhen.
-
Es
wurden zwei cpn10 spezifische Amplimer konstruiert, die das offene
Leseraster umschlossen. Der stromaufwärtige Primer P2, 5'-GCGCGGATCCATGGCAGGACAAGCGTTTAG-3', wurde von der Sequenz
des anfänglichen
PCR-Fragments konstruiert. Der stromabwärtige Primer P3, 5'-ATATGAATTCAGTCTACGTACTTTCC-3', wurde von der von
der „Expressed
Sequence Tag"-Datenbank über ANGIS
(Beitritts-Nr. HUM00TB037) erhaltenen Sequenz konstruiert. Ein 319
bp Fragment wurde von der Phagenbibliothek unter Verwendung der
gleichen Reaktions- und
Cycling-Bedingungen wie oben amplifiziert, mit der Ausnahme, dass die
Tempertemperatur 50°C
betrug.
-
DNA-Konstrukte
und Analyse
-
Alle
Restriktionsenzymverdaus von PCR-Produkten und Vektoren wurden gemäß Sambrook
et al. (Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
2nd Ed. Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY) mit Restriktionsenzymen
und ihren Puffern von Boehringer Mannheim durchgeführt. Das anfängliche
PCR-Fragment wurde mit Eco R1 verdaut und ligiert (Sambrook et al.,
1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2nd Ed. Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY) in Eco R1 und Sma I Orte von pBluescript
KS(+) (Stratagene), so dass das Plasmid pRM1 erzeugt wurde (4;
teilweises cpn10 Insert 274 bp). Das 319 bp Produkt wurde mit Bam
HI und Eco R1 verdaut und zuerst in das Expressionsplasmid pGEX-2T (Pharmacia
Biotech) kloniert, so dass das Plasmid pRM2 erzeugt wurde (5).
Zur Bestätigung seiner
Identität
wurde das Bam HI-Eco R1 Fragment in pBluescript (SK+) (pRM3; 6)
subkloniert und sequenziert. DNA wurde auf 0,8–1,0% (w/v) Agarosegelen mit
Ethidiumbromid analysiert und nach der Elektrophorese unter UV-Bestrahlung
betrachtet.
-
Transformation von E.
coli
-
Kompetente
E. coli DH5α-Zellen
(100 μl)
wurden mit den Plasmiden durch das Wärmeimpulsverfahren (Sambrook
et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2nd Ed. Cold
Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY) transformiert. Das
Gemisch aus Zellen und DNA (10–100
ng) wurde 30 Minuten lang auf Eis gelegt und exakt 2 Minuten bei
42°C wärmegepulst
und 2 Minuten lang zurück
auf Eis gelegt. Die Zellen ließ man
nach der Zugabe von 0,9 ml LB bei 37°C unter Schütteln 1 Stunde lang regenerieren.
Eine 100 μl Aliquote
wurde auf LB-Agarplatten plattiert, die mit Ampicillin mit einer
Endkonzentration von 100 μg/ml
angereichert waren. Nach einer Übernachtinkubation
bei 37°C
wurden zufällige
Kolonien für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
-
DNA-Sequenzbestimmung
-
Restriktionsfragmente
der PCR-Produkte wurden in pBluescript kloniert und durch das Didesoxykettenabschlussverfahren
mit dem T7 Polymerasekit gemäß Herstelleranweisungen
(Pharmacia Biotech) in beide Orientierungen sequenziert. Etwa 2 μg Plasmid-DNA
wurden denaturiert, ethanolpräzipitiert
und entweder am USP, RSP oder P3 angelagert. Die Sequenzierungsreaktionen
wurden auf einem 8% Acrylamid/46% Harnstoff-Gel der Elektrophorese unterworfen.
Nach dem Fixieren und Trocknen wurde ein Röntgenfilm über Nacht dem Gel ausgesetzt
und entwickelt.
-
Expression und Reinigung
von rekombinantem cpn10 in E. coli
-
Mit
pRM2 transformierte Klone wurden im Hinblick auf eine Expression
des Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteins
auf einer kleinen Kulturskala (2 ml) gemäß den von Smith et al. (Smith
et al., 1988, Gene 67 (1) 31–40)
beschriebenen Verfahren gescreent. Eine Übernachtkultur wurde verdünnt, zum
Exprimieren des Fusionsproteins durch die Zugabe von IPTG zu 0,1
mM induziert und mehrere Stunden lang bei 37°C gezüchtet. Die Zellen wurden pelletiert,
in PBS/0,1% Triton X-100 lysiert und das Lysat wurde mit 50 Glutathion-Agarose-Kügelchen
(Sigma Chemical Company) vermischt. Das rekombinante Fusionsprotein
wurde von den Affinitätskügelchen
durch Kochen in SDS-Ladepuffer eluiert. Eine Aliquote der Probe
wurde auf einem 10% SDS-PAGE-Gel laufen gelassen. Das Gel wurde
fixiert und dann mit Coomassie-Blau gefärbt. Nach dem Bestätigen der
Expression des Fusionsproteins fand die Reinigung von rcpn10 von
dem GST-Anteil in größerem Maßstab statt.
-
Zellen
wurden wie oben gezüchtet
und induziert, das Zellpellet wurde in PBS resuspendiert, beschallt (Ausgangsleistung
4, 50% Arbeitszyklus, 2 × 30
sec) und das Zelllysat wurde bei –30°C gelagert. Lysat von einer
10-Liter-Zellkultur
wurde aufgetaut und rcpn10 wurde durch ähnliche Techniken wie die von
Gearing et al. (Gearing et al., 1989, Biotechnology 7 1157–1161) für die Isolation
von rLIF verwendeten isoliert. Kurz, Triton X-100 wurde auf eine
Endkonzentration von 0,1% zugegeben und Zellbruchstücke wurden
durch Zentrifugation entfernt (15 min, 15.000 rpm, 4°C). Zehn
ml Glutathion-Sepharose 4 B Gel (Pharmacia – LKB Biotechnologie) wurden
zum Überstand
gegeben und der Schlamm wurde 2 Stunden lang bei 4°C vermischt.
Das Gel wurde pelletiert, 5 Mal mit 50 ml PBS/0,1% Triton X-100,
einmal mit 50 ml 0,05 M Tris-HCl, pH 8,9/0,15 M NaCl und einmal
mit 0,05 M Tris-HCl, pH 8,0/0,15 M NaCl/2,5 mM CaCl2 gewaschen.
Das Gel wurde in 4 ml 0,05 M Tris-HCl, pH 8,0/0,15 M NaCl/2,5 mM
CaCl2-Puffer resuspendiert, 1000 Einheiten
Thrombin (Sigma T6884) wurden zugegeben und der Schlamm wurde in
einem Schüttelwasserbad
1 Stunde lang bei 37°C
vermischt. Das Gel wurde pelletiert, der Überstand zurückgehalten
und das Gel wurde mit 3 × 4
ml 0,05 M Tris-HCl, pH 8,0/0,15 M NaCl gewaschen. Diese Waschflüssigkeiten
und der erste Überstand
mit dem rcpn10 wurden gepoolt, so dass 4–5 mg rekombinantes Protein
gewonnen wurden. Zusätzliches
rcpn10, das unspezifisch an das Gel gebunden war, wurde wie folgt
gewonnen. Vier ml 0,05 M Tris-HCl, pH 8,0/2 M NaCl wurden zugegeben und
der Schlamm wurde 2 Stunden lang bei 4°C vermischt.
-
Nach
dem Pelletieren wurde das Gel mit 3 × 2 ml dieses 0,05 M Tris-HCl,
pH 8,0/2 M NaCl-Puffers gewaschen, die Waschflüssigkeiten wurden mit dem ersten Überstand
gepoolt, so dass noch etwa 1 mg rcpn10 gewonnen wurde. Proteinkonzentrationen
wurden mit dem Verfahren von Lowry et al. (Lowry et al., 1951, J.
Biol. Chem. 193 265–275)
geschätzt;
Proteine wurden durch SDS-PAGE mit 15% Tris-Tricin-Gelen analysiert (Schagger et
al., 1987, Anal. Biochem. 166 368–379).
-
Das
rekombinante cpn10 hat zwei zusätzliche
Aminosäuren
am N-Terminus. Der N-Terminus des rekombinanten Proteins ist Gly-Ser-Methionin-Ala,
wohingegen der N-Terminus
des nativen Proteins Ac-Ala ist. Die Aminosäuresequenz des rekombinanten
cpn10 lautet wie folgt:
-
-
2. ANWENDUNG VON SÄUGETIER-CPN10
-
(a) Assay für cpn10
-
Antigen
-
Ein
bakterielles Fusionsprotein, GST/cpn10, wurde exprimiert und isoliert
mit Glutathion-Sepharose, wie dies für die Präparation von cpn10 beschrieben
wurde. Das Fusionsprotein wurde von dem Gel durch Auftragen von
50 mM reduziertem Glutathion in Tris-gepufferter Salzlösung eluiert.
Eluierte Fraktionen wurden durch SDS-PAGE analysiert und diejenigen
mit dem meisten Fusionsprotein wurden gepoolt. Die Proteinkonzentration
wurde mit dem Verfahren von Lowry et al., 1951, J. Biol. Chem. 193
265–275
bestimmt.
-
Antikörper
-
Antikörper gegen
das Fusionsprotein wurden in Kaninchen unter Verwendung eines Immunisierungsplans
angehoben, der 4 wöchentliche
Injektionen und anschließend
wenigstens 4 monatliche Boosts umfasste. Etwa 10 μg Protein,
emulgiert in komplettem Freundschem Adjuvans für die erste Injektion und anschließend in
inkomplettem Adjuvans, wurden für
jede Injektion verwendet. Kaninchenserum wurde im Hinblick auf Anti-cpn10-Antikörper durch
ELISA unter Verwendung von Platten, die anfangs mit cpn10 (5 μg/ml) beschichtet wurden,
und einem Streptavidin-Biotin-Nachweissystem
(Amersham) gescreent. Die Antikörper-(Ab)-Titer gegen
cpn10 und gegen das gesamte Fusionsprotein (in diesem Fall war GST/cpn10,
5 μg/ml,
an die Platte gebunden) im Serum von Kaninchen Nr. 42 sind in 7 dargestellt.
Die Titration einer Serumprobe gegen cpn10, die von diesem Kaninchen
nach der 4. Booster-Dosis entnommen wurde, ist in 8 dargestellt.
-
Immunoassay
-
Dieser
Antikörper
wurde dann in einem kompetitiven Bindungsassay für den Nachweis von cpn10 verwendet,
der wie folgt durchgeführt
wurde. Antiserum, verdünnt
1 : 32.000 und 1 : 64.000 (Endverdünnung; Verdünnungsmittel 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,4, mit 0,2% w/v Gelatine), wurde inkubiert, separat (über Nacht,
4°C) mit
verschiedenen Konzentrationen von cpn10. Diese Gemische wurden dann
durch ELISA wie oben beschrieben in Platten, die mit 5 μg/ml cpn10
beschichtet waren, getestet, wie die in 9 dargestellt
ist. Die Absorbanzwerte für
jedes Antikörper/cpn10-Gemisch
werden mit den Werten verglichen, die für die gleiche Antikörperverdünnung erhalten
wurden, die ohne cpn10 inkubiert wurde. Der Grad der Inhibition
einer Antikörperbindung
an die Platte ist proportional zur Menge von cpn10 in dem ursprünglichen
Antikörper-cpn10-Gemisch; hiervon
kann eine Standardkurve wie in 10 dargestellt
konstruiert werden.
-
Während Nr.
42 nicht empfindlich genug ist, um die sehr geringe Konzentration
von cpn10 im Serum nachzuweisen, haben wir Techniken ermittelt,
die Folgendes können:
- (1) einen Anti-cpn10-Antikörper produzieren, der normale
Hyperimmunisierungseigenschaften aufweist; folglich könnte mit
bekannten Techniken zur Verbesserung der Immunantwort ein Antikörper mit
höherer Aktivität produziert
werden; und
- (2) eine Reaktion in einer standardmäßigen Immunoassaytechnik hervorrufen.
-
Mit
verbesserten Antikörpern,
der Anwendung bekannter Verfahren zur Verbesserung des Nachweissystems
und Vorbehandlung von Serum, um cpn10 zu konzentrieren und teilweise
zu reinigen (z. B. durch Aufbringen auf C18 Seppak-Kartuschen
[Waters] und Elution mit 80% Acetonitril in Tris-gepufferter Salzlösung, oder
auf immobilisiertes cpn60 in Anwesenheit von ATP und Elution mit
EDTA) könnte
diese Technik alleine oder in Kombination mit anderen Immunoassaytechniken
für den
Nachweis von cpn10 in Serum entwickelt werden.
-
Sensitivität des Rosetteninhibitionstests,
der EPF-Bioassay Der Rosetteninhibitionstest ist nicht quantitativ
und kann nicht zur genauen Bestimmung der cpn10-Konzentration in
Serum verwendet werden. Der Assay kann semiquantitativ durch Vergleichen
der Grenzdosis von Proben angewendet werden, d. h. die höchste Probenverdünnung, die
eine Positionsreaktion im Bioassay gibt. Bei diesem Ansatz ist vorsichtig
vorzugehen, da andere Substanzen in komplexen biologischen Flüssigkeiten,
die an sich im Bioassay inaktiv sind, die Reaktion aktiver Materialien
beeinflussen können.
-
Wir
haben festgestellt, dass der Bioassay geringe Mengen von, nur 5–50 ag/ml
an reinem cpn10 nachweisen kann (Cavanagh et al., 1994, Eur. J.
Biochem. 202 551–560).
Auf der Basis der beobachteten Grenzdosis von Serum schwangerer
Frauen (wobei bekannte Hemmsubstanzen aus frühem Schwangerschaftsserum entfernt
wurden) und tumortragenden Tieren und Personen sowie von Ratten
24 Stunden nach einer teilweisen Hepatektomie liegt die cpn10-Konzentration
von Serum wahrscheinlich zwischen 0,1 und 100 pg/ml.
-
3. BEHANDLUNG MIT CPN10
-
(a) Organ-/Hauttransplantate
-
DER EFFEKT VON REKOMBINANTEM
CPN10 AUF DAS ÜBERLEBEN
VON ALLOGENEN HAUTTRANSPLANTATEN BEI RATTEN
-
Hauttransplantation
-
Hauttransplantate
wurden zwischen Inzucht-Lewis- und DA-Ratten (100 g) anhand des
folgenden Protokolls ausgetauscht. Abdominalvollhaut wurde auf einen
auf der seitlichen Brustkorbregion erzeugten ähnlich großen Defekt mit Standardtechniken
genäht.
In einer Sitzung wurde eine Gruppe von sechs Ratten einer Transplantation
unterzogen, dabei erhielt jede Ratte ein Autotransplantat und ein
Allotransplantat. Zwei Lewis- und 2 DA-Ratten erhielten täglich 2
Injektionen mit rekombinantem cpn10 und eine Lewis- und eine DA-Ratte erhielten
Pufferinjektionen um die Transplantatstelle. Verschiedene Gruppen
erhielten verschiedene cpn10-Dosen. Die Injektionen wurden 14 Tage
lang durchgeführt.
Die Transplantate wurden mit Vaseline-Mull, Melolin-Verband, Kunststoffwickel
und Co-Flex-Elastikbandage
bedeckt. Nach 7 Tagen wurden die Transplantate täglich auf Anzeichen einer Nekrose
untersucht. Der Tag der Abstoßung
war der, an dem 50% der transplantierten Haut einen nekrotischen
Abbau aufwiesen.
-
Lebensdauer von cpn10-Aktivität in Serum
nach der Injektion von rekombinantem cpn10 in Mäuse
-
Verschiedene
Dosen von rekombinantem cpn10 (siehe 11) wurden
i. p. in BALB/c Mäuse
(~20 g) injiziert, und den Mäusen
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Verabreichung, beginnend
bei 15 Minuten (Zeitpunkt Null), Blut entnommen. Das Serum wurde
in Bezug auf cpn10-Aktivität im Rosetteninhibitionstest
(siehe Morton et al., 1987, Current Topics in Developmental Biology
23 73–92)
mit Milzzellen von C57BL/6 Mäusen
getestet. Mäuse,
die Blutplättchen-cpn10
erhielten, wurden parallel getestet. Es wurde die Halbwertszeit
der cpn10-Aktivität
in Serum bestimmt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in TABELLE 2 und 11 dargestellt.
-
Nach
der Injektion von rekombinantem cpn10 (p < 0,001, t-Test nach Student) wurde
eine wesentliche Verlängerung der
Transplantatüberlebensdauer
festgestellt. Die Ergebnisse wiesen eine glockenförmige Dosisreaktionskurve
auf, wobei die effektivsten Dosen zwischen 2 und 20 μg cpn10 2 ×/Ratte/Tag
lagen. Die Experimente mit den Mäusen
legen den Schluss nahe, dass dieses rekombinante cpn10 im Vergleich
zu Blutplättchen-cpn10
eine kürzere
Halbwertszeit in Serum als erwartet hat; die Halbwertszeit von 1 μg und 15 μg von rekombinantem
cpn10 in Serum von Mäusen
lag im Vergleich zu Blutplättchen-cpn10
(5 μg),
das eine Halbwertszeit von 4 Tagen hatte, jeweils bei nur 3 Stunden
und 7 Stunden. Diese Ergebnisse zeigen jedoch, dass cpn10 die Lebensfähigkeit
von allogenen Hauttransplantaten bei Ratten wesentlich verlängern kann
(siehe TABELLE 2).
-
(b) Behandlung von Säugetieren,
einschließlich
Menschen, mit cpn10, zur Unterstützung
der Wundheilung
-
DIE BETEILIGUNG VON CPN10
AN DER GEWEBEREPARATUR
-
Wachstumsfaktoren
sind wahrscheinlich am Heilungsprozess beteiligt, da ihre anfängliche
Freisetzung von Blutplättchen
eine grundlegende Bedeutung bei der Reparatur von Wunden hat (Falange,
1993, J. Dermatol. Surg. Oncol. 19 716–720). Es hat sich gezeigt,
dass Blutplättchen
eine reiche cpn10-Quelle sind (cpn10; Cavanagh et al., 1994, Eur.
J. Biochem 222 551–560)
und daher einer der Wachstumsfaktoren sein können, die maßgeblich
an der Wundheilung beteiligt sind. Es wurden Studien durchgeführt, um
den Effekt von topisch aufgebrachtem cpn10 (rcpn10) auf die Heilung
von Vollhautdefekten bei Mäusen
zu bestimmen.
-
Verfahren
-
Männliche
Auszucht-Quackenbush-Mäuse
(8 Wochen alt) wurden mit Nembutal anästhesiert, rasiert, ihre Haut
wurde mit 70% v/v Ethylalkohol desinfiziert und es wurde ein Volldefekt
(8 mm Durchmesser) in der seitlichen Brustkorbregion erzeugt. Ein μg rcpn10
in 5 μl
Tris-gepuffertem
0,9% w/v Natriumchlorid (Salzlösung),
pH 7,4, Tris-gepufferter Salzlösung
alleine (5 μl)
oder Salzlösung
alleine (5 μl)
wurde direkt auf die Wunde aufgetragen, die dann mit Vaseline-Mull,
nicht anhaftendem Melolin-Verband, festgehalten von einer Co-Flex-Elastikbandage,
abgedeckt wurde. Die Mäuse
wurden zweimal pro Tag leicht mit Halothan (Fluothan, ICI) anästhesiert,
die Verbände
wurden abgenommen, 5 μl
der entsprechenden Lösung
wurden aufgetragen und die Wunde wurde wieder neu verbunden. Zu
verschiedenen Zeitpunkten, d. h. 24 h, 48 h, 3 T, 4 T, 5 T, 6 T
und 7 T, wurden Gruppen von Mäusen
mit Halothan euthanasiert, Wunde und umliegendes Gewebe wurden entfernt
und die Wundfläche
wurde gemessen.
-
Ergebnisse
-
Nach
einer Behandlung mit rcpn10 kam es im Vergleich zu Wunden, die mit
Puffer oder Salzlösung behandelt
wurden, zu einer wesentlichen Beschleunigung der Wundkontraktion
(12). Bei den mit cpn10 behandelten Wunden begann
die Wundkontraktion innerhalb der ersten 24 Stunden, wohingegen
die Kontraktion der Kontrollwunden nach 2 Tagen begann (12).
Ab dem 3. Tag gab es keinen bedeutenden Unterschied bezüglich der
Wundgröße.
-
Schlussfolgerungen
-
Auf
Vollwunden bei Mäusen
topisch aufgetragenes cpn10 beschleunigt die Kontraktion und Heilung, wobei
der Prozess direkt nach der Verletzung einzusetzen scheint. Bei
den Kontrollmäusen
wurde eine Wundkontraktion erst nach mindestens 48 Stunden sichtbar.
-
Normalerweise
erfolgt die Wundheilung in drei Phasen. Phase 1, die Entzündungsphase
(0–48
h), beginnt unmittelbar nach der Verletzung und ist der Zeitpunkt,
an dem aktivierte Blutplättchen
Wachstumsfaktoren in den Defekt sekretieren, wodurch die Fibroblastenaktivierung
erleichtert und die Aktivität
der Zellen, z. B. Makrophagen, erhöht wird, die in den folgenden
Stadien der Wundheilung involviert sind. Phase 2, die Proliferationsphase
(2–6 Tage),
beginnt mit dem Auftreten der ersten Fibroblasten und der Vermehrung
und Wanderung von Epidermiszellen zur Wundstelle. Phase 3 ist die
Maturationsphase.
-
Die
Wundkontraktion beginnt normalerweise nicht in Phase 1, die auch
als Lag-Phase bekannt ist. Während
dieser Phase wird die Gestalt und Größe der exzidierten Wunde durch
Spannkräfte
in der angrenzenden Haut beeinflusst. Diese Kräfte vergrößern die anfängliche
Größe des Defekts
und erzielen eine andere Gestalt, die den Spannungslinien in der
Haut entspricht. Wie wir in den mit Puffer oder Salzlösung behandelten Gruppen
von Mäusen
demonstriert haben, vergrößerten sich
die Wunden in den ersten 48 Stunden. Im Gegensatz dazu zogen sich
die Wunden der mit rcpn10 behandelten Mäuse während dieser Zeit zusammen,
was darauf schließen
lässt,
dass die direkte Verabreichung von rcpn10 auf die Wunde die Migration
von Fibroblasten zur und Absetzung von Kollagen auf die Wundfläche beschleunigt.
Diese Erkenntnis wird in der Behandlung von Wunden wie Verbrennungen
eine enorme Bedeutung haben, da durch eine beschleunigte Wundkontraktion
Flüssigkeitsverlust
und Infektionsrisiken stark verringert werden.
-
(c) Autoimmunkrankheit
-
DER EFFEKT VON CPN10 AUF
DIE ENTWICKLUNG EXPERIMENTELLER ALLERGISCHER ENZEPHALOMYELITIS BEI
RATTEN, EINEM TIERMODELL DER AUTOIMMUNKRANKHEIT
-
Einleitung
-
Experimentelle
allergische Enzephalomyelitis (EAE) ist eine Demyelinationsautoimmunkrankheit
des Nervensystems, die durch Inokulation von Tieren mit basischem
Myelinprotein (MBP) des zentralen Nervensystems in Adjuvans induziert
wird und als Tiermodell von multipler Sklerose weithin untersucht
wird (Raine, 1984, Laboratory Investigation 50 608–635). Die
klinischen Merkmale von EAE in einer Ratte, einer gewöhnlich untersuchten
Spezies, sind ein drastischer Gewichtsverlust über Nacht ab dem 10. Tag nach
der Inokulation, gefolgt von einer Schwanzschwäche und -lähmung, Hinterbeinschwäche und
gelegentlich -lähmung.
Gelegentlich kommt es zu einer Vorderbeinschwäche und -lähmung (Pender, 1986, Journal
of Neurological Sciences 75 317–328).
Es wurden Experimente durchgeführt,
um zu ermitteln, ob die Verabreichung von rcpn10 an Ratten nach
der Inokulation den Krankheitsverlauf beeinflusst.
-
Verfahren
-
EAE-Modell:
EAE wurde in weiblichen Inzucht-Lewis-Ratten (Alter – 10 Wochen) nach der Inokulation mit
MBP in Freundschem Adjuvans in einen Fußballen induziert. Die Studie
umfasste drei Gruppen von Ratten. Alle wurden am Tag 0 inokuliert.
Gruppe 1 (n = 4) erhielt keine Behandlung und die Tiere wurden im
Laufe der Inkubationsperiode der Krankheit (Tag 0 bis Tag 8) nicht
behandelt. Gruppe 2 (Kontrollgruppe; n = 5) erhielt Tris-gepufferte
Salzlösung
(0,1 ml) i. p. 2 Mal täglich
vom Tag 0 bis Tag 20. Gruppe 3 (Testgruppe; n = 5) erhielt 15 μg rcpn10
in Tris-gepufferter
Salzlösung
(0,1 ml) i. p. 2 Mal täglich
vom Tag 0 bis Tag 20. Ab dem B. Tag wurden alle Ratten gewogen und
30 Tage lang täglich
untersucht.
- (I) Die Schwanzschwäche wurde
wie folgt eingestuft:
0 = keine Schwäche
1 = Schwäche nur
im distalen Teil des Schwanzes; distales Schwanzteil kann sich nicht
um den Finger des Untersuchers wickeln
2 = Schwäche im gesamten
Schwanz, allerdings kann das proximale Schwanzteil noch immer gegen
die Schwerkraft senkrecht aufgerichtet werden
3 = starke Schwäche, mit
nur einem Anflug einer Schwanzbewegung
4 = komplette schlaffe
Paralyse des Schwanzes.
- (II) Die Hinterbeinschwäche
wurde wie folgt eingestuft:
0 = keine Schwäche
1 = leichtes Schleifen
der Zehen beider Hinterfüße
2
= starkes Schleifen beider Hinterfüße, aber nicht der restlichen
Hinterbeine;
3 = starkes Schleifen beider Hinterbeine, wobei
beide Hinterbeine oft zu einer Seite des Körpers hin verlagert sind
4
= totale schlaffe Paralyse der Hinterbeine
- (III) Die Vorderbeine wurden in ähnlicher Weise wie die Hinterbeine
bewertet.
-
Die
Gesamtpunktzahl war die Summe aus den Punkten in (I), (II) und (III).
-
Ergebnisse
-
Der
Zeitpunkt des Gewichtsverlustbeginns und der Zeitraum des maximalen
Gewichtsverlustes in den Gruppen, die keine Behandlung oder nur
Salzlösungsinjektionen
erhielten (Kontrollgruppe), unterschieden sich nicht wesentlich
(Tabelle 3). Der anfängliche
Gewichtsverlust sowie der Zeitraum des maximalen Gewichtsverlustes
waren jedoch in der Gruppe, die cpn10 erhielt (Testgruppe), im Vergleich
zur Gruppe ohne Behandlung, verzögert
(Tabelle 3; p < 0,001 χ2 Verteilung). Es gab keinen wesentlichen
Unterschied zwischen den Mittelwerten des maximalen Gewichtsverlustes
in den drei Gruppen (Tabelle 3).
-
Die
Verabreichung von i. p. Injektionen an die Ratten zweimal pro Tag,
mit der damit verbundenen erforderlichen Behandlung, wirkte sich
nicht auf den Zeitpunkt des Ausbruchs oder auf die Schwere der Krankheit
aus, zögerte
jedoch den Krankheitsverlauf um mehrere Tage hinaus (Tag 17 bis
Tag 18, wie in 13 dargestellt). Ein deutlicher
Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen war jedoch der starke
Krankheitsrückfall in
der Kontrollgruppe am 22. Tag, der bis zum 30. Tag anhielt. In der
Gruppe, die keine Behandlung erhielt, trat am 27. und 28. Tag bei
3 Ratten nur ein leichter Krankheitsrückfall auf.
-
Wie
der frühe
Gewichtsverlust wurden Schwäche
und Lähmung
von Schwanz und Beinen in der Testgruppe, die rcpn10 erhielt, im
Vergleich zur Kontrollgruppe verzögert (14; Tag
12, p < 0,01; Tag
13, p < 0,05, heteroskedastischer
t-Test). In der Testgruppe entwickelte nur eine Ratte zwischen dem
14. und 16. Tag eine schwere Erkrankung, ähnlich der, die bei den Kontrollratten
auftrat. Die restlichen 4 Ratten erkrankten während dieses Zeitraums nur
leicht (15, p < 0,95, heteroskedastischer t-Test).
Schwere Krankheitsrückfälle gab
es in der Testgruppe während
des Untersuchungszeitraums nicht; eine Ratte entwickelte am 22.
Tag eine leichte Erkrankung und die restlichen Ratten zwischen Tag
27 und Tag 30.
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Schlussfolgerungen
-
Die
Behandlung an sich, d. h. die zweimal tägliche i. p. Verabreichung
von Flüssigkeit
an Ratten, hatte keinen Einfluss auf Ausbruch oder Schwere der Krankheit,
verlängerte
jedoch geringfügig
ihren Zeitverlauf. Ferner kam es bei den Ratten, denen täglich Tris-gepufferte
Salzlösung
injiziert wurde, aber nicht bei den Ratten, die keine Behandlung
erhielten, während
des Beobachtungszeitraums zu einem schweren Krankheitsrückfall.
-
Die
interessanteste Beobachtung, die in dieser Studie gemacht wurde,
war, dass die Behandlung der Ratten mit cpn10 den Ausbruch wesentlich
verzögerte
und die klinischen Merkmale der Krankheit bei 4 von 5 Ratten modifizierte.
Sie verhinderte außerdem
einen schweren Krankheitsrückfall,
während
die Tiere unter Beobachtung standen.
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(d) Unfruchtbarkeit und
Fehlgeburt
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Behandlung von Fruchtbarkeit
und/oder Fehlgeburten durch die Verabreichung von cpn10. Dies ist
dort von Bedeutung, wo das Problem aufgrund eines cpn10-Mangels auftritt.
Die folgenden belegenden Versuchsdaten demonstrieren den Bedarf
an cpn10 während
der Embryoentwicklung.
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Zur
Schaffung einer Situation mit reduzierter cpn10-Konzentration wurden Anti-cpn10-Antikörper entwickelt
und verwendet. Es steht kein Tiermodellsystem zur Verfügung. Man
folgert daher anhand der Versuchsdaten, dass durch die Verabreichung
von cpn10 zur Erhöhung
der Konzentration von cpn10 während
der Schwangerschaft die zuvor genannten Probleme von Unfruchtbarkeit
und Fehlgeburt überwunden
werden.
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Synthese von cpn10-stämmigen Peptiden
-
Peptide
wurden so synthetisiert, dass sie mit einem N-terminalen Fragment (N-Peptid, d. h. Ac-AGQAFRKFLPLC)
und einem internen Fragment (I-Peptid, d. h. EKSQGKVLQATC) von cpn10 übereinstimmten.
-
Konjugation von Peptiden
mit Ovalbumin
-
Peptide
wurden mit Ovalbumin durch das heterobifunktionelle Reagens SPDP
gemäß Herstelleranweisungen
(Pharmacia-LKB Biotechnolkogy, Uppsala, Sweden) konjugiert.
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Immunisierungspläne
-
Erwachsene
Auszucht-New-Zealand-Kaninchen wurden mit einem der Konjugate im
Rahmen von 4 wöchentlichen
Injektionen und anschließend
mehreren monatlichen Boosts immunisiert.
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Zur
Injektion wurde das Antigen in 0,9% Salzlösung (Mr 12–15.000 abgeschnittener Dialyseschlauch, Visking,
Union Carbide, IL, USA) dialysiert und mit einem gleichen Volumen
an Freundschem Adjuvans (für erste
Injektion komplett, anschließend
inkomplett) emulgiert. Die Immunisierungen erfolgten über den
s. c. Weg.
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Screening von Antiserum
-
Antisera
wurden in einem ELISA gegen die relevanten Antigene (nämlich I-Peptid
oder N-Peptid; Ovalbumin) (5 mg/ml) getestet. Gebundenes IgG wurde
mit dem Biotin-Streptavidin-System
(Amersham) mit o-Phenylendiamin als Substrat nachgewiesen. Die Absorbanz
wurde bei 492 nm abgelesen.
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IaG
wurde von Antiserum durch 45% Ammoniumsulfat präzipitiert, und die Konzentration
wurde durch Lowry und Gelelektrophorese bestimmt. Die IgG-Präparate wurden
in einem ELISA (Tabelle 4) gegen das immunisierende Peptid getestet,
das mit Rinderserumalbumin konjugiert war. Die Präparate wurden
auch im Hinblick auf ihre Fähigkeit
zur Neutralisation von Mausschwangerschaftsserum im Rosetteninhibitionstest
getestet. Verschiedene Antikörperkonzentratioren
wurden mit einem gleichen Volumen an Serum inkubiert, anschließend wurden
die Gemische hinsichtlich einer Aktivität im Rosetteninhibitionstest
getestet. Es wurde die geringste Antikörperkonzentration ermittelt,
die Aktivität
vollständig
neutralisieren konnte (siehe Cavanagh et al., 1994, Eur. J. Biochem.
222 551–560).
Zehn pg Anti-N-Peptid-Ab neutralisierten die Aktivität von 1
ml Schwangerschaftsserum, wohingegen 4 ng Anti-I-Peptid-Ab für eine vollständige Neutralisation
nötig waren.
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Passive Immunisierung
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Ausgewachsene
männliche
und weibliche Auszucht-Quackenbush-Mäuse wurden
morgens um 7.30 Uhr paarweise in Käfige gesperrt und um 8.30 voneinander
getrennt. Weiblichen Mäusen
mit Vaginalplugs wurden um 9.00 Uhr und 17.00 am Tag 1 (Tag der
Paarung) und 2 der Schwangerschaft Anti-N-Peptid/Ovalbumin-, Anti-I-Peptid/Ovalbumin-
oder Anti-Ovalbumin-IgG-Präparate
injiziert. Die Dosis des im 2-Dosen-Regime
injizierten spezifischen IgG wurde mit etwa 1 mg/Maus/Tag veranschlagt.
Am 7. Tag wurden die Mäuse
mit CO2 euthanasiert, Uteri wurden auf implantierte
Embryos hin untersucht und die Anzahl von Corpora lutea (CL) gezählt. In
jeder Gruppe wurde die Zahl der Embryos/CL bei Mäusen, die mit dem Test-IgG
behandelt wurden, mit der Zahl derer verglichen, die die gleiche
Dosis an Kontroll-IgG (χ2 Test) erhielten.
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Ergebnisse
-
Die
in Tabelle 5 dargestellten Ergebnisse zeigen deutlich, dass die
Neutralisation von cpn10 in Schwangerschaftsserum die Embryolebensfähigkeit
in den frühen
Phasen der Schwangerschaft nachteilig beeinflussen kann. Die Fähigkeit
von Antikörpern
zur Neutralisation der Aktivität
im Rosetteninhibitionstest ist ein In-vitro-Monitor ihrer Fähigkeit, eine Schwangerschaft
in vivo zu beeinträchtigen.
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SONSTIGE ASPEKTE
DER ERFINDUNG
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung haben weitere Arbeiten nun zwei
Regionen des Moleküls
mit biologischer Aktivität
verdeutlicht, die den Resten 1–11
und 34–44
in Ratten- und humanem cpn10 entsprechen.
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Ein
Peptid mit der Aminosäuresequenz
Ac-AGQAFRKFLPL sowie ein Peptid mit der Sequenz EKSQGKVLQAT erwiesen
sich im Rosetteninhibitionsassay als aktiv. Gegen beide diese Peptide
angehobene Antikörper
sind als Antagonisten von cpn10 aktiv, wie ausführlich in der internationalen
Anmeldung PCT/AU94/00742 (WO95/15339) beschrieben ist. Beide Peptide
werden synthetisch hergestellt.
-
Die
Erfindung umfasst daher innerhalb ihres Umfangs Aminosäuresequenzen:
- (i) AGQAFRKFLPL;
- (ii) Ac-AGQAFRKFLPL, wobei Ac Acetyl ist;
- (iii) EKSQGKVLQAT
die als aktive Zentren des cpn10-Moleküls fungieren
können.
Die Erfindung umfasst außerdem
innerhalb ihres Umfangs Moleküle
(i), (ii) und (iii) mit einer oder mehreren Endsequenz(en) A1 und A2, d. h. - (iv) A1AGQAFRKFLPLA2;
- (v) AGQAFRKFLPLA2;
- (vi) A1AGQAFRKFLPL;
- (vii) Ac-A1AGQAFRKFLPLA2;
- (viii) Ac-AGQAFRKFLPLA2;
- (ix) Ac-A1AGQAFRKFLPL;
- (x) A1EKSQGKVLQATA2;
- (xi) EKSQGKVLQATA2;
- (xii) A1EKSQGKVLQAT;
wobei
A1 und A2 Aminosäuresequenzen
sind, die an ein oder jedes Ende der Moleküle (i) bis (xii) angefügt werden
können,
und wobei Ac Acetyl ist.
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Bei
den obigen Molekülen
(i) bis (xii) ist es zu verstehen, dass solche Moleküle innerhalb
ihres Umfangs auch eine einzelne Aminosäureaddition, -deletion oder
-substitution beinhalten.
-
Mit
Bezug auf die Verwendung von cpn10 zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten
sind relevante Krankheiten, die durch die Verabreichung von cpn10
behandelt werden können,
insulinabhängiger
Diabetes mellitus, Rheumatoidarthritis, systemischer Lupus erythematodes,
das Sjögrensche
Syndrom, die Gravesche Krankheit und multiple Sklerose. Dies wird
anhand der relevanten belegenden Daten mit Bezug auf das hierin beschriebene
EAE-Rattenmodell offensichtlich.
-
Im
Hinblick auf die Verwendung von cpn10 zur Behandlung von Organtransplantaten,
Hauttransplantaten, beziehen sich die hierin enthaltenen belegenden
Daten auf das hierin beschriebene Rattenhauttransplantationsmodell.
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Im
Hinblick auf die Verwendung von cpn10 zur Behandlung von Unfruchtbarkeit
oder Vorbeugung einer Fehlgeburt beziehen sich die relevanten belegenden
Daten auf den Effekt des cpn10-Antikörpes auf die Embryoentwicklung
und Implantation in Mäusen.
-
Mit
Bezug auf die Verwendung von cpn10 zur Wundheilung und Gewebereparatur
oder Geweberegeneration kann cpn10 für die Behandlung von Verbrennungen,
chirurgischen Eingriffen, Traumata, Hautgeschwüren wie Druckgeschwüre und Diabetesgeschwüre, Infektionskrankheiten
mit Gewebe- und Organschäden
(z. B. Hepatitis), Stoffwechselkrankheiten mit Gewebe- und Organschäden (z.
B. Leberzirrhose) und Degenerationskrankheiten mit Gewebe- und Organschäden verwendet
werden. Der Beleg für
diese Schlussfolgerungen wird in dem hierin beschriebenen Maus-Wundmodell
und in den Leberregenerationsdaten nach einer teilweisen Hepatektomie
gegeben, die in Quinn et al., 1994, Hepatology 20 Nr 5 1294–1302 erörtert werden.
-
Die
hierin genannten Daten liefern außerdem einen eindeutigen Beleg
für die
Verwendung von cpn10 zur Behandlung von Entzündungszuständen, einschließlich entzündlicher
Darmerkrankungen und Infektionskrankheiten. Diese hierin beschriebenen
Daten beinhalten Hinweise, die von dem immunosuppressiven Effekt von
cpn10 in den Ratten-EAE-
und Hauttransplantationsmodellen bezogen wurden. Dies wird auch
von Rolfe et al., 1983, Clin. exp. Immunol. 51 45–52 and
Nature 278 Nr. 5705 649–651
belegt, wo gezeigt wird, dass EPF eine verzögerte Hypersensitivität bei Mäusen reduzieren
kann.
-
Die
Verwendung von cpn10 zur Behandlung allergischer Krankheiten wie
allergische Rhinitis, Asthma, Atopik-Dermatitis, akute Urtikaria und Arzneimittelhypersensitivität wird ebenfalls
durch den immunosuppressiven Effekt von cpn10 in den Ratten-EAE-
und Hauttransplantationsmodellen vollständig belegt. Zu dieser Schlussfolgerung
kann man auch anhand Rolfe et al., 1983, Clin. exp. Immunol. 51
45–52
and Noonan et al., 1979, Nature 278 Nr. 5705 649–651 gelangen, wo der Effekt
von EPF zur Reduzierung von verzögerter
Hypersensitivität
bei Mäusen
gezeigt wird.
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Die
Verwendung von cpn10 zur Diagnose von Tumoren und/oder Überwachung
von Patienten nach einer operativen Entfernung' von Tumoren wird durch die Quelle von
Quinn et al., 1992, Cancer Immunol. Immunother. 34 265–271 belegt.
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Eine
geeignete Dosierung zur Verabreichung von cpn10 würde in der
Größenordnung
von 1–1000 μg/kg Körpergewicht
und bevorzugter bei 50–200 μg/kg Körpergewicht
liegen.
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-
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-
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TABELLENLEGENDE
-
TABELLE 1
-
- Aktivität
von cpn10 im Rosetteninhibitionstest
-
TABELLE 2
-
- Hauttransplantat-Überlebensdauer
- p-Wert im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur Puffer erhält
- * p < 0,001
-
TABELLE 3
-
- Zeitpunkt des anfänglichen
Gewichtsverlustes und maximaler Gewichtsverlust in den drei Behandlungsgruppen
im Laufe von EAE.
- * χ2 Verteilung
- * t-Test nach Student
-
TABELLE 4
-
- Anti-N-Peptid-, Anti-I-Peptid- und Kontroll-Anti-Ovalbumin-Antikörper, getestet
in einem ELISA gegen N-Peptid und
I-Peptid.
- * 1 in 1000 war die geringste getestete Verdünnung.
-
TABELLE 5
-
- Effekt der passiven Immunisierung von bestätigt gepaarten
Mäusen
am Tag 1 und 2 p. c., mit Antikörpern
gegen cpn10-stämmige
Peptide, auf die Anzahl von implantierten Embryos und Corpora lutea
am Tag 7 p. c.
- * (heteroskedastischer t-Test).
-
FIGURENLEGENDEN
-
1a Reinigung
von EPF. Hitzeextrahierte humane Blutplättchen (100 Einheiten) wurden
auf SP-Sephadex und Heparin Sepharose fraktioniert, anschließend auf
eine TSK-Phenyl
5PW Säule
aufgetragen und mit einem Umkehrsalzgradienten eluiert. Fraktionen
wurden im Rosetteninhibitionstest getestet (auf der Basis der Fähigkeit
von EPF, die Rosetteninhibitionsaktivität eines immunsuppressiven Antilymphozytenserums
zu verstärken).
-
1b Aktive
Fraktionen
von
(
a) wurden durch RP-HPLC-1
-
1c Aktive
Fraktionen
von
(
b) wurden durch RP-HPLC-2 raktioniert.
-
1d Aktive
Fraktionen
von
(
c) wurden durch RP-HPLC-3 fraktioniert.
-
1e Interaktion
von immobilisiertem monoklonalem Anti-EPF-Antikörper 5/341 mit aktiven Fraktionen
von (d) und äquivalenten Fraktionen von
humanem Schwangerschaftsserum, 6 T Gestation (10 ml); humanem Schwangerschaftsurin,
bis zu 1 Monat Gestation (10 Liter); Medium, konditioniert durch östrische Maus-Ovarien
(100), stimuliert mit Prolactin und Mausembryo-konditioniertem Medium
(Ovarium CM); serumfreiem Medium, konditioniert durch die Rindernierenzelllinie
MDBK (MDBK-CM; ATCC CCL 22, 10 Liter); Rattenserum, erhalten 24
h nach einer teilweisen Hepatektomie (nach tH, 10 ml); Rattenleber,
erhalten 24 h nach tH (40 g); alle fraktioniert wie in (a) bis (d).
Anti-EPF-gebundene und ungebundene Fraktionen wurden im Rosetteninhibitionstest
getestet, Spezifität
wurde durch einen Vergleich mit einem Parallelexperiment unter Verwendung
eines irrelevanten Antikörpers
demonstriert, in dem Aktivität
nicht gebunden war.
-
2a Analyse
von EPF, der von 300 Einheiten humaner Blutplättchen wie in 1A gereinigt
wurde. Bestimmung der monomeren Größe. Jodiertes EPF wurde fraktioniert
durch SDS-PAGE,29 das Gel in Scheiben geschnitten
(2 mm breite Scheiben) und die Verteilung von Radioaktivität und biologischer
Aktivität
wurde verglichen. (Einlage) Direkte Coomassie-Blau-Färbung desselben
Präparates.
-
2b Ionenspray-Massenspektrum
von EPF, angezeigt als mehrfach protonierte Molekülionen.
(Einlage) Computerrekonstruktion als Molekülmasse.
-
2c Aminosäuresequenz
(Einbuchstabencode) von Peptiden, die von humanem EPF stammen, im Vergleich
zu Ratten-cpn10 (unterstrichen). EPF wurde mit Endoproteinase lys
C und Endoproteinase glu C verdaut, die resultierenden Peptide wurden
durch RP-HPLC separiert und sequenziert. Die Sequenz individueller Fragmente
ist dargestellt; alle, außer
74–101,
stammten von dem lys-Verdau.
-
3 Interaktion von EPF und cpn60 (groEL).
-
3a Peakfraktionen
im Ausschlussvolumen einer TSK G3000SW Gelpermeationssäule wurden, nach
dem Auftragen eines cp60-EPF-Gemischs
+Mg2+ATP, durch SDS-PAGE analysiert (Schagger
et al., 1987) und mit Silber gefärbt
(Morrissey, 1981), Linke Bahn, +ATP; rechte Bahn –ATP. (Cpn60
ist ein Decatetramer, M, 840.000; Säulenausschlusslimit > 300.000. Höhere Mr Banden auf dem SDS-Gel sind oligomere Formen
von groEL).
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3B Immobilisiertes
cpn60 wurde mit humanem Schwangerschaftsserum (6 T Gestation) in
An- oder Abwesenheit von Mg2+ ATP vermischt.
Ungebundene und gebundene Fraktionen (Letztere wurden von dem Gel
durch Entfernen von ATP mit EDTA gewonnen) wurden dann im Rosetteninhibitionstest
getestet. Die Ergebnisse sind als Grenzdosis ausgedrückt, wobei
die höchste
Probenverdünnung
ein positives Ergebnis im Rosetteninhibitionstest liefert.
-
4 pRM1
-
5 pRM2
-
6 pRM3
-
7 Präparation
von Antikörpern
gegen cpn10
-
8 Nachweis
von Anti-cpn10-Antikörpern
in Kaninchenserum durch ELISA
-
9 Kompetitiver
Bindungsassay für
cpn10
-
10 Prozentuale
Inhibition der Antikörperbindung
-
11 Zeitverlauf
von rekombinanter cpn10- und Blutplättchen-cpn10-Aktivität in Serum
von Mäusen nach
i. p. Injektion.
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12 Effekt
von rcpn10 auf Wundkontraktion bei Mäusen. Bei Mäusen wurden Wunden (~45 mm2) erzeugt, 1 μg rcpn10 oder Kontrolllösungen (5 μl) wurden
topisch zweimal täglich
aufgetragen und die Größe der Wundfläche bei
Gruppen von Mäusen
zu den angegebenen Zeitpunkten gemessen (Mittel ± SD); T 0, n = 10, T 1–T 3, N
= 3, T 4–T
7, n = 2* p < 0,05
im Vergleich zur Pufferkontrollgruppe.
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13 Effekt
der Behandlungsmethode auf die Entwicklung von EAE bei Ratten.
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14 Effekt
von cpn10 auf die Entwicklung von EAE bei Ratten.
-
15 Effekt
von cpn10 auf die Entwicklung von EAE bei Ratten.
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