DE69422268T2

DE69422268T2 - Formschlüssiges Gitter-Implantat

Info

Publication number: DE69422268T2
Application number: DE69422268T
Authority: DE
Inventors: Erhard Reisberg
Original assignee: Howmedica Leibinger GmbH and Co KG
Current assignee: Stryker Leibinger GmbH and Co KG
Priority date: 1993-11-19
Filing date: 1994-10-13
Publication date: 2000-05-11
Anticipated expiration: 2014-10-14
Also published as: EP0654250B1; US5468242A; DE69422268D1; ATE187878T1; EP0654250A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gitterimplantat in Paßform zur Befestigung und unbeweglichen Festlegung von Knochenfragmenten an einer oder mehreren Knochenbruchstellen.
Wenn eine traumatische Unterbrechung der Kontinuität eines Knochens vorliegt, muß er so festgelegt werden, daß es keine Relativbewegung der Knochenfragmente an der Bruchstelle während des Heilungsprozesses gibt. Wenn eine solche Relativbewegung vorliegt, werden die umgebenden Gewebe erregt, so daß sie Schmerzen verursachen und die Zeit zum Abheilen des Bruches verlängert werden muß. Somit erfordern die ordnungsgemäße Fixierung und unbewegliche Festlegung von Knochenfragmenten ein Implantat, das - in vielen Fällen im wesentlichen in drei Dimensionen - geformt oder abgeformt werden kann, was sehr schwierig zu bewerkstelligen ist. Gemäß gegenwärtig verwendeter Techniken entwickelt, wenn ein Gitterimplantat verwendet wird, um den Bereich eines verlorenen Schädelknochenlappens abzudecken, das Gitter, wenn es verformt oder gestaltet wird, Seiten, die einander überdecken, sich nach oben wenden oder Falten erzeugen. Somit überdecken oder kräuseln sich die gegenwärtigen Gittersysteme, wenn das Gitterimplantat dreidimensional verformt wird, um es an eine gekrümmte Gestalt anzupassen, weil die Verbindungsarme, die Plattenabschnitte verbinden, in denen Öffnungen sind, um eine Knochenschraube aufzunehmen, nicht in einem so ausreichenden Maß ausgedehnt und an der anderen Ecke zusammengedrückt werden können, das erforderlich ist, um eine verhältnismäßig glatte Oberfläche zu bilden. Somit können die einander überdeckenden Kanten und erhabenen Bereiche Einrisse im darüberliegenden Gewebe verursachen, was zu Infektionen führen kann.
Ein solches Implantat in Paßform, das alle Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist, ist beispielsweise offenbart in EP-A-433852.
Ferner wird in den gegenwärtig verwendeten Techniken die Rekonstruktion der Augenhöhle, mit den Randwänden, dem Boden und dem Dach, mit Knochen und mit alloplastischen Materialien, wie Implantaten aus Titanblech, erreicht, um den Fehler zu beheben. Als Beispiel können regelmäßige Gitter oder Gitterplatten eingeführt und am umlaufenden Rand mit Knochenschrauben befestigt werden. Wegen des variablen Radius der Augenhöhle wird ein genormtes, vorgeformtes Implantat üblicherweise nicht genau passen. Es ist die Kunst des Chirurgen, das Gitterimplantat von Hand so zu formen, daß der Knochenfehler in einer Weise abgedeckt wird, daß das Gittermaterial so geformt ist, daß es zur ursprünglichen dreidimensionalen Krümmung des Knochens paßt. Dies ist mit herkömmlichen Metallblech-Implantaten nicht erzielbar, mit Ausnahme eines begrenzten Ausmaßes mit einer Gitterplatte, die separate Abschnitte oder Lappen aufweist, die als Gesamtabschnitt gebogen werden können.
Eine andere Methode, um Metall-Gitterplatten oder -Gitterbleche an die konvexe Schädelform anzupassen, erfolgt dadurch, daß man Keile in den äußeren Abschnitt des Blechs schneidet, um einander überdeckende Abschnitte zu vermeiden, wenn das Blech zu einer konvexen Gestalt verformt wird. Dieser Vorgang ist schwierig und zeitraubend und muß üblicherweise vom Hersteller vor der Operation durchgeführt werden.
Es ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, für ein Gitterimplantat in Paßform zu sorgen, das in der Kontur an die konkave oder konvexe anatomische Form zum Zeitpunkt der Verwendung des Gitterimplantats unter Verwendung von Armen angepaßt werden kann, die beabstandete Plattenabschnitte mit Öffnungen verbinden, so daß es ermöglicht ist, daß die Verbindungsarme nach Erfordernis gedehnt oder zusammengedrückt werden können, um die gewünschte anatomische Form zu bilden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Gitterimplantat in Paßform zur Fixierung und unbeweglichen Festlegung von Knochenfragmenten an einer oder mehreren Knochenbruchstellen ein Gitter aus Titan oder einem anderen biokompatiblen Metallmaterial auf, das mindestens zwei Plattenabschnitte mit einer Öffnung in jedem Plattenabschnitt zur Aufnahme einer Knochenschraube aufweist; und das mindestens einen Arm aufweist, der die beiden Plattenabschnitte verbindet, wobei der Arm mindestens zwei Armabschnitte aufweist, die an einer Biegung so verbunden sind, daß der Arm wahlweise zusammengedrückt, gedehnt und in der Kontur verformt werden kann, und zwar in erster Linie durch Verformung an der Biegung, um Knochenfragmente in einer speziellen anatomischen Form zu fixieren.
Das neue Implantat hat Verbindungsarme zwischen den Plattenabschnitten, die die Öffnungen zur Aufnahme der Knochenschrauben aufweisen. Die Arme, die die Biegung(en) umfassen, ermöglichen es einem Chirurgen nicht nur, flache Knochensegmente abzudecken, sondern ermöglichen es dem Chirurgen auch, das Gitter an gekrümmte Knochenoberflächen anzupassen, die konkave, konvexe oder kugelige Flächen aufweisen, wofür der mittlere Teil der Gitterplatte beträchtlich ausgeweitet werden muß, während die Kanten der Gitterplatte nicht ausgeweitet sind oder sogar zusammengedrückt werden müssen. Die Biegung in den Verbindungsarmen ermöglicht es diesen, in einem viel größeren Maße gedehnt zu werden, als ein üblicher, gerader Verbindungsarm mit gleichartigen Abmessungen und gleichartiger Festigkeit. Die Biegung ermöglicht es auch dem Gitter, zusammengedrückt zu werden, ohne daß eine Überdeckung oder erhabene Bereiche erzeugt werden, was zweckmäßig ist, wenn das Implantat verwendet wird, um den Bereich eines Schädelknochenlappens abzudecken. Die Metalle, die häufig für medizinische Implantate verwendet werden, können nicht bis zu dem Ausmaß gedehnt werden, das erforderlich ist, um ein Gitterblech mit der erforderlichen Dicke und Festigkeit an viele der konvexen und konkaven Oberflächen der menschlichen Anatomie, wie etwa den Schädel, anzupassen. Diese Erfindung erzeugt durch den Aufbau des Gitters eine solche Elastizität und Verformbarkeit, um die Begrenzungen des Materials zu überwinden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es dem Gitter, in die Kontur einer konkaven oder konvexen anatomischen Form durch den Chirurgen zum Zeitpunkt der Operation verbracht zu werden.
Zusätzlich kann dieses Verbringen in die Kontur ohne Verwinden der Knochenschraubenbohrungen in den beabstandeten Abschnitten mit Öffnung vorgenommen werden, und zwar wegen der Fähigkeit der Verbindungsarme zur "Dehnung" und zur "Zusammendrückung". Die Knochenschraube kann angesenkt sein, um eine Knochenschraube mit minimalem Überstand der Knochenschraube über die äußere Oberfläche des Blechs zu akzeptieren, für weniger störenden Eingriff in die weichen Gewebe, die den Knochen abdecken, und für geringere Ertastbarkeit. Somit verhindert die vorliegende Erfindung die Verwindung der Schraubenbohrungen, was sehr wesentlich ist.
In Abhängigkeit vom Muster der Schraubenbohrung und in Anbetracht der Anzahl der Verbindungsarme kann ein dreidimensionales Niveau der Dehnung des Implantats durch Verwendung verschiedenartiger Drücke erzielt werden. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat jeder Plattenabschnitt mit einer Öffnung drei im wesentlichen gleich beabstandete Verbindungsarme, die eine Verbindung zu drei entsprechenden, benachbarten Plattenabschnitten mit Öffnung herstellen. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung verbinden vier im wesentlichen gleich beabstandete Arme jeden Plattenabschnitt mit Öffnung mit vier entsprechenden, benachbarten Plattenabschnitten mit Öffnung. In einer noch anderen Ausführungsform der Erfindung verbinden zwei parallele Arme jeden Plattenabschnitt mit Öffnung mit jedem benachbarten Plattenabschnitt mit Öffnung. Wenn drei Verbindungsarme vorliegen, müssen die Arme im Verhältnis kräftiger hergestellt sein als dann, wenn es vier Verbindungsarme gibt und die Arme zarter hergestellt werden können. Das Querschnittprofil des Verbindungsarms ist im wesentlichen gleichmäßig über die gesamte Länge. Die Verbindungsarme im Bereich der Biegung, d. h. in der Mitte des Arms, können jedoch ein wenig schmäler in der Breite sein, damit weniger Kraft erforderlich ist, um die gewünschte endgültige Form des Implantats entweder durch Zusammendrücken oder durch Ausdehnen des Arms zu erreichen. Mit anderen Worten, die Verbindungs arme sind an ihrer Verbindungsstelle mit dem Plattenabschnitt mit Öffnung ein wenig breiter und zur Mitte des Arms im Bereich der Biegung hin schmäler.
Je kleiner der eingeschlossene Winkel des Verbindungsarms zwischen den Plattenabschnitten mit Öffnung ist und je länger die Armabschnitte sind, desto leichter ist das Gitterimplantat zu handhaben, um das Gitter den Erfordernissen nach zusammenzudrücken oder auseinanderzudehnen. Im Gegensatz dazu ist, je größer der eingeschlossene Winkel und je kürzer der gekrümmte Arm ist, desto kleiner die Fähigkeit zum Expandieren und Komprimieren des Arms.
In der Ausführungsform mit zwei parallelen Verbindungsarmen zwischen jeweils zwei Plattenabschnitten mit Öffnung benötigt das Gitter mehr Material und erfordert ein größeres Maß an Kraft, um es zu formen. Die Anstrengung, die erforderlich ist, um das Gitterimplantat zu verformen, wird jedoch gleich sein der dreidimensionalen Stabilität des Gitterimplantats in seiner endgültigen Form.
In der beigefügten Zeichnung ist:
Fig. 1 eine Darstellung eines menschlichen Schädels, die repräsentative anatomische Abschnitte von diesem darstellt, die mit dem Gitterimplantat der vorliegenden Erfindung instandgesetzt werden können;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Anordnung eines Gitterimplantats, die in einer früheren, noch anhängigen Anmeldung offenbart ist und gerade Verbindungsarme benutzt;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Anordnung eines Gitterimplantats der vorliegenden Erfindung, worin zwei Plattenabschnitte mit Öffnung durch einen Arm verbunden sind;
Fig. 4 eine Darstellung eines Plattenabschnitts mit Öffnung, der vier gleich beabstandete Arme aufweist, die sich hiervon weg erstrecken;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Gitterimplantatabschnitts der vorliegenden Erfindung, der die Plattenabschnitte mit Öffnung mit vier Armen benutzt, wie in Fig. 4 dargestellt;
Fig. 6 eine Darstellung einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, worin zwei Plattenabschnitte mit Öffnung durch einen Arm zusammengekoppelt sind, der an der Verbindung des Armes mit dem Plattenabschnitt mit Öffnung am breitesten und in der Mitte des gekrümmten Armes am schmälsten ist;
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Anordnung eines Gitterimplantats, das die Ausführungsform benutzt, die in Fig. 6 dargestellt ist, und worin jeder Verbindungsarm einen Mittelabschnitt aufweist, der schmäler ist als die Verbindungsstelle des Arms mit dem Plattenabschnitt mit Öffnung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer noch anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, worin der Plattenabschnitt mit Öffnung drei im wesentlichen gleich beabstandete Arme aufweist, die sich hiervon weg erstrecken;
Fig. 9 eine Darstellung der Anordnung eines Gitterimplantats, das den Plattenabschnitt mit Öffnung der Fig. 8 mit drei Verbindungsarmen, die sich von diesen weg erstrecken, benutzt;
Fig. 10 eine Darstellung einer noch anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, worin zwei Plattenabschnitte mit Öffnung durch zwei parallele Arme verbunden sind;
Fig. 11 eine Darstellung einer noch anderen Anordnung eines Gittertransplantats, die die Ausführungsform der Fig. 10 benutzt, worin jeder Plattenabschnitt mit Öffnung mit einem benachbarten Plattenabschnitt mit Öffnung mittels zweier paralleler Verbindungsarme verbunden ist;
Fig. 12 eine Draufsicht auf eine noch andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 13 ein Querschnitt der Ausführungsform der Fig. 12;
Fig. 14 eine Darstellung einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 15 eine Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 ist eine Darstellung eines Schädels, die repräsentative Bereiche darstellt, wo eine traumatische Unterbrechung der Kontinuität des Knochens stattfinden kann. An der Stelle 12 an der Oberseite des Schädels muß ein Bruch oder ein Knochenfragment repariert werden oder ein Zwischenraum im Knochen überbrückt werden. Auf der linken Seite des Schädels muß ein Bereich 14 rund um das Ohr repariert oder überbrückt werden. Auf der Außenseite 16 des rechten Auges ist eine Knochenfraktur zu reparieren. Der Boden 18 der linken Augenhöhle ist als ein Bereich gezeigt, der repariert werden kann, und eine Knochenfraktur oder ein Zwischenraum im Backenknochenbereich 20 unter dem linken Auge ist ebenso mit dem Gitterimplantat gezeigt, so daß sie repariert werden kann. In all diesen Fällen wird ein Gitter aus biokompatiblem Metall für die den Defekt überbrückende Rekonstruktion der Knochenstrukturen oder zum Stabilisieren gebrochener Elemente und zum Erleichtern des Zusammenwachsens des Knochens in dem erkrankten Bereich verwendet. Diese Bereiche haben alle unterschiedliche Konturen und Formen, und somit muß das Gitterimplantat, das verwendet wird, mit einer Kontur für den speziellen Bereich versehen sein. Somit muß im Bereich 12 das Gitter eine leicht kugelige Form aufweisen. Im Bereich 16 rund um das rechte Auge muß das Gitterimplantat eine Anzahl von Gestalten aufweisen, die konvex, konkav und leicht halbkugelig umfassen. In allen diesen Fällen muß das Gitterimplantat so geformt sein, daß es anatomisch mit dem Bereich übereinstimmt, wo das Gitter verwendet wird.
Fig. 2 stellt ein Gitterimplantat dar, das in unserer ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung Nr. 08/004,220 offenbart ist, die am 11. Januar 1993 eingereicht wurde und in der das Gitter 22 Platten mit Öffnungen 24, 26, 28 und 30 aufweist, in denen jeweils eine Öffnung 31 zur Aufnahme einer Knochenschraube vorliegt. Die Öffnungen 24, 26, 28 und 30 sind durch gerade Arme 32, 34, 36 und 38 so verbunden, daß sie ein im wesentlichen rechteckiges Gitter bilden. Andere Formen, wie etwa dreieckig, achteckig und dergleichen, werden auch gebildet. In jedem Fall sind jedoch die Verbindungsarme gerade, wie in Fig. 2 gezeigt. Es ist deutlich, daß ein solches Gitterimplantat in einer beliebigen Größe oder beliebigen Abmessungen, die gewünscht sind, hergestellt werden könnte, indem man die bauliche Anordnung, die in Fig. 2 gezeigt ist, ausdehnt. Um ein Implantat zu formen, das aus dem Gitter aus dem Stand der Technik gebildet ist, etwa so einem, das in Fig. 2 dargestellt ist, ist es manchmal erforderlich, das Gitter so zu formen, daß die Seiten einander überdecken, sich nach oben wenden oder Falten erzeugen. Eine solche Überdeckung, oder solche nach oben gewandte Kanten oder solche Falten können Risse im darüberliegenden Gewebe verursachen, die zu erheblichen Schmerzen, zu Infektionen und zu Schwierigkeiten beim Heilen führen können.
Das Konzept der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt und umfaßt ein Gitter, das aus beabstandeten Plattenabschnitten 40 und 42 mit Öffnung gebildet ist, von denen jeder eine Öffnung 41 zur Aufnahme einer Knochenschraube aufweist, wobei die Plattenabschnitte 40 und 42 mit Öffnung durch einen Verbindungsarm 44 verbunden sind, der eine winklige Biegestelle 46 im wesentlichen in seiner Mitte zwischen zwei im wesentlichen geraden Armabschnitten aufweist. Eine solche Biegestelle 46 ermöglicht es den beiden Plattenabschnitten 40 und 42 mit Öffnung, leicht zueinander hin und voneinander weg bewegt zu werden, ohne den Verbindungsarm 44 wesentlich zu verformen, mit Ausnahme des Umstands, daß der eingeschlossene Winkel der Biegestelle 46 verändert wird. Somit kann sie gedehnt oder zusammengedrückt werden, ohne Überdeckung oder Kräuseln des Materials nach oben oder Erzeugen von Falten. Die Plattenabschnitte 40 und 42 mit Öffnung sind an der Stelle 43 angesenkt, um die Knochenschraube mit minimalem Überstand des Schraubenkopfes über die Außenoberfläche der Gitterplatte aufzunehmen, die hiermit ausgebildet ist, und zwar für einen geringeren, störenden Eingriff in weiche Gewebe, die den Knochen abdecken, und für geringere Ertastbarkeit. Somit wird durch Zusammendrücken oder Dehnen des Armes 44 die Verwindung der Schraubenlöcher 41 vermieden, was sehr wesentlich ist, wenn diese Gitter mit der Kontur an eine spezielle anatomische Struktur angepaßt werden müssen. Fig. 4 stellt einen speziellen Aufbau 48 einer Platte 50 mit Öffnung dar, an der vier im wesentlichen gleich beabstandete Arme 52, 54, 56 und 58 angeordnet sind.
Fig. 5 stellt ein Gitterimplantat-Gittersystem 60 dar, das aus einer Vielzahl von Plattenabschnitten 50 mit Öffnung aufgebaut ist, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind. Es sollte vermerkt werden, daß in Fig. 5 der Plattenabschnitt 50 mit Öffnung durch einen Arm 52 mit dem benachbarten Plattenabschnitt 61 mit Öffnung, mit dem benachbarten Plattenabschnitt 62 mit Öffnung durch einen Arm 54, mit dem benachbarten Plattenabschnitt 64 mit Öffnung durch einen Arm 56 und mit dem benachbarten Plattenabschnitt 66 mit Öffnung durch einen Arm 58 zusammengekoppelt ist. Alle anderen Plattenabschnitte mit Öffnung, die in Fig. 5 dargestellt sind, sind in gleichartiger Weise miteinander durch vier gleich beabstandete Arme zusammengekoppelt. Ein solcher Aufbau ermöglicht es dem Gitterimplantatsystem 60, in verschiedenartige anatomische Formen entweder durch Dehnen, Zusammendrücken oder durch Biegen der Arme geformt zu werden, um eine gewünschte anatomische Gestalt zu formen. Somit könnte dieses Gitter für jede der Gitterformen verwendet werden, wie in Fig. 1 dargestellt, und die gewünschte Größe kann aus der Gitterimplantatbahn oder dem Gittersystem 60 ausgeschnitten werden und dann zum Zeit punkt der Operation mühelos so gestaltet werden, daß es die gewünschte anatomische Gestalt abformt.
Fig. 6 stellt eine andere wesentliche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar und stellt einen Maschengitteraufbau 70 dar, in dem im ersten und zweiten Plattenabschnitt 72 und 74 mit Öffnung Öffnungen 76 ausgebildet sind, die durch einen Arm 78 zusammengefügt sind, der an seiner Mitte einen engeren Abschnitt 80 als in dem Bereich aufweist, wo der Arm 78 an die Plattenabschnitte 72 und 74 mit Öffnung angefügt ist. Dieser dünnere Abschnitt 80 ermöglicht ein leichteres Gestalten und Formen eines Gitterimplantatsystems, das mit einem solchen Gitteraufbau 70 erzeugt wurde. Fig. 7 stellt einen Gitteraufbau 82 dar. Somit kann der gesamte Gitteraufbau 82 der Fig. 7 mühelos auf eine vorbestimmte Größe zugeschnitten und dann verformt werden, um eine bestimmte anatomische Strukturform anzunehmen, und zwar durch Dehnen, Zusammendrücken und Biegen der Arme, wie gewünscht, ohne die Öffnungen 76 zu verwinden.
Die weitere Ausführungsform 86, die in Fig. 8 dargestellt ist, umfaßt einen Plattenabschnitt 88 mit Öffnung, der eine Öffnung 90 und drei im wesentlichen mit gleichem Abstand abstehende Arme 92, 94 und 96 aufweist, die an der Stelle 98, 100 und 102 jeweils eine Biegung aufweisen. Das Maschengittersystem 104, das in Fig. 9 dargestellt ist, umfaßt die Ausführungsform der Fig. 8 und stellt dar, wie jeder Plattenabschnitt 88 mit Öffnung auf der Innenseite des Maschensystems 104 an jede benachbarte Öffnung 88 durch einen Arm angekoppelt ist, wie dargestellt. Auf dem Außenumfang des Gitters 104 sind die Plattenabschnitte mit Öffnung nur an zwei benachbarte Plattenabschnitte mit Öffnung angekoppelt, wie gezeigt.
Fig. 10 stellt eine noch andere Ausführungsform 106 der vorliegenden Erfindung dar, worin die Plattenabschnitte 108 und 110 mit Öffnung aneinander durch parallele, beabstandete Arme 112 und 114 angekoppelt sind, in denen jeweils Biegestellen 116 und 118 vorliegen. Die Verwendung dieser Version in einem Maschengittersystem oder einer Bahn 120 ist in Fig. 11 dargestellt, worin jeder der inneren Plattenabschnitte 106 mit Öffnung an einen benachbarten Plattenabschnitt mit Öffnung mittels eines Paares paralleler, beabstandeter Arme angekoppelt ist, wie dargestellt. Dieses Implantat erfordert mehr Material und würde ein größeres Ausmaß an Kraft erfordern, um es zu verformen, im Gegensatz zu den Ausführungsformen, die in den Fig. 5, 7 und 9 dargestellt sind. Die Anstrengung, die erforderlich ist, um die Gitterbahn 120 in Fig. 11 zu verformen, wird jedoch der dreidimensionalen Stabilität des Gitterimplantats in seiner endgültigen Form gleich sein, das mit der Bahn 120 gebildet wurde.
Fig. 12 ist eine Draufsicht auf eine noch andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und umfaßt einen Gitterabschnitt 122 aus einem paßgenauen Gitterimplantat für die Befestigung und unbewegliche Festlegung von Knochenfragmenten und zum Überbrücken von Knochenfehlern, das wiederum aus biokompatiblem Metallmaterial gebildet ist und eine Vielzahl von Plattenabschnitten 134 mit einer Öffnung 136 in jedem Plattenabschnitt zur Aufnahme einer Knochenschraube aufweist. Wiederum verbindet mindestens ein Arm 124 und 126 jeweils zwei benachbarte Plattenabschnitte 134. Wiederum liegt in jedem der Arme 124 und 126 eine solche Biegung vor, daß die Arme 124 und 126 wahlweise zusammengedrückt, gedehnt und in eine Kontur verbracht werden können, ohne daß die Knochenschraubenöffnung 136 verformt wird. Es wird in diesem Fall vermerkt, daß alle Reihen von Armen 124 alle in der selben Richtung gebogen sind, und daß alle Querreihen von Armen 126 ebenfalls in der selben Richtung gebogen sind. Dieser Aufbau ermöglicht es, daß das Gitterimplantat leichter in jeder gegebenen Richtung zusammengedrückt oder gedehnt wird. Wenn beispielsweise der gesamte Gitterimplantatabschnitt 122, der in Fig. 12 gezeigt ist, in horizontaler Richtung in Fig. 12 zusammengedrückt werden müßte, dann könnten alle Arme 126 sämtlich in der gleichen Richtung zusammengedrückt werden. Wenn in gleicher Weise das Gitterimplantat 122 in vertikaler Richtung zusammengedrückt werden müßte, könnten alle Arme 124 entweder in einer Reihe oder in allen Reihen zusammengedrückt werden. Somit kann mit einem solchen Aufbau das Gitterimplantat 122 ohne weiteres durch Zusammendrücken, Dehnen und Verbringen in eine Kontur geformt werden, gleichgültig, welche Richtung erforderlich ist, um es in die Gestalt zu verformen, die für eine spezielle Knochenausbildung erforderlich ist. Es wird vermerkt, daß in Fig. 12 der eingeschlossene Winkel der jeweiligen Arme 124 und 126 beispielsweise 120º betragen darf. Auf gleiche Weise kann der Winkel des Armes 124 und 126 zur Horizontalen oder Vertikalen, wie in Fig. 12 zu sehen, wenn er aus der Platte mit Öffnung austritt, beispielsweise nur 30º oder 60º sein, wie durch die Bezugszeichen 130, 132 dargestellt ist. Die Öffnungen 136 haben eine abgeschrägte Schulter 138, so daß die Knochenschrauben, die eine entsprechende abgeschrägte Schulter aufweisen, einen minimalen Überstand über das Gitter- oder Maschenimplantat 122 aufweisen.
Fig. 13 ist ein Querschnitt des Gitterimplantats 122, der darstellt, daß die Arme 126 beispielsweise eine Dicke von 0,3 Millimeter aufweisen, wobei der Durchmesser des oberen Abschnitts der Öffnung 136 1,55 Millimeter beträgt, während der Durchmesser des unteren Abschnitts der Öffnung 1, 2 Millimeter beträgt, und die Dicke der Platte 134 mit Öffnung der Darstellung nach und nur beispielsweise 0,42 Millimeter beträgt. Der Radius einer Platte 134 mit Öffnung kann, nur als Beispiel, 1,25 Millimeter betragen, und die Breite eines Armes kann, nur als Beispiel, 0,3 Millimeter betragen. Wie es die Fachleute zu würdigen wissen, könnten auch andere Maßausbildungen benutzt werden, und die vorangehende Erläuterung dient nur darstellenden Zwecken.
In einer weiteren Ausführungsform, wie in Fig. 14 gezeigt, sind die Plattenabschnitte 140 und 142 mit Öffnung durch einen Arm 144 zusammengekoppelt, der drei Abschnitte und zwei Biegestellen statt zwei Abschnitten und einer Biegestelle aufweist, wie es in den anderen Ausführungsformen gezeigt ist. Wie es den Fachleuten bekannt ist, könnten auch andere Anzahlen von Biegestellen in das Implantat zwischen Plattenabschnitten mit Öffnung aufgenommen werden.
Fig. 15 offenbart schließlich eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und zwar ein einziges rechteckiges Gitter 146, das aus vier Platten 148 mit Öffnung gebildet ist, die an Arme 150 angekoppelt sind.

Claims

1. Implantat in Paßform bzw. in Paßform verbringbares Implantat für die Fixierung und unbewegliche Festlegung von Knochenfragmenten und für die Überbrückung von Knochenfehlern oder Spalten an einer oder mehreren Stellen eines Patienten, wobei das Implantat eine Masche bzw. ein Gitter aus biokompatiblem Metallmaterial aufweist, mit mindestens zwei Plattenabschnitten (40,42) mit einer Öffnung (41) in jedem Plattenabschnitt zur Aufnahme einer Knochenschraube und mit mindestens einem Arm (44), der die beiden Plattenabschnitte verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm mindestens zwei Armabschnitte aufweist, die an einer Biegestelle (46) so verbunden sind, daß der Arm wahlweise zusammengedrückt, auseinandergedehnt und in eine Kontur verbracht werden kann, und zwar in erster Linie durch Verformung an der Biegestelle, um Knochenfragmente in einer speziellen, anatomischen Form zu fixieren.

2. Implantat nach Anspruch 1, worin der Arm eine erste Breite an seinen Verbindungsstellen mit den Plattenabschnitten aufweist, sowie eine zweite, kleinere Breite (80) in Nachbarschaft der Biegestelle.

3. Implantat nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin der Arm (44) zwei gerade Abschnitte aufweist, die an einer winkligen Biegestelle (46) verbunden sind.

4. Implantat nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, worin der Arm mehr als eine Biegestelle aufweist (Fig. 14).

5. Implantat nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, worin zwei parallele Arme jeden der Plattenabschnitte mit dem selben benachbarten Plattenabschnitt verbinden (Fig. 11).

6. Implantat nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, das eine Vielzahl von Plattenabschnitten aufweist, die ein Gitter mit einem innenliegenden Bereich und einem Außenumfang bilden; wobei vier der Arme einstückig mit jedem Plattenabschnitt im inneren Bereich ausgebildet sind und jeder Arm den Plattenabschnitt mit einem benachbarten Plattenabschnitt verbindet (Fig. 5, 7, 12).

7. Implantat nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, das eine Vielzahl von Plattenabschnitten aufweist, die ein Gitter mit einem inneren Bereich und einem Außenumfang bilden; wobei drei der Arme einstückig mit jedem Plattenabschnitt im inneren Bereich ausgebildet sind und jeder Arm den Plattenabschnitt mit einem benachbarten Plattenabschnitt verbindet (Fig. 9).

8. Implantat nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, das eine Vielzahl von Plattenabschnitten aufweist, die in einer gitterartigen Struktur aus waagrechten und senkrechten Reihen angeordnet sind, wobei Arme die Plattenabschnitte in jeder waagrechten Reihe und die Plattenabschnitte in jeder senkrechten Reihe verbinden und alle Arme, die die Plattenabschnitte in der waagrechten Reihe verbinden, in der selben Richtung gebogen sind, sowie alle Arme, die die Plattenab schnitte in den senkrechten Reihen verbinden, in der selben Richtung gebogen sind (Fig. 12).

9. Implantat nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, mit vier Plattenabschnitten zur Bildung eines regelmäßigen Gitters; sowie vier Armen, worin jeder der Arme einstückig mit zweien der Plattenabschnitte zur Bildung eines rechteckigen Gitters ausgebildet ist (Fig. 15).