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Die
vorliegende Erfindung hat neue Präparate für einen antiplasmodialen Breitspektrumimpfstoff
zum Gegenstand.
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Die
Erfindung hat gleichermaßen
ein Impfstoffantigen von Plasmodium falciparum zum Gegenstand, das
in der Lage ist, eine Resistenz gegen den Parasiten zu induzieren,
welche Resistenz jene wiedergibt, die im Schutzmechanismus der Immunität oder Präimmunität gefunden
wird.
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Die
Erfindung hat gleichermaßen
Präparate
von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern zum Gegenstand, oder
von Fragmenten oder Chimären,
die ausgehend von diesen spezifischen Antikörpern dieser Antigene erhalten
wurden, und die in eine Zusammensetzung für passive Immuntherapie eingehen
können.
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Schließlich hat
die Erfindung ein Kit oder einen Kasten zum Gegenstand, der die
Diagnose einer Infektion einer Person in vitro mit einem breiten
Spektrum von Plasmodiumstämmen
ermöglicht.
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Die
für Malaria
(Sumpffieber) beim Menschen verantwortlichen Parasiten, darunter
insbesondere Plasmodium falciparum oder Plasmodium vivax, um nur
die wichtigsten unter ihnen zu nennen, zeigen beim menschlichen
Wirt unterschiedliche Morphologien und exprimieren unterschiedliche
Antigene in Abhängigkeit von
ihre Lage im Organismus des infizierten Wirts. Die Unterschiede
bei den Morphologien und Antigenen dieser Parasiten im Verlaufe
ihres Lebenszyklus beim Menschen ermöglichen, mindestens vier unterscheidbare Entwicklungsstadien
zu definieren.
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Das
allererste Entwicklungsstadium des Parasiten beim Menschen entspricht
der Sporozoitenform, die durch Stiche von Insekten, die den Pa rasiten
tragen, ins Blut des Wirts eingebracht wurde. Das zweite Stadium
entspricht der Wanderung des Parasiten in die Leber und die Infektion
von Leberzellen, in denen die Parasiten sich entwickeln, so dass
sich Schizonten der Leber bilden, die wenn sie reif sind (zum Beispiel
bei P. falciparum am 6. Tag nach Eindringen der Sporozoiten), durch
Platzen Merozoiten der Leber freisetzen. Das dritte Stadium ist
gekennzeichnet durch die Infektion von Erythrocyten des Bluts durch
geschlechtslose Formen (Merozoiten) des Parasiten; dieses Erythrocytenstadium
der Entwicklung entspricht der pathogenen Phase der Krankheit. Das
vierte Stadium entspricht der Bildung von potenziell geschlechtlichen
Formen (oder Gametocyten), die extrazelluläre Geschlechts- oder Gametenformen
bei der Stechmücke
werden.
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Es
ist bekannt, dass zahlreiche Studien unternommen wurden, um ausgehend
von bei einem menschlichen Wirt infektiösen Parasitenstämmen Polypeptidfraktionen
zu isolieren, um einerseits die Diagnose von Malaria in vitro durch
Erfassung entsprechender Antikörper
zu gewährleisten,
und andererseits gegen Malaria impfen zu können.
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Im
Jahre 1976 wurde die (lang erwartete) Erhaltung von P. falciparum
in kontinuierlicher Kultur in GR des Menschen erreicht (Trager und
Jensen, Science 1976, 193: 673; Haynes et al. 1976). Diese Leistung
hat den Zugang zum Parasiten beträchtlich erleichtert und die
Forschung angeregt, die seither einen beträchtlichen Fortschritt erfahren
hat. Die Unternehmungen sind prinzipiell auf die Bereitstellung
eines Impfstoffs gerichtet, der nun notwendig ist, um die Malaria
zu bekämpfen,
deren Auftreten sich verstärkt
hat, da sich die Resistenz der Parasiten gegen Wirkstoffe sich in
verschiedenen Teilen der Welt ausbreitet.
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Bei
der Forschung nach einem Impfstoff gegen den Erreger der Malaria
sind die Biologen mit verschiedenen Problemen konfrontiert, die
bei anderen Infektionserregern, wie Viren oder Bakterien nicht beobachtet wurden.
Von diesen besonderen Schwierigkeiten mit dem Parasiten werden prinzipiell
genannt:
- – Die
Komplexität
des biologischen Zyklus des Plasmodiums, der in zwei unterschiedlichen
Wirten abläuft, der
Stechmücke
und dem Menschen, wobei beim einen eine geschlechtliche Fortpflanzung
erfolgt und beim anderen 2 verschiedene Phasen der geschlechtslosen
Vermehrung. So treten beim Menschen zwei Stadien auf, die sich durch
ihren Entwicklungsort unterscheiden (die Leber und der Blutkreislauf)
und durch ihre Antigenmerkmale.
- – Die
Antigenvielfalt des Parasiten. Seit 1983 wurden die Plasmodiumantigene
geklont, ihre Nukleotidsequenzen und Proteinsequenzen analysiert.
Diese ausführliche
Untersuchung hat ergeben, dass mehr als 50% der bekannten Antigene
ein hohes Maß an
Polymorphie von einem Stamm zum anderen zeigen.
- – Auf
der immunologischen Ebene ist das Verhältnis von Wirt zu Parasit sehr
subtil. Wie schon erwähnt
wurde ist sie für
einen bestimmten Parasiten je nach dem Wirt, in dem er entstanden
ist, sehr unterschiedlich. Dies zieht eine Schwierigkeit bei der
Interpretation von mit experimentellen Modellen erhaltenen Ergebnissen
nach sich.
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Bei
natürlicher
Infektion sieht man übrigens
niemals sterilisierende Immunität,
wie sie zum Beispiel bei Viren beobachtet wird. Trotzdem gibt es
unzweifelhaft eine erworbene Immunität, aber sie ist partiell und
labil.
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Daher
sind die Komplexität
und die Vielfalt des Parasiten sowie die Einzigartigkeit der Immunantwort, die
er hervorruft, die Hauptgründe,
dass es bis heute keinen Antimalariaimpfstoff gibt.
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Der
am häufigsten
eingeschlagene Weg der Forschung zur Erarbeitung eines Impfstoffs
gegen Malaria durch P. falciparum besteht daher in der Identifizierung
(auf Grundlage der oben genannten Mittel) eines potenziellen Kandidaten
und dann Ermittlung seines Nutzens entweder in vitro durch Testen
der spezifischen Antikörper
zur Inhibierung des Wachstums des Parasiten oder bestimmter seiner
Eigenschaften (Zellanhaftung, Rosettenbildung ...), oder in vivo
durch Immunisierung von Affen oft mit Freund-Adjuvans. Die aktuelle Situation
lässt sich
so zusammenfassen, dass es eine große Zahl von potenziellen Kandidaten
gibt, die durch ihre biochemischen Eigenschaften, ihre Nukleotid-
und Proteinsequenzen, ihren Grad an Polymorphie, ihre Lage auf dem
Parasiten usw. gekennzeichnet sind. Trotzdem verfügen die
Forscher über
begrenzte Mittel zur Bewertung des Nutzens ihrer Kandidaten: 1)
in vitro Tests, die sich an die Wirkungsmechanismen der Antikörper richten,
die bezüglich
ihrer Gültigkeit
in vivo wenig dokumentiert sind, 2) Impfungen von Primaten, die
keine Menschen sind, und damit Bewertung der Wirkung eines Impfstoffs
bei einer experimentellen Infektion, deren klinische und parasitologische
Parameter und vor allem die Art der Immunität, die induziert werden kann,
sehr verschieden sind von denen einer natürlichen Infektion beim Menschen.
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Die
enge Spezifität
der Beziehung Wirt-Parasit führt
unter natürlichen
Bedingungen, im Gegensatz zu dem, was an Tiermodellen zu beobachten
ist, zu einem Gleichgewicht, wo der Parasit überlebt, wobei er bei seinem
natürlichen
Wirt eine nicht sterilisierende Immunität induziert. Dieser Zeitablauf
der parasitären
Infektion legt nahe, dass die Mehrheit der Molekularbestandteile
des Parasiten so ausgewählt
sind, dass sie den Mikroorganismus gegen die Immunabwehr des infizierten
Lebewesens schützt,
und dies mit sehr diversen aber an den natürlichen Wirt spezifisch angepassten
Hemmungsmitteln. Beim experimentellen Wirt wehren sich die schlecht
angepassten Parasiten weniger gut gegen das Immunsystem und der
Schutz gegen eine einzige behandelte Infektion ist einfach zu erreichen,
und die Impfung ist vielleicht noch leichter zu erreichen.
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Gordon-Thomson,
Immunity in Malaria, Trans. Roy. So. Trop. Med. Hyg. XXVI(6), 483–514) kommt
zu dem deutlichen Schluss, dass die Immunität gegen P. falciparum nur in
Regionen erworben werden kann, wo die Übertragung alle Jahre quasi
kontinuierlich erfolgt. Diese „Toleranz" gegen den Parasitenangriff
erfordert, auf individuellem Niveau, eine ununterbrochene Infektion über ungefähr 15 Jahre,
manchmal 20 oder bis zu 26 Jahren wie in einer Untersuchung in Panama
gefunden wurde. Daraus resultiert eine mit einer latenten Infektion
in Zusammenhang stehende Immunität,
die zum Erhalt des Schutzes notwendig ist. Sergent (1935) schlägt die Bezeichnung „Präimmunität" vor, um diesen „besonderen
Resistenzzustand, der zugleich mit der Infektion auftritt und mit
ihr endet" zu definieren.
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Auf
diese Weise ist die erworbene Immunität (oder Präimmunität) gegen P. falciparum beim
Menschen der holo- oder hyperendemischen Zone gekennzeichnet durch:
- – eine
sehr lange Frist vor ihrer Ausbildung (15 bis 20 Jahre Infektion),
- – ihre
Unfähigkeit,
die Infektion zu beenden, es handelt sich um eine nicht sterilisierende
Immunität,
- – ihre
Labilität.
Bei Fehlen jeglicher Reinfektion (über mehr als ein Jahr), geht
die Präimmunität verloren und
die Person wird wieder anfällig
für die
Krankheit bei einer neuen Infektion.
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Die
Anzeichen für
die humorale Immunität
beim erworbenen Schutz gegen Malaria kamen von ersten Versuchen
zur passiven Übertragung
eines Serums von einer Person in „chronischer" Phase, die einen
Präimmunitätszustand
erreicht hat (das heißt,
in geringer Zahl zirkulierende Parasiten ohne klinische Manifestation
aufweist), auf eine Person in akuter Phase. Der Zustand der letztgenannten
hat sich nach dieser passiven Übertragung
verbessert (Sotiriades 1917, Essais de sérothérapie dans la malaria Grece
Med. XIX: 27–28).
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Die
Rolle der Antikörper
bei der Präimmunität wurde
durch zahlreiche passive Übertragungsversuche demonstriert,
die zu Beginn der 60er Jahre vorgenommen wurden. Die Übertragung
von gereinigten IgG aus Serum von hyperimmunen erwachsenen Afrikanern
heilte Kinder, die Opfer einer akuten Infektion waren, indem ihre
Parasitämie
beträchtllich
reduziert wurde (Cohen et al. 1971, Trans Roy. Soc. Trop. Med. Hyg.
65(2): 125–135;
McGregor et al. 1964, the passive transfert of human material immunity,
Am. J. Trop. Med. Hyg. 13: 237–239).
Die Neugeborenen sind bis zum dritten Lebensmonat mit mütterlichen
Antikörpern
präimmunisiert, was
durch den vorteilhaften Effekt der IgG der Nabelschnur bewiesen
ist, die auf Kinder übertragen
wurden, die an einem akuten Angriff von P. falciparum leiden (Edozien
et al. 1962).
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Die
Entwicklung der Immunität
und ihre Wirksamkeit beim Schutz des Menschen gegen P. falciparum beweist
trotzdem das Vorhandensein von Parasitenmolekülen, die Ziel einer wirksamen
Immunabwehr sind.
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Die
jüngsten
Versuche habe zeigen können,
dass
- a) die Immunglobuline G (IgG) von immunen
erwachsenen Afrikanern durch passive Übertragung bei ungeschützten Menschen
Schutz bieten (Sabchareon et al. Amer. J. of Trop. Med. and Hyg.
Bd. 45, Nr. 3, Sept. 1991, 297–308),
- b) dass die Antikörper
im Gegensatz zu den etablierten Ansichten, nicht in der Lage sind,
die Invasion von roten Blutkörperchen
durch die Parasiten direkt zu inhibieren; im Gegenzug wirken sie
durch einen untergeordneten Zellinhibitionsmechanismus von Antikörpern (ADCI),
bei dem die Monocyten die Rolle der Wirkzelle spielen (Bouharoun-Tayoun
et al., J. exp. Med., Bd. 172, Dez. 1990 S. 1633–1641; S. Khusmith et al. 1983,
Inf. Imm. 41(1): 219 und F. Lunel et al., 1989 Inf. Imm. 57: 2043),
- c) der Mechanismus notwendigerweise cytophile Antikörper impliziert,
das heißt,
die in der Lage sind, sich durch ihren FC-Rezeptor mit dem Monocyten
zu verbinden; in der Tat wurde beobachtet, dass im Serum von geschützten Personen
eine Prevalenz von cytophilen Isotypen, IgG1 und IgG3 auftritt,
und bei nicht geschützten
Personen ein Überwiegen
von nicht cytophilen Klassen, IgG2 und/oder IgM (H. BOUHAROUN-TAYOUN et al., 1992,
Infection and Immunity, S. 1473–1481).
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Eines
der Ziele der vorliegenden Erfindung ist, Polypeptide für die Impfung
des Menschen gegen Malaria zur Verfügung zu stellen, welche Polypeptide
ein Ziel der Abwehrmechanismen sind, die bei Personen vorherrschen,
die durch langdauernde Exposition gegen den Parasiten eine Immunität erworben
haben, und ihre Verwendung in einem Impfstoff, um den selben Zustand
der Resistenz zu reproduzieren, durch den selben Mechanismus wie
er bei der Ausbildung der schützenden
Immunität
beobachtet wird.
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Die
Erfindung hat gleichermaßen
die Verwendung dieser Polypeptide in einem Kit zur Diagnose der Infektion
beim Menschen in vitro mit einem breiten Spektrum von Plasmodiumstämmen zum
Gegenstand.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere Moleküle oder Zusammensetzungen von
Peptiden oder Polypeptiden, die dadurch gekennzeichnet sind, dass
in ihrer Struktur eine oder mehrere Peptidsequenzen vorhanden sind,
die ein oder mehrere Epitope tragen, die für ein Protein charakteristisch
sind, das von cytophilen Antikörpern
erkannt wird, das heißt,
in der Lage sind, sich auf FcR-Rezeptoren von Monocyten durch ihre
Region Fc festzulegen, und von nicht cytophilen Antikörpern nicht
erkannt werden und einen untergeordneten Cytotoxizität-Antikörper-Mechanismus
(ADCI) zu fördern.
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Ein
erfindungsgemäßes Protein
ist ein Oberflächenprotein
des Merozoiten mit einem Molekulargewicht von 48000 (48 Kd), das
die unten angegebenen Merkmale zeigt.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
wurden erhalten durch
- – Identifikation eines Teils
dieses Proteins mit Molekulargewicht von 48000 (48 Kd) der Oberfläche des
Merozoiten, dessen Identifizierung unten beschrieben wird,
- – die
biochemische und immunologische Charakterisierung dieses 48 Kd Proteins,
- – das
Screening einer Genombank des Plasmodiums auf seine Fähigkeit
zur Inhibierung der Kopplung eines spezifischen monoklonalen Antikörpers vom
Typ IgM, der als besonderes Merkmal die Reaktion vom Typ ADCI („antibody
dependent cellular inhibition",
antikörperabhängige Zellinhibierung)
aufweist, die durch spezifische IgG des Plasmas von geschützten Personen
induziert wird,
- – Charakterisierung
von durch ausgewählte
Klone synthetisierten Proteinen,
- – Sequenzierung
des Einsatzes (Insert) des ausgewählten Klons,
- – Untersuchung
des funktionellen Effekts des diesem Protein entsprechenden Antikörpers in
den beschriebenen Tests.
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Der
Nutzen der Proteine und Peptide der Erfindung und ihre Gewinnungsstrategie
werden in der folgenden Beschreibung erläutert.
-
Strategie
zur Auswahl von Proteinen und Peptiden
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- 1 – In
Infection and Immunity (S. 1473–1481,
April 1992), haben die Autoren die Isotypenverteilung von mit dem
Plasmodium infizierten Personen untersucht, die verschiedene immunologische
Zustände
zeigen. Es wurde auf diese Weise gezeigt, dass die nicht geschützten Personen
eine Zusammensetzung von plasmatischen Antikörpern gegen Plasmodium sehr
zu Gunsten der nicht cytophilen Isotypen, insbesondere der IgG2
und IgM aufweisen. In bestimmten Fällen betrifft dieses Gleichgewicht
die Antikörper
gegen alle Polypeptide der Malaria, die im Western Blott erfassbar
sind (Technik in Molecular Cloning, 1989, Sambrook et al. beschrieben)
während
in anderen Fällen
spezifische IgG2 eines bestimmten Polypeptids nachgewiesen werden
konnten, oft ein Polypeptid von 48 Kd, das in manchen Isolaten in
Form einer Doublette erscheint oder ein Polypeptid von 80–100 Kd.
Im Gegenzug wird bei Erwachsenen, die eine Resistenz gegen die Krankheit
erworben haben oder einen Präimmunitätszustand,
das Polypeptid von 48 Kd immer von den cytophilen Isotypen IgG1
und IgG3 erkannt.
- 2 – Es
wurde in Vergleichsversuchen oft beobachtet, dass die vollständig gereinigten
Ig von nicht geschützten
Personen die ADCI-Reaktion blockieren (siehe Beschreibung oben),
die durch die IgG von resistenten Personen induziert wird. Dieses
Ergebnis legt nahe, dass die nicht geschützten Personen gegen die selben Epitope
gerichtete Antikörper
entwickelt haben, wie die, die von den Schutzantikörpern erkannt
werden, aber aufgrund des nicht cytophilen Charakters der von nicht
geschützten
Personen gebildeten IgG2 oder der IgM, sind diese Antikörper nicht
in der Lage, den Zerstörungseffekt
von Monocyten durchzuführen,
sind dagegen aber in der Lage, mit den bei ADCI wirksamen Antikörpern in
Konkurrenz zu treten. Wenn ein solcher Konkurrenzeffekt unter Verwendung
von menschlichem Serum, in dem die Antikörper gegen das Protein 48 Kd überwiegend
vom Isotyp IgG2 sind, identifiziert ist, wird dadurch der Nutzen
dieses Proteins 48 Kd klar nachgewiesen.
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Der
ADCI-Test wurde schon in der oben genannten Veröffentlichung beschreiben (H.
BOUHAROUN-TAYOUN et al., Kusmith et al., Lunel et al.). Kurz gesagt
handelt es sich um einen Test zur Inhibierung des Wachstums des
Parasiten durch IgG in Gegenwart von Monocyten. Die Monocyten werden
durch Anhaften auf Kunststoff (in einer 96-Lochplatte) ausgehend von einer mononuklealen
Zellfraktion von Blut eines normalen Spenders isoliert. Eine synchrone
Kultur von P. falciparum mit 0,5% Parasitämie in reifer Form wird den Monocyten
in einem Verhältnis
Monocyten/rote Blutkörperchen
von ungefähr
1/200 hinzuge fügt.
Der Hämatokrit
beträgt
2%, das Milieu ist mit dem zu prüfenden
Serum oder den IgG versehen. Referenzkulturen bestehen aus Parasiten
in Gegenwart von normalen IgG, Parasiten in Gegenwart von Monocyten
und normalen IgG, Parasiten in Gegenwart der zu prüfenden IgG.
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Je
nach Fall wird die Kultur nach 24, 48, 72 oder 96 Stunden gestoppt.
In den beiden letzten Fällen werden
50 Mikroliter Kulturmilieu hinzugefügt. Die endgültige Parasitämie in jeder
der Vertiefungen wird durch Auszählen
der roten Blutkörperchen
in angefärbten
Präparaten
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Form eines spezifischen Index der
Wachstumsinhibierung (IS) dargestellt, die als Prozentsatz ausgedrückt ist
und wie folgt berechnet wurde, wobei der eventuelle Inhibierungseffekt
auf die Monocytenkultur und/oder die Antikörper allein berücksichtigt
wird:
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-
Diese
Auswahlstrategie für
ein potenzielles Impfstoffprotein von 48 Kd gemäß den Kriterien der Erkennung
durch die cytophilen Antikörper
bei geschützten
Personen und nicht cytophilen bei nicht geschützten Personen sowie ihre Fähigkeit,
Antikörper
zu induzieren, die mit den Monocyten bei ADCI kooperieren können, hat
dazu geführt,
dieses Protein 48 Kd oder Peptide, die Epitopenbereiche dieses Proteins
zeigen, als potenziell sehr interessante Kandidaten auszuwählen, um
den immunologischen Schutzeffekt gegen Infektionen von P. falciparum
bei Patienten zu induzieren.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
insbesondere Moleküle
oder Zusammensetzungen von Peptiden oder Polypeptiden, die dadurch
gekennzeichnet sind, dass in ihrer Struktur eine oder mehrere Peptidse quenzen
vorhanden sind, die eines oder mehrere Epitope tragen, die für das Protein
charakteristisch sind und drei Kriterien erfüllen:
- – Erkennen
durch Antikörper
der cytophilen Klasse bei geschützten
Personen und nicht cytophilen bei nicht geschützten Personen,
- – Fähigkeit
zum Induzieren von Antikörpern,
die mit den Monocyten bei ADCI kooperieren können,
- – nicht
oder wenig polymorpher Charakter, so dass die Schutzimmunität sich in
Hinblick auf eine große
Zahl von Stämmen
entfalten kann.
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Die
Moleküle
der Erfindung sind alle die Epitope tragenden Moleküle, die
von Antikörpern
erkannt werden, die Epitope erkennen, die vom Protein 48 Kd der
Oberfläche
von Merozoiten getragen sind.
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Eine
Polypeptidzusammensetzung gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Sequenz von 64 Aminosäuren oder
eine abgeleitete Sequenz enthält,
die die selben Antigeneigenschaften besitzt, und wovon ein Beispiel
in der folgenden Formel I gegeben ist:
-
-
Die
Erfindung betrifft in erster Linie synthetische monomere Peptide,
die eine einzelne Peptidsequenz von 64 Aminosäuren umfasst, die der oben
genannten Formel entsprechen, und deren terminale Aminosäuren entsprechende
freie Amine oder Carboxyle besitzen oder Oligomere, die insbesondere
mehrfache irgendeiner der oben genannten Peptidsequenzen enthalten.
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Selbstverständlich können die
freien reaktiven Funktionen, die bestimmte Aminosäuren besitzen
können,
die in die Konstitution der erfindungsgemäßen Moleküle eintreten, insbesondere
freie Carboxylgruppen, die von den Gruppen Glu getragen sind und
der C-terminalen Aminosäure
einerseits und/oder den von der N-terminalen Aminosäure getragenen
freien Gruppen oder den Aminosäuren
im Inneren der Peptidkette, zum Beispiel Lys, andererseits modifiziert
sein, infolgedessen diese Modifikation keine Modifikation der antigenen, gegebenenfalls
immunogenen Eigenschaften des ganzen Moleküls nach sich zieht. Die auf
diese Weise modifizierten Moleküle
treten natürlich
in den Rahmen des Schutzumfangs ein, der durch die Ansprüche der
Erfindung gegeben ist. Diese Carboxylfunktionen sind eventuell acyliert
oder verestert.
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Andere
Modifikationen liegen gleichermaßen im Rahmen der Erfindung.
Insbesondere Amin- oder Esterfunktionen oder beide gleichzeitig
der terminalen Aminosäuren
können
selbst an Bindungen mit anderen Aminosäuren beteiligt sein. Zum Beispiel
kann die N-terminale Säure
mit einer Sequenz verknüpft
sein, die 1 bis mehrere Aminosäuren
umfasst, die einem Teil der C-terminalen Region eines anderen Peptids
entspricht, das der oben angegebenen Definition folgt oder umgekehrt.
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Selbstverständlich kann
jede modifizierte Peptidsequenz durch Substitution und/oder durch
Addition und/oder Suppression einer oder mehrerer Aminosäuren der
Peptidsequenz von 64 Aminosäuren
im Rahmen des durch die Ansprüche
der Erfindung gegebenen Schutzumfangs liegt, infolgedessen diese
Modifikation die antigenen oder immunogenen Eigenschaften des Polypeptids
nicht verändert,
insbesondere wenn diese immunogenen Eigenschaften in geeigneter
Weise verstärkt
sind, zum Beispiel durch Kombination dieses Polypeptids mit einem
geeigneten immunologischen Adjuvans (zum Beispiel einem Muramylpeptid)
oder durch Kupplung mit einem Trägermolekül von höherem Molekularge wicht
(zum Beispiel einem Serumalbumin oder einem Polylysin) oder einem
Toxin vom Tetanustyp oder einem anderen Antigen von P. falci parum.
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Die
Erfindung betrifft allgemein jedes Molekül, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass in seiner Struktur eine oder mehrere Peptidsequenzen vorhanden
sind, die immunologische Kreuzreaktionen mit der Peptidsequenz der
vorstehenden Formel gegenüber
durch die letzteren in vivo induzierbaren Antikörpern eingehen.
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Die
Erfindung betrifft auch jedes Peptid, dessen Struktur sich aus dem
Vorstehenden ergibt und insbesondere eines der drei Peptide der
Formel II, III, IV
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Wie
im Falle des ersten oben definierten Peptids, können die verschiedenen genannten
Peptide modifiziert sein, ohne jedoch den Rahmen der Erfindung zu
verlassen, infolgedessen diese Modifikationen der Struktur keine
tiefen Umwandlungen ihrer antigenen Eigenschaften nach sich ziehen.
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Die
Peptide gemäß der Erfindung
können
nach klassischen Techniken im Bereich der Peptidsynthese hergestellt
werden. Diese Synthese kann in homogener Lösung oder in Feststoffphase
vorgenommen werden.
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Zum
Beispiel kann die Synthesetechnik in homogener Lösung angewendet werden, die
von HOBENWEYL in „Methoden
der Organischen Chemie" herausgegeben
von E. Wunsch, Band 15-I und II, THIEME, Stuttgart 1974 beschrieben
ist.
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Dieses
Syntheseverfahren besteht im nacheinander Kondensieren von jeweils
zwei aufeinanderfolgenden Aminoacylen in der erforderlichen Reihenfolge
oder im Auswählen
von zuvor gebildeten Aminoacylen und Fragmenten, die schon mehrere
Aminoacyle in der geeigneten Folge enthalten, oder noch mehrere
auf diese Weise zuvor hergestellte Fragmente, wobei es sich versteht,
dass man Sorge tragen muss, zuvor alle reaktiven Funktionen, die
die Aminoacyle oder Fragmente tragen, zu schützen, mit Ausnahme der Aminfunktionen
einerseits und der Carboxyle andererseits oder umgekehrt, die normalerweise
bei der Ausbildung von Peptidbindungen beteiligt sein sollen, insbesondere
nach Aktivierung der Carboxylfunktion nach bei der Peptidsynthese
bekannten Methoden. In einer Variante können Kupplungsreaktionen angewendet
werden, die klassische Kupplungsreagenzien vom Carboimidtyp einsetzen,
wie beispielsweise 1-Ethyl-3-(3-dimethyl-aminopropyl)-carbodiimid.
Wenn das verwendete Aminoacyl eine zusätzliche Säurefunktion besitzt (insbesondere im
Falle der Glutaminsäure),
werden diese Funktionen geschützt,
zum Beispiel durch t-Butylestergruppen.
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Im
Falle der progressiven Synthese von Aminosäure mit Aminosäure beginnt
die Synthese bevorzugt mit der Kondensation der C-terminalen Aminosäure mit
der Aminosäure,
die dem benachbarten Aminoacyl der gewünschten Sequenz entspricht,
und so weiter und so fort, bis zur N-terminalen Aminosäure. Gemäß einer anderen bevorzugten
Technik der Erfindung wird die von R. D. MERRIFIELD im Aufsatz mit
dem Titel „Solid phase
peptidique synthesis" (J.
Am. Soc. 45, 2149–2154)
beschriebene angewendet.
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Um
eine Peptidkette gemäß dem Verfahren
von MERRIFIELD herzustellen, wird ein sehr poröses Polymerharz eingesetzt,
auf dem die erste C-terminale
Aminosäure
der Kette fixiert wird. Diese Aminosäure wird auf dem Harz mittels
ihrer Carboxylgruppe fixiert und ihre Aminfunktion ist geschützt, zum
Beispiel durch die t-Butyloxycarbonylgruppe.
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Wenn
die erste C-terminale Aminosäure
auf diese Weise auf dem Harz fixiert ist, wird die Schutzgruppe
der Aminfunktion durch Waschen des Harzes mit einer Säure entfernt.
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Im
Falle wo die Schutzgruppe der Aminfunktion die t-Butyloxycarbonylgruppe ist, kann sie
durch Behandlung des Harzes mit Trifluoressigsäure eliminiert werden.
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Dann
wird die zweite Aminosäure
angekuppelt, die das zweite Aminoacyl der gesuchten Sequenz liefert,
ausgehend vom C-terminalen Aminoacylrest auf der nicht mehr geschützten Aminfunktion
der ersten auf der Kette fixierten C-terminalen Aminosäure. Bevorzugt
ist die Carboxylfunktion der zweiten Aminosäure aktiviert, zum Beispiel
durch Dicyclohexylcarbodiimid und die Aminfunktion ist geschützt, zum
Beispiel durch t-Butyloxycarbonyl.
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Auf
diese Weise wird der erste Teil der gesuchten Peptidkette erhalten,
die zwei Aminosäuren
umfasst und deren terminale Aminfunktion geschützt ist. Wie zuvor wird die
Schutzgruppe der Aminfunktion entfernt und man kann dann zur Fixierung
des dritten Aminoacyls unter analogen Bedingungen wie bei der Addition der
zweiten C-terminalen Aminosäure
vorgehen.
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Auf
diese Weise werden eine nach der anderen die Aminosäuren, die
die Peptidkette bilden, auf der Aminogruppe fixiert, die jedes Mal
zuvor von der Schutzgruppe des schon gebildeten Peptidkettenteils
befreit wird und erneut am Harz befestigt wird.
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Wenn
die ganze gewünschte
Peptidkette gebildet ist, werden die Schutzgruppen der verschiedenen Aminosäuren, die
die Peptidkette bilden, eliminiert und das Peptid wird vom Harz
gelöst,
zum Beispiel mit Hilfe von Fluorwasserstoffsäure.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
wasserlösliche
Oligomere von oben genannten Peptidmonomeren. Die Oligomerisation
kann ein Anwachsen der Immunogenität der monomeren Peptide gemäß der Erfindung
hervorrufen. Ohne dass eine solche in Zahlen ausgedrückte Angabe
als Einschränkung
betrachtet werden kann, wird trotzdem angegeben, dass diese Oligomere
zum Beispiel 2 bis 10 Monomereinheiten enthalten können.
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Die
dieses Oligomer bildenden Monomereinheiten sind alle durch das Polypeptid
der Sequenz I oder durch das Polypeptid der Sequenz II, III oder
IV dargestellt.
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Zur
Durchführung
der Oligomerisierung kann jede Polymerisationstechnik angewendet
werden, die derzeit im Bereich der Peptide verwendet wird, wobei
diese Polymerisierung durchgeführt
wird, bis ein Oligomer oder Polymer erhalten ist, das die zum Erreichen
der gewünschten
Immunogenität
erforderliche Anzahl von Monomerstruktureinheiten enthält.
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Ein
Verfahren zur Oligomerisierung oder Polymerisierung des Monomers
besteht in seiner Umsetzung mit einem Vernetzungsmittel wie Glutaraldehyd.
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Gleichermaßen können andere
Oligomerisationsverfahren oder Kupplungsverfahren angewendet werden,
zum Beispiel die mit aufeinanderfolgender Kupplung von Monomereinheiten über ihre
terminalen Carboxyl- und Aminfunktionen in Gegenwart von homo- oder
heterobifunktionellen Kupplungsreagenzien.
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Gleichermaßen kann
man zur Herstellung von Molekülen,
die eine oder mehrere Struktureinheiten der 64 Aminosäuren umfassen,
wie sie oben definiert sind, Techniken der Genetik anwenden, die
transformierte Mikroorganismen einsetzen mit einer bestimmten Nukleinsäure, die
die entsprechenden geeigneten Nukleotidsequenzen umfassen.
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Zu
diesem Zweck betrifft die Erfindung gleichermaßen Nukleinsäuren, die
eine oder mehrere der Sequenzen enthalten, die jede 64 Tripletts
der oben genannten Art umfassen.
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Die
Erfindung betrifft ferner durch kovalente Kupplung erhaltene Verbindungen
von erfindungsgemäßen Peptiden
(oder der genannten Oligomere) mit Trägermolekülen (natürlich oder synthetisch), die
physiologisch akzeptabel und nicht toxisch sind, mit komplementären reaktiven
Gruppierungen, die entsprechend vom Trägermolekül und dem Peptid getragen sind.
Beispiele von geeigneten Gruppierungen sind im Folgenden dargestellt:
Als
Beispiel von Trägermolekülen oder
makromolekularen Trägern,
die die Konstitution der Verbindungen gemäß der Erfindung bilden, sind
natürliche
Proteine, wie Tetanusanatoxin, Ovalbumin, Serumalbumine, Hämocyamine
usw. ... zu nennen.
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Als
makromolekulare synthetische Träger
sind zum Beispiel Polylysine oder Poly(D-L-alanin)-poly(L-Lysin)
zu nennen.
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Die
Literatur nennt andere Arten von makromolekularen Trägern, die
verwendet werden können,
welche im Allgemeinen ein Molekulargewicht von mehr als 20000 aufweisen.
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Zum
Synthetisieren der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann man an sich bekannte Verfahren anwenden, wie sie von FRANTS
et ROBERTSON in Infect. and Immunity, 33, 193–198 (1981) beschrieben sind, oder
wie in Applied and Environmental Microbiology (Okt. 1981), Bd. 42,
Nr. 4, 611–614
von P. E. KAUFFMAN beschrieben ist, wobei das Peptid und das geeignete
Trägermolekül verwendet
werden.
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In
der Praxis werden als Kupplungsreagens mit Vorteil die folgenden
Verbindungen verwendet, die ohne einschränkend zu sein umfassen: Glutaraldehyd,
Ethylchloroformiat, wasserlösliche
Carbodiimide [N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid,
HCl], Diisocyanate, Bisdiazobenzidin, Di- und Trichlor-s-triazine,
Cyanogenbromide sowie Kupplungsreagenzien, die in Scand. J. Immunol.
(1978), Bd. 8, 7–23
(AVRAMEAS, TERNYNCK, GUESDON) genannt sind.
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Es
kann jedes Kupplungsverfahren angewendet werden, das einerseits
eine oder mehrere reaktive Funktionen des Peptides und andererseits
eine oder mehrere reaktive Funktionen des Trägermoleküls teilnehmen lässt. Mit
Vorteil handelt es sich um Carboxyl- und Aminfunktionen, welche
eine Kupplungsreaktion stattfinden lassen in Gegenwart eines Kupplungsmittels
von der Art wie sie bei der Proteinsynthese verwendet werden, zum
Beispiel 1-Ethyl-3(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid, N-Hydroxybenzotriazol
usw. ... Es kann auch Glutaraldehyd verwendet werden, insbesondere
wenn es sich darum handelt, Aminogruppen miteinander zu verknüpfen, die
jeweils vom Peptid und dem Trägermolekül getragen
sind.
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Eine
gemäß der Erfindung
bevorzugte Gruppe von Molekülen
ist durch jene gebildet, die eine α-Helixkonformation besitzen,
wobei die letztere die antigenen und immunogenen Eigenschaften der
genannten Moleküle
verstärkt.
Solche Moleküle
mit einer α-Helixkonformation
wurden durch zirkularen Dichroismus in Trifluorethanol oder in wässriger
Lösung
nachgewiesen.
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Die
erfindungsgemäßen Moleküle besitzen
charakteristische Antigeneigenschaften des Antigens 48 Kd des spezifischen
Merozoiten des Erythrocytenstadiums der Entwicklung von P. falciparum,
und zeigen die besonderen Charakteristiken wie sie oben beschrieben
sind.
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In
der Tat reagieren die Moleküle
gemäß der Erfindung,
wie besonders mit Hilfe von Beispielen der erfindungsgemäßen Moleküle in der
folgenden ausführlichen
Beschreibung beschrieben wird, spezifisch mit den Antiprotein-Antikörpern 48
Kd des Hauptisotyps IgG2 oder IgM bei für die Infektion empfindlichen
Patienten und dem Hauptisotyp IgG1 oder IgG3 bei geschützten Personen.
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Diese
erfindungsgemäßen Moleküle sind
in der Lage, in vivo die Synthese von spezifischen Immunoglobulinen
auszulösen,
und können
in vivo die Neutralisation des im Blut vorhandenen Merozoiten induzieren, seinen
Prozess in den Monocyten und die Inaktivierung der intraerythrocytären Entwicklung
des P. falciparum als Folge der Wechselwirkung zwischen den Monocyten
und den freien extraerythrocytären
Parasiten oder Merozoiten mittels eines cytophilen Antikörpers durch
Verbindung des Fragments Fc des Immunoglobulins mit dem Rezeptor
des Monocyten.
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1 entspricht dem Nachweis
des Parasitenproteins von 48000 (durch Pfeile angegeben) im Immunoblot.
Die Reaktivität
des Serums von Mäusen,
die mit DG210 immunisiert wurden, wird im Immunotrans fer auf Antigenen
der Blutstadien von P. falciparum untersucht, die in SDS (ser anti-R210)
oder Triton-X114 Tensidphase (A) und wässriger Phase (B) extrahiert
sind. Die Reaktivität
von menschlichem Serum wird auf SDS-Extrakten untersucht, die die
Isotypen IgG1 (1), IgG2 (2), IgG3 (3) und IgG4 (4) zeigen. SHI:
hyperimmunes Serum.
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Im
folgenden Beispiel sind, wie in allen in der vorliegenden Beschreibung
beschriebenen Versuchen, die Immunoglobuline von menschlichem Plasma
durch das von A. SABCHAREON et al., J. Trop. Med. Hyg. 1991, 45(3):
297 beschriebene Verfahren erhalten. Der ADCI-Test ist oben beschrieben.
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Im
folgenden Beispiel werden die spezifischen Inhibierungsindices (I.
S.) verglichen, die mit Serum von Mäusen erhalten wurden, die mit
Peptid III immunisiert sind, sowie mit Antikörpern immuner Menschen des
Peptids III, die mit Hilfe einer Affinitätsträgersäule gereinigt wurden (Technik
in OKAZI et al. beschrieben). Beide sind in der Lage, das Protein
48 Kd zu erkennen, bei indirekter Immunofluoreszenz ebenso wie in
Western Blott Tests, und dies unter den selben Bedingungen wie zuvor
(IgG2 von empfindlichen Patienten und IgG1 und IgG3 von geschützten Patienten).
Schließlich
bestätigen
die immunogereinigten Antikörper
wie die durch Injektion des Peptids III in Mäuse induzieren Antikörper, geprüft in ADCI-Tests, dass sie in
der Lage sind, die Inaktivierung des Parasiten mittels Monocyten
zu induzieren.
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Die
folgende Tabelle I fasst die Ergebnisse der Beobachtungen zusammen
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Darin
stellt Pshi ein hyperimmune Serumprobe dar, shi 1 und 2 hyperimmune
Seren von zwei verschiedenen Spendern, spi und anti-βgal, Referenzen
erhalten aus Serum nach einer ersten Invasion und eine Referenz
anti-βgal;
anti-DG210 sind gereinigte Antikörper
gegen Peptid I, anti-210B (1) sind gereinigte menschliche Antikörper gegen
Peptid III, anti-210B (2) sind bei der Maus induzierte Antikörper und
anti-R328 und R414 sind gereinigte Antikörper gegen von anderen Klonen
stammende Peptide.
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Der
spezifische Index der Inhibierung ist nach der ADCI-Technik gemessen.
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Die
erfindungsgemäßen Moleküle sind
also in der Lage, die Synthese von Antikörpern einer Klasse zu induzieren,
die in der Lage sind, mit Monocyten zusammenzuwirken.
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Die
Proteine und Peptide der Erfindung sind nicht auf diejenigen beschränkt, die
hier besonders beschrieben sind.
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Die
Erfindung zielt auf alle natürlichen,
genetisch rekombinierten oder synthetischen Peptide oder Polypeptide
ab, die die selben Eigenschaften aufweisen und die Mechanismen der
Immunabwehr induzieren können,
die bei gegen Malaria geschützten
Personen entwickelt und charakteristisch sind.
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In
diesem Aspekt zielt die Erfindung insbesondere auf Epitope des Proteins
48 Kd, die sich von den obigen Polypeptiden II, III und IV unterscheiden.
In der Tat konnte gezeigt werden, dass die Immunoglobuline von bestimmten
Personen mit einem Epitop des Proteins 48 Kd im Western Blott reagieren,
während
die selben Immunoglobuline das vom Klon DG210 exprimierte Antigen
nicht erkannten.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
polyklonale oder monoklonale Antikörper, die das Merkmal aufweisen,
dass sie Moleküle
der Erfindung erkennen und mit den Monocyten zusammenwirken, und
in pharmazeutischen Zusammensetzungen zum Schutz von Personen, die
infiziert sind und Symptome der Krankheit zeigen oder zeigen können, durch
passive Immuntherapie verwendet werden können.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
nach klassischen Techniken durch Hybridomtechnik hergestellt werden,
umfassend:
- – Fusion einer myelomatösen Zelle
mit Milzzellen eines Tieres, das zuvor mit einem der erfindungsgemäßen Antigene
immunisiert wurde,
- – Kultur
der zuvor durch Fusion der Zellen gebildeten Hybridome und
- – Auswahl
der Hybridome, die in der Lage sind, monoklonale Antikörper zu
bilden, die das zur Immunisierung der Tiere verwendete Antigen erkennen.
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Die
zur Immunisierung gewählten
Tiere können
zum Beispiel Mäuse
sein.
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Unter
den monoklonalen Antikörpern
werden mit Vorteil die cytophilen monoklonalen Antikörper ausgewählt, das
heißt
diejenigen, deren Fragment Fc in der Lage ist, sich auf den Rezeptor
Fc der menschlichen Monocyten zu fixieren.
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Eine
andere Technik zur Herstellung von Antikörpern kann ermöglichen,
monoklonale humane Antikörper
in vitro darzustellen. Um dieses zu erreichen, werden immortalisierte
B-Lymphocyten verwendet, zum Beispiel mit dem Epstein-Barr-Virus.
Diese Lymphocyten können
bei einer Person entnommen werden, die durch P. falciparum infiziert
wurde. In diesem Fall ermöglichen
sie die Produktion von monoklonalen Antikörpern gegen zahlreiche Antigene,
ohne dass eine Stimulation in vitro durch neue Antigene erforderlich
ist.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, auf die oben beschriebene Weise immortalisierte B-Lymphocyten
mit Lymphocyten B des Menschen zu fusionieren, die zuvor in vitro
mit einem erfindungsgemäßen Antigen stimuliert
wurden, gegen das man monoklonale Antikörper zu bilden sucht, wobei
die Kulturbedingungen die Stimulatin der Lymphocyten erlauben.
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Mit
Vorteil verwendet man die von Desgranges C et al. (1987, J. of Virological
Methods, Bd. 16, S. 281–292)
beschriebene Technik für
die Herstellung von monoklonalen humanen Antikörpern der Erfindung.
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Es
ist im Rahmen der Erfindung gleichermaßen vorgesehen, humane monoklonale
Antikörper
durch genetische Rekombination herzustellen, wobei eine Transfektion
in vitro des für
den variablen Teil des Antikör pers
kodierenden Gens vorgenommen wird, in Bakterien infizierenden Vektoren
unter Bedingungen, die die Expression eines menschlichen Immunoglobulins
ermöglichen.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung jede Art von Chimären und Hybriden von monoklonalen Antikörpern und
auch jedes Fragment von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern des
Typs Fab oder Fab'2,
und die den selben Affinitätsmerkmalen
für die
Epitope des Proteins 48 Kd oder der Peptide I, II und III, IV entsprechen.
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Gemäß der Erfindung
bevorzugte monoklonale Antikörper
sind die humanen Antikörper
der Klasse IgG1 oder IgG3, oder beim Tier erhaltene Antikörper, die
beim Menschen cytophile Eigenschaften aufweisen, die gegen eines
oder mehrere der Antigene gerichtet sind, deren Sequenz oben beschrieben
wurde.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
ein Verfahren zur Durchführung
der Impfung eines Patienten gegen die Infektion gegen P. falciparum,
ausgehend von einer biologischen Probe wie Blut, dadurch gekennzeichnet,
dass es umfasst:
- – in Kontakt bringen einer
biologischen Probe, die Schutzantikörper gegen P. falciparum enthalten
kann, mit mindestens einem Antigen gemäß der Erfindung,
- – Nachweis
der Antigen-Antikörper-Reaktion.
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Zur
Durchführung
dieses Nachweisverfahrens in vitro werden die erfindungsgemäßen Antigene
mit Vorteil mit Hilfe eines radioaktiven Markers, enzymatischen
Markers oder fluoreszierenden Markers oder auch mit einem Marker
vom Typ eines physikalischen Markers markiert.
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Die
Erfindung zielt gleichermaßen
auf Kits zum in vitro Nachweis des Vorhandenseins von Antikörpern, die
gegen die erfindungsgemäßen An tigene
gerichtet sind, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie enthalten:
- – eine
Antigenzusammensetzung, die mindestens ein Antigen gemäß der Erfindung
enthält,
- – Reagenzien,
die für
die Durchführung
der immunologischen Reaktion zwischen den genannten Antigenen und
den eventuell in der biologischen Probe vorhandenen Antikörpern notwendig
sind,
- – Reagenzien,
die den Nachweis des durch die immunologische Reaktion gebildeten
Komplexes ermöglichen.
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Diese
Reagenzien sind zum Beispiel Träger
eines Markers oder können
durch ein markiertes Reagens erkannt werden.
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II – Isolierung des Klons DG210
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a) Aufbau der Bank
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Es
wurde eine Bank der genomischen DNA (DNS) im Bakteriophagen der
Expression λgt11
konstruiert, wobei die genomische DNA des Klons Tak 9-96 von P.
falciparum verwendet wurde (siehe clone Tak 9-96: Science 212, 137;
1981), wobei das ausführlich
in der EP-Patentanmeldung
vom 9. Februar 1987 veröffentlicht unter
Nummer 034186 beschriebene Protokoll verfolgt wurde.
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Kurz
gesagt, die DNA wurde in Gegenwart von Mn2+-Ionen
durch DNAase I abgetrennt, durch Methylase EcoRI methyliert, um
die natürlichen
EcoRI-Stellen zu schützen,
dann mit der DNA-Polymerase des Bakteriophasen T4 und der DNA-Ligase
von EcoRI repariert. Es wurden synthetische oligomere „Linker" EcoRI mit Fragmenten
der DNA von P. falciparum verknüpft
und die so eingefügten
künstlichen
Stellen durch Abtrennen mit dem Enzym EcoRI freigesetzt. Die Fragmente
wurden auf Sucrosegradient gereinigt und mit auf geeignete Weise
hergestellter DNA des Vektors λgt11
verknüpft
(das heißt
mit EcoRI abgetrennt und dephosphoryliert – vertrieben von Promega Biotec).
Die DNA wurde in vitro in Viruspartikel eingekapselt. Die nach dieser
Verfahrensweise erhaltenen Bakteriophagen bilden die genomische
DNA-Bank.
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b) Immunologisches Screening
der Bank
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Die
technischen Details des Screening sind im Text der Patentanmeldung
0343186 angegeben. In einer Serie von früher verwendeten monoklonalen
Antikörpern
(AcM), ist AcM 245 (Soulier et al., Revue Francaise de Transfusion
et Immunohematologie, Band XXV, Nr. 4, 1982, Seite 373) der Klasse
IgM, eine Klasse von Antikörpern,
die nicht in der Lage ist mit den Monocyten zusammenzuwirken, der
einzige, der sich im ADCI-Test als fähig erwiesen hat, mit den aktiven
polyklonalen Antikörpern
der immunen Person in Konkurrenz zu treten, das heißt, den
Inhibierungseffekt dieser Antikörper
im ADCI merklich zu reduzieren, was nahe legt, dass das Zielepitop
der Antikörper,
die mit den Monocyten zusammenwirken können, und das von AcM 245 identisch
ist. Dieser Antikörper
wurde für
die Isolierung des Gens durch Screening einer im Expressionsvektor λgt11 geklonten
genomischen DNA-Bande verwendet.
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Ein
direktes Screening durch Antigen/Antikörper-Reaktion der Bank hat
sich als fruchtlos erweisen. Inwieweit dieses AcM in der Lage ist,
mit anderen Antikörpern
für ein
Epitop in Konkurrenz zu treten, das vom Parasitenprotein getragen
ist, wurde ein anderes Screeningverfahren verwendet.
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Die
rekombinanten Antigene wurden durch einen Konkurrenztest mit indirekter
Immunfluoreszenz gescreent. Der monoklonale Antikörper AcM
243 wurde ein Gegenwart des Merozoiten mit jedem der rekombinanten
Antigene inkubiert (Überstand
der verschiedenen Klone der Genomban de) und die Inhibierung der
Fixierung des Antikörpers
auf dem Parasiten wurde durch indirekte Immunfluoreszenz gemessen
(Technik beschrieben in H. BOUHAROUN-TAYOUN et al., 1990, J. Exp.
Med. 172: 1633–1641).
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Sechs
Antigene haben sich als positiv erwiesen, das heißt blockierend,
und wurden im Detail untersucht. Diese so ausgewählten sechs Antigenproteine
wurden auf Harzen fixiert, um Reinigungen durch Affinität der polyklonalen
Antikörper
aus Seren immuner Menschen, gemäß der von
OKAZI et al. beschriebenen Technik durchzuführen. Die so gereinigten Immunglobuline
wurden untersucht. Darunter erkennt eines, das durch Fixierung auf
dem durch den Klon DG210 synthetisierten Protein erhalten ist, im
Western Blott die Doublette von 48 Kd, deren Doublette identisch
zu sein scheint zu der, die von den cytophilen Klassen der IgG erkannt wurde,
die bei Erwachsenen in einem klinischen Resistenzzustand gegen die
Krankheit gefunden wurden und von den nicht cytophilen Klassen von
empfindlichen Personen. Im Gegenzug unterscheidet es sich vom Antigen
MSA2, einem Antigen der Oberfläche
des Merozoiten, das auf dem selben Gen erscheint wie ein Polypeptid
mit einem höheren
Molekulargewicht (Figuren). Die Ergebnisse der Tabelle I zeigen,
dass die durch Immunaffinität
isolierten Antikörper
auf dem vom Klon DG210 ausgeschiedenen Protein in der Lage sind,
in vitro den Inhibierungseffekt des Wachstums des Trophozoiten zu
bewirken, induziert durch die Monocyten nach der ADCI-Technik.
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Der
Klon DG210 wurde bei der CNCM am 19. Oktober 1992 unter der Nummer
I-1270 hinterlegt.
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Charakterisierung des
vom Klon DG210 synthetisierten Proteins
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Die
auf diesem Protein immunabsorbierten humanen Antikörper sowie
jene, die von der Maus durch Immunisierung mit dem Klon DG210 pro duziert
wurden, zeigen bei indirekter Immunfluoreszenz ein knäuelförmiges Bild,
das den Umkreis der Merozoiten nachzeichnet, inmitten von reifen
intra-erythrocytären
Schizonten. Dieser Hinweis, dass das Molekül auf Höhe der Membran der Merozoiten
gelegen ist, wurde einerseits bestätigt durch Extraktion mit einem
nichtionischen Tensid, dem Triton X 114, ausgehend von gereinigten
Merozoiten und Nachweis des Proteins in der löslichen „Tensidphase"; andererseits durch
Wirkung der Phospholipase C von Bacillus aureus, wobei dieses Enzym
das Protein ausgehend von einem Präparat gereinigter Merozoiten freisetzt,
was auf diese Weise anzeigt, dass dieses durch eine Phosphatidylinositolgruppierung
verankert ist; schließlich
durch Darstellung der Lage von Antikörpern im Elektronenmikroskop
mit Hilfe eines zweiten mit kolloidalem Gold markiertem Antikörper: Diese
Antikörper
sind prinzipiell gegen ein Ag gerichtet, das auf der Oberfläche der
Merozoiten von P. falciparum gelegen ist.
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Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass das zum Stimulieren des untergeordneten Cytotoxizitätsmechanismus
von Antikörpern
(ADCI) fähige
Antigen auf der Oberfläche
der extrazellulären
Form des Parasiten gelegen ist, dem Merozoiten. Außerdem weisen
die durch Immunoaffinität
auf dem rekombinanten Produkt des Klons DG210 erhaltenen Antikörper im
ADCI-Test eine sehr starke Inhibierungswirkung auf das Wachstum
von P. falciparum auf, während
die selben Antikörper
keinerlei Wirkung auf die Infektion der roten Blutkörperchen
durch den Merozoiten aufweisen. Die auf die selbe Weise hergestellten
Kontrollantikörper
mit anderen Kontrollrekombinationsproteinen wie MSA2 und RESA weisen
keinerlei Inhibierungseffekt auf, weder direkt noch in ADCI-Versuchen
(Figur). Die Ergebnisse finden sich in drei getrennten Experimenten,
die drei verschiedene Antikörperisolate
einsetzen. Zwei dieser Ergebnisse sind in 1 gezeigt.
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Diese
Ergebnisse sind durch komplementäre
Beobachtungen bestätigt.
Die Isotypenverteilung der gegen das rekombinante Protein gerichteten
Antikörper
vom Klon DG210 weist die folgenden Merkmale auf. Isotypen IgG2 werden
viel häufiger
bei nicht geschützten
Patienten angetroffen, während
das Protein bevorzugt durch die cytophilen IgG1 und IgG3 im Blut
von geschützten
Personen erkannt wird. Daher weisen die im rekombinanten Protein
des Klons DG210 enthaltenen Epitope alle die gesuchten Merkmale
für ein
Protein mit Impfstoffwirkung auf, insbesondere weil sie in vivo
nicht cytophile Antikörper
bei nicht geschützten
Personen induzieren können,
die hingegen bei geschützten
Personen cytophil sind und daher in der Lage sind, die ADCI-Reaktion
in vivo zu induzieren.
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Schließlich zeigt
die Untersuchung der Lymphoproliferationsreaktion von 70 Personen,
die Malaria ausgesetzt sind (im Senegal und in Madagaskar), dass
die Peptide II, III und IV Epitope definieren, die von T-Lymphocyten erkannt
werden.
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Bei
der Krankheit ausgesetzten Personen wurde ein starkes Vorherrschen
von lymphoproliferativen Reaktionen (> 50% der Untersuchung) beobachtet.
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Sequenzierung und Charakterisierung
des Genoms vom Klon DG210
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Das
Genom des Klons DG210 besitzt eine Länge von 1300 Basenpaaren. Die
Größe konnte
durch Durchführung
des von McCutchans beschriebenen Verfahrens bestimmt werden (McCutchan
et al. (1984), Science 225: 625–627).
Kurz gesagt, das Genom wurde nach den Fachleuten bekannten Techniken
durch Endonuklease der Bohne (Mung-Bohne) digeriert, die Restriktionsfragmente
anschließend
mit der mit Phosphor 32 markierten Sonde DG210 hybridisiert und
durch Autoradiographie nachgewiesen.
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Die
Untersuchung dieser Fragmente im „Northern Blott" und mit Nachweis
durch die selbe radioaktive Sonde hat bestätigt, dass das Gen in der Erythrocytenphase
des Parasitenzyklus exprimiert wird.
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Die
Analyse der Sequenz der 192 Basenpaare des Inserts wurde nach dem
Verfahren von Sanger et al. (PNAS, 74: 5463, 1977) vorgenommen,
die als „2-Desoxyterminierung" bezeichnet wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner rekombinanten Nukleinsäuren, die mindestens eine der
Polypeptidsequenzen I, II, III oder IV enthalten, sowie die Mikroorganismen,
insbesondere die Bakterien E. coli, die durch diese rekombinanten
Nukleinsäuren
transformiert sind und in der Lage sind, die Polypeptide zu exprimieren.
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Die
Erfindung betrifft diese Nukleinsäuresequenzen oder äquivalente
Sequenzen, die synthetisiert werden können und die für die selben
Aminosäuren
kodieren.
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Für die Fachleute
ist unmittelbar ersichtlich, dass in diesen Sequenzen bestimmte
Nukleotide auf Grund der Degeneration des genetischen Kodes durch
andere ersetzt sein können,
ohne dass deshalb die kodierten Peptide modifiziert sind. Alle diese
Nukleotidsequenzen sowie jene, die für die Polypeptide kodieren, die
sich von den vorherigen durch eine oder mehrere Aminosäuren unterscheiden,
ohne dass ihre immunogene Aktivität auf merkliche Weise modifiziert
wird, sind Teil der Erfindung. Daraus ergeben sich auch Nukleotidsequenzen,
die rekonstituiert sein können
und die in der Lage sind, für
Oligomere zu kodieren, wie sie oben definiert sind. Die Monomerenstruktureinheiten
sind ohne Einfluss auf die immunogenen Eigenschaften der so gebildeten
Oligomere direkt oder durch Vermittlung von Peptidsequenzen verknüpft.
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Schließlich betrifft
die Erfindung durch diese Sequenzen modifizierte Vektoren, wobei
diese Vektoren natürlich
mit Regulation und Terminierung versehen sind, die den oben genannte
Nukleinsequenzen voranstehen oder folgen, die die Expression dieser
Nukleinsequenzen in kompetenten Zellorganismen erlauben.
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Unter
den Nukleotidsequenzen, die für
die charakteristischen Peptide kodieren, die oben definiert wurden,
werden jene genannt, die für
die folgenden Triplettsequenzen charakteristisch sind, wobei von
diesen Sequenzen insbesondere die erste dem Peptid I entspricht,
und die drei folgenden den Peptiden II, III und IV, deren Formeln
zuvor angegeben wurden.
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Bakterien,
die die oben genannten Klone DG210 beherbergen, wurden bei der Collection
Nationale des Cultures de Microorganismes des Institut Pasteur de
Paris (CNCM) am 19. Oktober 1992 unter der Nummer I-1270 hinterlegt.
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Die
Erfindung hat auch Abschnitte von DNA oder RNA zum Gegenstand, die
zum Beispiel im Rahmen der Synthese von Nukleotidsequenzen verwendbar
sind, eventuell gefolgt von der Polypeptidsynthese gemäß der Erfindung
nach der PCR-Technik (Polymerase Chain Reaction. Polymerasekettenreaktion,
wie sie in den amerikanischen Patenten Nr. 4683212 und 4683195 und
der europäischen
Patentanmeldung Nr. 200362 beschrieben sind. Eine Beschreibung des
hier verwendeten Verfahren findet sich in der PCT-Patentanmeldung Nr.
FR 91/00639 auf den Seiten 28 bis 30.
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
auch nach klassischen Techniken aus dem Bereich der Peptidsynthese
hergestellt werden. Diese Synthese kann in homogener Lösung oder
in Feststoffphase durchgeführt
werden, wie es oben bei der Technik von HOBENWEYL oder MERRYFIELD
beschrieben ist.
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III Untersuchung des Polymorphismus
des Gens und der durch den Klon DG210 definierten Epitope
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Ein
Haupthindernis bei der Ausbildung eines wirksamen Impfstoffs ist,
neben der Komplexität
des Zyklus des Parasiten, seine antigene Vielfalt, und des hohe
Maß an
Polymorphismus von einem Stamm zum anderen.
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Die
Konservierung des Gens und der definierten Epitope im Klon DG210
wurde nach zahlreichen Techniken in einer Reihe von Plasmodienisolaten
untersucht.
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Unter
Verwendung der folgenden Nukleotide als Abschnitt:
GAA AGG
GCA AAA AAT GCT TAT (5)
oder TAA AAG GAA TCT ATA TAA AAG (6)
konnten
die DNA-Fragmente von zwei Kulturen aus kultivierten Stämmen von
afrikanischen P. falciparum aus 4 Thai-Isolaten und 29 Afrika-Isolaten nach der
PCR-Technik amplifiziert werden.
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Das
entsprechende Gen war überall
vorhanden, ohne erkennbare Polymorphie in der Größe, während ähnliche Versuche nach der selben
PCR-Technik mit Abschnitten der Regionen MSA1 und MSA2 dieses Ergebnis
nicht bestätigen
konnten.
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Gleichermaßen hat
Screening von Proteinen und Peptiden nach Western Blott, hergestellt
ausgehend von 6 Thai-Isolaten oder afrikanischen Isolaten mit durch
eine Affinitätskolonne
mit dem Peptid 210 als Ligand gereinigten Antikörpern, ermöglicht, die Doublette bei 48
kD in allen Varianten, ohne Modifikation des Molekulargewichts von
einem Isolat zum anderen nachzuweisen.
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Schließlich wurden
10 Kongo-Isolate durch indirekte Immunfluoreszenz nach der selben
Technik wie oben untersucht und waren alle positiv und alle Parasiten
in jedem der Isolate wurden durch nach Affinität gereinigten Antikörpern markiert.
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Alles
scheint das Fehlen eines antigenen Polymorphismus anzuzeigen, mindestens
in dem Bereich des Moleküls,
das das Epitop B trägt,
ebenso wie die Konservierung der Größe dieses Proteins von einem
Isolat zum anderen.
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Diese
Ergebnisse bestätigen
die bei ADCI und insbesondere in den Konkurrenztests erhaltenen,
in denen die nicht cytophilen Antikörper, die nach einem primären Angriff
durch den Parasiten erhalten sind, ausgezeichnete Konkurrenten der
cytophilen Antikörper
von präimmunisierten
Erwachsenen sind.
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In
dem Maß wie
die nicht cytophilen Antikörper,
die nach einem primären
Angriff erhalten sind, einem einzigen Isolat entsprechen, und die
präimmunisierten
Erwachsenen gegen die Infektion einer großen Zahl von polymorphen Isolaten
geschützt
sind (die außerdem
in Konkurrenzversuchen isoliert wurden) kann mit Recht geschlossen
werden, dass die betreffenden Epitope in den Konkurrenzversuchen
für nicht
polymorphe, konservierte Regionen repräsentativ sind.
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Die
Polypeptide und Proteine der Erfindung sind damit durch ein großes Wirkungsspektrum
als Impfstoffzusammensetzung gekennzeichnet.