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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft die Extraktion
mit einem überkritischen
Fluid. Insbesondere betrifft die Erfindung eine automatisierte Extraktion
mit einem überkritischen
Fluid sowie eine Sammelvorrichtung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Extraktion mit überkritischem
Fluid (supercritical fluid extraction – SFE) dient der Extraktion
von Zielanalyten aus einer Probe – zum Beispiel eines Umweltschadstoffes
aus einer Bodenprobe – und
sie ist eine Probenaufbereitungsverfahren. Irgendeine Art der Probenaufbereitung
ist weithin erforderlich für
Proben aus den Bereichen Umwelt, Ernährung, Polymere, Erdöl, Pharmazie
oder anderen Bereichen und zwar aufgrund der Komplexität dieser
Probebn. Viele dieser Proben sind so komplex, dass eine direkte
Analyse mit analytischen Verfahren wie Gas- oder Flüssigkeitschromatographie
(GC oder LC) nicht möglich
ist. Die komplexen Proben müssen
zunächst
einen Probenvorbereitungsschritt zur Grobtrennung der Zielanalyten
von der diese enthaltenden Probenmatrix – zum Beispiel des Umweltschadstoffes
aus dem Boden – durchlaufen.
Nach Abschluss dieses Probenvorbereitungsschrittes werden dann die
Zielanalyten mit Verfahren wie Gaschromatographie (GC), Flüssigkeitschromatographie
(LC) oder Fluidchromatographie (SFC) bestimmt. Es können auch andere
Analyseverfahren wie Massenspektroskopie (MS) oder magnetische Kernresonanz
(NMR) eingesetzt werden.
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Zu den häufigsten Probenvorbereitungsschritten
gehören
die Soxhlet-Extraktion und die flüssige Extraktion. Eine Alternative
zu diesen Extraktionsformen ist die Extraktion mit überkritischem
Fluid (SFE). Die SFE ist ein relativ schnelles, einfaches und preiswertes
Verfahren zur Probenaufbereitung. Die SFE basiert darauf, dass ein
Fluid wie Kohlendioxid bei spezifischem Druck, spezifischer Temperatur
und spezifischer Fließgeschwindigkeit – nämlich oberhalb
seiner kritischen Temperatur und seines kritischen Drucks – ein überkritisches
Fluid bildet. Das überkritische
Fluid fließt
durch die Probenmatrix mit dem Zielanalyten. Die Probenmatrix befindet
sich in einem Extraktionsgefäß. Das Fluid
diffundiert in die Poren der Matrix, löst die Zielanalyten und transportiert
die Analyten aus der Matrix. Die Analyten werden in bestimmte Vorrichtungen
gesammelt, so dass sie mit weiterführenden Analysenverfahren wie
der Chromatographie analysiert werden können. Die Matrix – nun ohne
Analyten – bleibt
im Extraktionsgefäß zurück. Überkritische
Fluide besitzen günstige
Diffusions- und Viskositätseigenschaften
und erlauben eine gute Stoffverteilung. Ihre Lösungsstärke lässt sich leicht durch Änderung
von Druck oder Temperatur des Fluids regeln. Dies sind nur einige
der Vorteile einer Extraktion mit überkritischem Fluid.
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Üblicherweise
umfasst ein SFE-System eine Pumpe zum Pumpen des überkritischen
Fluids in ein Extraktionsgefäß, in welchem
die Analyten aus der Probenmatrix extrahiert werden. Danach werden
die Analyten in eine Sammelvorrichtung befördert, in welcher das überkritische
Fluid durch Druckverminderung dem Umgebungsdruck angepasst und ausgelassen
wird. Die Analyse der gesammelten Analyten kann sowohl „offline", also von der Extraktions-
und/oder Sammelvorrichtung entfernt, oder „online", also in fluider Weise mit der Extraktions- und/oder Sammelvorrichtung
verbunden, erfolgen.
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Kohlendioxid wird wegen seines niedrigen
kritischen Punkts für
Druck und Temperatur (71 at bzw. 31°C) und weil es unpolare oder
mittelpolare Analyten lösen
kann, das hauptsächlich
in der SFE verwendete überkritische
Fluid. Soll ein polarer Analyten extrahiert werden, werden bekanntlich
Co-Solventen mit
dem Kohlendioxid eingesetzt. Diese Co-Solventen werden in der Regel
als Modifikationsmittel oder Schleppmittel bezeichnet und sind gewöhnlich organische
Lösungsmittel
wie Methanol, Ethanol, Propylencarbonat, Aceton, Tetrahydrofuran,
Ameisensäure,
u. a., die in 1 bis zu 50% Volumen- oder Molprozent dem Kohlendioxid
zugemischt werden. Es wird so ein Gemisch erhalten, das viel von
den Diffusionseigenschaften der reinen Kohlendioxidphase besitzt,
das aber eine sehr viel höhere
Polarität
besitzt und somit polare Ana lyten zu lösen und aus der Probenmatrix
zu extrahieren vermag.
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Der Stand der Technik in Bezug auf
die SFE ist recht umfangreich (siehe zum Beispiel US-Patent 4 500
432, „Technologie
der überkritischen
Fluide", ACS Symposium
Reihe 488, Kapitel 12, McNally et al., 1991, S. 144–164; „A Model
for Dynamic Extraction Using Supercritical Fluid", Bartle et al., Journal of Supercritical Fluids,
1990, 3, 143–149; „Supercritical
Fluid Extraction & Chromatography", ACS Symposium Reihe
366, Kapitel 3; Wright et al., 1988, S. 44– 62; US-Patent 4 597 943;
europäische
Patentanmeldung 0 444 299 A1, europäische Patentanmeldung 0 384
969 A2, europäische
Patentanmeldung 0 458 125 A2, europäische, Patentanmeldung 0 438
184 A1; US-Patent 5 031 448; US-Patent 5 013 443; US-Patent 5 087 360;
US-Patent 4 984 602).
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Stand der Technik ist bisher allgemein
auch das Wissen um die Notwendigkeit der Automatisierung der SFE-Verfahren,
damit ihre Vorzüge
voll zur Geltung kommen (siehe M. L. Bruce, „Beyond the Hype", August/September
1991, Environmental Lab). Nur mittels einer verlässlichen, schnellen Analyse
mit hohem Probendurchsatz wird das Extraktionsverfahren mit überkritischem
Fluid endgültig
den Durchbruch schaffen. Ein Ansatz in Richtung der Automatisierung
SFE-Technologie ist gezeigt worden in „Supercritical Fluid Technology", ACS Symposium Reihe
488, Kapitel 12, McNally et al., 1991, S. 144–184. In diesem Verfahren werden eine
Reihe von Extraktionsgefäßen (bis
zu 12) fest mit einem gängigen
Drehventil verbunden. Die Extraktionsgefäße werden nicht bewegt. Das
Drehventil wird gedreht, um in fluider Weise eines der Extraktionsgefäße mit dem
Rohrleitungssystem des Extraktionssystems in Verbindung zu bringen.
Dieses relativ komplexe Ventilsystem lässt sich durch seine zahlreichen
und im Grunde überflüssigen Fließleitungen
schwierig reinigen und neigt durch das Drehventil und die Rohrleitungsanschlüsse zur
Bildung von Lecks.
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Die Grundanforderungen an die SFE-Technologie
sind hinreichend bekannt, die Erfindung aber weist einige Vorzüge zum Stand
der Technik in einer Anzahl bedeutsamer Bereiche auf, nämlich: 1)
Die Automatisierbarkeit des SFE-Verfahrens derart, dass bis vorzugsweise
44 Proben (und mehr) gefahren werden; entsprechend 2) die individuelle
Programmierbarkeit eines jeden Extraktionsgefäßes oder einer Fraktion des
Gefäßes hinsichtlich
der Höhe
des Drucks, der Temperatur, des prozentuellen Anteils an Modifikationsmittel,
der unterschiedlichen Flussrate des überkritischen Fluids und des
Sammelverfahrens des Analyten; und 3) der Einbau eines neuen regulierbaren
Begrenzers, welches die effektive Druckverminderung des überkritischen Fluids
in die Sammelvorrichtung ermöglicht.
Der regulierbare Begrenzer ist hinsichtlich seines niedrigen Totvolumens,
seiner Fähigkeit
zur Regelung des Kohlendioxidflusses im Bereich von 0,3 bis 7,0
ml/min sowie hinsichtlich seiner Fähigkeit einzigartig, das im
Druck herabgesetzte Kohlendioxid vor dem Gefrieren im Auslassventil
zu bewahren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die Erfindung ist ein Extraktionssystem
mit überkritischem
Fluid, wie in Anspruch 1 dargelegt. Das SFE-System umfasst Einrichtungen
zur Bereitstellung eines überkritischen
Fluids für
die Extraktion des Analyten aus einer Probe. Das SFE-System umfasst
ebenso ein Extraktionsgefäß und Einrichtungen
zum Anschließen
des Extraktionsgefäßes an die
fluide Phase mit dem SFE-System derart, dass das überkritische
Fluid durch das Extraktionsgefäß fließen und
den Analyten aus der Probe extrahieren kann.
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Zusätzlich umfasst das SFE-System
Einrichtungen zum Halten einer Anzahl von Extraktionsgefäßen und
eine Extraktionskammeranordnung. In dieser Ausführung bewegt eine Bewegungseinrichtung
gezielt ein Extraktionsgefäß von der
Halteeinrichtung in die Extraktionskammeranordnung in fluider Verbindung
mit dem SFE-System. Vorzugsweise schließt das SFE-System weiterhin ein computergestütztes Steuerungssystem zur
Steuerung der SFE-Systemfunktionen ein. Der Computer könnte zum
Beispiel die Extraktion mit überkritischem
Fluid aus den Proben innerhalb der Halteeinrichtungen in seinem
automatischen Ablauf und der Reihenfolge steuern. Das SFE-System
schließt
vorzugsweise Vorrichtungen zum Sammeln des Analyten aus der den
Analyten beinhaltenden Flüssigkeit
ein. Die Sammelvorrichtung steht in fluider Verbindung mit der Extraktionskammeranordnung
und schließt
vorzugsweise einen Begrenzer zur Steuerung des den Analyten beinhaltenden
Fluid-Flusses in
die Sammelvorrichtung ein. Der Begrenzer bringt das den Analyten
beinhaltende Fluid von einem ersten überkritischen Druck auf einen
zweiten Druck, der niedriger ist als der erste überkritische Druck.
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Die Bewegungseinrichtung schließt einen
Klemmmechanismus zum Festklemmen eines Extraktionsgefäßes in der
Extraktionskammeranordnung der Art und Weise ein, dass das Extraktionsgefäß in fluider
Verbindung zwischen der Bereitstelleinrichtung und der Sammelvorrichtung
disponiert ist. Die Bewegungseinrichtung enthält ebenso eine Einrichtung
zum Zuführen
eines Extraktionsgefäßes aus
der Haltevorrichtung hin zum Klemmmechanismus (siehe 2). Vorzugsweise besteht
die Haltevorrichtung aus einem die Anzahl der Extraktionsgefäße haltendem
Karussell, während
die Zuführeinrichtung
eine mit dem Karussell verbundene Drehscheibe zum Drehen des Karussells
einschließt,
um die Extraktionsgefäße dem Klemmmechanismus gezielt
zuzuführen.
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Die Extraktionskammeranordnung enthält vorzugsweise
Einrichtungen zum Beheizen der Proben innerhalb des Extraktionsgefäßes in der
Extraktionskammeranordnung, während
der Stempel Einrichtungen zum Vorheizen des überkritischen Fluids während seines
Durchflusses hierdurch aufweist.
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Die Extraktionsgefäße sind
so ausgelegt, dass sie dem Druck des überkritischen Fluids widerstehen und
sind folglich Kleindruckbehälter.
Die Extraktionskammeranordnung umgibt zwar das Extraktionsgefäß, ist jedoch
nicht dem Druck des überkritischen
Fluids ausgesetzt (siehe 3).
Die Extraktionskammeranordnung weist druckbeständige Einrichtungen auf, die
so ausgeführt
sind, dass sie dem Druck des überkritischen Fluids
im Extraktionsgefäß innerhalb
der Extraktionskammeranordnung widerstehen können (siehe 4). Die Extraktionskammeranordnung verfügt über Druckwidersteheinrichtungen
in greifschellenartiger Ausführung
(siehe 5a und 5b).
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Das Pumpensystem umfasst einen Ausgang,
von dem aus das überkritische
Fluid bei vorgegebenem Druck und vorgegebener Flussrate passiert.
Das Pumpensystem enthält
ebenso Einrichtungen zum Bereitstellen des überkritischen Fluids zum Ausgang
hin. Die Bereitstelleinrichtung steht in fluider Verbindung mit
dem Ausgang. Die Bereitstelleinrichtung verfügt über wenigstens einen Kolben
mit veränderbarer
Geschwindigkeit, um das Fluid unter Druck zu setzen. Dabei entspricht
die Kolbengeschwindigkeit zu einem gegebenen Zeitpunkt dem Druck
und der Flussrate des Fluids, welches zu eben der gegebenen Zeit
den Ausgang passiert. Das Pumpensystem umfasst auch Mikroprozessor-Steuereinrichtungen
zur Regelung der Bereitstelleinrichtungen der Art und Weise, dass
der Druck und die Flussrate des überkritischen
Fluids am Ausgang bei Aufrechterhaltung des vorgegebenen Drucks
und der vorgegebenen Flussrate bereitgestellt wird.
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Auf Wunsch lassen sich die Heizeinrichtung
der Extraktionskammeranordnung und die Vorheizeinrichtung im Stempel
zu einer Gesamtheizeinrichtung mit hoher Leistungskraft kombinieren.
Während
des Betriebs dieser Hochleistungsheizeinrichtung werden das eintretende überkritische
Fluid – und
das Modifizierungsmittel, soweit vorhanden – auf die Extraktionstemperaturbedingungen
durch die Hochleistungsheizeinrichtung erhitzt. Im Wesentlichen überträgt dann
das überkritische
Fluid die Wärme
in das die Probenmatrix enthaltende Extraktionsgefäß. Die Extraktionskammer
verfügt über eine
Wärmedämmungseinrichtung,
die im Wesentlichen das Entweichen dieser Wärme verhindert und diese zur
effizienten Wärmenutzung
auf die Matrix konzentriert.
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Das SFE-System verhindert die Verflüchtigung
des Analyten durch die Bereitstellung eines „geschlossenen" Extraktionsgefäßes. Das
Extraktionsgefäß ist „luftdicht", sobald es auf dem
Karussell aufsitzt und verhindert auf diese Art und Weise, dass
ein flüchtiger
Analyt aus dem Gefäß entweicht.
Ist das Gefäß in der
Extraktionskammer in Position gebracht, öffnen der Stempel und die Abschlusskappe
des Extraktionskammermechanismus das abgedichtete Gefäß.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel
des zweiten Extraktionsgefäßes besteht
das Extraktionsgefäß aus einem
die Kammer definierenden Behälter,
einem ersten Ende mit einer in fluider Verbindung mit der Kammer
stehenden ersten Öffnung
und einem zweiten Ende mit einer in fluider Verbindung mit der Kammer
stehenden zweiten Öffnung.
Ein erstes Absperrventil ist am ersten Ende des Behälters angebracht,
um die erste Öffnung
der Kammer gezielt verschließen
zu können,
ein zweites Absperrventil ist am zweiten Ende des Behälters angebracht,
um die zweite Öffnung
der Kammer gezielt verschließen
zu können.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Extraktionsgefäß mit durchstoßbaren Membranen
abgedichtet.
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Die Erfindung beschreibt zudem eine
Extraktionsvorrichtung. Die Extraktionsvorrichtung umfasst einen
Einsatz zum Halten einer Probe während
der Extraktion mit überkritischem
Fluid. Der Einsatz ist in einem über
eine Kammer verfügenden
Behälter
eingelassen. Vorzugsweise ist der Einsatz porös und kann aus Teflon wie zum
Beispiel PTFE bestehen. Vorzugsweise ist der Liner porös und muss
demnach während
der Extraktion nicht durchstoßen
werden. Das überkritische
Fluid fließt
durch die mikroskopischen Löcher
im Teflon zur Probe hin, um den Analyten aus der Probe zu extrahieren.
Die Löcher
sind klein genug, um einem Passieren der Probenmatrix durch sie
hindurch vorzubeugen.
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Das SFE-System kann Einrichtungen
zum Entziehen von Wasser aus dem den Analyten enthaltenden überkritischen
Fluid dergestalt einschließen,
dass ein zweites Gefäß mit einem
zugesetztem Absorptionsmittel wie Natriumsulfat, Magnesiumsulfat
oder Hydromatrix unmittelbar hinter dem Extraktionsgefäß angeschlossen wird.
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Vorzugsweise schließt das SFE-System
Einrichtungen wie einen Computer zur Steuerung des Fluid-Flusses
von der Bereitstelleinrichtung hin zum Extraktionsgefäß und der
Sammelvorrichtung ein, so dass alle Lecks oder Verstopfungen erkannt
werden.
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Die Erfindung beschreibt zudem einen
automatisch durch den Computer gesteuerten Begrenzer. Der Begrenzer
verfügt über einen
ersten Anschluss in fluider Verbindung mit dem Extraktionsgefäß, einem
zweiten Anschluss in fluider Verbindung mit der Sammelvorrichtung
und einem dritten Anschluss in fluider Verbindung mit Einrichtungen
zur Bereitstellung eines desorbierenden Lösungsmittels hin zur Sammelvorrichtung.
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Das SFE-System stellt vorzugsweise
ein Auslassventil V2 zur Verfügung,
um das überkritische
Fluid der Extraktionskammer stromabwärts auszulassen. Das Auslassventil
V2 befindet sich stromabwärts
von der Extraktionskammer. Das Auslassventil V2 verfügt über einen
ersten Weg und einen zweiten Weg. Die Sammelvorrichtung steht in
fluider Verbindung mit dem Extraktionsgefäß durch den ersten Weg. Das überkritische Fluid
wird vom Extraktionsgefäß durch
den zweiten Weg (118) durch eine Auslassöffnung ausgelassen.
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Wie in Anspruch 52 dargelegt ist
die Erfindung zudem ein Verfahren für die Extraktion mit überkritischem
Fluid. Das Verfahren umfasst die Schritte der Bewegung eines eine
Probe enthaltenden Extraktionsgefäßes in die fluide Verbindung
mit einem Extraktionssystem mit einem überkritischen Fluid mittels
einer automatisierten Bewegungsvorrichtung derart, dass das überkritische
Fluid durch das Extraktionsgefäß fliegen
und den Analyten aus der Probe extrahieren kann.
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KURZBESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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Die anliegenden Zeichnungen beschreiben
das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung sowie bevorzugte Verfahren zu seiner Durchführung. Es
zeigt:
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1 eine
Zeichnung des erfindungsgemäßen Extraktionssystems
mit einem überkritischem
Fluid;
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2 eine
Zeichnung der Halteeinrichtungen für die Extraktionsgefäße, der
Klemmeinrichtung für
die Extraktionsgefäße und der
Zuführungseinrichtung
für die
Extraktionsgefäße;
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3 eine
Zeichnung eines ersten Ausführungsbeispiels
der Extraktionskammer- und der Stempelanordnung;
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4 eine
Zeichnung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Extraktionskammeranordnung ist;
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5a und 5b Zeichnungen eines dritten
Ausführungsbeispiels
der Extraktionskammeranordnung;
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6 eine
Zeichnung einer Hochleistungsheizeinrichtung für überkritisches Fluid;
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7 eine
Zeichnung einer Extraktionskammeranordnung, einschließlich der
Einrichtungen zur Bereitstellung von Ultraschallenergie;
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8a–8e Zeichnungen des erfindungsgemäßen Begrenzers;
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9a–9d Zeichnungen des Extraktionsgefäßes und
dem Absperrventil;
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10a–10d Zeichnungen des Extraktionsgefäßes mit
Dichtungsmembran;
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11 eine
Zeichnung eines zweiten, hinter dem Extraktionsgefäß angebrachten
Gefäßes zum
Entziehen von Wasser;
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12a und 12b Zeichnungen eines Extraktionsgefäßeinsatzes;
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13a, 13b und 13c Flussdiagramme eines Algorithmus,
dem der Computer während
der Extraktion mit überkritischem
Fluid folgt;
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14a und 14b Zeichnungen des Pumpensystem;
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15a eine
Zeichnung eines Fraktionssammlersystem;
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15b eine
Zeichnung einer axialen Unteransicht der großen Nadel;
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15c eine
Zeichnung einer Nadelanordnung;
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16 eine
Kurve von einer „offline"-SFE/GC-FID-Bestimmung
von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH).
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BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Siehe die Zeichnungen. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen ähnliche
oder gleiche Teile innerhalb der verschiedenen Ansichten. Siehe
insbesondere 1. Sie
zeigt ein Extrak tionssystem (10) mit überkritischem Fluid (SFE).
Das SFE-System umfasst Einrichtungen (12) zum Bereitstellen
des überkritischen
Fluids für
die Extraktion des Analyten aus einer Probe. Das SFE-System (10)
umfasst ebenso ein Extraktionsgefäß (16) und Einrichtungen
(15) zum Bewegen des Extraktionsgefäßes (16) in fluider
Verbindung mit dem SFE-System (10) auf eine solche Art
und Weise, dass das überkritische
Fluid durch das Extraktionsgefäß (16)
fließen
und den Analyten aus der Probe extrahieren kann.
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Vorzugsweise ist das SFE-System (10)
zusätzlich
mit Einrichtungen (14) zum Halten einer Anzahl von Extraktionsgefäßen (16)
und einer Extraktionskammeranordnung (18) ausgestattet.
In dieser Ausführung
bewegt die Bewegungsvorrichtung (15) gezielt ein Extraktionsgefäß (16)
von der Haltevorrichtung (14) in die Extraktionskammer
(18) in fluider Verbindung mit Bereitstelleinrichtung (12).
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Weiterhin schließt das SFE-System (10)
vorzugsweise einen Computer (64) zur Funktionssteuerung des
SFE-Systems ein. Der Computer (64) könnte zum Beispiel den automatischen
Ablauf und die Reihenfolge der Extraktionen mit überkritischem Fluid aus den
Proben innerhalb der Haltevorrichtungen (14) steuern.
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Das SFE-System (10) schließt vorzugsweise
Vorrichtungen (20) zum Sammeln des Analyten aus dem den
Analyten enthaltenden Fluid ein. Die Sammelvorrichtung (20)
steht in fluider Verbindung mit der Extraktionskammeranordnung (18)
und schließt
vorzugsweise einen Begrenzer (22) zur Steuerung des den
Analyten beinhaltenden Fluidflusses hin zur Sammelvorrichtung (20)
ein. Der Begrenzer (22) bringt das den Analyten enthaltende
Fluid von einem ersten überkritischen
Druck auf einen zweiten Druck, der geringer ist als der erste überkritische
Druck.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
schließt
die Bewegungsvorrichtung (15) einen Mechanismus (24)
zum Klemmen eines Extraktionsgefäßes (16)
in eine Extraktionskammeranordnung (18) in der Art ein,
dass das Extraktionsgefäß (16)
in fluider Verbindung zwischen der Bereitstelleinrichtung (12)
und der Sammelvorrichtung (20) angeordnet ist – (siehe
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3).
Ebenso schließt
die Bewegungsvorrichtung (15) Einrichtungen (26)
zum Zuführen
eines Extraktionsgefäßes (16)
hin zum Klemmmechanismus (24) ein – (siehe 2). Vorzugsweise besteht die Haltevorrichtung
(14) aus einem die Anzahl der Extraktionsgefäße (16)
haltendem Karussell (28), während die Zuführeinrichtung
(26) eine mit dem Karussell verbundene Drehscheibe (30)
zum Drehen des Karussells (28) einschließt, um die
Extraktionsgefäße (16)
dem Klemmmechanismus (24) gezielt zuzuführen. Es bleibt anzumerken,
dass die Bewegungsvorrichtung auch ein Roboterarm oder von der Art
eines Kolbenmechanismus sein kann.
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Der Klemmmechanismus (24)
schließt
vorzugsweise einen Stempel (32) ein, der in fluider Weise
mit der Einrichtung (12) zum Bereitstellen des überkritischen
Fluids verbunden ist – (siehe 1, 2 und 3).
Der Klemmmechanismus (24) besteht ebenfalls aus Vorrichtungen
(34) zum Vortrieb des Stempels (32) auf die Art und
Weise, dass ein dem Stempel (32) durch die Zuführeinrichtung
(26) zugeführtes
Extraktionsgefäß (16) vom
Karussell (28) durch den Stempel (32) in die Extraktionskammeranordnung
(18) zur Extraktion mit überkritischem Fluid geschoben
werden kann – (siehe 3). Vorzugsweise umfasst
die Bereitstelleinrichtung (12) ein Spiralrohr (31)
zur Gewährleistung
der Nachgiebigkeit während
des Versetzvorganges des Stempels (32) durch die Fahrvorrichtung
(34) – (siehe 1). Das überkritische Fluid wird durch
das Spiralrohr in einen internen Kanal (331 innerhalb des
Stempels (32) gepresst. Das überkritische Fluid fließt vom internen
Kanal (33) in das Extraktionsgefäß (16), sobald das
Extraktionsgefäß (16)
richtig in der Extraktionskammeranordnung (18) positioniert
ist. Vorzugsweise sind hierin Einrichtungen (36) zum Wahrnehmen
angebracht, wann ein gewähltes
Extraktionsgefäß (16)
in ordentlichem Eingriff innerhalb der Extraktionskammeranordnung
(18) ist. Die Sensoreinrichtung (36) kann ein
mit dem Computer (64) verbundener Kontakt- oder Kraftsensor
sein. Der Kontrollsensor befindet sich am oberen Teil der Extraktionskammeranordnung
(18) und sendet bei richtiger Arbeitsstellung des Extraktionsgefäßes (16)
ein Signal an den Computer. Alter nativ kann ein Kraftsensor die
vom Stempel (32) auf das Gefäß (16) ausgeübte Kraft
messen, damit der Computer (64) die ordentliche Eingriffsposition
innerhalb der Extraktionskammeranordnung (18) erkennen
kann.
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Die Extraktionskammeranordnung (18)
schließt
vorzugsweise Einrichtungen (42) zum Beheizen der Proben
innerhalb des Extraktionsgefäßes (16)
in der Extraktionskammeranordnung (18) ein; der Stempel
(32) bezieht Einrichtungen (38) zum Vorheizen
des überkritischen
Fluids während
seines Flusses hierdurch ein. Die Vorheizeinrichtung (38)
schließt
vorzugsweise einen Einschubheizkörper
zur Bereitstellung von Wärme
für das Fluid,
einen Widerstandstemperatursensor (RTD-Sensor) zum Wahrnehmen der
Wärme und
eine 0,76 mm (0.030 Zoll) lange ID Edelstahlrohrleitung ein, die
um einen den Einschubheizkörper
und den Widerstandstemperatursensor enthaltenden Stahlblock gewickelt
ist. Der Einschubheizkörper
beheizt den Block, der wiederum die Windung der Verrohrung beheizt,
durch die das überkritische
Fluid passiert und folglich dieses dadurch wiederum erhitzt wird.
Der Widerstandstemperatursensor nimmt die Temperatur wahr und speist
seine Information in den Computer (64) ein, der dann wiederum
den beim Einschubheizkörper
eintreffenden Strom regelt.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel
der Extraktionskammeranordnung (18) sind die Extraktionsgefäße (16)
so ausgelegt, dass sie dem Druck des überkritischen Fluids widerstehen
und folglich Kleindruckbehälter
sind – (siehe 3). Die Extraktionskammeranordnung
(18) umgibt zwar das Extraktionsgefäß, ist jedoch nicht dem Druck
des überkritischen
Fluids im Extraktionsgefäß (16)
ausgesetzt.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel
(– siehe 4 –) weist die Extraktionskammeranordnung
(18) Druckwidersteheinrichtungen (40) auf, die
darauf ausgelegt sind, dem Druck des überkritischen Fluids im Extraktionsgefäß (16)
innerhalb der Extraktionskammeranordnung (18) zu widerstehen.
Zum Beispiel ist die Druckwidersteheinrichtung (40) ein
Edelstahlzylinder mit ausreichender Wanddicke zum Tragen des Druckes des überkritischen
Fluids, der bei 680 at oder höher liegen
kann. In diesem Ausführungsbeispiel
wird der Druck des überkritischen
Fluids während
der Extraktion durch die Wände
des Gefäßes (16)
gegen die in die Extraktionskammeranordnung (18) eingebaute
Druckwidersteheinrichtung (40) übertragen. Folglich muss das
Extraktionsgefäß (16)
keine bauliche Eignung hinsichtlich einer überkritischen Druckfestigkeit
aufweisen. Zusätzlich
müssen
die Abschlusskappe (56) und der Stempel (32) über dieselbe
Druckwiderstehfähigkeit
verfügen wie
im ersten Ausführungsbeispiel
ausgeführt.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass – wenn sich die
Druckwidersteheinrichtung (40) in der Extraktionskammeranordnung
(18) befindet – die
Herstellung des Extraktionsgefäßes (16)
preiswert und unter Verwendung von Niederdruckmaterialien wie dünnwandiger
rostfreier Stahl, Poly-Ether-Ether-Keton (PEEK) oder anderen schwer extrahierbaren
Hochleistungskunst- oder Verbundstoffen erfolgen kann. Vorzugsweise
verfügt
die Extraktionskammeranordnung (18) über ein Gehäuse (43).
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Extraktionskammeranordnung (18) hat das Extraktionsgefäß (16)
die Größe bzw.
kann dieses zu einer Größe ausgedehnt
werden, die effektiv der Innenwand (45) entspricht, so
dass der Innendruck zur Druckwidersteheinrichtung (40) übertragen
werden kann, ohne dass die Wände
des Gefäßes (16)
platzen. Das Gefäß (16)
muss stabil genug sein, um nicht an die Innenwand (45)
der Extraktionskammeranordnung (18) zu binden, so dass
nur durch Gravitation allein das Wegziehen des Extraktionsgefäßes (16)
aus der Extraktionskammer (18) beim Niederfahren des Stempels
(32) möglich
ist. Eine Alternative wäre
die Zuhilfenahme einer Feder am oberen Teil der Extraktionskammer,
die dem Gefäß (16)
einen zusätzlichen
Stoß beim
Niederfahren des Stempels versetzen könnte.
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In einem dritten Ausführungsbeispiel – siehe 5a und 5b – verfügt die Extraktionskammeranordnung
(18) über
eine greif schellenartige Druckwidersteheinrichtung (40).
Die Druckwidersteheinrichtung (40) hält bis zu 680 at aus und besteht
aus einem Scharniergelenk (44), welches zwei Hälften (46, 48)
der Druckwidersteheinrichtung (40) verbindet. Die beiden
Hälften
klemmen gegeneinander, um eine geschlossene Druckkammer (43)
zu bilden, welche das Gefäß (16)
durch ihren Kontakt hält
und bei Nichtkontakt das Gefäß (16)
freisetzt. Die geschlossene Druckkammer (37) weist bis
zu 680 at Druck auf. Vorzugsweise steht hier ein hydraulisches oder
motorenbetriebenes System zur Verfügung, das die beiden Hälften (46, 48)
wie bei einer „C"-Klammer zusammenklemmt,
so dass die beiden Hälften
(46, 48) den Systemdruck bis zu 680 at halten können.
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Der Vorteil dieses dritten Ausführungsbeispiels
liegt in der Möglichkeit
der Verwendung von weichem Material bei der Ausführung des Extraktionsgefäßes (16)
oder aber in der Verwendung eines sehr dünnwandigen Gefäßes für das aus
rostfreiem Stahl oder Poly-Ether-Ether-Keton oder anderen hochwertigen
Kunststoffen, Verbundstoffen oder Papier hergestellte Extraktionsgefäß (16).
Darüber
hinaus kann das Extraktionsgefäß (16)
seitwärts
oder vertikal in die Kammeranordnung (18) in Stellung gebracht
werden. In dieser wie in der zweiten Ausführung kann das Gefäß (16)
einem Druck bis 50 at, vorzugsweise einem Druck von 4 bis 7 at, widerstehen
und so niedrig wie 2 bis 3 at des Drucks in Bezug auf den Außendruck
sein.
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Im dritten Ausführungsbeispiel der Extraktionskammeranordnung
(18) ist die Auflage der stabilen Bauweise des zweiten
Ausführungsbeispiels
dank der Greifschellenkonstruktion gelockert. Das Extraktionsgefäß (16)
muss nicht so stabil sein und kann aus dünnwandigerem Material bestehen.
Passt sich das Extraktionsgefäß (16)
der Innenwand (45) der Extraktionskammer (18)
an, um das Extraktionsgefäß (16)
von der Kammer (18) wegzuziehen, geht die Klemmschelle
auf und löst
somit das Extraktionsgefäß (16)
von der Innenwand (45). Dann würde die Abwärtsbewegung des Stempels (32)
weg von der Kammeranordnung (18) erfolgen. Somit würde in diesem
Fall das Extraktionsgefäß (16)
von der Extraktionskammer (18) fortbewegt, selbst wenn es
physikalisch mit der Innenwand (45) der Extraktionskammer
(18) während
der Druckregelung und der Extraktionsphase des Verfahrens verbunden
ist.
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Wie in den 14a und 14b dargestellt
betrifft die Erfindung ebenso ein Pumpensystem (200) zur Bereitstellung
des überkritischen
Fluids. Das Pumpensystem (200) umfasst einen Ausgang (202),
aus welchem das überkritische
Fluid mit einem gewünschten
Druck und einer gewünschten
Flussrate passiert. Das Pumpensystem umfasst ebenso Vorrichtungen
(204) zum Bereitstellen des überkritischen Fluids zum Ausgang (202)
hin. Die Bereitstellvorrichtung (204) steht in fluider
Verbindung mit dem Ausgang (202). Die Bereitstellvorrichtung
verfügt über mindestens
einen Kolben (205) mit veränderbarer Geschwindigkeit,
um das Fluid unter Druck zu setzen. Die Geschwindigkeit des Kolbens
(205) entspricht zu einer gegebenen Zeit dem Druck und
der Flussrate des Fluids, welches zu einer gegebenen Zeit den Ausgang
(202) passiert. Das Pumpensystem (200) umfasst
ebenso Mikroprozessor-Steuereinrichtungen (206) zur Regelung
der Bereitstelleinrichtung (204) derart, dass Druck und
Flussrate des beim Ausgang (202) bereitgestellten überkritischen
Fluids beim gewünschten
Druck und bei gewünschter
Flussrate gehalten werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schließt die Bereitstelleinrichtung
(204) einen Vorratstank (208), eine Pumpenanordnung
(210) mit einem Kolben (205) in fluider Verbindung
mit dem Vorratstank (208) und einen Motor (212)
zum Betreiben des Kolbens (205) ein. Der Motor verfügt über einen
Eingang mit veränderbarer
Leistung, die durch die Mikroprozessor-Steuereinrichtungen (206)
gesteuert wird. Die Mikroprozessor-Steuereinrichtungen schließen einen Druckwandler
(214) zur Messung des Drucks des überkritischen Fluids am Ausgang
(202) sowie ein Kolbenstellungspotentiometer (216)
ein. Der Ausgang (202) umfasst eine Dämpfungskammer (218),
die im wesentlichen das von dort passierende Fluid bei konstantem
Druck hält.
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Vorzugsweise umfasst die Pumpenanordnung
(210) Einrichtungen (220) zum Bereitstellen einer
Rotationsbewegung sowie Einrichtungen (222) zur Umwandlung
der Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung zum Betreiben des
Kolbens (205). Vorzugsweise umfasst die Rotationsbewegungs-Bereitstelleinrichtung (220)
ein mit dem Motor (212) verbundenen Antriebsriemen (224)
und eine mit dem Antriebsriemen (224) verbundene Kurbelwelle
(226). Vorzugsweise umfasst die Einrichtung zur Umwandlung
der Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung (222) einen
Kurbelarm (228), der mit der Kurbelwelle (222)
an einem ersten Ende (230) und mit Stoßstangen (238) an
einem zweiten Ende (232) verbunden ist.
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Die Drehleistung des GS-Motors (212)
wird direkt an das Getriebe (234) weitergegeben. Das Getriebe (234)
verringert die Geschwindigkeit und steigert das Drehmoment der Drehleistung
des GS-Motors (212). Der Ausgang des Getriebes (234)
ist mit der Kurbelwelle (226) durch den Antriebsriemen
(224) gekoppelt. Der Antriebsriemen (224) sorgt
für eine
zusätzliche
Geschwindigkeitsreduzierung und einen zusätzlichen Drehmomentanstieg.
Ein Antriebssystem (236) übersetzt die Drehstellung der
Kurbelwelle (226) zum Kolbenstellungspotentiometer (216).
Das Antriebssystem (236) hat vorzugsweise ein exaktes Übersetzungsverhältnis von
2 zu 1. Folglich erzeugt jede 180°-Drehung
der Kurbelwelle (226) eine 360°-Drehung des Kolbenstellungspotentiometers
(216). Die Kurbelarme (228) übersetzen die Drehbewegung
der Kurbelwelle (226) in eine lineare Bewegung der Stoßstangen
(238). Vier feststehende Gleitlager (240) gewährleisten
die lineare Bewegung der Stoßstangen
(238) gegenüber
der von der Kurbelwelle (226) an die Kurbelarme (228) übermittelten
Vertikalkräfte.
Die Stoßstangen
(238) wiederum übertragen
Kraft an den Kolben (205). Die Kurbelwelle (226)
ist so konstruiert, dass die Bewegungen der beiden Kolben (205)
um exakt 180° gegenläufig sind.
Also erfolgt die Bewegung des einen Kolben (205) vorwärts, während der
andere Kolben sich rückwärts bewegt.
Die Kolbendichtungen (242) bilden mit den Kolbenlaufbuchsen
(244) eine gas- und fluidundurchlässige Dichtung. Dies verhindert
das Lecken des gepumpten Fluids oder Gases. Paarweise vorhandene
Eingangs- und Ausgangsabsperrventile (246) stellen sicher,
dass das Fluid einzig vom Vorratstank (208) gezogen werden
kann und nicht wieder in den Vorratstank (208) gepumpt
wird.
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Der Pumpvorgang des Pumpensystems
(200) findet als Zwei-Phasen-Prozess
statt. Während
der ersten Phase wird die Kolbenstange (205) von der Kolbenlaufbuchse
(244) zurückgezo gen.
Dies verursacht eine relative Druckverminderung innerhalb des Pumpenkopfes
(247), womit Fluid durch das Einlassabsperrventil (246)
in den Pumpenkopf (247) gezogen wird. Während der zweiten Phase wird
der Kolben (205) vorwärts
in die Kolbenlaufbuchse (244) gestoßen. Dies verursacht einen
Druckanstieg innerhalb des Pumpenkopfes (247). Übersteigt
der Druck im Pumpenkopf (247) dann den Druck in der Dämpfungskammer
(218), öffnet
sich das Auslassabsperrventil (246) und das unter Druck
gesetzte Fluid fließt
vom Pumpenkopf (247) in die Dämpfungskammer (218).
Ein Formstück
(248) ermöglicht
die Fluidzuführung
von jedem Punkt aus, an welchem auch immer sich der Pumpenkopf (247)
in seiner zweiten Phase gerade befindet.
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Die Dämpfungskammer (218)
stellt ein Vorratsbehälter
des unter Druck gesetzten Fluids dar, welches zur Reduzierung der
beim Austritt aus dem Pumpensystem (200) beobachteten Druckschwankungen
eingesetzt wird. Eine Berstscheibe (260) in fluider Verbindung
mit der Dämpfungskammer
(218) wird als Sicherungsmechanismus im Falle eines möglichen Überdrucks
des Pumpensystems (200) eingesetzt. Der Druckwandler (214)
setzt den Druck in der Dämpfungskammer
(218) in Stromspannung um. Die Ausgangsspannung des Druckwandlers
(214) wird durch einen Analog-Digital-Umsetzer (250)
in eine digitale Form. umgewandelt und nacheinander einem Steuerungsmikroprozessor
(252) zur Verfügung
gestellt. In ähnlicher
Weise nimmt der Analog-Digital-Umsetzer
(250) Leistung vom Kolbenstellungspotentiometer (216)
auf und wandelt diese in eine digitale Form für den Steuerungsmikroprozessor
(252) um. Es besteht hier eine direkte mathematische Korrelation
zwischen der vom Kolbenstellungspotentiometer (216) abgelesenen
Drehstellung der Kurbelwelle (226) und der linearen Position
des Kolbens (205). Somit kann der Steuerungsmikroprozessor
(252) durch Anwendung einer geeigneten Korrekturformel
die lineare Position jeder der beiden Kolben (205) bestimmen.
Ein geregeltes Gleichstromnetzgerät (254) stellt eine
Energiequelle zur Verfügung,
die mittels einer Ansteuerungsschnittstelle (256) zum GS-Motor
(212) umgeleitet werden kann. Der Ansteuerungsvorgang der
Antriebsschnittstelle (256) wird direkt und mit hoher Geschwindigkeit
durch den Steuerungsmikroprozessor (252) geregelt. Auf
diese Art ist der Steuerungsmikroprozessor (252) in der
Lage, äußerst schnell
dem GS-Motor (212) Energie bereitzustellen und diesen wieder
von dieser zu trennen. Nicht zuletzt ist der Steuerungsmikroprozessor
(252) in der Lage, auf dem Anzeigefeld (258) ablesbare
Informationen für
den Anwender darzustellen. Es bleibt anzumerken, dass das Pumpensystem
ohne Kühlung
auskommt.
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Das Steuerungsverfahren des Pumpensystems
(200) wird wie folgt beschieben: Es wird angenommen, dass
eine Flussrate aus dem Pumpensystem (200) als Ist-Flussrate
bezeichnet wird. Ein gewünschter Druck
wird als Stelldruck definiert. Der vom Steuerungsmikroprozessor
(252) am Druckwandler (214) abgelesene Druck wird
als Ist-Druck definiert. Die auf dem Anzeigefeld (258)
angezeigten Flussrate wird als geschätzte Flussrate definiert. Der
im Steuerungsmikroprozessor (252) gespeicherte Steuerungsalgorithmus muss
den Ist-Druck so nah wie möglich
am Solldruck halten, während
eine geschätzte
Flussrate so nah wie möglich
an der Ist-Flussrate angezeigt wird.
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Um einen konstanten Druck innerhalb
der Dämpfungskammer
aufrechtzuerhalten, muss jegliches aus der Dämpfungskammer (218)
stammende Fluid durch die gleiche Menge von Fluid ersetzt werden,
das von einem der Pumpenköpfe
abgegeben wird. Es bleibt anzumerken, dass dies nur dann verifiziert
ist, wenn die Temperatur des verdichteten Fluids im gesamten System
konstant gehalten wird. Die Auswirkung von Temperaturveränderungen
soll an anderer Stelle ausgeführt
werden, für
die derzeitige Beschreibung gilt die Annahme einer konstanten Temperatur.
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Beim Ausströmen des Fluids aus dem Pumpensystem
beginnt der Druck innerhalb der Dämpfungskammer (218)
abzufallen. Dieser Druckabfall wird durch den Druckwandler (214)
gemessen und die Information vom Steuerungsmikroprozessor (252)
empfangen. Sobald eine ausreichende Energiemenge an den GS-Motor (212)
geliefert werden kann, wird der sich gerade jeweils in Kompression
befindliche Kolben (205) vorwärts bewegt, wobei ausreichend
Fluid abgegeben wird, um den Druck in der Dämpfungskammer (218) wiederherzustellen.
Wird die Differenz zwischen dem Solldruck und dem Ist-Druck verwendet,
um die für
die Bestimmung der eigentlichen für die Lieferung an den GS-Motor
(212) benötigten
Energie in einer kontinuierlichen Steuerungsschleife zu berechnen,
pumpt der sich jeweils im Vortrieb befindliche Kolben (205)
das Fluid mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Ist-Fließgeschwindigkeit.
Tatsächlich
jedoch ist die Steuerungsschleife nicht kontinuierlich. Der Druck
wird abgetastet und jedes Rauschen über ein diskretes Zeitintervall,
Abtastzeit genannt, herausgefiltert. Die dem GS-Motor (212)
zugeführte
Energie wird zu jeder gegebenen Abtastzeit konstant gehalten. Die
dem GS-Motor (212) zugeführte Energie wird zu Beginn
der nächstfolgenden
Abtastzeit auf der Grundlage des während der vorhergehenden Abtastzeit
aufgezeichneten Ist-Drucks geändert.
Indem man die Abtastzeit im Vergleich zur mechanischen Reaktionszeit
des Pumpensystems (200) sehr kurz hält, ist eine wie oben besprochene
kontinuierliche Steuerungsschleife nahezu erreicht. Folglich entspricht
durch Nutzen der Druckrückmeldung
zur Kontrolle des Energieausstoßes
zum GS-Motor (212)
die Vorwärtsbewegung des
Kolbens (205), welche das überkritische Fluid laufend
bereitstellt, der Ist-Flussrate.
Die Bewegungsleistung beider Kolben (205) kann sehr genau
durch Ablesen des Kolbenstellungspotentiometers (216) und
Linearisieren des Ausstoßes
bestimmt werden. Der Steuerungsmikroprozessor (252) ist
in der Lage, durch Verwendung eines Quarzkristalls als Zeitgeber
die Zeitintervalle sehr genau zu bestimmen. Daher lässt sich
die genaue geschätzte
Flussrate dadurch berechnen, indem man das verdrängte Volumen, das die überkritische Flüssigkeit
durch die Kolben (205) liefert, durch das Zeitintervall
teilt, über
welches die Fluidlieferung erfolgt.
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Da die Steuerung des Ist-Drucks nicht
ideal verläuft,
entspricht die Vorwärtsbewegung
der Kolbenstange (205) nicht exakt der Ist-Flussrate. Wird
jedoch der Ist-Druck nahe am Soll-Druck belassen, kann die durchschnittliche
Bewegung der Kolben (205) nahezu der Ist-Fließgeschwindigkeit
entsprechen.
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Daher kann bei Annahme einer mittleren
Kolbenposition über
ein entsprechend langes Zeitintervall die geschätzte Flussrate mit ziemlich
hoher Genauigkeit selbst bei Auftreten von kurzzeitigen Fehlermeldungen hinsichtlich
des Drucks bestimmt werden. Unter Verwendung eines solchen Verfahrens
zur Mittelwertbildung lässt
sich die Fehlerquote hinsichtlich der geschätzten Flussrate zu Lasten eines
verminderten übergreifenden Ansprechverhaltens
hinsichtlich der Veränderungen
bei der Ist-Flussrate steuern.
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Von grundlegender Bedeutung für das obige
Steuerungsverfahren ist die Annahme, dass der Leistungsausstoß des GS-Motors (212)
verändert
werden kann. Dem GS-Motor (212) wird veränderliche
Leistung wie folgt zugeführt.
Es wird eine Steuerungsintervallzeit zur Übereinstimmung mit der wie
im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Ablesezeit gewählt. Diese
Steuerungsintervallzeit wurde weiter in 128 kleinere, Kontrollzeichen
genannte Intervalle unterteilt. Um den Leistungsausstoß im GS-Motor
(212) einsetzen zu können, erhält die Ansteuerungsschnittstelle
(256) den Befehl, die Leistung vom Gleichstromnetzgerät (254)
zum GS-Motor für
eine bestimmte Anzahl von Kontrollzeichen während einer beliebigen Steuerungsintervallzeit
zuzuteilen. Durch Veränderung
der Anzahl der Kontrollzeichen, bei denen Leistung während einer
Steuerungsintervallzeit bereitgestellt wird, kann die durchschnittliche
dem GS-Motor (212) zugeführte Leistungsmenge erhöht oder
gesenkt werden. Zusätzlich
kann die Leistungsversorgung gleichmäßiger gestaltet werden, wenn man
die Kontrollzeichen, bei denen Strom zur Verfügung gestellt wird, gleichmäßig unter
denjenigen Kontrollzeichen verteilt, bei denen kein Strom zugeführt wird.
Dies reduziert während
des Ausstoßes
aus dem GS-Motor (212) auftauchende Geschwindigkeitsspitzen,
auf ein Minimum, wodurch eine bessere Druckregelung ermöglicht wird.
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Wie bereits dargelegt ist die Annahme
einer konstanten Temperatur in dem Pumpensystem (200) nicht ganz
korrekt. Das Fluid wird der Kolbenlaufbuchse (244) bei
der Temperatur des Reservetanks (208) zugeführt. Das
Fluid wird während
seiner Kompression von dem Druck, bei welchem es aus dem Reservetank (208) ankommt,
auf den Soll-Druck erwärmt.
Der Temperaturanstieg des Fluids innerhalb der Kolbenlaufbuchse (244)
macht eine Reduzierung seiner Dichte nötig. Der Unterschied der Dichte
des Fluids innerhalb der warmen Kolbenlaufbuchse (244)
zur Dichte des Fluids in der kühleren
Dämpfungskammer
(218) verursacht den Unterschied der Ist-Flussrate im Vergleich
zur Vorwärtsbewegung
der Kolben (205). Dieser Unterschied führt zu einer höheren als
der erwarteten geschätzte
Flussrate. Durch experimentelles Bestimmen der Fehlergröße bei der
Flussrate aufgrund der Temperatureffekte lässt sich ein Algorithmus zur
Korrektur dieser Fehler entwickeln. Die Anwendung dieser Temperaturkorrektur
kann einen signifikanten Anstieg bei der Genauigkeit der geschätzten Flussrate
ermöglichen.
Diese Schätzungen
der Flussraten können
dann als Grundlage zur Regelung des Begrenzers (22) dienen.
Die Regelung des Begrenzers (22) basiert auf einem Steuerungsalgorithmus,
der die geschätzte
Ist-Flussrate der Pumpe benutzt und diese mit der vom Anwender programmierten Soll-Flussrate vergleicht.
Das durch das Pumpensystem (200) bereitgestellte überkritische
Fluid wird zur Extraktion des Analyten aus der im Extraktionsgefäß (16)
befindlichen Probe verwendet.
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Hinsichtlich des Heizens der Probe
und des überkritischen
Fluids während
der Extraktion lassen sich auf Wunsch die Heizeinrichtung (42)
der Extraktionskammeranordnung (18) und die Vorheizeinrichtung
(38) im Stempel zu einer im Stempel (32) oder
in der Nähe
des Eingangs zur Extraktionskammer (18) befindlichen Gesamtheizeinrichtung
(52) mit hoher Leistungskraft kombinieren (siehe 6). In dieser Ausführung besteht die
Extraktionskammer (18) aus einem Wärmedämmungsabschnitt (54)
aus Keramik oder anderem wärmedämmenden
Material oder einem Abschnitt, der zugleich die Druckwidersteheinrichtung
(40) aus rostfreiem Stahl darstellt. Hier bleibt anzumerken,
dass einige Keramiken, Hochleistungskunststoffe oder Verbundmaterialien
in der Lage sind, die Druckwidersteheinrichtungen (40)
und die Wärmedämmung (54)
in einem Material zu vereinen – so
zum Beispiel Poly-Ether-Ether-Keton (PEEK), PEEK-Graphit-Verbundstoff, flüssige Kristallpolymerisate
wie das Vectra® der
Celanese Corporation oder das keramische Material Zirconia (ZrO2).
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Die Ausführung der Extraktionskammeranordnung
(18) für
ihre Anwendung mit der Hochleistungsheizeinrichtung (52)
kann entweder wie zuvor im zweiten Ausführungsbeispiel der Extraktionskammeranordnung (18)
beschrieben erfolgen als Extraktionskammer (18) mit durchgehenden
Rundwänden
oder wie zuvor im dritten Ausführungsbeispiel
beschrieben als Extraktionskammeranordnung (18) in der
Ausführung
mit Greifschellen.
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Während
des Betriebs der Hochleistungsheizeinrichtung (52), wird
das hereinkommende überkritische Fluid – sowie
das Modifikationsmittel, soweit vorhanden – durch die Hochleistungsheizeinrichtung
(52) auf die Extraktionstemperaturbedingungen erhitzt.
Das überkritische
Fluid transportiert dann im wesentlichen die Wärme in das die Probenmatrix
enthaltende Extraktionsgefäß (16).
Auf diese Art und Weise erwärmt
das überkritische
Fluid selbst die Probenmatrix auf die Sollbedingungen der Extraktion.
Vorzugsweise sind das Extraktionsgefäß (16), der Stempel
(32) sowie die Abschlusskappe (56) der Extraktionskammeranordnung
(18), welche sich mit dem Extraktionsgefäß (16)
verbindet, aus einem Material mit geringer Wärmeleitung wie rostfreier Stahl,
Poly-Ether-Ether-Keton
(PEEK) oder aus anderen Kunst- oder Verbundstoffen mit geringer
Wärmeleitung.
Auf diese Art und Weise wird ein Großteil der Wärme an die Probenmatrix weitergegeben,
um die Probenmatrix (einschließlich
des Analyten) auf die Soll-Temperatur
für die
Extraktion zu erwärmen.
So wird sehr wenig Wärme
durch das Extraktionsgefäß (16)
oder durch die Extraktionskammeranordnung (18) absorbiert.
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Zur Verbesserung des Extraktionsverfahrens
kann die Extraktionskammeranordnung (18) Einrichtungen
(58) umfassen, die Ultraschallenergie an die sich innerhalb
des Extraktionsgefäßes (16)
befindlichen Probe abgeben – (siehe 7). Der Diffusionskoeffizient
des überkritischen
Fluids entspricht dem von Gas (10–3 bis
10–4 gmcm–1sec–1),
was für den
Extraktionsvorgang der SFE den Vorteil eines schnellen Zeitfensters
bedeutet. Und dennoch tendiert die SFE zu einer begrenzten Diffusion
(siehe K. D. Bartle, A. A. Clifford, S. B. Hawthorne, J. J. Langenfeld,
D. J. Miller, R. Robinson et al., A Model for Dynamic Extraction
Using a Supercritical Fluid",
Journal of Supercritical Fluids, 1990, Bd. 3: 143– 149).
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Die Anwendung von Ultraschallenergie
auf das Extraktionsgefäß (16)
kann die Diffusion eines Analyten aus dem Probeninneren an die Oberfläche der
Porenstruktur der Probe beschleunigen, wo dieser durch das überkritische
Fluid aufgenommen werden kann. Aufgrund des guten Diffusionskoeffizienten
des überkritischen
Fluids für
dessen Diffusion in die Porenstruktur der Matrix hinein kann diese
zusätzliche
Ultraschallenergie von zum Beispiel einem 20 kHz-Hochleistungs-Ultraschall-Resonator
wie zum Beispiel dem Branson-Sonifier
W-350 mit Schallkopftyp 102-C die Extraktion jeweils weiter beschleunigen
(Mehr Informationen bezüglich
der Verwendung von Ultraschallenergie zur Diffusionssteigerung sind
im Buch „Analytical
Supercritical Fluid Extraction Methologies", Kapitel 3, Bob W. Wright, J. L. Fulton,
A. J. Kopriua, R. D. Smith, 1988, ACS Symposium Reihe 366, Herausgeber:
B. A. Carpentier, M. R. Sevenants, 1988, American Chemical Society,
siehe Anlage, zu finden.)
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Die Erfindung erkennt ebenso an,
dass viele Probenarten, insbesondere Umweltproben, flüchtige Analyten
beinhalten, die sich aus der Probenmatrix verflüchtigen und in die Luft diffundieren.
Folglich müssen
bei der Analyse dieser Art von Proben diese flüchtigen Analyten innerhalb
der Matrix gehalten und so am Entweichen gehindert werden. Das SFE-System (10)
verhindert das Verflüchtigen
der Analyten durch Bereitstellen eines „geschlossenen" Extraktionsgefäßes. Das
Extraktionsgefäß (16)
ist „luftdicht", wenn es auf dem
Karussell (28) aufsitzt und somit keiner der flüchtigen
Analyten vom Gefäß (16)
entweichen kann. Wenn das Gefäß (16)
in der Extraktionskammer (18) in Position gebracht wird, öffnen der
Stempel (23) und die Abschlusskappe (56) des Mechanismus
der Extraktionskammeranordnung (18) das verschlossene Extrak tionsgefäß (16)
wie unten beschrieben. Dies ermöglicht
es dem überkritischen
Fluid, zur Extraktion der in der Probenmatrix enthaltenen flüchtigen
und nichtflüchtigen
Analyten in das Gefäß (16)
zu fließen
und anschließend
mit den extrahierten Analyten aus dem Gefäß auszutreten.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel
des Extraktionsgefäßes (16),
in dem dieses über
eine verschlossene Kammer (84) zum Halten der Probenmatrix
verfügt,
umfasst das Extraktionsgefäß (16)
einen die Kammer definierenden Behälter (86) sowie ein
erstes Ende (88) mit einer ersten Öffnung (90) in fluider
Verbindung mit der Kammer (84) und ein zweites Ende (92)
mit einer zweiten Öffnung
(94) in fluider Verbindung mit der Kammer (84) – (siehe 9a–9d).
Ein erstes Absperrventil (96) ist am ersten Ende (88)
des Behälters
(86) zum gezielten Verschließen der ersten Öffnung (90)
der Kammer (84) sowie entsprechend ein zweites Absperrventil (98)
am zweiten Ende (92) des Behälters (86) zum gezielten
Verschließen
der zweiten Öffnung
(94) der Kammer (84) angebracht. Vorzugsweise
umfassen die Absperrventile (96) und (98) ein
Dichtungsteil (100) und ein Federteil (102) zur
Aussteuerung des Dichtungsteils (100) gegen die jeweilige Öffnung (90)
bzw. (94). Vorzugsweise verfügt jedes Ende (88)
bzw. (92) des Behälters
(86) über
ein Dichtungselement (103) aus einem Material wie zum Beispiel
PEEK und einer porösen
Fritte (106). Das Federteil (102) sitzt auf der
Fritte (106) auf und steuert das Dichtungsteil (100)
nach außen
gegen die jeweiligen Öffnungen
(90) bzw. (94) im Dichtungselement (103)
aus. Während
des Betriebs des Extraktionsgefäßes (16)
mit den Absperrventilsdichtungen (96) bzw. (98)
bilden diese einen luftdichten Verschluss zur Verhinderung des Entweichens
flüchtiger
Analyten, wenn sich das Extraktionsgefäß (16) im Karussell
(28) befindet. Wird das Extraktionsgefäß (16) in die Position zwischen
Stempel (32) und Abschlusskappe (56) in der Extraktionskammeranordnung
(18) verbracht, drückt ein
kleiner Nippel (108) auf sowohl der Abschlusskappe (56)
als auch auf dem Stempel (32) das Dichtungsteil (100)
weg von jeweils der ersten und zweiten Öffnung (90) bzw. (94),
so dass ein Fließkanal
für das
Fluid derart geöffnet
wird, dass überkritisches
Fluid vom internen Kanal (33) des Stempels (32)
in das Extraktionsgefäß (16)
und der gelöste
Analyt im Fluid aus dem Extraktionsgefäß (16) fließen kann.
Es bleibt anzumerken, dass diese Ausführung des Absperrventils wiederverwendbar
ist. In den 10a–10d ist ein zweites Ausführungsbeispiel
des Extraktionsgefäßes (16)
mit einer geschlossenen Kammer (84) dargestellt. In diesem
Ausführungsbeispiel
wird eine undurchlässige
Membran (110) aus Teflon, PEEK oder einem ähnlichen
undurchlässigen
und nicht extrahierbaren Kunststoff über eine der beiden Öffnungen
(90) bzw. (94) angebracht. Folglich ist das Extraktionsgefäß (16)
verschlossen, wenn es sich im Karussell (28) befindet,
wodurch das Entweichen flüchtiger
Analyten verhindert wird. Wird das Extraktionsgefäß (16)
in die Extraktionskammeranordnung (18) verbracht, durchsticht
der Nippel (108) auf dem Stempel (32) und auf
der Abschlusskappe (56) die Membranen (110) zum
Zwecke der Öffnung
der geschlossenen Kammer (84). Dies erlaubt den Fluid-Fluss
in das Gefäß (16)
hinein und den Fluid-Fluss samt gelöstem Analyten aus dem Gefäß (16)
heraus. Vorzugsweise verfügen die
Membranen (110) über
eine Vielzahl von Perforationen, die während des Durchstechens zum
Brechen der Membran (110) in geordneter Art und Weise brechen.
Insbesondere weisen Proben aus dem Umweltbereich eine Reihe von
Analyten auf, die durch Wärme
zersetzt werden können
und/oder es finden möglicherweise
bei der Lagerung der Proben bei Raumtemperatur biologische Prozesse
in diesen statt. Folglich ist eine Kühlung des Extraktionsgefäßkarussells
(28) und des Fraktionssammlerkarussells (66) auf
eine Temperatur von 4°C zur
Verhinderung ihrer thermischen Zersetzung und/oder des Auftretens
biologischer Prozesse in bestimmten Applikationen ein erstrebenswertes
Ziel. Entsprechend werden Kühleinrichtungen
(29), siehe 2,
und ein Kühlaggregat
(112) – zum
Beispiel ein Kohlendioxid- oder ein Glykol-Wasser-Kühlaggregat,
siehe 1, neben und in
thermischer Verbindung jeweils mit dem Extraktionsgefäßkarussells
(28) und dem Fraktionssammlerkarussells (66) bereitgestellt.
Dieser Kühlvorgang
verringert den Dampfdruck der Analyten in der Probenmatrix und trägt somit
zur Verhinderung der Verflüchtigung
und der Diffusion des flüchtigen
Analyten aus der Probe oder dem Probenröhrchen in die Umwelt bei. Die
Kühleinrichtungen
(29) und das Kühlaggregat
(112) ergänzen
die geschlossene Extraktionsgefäßausführung wie
oben beschrieben. Wie in den 12a und 12b gezeigt beschreibt die
Erfindung ebenso eine Extraktionsvorrichtung (129). Die
Extraktionsvorrichtung (129) umfasst einen Einsatz (128)
zum Beinhalten einer Probe während
der Extraktion mit überkritischem
Fluid. Der Einsatz (128) ist innerhalb eines Behälters (130)
mit Kammer (132) angebracht. Vorzugsweise ist der Einsatz (128)
porös und
kann aus Teflon-Material wie PTFE bestehen. Dem Stand der Technik
gegenüber
zeichnet sich der hier beschriebene Einsatz (128) in vielerlei
Hinsicht aus: 1) Dem Anwender ermöglicht dieser Einsatz das Beschicken
eines preiswerten Einwegröhrchens
mit einer Probe außerhalb
eines Labors oder auf einem Feld oder einem Werksgrundstück und den
anschließenden
einfachen Transport desselben in ein Labor und 2) Erleichtert er
die Gesamtmassenbestimmung aufgrund seines im Vergleich zum gewogenen
Gesamtgewicht von Einsatz samt Matrix vernachlässigbaren Einzelgewichts im
Gegensatz zu einem hohen Anteil am Gesamtgewicht von hinsichtlich
der nach dem Stand der Technik verwendeten Einsätzen. Bei Inbetriebnahme eines
Einsatzes (128) aus Teflon wird dieser an einem Ausführungsort
mit einer Probe wie zum Beispiel einer Bodenprobe beschickt. Der
Einsatz (128) wird zurück
in das Labor gebracht und in die Kammer (132) eines Edelstahlbehälters (130)
eingesetzt, der für
das Aufnehmen des Einsatzes (128) angepasst wurde. Der
Behälter
(16) mit Einsatz (128) wird dann mit einem SFE-System
(10) in Verbindung gebracht, um anschließend den Analyten
aus der Probe zu extrahieren. Der Einsatz (128) ist porös und muss
folglich während
der Extraktion nicht durchstoßen
werden. Das überkritische
Fluid strömt
durch die mikroskopischen Löcher
im Teflon zur Probe hin, um den Analyten aus der Probe zu extrahieren.
Die Löcher
sind klein genug, um ein Passieren der Probenmatrix durch sie hindurch
zu verhindern. Entsprechend wirkt also der Einsatz (128)
wie ein Filter. Nach der Extraktion wird der Einsatz (128)
mit der extrahierten Probe weggeworfen. Das SFE-System (10)
kann Einrichtungen (120) zum Entziehen von Wasser aus dem
den Analyten enthaltenden überkritischen
Fluid einbeziehen (siehe 11).
Insbesondere im Bereich der Analyse von Umweltproben weisen viele
Proben, die einer Prä-analytik
bedürfen,
einen Wasseranteil auf, der irgendwo zwischen 1 und 70 Prozent des
Gewichts liegt. Obwohl Wasser im überkritischen Fluid Kohlendioxid
von geringer Löslichkeit
ist, nämlich
1,6 Gewichtsprozent, führt
der Fluss des überkritischen
Fluids Wasser mit sich und trägt
somit einen viel größeren Anteil
an Wasser aus der Matrix heraus, als wenn dies nur aufgrund der
Löslichkeit
der Fall wäre.
Es muss folglich eine Lösung zum
Umgang mit diesem Wasser gefunden werden, soll es nicht die Rohrleitungen
stromabwärts
oder aber den Begrenzer (22) verstopfen. Ein Verfahren
zur Verhinderung dieses Verstopfens ist das Beimischen eines Absorptionsmittels
zur Probe wie Natrium- oder Magnesiumsulfat oder von Hydromatrix
(eine Form von Kieselgur), um das Wasser zu absorbieren und somit
zu verhindern, dass es vom Gefäß wegtransportiert
wird.
-
In einem weiteren Verfahren und wie
speziell in 11 gezeigt
wird ein zweites Gefäß (122)
mit einem Absorptionsmittel wie Natriumsulfat, Magnesiumsulfat oder
Hydromatrix beschickt und unmittelbar hinter dem Extraktionsgefäß (16)
angeschlossen. Vorzugsweise wird ein Adapter (124) derart
verwendet, dass die Dichtungen der beiden Gefäße sich verbinden und bei hohem
Druck dicht bleiben. Der Adapter (122) verfügt vorzugsweise über zwei
Nippel (108), welche die Dichtungen des Extraktionsgefäßes (16)
und des zweiten Gefäßes (122) öffnen. Ein
Durchgang (125) im Adapter verbindet die beiden Gefäße (16)
und (122) in fluider Weise.
-
Während
der SFE-Extraktion passiert das überkritische
Fluid mit der Probenmatrix das erste Gefäß (16), nimmt das
Wasser mit sich, löst
die Zielanalyten und transportiert diese in das zweite Gefäß (122).
Im zweiten Gefäß (122)
nimmt das Absorptionsmittel das Wasser auf, während die Analyten im überkritischen
Fluid durch das zweite Gefäß (122)
transportiert werden. Auf diese Art und Weise wird das Wasser dem SFE-System
(10) entzogen. Der Ablass des zweiten Gefäßes (122)
wird. anschließend
mit den Rohrleitungen stromabwärts
und der Sammelvorrichtung (20) verbunden.
-
Vorzugsweise schließt das SFE-System
(10) ebenso Einrichtungen (60) zur Bereitstellung
eines Modifikationsmittels zum überkritischen
Fluid ein (siehe 1).
Die Modifikationsmittel-Bereitstelleinrichtung (60) steht
in fluider Verbindung mit der Einrichtung (12) zum Bereitstellen
des überkritischen
Fluids, zum Beispiel durch ein Misch-T-Stück
(62). Die Modifikationsmittel sind üblicherweise flüssige organische
Lösungsmittel
wie Methanol, Ethanol, Propylencarbonat, Aceton, Tetrahydrofuran,
Ameisensäure
usw., die mit Kohlendioxid von 1 bis zu 50% Volumen- oder Molprozent
zur Herstellung eines Gemisches verschnitten werden, das den Großteil der
Diffusionseigenschaften der reinen Kohlendioxidphase bewahrt, jedoch
eine sehr viel höhere Polarität aufweist
und folglich in der Lage ist, polare Analyten zu lösen und
diese aus der Probenmatrix zu extrahieren. Die Modifikationsmittel-Bereitstelleinrichtung
(60) kann eine Vielzahl von Modifikationsmittel-Pumpen
(127) einschließen,
die dem Misch-T-Stück
(62) eine Vielzahl verschiedener Modifikationsmitteln bereitstellen.
Dadurch kann dem überkritischen
Fluid zur Bereitstellung der spezifischen benötigten Polarität während des
Extraktionsvorganges für
jedes Extraktionsgefäß (16)
ein Modifikationsmittelgemisch mit entsprechender Polarität zugesetzt
werden. Des weiteren finden sich Ausführungen zur Verwendung von
Modifikationsmitteln bei S. H. Page, S. R. Sumpter, M. L. Lee et
al., „Fluid
Phase Equilibria in Supercritical Fluid Chromatography with CO2-Based Mixed Mobile Phases: A Review", J. Microcol. Sep.
4, 91–122,
siehe Anlage. Die Modifikationsmittel-Pumpe (127) leitet
das Modifikationsmittel bei vorher definierter Rate und dem entsprechenden
Druck in das Misch-T-Stück
(62) ein, so dass sich Modifikationsmittel und überkritisches
Fluid ohne Behinderung des Flusses mischen. Die Modifikationsmittel-Pumpe
(127) wird vom Computer (64) gesteuert.
-
Der Computer (64) steuert
automatisch die Funktionen des SFE-Systems (10). Der Computer
(64) ist mit den spezifischen Parametern zur Steuerung
des Fluid-Extraktionssystems (10) für die Dauer eines jeden einzelnen
Probendurchlaufs programmiert. Diese Parameter können zum Beispiel die Probenreihenfolge,
die Extraktionstemperatur, der Druck des überkritischen Fluids, die Flussrate,
der Modifikationsmittelanteil, der Anteil an Spülflüssigkeit, eine statische oder
dynamische Extraktionsauswahl, die Koordinierung des Ventiltakts und
Nachweis von Lecks und Verstopfungen, die Sammeltemperatur, die
Fallen-Desorptionstemperatur, das desorbierende Fluid und dessen
Flussrate sowie die Anzahl der Röhrchen
für den
Fraktionssammler sein. Auf diese Art und Weise vermag der Computer
(64) die aufeinanderfolgende Fluid-Extraktion und Sammlung von Analyten
aus einer Probenmenge automatisch zu steuern. Der Anwender ist somit
in der Lage, das Karussell (28) einfach mit Proben zu beladen,
den Computer (64) mit den notwendigen Steuerungsinformationen
zum Sammeln jedes einzelnen extrahierten Analyten in sein eigenes
Röhrchen
zu programmieren und diesen dann aus einem Fraktionssammlerkarussell
(66) zu entnehmen.
-
Vorzugsweise schließt das SFE-System
(10) Einrichtungen wie den Computer (64) zur Regelung
des Fluid-Flusses von der Bereitstelleinrichtung (12) zum
Extraktionsgefäß (16)
und zur Sammelvorrichtung (20) hin so ein, dass damit sämtliche
Lecks oder Verstopfungen nachweisbar sind. Zum Beispiel folgt der
Computer (64) einem nachfolgend detaillierter beschriebenen
Algorithmus, der nacheinander die Ventile des SFE-Systems regelt
und die Pumpe in jedem Stadium überwacht.
Durch Vergleich des Pumptätigkeit
mit den vorher festgelegten Standards lassen sich Lecks und Verstopfungen
vor, während
und nach jedem Probendurchlauf erkennen und quantitativ bestimmen.
-
Da das SFE-System (10) bei
einem Druck bis zu 680 Atmosphären
(at) und mit einem Fluid mit einem relativ hohen Diffusionskoeffizienten
(10–3 bis
10–4 gmcm–1sec–1)
betrieben wird, treten Pumpenlecks im SFE-System (10) aufgrund
entweder loser Verbindungsstücke
oder undichter Absperrventile mit einiger Regelmäßigkeit auf. Der Stand der
Technik hat bisher die quantitative Bestimmung dieser Lecks wegen
ihrer schwierigen Berechnung und Messung vernachlässigt. Jedoch
wirken sich Strömungslecks
nachteilig auf die Extraktionsergebnisse aus. Bei der SFE ist die
Messung der Anzahl der Milliliter vom Fluid oder der Grammzahl vom
Fluid, welches tatsächlich
ein Extraktionsgefäß (16)
passiert, von Bedeutung. Ist die das Extraktionsgefäß (16)
passierende Fluid-Menge genauso bekannt wie andere Extraktionsparameter
wie zum Beispiel Druck oder Temperatur, lässt sich eine Extraktionstechnik
entwickeln, die auf andere Laboratorien mit anderer SFE-Ausstattung anwendbar
ist.
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Lecks können in einem SFE-System (10)
bei jedem Extraktionsvorgang entstehen (z. Bsp. werden zum einen
die Extraktionsgefäße bei jeder
Extraktion ausgetauscht, gelockert und angezogen und zum anderen
können
die Pumpen-Absperrventile
undicht sein). Die Leckraten können
sich mit jedem Unterschied im Systemdruck ändern (d. h., je höher der
Druck, um so größer der
Leckverlust). Folglich tritt für
jede Extraktion eine einmalige Leckrate auf. Wird das Fluid-Leck
nicht quantitativ bestimmt, ist die durch das Gefäß (16)
passierende Fluid-Menge fehlerhaft (entsprechend der Leckrate) und
verursacht folglich eine von Labor zu Labor und von Gerät zu Gerät geringere
Reproduzierbarkeit, als wenn dies bei bekannter Leckrate und Quantifizierbarkeit
der Fall wäre.
Nicht zuletzt kommt es bei einer zu großen Leckrate zu keinerlei Extraktion,
da der Großteil
des Fluids aus dem Leck austritt und nur ein geringer Teil durch
das Extraktionsgefäß (16)
geht. Folglich ist es insgesamt gesehen durchaus von Interesse in
der Lage zu sein, die System-Leckrate zu erkennen, zu quantifizieren
und den Anwender hiervon in Kenntnis zu setzen.
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Ein weiteres Problem hinsichtlich
des SFE-Systems ist das Verstopfen der Rohrleitung, Ventile, der Fritten
oder Filter stromabwärts
vom Extraktionsgefäß (16)
durch die Agglomeration von Analyten. Es ist hinreichend bekannt,
dass bestimmte Analyten – insbesondere
die, die bei einer hohen Konzentration vorliegen – zusammenklumpen
können
und somit größere Partikel
bilden. Diese größeren Partikel
können
das SFE-System (10) dann verstopfen. Unter Verwendung des
selben Strömungsalgorithmus
zur Bestimmung des Fluid-Flusses und der Fluid-Lecks kann das SFE-System
ermitteln, ob eine Verstopfung vorliegt, keine Strömung vorhanden
ist oder schlechte Strömungsbedingungen
im Gerät
herrschen und die Daten dann dem Anwender übermitteln.
-
Die Pumpe (126) für das überkritische
Fluid ist in der Lage, den Flüssigkeitsstrom
durch ihre Pumpenköpfe
zu messen. Wie die 1 zeigt,
werden bei der ersten Stufe des Leckbestimmungsverfahrens die Ventile
V5 und V3 geschlossen. Dies hat zum Ergebnis, dass die Pumpe (126)
vom Rest des Extraktionssystems (10) isoliert wird. Die
Pumpe (126) hat die Aufgabe, einen konstanten Druck entsprechend
dem gewünschten Extraktionsdruck
zu liefern. Nach Ablauf einer angemessenen Zeit, die den Pumpenköpfen und
den damit verbundenen Rohrleitungen das Erreichen eines thermischen
Gleichgewichts mit seinem Umfeld gestattet, wird ein Ablesen der
Strömung
vorgenommen. Diese Strömung
erfolgt aufgrund von Lecks in der Pumpe (126). Diese Flussrate
wird Pumpenleckrate genannt. Ist eine genaue Pumpenleckrate etabliert,
werden das Ventil V3 geöffnet
und die Ventile V1, V6 und V7 geschlossen. Dadurch wird das Extraktionsgefäß (16)
dem von der Pumpe (126) zugeführten überkritischen Fluid ausgesetzt.
Da alle Ausgangsventile des Extraktionsgefäßes (16) geschlossen
sind, muss eine zusätzliche
Strömung
von Lecks des Extraktionsgefäßes (16)
und seiner verbundenen Rohrleitungen stammen. Nach Abwarten einer
entsprechenden Zeit, in der die Pumpe (126) und das Extraktionsgefäß (16)
den Temperaturausgleich mit ihrem entsprechenden Umfeld herstellen,
ist die resultierende Strömung
die Summe aus der Pumpenleckrate und den Lecks innerhalb der Extraktionsgefäß-Rohrleitungen.
Durch Ablesen des Durchflusses und Abziehen der Pumpenleckrate wird
die Leckrate des Extraktionsgefäßes (16)
ermittelt. Genannt wird dies die Extraktionsgefäß-Leckrate. Die letzte Stufe
des Verfahrens zum Nachweis von Lecks und Verstopfungen besteht
in der Öffnung
des Ventils V1, um die Kombination aus überkritischem Fluid und gelöstem Analyten
durch den Begrenzer (22) passieren zu lassen. Hier ist
die Bestimmung des Gesamtflusses durch den Begrenzer (22)
von Interesse, da dies die Menge der aus dem Extraktionsgefäß (16)
transportierten Analyten darstellt, die in der Sammelvorrichtung
(20) gesammelt werden sollen. Sind die Pumpenleckrate und
die Extraktionsgefäß-Leckrate
bekannt, können
diese Werte von der Gesamtflussrate abgezogen werden, wie wir es
bei der Pumpe (126) während
der letzten Phase mit geöffnetem
Ventil V1 gesehen haben. Die resultierende Flussrate ist der Gesamtdurchfluss
durch den Begrenzer (22). Folglich können die Lecks sowohl in einer
statischan Extraktionsumfeld (d. h. bei geschlossenem Ventil V1)
nachgewiesen als auch korrigiert werden für ein dynamisches Extraktionsumfeld
(d. h. Ventil V1 geöffnet).
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Die Messung des Fluid-Flusses durch
das Extraktionssystem (10) mit überkritischem Fluid ist ebenso durch
Messung der Flussrate des Gases möglich, welches vom System nach
Durchlaufen des Begrenzers (22) abgegeben wird. Zum Sammeln
des gewünschten
Analyten lässt
man sich das überkritische
Fluid auf sein normales Volumen unter Atmosphärendruckbedingungen ausdehnen.
Da hierbei ein bekanntes Dichteverhältnis zwischen dem Zustand
des überkritischen
Fluids und dem Zustand des ausgedehnten Gases vorliegt, lässt sich
die überkritische
Flussrate aus der Flussrate des expandierten Gases berechnen. Durch
Messen der Flussrate des ausgedehnten Gases mit einem Strömungsmesser
für ausgedehnte
Gase (172) – (siehe 1) – sowie durch Ausführen eines
entsprechenden Rechenschrittes lässt
sich die Flussrate des aus dem Begrenzer (22) abgehenden überkritischen
Fluids bestimmen. Die gesamte Leckrate des Systems kann errechnet werden
durch die Subtraktion der Flüssigkeits-Flussrate
am Begrenzer (22) von der Flüssigkeits-Flussrate außerhalb
der Pumpe (126). Diese Bestimmung lässt sich auch dann durchführen, wenn
sich die Leckrate während
des kontinuierlichen Flusses des Extraktionssystems ändert. Zudem
ist die endgültige
Leckbestimmung durch das Einbeziehen aller sich im Fluss befindlichen
Ventile und des Begrenzers (22) von höherer Genauigkeit. Nach dem
Test auf Lecks und Verstopfungen wird Ventil V1 geöffnet, um
dem den Analyten beinhaltenden überkritischen
Fluid den Fluss zum Begrenzer (22) zu ermöglichen.
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Für
die SFE ist eine Druckverringerung des überkritischen Fluids nach dessen
Abgang aus dem Extraktionsgefäß von seinem
hohen Druck (bis zu 680 at) auf Atmosphärendruckbedingungen vonnöten, um
die effektive Sammlung des Analyten zu ermöglichen. Der Begrenzer (22)
vollbringt dies automatisch. Dieser Begrenzer (22) ist
in den 8a und 8b dargestellt. Vorzugsweise
wird der Begrenzer (22) automatisch durch den Steuerungsmikroprozessor
(252) und den Computer (64) gesteuert. Der Begrenzer
(22) verfügt über einen Kanal
(65), der vorzugsweise eine erste Öffnung (68) in fluider
Verbindung mit dem Extraktionsgefäß (16), einen zweite Öffnung (70)
in fluider Verbindung mit der Sammelvorrichtung (20) sowie
eine dritte Öffnung
(72) in fluider Verbindung mit den Einrichtungen (74)
zur Bereitstellung von desorbierendem Lösungsmittel zur Sammelvorrichtung
(20) umfasst. Ein Teil (67) des Kanals (65)
verfügt über einen
veränderbaren
Innendurchmesser.
-
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
des Begrenzers (22) stellt der Teil (67) des Kanals
(65) mit dem veränderbaren
Innendurchmesser ein Nadelteil (80) dar, welches verstellbar
in die erste Öffnung
(68) ragt, um den Fluss des Fluids mitsamt Analyten hierdurch
zu begrenzen. Die erste, zweite und dritte Öffnungen (68), (70)
und (72) sind Gewindeöffnungen
in einem Körperglied
(69). Das überkritische
Fluid samt Analyten wird zur ersten Öffnung (68) durch
eine Edelstahlrohrleitung (63) bereitgestellt. Vorzugsweise
hat die Rohrleitung (63) die Maße von 1/16'' (0,16
cm) AD und 0.030'' (0,77 cm) ID. Die
Rohrleitung ist mit einem Adapter (71) verbunden, der in
die erste Öffnung
(68) eingedreht und gegen das Sitzglied (73) abgedichtet
ist. Gegenüber von
der ersten Öffnung
(68) im Körperglied
(69) befindet sich eine vierte Gewindeöffnung (75). Ein Nadelteil (80)
ist in die vierte Öffnung
(75) eingedreht. Das Nadelteil (80) umfasst eine
Ventilmutter (81), die sich in die vierte Öffnung (75)
eindreht, und eine erste Mutter (77), die mit einer Gewinde öffnung auf
die Ventilmutter (81) zur Befestigung des Nadelteils (80)
in die vierte Öffnung
(75) eingedreht ist. Die Ventilmutter (81) sichert
in der vierten Öffnung
(75) eine Klemmhülse
(79) mit Öffnung
zur Abdichtung der vierten Öffnung
(75). Ein Nadelteil (80) ragt durch die Öffnungen
der ersten Mutter (77), der Ventilmutter (81)
und der Dichtung (79). Ein Zahnrad (78) ist auf
eine Gewindeverlängerung
(83) geschraubt. Das Zahnrad ist starr am Nadelteil (80)
mittels einer Schraubbefestigung auf der Gewindeverlängerung
(83) befestigt. Die Gewindeverlängerung (83) ist dann
auf die Ventilmutter (81) geschraubt. Durch Drehen des
Zahnrades (78) auf der Gewindeverlängerung (83) lässt sich
das Nadelteil (80) in Bezug auf die erste Öffnung (68)
und das darin enthaltende Sitzglied (73) zur Einstellung
des Innendurchmessers des Kanals (65) verstellen. Das Gewinde
der Gewindeverlängerung
(83) sowie das Zahnrad sind äußerst flach, um eine präzise Einstellung
des Nadelteils (80) zu ermöglichen. Es wird ein Motor
(82) zur Drehung des Zahnrades (78) auf der Gewindeverlängerung
(83) verwendet. Der Computer (64) steuert den
Motor (82) auf der Basis des gewünschten Fluid-Flusses durch
den Steuerungsmikroprozessor (252) und den Stufenmotortreiber
(87).
-
Bezugnehmend auf die 8a und die 14a wird
die Steuerung des Begrenzers (22) durch das Einstellen
einer gewünschten
Flussrate im Computer (64) durch den Anwender ausgeführt. Der
Computer (64) übermittelt
dem Steuerungsmikroprozessor (252) diese gewünschte Flussrate.
Dann berechnet der Steuerungsmikroprozessor (252) wie zuvor
beschrieben eine Ist-Flussrate der Pumpe und vergleicht die gewünschte oder
Soll-Flussrate mit der Ist-Flussrate. Der Steuerungsmikroprozessor
(252) berechnet dann durch seine Steuerungsalgorithmen,
ob korrigierende Änderungen
im Begrenzer (22) stattfinden müssen. Passt die Ist-Flussrate
nicht zur Soll-Flussrate, sendet der Steuerungsmikroprozessor (252)
dem Stufenmotortreiber (87) die Anzahl der Motorenimpulse
für die
vorzunehmende Änderung.
Der Stufenmotortreiber (87) steuert dann den Stufenmotor
(82) zur Weiterbewegung um diese Impulszahl an. Der Motor
bewegt das Nadelteil (80) im Begrenzer (22) und
eine neue Flussrate ist erstellt. Anschließend berechnet der Steuerungsmikroprozessor (252)
die neue Ist-Flussrate wie zuvor beschrieben und der Steuerungszyklus
wird erneut durchlaufen.
-
Stellt der Steuerungsmikroprozessor
(252) anhand seiner Berechnungen fest, dass die Ist-Flussrate geringer
ist als der Sollwertfluss, bewegt sich das Steuernadelteil (80)
vom Sitzglied (73) weg und öffnet somit den Begrenzer.
Stellt der Steuerungsmikroprozessor (252) anhand seiner
Berechnungen fest, dass die Ist-Flussrate höher liegt als der Sollwertfluss,
bewegt sich das Steuernadelteil (80) hin zum Sitzglied
(73) und schließt
somit den Begrenzer. 8a zeigt
das Nadelteil (80) komplett in die erste Öffnung (68)
hineinragend. 8b zeigt
das Nadelteil (80) herausgezogen aus der ersten Öffnung,
um zum Beispiel dem desorbierenden Lösungsmittel aus der dritten Öffnung (72)
den freien Fluss zur zweiten Öffnung
(70) zu ermöglichen,
obwohl ein Herausziehen des Nadelteils (80) aus der ersten Öffnung nicht
nötig ist,
um dem desobierenden Lösungsmittel
den Fluss zu ermöglichen,
da um das Nadelteil (80) herum ausreichend Spielraum für den Fluss
des desorbierenden Lösungsmittels
vorhanden ist.
-
8c zeigt
ein Sitzglied (73) mit Winkelprofil, damit dieses in das
ebenso geformte Winkelprofil der ersten Öffnung (68) des Körpergliedes
(69) eingreifen kann (siehe 8a und 8b). Alternativ kann die
erste Öffnung
(68) auch siehe 8d geformt
sein. Das dazu passende Sitzglied für die erste in 8e gezeigte Öffnung (68) gibt 8e wieder. Nachfolgend werden
die Maße
als Referenzzeichen A bis Q in den 8a bis 8e dargestellt.
A =
1'' (2,56 cm)
B
= 1/16'' (0,16 cm)
C
= .29'' (0,74 cm)
D
= .028'' (0,72 cm)
E
= .06'' (0,15 cm)
F
= .07'' (0,18 cm)
G
= .062'' (0,16 cm)
H
= .14'' (0,36 cm)
I
= .015''ID (0,04 cm)
J
= 40°
K
= 32 finish
L = .290'' (0,74 cm)
M
= 0.28'' (0,72 cm)
N
= .060'' (0,15 cm)
O
= .140'' (0,04 cm)
P
= .0156 ID
Q = .050'' (0,13)
-
Es bleibt anzumerken, dass der Begrenzer
(22) eine sehr kleine Masse im Vergleich zu herkömmlichen SFE-Begrenzern
aufweist. Zum Beispiel ist die Gesamtbaulänge und die Gesamtbaubreite
des Begrenzers (22) kleiner als jeweils 2,5 Zoll (6,4 cm)
bzw. 1,5 Zoll (3,84 cm). Auf diese Art wird die zuverlässige und
präzise Steuerung
des Begrenzers für
das überkritische
Fluid mit einem Begrenzer ausgeführt,
der außerordentlich klein
ist und somit ein außerordentlich
kleines Totvolumen aufweist. Ein geringes Totvolumen ist deshalb
von Bedeutung, da ein geringeres Totvolumen auch ein Verstopfen
des Begrenzers mit Analyten unwahrscheinlicher macht, da die Analyten
nicht von einem solchen Umfang sind, um sich anzusammeln und stecken
zu bleiben und somit eine Verstopfung zu verursachen. Das geringe
Totvolumen verringert ebenso die Kreuzkontamination, da Analyten
aus einem vorherigen Extraktionsvorgang kaum Platz zum Ansammeln
finden und hierdurch Analyten aus dem nachfolgenden Extraktionsvorgang
kontaminieren können.
Der Begrenzer (22) hat vorzugsweise ein minimales Totvolumen
von 0,31 Mikrolitern, ein maximales Totvolumen von 0,86 Mikrolitern und
ein nominales Totvolumen von 0,50 Mikrolitern.
-
Außerdem hat der Begrenzer (22)
folgende weitere Vorteile aufzuweisen. Der variable Begrenzer hat die
Fähigkeit,
aufgrund seiner sehr kleinen Maße
und seines oben besprochenen Steuerungsalgorithmus den Kohlendioxidfluss
insbesondere im Bereich von 0,3 bis 0,7 ml/min mit hoher Genauigkeit
zu steuern.
-
Der Begrenzer (22) verhindert
aufgrund der Heizeinrichtung (162) das Gefrieren des im
Druck herabgesetzten Kohlendioxids in der Austrittsöffnung des
Ventils (siehe 8a oder 1). Die Heizeinrichtung (162) besteht
aus einem Einschubheizkörper
und einem Widerstandstemperatursensor (RTD-Sensor). Der Einschubheizkörper ist
mit einer durch den Steuerungsmikroprozessor (252) gesteuerten
Stromquelle verbunden, ebenso der Widerstandstemperatursensor über ein
Relais mit dem Steuerungsmikroprozessor (252). Der Steuerungsmikroprozessor
(252) liest dann die Daten des RTD-Sensors und vergleicht
die abgelesenen Daten mit den Temperaturvorgaben, die vom Anwender
in den Computer (64) programmiert wurden und steuert anschließend die
Stromzufuhr und somit den Einschubheizkörper so, dass die Heizeinrichtung
(162) die vorgegebene Temperatur erreicht. Die Heizeinrichtung
(162) heizt das Körperglied
(69), welches im Gegenzug den durch die erste Öffnung (68)
eintretenden Fluid-Strom heizt, so dass das aus der zweiten Öffnung (70)
austretende ausgedehnte Gas nicht gefriert. Das überkritische Fluid Kohlendioxid
reagiert auf Druckverminderung mit einer schnellen Ausbreitung und
Abkühlung
auf Grund des Joule-Thompson-Effekts.
Kohlendioxid gefriert zu einer festen Substanz bei einer Temperatur
von unter –65°C. Die Heizeinrichtung
(162), welche üblicherweise
bei einer Temperatur von 50°C
bis 100°C
gehalten wird, ist stark genug, um den Joule-Thompson-Effekt zu überwinden, so dass das aus
der zweiten Öffnung
(70) austretende Fluid sich in einem Temperaturbereich von –50°C bis +30°C und vorzugsweise
bei 25°C
befindet.
-
Der Begrenzer (22) hat gegenüber herkömmlichen
Begrenzungsvorrichtungen einen Vorteil darin, dass er über eine
Klemmhülse
(79) zur Abdichtung des Nadelteils (80) gegen
die vierte Öffnung
(75) verfügt. Die
Klemmhülse
(79) hat ein geringeres Totvolumen als eine Sprungfederdichtung
mit größerem Totvolumen. Das
geringere Totvolumen hat Vorteile wie oben beschrieben. Auch der
Begrenzer (22) ist aus rostfreiem Stahl und Poly-Ether-Ether-Keton-Dichtungen
(PEEK-Dichtungen)
gebaut. Dies zeigt Vorteile gegenüber herkömmlichen Ausführungen
wie in der US-Patentanmeldung 07/848,424 offengelegt, siehe Anlage.
Diese sind eine längere
Haltbarkeit, keine Ermüdungserscheinungen
an den PEEK-Rohrleitungsteilen, kleinere zu automatisierende mechanische
Kräfte,
was kleinere Motoren und damit geringere Kostenaufwendungen erforderlich macht.
-
Ebenso macht der Begrenzer (22)
auf Grund des PEEK-Sitzgliedes (73) eine präzisere Regelung möglich. Da
der Sitz aus PEEK besteht statt aus dem eher üblichen Edel- oder Spezialstahl,
ist das Sitzglied (73) geschmeidiger. Folglich gibt das
Sitzglied (73) unter der Last des Nadelteils (80)
nach, was wiederum eine präzisere
Steuerung des Begrenzers erlaubt. So kann der Begrenzer (22)
präziser
als herkömmliche
Begrenzer eine Soll-Flussrate erzielen. Wenn auch das Sitzglied
(73) selbst nachgiebig ist, darf es aber auch nicht zu weich
sein, da der Sitz sonst zu stark nachgeben und somit nach einer
Weile versagen könnte.
Dieses Sitzglied (73) aus PEEK ist auf einen langen Zeitraum
hin haltbar und dennoch ausreichend nachgiebig für eine präzisere Regelung.
-
Auch verwendet der Begrenzer (22)
einen Stufenmotor (82) zum Bewegen des Nadelteils (80).
Der Gebrauch eines Stufenmotors (82) ermöglicht eine
präzisere
Regelung aus dem Grund, da die Drehung des Stufenmotors genauestens
durch den Stufenmotortreiber (87) und den Steuerungsmikroprozessor
(252) erfolgen kann.
-
Ein weiterer Vorteil des Begrenzers
(22) liegt darin, dass sich der Begrenzer komplett mit
einer Spülflüssigkeit
durchspülen
lässt,
welches dieselbe Flüssigkeit
ist, die als desorbierendes Lösungsmittel
verwendet und durch die Pumpe (170) abgegeben wird. Da
es eine dritte Öffnung
(72) gibt und diese an die Pumpe (170) angeschlossen
ist, kann die Pumpe (170) ein flüssiges Lösungsmittel wie zum Beispiel
Methanol, Methylenchlorid oder andere gängige flüssige Lösungsmittel abgeben, das durch
die dritte Öffnung
(72) einströmt
und aus der zweiten Öffnung
(70) austritt. Diese Desorbierungs- oder Spülflüssigkeit
kann so das Nadelteil (80), das Körperglied (69) oder
das Sitzglied (73) waschen, um alle analytischen Rückstände, die
sich an der Innenfläche
des Begrenzers (22) festgesetzt haben könnten, zu entfernen. Da die
Desorbierungsmittel-Bereitstellvorrichtung (74) zum Spülen des
Begrenzers verwendet und die Desorbierungsmittel-Bereitstellvorrichtung (74)
vom Computer (64) gesteuert wird, lässt sich der gesamte Spülvorgang
des Begrenzers (22) automatisieren und vom Anwender vorher
festlegen.
-
Ein weiterer Vorteil des Begrenzers
(22) liegt in seiner Flussregelung im Gegensatz zu einer
Druckregelung. Die Druck-, Temperatur- und Flussratenparamter beeinflussen
die Effizienz der Extraktion mit überkritischem Fluid. Druck
und Temperatur haben die größten Auswirkungen,
die Flussrate hingegen den geringsten Effekt. Als Stand der Technik
gelten üblicherweise
Systeme, die entweder mit einer flussgeregelten Pumpe kombiniert,
mit einem veränderbaren
druckgeregelten Begrenzer oder aber mit einer druckgeregelten Pumpe mit
einem feststehenden, nicht veränderbaren
Begrenzer zur Flussregelung betrieben werden. Das den Begrenzer
(22) beinhaltende System (10) kombiniert die druckgeregelte
Pumpe mit einem veränderbaren
flussgeregelten Begrenzer. Dies ermöglicht einen schnellstmöglichen
Regeleingriff in Echtzeit bei der Bereitstelleinrichtung für das Fluid
(12), welche den Druck als einen eher kritischen Parameter
hinsichtlich der Extraktion regelt und einen langsameren – Regeleingriff
in Echtzeit für
den Fluss am Begrenzer, einer weniger kritischen Stelle.
-
Ein weiterer Vorteil des Begrenzers
(22) liegt darin, dass er den Durchfluss von Wasser ohne
Auftreten von Verstopfungen durch den Begrenzer ermöglicht.
Die als Stand der Technik verwendeten Begrenzer sind sehr anfällig für Verstopfungen,
wenn Wasser durch den Begrenzer läuft. Viele Arten von Umweltproben
haben einen Wasseranteil. Obwohl es Wasserabsorptionsverfahren während des
Extraktionsschrittes gibt, ist es um ein vielfaches einfacher, das
Wasser einmal sich im überkritischen
Fluid lösen
und dann zum zweiten beim Austritt aus dem Extraktionsgefäß mitlaufen
zu lassen und dann dieses Wasser durch den Begrenzer und in die
Sammelvorrichtung zu transportieren.
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Das Problem beim Stand der Technik
ist das bei der Durchführung üblicherweise
auftretende Verstopfen des Begrenzers durch Wasser. Der Begrenzer
(22) hat dieses Problem nicht. Sobald das Wasser durch den
Begrenzer (22) geht, verursacht das Wasser eine Verlangsamung
des Flusses, was vom Begrenzer-Steuerungssystem festgestellt wird
und den Begrenzer für
den Fluss öffnet,
indem das Nadelteil (80) vom Sitzglied (73) wegbewegt
wird. Der Begrenzer (22) wurde so getestet, dass ein Extraktionsgefäß mit fünf Milliliter
Wasser gefüllt,
das Gefäß einem
Druck von 500 at von Kohlendioxid ausgesetzt und anschließend das
Ventil V1 geöffnet
wurde, um das Wasser durch den Begrenzer (22) fließen zu lassen.
Der Pfropfen reinen Wassers, der durch das CO2 durch
den Begrenzer gedrückt
wird, verstopft den Begrenzer (22) nicht.
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Ein weiterer Vorteil des Begrenzers
(22) ist seine Befähigung,
hohe Konzentrationen an Modifikationsmittel ohne Verstopfungen durch
den Begrenzer passieren zu lassen. Die Begrenzer, die beim Stand
der Technik verwendet werden, und hier insbesondere diejenigen aus
verglastem Siliziumoxid, sind für
Verstopfungen sehr anfällig,
sobald eine hohe Konzentration an Modifizierungsmittel (höher als
10%) den Begrenzer passiert. Der Begrenzer (22) arbeitet
entsprechend dem Steuerungsalgorithmus reibungslos, wenn selbst
Konzentrationen an Modifikationsmitteln von bis zu 50% verwendet
werden.
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Zum Ende eines Extraktionsvorgangs
schaltet das Ventil V1 so um, dass der Fluss des überkritischen Fluids
vom Extrationsgefäß (16)
von der Sammelvorrichtung (20) abgetrennt ist. Das Schließen von
Ventil V1 wird so ausgeführt,
dass die Sammelvorrichtung (20) unabhängig von der Extraktionskammer
(18) arbeiten kann. Dies erfolgt in einem Stadium, in welchem
das Extraktionsgefäß (16)
mit Fluid unter Druck gesetzt ist. Das unter Druck gesetzte Fluid
muss vom Extraktionsgefäß (16)
so abgelassen werden, dass das Extraktionsgefäß (16) Atmosphärendruck
erreichen und das Extraktionsgefäß (16)
anschließend
aus der Extraktionskammeranordnung genommen und zurück in das
Karussell (28) gebracht werden kann. Dann wird das nächste Extraktionsgefäß (16)
vom Karussell (28) in die Extraktionskammeranordnung (18)
für den
Start der nächsten Extraktion
geladen.
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Dementsprechend stellt das SFE-System
(10) vorzugsweise ein Auslassventil V2 zum Auslassen des überkritischen
Fluids stromabwärts
von der Extraktionskammer (18) bereit. Das Auslassventil
V2 ist der Extraktionskammer (18) nachgeschaltet. Das Auslassventil
V2 verfügt über einen
ersten Pfad (116) sowie einen zweiten Pfad (118).
Die Sammelvorrichtung (20) steht in fluider Verbindung
mit dem Extraktionsgefäß (16) durch
den ersten Pfad (116). Das überkritische Fluid wird vom
Extraktionsgefäß entlang
dem zweiten Pfad (118) durch eine Auslassöffnung ausgelassen.
Das Auslassen erfolgt durch: 1) Schließen der Ventile V3, V6 und
V7 zwischen den Pumpen für
das überkritische
Fluid und den Modifikationsmitteln sowie dem Extraktionsgefäß (16)
zur Unterberechung der Versorgung mit überkritischem Fluid und Modifikationsmitteln,
2) Öffnen des
Ventils V1 und 3) Umschalten von Ventil V2 zum Auslassen des Fluids
im Extraktionsgefäß (16).
Vorzugsweise ist das Auslassventil V2 ein Vieranschluss/Zweiwege-Umschaltventil. Es
bleibt anzumerken, dass dieses Auslassen des Fluids im Extraktionsgefäß (16)
auch durch die Sammelvorrichtung (20) vorgenommen werden
kann. Jedoch ist dies aufgrund des zu hohen Zeitaufwandes kaum von
praktischer Relevanz, da der Analyt erst von der Sammelvorrichtung
mit desorbierenden Lösungsmitteln
vor dem Auslassen gesammelt werden muss. Das nachgeschaltete Auslassventil
V2 ermöglicht
gleichzeitiges Ablassen und Desorbieren.
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Ein nachgeschaltetes Auslassventil
ist dem Stand der Technik überlegen,
wo zum Entlüften
des Systems entweder Rohrverbindungstücke geöffnet werden oder ein vorgeschaltetes
Ventil benutzt wird. Die Vorteile des nachgeschalteten Ventils sind:
1) Sollten noch Analyten in der Probenmatrix enthalten sein, sind
die Fallrohrleitungen mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenso mit Analyten
kontaminiert. Beim nachgeschalteten Entlüften des Extraktionsgefäßes (16)
spült man
diese Leitungen durch und reinigt sie somit. Bei der Verwendung einer
vorgeschalteten Entlüftung
des Extraktionsgefäßes werden
die vormals analytfreien oder „reinen" Rohrleitungen stromaufwärts kontaminiert;
und 2) Das Öffnen
und Schließen
des Ventils V2 kann automatisiert werden und somit automatisch durch
den Computer (64) des SFE-Systems (10) geöffnet und
geschlossen werden, statt dass der Anwender Anschlussverbindungen
lockern muss, was arbeitsintensiv und nicht vollständig automatisierbar
ist.
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Bezüglich des Spülvorgangs
des Extraktionssystems (10) sind unvollständige Extraktionen
während der
Abwicklung eines SFE-Verfahrens oder SFE-Vorgangs insofern üblich, dass
Analyten im Extraktionsgefäß (16)
und dem Fallrohrleitungssystem vom Extraktionsgefäß (16)
zur Sammelvorrichtung (20) verbleiben. Entsprechend sollte
es einen Mechanismus geben, der in der Lage ist, den Rückstand
an Analyten so herauszuspülen,
dass das System „rein" für die nächste Probenextraktion
ist.
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Dieser Spülvorgang des SFE-Systems (10)
wird ergänzt
durch die Verwendung eines Blanks, das heißt, eines leeren Extraktionsgefäßes (16)
im Karussell (28). Das SFE-System (10) lädt dieses
Blank-Gefäß vom Karussell
(28) in die Extraktionskammeranordnung (18) – (siehe 2). Das System (10)
kann dann programmiert werden, vom Pumpensystem aus entweder 100% überkritisches
Fluid, 100% Modifikationsmittel oder eine Kombination aus beidem
(eine Mischung aus überkritischem
Fluid und Modifikationsmittel) so durch das Rohrleitungssystem des
SFE-Systems (10) zu schicken, dass die Polarität des zur
Reinigung des Systems verwendeten Fluids mit der Polarität des das
System (10) kontaminierenden Analyten in Übereinstimmung
gebracht werden kann.
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Das Spülfluid wird von den Pumpen
(126) und (127) durch die Einlassrohrleitung zum
Blank-Gefäß und durch
das nachgeschaltete Rohrleitungssystem zu dem Zweiwegeumschaltventil
mit vier Anschlüssen
V2 geliefert. Dieses Ventil V2 lässt
sich so schalten, dass die Spülung
entweder direkt in die Sammelvorrichtung (20) geleitet
wird, um diese ebenfalls von Analytrückständen zu reinigen, oder zum
Auslass geleitet wird, damit das Spülfluid entweichen kann.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
schließt
die Sammelvorrichtung (20) eine Sammelfalle (164) ein,
die aus Kohlenstoffstahl, rostfreiem Stahl und PEEK oder Teflon
bestehen kann und entweder direkt mit dem Begrenzer (22)
verbunden oder an diesem angeschlossen oder mit dem Begrenzer (22)
durch Edelstahlrohrleitungen verbunden ist. Während des Sammelvorgangs wird
die Sammelfalle (164) durch Kühlfalleneinrichtungen (174)
mit Kältemitteln
wie flüssigem
CO2 gekühlt.
Die Kühlflüssigkeit
CO2 wird durch bekannte Techniken über die
Sammelfalle (164) bereitgestellt und schließt ein An/Aus-Ventil
zur CO2-Lieferung ein, welches durch den
Computer (64) gesteuert werden kann.
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Desorbierendes Fluid aus der Sammelvorrichtung
(20) wird der Sammelfalle (164) mit einer Desorbierungsmittel-Pumpe
(170) durch das Ventil V11 zugeführt, welches mit Hilfe des
Computers (64) regelt, wo es den Analyten in der Falle
löst und
ihn aus der Falle heraus transportiert. Während des Desorbierens wird
die Sammelfalle (164) mit Heizeinrichtung (168)
wie beispielsweise einer Induktionsheizspule (168) beheizt,
um die Desorption des Analyten durch das Desorbierungsfluid zu ermöglichen.
Der im Desorbierungsfluid gelöste Analyt
fließt
vorzugsweise zu einem definierten Sammelröhrchen, das durch das Fraktionssammlerkarussell (66)
gehalten wird. Nähere
Informationen zur Sammelvorrichtung (20) sind in der US-Patent-Anmeldung
Nummer 7/662,255, Ashraf Khorassani et al., die den Anlagen beigefügt ist,
zu finden.
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Das Fraktionssammelsystem (59) – (siehe 15a, 15b und 15c) – setzt
sich wie folgt zusammen. Das aus der Sammelfalle (164)
beim Extrahieren austretende CO2 oder das
aus der Sammelfalle (164) beim Desorbieren austretende
Desorbierungsfluid fließt
durch einen Nadelkörper
(200). Der Nadelkörper
(200) besteht aus einer Gesamtnadel mit einem Eingang und
einem Ausgang, die vorzugsweise eine zweiteilige Nadel mit einer
Innennadel (201) und einer Außennadel (203) und
einem Ringbereich (205) zwischen der Außenoberfläche der Innennadel (201)
und der Innenoberfläche
der Außennadel
(203) ist. Somit kann der Fluid-Fluss entweder durch die
Innenseite der Innennadel (201) oder durch den Ringbereich
(203) passieren. Der Nadelkörper (200) besteht
außerdem
aus einer Klemme, welche die Gesamtnadel hält. Die Klemme mit der Gesamtnadel
wird durch Antriebseinrichtungen wie zum Beispiel einen Stufenmotor
angetrieben, der die Klemme und die Gesamtnadel sowohl in eine Aufwärts- als
auch in eine Abwärtsbewegung
versetzen kann.
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Das aus der Sammelfalle (164)
austretende Fluid f hießt
durch die Innennadel zu einem Sammelröhrchen (204) aus Glas
mit einem Teflon- oder Gummi-Septum. Das Septum ist an dem Röhrchen (204)
mit einem Schraubverschluss befestigt. Die Röhrchen (204) sind
entweder 2, 6 oder 12 ml-Röhrchen
und üblicherweise aus
Glas hergestellt.
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Die Gesamtnadel durchstößt das Septum
beim Herunterfahren der Klemme bis zu dem Punkt, wo die Gesamtnadel
das Septum durchsticht. Dann kann der Fluid-Fluss durch die Innennadel
(201) derart passieren, dass sowohl CO2 als
auch das die Analyten enthaltende Desorbierungsfluid mit dem Analyten
in das Röhrchen strömen kann.
Das CO2 bzw. das die Analyten enthaltende
Desorbierungsfluid hat an diesem Punkt vorzugsweise einen Druck
von 1 at. Röhrchen
und Septum bilden ein geschlossenes System, so dass beim Strömen des
CO2 in das Röhrchen dieses sehr rasch wieder
aus dem Röhrchen
auf dem weg des Ringbereiches (205) der Gesamtnadel heraus
zu strömen
beginnt. Der CO2-Fluss vom Ringbereich wird
durch ein Loch am oberen Ende des Ringbereiches der Gesamtnadel
in einen Teflonstrang von 1/8 Zoll (0,32 cm) Außendurchmesser geleitet. Der
Teflonstrang ist mit einem Strömungsmesser
für ausgedehnte
Gase (172) verbunden, der wiederum verlotet ist mit einer
Entlüftungsöffnung.
Sobald das die Analyten enthaltende Desorbierungsfluid in das Röhrchen (204)
strömt,
füllt es
dieses Röhrchen
(204). Somit befindet sich dann das Sammelröhrchen mit
den Analyten im desorbierenden Fluid. Es werden üblicherweise 2 ml des desorbierenden
Fluids benötigt,
um die Sammelfalle (164) zu desorbieren. Die kleine Menge
an Luft oder CO2, die sich vor dem Desorbieren
im Röhrchen befand,
wird während
des Desorbierens durch den Ringbereich der Nadel heraus- und in
das Teflonröhrche hineingedrängt.
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Das Sammelröhrchen wird im Fraktionssammlerkarussell
(66) gehalten. Das Karussell (66) kann N Röhrchen halten,
wobei N ≥ 2
eine ganze Zahl und vorzugsweise entweder 48 der 2 ml-Röhrchen oder
24 der 6 bzw. 12 ml-Röhrchen
sind. Der Nadelkörper
(200) und der Fraktionssammler werden jeweils durch den
Stufenmotor A und B angetrieben. Diese Stufenmotoren sind jeweils
elektrisch verbunden mit dem Stufenmo tortreibern C und D. Beide
Stufenmotorentreiber sind jeweils elektrisch verbunden mit dem Steuerungsmikroprozessor
(252), der wiederum verbunden ist mit dem Computer (64).
Sobald der Computer (64) weiß, dass eine Extraktion bevorsteht,
veranlasst er den Nadelkörper
(200) zum Hochfahren und somit die Nadel unter der Kontrolle
durch den Steuerungsmikroprozessor (252), dem Stufenmotortreiber
C und dem Motor A von sämtlichen
Röhrchen
zu lösen.
Ein Stufenmotor dreht das Fraktionssammlerkarussell zur nächsten Röhrchenposition,
wie es entsprechend vom Programm festgelegt wurde. Dann fährt der
Nadelkörper
(200) nach unten und die Nadel durchsticht das Septum des
nächsten
Röhrchens.
Extraktion und Desorption erfolgen dann entsprechend der vorgegebenen
Programmierung.
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Das Fraktionssammlerkarussell enthält auch
eine Position für
ein Abfallgefäß (206).
Das Abfallgefäß (206)
kann aus Glas oder aber vorzugsweise ein 250 ml bis 500 ml-Kunststoffbehälter mit
einem Septum-Verschluss sein. Der Computer (64) kann das
Abfallgefäß programmieren,
in. die Position unter den Nadelkörper (200) zu kommen,
so dass die Gesamtnadel das Septum des Abfallgefäßes durchstoßen kann.
Ein Abfallgefäß wird verwendet,
wenn der Anwender einen Spülvorgang
einprogrammieren möchte,
der eine größere als
eine 12 ml-Menge
an Lösungsmitteln
benötigt
oder einen Extraktionsvorgang programmiert, bei dem viel Wasser
in der Probe enthalten ist und der Anwender das Wasser dem Abfall
zuführen
möchte
noch während
die Analyten in der Sammelfalle (164) gesammelt werden.
Das Fraktionssammlerkarussell verfügt ebenfalls über Karussellkühleinrichtungen
(112) in thermischer Verbindung mit dem Karussell und den
Röhrchen,
so dass die Röhrchen
entsprechend der Computerprogrammierung durch den Anwender auf 4°C heruntergekühlt werden
können.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
ein Verfahren zur Extraktion mit überkritischem Fluid. Das Verfahren umfasst
die Schritte des Bewegens eines eine Probe enthaltenden Extraktionsgefäßes mit
einer automatisierten Bewegungsvorrichtung in die fluide Verbindung
mit einem Extraktionssystem mit überkritischem
Fluid derart, dass das überkritische
Fluid durch das Extraktionsgefäß fließen und
den Analyten aus der Probe extrahieren kann. Dann erfolgt der Extraktionsschritt
des Analyten aus der Probe mit überkritischem
Fluid. Vorzugsweise folgt dem Schritt der Analytenextraktion ein
Schritt zum Sammeln der Analyten aus dem Fluid. Vorzugsweise folgt
den Extraktions- und Sammelschritten ein Analysenschritt des Analyten
durch Flüssigkeits-
oder Gaschromatographie. Vorzugsweise schließt der Analytenextraktionsschritt
einen Schritt zur Extraktion des Analyten aus einer Probe mit überkritischem
Fluid unter automatisierter Steuerung durch die Vorrichtung zur
Extraktion mit überkritischem
Fluid ein.
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Die Beschreibung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
erfolgt unter der Verwendung eines typischen Extraktionsproblems.
Die Extraktion von polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) im
Boden stellt ein wichtiges Problem für die Umwelt dar. Aufgrund
ihrer mittelpolaren chemischen Struktur und ihres Molekulargewichtes
sind PAK schwierig zu extrahieren. Die extrahierte Probe war eine
Festabfall-Laboratoriums-Kontrollprobe Nr.: SRS103-100, Lot #AQ103,
gepackt von Resource Technology Corporation (RTC). Sie stellt eine „native" oder „aus natürlicher
Umgebung" stammende
Probe von PAK im Boden dar, die ausführlich untersucht wurde durch
Extraktion mit der Soxhlet-Extraktion und der anschließenden Analyse
der extrahierten Analyten durch Gaschromatographie (GC). Die Proben
wurden von RTC gepackt und als Referenzproben kommerziell vertrieben.
Diese Probe wurde durch Extraktion mit überkritischem Fluid extrahiert.
Die Verfahrensbedingungen der SFE sind in Tabelle 1 vermerkt.
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TABELLE
1
SFE-Optimierungs-Paramter – PAK im Boden
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Analytensammelbedingungen
Sammelgefäßgröße: | 2,0
ml |
Begrenzertemperatur: | 150°C |
Sammeltemperatur: | –50°C |
Fallendesorptionstemperatur: | 30°C |
Desorbierendes
Lösungsmittel: | Methylenchlorid |
Desorptionslösungsmittelanteil: | 1,0
ml |
Flussrate
Desorptionslösung: | 0,5
ml/min |
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Bei der Durchführung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
zum Starten eines automatischen Extraktionszyklus von Proben, werden
43 0,5 ml-Extraktionsgefäße (16),
jeweils eine verschlossene Probe enthaltend, sowie ein 0,5 ml-Extraktionsgefäß als Blank
in das Karussell (28) geladen (siehe 1 und 2).
Die Ausmaße
der Extraktionsgefäße sind
so bemessen, dass das längste
und das kürzeste
Extraktionsgefäß (16) beide
sicher durch das Karussell (28) gehalten werden. In diesem
Fall haben alle Gefäße die gleiche
Größe von 0,5
ml. Die Maße
für die
Innen- und Außendurchmesser
der Gefäße (16)
entsprechen dem einer nahtlosen 3/8''-Standardröhre (0,96
cm) für
das effektive Verbinden des Gefäßes zum
Stempel (32) und zur Abschlusskappe (56), so dass
das Auftreten von Lecks ausgeschlossen wird. Die Extraktionsgefäße (16)
bestehen aus rostfreiem Stahl 316. Die Standard-Innenrautiefe der
Gefäße (16)
beträgt
ungefähr
50 Mikrozoll (1,28 mm). Standard-Gefäßgrößen sind 0,5 ml, 1, 3, 5 und
10 ml. Die Enden (88) und (92) eines jeden Extraktionsgefäßes (16)
verfügen über ein
Dichtungselement (103) mit einem Absperrventil (96)
und (98) und einer darin befindlichen Federvorspannung,
um die Innenseite des Extraktionsgefäßes (16) von der Umgebung
abzudichten – (siehe 9a bis 9d). Eine Fritte ist an jedem Ende des
Extraktionsgefäßes positioniert.
Die Fritte (106) besteht aus gesintertem rostfreiem Stahl 316,
0.250 Zoll (0,64 cm) AD × .040
Zoll (1,02 cm) und einer Porengröße von 2
Mikron. Die Dichtungselemente (103) bestehen aus PEEK-Kunststoff,
die Absperrventile (96) und (98) aus rostfreiem
Stahl 316. Es wird jedem Extraktionsgefäß (16) sowie jedem
dazugehörigen
Gefäßhalter
im Karussell (28) eine ID-Nr. gegeben, da diese Information
für das
Programm des Computers (64) des Extraktionssystems (10)
gemeinsam mit den spezifischen Extraktionsparametern für jede Probe
benötigt
wird.
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Bezüglich 2 wird das mit den Extraktionsgefäßen (16)
gefüllte
Karussell (28) in das Extraktionssystem (10) durch Öffnen des
die Drehscheibe (30) beinhaltenden Gehäuses (135) und Füllen des
Karussell (28) derart, dass jedes Gefäß (16) zum entsprechenden
Zeitpunkt in die Extraktionskammeranordnung (18) eingeführt werden
kann, geladen. Die Drehscheibe (30) ist auf einer Lafette
(134) zur Unterstützung
des Schiebers befestigt. Obwohl nicht explizit gezeigt werden ein
Stehbolzen und ein V-Block zur Aufrechterhaltung der Ausrichtung
des Karussells (28) mit dem Klemmmechanismus (24)
während
des Betriebs verwendet. Ein Klemmelement (136) mit einem
Sensor wird für
die Absicherung des Verbleibs der Drehscheibe (30) und
der Lafette (134) in Betriebsposition verwendet.
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Das Gehäuse (135) ist geschlossen;
ein sich in diesem befindliches Glykol-Wasser-Kühlaggregat (29) wird
zur Aufrechterhaltung einer Umgebungstemperatur für das Extraktionsgefäß (16)
aktiviert, die bis 4°C
betragen kann. So werden thermische Zersetzung der Proben und biologische
Prozesse in ihnen aufgehalten bzw. verhindert. Außerdem senkt
das Kühlen
der Extraktionsgefäße (16)
den Dampfdruck der Analyten in der Probenmatrix, wodurch die. Gefahr
von Leckverlust des Analyten hieraus gesenkt und somit die Dichtungseigenschaften
der Extraktionsgefäße (16)
ergänzt
werden.
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Der Klemmmechanismus (24)
besteht aus einem Stempel (32), eine Fahreinrichtung (138),
zwei linearen Schrauben (140), einem C-Gestell (142),
Zahnriemen (144), Riemenscheiben (146) sowie einem
Motor mit Bremse (148), siehe 3. Die sich gegenüber vom Stempel (32)
befindlichen beiden linearen Schrauben (140) dienen dazu,
während
der Extraktion mit überkritischen
Fluid den Stempel (32) gegen das Extraktionsgefäß (16)
zu fahren. Der Stempel (32) ist mit den linearen Schrauben
(140) durch das Fahrwerk (138) verbunden. Ein
Gleitlager (150) ist an dem Fahrwerk (138) zur
Bereitstellung zusätzlicher
Unterstützung
angebracht. Die linearen Schrauben (140) werden durch den
Zahnriemen (144) angetrieben, welcher mit einem 24-Volt-GS-Motor
(148) verbunden ist. Die Motorsteuerung beruht auf der
Rückmeldung
von einem piezoelektrischen Sensor (36) über die
Belastung. Aufgrund der durch die Linearschrauben (140)
verursachten Rückwärts bewegung
ist eine Bremse zum Halten des Extraktionsgefäßes (16) in der Klemmposition
vonnöten.
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Die Extraktionskammeranordnung (18)
besteht im wesentlichen aus 5 Bestandteilen. Diese sind die Gehäusekammer
(43), die Heizelemente (42), das Isolationsmaterial
(152), der piezoelektrischen Sensors (36) und
die Abschlusskappe (56). Die Gehäusekammer (43) besteht
aus zwei Teilen, dem Endstopfen (56) und dem Schaft (156).
Der Endstopfen (56) besteht aus rostfreiem Stahl 316 und
verfügt über das
notwendige Profil und die nötige
Oberflächenbeschaffenheit,
um eine Abdichtung mit der Dichtung des Extraktionsgefäßes (16) zu
bilden. Der Endstopfen (56) ist in das obere Ende des Schafts
(156) eingedreht. Der Schaft (156) besteht aus
Kohlenstoffstahl, um eine gute Wärmeleitfähigkeit
mit dem zum Schutz verwendeten Einsatz (158) aus rostfreiem
Stahl 316 zu gewährleisten.
Der Schaft (156) ist mit dem C-Gestell (142) verschraubt,
so dass er zur Reinigung abnehmbar ist. Um die Kammer (43)
für die
Reinigung abzunehmen, wird die Kappe mit dem Isolationsmaterial
(152) und das Kammergehäuse
(43) vom C-Gestell abgeschraubt.
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Der Stempel (32) besteht
aus rostfreiem Stahl 316 und verfügt über das notwendige Profil und
die Oberflächenbeschaffenheit,
um das Element (103) mit der Dichtung des Extraktionsgefäßes (16)
abzudichten. Der Stempel (32) ist derart mit dem Stempelfahrwerk
(138) verschraubt, dass es für die Reinigung leicht abnehmbar
ist. Der Stempel (32) ist mit den Einrichtungen (12)
zum Bereitstellen des überkritischen
Fluids durch eine Spiralrohr (31) verbunden, welches ihm
die nötige
Flexibilität
während
des Bewegungsvorgangs des Stempels (32) verleiht.
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Vor der Inbetriebnahme des SFE-Systems
(10) wird der Computer (64) des Extraktionssystems
(10) mit den entsprechenden Parametern zur Steuerung des
Extraktionssystems mit Fluid für
jeden einzelnen Probendurchlauf programmiert. Diese Parameter können zum
Beispiel. die Probenreihenfolge, die Temperaturregelung (einschließlich Extraktionstemperatur,
Temperatur des Begrenzers, Fallendesorptionstemperatur und Sammeltemperatur),
den Druck des überkritischen
Fluids, die Flussrate, den Modifikationsmittelanteil oder Gewichtsanteil
(soweit vorhanden); Spülflüssigkeitsgehalt,
statische oder dynamische Extraktionsauswahl, Extraktionszeit, Steuerung
und Schaltung der Ventile, Sammelbedingungen für die Analyten, Anteil an desorbierendem
Lösungsmittel,
Flussrate des desorbierenden Lösungsmittels,
Gefäßpositionsnummer
und Fraktionssammlerpositionsnummer sein. All dies kann ausgeführt werden
für jedes
Gefäß oder jede
Fraktion eines Gefäßes. Zum
Beispiel kann ein Gefäß in bis
zu 16 Teile fraktioniert sein, wobei jeder Teil (d. h. jede Fraktion) über einen
unterschiedlichen Satz der oben genannten Parameter (mit Ausnahme
der Gefäßgröße) verfügen kann. Auf
diese Art kann der Computer (64) automatisch das Fluidextraktionssystem
steuern, um Analyten aus einer Vielzahl von Proben zu extrahieren
und zu sammeln. So vermag ein Anwender auf einfache Art das System mit
Proben zu beladen, den Computer (64) zu programmieren und
die extrahierten Analyten aus dem Fraktionssammlerkarussell (66)
in jeweils einem eigenen Röhrchen
zu sammeln.
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Nach seiner Programmierung wird das
Extraktionssystem (10) durch Druck der Starttaste in Gang
gesetzt. Der Computer (64) folgt dann dem Algorithmus,
welcher in Form eines Flussdiagramms in den 13a, 13b und 13c zusammengefasst ist.
Der Computer (64) steuert zuerst die Drehscheibe (30)
und den Klemmmechanismus (24) zur Positionierung des Blank-Extraktionsgefäßes (16)
innerhalb der Extraktionskammeranordnung (18). Die Ventile
des SFE-Systems (10) werden gezielt gesteuert, während die
SFE-Pumpe (126) überkritisches
Fluid dergestalt zuführt,
dass stufenweise das Rohrsystem des SFE-Systems (10) sequentiell verbunden
wird. Durch die Überwachung
der Tätigkeit
der Pumpe (126) während
der einzelnen Stadien können
die Standardflussparameter abgeleitet werden, die mit der Soll-Flussrate
von 2,1 ml/min während
des Extraktionslaufes zum Nachweis von Lecks oder Verstopfungen
abgeglichen werden. Im vorliegenden Fall schließt der Computer (64)
zunächst
die Ventile V3 und V5 und überprüft die Tätigkeit
der Pumpe (126). Dann werden die Ventile V6 und V7 sowie
das statische/dynamische Ventil V1 geschlossen und Ventil V3 wird
geöffnet,
um das überkritische
Fluid durch das leere Extraktionsgefäß (16) bis hinauf
zum statisch/dynamischen Ventil V1 strömen zu lassen. Nach einer Verzögerung,
die das Füllen
und Stabilisieren des Systems (10) ermöglicht, überprüft der Computer (64)
erneut die Tätigkeit
der Pumpe (126). Auf diese Art und Weise können die
Standardflussparameter bestimmt werden.
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Nach der Bestimmung der Standardflussparameter
des SFE-Systems
(10) wird das leere Gefäß (16) erneut
in das Karussell (28) verbracht, dann ruft der Computer
(64) die Extraktionstemperatur der ersten zu extrahierenden
Probe (65°C)
ab und steuert entsprechend die Heizelemente (42) innerhalb
der Extraktionskammeranordnung (18). Anschließend wird
die Drehscheibe (30) in eine Position gedreht, in der das
Extraktionsgefäß (16)
mit der ersten zu extrahierenden Probe in einer Position zwischen
der Extraktionskammeranordnung (18) und dem Stempel (32)
ist. Der Computer (64) erkennt die Position der Drehscheibe
(30) mit einem Stellungsmelder (160), siehe 2.
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Der Computer (64) gibt dem
Stempel (32) den Steuerungsbefehl, das erste Extraktionsgefäß (16)
in die Extraktionskammeranordnung (18) zu bewegen, die
nun auf die gewünschte
Temperatur von 65°C
erhitzt ist, um die Lösung
des Analyten mit dem überkritischen
Fluid CO2 und einem möglicherweise beigemengten Modifikationsmittel,
zu ermöglichen.
Nippel (108) auf der Kappe (56) und dem Stempel
(32) drücken
die jeweiligen Absperrventile (96) und (98) so
nieder, dass die Dichtungsteile (100) des Absperrventils
(96) und (98) von seinem jeweiligen Dichtungselement
(103) wegbewegt werden, so dass hierdurch ein fluider Fliesskanal
zum Durchfließen
des überkritischen
Fluids geöffnet
wird.
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Dann überprüft der Computer (64)
das System zur Extraktion mit Fluid auf Lecks und Verstopfungen. Die
Ventile des Extraktionssystems werden gezielt gesteuert, während die
Pumpe (126) das überkritische
Fluid so zuführt,
dass stufenweise das Rohrsystem des SFE-Systems (10) sequentiell
verbunden wird. Die Tätigkeit der
Pumpe (126) wird zur Abklärung des Vorhandenseins von
Lecks oder Verstopfungen mit den zuvor ermittelten Standards verglichen.
Ist zum Beispiel die Flussrate während
eines bestimmten Testabschnitts zu lang, wurde dadurch ein Leck
erkannt und der Anwender erhält
via Display hierzu diese Nachricht. Ist umgekehrt der Fluss während des
Tests zu gering, wurde dadurch eine Verstopfung erkannt und der
Anwender erhält
hierzu via Display diese Nachricht. Durch die gezielte Regelung
der Ventile mit dem Ziel, das Rohrsystem stromabwärts sequentiell
zu verbinden, lässt
sich der Teil der Verrohrung, welche ein Leck oder eine Verstopfung
aufweist, ermitteln.
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Im vorliegenden Fall schließt der Computer
(64) zunächst
die Ventile V3 und V5 und überprüft die Tätigkeit
der Pumpe (126). In Abhängigkeit
von der Tätigkeit
der Pumpe (126) im Verhältnis
zu den zuvor gemessenen Standards während des Tests mit dem leeren
Extraktionsgefäß (16)
wird angezeigt, ob eine Verstopfung oder ein Leck zwischen der Pumpvorrichtung
und den Ventilen V5 und V3 vorliegt. In ähnlicher Art und Weise wird
zum Testen des SFE-Systems (10) auf Ventil V1 das Ventil
V3 geöffnet
und die Ventile V6 und V7 geschlossen und – nach Ablauf einer Stabilisierungsphase
für das
System in Bezug auf das Füllen
des Rohrsystems zum Zusatzventil V3 mit Fluid – die Tätigkeit der Pumpe (126) überprüft. Dies
geschieht wiederum mit Bezug auf den zuvor ermittelten Standard.
Diese automatische Ermittlung von Lecks und Verstopfungen ist hinsichtlich
des Stands der Technik der Extraktion mit überkritischem Fluid einzigartig.
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Unter der Annahme, dass keinerlei
Lecks oder Verstopfungen während
der Testphase ermittelt wurden, ruft der Computer (64)
die Daten für
die Extraktionsparameter des ersten Durchlaufs ab, die zuvor programmiert
wurden (siehe Tabelle 1). Ventil V1 ist geöffnet, während die Ventile V6 und V7
gezielt angesteuert werden, um die entsprechenden Modifikationsmittel
mit dem überkritischen
CO2 im Misch-T-Stück zu mischen. Das überkritische
CO2 sowie die gewünschten Modifikationsmittel – sofern
benötigt – fließen durch
das flexible Spiralrohr (31), durch den Stempel (32)
und in das Extraktionsgefäß (16)
innerhalb der beheizten Extraktionskammer (18). Heizeinrichtungen
(38) innerhalb des Stempels (32) heizen das überkritische
CO2 auf 65°C vor. Die maximale Flussrate
beträgt
7 ml/min bei 680 at.
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Im Extraktionsgefäß (16) löst das überkritische
CO2 den Analyten aus der Probe. Die Bereitstelleinrichtung
(58) für
Ultraschallenergie (ein 20 kHz-Hochleistungs-Ultraschall-Resonator wie zum
Beispiel ein Branson W-350 mit Schallkopftyp 102-C) führt dem überkritischen
CO2 und der Probe Ultraschallenergie zu,
um die Diffusion des Analyten aus dem Inneren der Probenmatrix zur
Oberfläche
der Probenmatrix zu beschleunigen. Die Ultraschallenergieeinrichtung
(58) wird durch den Computer (64) gesteuert.
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Der im überkritischen CO2 bei
einem Druck von 100 bis 680 und vorzugsweise bei 450 Atmosphären und
bei einer Temperatur von 40°C
bis 200°C
und vorzugsweise bei 65°C
gelöste
Analyt wird dem Begrenzer (22) mittels eines Rohres aus
rostfreiem Stahl 316 zugeführt. Das Rohr geht durch einen
inline-Trichterfilter, dessen Zweck in einem zusätzlichen Schutz vor Verstopfen
oder Blockieren des Begrenzers (22) besteht. Zu diesem
Zeitpunkt setzt das überkritische
Fluid seinen Fluss ebenso in der Funktion eines Transportmittels
zum Transport des Analyten hin zur Sammelvorrichtung (20)
fort. Das Nadelteil (80) ist im ersten Anschluss (68) positioniert
und wird gezielt durch einen Motor (82) bewegt, der die
Bewegung des Nadelteils (80) über ein Zahnrad (78)
ausführt.
Der Computer (64) steuert den Motor (82).
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Der Begrenzer (22) wird
zur Erstellung eines Flusses von 2,1 ml/min gesteuert. Der Fluss
durch den Begrenzer (22) führt zu einem entsprechendem
Druckabfall, so dass der im überkritischen
CO2 gelöste
Analyt dadurch mit einem Druck von ungefähr 1 bis 10 Atmosphären den
zweiten Anschluss (70) passiert. Nach dem Passieren des
den Analyten beinhaltenden CO2 durch den
Begrenzer (22) ist dieses nunmehr kein überkritisches sondern ein gasförmiges CO2.
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Der zweite Anschluss (70)
des Begrenzers 22 steht durch ein Edelstahlrohr in fluider
Verbindung mit der Sammelfalle (164). Das CO2 mit
dem Analyten strömt
hier mit einem Druck von ungefähr
1 bis 10 Atmosphären
durch. Der Begrenzer (22) wird bei einer Temperatur von
40°C bis
150°C und
vorzugsweise bei 150°C durch
Heizeinrichtung wie einen Einschubheizkörper (162) gehalten.
Ein Thermoelement in thermischer Verbindung mit dem Begrenzer (22)
fühlt die
Temperatur des Begrenzers (22) und steuert die Wärmemenge,
die hierfür
mit den Heizeinrichtung (162) bereitgestellt wird. Der
beheizte Begrenzer (22) ermöglicht die Bewegung des Fluids
durch ihn hindurch, verringert die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungen
und verhindert ein Gefrieren des CO2 im
zweiten Anschluss (70) oder in der Sammelvorrichtung (20).
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Die Sammelfalle (164) besteht
aus PEEK, rostfreiem Stahl und Kohlenstoffstahl für eine gute
Wärmeleitung
und kann einem Druck von bis zu 65 Atmosphären widerstehen. Die Sammelfalle
(164) hat einen Innendurchmesser von 4,6 Millimetern, einen
Außendurchmesser
von ¼ Zoll
(64 mm) und ist 7,5 Zentimeter lang. Die Sammelfalle (164)
ist gefüllt
mit silanisierten Glasperlen mit einer Korngröße von 100 bis 120 mesh. Das
Vorhandensein der Perlen vergrößert die
Oberfläche,
an welcher sich der Analyt während
seines Passierens durch die Sammelfalle (164) niederschlagen
kann. Während
des Sammelns wird die Sammelfalle (164) durch Kältemittel
wie flüssiges
CO2 mit Kühlfalleneinrichtungen (174)
auf –50°C gekühlt. Die
Sammelfalle (164) lässt
sich innerhalb eines Zeitraumes von 2 Minuten von der Umgebungstemperatur
auf –65°C oder einer
beliebigen in dieser Spanne festgelegten Temperatur kühlen. Die
Kühlflüssigkeit
CO2 wird durch bekannte Techniken über die
Sammelfalle (164) bereitgestellt und schließt ein An/Aus-Ventil
zur Lieferung des CO2-Kühlmittels
ein.
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Der Analyt fällt vom drucklosen CO2 aus in die Sammelfalle (164).
Das CO2 tritt aus der Sammelfalle (164)
durch den Fraktionssammler (66), durch den Strömungsmesser
für ausgedehnte
Gase (172) und durch eine Lüftungsöffnung aus.
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Während
der Extraktion befindet sich V1 für 5 Minuten in statischer Position
und für
30 Minuten in dynamischer Position. Am Ende des Extraktionsvorgangs
nach 35 Minuten, die der Computer (64) durch das Ablaufen
der Zeit erkennen kann, schaltet das statische/dynamische Ventil
V1 so um, dass der Fluss des überkritische
Fluids vom Extraktionsgefäß so getrennt
ist, dass die korrekte Funktion der Desorbierungsmittel-Bereitstellvorrichtung
(74) gewährleistet
ist. Dies erfolgt in einem Stadium, in dem das Extraktionsgefäß (16)
samt Probe mit dem überkritischen
CO2-Fluid unter Druck gesetzt ist. Das überkritische
Fluid stromaufwärts
vom statischen/dynamischen Ventil V1 muss derart vom Extraktionsgefäß (16)
ausgelassen werden, dass das Extraktionsgefäß (16) Atmosphärendruckbedingungen
erreicht. Danach kann das Gefäß (16)
aus der Extraktionskammeranordnung (18) entfernt, zurück in das
Karussell (28) verbracht und das nächste Gefäß vom Karussell (18)
zum Start der nächsten
Extraktion in die Extraktionskammer (18) geladen werden.
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Das Auslassen des im System (10)
zurückverbleibenden überkritischen
Fluids erfolgt durch: 1) Schließen
der Ventile V3, V6 und V7 zwischen dem Fluid und den Modifikationsmittelpumpen
(126), (127) und dem Extraktionsgefäß (16)
zur Isolierung der Quelle des überkritischen
Fluids und anschließend
durch 2) Öffnen des
Auslassventils V2 mit der anschließenden Öffnung von V1 zum Auslassen
des Fluids in das Extraktionsgefäß. Dieser
Auslassvorgang wird durch den Computer (64) gesteuert.
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Währenddessen
wird der Analyt innerhalb der Sammelfalle (164) mit desorbierendem
Lösungsmittel wie
Methylenchlorid durch Öffnen
des Ventils V11 desorbiert. Die Sammelfalle (164) wird
dann in ballistischer Art und Weise innerhalb von 30 Sekunden durch
Verwendung einer Induktionsheizspule (168) von –50°C auf 30°C erhitzt.
Eine Flüssigkeitspumpe
(170) der Vorrichtung zur Bereitstellung des desorbierenden
Lösungsmittels
(74) wird zum Starten des Flusses des desorbierenden Lösungsmittels
zur Sammelfalle (164) durch den dritten Anschluss (72)
des Begrenzers (22) aktiviert. Fließt das desorbierende Lösungsmittel
durch die Sammelfalle (164), löst sich der Analyt im desorbierenden
Lösungsmittel.
Die Flussrate des desorbierenden Lösungsmittels beträgt 0,5 ml/min
für eine
zweiminütige
Dauer zur Erzeugung von 1,0 ml des Gesamtflusses des desorbierenden
Lösungsmittels.
Das desorbierende Lösungsmittel
setzt – Analyt
und Strömungen
aufnehmend – seinen
Weg durch die Sammelfalle (164) über das Rohrsystem aus rostfreiem
Stahl hin zu einem 2,0 ml Röhrchen
innerhalb des Fraktionssammlerkarussell (66) fort. Die
Position des Fraktionssammlerkarussells (66) wird durch
den Computer (64) so gesteuert, dass jedes einzelne Röhrchen während jedes
einzelnen Extraktionszyklus mit der Sammelfalle in fluider Verbindung
steht. Das Fraktionssammlerkarussell (66) wird durch ein
Glykol-Wasser-Kühlaggregat
(112) zur Gewährleistung
einer stabilen Umgebungstemperatur von 4°C gekühlt.
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Um die möglicherweise als Rückstand
in dem Rohrsystem stromabwärts
vom Extraktionsgefäß (16) zur
Sammelvorrichtung (20) verbliebenen Analyten zu entfernen,
wird das SFE-System (10) gespült. Auf diese Weise ist das
System „rein" für die nächste Probenextraktion.
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Die Systemspülung wird vollendet durch das
Laden des Blank-Extraktionsgefäßes (16)
in das Karussell (28). Das System (10) lädt dieses
Blank-Gefäß vom Karussell
(28) und führt
es der Extraktionskammeranordnung (18) zu. Das System lässt eine
Programmierung zur Bereitstellung von entweder 100% überkritischen
Fluids, 100% Modifikationsmittel oder einer Kombination dieser beiden
(überkritisches
Fluid/Modifikationsmittelmischung) zum Extraktionssystem zu. Im
vorliegenden Fall wurde 100% CO2 verwendet.
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Dieses Fluid wird von den Pumpen
(126) und (127) durch das Einlassrohr zum Blank-Gefäß (16)
und durch die Fallrohrleitung zum Zweiwegeumschaltventil V2 mit
vier Anschlüssen
bereitgestellt. Dieses Ventil lässt
sich so schalten, dass der Spülstrom
entweder in die Sammelvorrichtung (20) geleitet werden
kann, um diese ebenfalls von verbliebenen Analyten zu reinigen oder
zur Auslassöffnung
zum Auslassen des gesamten Spülfluids
geht.
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Dieses Spülen gestattet die Dekontaminierung
und Reinigung des Extraktionssystems (10). Der Spülkreislauf
wird automatisch entsprechend der Programmierung des Anwenders durch
das System (10) ausgeführt
und verwendet ein reines Modifikationsmittel oder eine Mischung
aus Modifikationsmittel und überkritischem
Fluid, so dass die Polarität
des zur Reinigung des Systems (10) verwendeten Fluids in Überein stimmung
mit der Polarität
des das System (10) kontaminierenden Analyten gebracht
werden kann.
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Der Computer (64) bereitet
den nächsten
Lauf durch Öffnen
des statischen/dynamischen Ventils V1 und Umschalten des Ventils
V2 vor, um die Fluidverbindung zwischen der Extraktionskammeranordnung
(18) und der Sammelfalle (20) zu ermöglichen.
Das Karussell (28) wird zur Positionierung des Extraktionsgefäßes (16)
des zweiten Laufes zwischen Stempel (32) und Extraktionskammeranordnung
(18) gedreht. Der Computer (64) kann erneut dem
Algorithmus, der in den 13a, 13b und 13c dargestellt ist, folgen. Die Heizelemente
(42) der Extraktionskammer (18) werden entsprechend
geregelt und das Extraktionssystem (10) auf Lecks und Verstopfungen
getestet. Der Computer (64) steuert anschließend das
Extraktionssystem (10) mit den programmierten Extraktionsparametern
für die
Extraktion des Analyten vom zweiten Extraktionsgefäß (16).
Am Ende des zweiten Laufs wird der Analyt im desorbierenden Lösungsmittel
zu einem zweiten Röhrchen des
Fraktionssammlerkarussells (66) befördert.
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Sind alle Proben extrahiert, wird
das Fraktionssammlerkarussell (66) mit den mit Analyten
gefüllten Röhrchen vom
Extraktionssystem (10) entfernt. Die Röhrchen können schließend einem Flüssigkeitschromatographen
oder einem Gaschromatographen oder einer anderen analytischen Technologie
zur Bestimmung ihrer chemischen Zusammensetzung zugeführt werden.
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Die Ergebnisse der SFE-Extraktion
sind in Tabelle 2 im Vergleich zu den Ergebnissen einer Soxhlet-Extraktion
der Probe SRS103-100 dargestellt. Allgemein bietet die SFE eine
verbesserte Wiederfindungen mit sehr guten relativen Standardabweichungen
(% RSD).
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Tabelle
2
Vergleich der Ergebnisse aus SFE und Soxhlet-Extraktion
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16 gibt
die Ergebnisse der Gaschromatographie von Lauf Nummer 1 der Extraktionen
mit überkritischem
Fluid unter Verwendung eines Flammenionisationsdetektors wieder.