DE69303358T2

DE69303358T2 - Verfahren zur Herstellung einer Faserpulpe

Info

Publication number: DE69303358T2
Application number: DE69303358T
Authority: DE
Inventors: Inge Larsson
Original assignee: Sunds Defibrator Industries AB
Current assignee: Valmet AB
Priority date: 1993-02-01
Filing date: 1993-12-18
Publication date: 1996-10-31
Anticipated expiration: 2013-12-19
Also published as: DK0609542T3; ES2090832T3; DE69303358D1; EP0609542A1; SE9300301L; SE9300301D0; ATE139813T1; SE470575B; EP0609542B1

Description

Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Faserpulpe aus Lignozellulose enthaltendem Fasermaterial. Das Fasermaterial, welches normalerweise aus pflanzlichen oder hölzernen Anteilen besteht, zum Beispiel in der Gestalt von Schnipseln, wird zunächst in einen Vorwärmer eingebracht, der die Form eines Behälters hat, in welchem das Material mittels eines Heizmediums, wie zum Beispiel Dampf bei atmospherischem oder höherem Druck, vorgewärmt wird. Das Material wird von dem Vorwärmer zu einem Refiner ausgetragen, wobei die Faserpulpe durch Aufschließen des Fasermaterials erzeugt wird. Das Aufschließen findet normalerweise in einem Refiner statt, der zwei gegenüberliegende Refinerscheiben, die relativ zueinander drehbar sind, enthält, welche zwischen sich einen Refinerspalt bilden. Das Material wird am inneren Abschnitt des Refinerspalts eingebracht und wird aufgeschlossen, während es durch den Spalt hindurchgeht. Solch eine Vorrichtung ist zum Beispiel bekannt aus US-A-4 283 252. Das Vorwärmen des Fasermaterials hat die Aufgabe das Material aufzuweichen, um dadurch das folgende Aufschließen zu erleichtern und auch die Eigenheiten der Faserpulpe sowie auch auf den Energieverbrauch einzuwirken. Eine Veränderung in der Vorwärmezeit, das heißt in der Verweilzeit in dem Vorwrmer, verndert die Qualität der aufgeschlossenen Pulpe. Es ist in einer Defibrationsanlage normal, daß aus verschiedenen Gründen die Produktion abhängig ist von kurzzeitigen Änderungen. Wenn bei diesen Produktionsänderungen das Niveau des Fasermaterials in dem Vorwärmer beibehalten wird, wird die Verweilzeit des Materials geändert, so daß die Fasergualität bei den Produktionsänderungen variiert. In konventionellen Anlagen sind die Vorwärmer mit einer Einrichtung versehen, die es möglich macht, nur das Materialniveau in den Vorwärmern konstant zu halten.
Die gegenwärtige Erfindung bietet eine Lösung für das oben genannte Problem. Gemäß der Erfindung kann das Fasermaterial in dem Vorwärmer für eine vorherbestimmte Verweilzeit gehalten werden, ohne Rücksicht auf die Faserpulpeproduktion, indem die Faserpulpeproduktion gemessen wird und die Messung benutzt wird, um das Niveau des Fasermaterials in dem Vorwärmer zu kontrollieren.
Die Erfindung wird genauer im folgenden beschrieben unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, die eine Ausführung einer Anlage für die Produktion von Faserpulpe gemäß dem Verfahren der Erfindung zeigt.
Die Anlage umfaßt einen Vorwärmer 10, an dessen oberen Abschnitt eine Zuführvorrichtung 11 mit einer Zuführschnecke 12 für Fasermaterial, vorzugsweise Holzschnipseln, angeschlossen ist. Die Zuführschnecke 12 wird von einem Motor 13 mit einstellbarer Geschwindigkeit angetrieben. Am unteren Teil des Vorwärmers 10 ist eine Austragsvorrichtung 14 untergebracht, welche eine oder mehrere Austragsschnecken 15 umfaßt, die durch einen Motor 16 mit regulierbarer Geschwindigkeit angetrieben werden. Dampf zur Erhitzung des Materials in dem Vorwärmer 10 wird durch eine Leitung 17 zugeführt.
Die Austragsvorrichtung 14 ist mit einem Refiner 18 verbunden, der eine stationäre und eine drehbare Refinerscheibe 19, 20 umfaßt, wobei die drehbare Refinerscheibe 20 von einem Motor 21 angetrieben wird. Die Faserpulpe, die in dem Refiner aufgeschlossen wird, wird durch eine Abblasleitung 22 für spätere Bearbeitungsschritte abgezogen.
Zur Bestimmung des Materialniveaus in dem Vorwärmer 10 ist ein Niveauanzeiger 23 an der Außenseite des Vorwärmers angebracht und läuft in einer Führung 24 entlang des Vorwärmers. Der Anzeiger 23 kann entlang der Führung 24 bewegt werden, zum Beispiel mittels einer Kettenanordnung 25 und einem Schrittmotor 26.
Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist die Geschwindigkeit der
Austragsschnecke 15 ein Maß für die aktuelle Produktion von Faserpulpe. Eine bestimmte Geschwindigkeit stimmt folglich mit einer bestimmten Faserpulpeproduktion überein, berechnet als Tonne/Pulpe pro Stunde (ton/h). Das Verhältnis jedoch muß nicht linear sein.
Indem man die Form des Vorwärmers berücksichtigt, das heißt die Änderung in Höhe des Querschnittbereichs, kann das Volumen (m³) des Fasermaterials, das in dem Vorwärmer enthalten ist, als eine Funktion des Niveaus (m) der Materialsäule in dem Vorwärmer bestimmt werden. Wenn auch die Dichte des unbearbeiteten Materials berücksichtigt wird, kann diese Funktion als ton/m ausgedrückt werden.
Durch Dividieren der Faserproduktion ausgedrückt in ton/h durch das Material, das in dem Vorwärmer enthalten ist, ausgedrückt in tonim, und durch Multiplizieren dieses Quotienten mit der erwünschten Verweilzeit T ausgedrückt in Stunden (h), wird das Niveau (H) ausgedrückt in Metern (m) der Materialsäule erhalten. Es entspricht der gewünschten Verweilzeit T bei der aktuellen Produktion.
Bei Produktionsänderungen, das heißt Änderungen in der Geschwindigkeit der Austragsschnecke 15, wird das gewünschte Niveau (H) so wie oben angegeben sich ändern. Das Niveau kann durch Einstellung der Materialzufuhr zu dem Vorwärmer 10 gesteuert werden, vorzugsweise durch Änderung der Geschwindigkeit der Zuführschnecke 12.
Der Steuerkreislauf, wie in der Figur gezeigt, umfaßt einen Umdrehungszähler 27, welcher die Geschwindigkeit der Austragsschnecke 15 anzeigt und mit einem Regler 28 verbunden ist, welcher aufgrund der gelieferten Daten einschließlich der erwünschten Verweilzeit T automatisch das benötigte Materialniveau (H) in dem Vorwärmer 10 berechnet. Dieser Nominalwert für das Niveau wird in einer Vorrichtung 29 mit der aktuellen Höhenstellung des Niveauanzeigers (23) (tatsächlicher Wert) verglichen. Bei einem Unterschied zwischen nominalem und aktuellem Wert wird ein Signal zu dem Schrittmotor 26 zur Bewegung des Niveauanzeigers 23 übermittelt, und ein Signal wird zu einem Geschwindigkeitsregler 30 zur Änderung der Geschwindigkeit der Zuführschnecke 12 übertragen. Durch vergrößern oder Verkleinern dieser Geschwindigkeit kann das Materialniveau zunehmen oder abnehmen bis der aktuelle Nominalwert für das Niveau erreicht wird.
Die Erfindung ist natürlich nicht nur auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern kann innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche variieren.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Faserpulpe aus Lignozellulose enthaltenden Fasermaterial, wobei das Fasermaterial zunächst in einen Vorwärmer (10) eingebracht und vorgewärmt wird und das vorgewärmte Material danach in einen Refiner (18) ausgetragen wird, indem die Faserpulpe durch Aufschließen des Fasermaterials erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial im Vorwärmer (10) für eine vorbestimmte Verweilzeit unabhängig von der Faserpulpeproduktion durch Messen der Faserpulpeproduktion gehalten und zum Steuern des Niveaus des Fasermaterials im Vorwärmer (10) verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag aus dem Vorwärmer (10) zum Refiner (18) mittels einer Austragsschnecke (15) stattfindet, deren Drehzahl ein Maß der Faserpulpeproduktion ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial in den Vorwärmer (10) mittels einer Zuführschnecke (12) eingebracht wird, deren Drehzahl die Zufuhr des Fasermaterials steuert und dadurch das Niveau des Fasermaterials im Vorwärmer (10).

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Niveau des Fasermaterials im Vorwärmer (10) durch einen Niveauanzeiger (23) angezeigt wird, der mittels eines Schrittmotors (26) bewegt wird.