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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von spezifischen Inhibitoren
von calciumaktivierten neutralen Proteasen (CANPs) zur Herstellung
eines pharmazeutischen Präparats
zur Behandlung von Tumoren, besonders Krebs, Viruskrankheiten, AIDS,
und als Verhütungsmittel.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine
der letalsten Eigenschaften von malignen Zellen ist ihre Fähigkeit,
normale Gewebe zu infiltrieren und in entfernte Bereiche zu metastasieren.
Die normalen Bindegewebe bestehen aus Zellen, die in einer extrazellulären Matrix
eingebettet sind, die Glykoproteine, Kollagen, Elastin und Proteoglykane
enthält.
Es sind Vorschläge
gemacht worden, dass Tumorassozierte histolytische Enzyme bei dem
invasiven Prozess durch Abbau des Matrixproteins helfen können (Hart,
I. et al., 1980, JNCI 64: 891). Mehrere Studien haben sich auf diesen
Gesichtspunkt der Tumorzellbiologie konzentriert, und erhöhte Proteaseproduktion
ist bei vielen transformierten Zellen beobachtet worden (Jones P.
A. und Declerk Y. A., 1980, Cancer Res. 40: 3222).
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m-
und μ-calciumaktivierte
neutrale Proteasen (CANPs), auch bekannt als Calpain I und II, sind
typische intrazelluläre
Cysteinproteinasen der höheren
Tiere. Es ist vermutet worden, dass sie an verschiedenen zellulären Funktionen
beteiligt sind, die durch Ca2+ vermittelt
werden, aber ihre exakte Funktion ist noch nicht klar. CANPs hydrolysieren
Proteine beschränkter
Klassen i vitro, die den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (Epidermal
growth factor-Rezeptor (EGF-Rezeptor)), den aus Blutplättchen stammenden
Wachstumfaktor-Rezeptor (platelet derived growth factor-Rezeptor
(PDGF-Rezeptor)) und die Proteinkinase C einschließen. Es
scheint, dass sie bei der Regulierung der Umsatzrate und des Abbaus
von myofibrillären
Proteinen des Muskels und von neuronalen Zytoskelettelementen beteiligt
sind, was nahelegt, dass CANPs bei wesentlichen zellulären Funktionen
beteiligt sind (Murachi T., 1983, Trends. Biochem. Sci. 8, 167–169).
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Beim
Untersuchen der Rolle von CANPs in den vorstehenden Prozessen sind
mehrere exogene Inhibitoren dieses Enzyms verwendet worden, zum
Beispiel Leupeptin, ein Peptid der Struktur N-Acetyl-L-leucyl-L-leucyl-L-arginal
und E64, eine Epoxyverbindung der Peptidstruktur L-trans-3-carboxy-oxiran-2-carbonyl-L-leucylagmatin,
die beide spezifische Inhibitoren der Thiolproteasen sind.
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Leupeptin
und E64 sind zur Verwendung bei der Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie
vorgeschlagen worden (Hollenberg Sher J. et al., 1981, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78(12), 7742–7744
und Komatsu K. et al., 1986, Exper. Neurol. 91, 23–29). Außerdem sind
Leupeptin und E64 beim Fördern
der Synapsenbildung und Innervation von Muskelfasern als pharmazeutische
Präparate
verwendet worden (PCT-Anmeldung WO-A-9000 401, 1990, University College,
London).
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E64
hemmt humane Plattenepithelkarzinom A431-Zellen in der mitotischen
Metaphase (Shoji-Kasai, Y. et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 85, 146–150).
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Auf
dem Gebiet von Krebs ist nur Leupeptin verwendet worden, und es
ist festgestellt worden, dass es nur das in-vitro-Zellwachstum von
Rattenhirnzellen hemmt: (Nishiura I. et al., 1979, Neurol. Med.
Chir. (Tokyo) 19(1), 1–8).
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Es
wird angenommen, dass die kleinen Moleküle Leupeptin und E64 Zellmembranen
durchdringen und in Nervenenden und -Zellen hineinkommen können und
folglich die calciumaktivierte Proteinase inhibieren (Nishiura I.
et al., 1979, Neurol. Med. Chir. 19(1), 1–8 und PCT-Anmeldung WO-A-9
000 401, 1990, University College, London).
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Dieses
legte nahe, dass Leupeptin für
therapeutische Zwecke verwendet werden könnte. Jedoch ist festgestellt
worden, dass eine derartige Behandlung nicht besonders erfolgreich
ist. Dieses ist so, weit CANPs durch Leupeptin nicht gehemmt werden
(Mehdi S. et al. 1988, Biochem. and Biophys. Res. Comm. 157(3) 1117–1123) oder
nur teilweise gehemmt werden (Tsuji S. und Imahori K., 1981, J.
Biochem. 1990, 233–240). Außerdem war
das Substrat bei Malignitäten,
bei welchem die Inhibitoren von CANPs wirken, bis jetzt unbekannt.
Außerdem
hemmten, wie später
berichtet wird, Leupeptin und E64, die in den Tests gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wurden, malignes Zellwachstum nicht.
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Es
ist veröffentlicht
worden, dass maligne Zellen in Kultur aus humanem invasivem Urothelkarzinom Tumornoduli
und Glykosaminoglykan-Membransäckchen
(GSG) mit intrazellulärer
sowie extrazellulärer
Membranausdehnung bilden (Logothetou-Rella, H. et al., 1988a, Europ.
Urol. 14(i), 61–64
und 65–71).
Dieselben Beobachtungen wurden in humanen Trophoblastzellkulturen
gemacht (Logothetou-Rella, H. et al., 1989, Histol. Histopath. 4:
367–374),
während
sie in humanen normalen Urothelzellen in Kultur nicht gefunden wurden (Logothetou-Rella,
H. et al., 1988, Europ. Urol. 15, 259–263). Von der Beteiligung
von GSG ist auch bei der Kapillarbildung berichtet worden, welche
in Tumoren in vivo erhöht
ist (Logothetou-Rella, H. et al., 1990, Histol. Histopath. 5: 55–64).
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Die
charakteristische extrazelluläre
Matrix (GSG) von malignen und embryonalen Zellen ist PAS- und PAS-Krankheit-positiv,
identifiziert durch Papanicolaou-Färbung durch ihre hellgrüne Farbe
(EA-Farbe) und glatte bis fibrilläre transluzente Textur. GSG
ist in malignen Zellen in intrazellulären und extrazellulären Membransäckchen verteilt
und angesammelt. Die GSG-Membransäckchen lassen Membranausdehnungen
entstehen, welche Kanäle
bilden, durch welche das grüne
GSG vom Inneren zur Außenseite
der Zelle durchgeleitet wird, die Bildung von Tumornoduli erhöhen und
in vitro in andere Zellen eindringen.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
sind ein neuer Mechanismus von Zelle-zu-Zelle-Invasion und Substratbildung (GSG
gebundene CANP), verbreitet z. B. bei der Bildung von Tumoren, Viruskrankheiten,
AIDS und Befruchtung, festgestellt worden.
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Außerdem ist
festgestellt worden, dass das Verabreichen spezifischer Inhibitoren
von CANPs zum Bereitstellen einer wirksamen Konzentration der Inhibitoren
im menschlichen oder Tierkörper
die vorher genannten Prozesse inhibieren würden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde festgestellt, dass die intrazelluläre und extrazelluläre Matrix
(Säckchen-GSG
gebundene CANPs), die in vitro und in vivo durch die Wechselwirkung
von malignen mit normalen Zellen erzeugt werden, als Substrat für die spezifischen
Inhibitoren von CANPs verwendet werden können.
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Die
intrazellulären
GSG gebundenen CANPs-Säckchen
stehen mit der extrazellulären
Umgebung mit Membranausdehnungen in Verbindung und bilden große extrazelluläre Kanäle (voller
Substrat) oder Diffusionsmatrix, die ermöglicht, dass das große Molekül (ungefähr MW 240,000)
der Inhibitoren von CANPs auch in die Zellen hineinkommt und GSG
gebundene CANPs inaktiviert. Die Säckchen-GSG gebundenen CANPs
und die extrazelluläre
Matrix z. B. in Tumoren werden durch einen neuen Mechanismus von
Zelle-zu- Zelle-Invasion produziert,
die mit dem von Viruszellinfektionen und der Befruchtung verwandt
sind. Die Inhibitoren von CANPs töten selektiv maligne Zellen
nur durch Inaktivierung der intrazellulären und extrazellulären GSG
gebundenen CANPs, einer speziellen Matrix, von welcher die Lebensfähigkeit
und Ausbreitung nur von malignen Zellen abhängt.
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Die
Virusinfektion von Zellen und das Oozyt-Eindringen durch Spermatozoen
sind biologische Phänomene,
welche auch Zelle-zu-Zelle-Invasion einschließen, d. h. Zelleninvasion durch
Virus und Oozyt-Invasion durch Spermatozoen erzeugen dieselbe extrazelluläre Matrix
(Substrat) wie maligne Zellen und erfordern die Gegenwart von CANPs.
Beruhend auf diesem neuen Mechanismus der Zelle-zu-Zelle-Invasion,
zeigen die Inhibitoren von CANPs oder ihren aktiven Untereinheiten
auch antivirale und empfängnisverhütende Wirkung.
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Ein
möglicher
Mechanismus der Wirkung eines erfinderischen Inhibitors auf maligne
Zellen könnte
z. B. die Dissoziation des Inhibitortetramers bei Kontakt mit extrazellulärem GSG
(Substrat) gebundenen CANPs zu Untereinheiten (z. B. Monomere, deren
MW beträchtlich
variiert und vom verwendeten Substrat hängt) und die Bildung eines
inaktiven Inhibitor-Proteinasekomplexes
(blaue hämatoxylinophe
Granula) sein.
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Dann
können
die folgenden Ereignisse stattfinden. Die Inhibitoruntereinheit,
die extrazellulär
produziert wird, kann durch die maligne Zellenmembran diffundieren
und die endogenen CANPs inaktivieren, oder die intrazellulären aktivierten
CANPs diffundieren extrazellulär
in Richtung eines niedrigeren Konzentrationsgradienten (nach der
Inaktivierung der extrazellulären
aktivierten CANPs) und werden durch das extrazelluläre Inhibitormonomer
inaktiviert. Auch beide Fälle
könnten
stattfinden. Die leeren zytoplasmatischen Vakuolen, die in Inhibitor-behandelten
malignen Zellen beobachtet wurden, unterstützen die Diffusion von aktivierten
CANPs und ihre Inaktivierung extrazellulär.
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Außerdem sind
die extrazellulären
GSG-CANPs-Kanäle
groß genug
für den
Durchgang des Inhibitors vollständig
in die GSG-CANPs-Säckchen.
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Die
Wirkung der Inhibitoren von CANPs auf Spermatozoen legt nahe, dass
Spermatozoen mit dem CANPs-Enzym verbunden sind, von welchem ihre
Motilität,
Lebensfähigkeit
und Eindringfähigkeit
abhängt.
Die erhöhte
Spermienmotilität,
die bei hoher Ca2+-Konzentration beobachtet
wird (Fakih et al., 1986, Fertil. Steril. 46(s), 938–944) konnte über die
Aktivierung von Sperma endogenen CANPs erreicht werden. Die hohe Ca2+-Freisetzung durch die Eirinde bei Verhinderung
der Spermatorrhoe (Steinhardt et al., 1977, Develop. Biol. 58, 185–196) könnten die
Beteiligung der möglichen
Inhibitoren von CANPs der Oozyten einschließen.
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Die
zytologische Wirkung der Inhibitoren von CANPs auf Samenmuzin belegt
stark, dass das aktive Enzym an Glykosaminoglykane, einem offensichtlich
verbreiteten Substrat sowohl für
die Protease als auch die Inhibitorwirkung, gebunden ist. Erneut,
der Mechanismus der Wirkung der Inhibitoren auf Spermatozoen könnte die
Dissoziation eines bestimmten Inhibitors bei Kontakt mit Muzin (Substrat)
gebundenen CANPs und die Bildung eines inaktiven Inhibitor-Proteinasekomplexes
(blaue hämatoxylinophe
Granula) sein. Die Inhibitoruntereinheit, die nach Dissoziation
extrazellulär
produziert wird, diffundiert vermutlich durch die Spermatozoenmembran
und inaktiviert die endogenen CANPs, oder CANPs bewegen sich extrazellulär in Richtung
eines niedrigeren Konzentrationsgradienten nach Inaktivierung von
extrazellulären
CANPs. Die Inhibitoren von CANPs, die für normale Zellen nicht toxisch
sind und für
Spermatozoen toxisch sind, scheinen ein vielversprechendes männliches
Verhütungsmittel
zu sein.
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In
einem ersten Gesichtpunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines spezifischen Inhibitors von calciumaktivierten neutralen Proteinasen
(CANPs) zur Herstellung eines pharmazeutischen Präparats zur
Behandlung eines Tumors, besonders Krebs bereitgestellt.
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In
einem zweiten Gesichtpunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines spezifischen Inhibitors von calciumaktivierten neutralen Proteinasen
(CANPs) zur Herstellung eines pharmazeutischen Präparats zur
Behandlung einer Viruserkrankung bereitgestellt.
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In
einem dritten Gesichtpunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines spezifischen Inhibtors von calciumaktivierten neutralen Proteinasen
(CANPs) zur Herstellung eines pharmazeutischen Präparats zur
Behandlung von AIDS bereitgestellt.
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In
einem vierten Gesichtpunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines spezifischen Inhibitors von calciumaktivierten neutralen Proteinasen
(CANPs) zur Herstellung eines Verhütungsmittels bereitgestellt.
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Der
spezifische Inhibitor von CANPs, der in der Erfindung verwendet
wird, sind vorzugsweise endogene native Inhibitoren, die aus einer
biologischen Quelle, wie Erythrozyten, Hirn, Herzmuskel, Lunge,
Milz, Leber, Skelettmuskel, Niere, Hoden oder dergleichen, aber
besonders aus Kaninchenskelett oder -leber, isoliert und gegebenenfalls
gereinigt wurden, umfasst ein tetrameres Protein mit einem MW von
ungefähr
240.000 auf der Basis seiner Elution von Sephadex G-200, das bei
einem neutralen pH-Wert hitzestabil ist, wird bei Verdauung mit
Trypsin zerstört
und dissoziiert in seine Untereinheiten mit einem MW von ungefähr 60.000
durch 0,1–1
mM Ca2+ auf der Basis von SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(wie durch Melloni et al. in Arch. of Biochem. and Biophys. Vol.
232, Nr. 2, 513–19,
1984 beschrieben). Hier offenbart sind auch alle pharmazeutischen
verträglichen
Salze.
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Es
wird angenommen, dass die MWs der aktiven Untereinheiten des spezifischen
Inhibitors von den verwendeten Substraten (z. B. Casein, denaturiertem
Globin usw.) abhängen.
Deshalb kann das MW des aktiven Teils des Inhibitors höher sein,
z. B. ungefähr
150.000 oder weniger, z. B. ungefähr 15.000, wie vorstehend angezeigt.
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Ein
bevorzugter Inhibitor, der aus Kaninchenskelett isoliert wurde,
wird hergestellt und von Sigma Chemical Company, St. Louis, USA,
unter der Produktnummer P-0787 verkauft.
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Die
Inhibitoren können
auch synthetisch, besonders durch bio- und gentechnische Verfahren
z. B. durch Expression in Escherichia Coli hergestellt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das pharmazeutische Präparat in
Form einer Lösung,
eines Pulvers, einer Injektion, Tablette, Kapsel, von Pillen, in
einer schnellen oder verlängerten
Freisetzungsform vorliegen, wobei jede eine geeignete Menge eines
spezifischen nativen oder synthetischen und eventuell gereinigten
Inhibitors oder seiner pharmazeutisch verträglichen Additionssalze zusammen
mit bekannten geeigneten Excipienten enthält.
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Die
Inhibitoren können
Menschen und Warmblütern
vorzugsweise intramuskulär,
subkutan, intraperitoneal, oder intravenös in einer Menge verabreicht
werden, welche von der Art und der Schwere der Krankheit, der inhbitorischen
Wirkung des Inhibitors, dem Weg der Verabreichung, der zu behandelnden
Spezies, dem Gewicht und dem allgemeinen Zustand des Patienten abhängt und
muss in den meisten Fällen
schließlich
vom verantwortlichen Arzt bestimmt werden. Allgemein liegt die Dosis
zwischen etwa 1 mg/kg pro Tag und 25 mg/kg pro Tag. Jedoch können, wenn
erforderlich, auch höhere
Dosen, z. B. bis zu 100 mg/kg pro Tag, verabreicht werden.
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Die überraschende
Wirkung der Inhibitoren von CANPs sind durch die folgenden Tests
bestätigt
und überprüft worden,
wobei alle Tests auch mit Aprotinin (Sigma A-4 529), Trypsin-Chymotrypsin
Inhibitor (Sigma T-9777), Leupeptin (Sigma L-2884) und E64 (Sigma
E-3132), gelöst
in RPMI-1 640 mit 25 mM Hepes als Kontrollprotease-Inhibitoren durchgeführt worden
sind. Alle Inhibitorlösungen
wurden durch 0,22 μ Sartoriusfilter filtriert,
in Aliquots aufgeteilt und bei –20°C eingefroren.
Frische oder aufgetaute Inhibitorlösungen wurden verwendet.
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Jedoch
wurde die überraschende
Wirkung nur durch die Inhibitoren von CANPs gemäß der Erfindung durchgeführt. In
den folgenden Tests wurde das bräunlich-gelbbraune
Pulver des Inhibitors von CANPs (Sigma Chemical Company, St. Louis,
USA, Produktnummer P-0787), 50 U/645 mg Feststoff aus Kaninchenskelettmuskel,
in 5 ml normalem RPMI-1640 mit 25 mM Hepes (Seromed) gelöst, was
zu einer klaren gelbbraunen Lösung
(10 U/ml) führte,
wobei eine Unit (U) die Menge des Inhibitors ist, welche die Aktivität von 1
Unit von CANPs (Sigma Chemical Company, Produktnummer P 4533) bei
pH 7,5 bei 30°C
um 50% verringert (Reaktionsvolumen = 1,8 ml, 1 cm Lichtweg). Selbstverständlich sollte
der Schutzbereich der Erfindung in den folgenden Beispielen nicht
auf die Verwendung des konkreten Inhibitors reduziert werden.
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BEISPIEL 1
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Die Verwendung des nativen
Inhibitors von CANP zur Inhibierung des Wachstums und der Lebensfähigkeit
von malignen Zellen in vitro
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Zellkultur-Etablierung
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Stationäre Zellkulturen
wurden aus humanen soliden Tumorgewebeproben durch enzymatische
Verdauung etabliert. Maligne Lungenzellinien aus Lungenkarzinommetastasen,
M-Zellen, P-Zellen und B-Zellen sind vor kurzem durch den Anmelder
charakterisiert worden. Maligne Urothelzellkulturen wurden aus einer
Gewebeprobe von Patienten mit invasivem Übergangszellkarzinom etabliert.
Die fünf
etablierten malignen Urothelzelllinien wurden als Pa-Zellen, R-Zellen,
S-Zellen, Br-Zellen und IG-Zellen bezeichnet. Nur der Patient, aus
dem die Pa-Zellen stammen, hatte intravesikale Blaseninfusionen
von krebsbekämpfenden
Arzneimitteln erhalten. Eine Melanom-Zellkultur (Ha-Zellen) stammte
von einem männlichen
Patienten, der an rektalem Primärmelanom
litt, das an den Lymphknoten des rechten Arms metastasierte, aus
denen Gewebeproben erhalten wurden.
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Maligne
Knochenmarkzellen stammten aus Knochenmarkabsaugungen von fünf (5) Patienten
mit chronischer myeloischer Leukämie.
Walker-Tumor-Rattenzellen wurden aus transplantiertem Tumorgewebe
in Wistar-Ratten isoliert. Normale humane Leberzellen (L-Zellen) wurden aus
einer Lebergewebeprobe von einem männlichen Patienten isoliert,
der sich der Chirurgie zum Entfernen seiner Gallenblase unterzog.
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Normale
Eileiterzellen (F-Zellen) wurden aus einer Gewebeprobe von einem
weiblichen Patienten isoliert, die sich einer Totalhysterektomie
unterzog. Normale Blasenzellen (N-Zellen) sind vorher charakterisiert worden
(Logothetou-Rella, H. et al., 1988, Europ. Urol. 15, 259–263). Weiße Blutzellen
aus fünf
gesunden Personen wurden auch als Kontrollzellen verwendet.
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Mäuseembryonen,
die im 2-Zell-Stadium geerntet wurden, wurden in kompletter Earle's Salzlösung (complete
Earle's balanced
salt solution (EBSS, ergänzt
mit 10% fötalem
Rinderserum und Antibiotika)) zum Stadium von entwickelten Blastozysten
kultiviert. Als als Embryonalzellen heraus waren, wurde die Kultur
für die
Zytologie verwendet. Amniotische Embryonalzellen von fünf (5) schwangeren
Frauen, die für
die Pränataldiagnose
kultiviert wurden, wurden in dieser Studie auch verwendet. Alle
Zellkulturen wurden in komplettem Medium, RPMI-1640 (Seromed), ergänzt mit
10% fötalem
Rinderserum (Seromed), Glutamin und Antibiotika (Seromed), wachsen
gelassen und bei 37°C
in einem CO2-Inkubator mit wassergesättigter
Atmosphäre
inkubiert. Stammzellen werden, in flüssigem Stickstoff gefroren,
gelagert.
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Zytogenetische Analyse
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Von
der Chromosomenanalyse von M-Zellen, P-Zellen und B-Zellen ist vor
kurzem berichtet worden (Logothetou-Rella, H. et al., 1991, J. Exper.
Clin. Cancer Res, zur Veröffentlichung
eingereicht). Maligne Urothel-Pa-Zellen bestanden nur aus malignen
Zellklonen, mit Polyploidien bis zu 147 Chromosomen und komplexen
strukturellen Anomalien. S-Zellen bestanden aus einem malignen Zellklon
mit regulären
Tetraploidien, bis zu 20% der Zellpopulation und 80% normale Zellklone.
Die Br-Zellen bestanden aus normalen und malignen Zellklonen, aber
die ausführliche
Chromosomenanalyse war erfolglos. Melanom-Ha-Zellen zeigten nur double minutes.
Leber-L-Zellen, Eileiter-F-Zellen und amniotische Embryonalzellen
waren zytogenetisch normal.
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Zwei
Verfahren wurden verwendet, um die Zytotoxizität der Inhibitoren auf Tumor-
und normale Zellen zu bestimmen.
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a) Zytologische Änderungen
von Zellkulturen in ununterbrochener Gegenwart der Inhibitoren
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Sieben
Arten von komplettem RPMI-1640-Medium wurden hergestellt. Eines
wurde mit 1 U/ml des Inhibitors von CANPs ergänzt; das Zweite mit 2 mg/ml
Trypsin-Chymotrypsin-Inhibitor;
das Dritte mit 1 mg/ml Aprotinin; das Vierte mit 1 mg/ml Leupeptin;
das Fünfte
mit 1 mg/ml E64; das Sechste mit allen fünf Inhibitoren mit derselben
Konzentration und das Siebente komplettes RPMI-1640 als Kontrollmedium.
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10
Glaspetrischalen (Durchmesser von 5 cm) wurden jeweils mit 1 × 106 M-Zellen und andere 10 Schalen jeweils
mit 1 × 106 P-Zellen angeimpft. Doppelte Zellkulturen
erhielten jede Art von komplettem Medium, das die Inhibitoren und
Kontrollkulturen enthielt, die nur komplettes Medium enthalten.
Die Zellkulturen wurden 120 Stunden lang bei 37°C in einem CO2-Inhibitor mit wassergesättigter
Atmosphäre
inkubiert. Das Kulturmedium wurde in jedem Fall 24 und 72 Stunden
nach Kulturbeginn gegen ein frisches derselben Art ausgetauscht. Eine
Hälfte
der Zellkulturen wurde 72 Stunden und die andere Hälfte 120
Stunde nach Kulturinitiator in 50% Ethanol fixiert. Alle Zellkulturen
wurden mit dem Papanicolaou-Verfahren
gefärbt.
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Postkonfluente
stationäre
Zellkulturen von malignen M-Zellen, P-Zellen und normalen L-Zellen (20 Tage ununterbrochener
Züchtung),
die reichliche extrazelluläre
Matrix produziert hatten, erhielten frisches komplettes RPMI-1640-Medium,
ergänzt
mit 1 U/ml des Inhibitors von CANPs und wurden 3 Tage lang bei 37°C inkubiert,
dann in 50% Ethanol fixiert und mit dem Papanicolaou-Verfahren gefärbt.
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Trypsin-Chymotrypsin-Inhibitor,
Aprotinin, Leupeptin und E64 beeinflussten das Wachstum und die
Zytologie von M- und R-Zellen, verglichen mit Kontrollzellkulturen,
nicht.
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Der
Inhibitor von CANPs verursachte nach 72 Stunden ununterbrochener
Gegenwart in Kulturen große
Abblätterung
von Zellen und extrazellulärer
Matrix (ECM) in das Kulturmedium. Alle abgeblätterten Zellen waren tot (gemäß Trypanblau-Färbung),
bestehend aus hyperchromatischen, pyknotischen Kernen, wenig Zytoplasma
und Kernen mit Schwanzstücken.
Auf der Kulturschalenoberfläche
blieben einige, pro Feld zählbare, adhärierte Fibroblasten-ähnliche
Zellen, cytologisch normal am Leben. Alle anderen Zellkulturschalen
(ausgenommen Fallnr. 1 und Fallnr. 6, welche den Inhibitor enthielten)
und die Kontrollschalen waren voll mit Zellen und Kernvlimma (= „NV", „Vlimma" = Kugel; Zustand
einer Parasitenzelle nach zahlreichen Teilungsvorgängen unter
Verwendung einer Wirtszelle, wo sie die Größe eines Nucleolus mit einem
Kernkopf und einem gefestigten Schwanzstück erreicht, das einem kleinen
immotilen Spermatozoon ähnlich
ist. Die Produktion von Kernköpfen,
das Einschießen
und Implantieren in andere Zellen findet hauptsächlich in Kulturbereichen statt,
wo sich extrazelluläre
Glykosaminoglykane gebundenes CANP und Zellmembranen befinden. In
Normalzellkulturen werden NV nicht festgestellt, während es
z. B. in humanen soliden und hämatologischen
Tumoren beobachtet wurde, die frei von oder während der Produktion noch an
der Mutterzelle befestigt sind. NVs sind Zellendprodukte von unvollständiger,
ungleicher, asymmetrischer Teilung von malignen Zellen. Bei ihrer
Produktion trennen sie sich schließlich von ihrer Mutterzelle
ab und suchen zufällig
eine Wirtszelle. Wenn NVs in den Kern einer normalen Wirtszelle
implantiert und eingebracht werden, kann es als Verfahren betrachtet
werden, das einer Befruchtung oder Virusinfektion ähnlich ist.
Infolgedessen wird der Genotypus und Phänotypus der Wirtszelle geändert und
verhält
sich wie eine transformierte Zelle. Nach vielen Teilungen verliert
die Wirtszelle ihr Zytoplasma und kann sich nicht mehr selbst teilen;
sie benötigt
die Hilfe durch eine andere Wirtszelle oder extrazelluläre Matrix,
ist folglich gezwungen, ein Parasit zu werden und NVs zu produzieren.),
die unzählbar weren
pro Feld, ohne Zellenabblätterung,
mit makroskopisch sichtbaren grünen,
fibrillären,
transluzenten ECM- und GSG-Säckchen.
Die Beobachtungen waren nach 120 Stunden ununterbrochener Gegenwart
des Inhibitors von CANPs in Zellkulturen persistent, außer dass
die überlebenden
Fibroblasten-ähnlichen
Zellen in Gegenwart des Inhibitors von CANPs aufgewachsen waren.
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Postkonfluente
M- und P-Zellkulturen zeigten Zellen mit vakuolisiertem Zytoplasma
als Stamm und degenerierten Kernen verschiedener Größen mit
und ohne Schwanzstücken.
Die abgerundeten, abgelösten,
toten Zellen hielten auf der Kulturschalenoberfläche durch ein Netzwerk von
mikroskopisch sichtbaren hämatoxylinophilen
(blauen) Membranen aneinander. Die ECM- und GSG-Säckchen waren
verschwunden. Stattdessen lagen mikroskopisch sichtbare große Massen
von hämatoxylinophilen
Granula vor.
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b) Kurzzeitkulturverfahren
mit flüssigem
Medium (Chang S. Y. et al. 1989, Eur. Urol. 16, 51–56)
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Die
Zellen wurden mit Trypsin-EDTA (Seromed) abgelöst und in komplettem RPMI-1640
resuspendiert, und Zellzählungen
wurden unter Verwendung eines Hämozytometers
durchgeführt.
Die Zählungen
lebensfähiger
Zellen wurden unter Verwendung des 0,4% Trypanblau-Ausschlussverfahrens
beurteilt. Die Zellen wurden dann einmal mit komplettem RPMI-1640
gewaschen, 8 min lang bei 200 g zentrifugiert, mit 30.000–200.000
Zellen pro 0,5-ml
Medium in komplettem RPMI-1640 resuspendiert und in Polypropylenröhrchen geimpft,
wie wie folgt gezeigt:
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Doppelte
Proben von Zellen wurden für
jede Konzentration des Inhibitors getestet. Alle Proben wurden eine
Stunde lang bei 37°C
in einem Wasserbad inkubiert und geschüttelt. Dann wurden die Zellen
8 min lang durch Zentrifugierung bei 200 g zweimal mit komplettem
RPMI-1640 gewaschen. Jedes gewaschene Zellpellet wurde in 1 ml komplettem
RPMI-1640 resuspendiert, die Zellen wurden dann durch vorsichtiges
Pipettieren vereinzelt und wurden dann über einen Zeitraum von 4 Tagen
kurzzeitiger Kultur bei 37°C
unter einer wassergesättigten
Atmosphäre
von 5% CO2 in Mikrotiterplatten mit 24 Vertiefungen
(Costar Cambridge Mass.) ausgesät.
Die Zytotoxizitätseinschätzung wurde
unter Verwendung des Farbstoffausschlussverfahrens von 0,4% Trypanblau
durchgeführt.
Der Grad der Zytotoxizität
wurde gemäß der folgenden
Formel gemessen:
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Der
Inhibitor von CANPs tötete
selektiv alle Arten von malignen getesteten Zellen (Tabelle 1),
während ermöglicht wurde,
dass normale Zellen innerhalb derselben oder verschiedenen Kultur
wachsen und sich ausbreiten (Tabelle 2). Die optimale Konzentration
von 4–5
U/ml Inhibitor tötete
alle malignen Klone, während
niedrigere Konzentration einen niedrigeren Prozentsatz von malignen
Zellen tötete.
Eine höhere
Konzentration änderte
die Ergebnisse nicht. Der Inhibitor war für normale Zellen, einschließlich Leberzellen,
Eileiterzellen und WBCs, nicht zytotoxisch. Zytogenetische Analyse
der überlebenden
Zellen (in gemischten Zelllinien) nach der Inhibitor-CANPs-Behandlung
zeigte einen normalen Karyotyp. Der Inhibitor von CANPs war auch
für embryonale
Zellen zytotoxisch. Tabelle
1. Kategorien von Fällen
mit verschiedenen getesteten Zellen
- +
- zeigt den zytogenetischen
Zustand jedes Zelltyps an
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Tabelle
2. Sensitivität
der Zellen gegenüber
verschiedenen Konzentrationen des Inhibitors von CANPs
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Die
Zytotoxizität
des Inhibitors in jeder Probe wurde aus dem Mittel von doppelten
Proben erhalten.
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BEISPIEL 2
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Verwendung des Inhibitors
von CANPs auf die Lebensfähigkeit
von normalen und malignen Urothelgeweben
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Tumor-
(von 5 Patienten) und normale (von 5 Personen) Gewebestücke von
humanem Urothelium mit einer Größe von 2
mm × 2
mm × 2
mm wurden in komplettem RPMI-1640 gewaschen, mit feiner Pinzette
vorsichtig angefasst, ein Teil (von jeder Art von Gewebe) in komplettem
RPMI-1640 (Kontrolle) und ein Teil in der Inhibitorlösung (10
U/ml) in Polypropylenröhrchen
eingetaucht und eine Stunde lang bei 37°C in einem Inkubator mit wassergesättigter
Atmosphäre
und 5% CO2 inkubiert. Alle Gewebestücke wurden
dann sorgfältig
in komplettem Medium gewaschen und wurden in Polypropylenröhrchen (1 Stück/Röhrchen),
das 2 ml komplettes RPMI-1640 enthielt, eingetaucht und dann 4 Tage
lang bei 37°C
inkubiert. Die Gewebestücke
wurden in Formaldehyd fixiert, in Paraffin eingebettet, und Gewebeschnitte
wurden mit Eosin-Hämatoxylin
gefärbt.
Die abgeblätterten
Zellen in den Röhrchen
mit den malignen Gewebestücken
wurden 10 min lang in einem konischen Polypropylenröhrchen absitzen
gelassen, dann auf Objektträger
gestrichen, mit Zytospray fixiert und mit Papanicolaou gefärbt. Der
Inhibitor von CANPs verursachte massive Zellenabblätterung
der malignen Gewebe. Histologische Untersuchung der mit Inhibitor
behandelten malignen Gewebe zeigte nekrobiotische bis nekrotische
Bereiche und große
Gewebebereiche, die aus eosinophiler extrazellulärer Matrix bestehen, die von Zellen
denudiert ist. Die abgeblätterten
Zellen waren tot, mit degenerierten Kernen und Spermatozoen-ähnlicher
Morphologie, getrennt voneinander und mangelnd an grünem ECM.
Die sehr wenigen abgeblätterten
Zellen des malignen Gewebes bei Fehlen des Inhibitors von CANPs
zeigten kompakte Zellenmassen in grünem ECM mit zusammenhängenden
Zellrändern.
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Normale
Urothelgewebe blieben nach Behandlung mit dem Inhibitor intakt.
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BEISPIEL 3
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Die Verwendung des Inhibitors
von CANPs gegen humane Tumor-Knötchen
in vivo
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Ein
weiblicher Patient mit Brustkrebsmetastasen, mit umfangreichen Leber-,
Knochen- und subkutanen Metastasen, nach wiederholter Chemotherapie
und Strahlenbehandlung ohne Erfolg und auch in allgemeinem schlechtem
Gesundheitszustand, genehmigte den Versuch des Arzneimittels in
ihren subkutanen Knötchen.
Die Knötchen
wurden über
die ganze Brust und einige im Abdomen ausfindig gemacht. Ein hartes Knötchen in
der Größe einer
Erbse wurde in seiner Mitte mit 0,1 ml (1 U/0,1 ml) Inhibitor von
CANPs, der in RPMI-1640 mit 25 mM Hepes gelöst war, injiziert. Vierundzwanzig
Stunden später
wurde das behandelte Knötchen
und ein nahe gelegenes unbehandeltes Kontrollknötchen entfernt, in Formalin
fixiert und zur mikroskopischen Untersuchung in Paraffin eingebettet.
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Der
Patient zeigte 1, 4 und 24 Stunden nach der Injektion keine allergische
Reaktion. Das Knötchengefühl war 4
Stunden nach der Injektion weicher und etwas kleiner. Vierundzwanzig
Stunden später
war das Knötchen
weich und auf die Hälfte
seiner ursprünglichen
Größe reduziert.
Das behandelte Neoplasma wurde durch degenerierte kleine Zellaggregation
und viele degenerierte Einzelzellen histologisch charakterisiert.
Die meisten Zellen hatten unregelmäßige pyknotische, karyolytische
oder degenerierte vakuolisierte Kerne. Einige Zellen zeigten vakuolisiertes
Zytoplasma. Im äußeren Randbereich
des Tumors blieben einige neoplastische Zellen mit regelmäßigen Kernen,
feinem Chromatin und schlanken Einzelnukleolen. Der Hauptbereich
der Tumorzelldegeneration, die durch den Inhibitor von CANPs verursacht
wurde, wurde ungefähr
zu einer Gesamtgröße von 3,4
mm × 2,5
mm aus dem Haupttumorsegmentbereich von 5,2 mm × 2,5 mm gemessen. Benachbarte
Schweißdrüsen und
die darüberliegende
Epidermis blieben intakt. Es gab keine Entzündungsreaktion, nicht einmal
um den hämorrhagischen
Fissurbereich herum, der durch die Injektion verursacht wurde. Die
histologische Untersuchung des Tumorknötchens ohne Behandlung zeigte,
dass das Neoplasma durch lebensfähige
große
Säulen
oder einzelne Fasern von neoplastischen Zellen mit verhältnismäßig einheitlichen
eiförmigen
oder runden Kernen mit fein punktiertem Chromatin und schlanken
Nukleolen charakterisiert war. Das histologische Bild stimmte mit
Brustkrebsmetastasen überein.
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BEISPIEL 4
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Die Verwendung der Inhibitoren
von CANPs gegen Rattentumoren in vivo
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Zwei
Walker-Tumore wurden 2 Wochen nach der subkutanen Implantation von
Tumorgewebe in männliche
Wistar-Ratten herausgeschnitten. Die Tumorzellsuspension für die Injektion
wurde hergestellt, wie vorher beschrieben (Fischer E. R. und Fischer
B., 1959, 12, 926–928).
Einer Gruppe von männlichen
Wistar-Ratten, die jeweils 100 g wogen, wurde subkutan 10 × 106 Walker-Tumorzellen in den linken Fußballen
injiziert. Die Ratten wurden dann in vier Gruppen aufgeteilt, zwei
Kontroll- und zwei behandelte Gruppen. Die Behandlung wurde eingeleitet,
als Tumoren eine messbare Große
von 50–100
mm3 erreicht hatten. In der ersten Gruppe
von Ratten wurde jeder Ratte intraperitoneal 50 U/2,5 ml (645 mg/2,5
ml) Inhibitor von CANPs einmal täglich über einen
Zeitraum von 2 Tagen (0,5 U/kg oder 6,45 mg/kg Körpergewicht der Ratte) injiziert.
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Die
zweite Gruppe von Ratten wurde intraperitoneal zweimal täglich 5
Tage lang mit einer Dosis von 0,25 U/kg (3,23 mg/kg) Körpergewicht
der Ratte behandelt. Den Kontrollratten wurde jeweils 2,5 ml RPMI-1640-Medium
mit 25 mM Hepes injiziert. Alle Ratten wurden 4 Tage nach der letzten
Behandlung der injizierten Beine getötet, die der Kontrollgruppe
waren alle mit Tumoren bedeckt, einschließlich bis zum Schulterblatt,
und genaue Kontrolltumormessungen waren unmöglich. Die Tumor-Beine, Lymphknoten
und Leber von allen Ratten wurden herausgeschnitten, in Formalin
fixiert und für
histologische Studien in Paraffin eingebettet. Die Tumorvolumina
wurden jeden Tag nach der ersten Dosis mit Schiebern gemessen. Der
Inhibitor von CANPs verursachte 50% Tumorrückbildung in der ersten Gruppe
der behandelten Ratten und 90% in der zweiten Gruppe. Alle Gruppen (behandelt
und Kontrolle) begannen zur Zeit 0 ohne irgendeinen wesentlichen
Unterschied bezüglich
des Tumorvolumens.
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Die
Ratten unter Behandlung waren gesund und zeigten keine allergische
Reaktion oder Nebenwirkungen wegen der hohen Dosis des Inhibitors,
der vom Skelettmuskel des Kaninchens stammte. Die histologische
Untersuchung der Lebern der behandelten Ratten zeigte keine zytotoxischen
Wirkungen, die durch den Inhibitor verursacht wurden, weit zentrale
Venolen ohne Nekrose oder Zellschädigung beobachtet wurden.
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Unter
der ersten behandelten Gruppe entwickelte eine Ratte einen Unterleibsmetastasenfokus
und eine andere einen Lebermetastasenfokus. Das Gefühl des Unterleibsfokus
verschwand 24 Stunden nach der ersten Dosis. Die histologische Untersuchung
zeigte Nekrose eines großen
karzinomatösen
Knötchens
mit Bildung eines Abszesses, Nekrose der darüberliegenden Epidermis und
Ulzeration. Der Lebermtetastasenfokus war nekrotisiert und zeigte
nekrotisches Material mit Kerntrümmern
in der Mitte und Rückstände von
karzinomatösem
Gewebe mit Mitosen in seiner Peripherie. Die Fussballentumore der
behandelten Ratten zeigten nekrotische Bereiche variabler Größe mit Bildung
von Mikroabzessen. Diese Ergebnisse werden wichtiger, wenn die Aggressivität von Walker-Tumorzellen
berücksichtigt
wird (Ratten sterben normalerweise 20 Tage nach der Tranplantation).
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AUS BEISPIEL 1–4 ABGELEITETE
ZUSAMMENFASSUNG
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Das
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung tötete alle malignen Zellen verschiedener
chromosomaler Anomalien, verschiedenen Gewebe- und Speziesursprungs,
ohne den Genotypus normaler Zellen zu beeinflussen.
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Die
beste in-vitro-Dosierung war die, die 4–5 Units des Inhibitors von
CANPs pro Milliliter Lösung
enthielt.
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Dieses
Arzneimittel war für
normale Zellen, einschließlich
Leber und WBCs, nicht zytotoxisch. Es zeigte ein breites Wirkungsspektrum
auf verschiedenen Arten von humanen Tumoren. Es war für humane
solide und hämatologische
Tumorzellen zytotoxisch und für
chemoresistente Tumorzellen (Lungen-P-Zellen und Blasen-Pa-Zellen)
verschiedenen Tumorursprungs (Embryonalzellen waren gegenüber dem
Inhibitor wegen ihrer Ähnlichkeit
mit malignen Zellen sehr sensitiv) noch zytotoxischer.
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Das
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung, das an Rattentumoren getestet
wurde, bewirkte eine 50–90%-Rückbildung
der Haupttumoren, inhibierte die Metastasierung und bewirkte Nekrose
der Metastasenfoki. Es war nicht immunogen, nicht toxisch, wurde
geeigneterweise in einer täglichen
Dosis von 0,5 U/kg (6,5 mg/kg) Körpergewicht
in Einzel- oder geteilten Dosen verwendet. Die Verabreichung wird
geeigneterweise bis zur kompletten Tumorrückbildung fortgesetzt.
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BEISPIEL 5
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Verhütungsmittelwirkung des Inhibitors
von CANPs
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Fertile,
motile Spermien (nach Heraufschwimmtest) von 10 Spendern wurden
in jeweils 4 Kunststoffreagenzgläser
(5 ml, Falcon) verteilt. Zwei Reagenzgläser nahmen 0,4 ml-Spermiensuspension
(600.000 Spermatozoen) und 0,6 ml komplettes EBSS auf. Die anderen
beiden Reagenzgläser
nahmen jeweils 0,4 ml-Spermiensuspension, 0,4 ml (10 U/ml) Inhibitor
von CANPs und 0,1 ml fötales
Rinderserum auf. Alle Reagenzgläser
wurden 1 Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Die Spermatozoen wurden dann zweimal mit komplettem EBSS
gewaschen und zentrifugiert. Die Spermienpellets wurden jeweils
in 2 ml komplettem EBSS resuspendiert und 18 Stunden lang bei 37°C inkubiert,
wobei zu diesem Zeitpunkt die Spermatozoen mit der Eosin-Y-Lebensfähigkeits-Ausschluss-Färbung gezählt, auf
Objektträger
gestrichen, in 50% Ethanol fixiert und mit Papanicolaou gefärbt wurden.
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Der
Grad der Zytotoxizität,
die durch den Inhibitor von CANPs verursacht wurde, wurde entsprechend der
folgenden Formel gemessen:
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Inhibitor
behandelte und nichtbehandelte Spermien wurden in postkonfluente
Granulosazellkulturen geimpft, 18 Stunden lang bei 37°C inkubiert,
in 50% Ethanol fixiert und mit Papanicolaou gefärbt. Motilitätszählungen
der Inhibitor behandelten fertilen Spermien zeigten 2 Stunden nach
der Behandlung nur 3% motile Spermien, und 18 Stunden nach der Behandlung
keine motile Spermien. 80 Prozent der immotilen Spermien waren tot
(gefärbt
mit Eosin Y). Inhibitor behandelte Spermien konnten während der
Cozüchtung
nicht in Granulosazellen eindringen.
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Die
zytologische Untersuchung deckte auf, dass 80% der Inhibitor behandelten
Spermatozoen 18 Stunden nach der Behandlung aufgerollte Schwanzenden
und klare Akrosomkappen aufwiesen. Außerdem war das grüne fibrilläre Muzin,
das in den Kontrollproben vorlag, zu dispergierten losen Massen
von großen blauen
Granula in den Inhibitor behandelten Spermatozoen verändert.
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BEISPIEL 6
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Antiviruswirkung des Inhibitors
von CANPs in vitro
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1) auf das Epstein-Barr-Virus
(EBV)
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Virusinfektion
von Zellen, welche die Wirt-Parasit-Wechselwirkung einschließt. Viren
sind auch Vehikel von biologischer aktiver DNA oder RNA in Wirtszellen,
die, um zu überleben
und sich auszubreiten, bei Tieren und Menschen Viruskrankheiten
verursachen.
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In
den folgenden Experimenten wurde der CANPs-Inhibitor in zwei Zellenlinien
auf seine Antiviruswirkung getestet. Eine Zellenlinie waren gezüchtete Burkitt-Tumor-Lymphoblasten
(Raji-Stamm), die mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) in vitro (Kottaridis
et al., J. Natl. Cancer Inst. 1977, 59(1), 89–91) infiziert wurden, und die
andere waren P3HR-1-Burkitt-Lymphom, EBV-produzierende Zellen (Hinuma
Y. et al., 1967, J. Virol. 1, 1045–1051). IgG-Antikörper wurden
durch Immunfluoreszenz (Gull-Laboratorien) an EBV-infizierten Raji-Zellabstrichen
und an P3HR-1 nachgewiesen, wobei 10% bzw. 20–25% der Zellen Fluoreszenz
zeigten. Für Negativkontrollen
wurden IgG-EBV negative-Antikörper
verwendet.
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Zum
Testen der Chemosensitivität
wurden 200.000 Zellen/Röhrchen
verwendet. Die Ergebnisse für EBV-infizierte
Raji-Zellen zeigten 22% Zytotoxizität bei 2 U/ml CANPs-Inhibitor, 97% bei
4 U/ml und 100% bei 5 U/ml. Im Fall von P3HR-1, EBV produzierenden
Zellen lag 95% Zytotoxizität
bei 2 U/ml CANPs-Inhibitor, 100% bei 4 U/ml und 5 U/ml vor. Es wurde
festgestellt, dass beide Zellenlinien nach Behandlung von Zellen mit
mehr als 4 U/ml CANPs-Inhibitor frei von nachweisbarem Immunfluoreszenz-IgG
waren.
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Obwohl
beide Zellenlinien gegenüber
dem CANPs-Inhibitor sensitiv sind, weil sie maligne sind, belegt das
Verschwinden von Immunfluoreszenz-IgG nach Behandlung die Antiviruswirkung
des CANPs-Inhibitors.
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2) auf das menschliche
Immunschwäche
Virus (Human Immunodeficiency Virus) Typ 1 (HIV-1-, AIDS-Virus)
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Die
Zellenlinie MOLT-4 (ATCC CRL 1582, von der akuten lymphatischen
Leukämie),
die mit HIV 1 infiziert wurde (Koyanagi Y. S. et al., 1987, Science
236, 819–822
und Cann A. J. et al., 1990, J. Virol. 64 (10) 4735–4742) wurde
verwendet. Zum Testen der Chemosensitivität wurden 200.000 Zellen/Röhrchen mit
dem Inhibitor von CANPs mit 4 U/ml und 10 U/ml behandelt. Die Ergebnisse
zeigten 97% Zytotoxizität
bei 4 U/ml und 100% bei 10 U/ml Inhibitor von CANPs.
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Zellabstriche,
die in kaltem Aceton fixiert wurden, wurden für Immunfluoreszenztests unter
Verwendung von positivem humanem Serum, das Antikörper gegen
HIV-1 (1 : 100) und anti-Human-IgG-Fluoreszenz-Konjugat
(1 : 200 Dako Corp.) enthält,
verwendet. Für
Negativkontrollen wurde gegen HIV-1-Antikörper negatives humanes Serum
verwendet. Das Immunfluoreszenz-HIV-1-Antigen wurde in 60% der unbehandelten
HIV-1-infizierten MOLT-4-Zellkulturen
detektiert. Die behandelten HIV-1-infizierten MOLT-4-Zellen waren bei
Konzentrationen von 4 U und 10 U/ml Inhibitor von CANPs frei von
nachweisbarem Immunfluoreszenz-HIV-1-Antigen.
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Es
wird gefolgert, dass HIV-1-infizierte MOLT-4-Zellen gegenüber dem
Inhibitor von CANPs wegen ihrer malignen Zellen hoch sensitiv sind,
aber das Verschwinden von Immunfluoreszenz-HIV-1-Antigen belegt die
Anti-AIDS-Wirkung des Inhibitors von CANPs.