TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein
flüssigkristalline Lichtsteuerungsvorrichtungen und
insbesondere neue phasengetrennte Polymer-
Flüssigkristall-Anzeigezellen und Materialien, die
unter verschiedenen elektrischen Feldbedingungen
verschiedene optische Zustände aufweisen und durch eine
einzigartige Kombination von Eigenschaften
gekennzeichnet sind, wozu eine optische Bistabilität
und eine schleierfreie Lichtübertragung unter allen
Sichtwinkeln sowohl bei eingeschaltetem als auch bei
ausgeschaltetem Feld zählen.
BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Elektrisch schaltbare Flüssigkristall-
Polymerfilme, die für den Einsatz bei verschiedenen
elektrooptischen Vorrichtungen vorgesehen sind, wurden
bisher mittels mechanischer Einschlußverfahren
hergestellt. Bei einem dieser Verfahren saugt man den
Flüssigkristall in die Mikroporen einer Kunststoff-
oder Glasplatte. Bei einem anderen Verfahren verdampft
man aus einer in einer Lösung eines wasserlöslichen
Polymers wie Polyvinylalkohol oder in einer
Latexemulsion vorliegenden wäßrigen Emulsion eines
nematischen Flüssigkristalls das Wasser.
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Bei einem anderen Verfahren, das gegenüber den
mechanischen Einschlußverfahren und dem
Emulsionsverfahren deutliche Vorteile aufweist, erfolgt
eine Phasentrennung des nematischen Flüssigkristalls
von einer ein geeignetes Kunstharz enthaltenden
homogenen Lösung, wobei eine in einer Polymerphase
dispergierte Flüssigkristallphase entsteht. Die hierbei
entstehenden Materialien werden als polymerdispergierte
Flüssigkristallfilme (PDLC-Filme) bezeichnet. Die
Vorteile von PDLC-Filmen sind z. T. in den US-PS'en
4 671 618, 4 673 255, 4 685 771 und 4 788 900 erörtert,
auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. PDLC-
Filme haben sich bei vielen Anwendungen bewährt, die
von großflächigen Anzeigen und schaltbaren
Beschichtungen für Fenster bis hin zu
Projektionsanzeigen und zum Hochdefinitionsfernsehen
reichen.
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Die Phasentrennverfahren können mittels
Polymerisation durchgeführt werden, die durch Zugabe
eines Härtungsmittels, durch UV-Licht oder durch
Abkühlen auf den Nichtmischbarkeitsbereich gestartet
wird. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man aus
einer matrixherstellenden Zusammensetzung, die aus
einer Lösung aus Polymer und Flüssigkristall in einem
Lösungsmittel besteht, das Lösungsmittel verdampft.
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Die verschiedenen Verfahren zur Herstellung von
PDLC-Filmen gehen mit Verfahren einher, bei denen der
effektive Brechungsindex der Flüssigkristallphase auf
den Brechungsindex des Polymers abgestimmt wird oder
davon abweicht, um den gewünschten Sichtwinkel zu
erzielen, bei dem die die Filme enthaltenden Anzeigen,
Fenster usw. sichtbar oder optisch klar werden. Bei
PDLC-Filmen, die unter Verwendung eines
Flüssigkristalls mit positiver dielektrischer
Anisotropie hergestellt wurden, wird der ordentliche
Brechungsindex eines Flüssigkristalls in der Regel auf
den Brechungsindex des Polymers abgestimmt, so daß die
Anzeige bzw. das Fenster bei eingeschaltetem Feld
sichtbar oder optisch klar erscheint, da die optischen
Reflexionsachsen des Flüssigkristalls parallel zum Feld
und senkrecht zur Sichtfläche ausgerichtet sind. Bei
ausgeschaltetem Feld sind die optischen Achsen des
Flüssigkristalls und des Polymers nicht zueinander
ausgerichtet und besitzen eine zufällige Orientierung,
so daß das einfallende Licht gestreut wird und die
Anzeige bzw. das Fenster undurchsichtig wird.
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Bei den wie oben beschriebenen Fenstern bzw.
Anzeigen, bei denen der ordentliche Brechungsindex des
Flüssigkristalls auf den Brechungsindex des Polymers
abgestimmt wird, erscheint die Vorrichtung bei
Betrachtung in Feldrichtung, die in der Regel senkrecht
zur Sichtfläche verläuft, am durchsichtigsten (bei
eingeschaltetem Feld). Bei zunehmend schräger werdenden
Sichtwinkeln kommt es zu einer Abnahme der
Lichtdurchlässigkeit, was zu einer Zunahme der
"Schleierbildung" führt, bis die Vorrichtung bei einem
ausreichend schrägen Winkel im wesentlichen
undurchsichtig erscheint. Diese Schleierbildung kommt
daher, daß die empfundene Abweichung zwischen dem
tatsächlichen Brechungsindex des Flüssigkristalls und
dem Brechungsindex der Matrix umso größer ist, je
weiter der Sichtwinkel von der Senkrechten entfernt
ist.
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Bei einer aus der US-Patentanmeldung Ser. Nr.
07/324 051, inzwischen US-PS 4 994 204, ausgegeben am
19. Februar 1991, bekannten Weiterentwicklung von PDLC-
Filmen verwendet man ein doppelbrechendes Polymer, wie
z. B. ein Flüssigkristallpolymer. Der unter Verwendung
des doppelbrechenden Polymers hergestellte PDLC-Film
ist dadurch gekennzeichnet, daß er für alle Richtungen
des einfallenden Lichts schleierfreie Durchlässigkeit
besitzt. Dies wird dadurch erreicht, daß man den
ordentlichen und außerordentlichen Brechungsindex des
Polymers auf den ordentlichen und außerordentlichen
Brechungsindex des Flüssigkristalls abstimmt.
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Mit doppelbrechendem Polymer hergestellte PDLC-
Filme sind in der Lage, auf normale Weise zu arbeiten,
so daß sie bei eingeschaltetem Feld klar erscheinen und
bei ausgeschaltetem Feld lichtstreuend sind. Wahlweise
können die Filme dazu gebracht werden, im Umkehr- bzw.
"betriebssicheren" Modus zu arbeiten, so daß das
Material in Abwesenheit eines Feldes klar erscheint und
bei eingeschaltetem Feld lichtstreuend ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung ist ein neues elektrisch
schaltbares PDLC-Material mit einer einzigartigen
Kombination von Eigenschaften, die gegenüber der
bisherigen Technik bedeutende Vorteile ergeben. Das
neue Material kann beispielsweise sowohl im Modus, bei
dem es bei ausgeschaltetem Feld lichtstreuend ist und
bei eingeschaltetem Feld klar erscheint als auch im
Umkehrmodus arbeiten, bei dem es bei ausgeschaltetem
Feld klar erscheint und bei eingeschaltetem Feld
lichtstreuend ist. In beiden Fällen ist das Material
bei allen Sichtwinkeln im optisch klaren Zustand frei
von Schleierbildung.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung liegt
darin, daß sich das PDLC-Material so herstellen läßt,
daß es zwei optisch verschiedene Zustände aufweist, die
in Abwesenheit eines angelegten Feldes beide stabil
sind. Bei Verwendung in einer Anzeigevorrichtung kann
das Material mittels eines elektrischen Feldes von dem
einen in den anderen Zustand geschaltet werden. Bei
Einwirkung eines geringen elektrischen Feldimpulses
entsteht ein lichtstreuender Zustand, der weiß
aussieht. Bei Einwirkung eines hohen elektrischen
Feldimpulses, d. h. eines zur homöotropen Ausrichtung
der Flüssigkristalldirektoren ausreichend hohen
elektrischen Feldes, wird das Material in einen
lichtreflektierenden Zustand geschaltet, der jede
beliebige Farbe aufweisen kann. Im feldfreien Zustand
sind der lichtstreuende und der lichtreflektierende
Zustand weiterhin stabil. Wird ein hohes elektrisches
Feld aufrechterhalten, so bleibt das Material bis zur
Wegnahme des Feldes lichtdurchlässig. Bei raschem
Abschalten des Feldes kehrt das Material in den
lichtreflektierenden Zustand zurück und bei langsamem
Abschalten des Feldes kehrt das Material in den
lichtstreuenden Zustand zurück. Mittels mechanischer
Beanspruchung kann das Material ebenfalls vom
lichtstreuenden in den lichtreflektierenden Zustand
geschaltet werden.
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Ein großer Vorteil des bistabilen Materials liegt
darin, daß es zur Herstellung eines Hochdefinitions-
Flachbildschirms keine aktive Matrix benötigt. Die
Herstellung des Bildschirms kann ohne aktive Elemente
an der jeweiligen Pixelstelle und ohne
Multiplexierbetrieb, mit dem die Anzeige angesteuert
wird, erfolgen. Hierdurch wird die Herstellung stark
vereinfacht, die Ausbeute erhöht und die Kosten der
Anzeige verringert.
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Im Multiplexierbetrieb arbeitende
Flüssigkristallanzeigen mit Flachbildschirm sind nicht
neu und wurden hauptsächlich unter Verwendung von
hochverdrillten nematischen Materialien für Anwendungen
wie Laptop-Computerbildschirme entwickelt, bei denen es
nicht auf Geschwindigkeit, Kontrast oder Farbe ankommt.
Mit ferroelektrischen Flüssigkristallen, die einen
oberflächenstabilisierten bistabilen Zustand aufweisen,
kann man ebenfalls im Multiplexierbetrieb arbeiten.
Diese Anzeigen haben sich nicht als wirtschaftlich
erwiesen, da die Oberfläche nicht über längere Zeit
oder unter verschärften Betriebsbedingungen stabil ist.
Das neue Material der vorliegenden Erfindung besitzt
verschiedene Vorteile, insofern als der lichtstreuende
und der lichtreflektierende Zustand materiell
stabilisiert werden, ohne daß hierzu schonende
Oberflächenbedingungen erforderlich wären. Die unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Materials
hergestellten Anzeigevorrichtungen benötigen keine
Polarisatoren, durch die die Helligkeit der Anzeigen
begrenzt wird. Des weiteren ist das Material selbst
farbgebend, so daß keine Farbfilter benötigt werden,
durch die die Helligkeit ebenfalls verringert werden
kann.
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Das erfindungsgemäße flüssigkristalline PDLC-
Lichtsteuerungsmaterial wird in eine Zelle gegeben,
deren Wände einer Behandlung zur Ausrichtung der
Flüssigkristallmoleküle unterzogen wurden und die ein
beliebiges geeignetes Ansteuermittel zur Erzeugung
eines Feldes in dem Material enthält. Das
Ansteuermittel kann von jeder beliebigen, in der
Technik bekannten Art sein, wie z. B. eine aktive
Matrix, eine Multiplexierschaltung, Elektroden usw. Das
neue flüssigkristalline Lichtsteuerungsmaterial weist
phasengetrennte Polymerbezirke aus einem in einem
chiralen nematischen Flüssigkristall mit positiver
dielektrischer Anisotropie dispergierten
Polymernetzwerk auf. Das Polymer liegt in einer Menge
von weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Flüssigkristall und Polymer
vor. Die Flüssigkristallmoleküle in der Nähe der
Polymerbezirke besitzen eine Vorzugsorientierung und
sind am Polymernetzwerk verankert, so daß sie gegenüber
einem angelegten Feld weniger ansprechbar sind als die
sie umgebenden Flüssigkristallmoleküle, deren
Orientierung von den Feldbedingungen und dem
Oberflächenausrichtungseffekt der Zellwände stark
beeinflußt wird. Dies hat zur Folge, daß das neue
Material unter verschiedenen Feldbedingungen auf
verschiedene optische Zustände, d. h. lichtstreuend,
lichtreflektierend und lichtdurchlässig, gebracht
werden kann.
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Das zur Bildung der Polymernetzwerke verwendete
monomere Material ist im chiralen nematischen
Flüssigkristall löslich und bildet bei der
Polymerisation unter Phasentrennung geordnete
Polymernetzwerke. Als Monomere lassen sich
beispielsweise solche einsetzen, die zwecks
Vernetzbarkeit zwei polymerisierbare Doppelbindungen
aufweisen, wozu Bisacrylate und dgl. zählen. Bei dem
chiralen nematischen Flüssigkristall handelt es sich um
eine Mischung aus einem nematischen Flüssigkristall mit
positiver dielektrischer Anisotropie und einem chiralen
Material in einer zur Erzeugung der gewünschten
Ganghöhe ausreichenden Menge.
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In Zellen, die entweder im Normalmodus, d. h.
lichtstreuend bei abgeschaltetem Feld und
lichtdurchlässig bei eingeschaltetem Feld, oder im
Umkehrmodus arbeiten, d. h. lichtdurchlässig bei
abgeschaltetem Feld und lichtstreuend bei
eingeschaltetem Feld, besitzt der chirale nematische
Flüssigkristall eine zur Reflexion des Lichts im
Infrarotspektrum wirkungsvolle Ganghöhe. Vorzugsweise
liegt die Ganghöhe für im Normalmodus arbeitende Zellen
im Bereich von etwa 1,3 bis etwa 1,6 Mikron und für im
Umkehrmodus arbeitende Zellen im Bereich von etwa 1,3
bis etwa 3,7 Mikron. Im Normalmodus arbeitende
flüssigkristalline Lichtsteuerungsmaterialien wurden
unter Verwendung eines chiralen nematischen
Flüssigkristalls hergestellt, der etwa 9 bis etwa 11
Gew.-% chirales Material, bezogen auf das Gesamtgewicht
aus nematischem Flüssigkristall und chiralem Material,
und etwa 2,5 bis etwa 5 Gew.-% Polymer, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Flüssigkristall und Polymer,
enthält. Als flüssigkristallines Material, das im
Umkehrmodus arbeiten kann, ist beispielsweise ein
chiraler nematischer Flüssigkristall mit etwa 4 bis
etwa 12 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus nematischem Flüssigkristall und
chiralem Material, und etwa 2,4 bis etwa 5 Gew.-%
Polymer, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiraler
Flüssigkristallmischung und Polymer, zu nennen. Es
versteht sich von selbst, daß die Gewichtsmengen in
beiden Fällen je nach dem jeweils eingesetzten
Flüssigkristall, chiralen Material und Polymer,
schwanken können.
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Die Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall und Polymer enthält vorzugsweise eine
geringe Menge an Fotoinitiator. Bei der Durchführung
der Erfindung wird die Lösung in eine Zelle gegeben,
deren Wände in beliebiger geeigneter Weise einer
Behandlung unterzogen wurden, durch die eine
Oberflächenausrichtung der Flüssigkristallmoleküle
parallel zu den Zellwänden erreicht wird.
Beispielsweise können die Zellwände mit Reibschichten
aus Polyimid überzogen oder mit einem Detergens oder
Chemikalien usw. behandelt werden, so wie dies alles in
der Technik bekannt ist. Die Polymerisation wird auf
beliebige geeignete Weise gestartet, wie z. B. mittels
UV-Strahlung. Unter den Polymerisationsbedingungen
kommt es zu einer Phasentrennung der Polymerphase von
dem chiralen nematischen Flüssigkristall und zur
Bildung von Polymerbezirken aus vernetzten
Polymermolekülen. Die in der Nähe der Polymerbezirke
liegenden Flüssigkristallmoleküle besitzen eine
Vorzugsorientierung und sind am Polymernetzwerk
verankert.
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Bei im Normalmodus arbeitenden Zellen findet die
Polymerisation in Gegenwart eines elektrischen Feldes
statt, durch das die Flüssigkristallmoleküle orthogonal
zu den Zellwänden ausgerichtet werden. Nach Beendigung
der Polymerisation und Wegnahme des Feldes sind die in
der Nähe der Polymernetzwerke liegenden
Flüssigkristallmoleküle in einer bevorzugten
homöotropen Ausrichtung verankert. Aufgrund der
konkurrierenden Wirkung zwischen dem
Oberflächenausrichtungseffekt der Zellwände und dem
durch das Polymernetzwerk auferlegten Zwang besitzt der
sie umgebende chirale Flüssigkristall eine fokal
konische Textur. Bei abgeschaltetem Feld wirkt das
Polymer-Flüssigkristall-Material stark lichtstreuend,
wodurch die Zelle undurchsichtig erscheint. Bei
eingeschaltetem Feld wird aus der fokal konischen
Textur die homöotrope Ausrichtung zurückgebildet, so
daß die Zelle optisch klar erscheint. Im gesamten
flüssigkristallinen Material ist Schwankung bzw.
Fluktuation des Brechungsindexes aufgrund der
homöotropen Ausrichtung der Flüssigkristallmoleküle und
der sehr geringen Menge an Polymer in der
Zusammensetzung vernachlässigbar. Somit ist die Zelle
bei allen Sichtwinkeln frei von Schleierbildung.
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Bei im Umkehrmodus arbeitenden Zellen findet die
Polymerisation in Abwesenheit eines Feldes statt.
Aufgrund des Oberflächenausrichtungseffekts der
Zellwände besitzen die Flüssigkristallmoleküle in der
gesamten Zelle eine verdrillt planare Struktur. In
Abwesenheit eines Feldes erscheint die Zelle optisch
klar, da im sichtbaren Bereich des Lichts keine
Reflexion oder Streuung stattfindet. Bei
eingeschaltetem Feld bevorzugen die in der Nähe der
Polymerbezirke liegenden Flüssigkristallmoleküle
aufgrund des Verankerungseffekts des Polymernetzwerks
die verdrillt planare Struktur. Aufgrund der
konkurrierenden Wirkung zwischen dem
Oberflächenausrichtungseffekt, dem elektrischen Feld
und dem durch die Flüssigkristall-Polymer-
Zusammensetzung auferlegten Zwang besitzen die sie
umgebenden Flüssigkristallmoleküle in Gegenwart des
Feldes eine fokal konische Textur. In diesem Zustand
wirkt die Zelle stark lichtstreuend.
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Wie oben ganz allgemein beschrieben wurde, wird in
einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung ein
flüssigkristallines Lichtsteuerungsmaterial
bereitgestellt, das einen stabilen,
lichtreflektierenden farbigen Zustand, einen stabilen
lichtstreuenden Zustand und einen optisch klaren
Zustand aufweist in dieser Ausführungsform besitzt der
chirale nematische Flüssigkristall eine vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,25 bis 0,44 Mikron liegende und zur
Reflexion von zirkular polarisiertem farbigem Licht
wirkungsvolle Ganghöhe. In der Regel betragen die
Ganghöhen für die Farbe Blau 0,27 Mikron, für die Farbe
Grün 0,31 Mikron und für die Farbe Rot 0,40 Mikron.
Bistabile Farbanzeigematerialien mit etwa 27 bis 48%
chiralem Material, bezogen auf das Gesamtgewicht aus
nematischem Flüssigkristall und chiralem Material, und
etwa 1,0 bis etwa 4,5% Polymer, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Polymer, wurden hergestellt. Je nach dem jeweils
eingesetzten chiralen Material, Flüssigkristall und
Polymer können diese Bereiche jedoch schwanken.
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Die Herstellung der bistabilen Farbanzeige von
Zellen erfolgt durch Phasentrennung und Polymerisation
der Flüssigkristall-Polymer-Lösung mittels UV-
Strahlung, entweder in feldfreiem Zustand oder in einem
zur Ausrichtung der Flüssigkristalldirektoren
wirkungsvollen Feld. In beiden Fällen dienen die in dem
Material erzeugten Polymernetzwerke dazu, den bei
Einwirkung eines niedrigen elektrischen Feldimpulses
erzeugten lichtstreuenden Zustand und bei Einwirkung
eines hohen elektrischen Feldimpulses erzeugten
lichtreflektierenden Zustand zu stabilisieren.
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Bei abgeschaltetem Feld, d. h. bei zu den
Zellwänden paralleler verdrillt planarer Struktur der
Flüssigkristallmoleküle, befindet sich die Zelle in
einem farbigen lichtreflektierenden Zustand. Dieser
Zustand kann auf die Farbe grün, rot, blau oder je nach
Ganghöhe des chiralen nematischen Flüssigkristalls auf
jede vorgewählte Farbe eingestellt werden. Legt man an
die Zelle ein niedriges elektrisches Feld, z. B. 6 Volt
pro Mikron Schichtdicke, an, so wird sie auf einen
weißen, lichtstreuenden Zustand gebracht. In diesem
Zustand besitzen die die Polymerbezirke umgebenden
Flüssigkristallmoleküle aufgrund der konkurrierenden
Wirkung zwischen dem Oberflächenausrichtungseffekt, dem
elektrischen Feld und dem durch die Polymernetzwerke
auferlegten Zwang eine fokal konische Struktur. Bei
Wegnahme des niedrigen elektrischen Feldes verbleibt
das Material im lichtstreuenden Zustand. Legt man an
die Zelle ein höheres elektrisches Feld an, z. B. 12
Volt pro Mikron Schichtdicke, so wird und bleibt das
Material bis zur Wegnahme der Spannung optisch klar.
Bei raschem Abschalten des elektrischen Feldes geht das
Material in eine einheitliche verdrillt planare
Struktur über, die die von der Ganghöhe bestimmte
vorgewählte Farbe aufweist. In feldfreiem Zustand
bleibt der lichtreflektierende Zustand stabil. Bei
langsamem Abschalten des Feldes geht das Material in
seinen lichtstreuenden Zustand über, der in feldfreiem
Zustand ebenfalls stabil bleibt.
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Eine Vielzahl zusätzlicher Merkmale, Vorteile und
ein besseres Verständnis der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen und den beiliegenden
Zeichnungen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es zeigen
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Abb. 1 eine schematische Querschnittsansicht
einer Lichtsteuerungszelle mit dem erfindungsgemäßen
Polymer-Flüssigkristall-Material,
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Abb. 2 eine schematische, vergrößerte
Querschnitts-Teilansicht des neuen Materials bei
homöotroper Ausrichtung des Flüssigkristalls zwecks
Erzielung eines optisch klaren Zustands,
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Abb. 3 eine schematische, vergrößerte
Querschnitts-Teilansicht des Materials in einem
lichtstreuenden Zustand, wobei der in der Nähe der
Polymerbezirke liegende Flüssigkristall homöotrop
ausgerichtet ist, während der ihn umgebende
Flüssigkristall eine fokal konische Struktur aufweist,
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Abb. 4 eine schematische, vergrößerte
Querschnitts-Teilansicht des Materials bei verdrillt
planarer Struktur des Flüssigkristalls,
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Abb. 5 eine schematische, vergrößerte
Querschnitts-Teilansicht des Materials bei verdrillt
planarer Struktur des in der Nähe der Polymerbezirke
liegenden Flüssigkristalls und fokal konischer Textur
des ihn umgebenden Flüssigkristalls.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die in Abb. 1 schematisch dargestellte Zelle
besteht aus an den Kanten verklebten und durch
Abstandsstücke 12 voneinander getrennte Glasplatten 10,
11. Wie gezeigt, sind die Glasplatten 10, 11 zur
Bildung von transparenten Elektroden 13 mit Indium-
Zinnoxid oder dgl. überzogen. Zur homogenen
Oberflächenausrichtung der Flüssigkristalldirektoren
sind die Elektroden 13 mit Reibschichten 14 aus
Polyimid versehen.
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Die Zelle gemäß Abb. 1 wird mit dem
erfindungsgemäßen Polymer-Flüssigkristall-Material
gefüllt. In der Regel besteht das flüssigkristalline
Lichtsteuerungsmaterial aus phasengetrennten
Polymerbezirken 15 des Polymernetzwerks, das in dem es
umgebenden chiralen nematischen Flüssigkristall 16 mit
positiver dielektrischer Anisotropie dispergiert ist.
Eine Wechselstromquelle 17 wird mit den Elektroden 13
verbunden, um die Zelle zwischen verschiedenen
optischen Zuständen hin- und herzuschalten.
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Es versteht sich von selbst, daß die in Abb.
1 dargestellte Form der Zelle lediglich zur
Beschreibung einer besonderen Ausführungsform und der
Wirkungsweise des neuen erfindungsgemäßen
flüssigkristallinen Lichtsteuerungsmaterials gewählt
wurde und daß das neue Material auf verschiedene Art
und Weise angesteuert und in andere Arten von Zellen
eingebaut werden kann. Beispielsweise kann das neue
Material, anstatt von extern aktivierten Elektroden
angesteuert zu werden, von einer aktiven Matrix, im
Multiplexierbetrieb oder einer anderen Art von
Schaltung angesteuert werden, die dem Fachmann auf
diesem Gebiet alle ohne weiteres geläufig sind.
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Erfindungsgemäß sind die Polymerbezirke 15 durch
vernetzte Polymernetzwerke definiert, die von einer den
chiralen nematischen Flüssigkristall enthaltenden
Lösung phasengetrennt sind. Wie noch ausführlicher
erläutert werden wird, besitzt der in der Nähe der
Polymerbezirke 15 liegende chirale nematische
Flüssigkristall eine Vorzugsorientierung, wobei die
Flüssigkristallmoleküle an dem vernetzten Polymer so
verankert sind, daß sie gegenüber einem angelegten Feld
weniger ansprechbar sind als der sie umgebende
Flüssigkristall. Der die Polymerbezirke umgebende
Flüssigkristall spricht auf die Feldbedingungen an,
wodurch die Zelle unter verschiedenen Feldbedingungen
verschiedene optische Zustände einnimmt.
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Der Polymeranteil beträgt weniger als 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem nematischem
Flüssigkristall und Polymer. In bevorzugten
Zusammensetzungen liegt der Polymeranteil im Bereich
von etwa 1,5 bis etwa 5%. Bei im Normalmodus und
Umkehrmodus arbeitenden Materialien liegt der
Polymeranteil in der Regel im Bereich von etwa 2, 4 bis
5,0%, während bistabile Materialien in der Regel einen
Polymeranteil im Bereich von etwa 1,0 bis etwa 4,5%
aufweisen. Es versteht sich von selbst, daß der
Polymeranteil insofern leicht variieren kann, als es
von subjektiver Beurteilung abhängt, was als
erwünschtes oder nicht erwünschtes Aussehen der Zelle
in ihren verschiedenen optischen Zuständen angesehen
wird.
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In einer bevorzugten Art der Herstellung der in
Abb. 1 gezeigten Zelle wird das Polymer, das
vorzugsweise mittels UV-Strahlung polymerisiert wird,
zusammen mit dem chiralen nematischen Flüssigkristall
und etwas Fotoinitiator gelöst. Anschließend bringt man
die Lösung zwischen die mit Reibschichten 14 aus
Polyimid versehenen Glasplatten 10, 11. Zur
Polymerisation der Lösung und gleichzeitiger
Phasentrennung des Polymers unter Bildung der
Polymerbezirke 15 wird die Lösung in-situ mit UV-Licht
bestrahlt. Die Bestrahlung der Monomer-Flüssigkristall-
Lösung kann entweder in Gegenwart eines zur homöotropen
Ausrichtung der Flüssigkristalldirektoren
wirkungsvollen elektrischen Feldes oder in feldfreiem
Zustand erfolgen. Im letzteren Fall führt der
Oberflächenausrichtungseffekt der Polyimidschichten 14
dazu, daß sich die Flüssigkristallmoleküle in einer
verdrillt planaren Struktur parallel zu den Zellwänden
ausrichten.
Im Normalmodus arbeitende Zellen
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Die Herstellung von im Normalmodus arbeitenden
Zellen, die bei abgeschaltetem Feld das Licht streuen
und bei eingeschaltetem Feld optisch klar erscheinen,
erfolgt unter Verwendung eines zur Reflexion des Lichts
im Infrarotspektrum befähigten chiralen nematischen
Flüssigkristalls. Bevorzugt wird eine Ganghöhe im
Bereich von etwa 1,3 bis etwa 1,6 Mikron.
Flüssigkristalline Lichtsteuerungsmaterialien mit der
gewünschten Ganghöhe können etwa 9 bis etwa 11 Gew.-%
chirales Material, bezogen auf das Gesamtgewicht aus
nematischem Flüssigkristall und chiralem Material,
enthalten, wobei die Gewichtsmengen jedoch je nach dem
jeweils eingesetzten Flüssigkristall, chiralen Material
und Polymer, schwanken können.
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Die Herstellung von im Normalmodus arbeitenden
Zellen erfolgt durch Bestrahlung der Monomer-
Flüssigkristall-Lösung in Gegenwart eines elektrischen
Feldes. Wie in Abb. 2 gezeigt, wirkt das
elektrische Feld dahingehend, daß es die Verdrillung
der chiralen nematischen Flüssigkristallmoleküle
aufhebt und die Flüssigkristalldirektoren 20 homöotrop
ausrichtet. In Abb. 2 ist ein einzelner
Polymerbezirk 15 schematisch dargestellt.
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Man nimmt an, daß es sich bei jedem der
Polymerbezirke 15 um ein komplexes, vernetztes,
dreidimensionales Netzwerk handelt. Bei Abschalten des
elektrischen Feldes neigt der in der Nähe des
jeweiligen Polymerbezirks 15 liegende Flüssigkristall,
wie in Abb. 3 veranschaulicht, dazu, aufgrund des
Verankerungseffekts des Polymernetzwerks seine
homöotrope Ausrichtung beizubehalten. Der mit der
Bezugsnummer 30 bezeichnete, diesen Polymerbezirk
umgebende Flüssigkristall neigt dazu, in die fokal
konische Textur, d. h. helixförmig verdrillte Moleküle
mit zufälliger Orientierung der Helixachsen,
zurückzukehren. Die fokal konische Textur ist die Folge
der konkurrierenden Wirkung zwischen dem
Oberflächenausrichtungseffekt der Reibschichten 14 aus
Polyimid und dem von den Polymernetzwerken durch den
ganzen Flüssigkristall hindurch auferlegten Zwang. In
dem in Abb. 3 veranschaulichten abgeschaltetem
Zustand ist das Polymer-Flüssigkristall-Material
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
stark lichtstreuend.
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Wird zur homöotropen Ausrichtung der
Flüssigkristalldirektoren, wie in Abb. 2 gezeigt,
das elektrische Feld eingeschaltet, so ist das Polymer-
Flüssigkristall-Material optisch klar. Aufgrund der in
der Zusammensetzung enthaltenen sehr geringen Menge an
Polymer kommt es zu keiner wesentlichen Schwankung oder
Fluktuation des Brechungsindexes im gesamten
flüssigkristallinen Material. Die das Material
enthaltende Zelle ist somit bei allen Sichtwinkeln frei
von Schleierbildung.
Beispiel 1
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Eine im Normalmodus arbeitende Zelle, d. h.
lichtstreuend bei abgeschaltetem Feld und optisch klar
bei eingeschaltetem Feld, wurde unter Verwendung einer
Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall mit
8,8 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus nematischem Flüssigkristall und
chiralem Material, und 2,9 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
nematischem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt.
Der chirale nematische Flüssigkristall besaß eine
Ganghöhe von etwa 1,4 Mikron.
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Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
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175,2 mg der nematischen
Flüssigkristallmischung E-31LV;
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8,3 mg 4"-(2 -Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
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8,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
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5,7 mg Bisacryloyl-biphenyl (Monomer); sowie
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1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
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E-31LV besteht im wesentlichen aus 4-Ethyl-4'-
cyanobiphenyl, 4-Butyl-4'-cyanobiphenyl, 4-Hexyl-4'-
cyanobiphenyl, 4-Methoxy-4'-cyanobiphenyl, 4-Propyloxy-
4'-cyanobiphenyl, 4-Pentyl-4'-cyanoterphenyl und 4-(4'-
Ethylbiphenyl-4-carbonyloxy)-methylbenzol.
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Eine Zelle mit zwei an den Kanten verklebten und
durch 8 Mikron starke Abstandsstücke des Typs Mylar
voneinander getrennten Glasplatten wurde mit der
polymerisierbaren Lösung gefüllt. Zur Bildung von
transparenten Elektroden wurden die Glasplatten mit
Indium-Zinnoxid überzogen. Zur homogenen
Oberflächenausrichtung des Flüssigkristalls wurden die
Elektroden mit Polyimid überzogen und gerieben.
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Zur Polymerisation des Monomers und Phasentrennung
des Polymers unter Bildung von Polymerbezirken des
Polymernetzwerks durch den gesamten chiralen
Flüssigkristall hindurch wurde die gefüllte Zelle mit
UV-Licht bestrahlt. Während der Bestrahlung der Zelle
wurde zur homöotropen Ausrichtung des Flüssigkristalls
eine Wechselstromspannung angelegt.
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In feldfreiem Zustand war die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend, wobei die
Lichtdurchlässigkeit in diesem Zustand weniger als 5%
betrug. Bei Anlegen einer Wechselstromspannung (Vrms =
35 V) an die Zelle wurde sie optisch klar. Bei
eingeschaltetem Feld war die Zelle bei allen
Sichtwinkeln für das einfallende Licht durchlässig.
Beispiel 2
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Anhand der folgenden Tests wurde untersucht, wie
sich die Änderung der Ganghöhe und der Konzentration
des chiralen Materials auf die Lichtstreuungsfähigkeit
der Zelle im feldfreien Zustand auswirkt.
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Eine im Normalmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 11,1 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 2,9 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 1,4
Mikron.
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Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
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144 mg der nematischen
Flüssigkristallmischung E-31LV der Firma EM
Industries;
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18 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
4,9 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Während der Polymerisation wurde zur homöotropen
Ausrichtung des Flüssigkristalls eine
Wechselstromspannung angelegt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend, wobei die
Lichtdurchlässigkeit weniger als 5% betrug. Bei Anlegen
einer Wechselstromspannung (Vrms = 25 V) an die Zelle
wurde sie optisch klar. Bei eingeschaltetem Feld war
die Zelle bei allen Sichtwinkeln für das einfallende
Licht durchlässig.
-
Eine im Normalmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 12,9 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 3,3 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 1,2
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
137 mg der nematischen
Flüssigkristallmischung E-31LV;
-
20,4 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
5,3 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
2,4 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Während der Polymerisation wurde zur homöotropen
Ausrichtung des Flüssigkristalls eine
Wechselstromspannung angelegt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend, wobei die
Lichtdurchlässigkeit 15% betrug. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 21 V) an die Zelle wurde
sie optisch klar. Bei eingeschaltetem Feld war die
Zelle bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit von 15%
im feldfreien Zustand war die Zelle von geringer
Wirkung.
-
Eine im Normalmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 5,9 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 2,2 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von 2,6 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
200 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
12,6 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
4,8 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,8 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Während der Polymerisation wurde zur homöotropen
Ausrichtung des Flüssigkristalls eine
Wechselstromspannung angelegt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend, wobei die
Lichtdurchlässigkeit der Zelle 62% betrug. Bei Anlegen
einer Wechselstromspannung (Vrms = 14 V) an die Zelle
wurde sie optisch klar. Bei eingeschaltetem Feld war
die Zelle bei allen Sichtwinkeln für das einfallende
Licht durchlässig. Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit
von 62% im feldfreien Zustand war die Zelle ungeeignet.
Beispiel 3
-
Anhand der folgenden Testreihe wurde untersucht,
wie sich die Änderung der Konzentration des Monomers
4,4'-Bisacryloyl-biphenyl auf die
Lichtstreuungsfähigkeit einer im Normalmodus arbeitenden Zelle im
feldfreien Zustand auswirkt.
-
Eine im Normalmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 10,0 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 4,4 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Flüssigkristall und Monomer,
hergestellt. Der chirale nematische Flüssigkristall
besaß eine Ganghöhe von etwa 1,5 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
107 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,91 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
5,5 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
sowie
-
1,7 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
-
Während der Polymerisation wurde zur homöotropen
Ausrichtung des Flüssigkristalls ein Wechselstromfeld
angelegt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend, wobei die
Lichtdurchlässigkeit 7% betrug. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 28 V) an die Zelle wurde
sie optisch klar. Bei eingeschaltetem Feld war die
Zelle bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Diese Zelle besaß guten Kontrast zwischen
dem Zustand bei eingeschaltetem Feld und dem feldfreien
Zustand.
-
Eine weitere im Normalmodus arbeitende Zelle wurde
unter Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 9,9 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 1,2 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 1,5
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
164 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
18 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
2,2 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,7 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
-
Während der Polymerisation wurde zur homöotropen
Ausrichtung des Flüssigkristalls ein Wechselstromfeld
angelegt.
-
In feldfreiem Zustand betrug die
Lichtdurchlässigkeit 67%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 18 V) an die Zelle wurde
sie optisch klar. Bei eingeschaltetem Feld war die
Zelle bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit von 67%
im feldfreien Zustand war die Zelle ungeeignet.
-
Eine im Normalmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 9,8 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 9,0 Gew.-%
Monomer, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
Flüssigkristall und Monomer, hergestellt. Der chirale
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 1,5
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
101 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,0 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
11,4 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
3,5 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 1 hergestellt. Die
Zelle war im feldfreien Zustand fast vollkommen
lichtdurchlässig und stellte daher keine brauchbare
Zelle dar.
Im Umkehrmodus arbeitende Zellen
-
Die Herstellung von im Umkehrmodus arbeitenden
Zellen, die in feldfreiem Zustand optisch klar und bei
eingeschaltetem Feld lichtstreuend sind, erfolgt unter
Verwendung eines chiralen nematischen Flüssigkristalls
mit einer zur Reflexion des Lichts im Infrarotspektrum
wirkungsvollen Ganghöhe. Bei im Umkehrmodus arbeitenden
Zellen schwankt die Ganghöhe zwischen etwa 1,3 und etwa
3,7 Mikron. In der Regel besteht der chirale nematische
Flüssigkristall aus etwa 4 bis etwa 12 Gew.-% chiralem
Material, bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, wobei die
Gewichtsmengen jedoch je nach dem jeweils eingesetzten
Flüssigkristall, chiralen Material und Polymer,
schwanken können.
-
Die Herstellung von im Umkehrmodus arbeitenden
Zellen erfolgt durch Bestrahlung der Monomer-
Flüssigkristall-Lösung in feldfreiem Zustand. Wie in
Abb. 4 gezeigt, wirkt der
Oberflächenausrichtungseffekt der Reibschichten 14 aus
Polyimid dahingehend, daß die Flüssigkristallmoleküle
durch das gesamte Material hindurch zu einer verdrillt
planaren Struktur ausgerichtet werden, die durch
Bezugnummer 40 bezeichnet ist. Ein mit 15 bezeichneter
einzelner Polymerbezirk ist erneut schematisch
dargestellt. In dem in Abb. 4 dargestellten
feldfreien Zustand ist das Polymer-Flüssigkristall-
Material optisch klar, da im sichtbaren Bereich keine
Reflexion oder Streuung des Lichts erfolgt.
-
In dem schematisch in Abb. 5 dargestellten
Zustand bei eingeschaltetem Feld bevorzugen die in der
Nähe der Polymerbezirke 15 liegenden
Flüssigkristallmoleküle aufgrund des
Verankerungseffekts der Polymernetzwerke eine verdrillt
planare Orientierung. Der diesen Polymerbezirk
umgebende Flüssigkristall wird durch das elektrische
Feld zu einer fokal konischen Textur zurückgebildet.
Die fokal konische Textur in Gegenwart des Feldes ist
eine Folge der konkurrierenden Wirkung zwischen dem
Oberflächenausrichtungseffekt der Polyimidschichten,
dem elektrischen Feld und dem von der Flüssigkristall-
Polymer-Zusammensetzung auferlegten Zwang. In dem
Zustand bei eingeschaltetem Feld gemäß Abb. 5 ist
das Flüssigkristall-Polymer-Material für alle
Polarisationen des einfallenden Lichts stark
lichtstreuend.
Beispiel 4
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle, d. h.
lichtstreuend bei eingeschaltetem Feld und optisch klar
bei abgeschaltetem Feld, wurde unter Verwendung einer
Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall mit
4,0 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus nematischem Flüssigkristall und
chiralem Material, und 4,6 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
nematischem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt.
Der chirale nematische Flüssigkristall besaß eine
Ganghöhe von etwa 3,7 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
107 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
4,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
5,5 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,2 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Eine Zelle mit zwei an den Kanten verklebten und
durch 8 Mikron starke Abstandsstücke des Typs Mylar
voneinander getrennten Glasplatten wurde mit der
polymerisierbaren Lösung gefüllt. Zur Bildung von
transparenten Elektroden wurden die Glasplatten mit
Indium-Zinnoxid überzogen. Zur homogenen
Oberflächenausrichtung des Flüssigkristalls wurden die
Elektroden mit Polyimid überzogen und gerieben.
-
Zwecks Polymerisation des Monomers und
Phasentrennung des Polymers unter Bildung von
Polymerbezirken des Polymernetzwerks durch den gesamten
chiralen Flüssigkristall hindurch wurde die gefüllte
Zelle mit UV-Licht bestrahlt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
lichtdurchlässig, wobei die Lichtdurchlässigkeit im
feldfreien Zustand 93% betrug. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 27 V) an die Zelle wurde
sie lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
8%.
Beispiel 5
-
Anhand einer Testreihe wurde untersucht, wie sich
die Ganghöhe und die Konzentration der chiralen
Materialien auf die im Umkehrmodus arbeitende Zelle
auswirkt.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 7,8 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gewicht aus nematischem Flüssigkristall
und chiralem Material, und 4,7 Gew.-% eines
vernetzenden Monomers, bezogen auf das Gewicht aus
chiralem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt. Der
chirale nematische Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe
von etwa 1,9 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
159 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
13,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
8,5 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,8 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 98%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 30 V) wurde die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
9%.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 12,1 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 4,8 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 1,3
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
129 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
17,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
7,5 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,6 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie auf die in Beispiel 4
beschriebene Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 96%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 41 V) wurde die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
5%.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 1,39 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 4,5 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus Monomer und chiralem Flüssigkristall,
hergestellt. Der chirale nematische Flüssigkristall
besaß eine Ganghöhe von etwa 0,7 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
263 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
3,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
12,5 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,4 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 92%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 32 V) betrug die
Lichtdurchlässigkeit für polarisiertes Licht parallel
zur Reibrichtung 35%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 18 V) betrug die
Lichtdurchlässigkeit für polarisiertes Licht senkrecht
zur Reibrichtung 6%.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 16,3 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gewicht aus nematischem Flüssigkristall
und chiralem Material, und 4,4 Gew.-% eines
vernetzenden Monomers, bezogen auf das Gewicht aus
Monomer und Flüssigkristall, hergestellt. Der chirale
nematische Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa
0,9 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
125,7 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
24,4 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
6,9 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
017 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie auf die gleiche Weise
hergestellt wie in Beispiel 4.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 94%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 50 V) wurde die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
11%. Außerdem zeigte die Zelle beim Umschalten vom
eingeschalteten Feld in den feldfreien Zustand
Hysteresis.
Beispiel 6
-
Anhand der folgenden Testserie wird untersucht,
wie sich die Polymerkonzentration auf die im
Umkehrmodus arbeitende Zelle auswirkt.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 6,1 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem Material und
nematischem Flüssigkristall, und 2,1 Gew.-% eines
vernetzenden Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht
aus Monomer und chiralem nematischem Flüssigkristall,
hergestellt. Der chirale nematische Flüssigkristall
besaß eine Ganghöhe von etwa 2,5 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
181 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
4,2 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,9 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 97%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 18 V) wurde die Zelle
lichtundurchlässig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
14%. Die Abschaltzeit für diese Zelle betrug 5
Millisekunden.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristallmaterial mit 6 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 2,9 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besitzt eine Ganghöhe von etwa 2,5
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
181 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
5,7 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,7 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 95%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 21 V) wurde die Zelle
durchsichtig bzw. lichtstreuend. Bei eingeschaltetem
Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit unabhängig von der
Polarisation des einfallenden Lichts 8%. Die
Abschaltzeit für die Zelle betrug 4 Millisekunden.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 6,0 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 4,3 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus Monomer und chiralem nematischem
Flüssigkristall, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besitzt eine Ganghöhe von etwa 2,5
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
180 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
8,6 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,9 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 95%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 28 V) wurde die Zelle
durchsichtig bzw. lichtstreuend. Bei eingeschaltetem
Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit unabhängig von der
Polarisation des einfallenden Lichts 8%. Die
Abschaltzeit der Zelle betrug 3 Millisekunden.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 6,1 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 5,8 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Flüssigkristall und Monomer,
hergestellt. Der chirale nematische Flüssigkristall
besaß eine Ganghöhe von etwa 2,5 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
179 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
10,6 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,2 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand betrug die
Lichtdurchlässigkeit 76%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 28 V) an die Zelle nahm die
Lichtdurchlässigkeit ab. Bei eingeschaltetem Feld
betrug die Lichtdurchlässigkeit 46%.
-
Eine im Umkehrmodus arbeitende Zelle wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 6,0 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus nematischem
Flüssigkristall und chiralem Material, und 1,0 Gew.-%
eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem nematischem Flüssigkristall
und Monomer, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 2,5
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
184 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
11,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
20 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,7 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise hergestellt.
-
In feldfreiem Zustand war die Zelle optisch klar
und bei allen Sichtwinkeln für das einfallende Licht
durchlässig. Bei abgeschaltetem Feld betrug die
Lichtdurchlässigkeit 96%. Bei Anlegen einer
Wechselstromspannung (Vrms = 14 V) an die Zelle wurde
sie durchsichtig bzw. lichtstreuend. Bei
eingeschaltetem Feld betrug die Lichtdurchlässigkeit
unabhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts
13%. Die Abschaltzeit betrug 20 Millisekunden, was
einen hohen Wert darstellt. Außerdem kam es leicht zu
einer Schädigung der Zelle durch das elektrische Feld.
Bistabile Farbanzeigezellen
-
Die Herstellung von bistabilen Farbanzeigezellen,
die in einem Zustand das Licht streuen und in einem
anderen Zustand zirkular polarisiertes farbiges Licht
reflektieren und die auch so betrieben werden können,
daß sie optisch durchsichtig sind, erfolgt unter
Verwendung eines chiralen nematischen Flüssigkristalls
mit einer zur Reflexion des Lichts im sichtbaren
Spektrum wirksamen Ganghöhe. Bevorzugt sind Materialien
mit einer Ganghöhe im Bereich von etwa 0,25 bis etwa
0,44 Mikron. In der Regel beträgt die Ganghöhe 0,27
Mikron für die Farbe Blau, 0,31 Mikron für die Farbe
Grün und 0,40 Mikron für die Farbe Rot. Die Herstellung
von bistabilen Farbanzeigematerialien erfolgt in der
Regel derart, daß sie etwa 27 bis etwa 48 Gew.-%
chirales Material, bezogen auf das Gesamtgewicht aus
nematischem Flüssigkristall und chiralem Material,
enthalten, wobei die Gewichtsmengen jedoch wie bei den
zuvor beschriebenen Ausführungsformen je nach dem
jeweils eingesetzten chiralen Material, Flüssigkristall
und Polymer schwanken können.
-
In Abb. 4 ist das erfindungsgemäße, durch
Polymerisation in feldfreiem Zustand hergestellte
bistabile Farbanzeigematerial mit planarer Textur in
seinem lichtreflektierenden Zustand schematisch
dargestellt. In diesem Zustand bevorzugen die in der
Nähe der Polymerbezirke 15 liegenden
Flüssigkristallmoleküle die dargestellte verdrillt
planare Struktur. Der den Polymerbezirk umgebende
Flüssigkristall besitzt ebenfalls eine verdrillt
planare Struktur, so daß das Material Licht, dessen
Farbe von der jeweiligen Ganghöhe abhängt, reflektiert.
-
In Abb. 5 ist das bistabile
Farbanzeigematerial in seinem lichtstreuenden Zustand
dargestellt. In diesem Zustand bevorzugt der in der
Nähe der Polymerbezirke 15 liegende Flüssigkristall
erneut die dargestellte verdrillt planare Struktur. Der
den Polymerbezirk umgebende Flüssigkristall besitzt
eine fokal konische Struktur.
-
Liegt die Ganghöhe in dem zur Reflexion von
sichtbarem Licht geeigneten Bereich, so sind sowohl der
lichtreflektierende Zustand gemäß Abb. 4 als auch
der lichtstreuende Zustand gemäß Abb. 5 in
Abwesenheit eines elektrischen Feldes stabil. Befindet
sich das bistabile Material im lichtreflektierenden
Zustand gemäß Abb. 4 und läßt man einen niedrigen
elektrischen Feldimpuls einwirken, wie z. B. 6 Volt pro
Mikron Schichtdicke, so wird das Material in den
lichtstreuenden Zustand gemäß Abb. 5 überführt und
verbleibt bei Abwesenheit eines Feldes in diesem
Zustand. Befindet sich das bistabile Material im
lichtstreuenden Zustand gemäß Abb. 5 und läßt man
einen hohen elektrischen Feldimpuls von etwa 12 Volt
pro Mikron Schichtdicke einwirken, so kehren die
Flüssigkristallmoleküle bei Impulsende in den
lichtreflektierenden Zustand gemäß Abb. 4 zurück
und verbleiben in diesem Zustand.
-
Wird das zur Aufhebung der Verdrillung der
Flüssigkristallmoleküle notwendige hohe elektrische
Feld aufrechterhalten, so richten sich die
Flüssigkristalldirektoren homöotrop aus, so daß das
Material lichtdurchlässig wird. Bei langsamer Wegnahme
des Feldes geht die Flüssigkristallorientierung wieder
in den lichtstreuenden Zustand gemäß Abb. 5 über.
Bei rascher Wegnahme des Feldes geht die Orientierung
wieder in den lichtreflektierenden Zustand gemäß
Abb. 4 über.
-
Die Bildung des bistabilen Materials kann durch
Bestrahlung der Monomer-Flüssigkristall-Lösung entweder
in feldfreiem Zustand oder in Gegenwart eines
elektrischen Feldes erfolgen. Findet die Polymerisation
im feldfreien Zustand statt, so führt der
Oberflächenausrichtungseffekt der Zellwände zur
verdrillt planaren lichtreflektierenden Orientierung
gemäß Abb. 4. Findet die Polymerisation in
Gegenwart eines Feldes statt, so daß die
Flüssigkristalldirektoren, wie in Abb. 2
angedeutet, homöotrop ausgerichtet werden, so geht die
Flüssigkristallorientierung entweder wieder in den
lichtreflektierenden Zustand gemäß Abb. 4, und
zwar bei raschem Abschalten des Feldes, oder den
lichtstreuenden Zustand gemäß Abb. 5, und zwar bei
langsamem Abschalten des Feldes, über.
Beispiel 7
-
Eine bistabile Farbanzeigezelle, die, lichtstreuend
in einem Zustand ist und in einem anderen Zustand rotes
zirkular polarisiertes Licht reflektiert, wurde unter
Verwendung einer Lösung aus chiralem nematischem
Flüssigkristall mit 29,8 Gew.-% chiralem Material,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem Material und
nematischem Flüssigkristall, und 2,7 Gew.-% eines
vernetzenden Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht
aus Monomer und chiralem Flüssigkristall, hergestellt.
Der chirale Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von
0,41 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
67,8 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
14, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
14,8 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
2,7 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Eine Zelle mit zwei an den Kanten verklebten und
durch 8 Mikron starke Abstandsstücke des Typs Mylar
voneinander getrennten Glasplatten wurde mit der
polymerisierbaren Lösung gefüllt. Zur Bildung von
transparenten Elektroden wurden die Glasplatten mit
Indium-Zinnoxid überzogen. Zur homogenen
Oberflächenausrichtung des Flüssigkristalls wurden die
Elektroden mit Polyimid überzogen und gerieben.
-
Zwecks Polymerisation des Monomers und
Phasentrennung des Polymers unter Bildung von
Polymerbezirken des Polymernetzwerks durch den gesamten
chiralen Flüssigkristall hindurch wurde die gefüllte
Zelle 30 Minuten mit UV-Licht bestrahlt. Der Zustand
der Zelle wurde mittels der Spannung eines elektrischen
Impulses reguliert. Bei Einwirkung eines hohen
Wechselstromspannungsimpulses (Vrms = 104 V) war die
Zelle optisch klar und für das einfallende Licht
durchlässig. Bei Wegnahme der hohen
Wechselstromspannung befand sich die Probe im
lichtreflektierenden Zustand, wobei die Zelle aufgrund
der Ganghöhe des chiralen Flüssigkristalls rot war. Bei
Anlegen einer Wechselstromspannung (50 V ≤ Vrms ≤ 85 V)
ging die Zelle in den lichtstreuenden Zustand über und
bei Wegnahme des niedrigen Spannungsfeldes verblieb die
Zelle im lichtstreuenden Zustand. Sowohl beim
lichtreflektierenden als auch beim lichtstreuenden
Zustand wurde festgestellt, daß sie in feldfreiem
Zustand mehrere Monate lang stabil blieben.
Beispiel 8
-
Es wurde eine Reihe von Testzellen hergestellt,
bei denen die Konzentration des chiralen Materials und
die Ganghöhe des chiralen nematischen Flüssigkristalls
variiert wurden.
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Eine bistabile Zelle mit einem blauen
lichtreflektierenden Zustand wurde unter Verwendung
einer Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall
mit 45,3 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall, und 1,5 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Monomer und
chiralem nematischem Flüssigkristall, hergestellt. Der
chirale nematische Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe
von etwa 0,27 Mikron und reflektierte blaues zirkular
polarisiertes Licht.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
132,6 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
50, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
59,7 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
3,7 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 7 hergestellt.
-
Nach der Wegnahme des hohen Spannungsimpulses befand
sich die Zelle in einem blauen lichtreflektierenden
Zustand.
-
Eine bistabile Zelle mit einem grünen
lichtreflektierenden Zustand wurde unter Verwendung
einer Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall
mit 39,1 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall, und 2,0 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
nematischem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt.
-
Der chirale Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von
etwa 0,31 Mikron und reflektierte grünes zirkular
polarisiertes Licht.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
85,6 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
27, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
28,0 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
2,9 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator)
-
Die Zelle wurde wie in Beispiel 7 hergestellt.
-
Nach Wegnahme des hohen elektrischen Spannungsimpulses
befand sich die Zelle in einem grünen
lichtreflektierenden Zustand.
-
Eine weitere bistabile Zelle mit einem roten
lichtreflektierenden Zustand wurde unter Verwendung
einer Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall
mit 30,0 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall, und 1,9 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
nematischem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt.
Der chirale Flüssigkristall besitzt eine Ganghöhe von
etwa 0,41 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
80,0 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
16, 7 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
17,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
22 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Probezelle wurde wie in Beispiel 7
hergestellt. Nach der Wegnahme des hohen
Spannungsimpulses befand sich die Zelle in einem roten
lichtreflektierenden Zustand.
Beispiel 9
-
Eine grüne lichtreflektierende bistabile Zelle mit
einem größeren Kontrastgrad zwischen dem
lichtreflektierenden und dem lichtstreuenden Zustand
wurde unter Verwendung einer Lösung aus chiralem
nematischem Flüssigkristall mit 39,1 Gew.-% chiralem
Material, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
Material und nematischem Flüssigkristall, und 2,0 Gew.-
% eines vernetzenden Monomers, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus Monomer und chiralem nematischem
Flüssigkristall, hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 0,31
Mikron und reflektierte grünes zirkular polarisiertes
Licht.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
85,6 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
27, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
28,0 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
2,7 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Eine Zelle mit zwei an den Kanten verklebten und
durch 8 Mikron starke Abstandsstücke des Typs Mylar
voneinander getrennten Glasplatten wurde mit der
polymerisierbaren Lösung gefüllt. Zur Bildung von
transparenten Elektroden wurden die Glasplatten mit
Indium-Zinnoxid überzogen. Zur homogenen
Oberflächenausrichtung des Flüssigkristalls wurden die
Elektroden mit einer Reibschicht aus Polyimid
überzogen.
-
Zwecks Polymerisation des Monomers und
Phasentrennung des Polymers unter Bildung von
Polymerbezirken von Polymernetzwerken durch den
gesamten chiralen Flüssigkristall hindurch wurde die
gefüllte Zelle mit UV-Licht bestrahlt. Während der
Bestrahlung der Zelle wurde zur homöotropen Ausrichtung
des Flüssigkristalls eine Wechselstromspannung
angelegt.
-
Der Zustand der Zelle wurde mittels der Spannung
eines elektrischen Impulses reguliert. Bei Anlegen
einer hohen Wechselstromspannung (Vrms = 104 V) war die
Zelle optisch klar und bei allen Lichteinfallswinkeln
lichtdurchlässig. Bei Wegnahme der hohen
Wechselstromspannung befand sich die Probe im
lichtreflektierenden Zustand, wobei die Zelle aufgrund
der Ganghöhe des chiralen Flüssigkristalls grün war.
Bei Anlegen einer Wechselstromspannung (50 V ≤ Vrms ≤ 85
V) ging die Zelle in den lichtstreuenden Zustand über
und bei Wegnahme des niedrigen Spannungsfeldes verblieb
die Zelle im lichtstreuenden Zustand. Es wurde
festgestellt, daß sowohl der lichtreflektierende als
auch der lichtstreuende Zustand stabile Zustände
darstellten. Diese Zelle schien einen besseren Kontrast
zwischen dem lichtreflektierenden und lichtstreuenden
Zustand zu besitzen als die in Beispiel 7 hergestellte
Zelle oder die in Beispiel 8 hergestellten Zellen.
Beispiel 10
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Anhand einer Testreihe wurde untersucht, wie sich
die Polymerkonzentration auf die bistabilen Zellen
auswirkt.
-
Bei einem Test wurde der chirale nematische
Flüssigkristall nicht mit Monomer versetzt. Die Lösung
aus chiralem nematischem Flüssigkristall enthielt
32,4 Gew.-% chirales Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall.
-
Die Lösung bestand aus:
-
121,6 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
29,7 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material); sowie
-
20,5 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material).
-
Eine Zelle mit zwei an den Kanten verklebten und
durch 10 Mikron starke Abstandsstücke des Typs Mylar
voneinander getrennten Glasplatten wurde mit der Lösung
des chiralen nematischen Flüssigkristalls gefüllt. Zur
Bildung von transparenten Elektroden wurden die
Glasplatten mit Indium-Zinnoxid überzogen. Zur
homogenen Oberflächenausrichtung des Flüssigkristalls
wurden die Elektroden mit einer Reibschicht aus
Polyimid überzogen.
-
In feldfreiem Zustand wechselte die Zelle
innerhalb einer Zeitspanne von einer Stunde vom
lichtstreuenden in den lichtreflektierenden Zustand.
Der lichtreflektierende Zustand dieser Zelle war auch
nicht einheitlich.
-
Eine bistabile Zelle wurde unter Verwendung einer
Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall mit
29,8 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall, und 2,7 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht aus chiralem
nematischem Flüssigkristall und Monomer, hergestellt.
Der chirale nematische Flüssigkristall besaß eine
Ganghöhe von etwa 0,41 Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
67,8 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
14, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
14,8 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
2,7 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
1,0 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator)
-
Die Zelle wurde auf die in Beispiel 7 beschriebene
Weise hergestellt. Nach Wegnahme des hohen
Spannungsimpulses befand sich die Zelle in einem roten
lichtreflektierenden Zustand. Die zum Umschalten der
Zelle vom lichtreflektierenden in den lichtstreuenden
Zustand erforderlichen Spannungen entsprachen denen in
Beispiel 7. Der lichtreflektierende und lichtstreuende
Zustand besaßen guten Kontrast und beide Zustände waren
stabil.
-
Eine bistabile Zelle wurde unter Verwendung einer
Lösung aus chiralem nematischem Flüssigkristall mit
30,3 Gew.-% chiralem Material, bezogen auf das
Gesamtgewicht aus chiralem Material und nematischem
Flüssigkristall, und 6,9 Gew.-% eines vernetzenden
Monomers hergestellt. Der chirale nematische
Flüssigkristall besaß eine Ganghöhe von etwa 0,40
Mikron.
-
Die polymerisierbare Lösung bestand aus:
-
92,8 mg des nematischen Flüssigkristalls E-
31LV;
-
20, 0 mg 4"-(2-Methylbutylphenyl)-4'-(2-
methylbutyl)-4-biphenylcarboxylat (chirales
Material);
-
20,3 mg 4-Cyano-4'-(2-methylbutyl)-biphenyl
(chirales Material);
-
9,9 mg 4,4'-Bisacryloyl-biphenyl (Monomer);
-
sowie
-
0,8 mg Benzoin-methylether (Fotoinitiator).
-
Die Probezelle wurde auf die in Beispiel 7
beschriebene Weise hergestellt. Die Zelle besaß keinen
lichtstreuenden Zustand. Nach Wegnahme eines beliebigen
elektrischen Wechselstromspannungsimpulses kehrte die
Testzelle in den lichtreflektierenden Zustand zurück.
Im lichtreflektierenden Zustand war die Zelle rot.
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In der folgenden Tabelle 1 sind beispielhafte
Konzentrationsbereiche für das chirale Material und das
Polymer sowie Ganghöhen und Antriebsspannungen für jede
erfindungsgemäße Ausführungsform zusammengestellt.
Tabelle 1
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Für den Fachmann sind in Anbetracht der
vorstehenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung
eine Vielzahl von Abänderungen und Variationen der
Erfindung leicht ersichtlich. Daher ist es möglich, die
Erfindung im Rahmen des Schutzbereichs der beiliegenden
Ansprüche anders durchzuführen als spezifisch gezeigt
und beschrieben.
-
Figur = Abbildung