Technisches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Polyester. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere ein kontinuierliches sogenanntes
Direktveresterungs- und Polymerisationsverfahren zur Herstellung
eines Ethylenterephthalateinheiten als wichtigste sich
wiederholende Einheiten enthaltenden Polyesters, wobei
insbesondere die Eigenschaften in bezug auf die elektrische
Leitfähigkeit des Polyesters verbessert sind, um dessen
elektrostatische Haftung an bewegenden Abschreckgliedern während
der Schmelzextrusion zu verbessern.
2. Hintergrund der Erfindung.
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Gesättigte lineare Polyester wie Polyethylenterephthalat
(nachstehend PETP genannt) werden heutzutage aufgrund ihrer
hervorragenden physikalisch-chemischen Eigenschaften wie
mechanischer Festigkeit, thermischen und chemischen Widerstands,
Transparenz usw. für verschiedene Anwendungen wie Verpackungs-
Materialien, elektrische Isolationsmaterialien, Fasern und
Glühfäden sowie als Trägermaterial für Magnetbänder und
fotografische Filme eingesetzt.
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Dank ihrem weitverbreiteten Gebrauch sind die Verfahren zur
Herstellung von PETP-Granulat und zur Umwandlung dieses PETP-
Granulats in Film den Fachleuten gut bekannt.
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PETP-Filmmaterialien werden im allgemeinen dadurch
erhalten, daß der Polyester in geschmolzenem Zustand mittels
einer Strangpresse extrudiert, der durch dieses
Schmelzstrangpressen erhaltene Bogen auf der Oberfläche einer
Kühlwalze gekühlt und das erstarrte Material danach biaxial in
Längsrichtung und Querrichtung orientiert wird.
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Der in geschmolzenem Zustand extrudierte Polyester kann
nach zwei Hauptverfahren hergestellt werden.
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In einem ersten Verfahren bildet sich infolge einer
Umesterungsreaktion zwischen Dimethylterephthalat (DMT) und
Ethylenglycol (EG) Bis (β-hydroxyethyl)-terephthalat (BHET),
wonach eine Polykondensation stattfindet. Sowohl bei der
Umesterungsreaktion als auch bei der Polykondensationsreaktion
benutzt man Katalysatoren, z.B. ein Zink-, Magnesium-,
Mangan- oder Kobaltsalz oder Mischungen derselben, insbesondere
Manganacetat als Umesterungskatalysator und Antimonverbindungen
und/oder Germaniumverbindungen (wie Antimon- und/oder
Germaniumdioxid) als Polykondensationskatalysator, und
Stabilisatoren wie z.B. Phosphorverbindungen.
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In einem zweiten Verfahren (dem sogenannten
Direktveresterungsverfahren) wird das BHET durch direkte
Veresterung von Terephthalsäure (PTA) mit Ethylenglycol (EG)
erhalten. Als Polykondensationskatalysator wird ebenfalls
Antimontrioxid und/oder Germaniumdioxid zugesetzt und als
Stabilisator kann eine Phosphorverbindung zugegeben werden.
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Die obenbeschriebenen Verfahren können weiterhin entweder
in einem Batchsystem oder in einem kontinuierlichen
Reaktorsystem durchgeführt werden.
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Weiteres zum Direktveresterungsverfahren ist z.B. in den
EU-A-0105 522 und EU-A-0159 817 beschrieben. Weiteres zum ersten
PETP-Herstellungsverfahren (das Umesterungsverfahren) findet
sich z.B. in den GB-A-1 221 788, GB-A-1 274 858, GB-A-1 108 096,
GB-A-1 185 984 und GB-A-1 091 234.
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Weiteres zum Verfahren zur Bildung eines PETP-Films aus
PETP-Granulat kann in den GB-A-1 269 127, GB-1-1 312 263 und
EU-A-0 022 278 gefunden werden.
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Einer der meist kritischen Faktoren im obenbeschriebenen
Verfahren zur Herstellung eines PETP-Films ist die Extrusion des
PETP-Films durch die Extrusionsdüse hindurch auf die bewegende,
als eine abgekühlte Walze oder ein abgekühltes Band vorliegende
Kühl- oder Abschreckoberfläche. In dieser Phase soll der PETP-
Film zwecks seiner Erstarrung in ausreichendem Maße und
weiterhin genügend schnell abgekühlt werden, um einen wesentlich
amorphen Film zu erhalten. Ein erstarrter Film mit einer zu
hohen Kristallinität schafft Probleme, z.B. ein Durchbrechen des
Films, während der aufeinanderfolqenden Stufen der Längs- und
Querverstreckung. Weiterhin verliert ein kristallisierter Film
seinen transparenten Charakter, der beim Einsatz des PETP-Films
als Träger für fotografische Filme von äußerster Wichtigkeit
ist.
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Zur Erzielung einer schnellen Abschreckung des extrudierten
PETP-Films stellt eine hohe Wärmeübertragung vom Film zur
Abschreckoberfläche eine oberstes Gebot dar. Voraussetzung einer
guten Wärmeübertragung ist eine feste Haftung des Films an der
Abschreckoberfläche. Dazu sind zwei Verfahren vorhanden : ein
erster Vorgang betrifft die Beschickung der oberen Oberfläche
des geschmolzenen Films mit von einer Koronaentladungsstation
gelieferten elektrostatischen Ladungen, ehe der Film zum ersten
Mal mit seiner unteren Oberfläche mit der elektrisch geerdeten
Abschreckoberfläche in Kontakt kommt. Diese Vorgehensweise wird
detailliert in z.B. der US-P-3 709 964 beschrieben.
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Gemäß dem zweiten Verfahren wird zwischen dem
Abschreckelement und der Extrusionsdüse ein elektrischer
Potentialunterschied aufrechterhalten, dessen Größenordnung
ausreicht, um die Haftung des Films am Abschreckelement zu
sichern. Dieses Verfahren wird in der US-P-4 310 294
beschrieben.
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Im Bewußtsein, daß die elektrostatische Haftung (d.h. der
innige Kontakt infolge statischer Elektrizität) eines
Polyesterbogens durch die Steigerung der elektrischen Ladung an
der Oberfläche des Bogens während der Extrusionsbeschichtung
verbessert wird, sind zahlreiche Versuche gemacht worden, um die
elektrische Ladung an der Oberfläche eines Polyesterfilmbogens
durch Modifikation des zur Herstellung des Bogens oder Films
eingesetzten Polyesters zu steigern. Insbesondere sind
zahlreiche Versuche gemacht worden, um den spezifischen
Widerstand des Polyesters zu verringern, oder mit anderen
Worten, um die elektrische Leitfähigkeit des Polyesters zu
steigern.
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Diese Versuche waren besonders intens, denn die
Produktionskapazität einer PETP-Film-Extrusionsvorrichtung wird
durch die Drehgeschwindigkeit des Kühl- oder Abschreckkörpers,
die durch das pHänomen der elektrostatischen Haftung des PETP-
Films an diesem Körper gesteuert wird, beschränkt. Da die
Absetzung von elektrischen Ladungen auf dem PETP-Film durch
Koronaentladung oder der elektrische Potentialunterschied
zwischen dem Abschreckelement und der Extrusionsdüse ebenfalls
aus verschiedenen praktischen Gründen beschränkt sind, wird die
Produktionskapazität der PETP-Film-Extrusionsvorrichtung
schließlich durch die elektrische Leitfähigkeit des PETP-
Polymeren beschränkt.
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Einige Hintergrundkenntnisse zur elektrischen Leitfähigkeit
von PETP können den nachstehenden Veröffentlichungen entnommen
werden :
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'Schottky Emission and Conduction in some Organic
Insulating Materials' von G. Lengyel, veröffentlicht im Journal
of Applied Physics, Band 37, Nummer 2, Februar 1966,
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'The electrical conductivity of poly(ethyleneterephthalate)
in the temperature range 180-290ºC', von F.S. Smith und
C. Scott, veröffentlicht im British Journal of Applied Physics,
1966, Band 17, und
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'The Structural Dependance of the Electrical Conductivity
of Polyethylene Terephthalate', veröffentlicht im Journal of
Polymer Science, Band 62, Seiten 331-346 (1962).
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Unter Verweis auf die zwei eingangs beschriebenen Verfahren
zur Herstellung von PETP-Film wird im ersten Verfahren - dem
Umesterungsverfahren - die geeignete elektrische Leitfähigkeit
des erhaltenen PETP-Polymeren im allgemeinen durch die
Anwesenheit der Metallsalze der Umesterungskatalysatoren wie
Zink, Magnesium, Mangan, Kobalt oder deren Mischungen erhalten.
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In zweiten PETP-Herstellungsverfahren - dem
Direktveresterungsverfahren - wird der Erhalt der geeigneten
elektrischen Leitfähigkeit im allgemeinen durch die Abwesenheit
der obenbeschriebenen elektrisch leitfähigen Metallsalze
verhindert.
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In der Abwesenheit eines Umesterungskatalysators ist in der
Patentliteratur die Zugabe verschiedener, die elektrische
Leitfähigkeit verbessernder Zutaten und Stabilisatoren während
der (kontinuierlichen) direkten Veresterung und Polykondensation
vorgeschlagen worden.
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Was die Wahl der geeigneten Verbindungen und des Zeitpunkts
der Zugabe der die elektrische Leitfähigkeit verbessernden
Zutaten und der Stabilisatorverbindungen im PETP-
Herstellungsvorgang betrifft, sind im aktuellen Stand der
Technik verschiedene alternative Lösungen vorgeschlagen worden.
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Die meisten von Verfahren zur Verbesserung der elektrischen
Leitfähigkeit von PETP handelnden Patentschriften schlagen vor,
die die elektrische Leitfähigkeit verbessernden Zutaten während
der Veresterung, z.B. bei einer zwischen 20 und 80% liegenden
Veresterungsgeschwindigkeit, oder am Ende der Veresterung
zuzugeben. Die Stabilisationsverbindung wird üblicherweise
ebenfalls am Ende der Veresterungsstufe zugesetzt. Laut dem
Research Disclosure Nr. 23720 mit Titel 'Method of producing
polyester', veröffentlicht in Research Disclosure Bulletin
Nr. 237 von Januar 1984, kann der Stabilisator aber schon in der
Anfangsphase der Veresterung, z.B. durch Einverleibung im
Schlamm von PTA und EG, zugegeben werden. Die Research
Disclosure beschreibt weiterhin eine typische Ausführungsform,
in der Mangan-, Zink- und/oder Magnesiumverbindungen zugesetzt
werden, sobald der Veresterungsvorgang zu 80% vollendet ist.
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Die nachstehenden Patentschriften beschreiben z.B.
verschiedene Lösungen und/oder Verbesserungen zur Steigerung der
elektrischen Leitfähigkeit eines PETP-Polymeren, insbesondere
eines gemäß dem Direktveresterungsverfahren hergestellten PETP-
Polymeren.
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Die EP-A-0 105 522 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von PETP durch Zugabe von Terephthalsäure und Ethylenglycol in
Bis(β-hydroxyethyl)-terephthalat oder dessen Oligomerem, wobei
dem Reaktionssystem wenigstens eine Magnesiumverbindung beim
Erreichen einer Veresterungsgeschwindigkeit in der
Veresterungsstufe von etwa 20 bis 80% und wenigstens eine
Phosphorverbindung bei einer Veresterungsgeschwindigkeit von
nicht weniger als 91% zugesetzt wird, und wobei ein bestimmtes
Molverhältnis zwischen der Magnesium- und Phosphorverbindung
befolgt werden muß.
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Die JP-Kokai 76-70269 beschreibt die Einarbeitung von
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallverbindungen gerade nach der
Veresterungs- oder Umesterungsreaktion und ehe die
Grenzviskosität während der Polykondensation über 0,2
hinaus kommt.
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Die JP-Kokai 80-84322 beschreibt die Einarbeitung im PETP-
Polymeren von wenigstens einer in Ethylenglycol löslichen
Metallverbindung, gewählt aus Magnesium und Mangan, und von
wenigstens einer Alkalimetallverbindung und wenigstens einer
Phosphorverbindung am Ende des Veresterungsvorgangs, wobei
weiterhin bestimmte Molverhältnisse befolgt werden müssen.
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Die JP-P-1 124 537 beschreibt die Einarbeitung von
wenigstens einer Metallverbindung, gewählt aus Zn, Mg und Mn,
und wenigstens einer Phosphorverbindung, nachdem die Veresterung
zu Ende gekommen ist, wobei weiterhin ein bestimmtes
Molverhältnis zwischen diesen Verbindungen befolgt werden soll.
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Die Brauchbarkeit oder Zweckmäßigkeit der in den eingangs
erwähnten Patentschriften beanspruchten Verbesserungen wird in
hohem Maße durch die Herstellungsweise des PETP-Polymeren, d.h.
entweder gemäß einem Batchvorgang oder einem Kontinuvorgang,
bestimmt.
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Während die erwähnten Lösungen die Herstellung eines PETP-
Polymeren mit einer geeigneten elektrischen Leitfähigkeit gemäß
dem Direktveresterungs- und Polymerisationsverfahren in einem
Batchreaktionssystem ermöglichen, wird der erforderliche Grad
von elektrischer Leitfähigkeit hingegen nicht erreicht bei
Anwendung eines kontinuierlichen PETP-Direktveresterungs und
Polykondensationsverfahrens.
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Trotz der mannigfachen aktuellen Literatur zur elektrischen
Leitfähigkeit von PETP-Polymer, der verschiedenen darin
beschriebenen Lösungen betreffs der Wahl von spezifischen, die
elektrische Leitfähigkeit verbessernden Zutaten, der für deren
Zugabe in der Reaktionsmischung benötigten Zeit, und der Wahl
von spezifischen Stabilisationsverbindungen und deren
Zugabezeit, und der verschiedenen Vorschläge in bezug auf das
zwischen den gewählten, die elektrische Leitfähigkeit
verbessernden Zutaten und den gewählten Stabilisations-
Verbindungen zu befolgende Molverhältnis, reicht die elektrische
Leitfähigkeit des entsprechend einem kontinuierlichen
Direktveresterungs und Polykondensationsverfahren erzeugten
PETP-Polymeren noch immer nicht aus, um das PETP in
geschmolzenem Zustand fehlerfrei bei hoher Geschwindigkeit,
insbesondere bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 m/Min., zu
PETP-Film zu extrudieren.
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Die beim Herstellen eines eine hohe elektrische
Leitfähigkeit aufweisenden PETP-Polymeren gemäß der
kontinuierlichen Direktveresterungs- und Polykondensations-
Technik begegnete Schwierigkeit tritt um so nachdrücklicher in
den Vordergrund, als letzteres Verfahren heutzutage zu dem meist
fortgeschrittenen Verfahren für die Herstellung von PETP-Polymer
wird.
Gegenstand der Erfindung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist folglich, wie in
den Ansprüchen 1 bis 8 beschrieben, ein kontinuierliches
Direktveresterungs- und Polykondensationsverfahren zur
Herstellung von PETP-Polymer, wobei das erhaltene PETP-Polymere
eine geeignete elektrische Leitfähigkeit aufweist, die seinen
tadellosen Auftrag bei hoher Produktionsgeschwindigkeit durch
eine Extrusionsdüse hindurch auf ein Abschreckelement und seine
weitere Verarbeitung zu einem transparenten Träger für
fotografischen Film ermöglicht.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung eines PETP-Polymeren, das im Vergleich
zu einem auf eine herkömmliche Weise hergestellten PETP-
Polymeren eine verbesserte, gemäß dem nachstehend beschriebenen
Verfahren gemessene elektrische Leitfähigkeit aufweist.
Weitere Gegenstände und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
Zusammenfassung der Erfindung
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Wir haben nun erfindungsgemäß überraschenderweise
festgestellt, daß die obigen Gegenstände durch ein
kontinuierliches Direktveresterungs- und Polykondensations-
Verfahren für die Herstellung von Ethylenterephthalateinheiten
als die wichtigsten sich wiederholenden Einheiten enthaltendem
Polyester erzielt werden können, wobei Terephthalsäure und
Ethylenglycol zu Bis(β-hydroxyethyl)-terephthalat oder dessen
Oligomerem gegeben werden und danach zunächst eine Veresterung
und darauffolgend eine Polykondensation des erhaltenen
Oligomeren unter einem allmählich reduzierten Druck erfolgt, und
wobei beim Erreichen einer Veresterungsgeschwindigkeit von
wenigstens 80% eine Lösung in Ethylenglycol einer die
elektrische Leitfähigkeit verbessernden Zutat, vorzugsweise
eines Metallsalzes, wobei als Metall ein Alkalimetall, ein
Erdalkalimetall, Co, Mn, Cu oder Cr besonders bevorzugt wird,
der oligomeren Reaktionsmischung zugesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung einer die elektrische
Leitfähigkeit verbessernden Zutat in Ethylenglycol im Moment,
daß sich die oligomere Reaktionsmischung in einem geschlossenen
Verbindungselement zwischen der Veresterungsstufe und der
Polykondensationsstufe befindet, der oligomeren
Reaktionsmischung zugesetzt wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt
die Zugabe der Lösung in der oligomeren Reaktionsmischung,
während letztere sich in einer Leitung befindet, durch die die
oligomere Reaktionsmischung von der Veresterungsstufe zur ersten
Polykondensations stufe befördert wird.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Polyester
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Der Polyester kann erfindungsgemaß durch Kondensation von
einer oder mehr Dicarbonsäuren, z.B. Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Phthalsäure, 2,5-, 2,6- und 2,7-Naphthalin-
Dicarbonsäure, Bernsteins äure, Sebacinsäure, Adipinsäure,
Azelainsäure, Diphenyldicarbonsäure, gegebenenfalls einer
Monocarbonsäure wie Pivalinsäure, mit einem oder mehr Glycolen,
z.B. Ethylenglycol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol,
Neopentylglycol und 1,4-Cyclohexandimethanol, erhalten werden.
Trotzdem soll der Polyester Ethylenterephthalateinheiten als die
wichtigsten sich wiederholenden Einheiten enthalten.
Kontinuierliches Polyesterherstellungsverfahren
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Die Veresterungsphase und die Polykondensationsphase im
erfindungsgemäßen Verfahren können im wesentlichen mit ganz
herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden, außer daß bestimmte
Mengen der die elektrische Leitfähigkeit verbessernden
Verbindungen in verschiedenen Phasen in das Reaktionssystem
zugeführt werden dürfen. Nachstehend verweisen wir auf den
Gebrauch von Terephthalsäure und Ethylenglycol und auf die
Herstellung von PETP (Polyethylenterephthalatpolymer), doch man
soll sich bewußt sein, daß ebensogut andere als die
obengenannten Säuren und/oder Glycole zugegeben werden dürfen,
um Ester mit verschiedenen Estereinheiten herzustellen, wobei
der Großteil der Einheiten Ethylenterephthalateinheiten sind.
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Beim kontinuierlichen Direktveresterungsverfahren benutzt
man zum Beispiel 2 bis 4 Reaktionsgefäße, wobei Terephthalsäure
und Ethylenglycol in Schlammform
Bis(β-hydroxyethyl)terephthalat oder dessen Oligomerem zugesetzt werden.
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Die Veresterung kann bei jedem beliebigen Druck von
vorzugsweise nicht mehr als 1 Bar über Luftdruck erfolgen. Bei
einem Druck von mehr als etwa 1 Bar wird die Nebenherstellung
von Diethylenglycol ungünstig verstärkt. Das Oligomere kann in
jeder beliebigen Menge im Reaktionssystem vorliegen, doch
vorzugsweise wird sein Einsatz so bemessen, daß die Molmenge des
Säurebestandteils im Oligomeren zwischen etwa 1/2 und 1/30
liegt.
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Zwecks einer einfachen Handhabung und einer präzisen
Messung werden Terephthalsäure und Ethylenglycol normalerweise
als ein Schlamm in das Reaktionssystem eingeführt. Das
Molverhältnis von Ethylenglycol und Terephthalsäure im Schlamm
liegt vorzugsweise zwischen etwa 1,05 und 1,5, besonders
bevorzugt zwischen etwa 1,10 und 1,30. Ein Molverhältnis von
weniger als etwa 1,0 kann die Behandlung des Schlamms
erschweren. Ein Molverhältnis von mehr als etwa 1,5 verstärkt
die Nebenherstellung von Diethylenglycol. Der Schlamm kann unter
Anwendung jeder beliebigen Mischvorrichtung hergestellt und
mittels einer Zufuhrpumpe in das Reaktionssystem zugeführt
werden.
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Die Veresterung erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur
zwischen 240ºC und 280ºC. Bei einer Temperatur unter 240ºC ist
die Reaktionszeit länger und wird die Herstellung wirtschaftlich
uninteressant. Bei einer Temperatur über 280ºC wird die Färbung
des Produkts verstärkt.
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Bei der Veresterung wird kein Katalysator benötigt.
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Die Polykondensation ist ebenfalls ein kontinuierlicher
Vorgang, vorzugsweise in zwei oder mehr Reaktoren. Eine
geeignete Polykondensationstemperatur liegt unter 290ºC und
vorzugsweise zwischen 270 und 280ºC. Eine höhere Temperatur wird
die Färbung des Polymeren verstärken. Die Polykondensation
erfolgt bei einem allmählich reduzierten Druck.
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Die Wahl des Polykondensationskatalysators ist nicht
beschränkt, vorzugsweise aber wird eine Antimonverbindung, eine
Germaniumverbindung oder eine Titanverbindung eingesetzt.
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Eine Anlage für die kontinuierliche direkte Veresterung von
Terephthalsäure mit Ethylenglycol und die darauffolgende
Niederdruckpolymerisation in einer Kontinupolymerisiereinheit
und einer Endpolymerisiereinheit zur Herstellung von Polyester,
der sich für Schmelzspinnen zu Garn für Textilanwendungen
eignet, wird vollständig in der US-P-4 110 316 beschrieben.
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Eine solche Anlage eignet sich ebenfalls für die
Herstellung von erfindungsgemaßen Polyestern, die dann zur
Bildung eines thermoplastischen Trägers für fotografische Filme
in geschmolzenem Zustand extrudiert werden, vorausgesetzt, daß
die nachstehenden Verfahrensbedingungen befolgt werden und eine
geeignete nachstehend beschriebene Katalysator/Stabilisator
Kombination benutzt wird.
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Eine alternative, leicht abgeänderte Methode und Anlage zur
Herstellung von erfindungsgemäß nutzbarem Polyester gemäß dem
Direktveresterungs- und Polykondensationsverfahren werden in der
GB-A-1 296 242 beschrieben.
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Ein nutzbares Verfahren für die Herstellung von
erfindungsgemäßem PETP-Polymer ist das sogenannte "HITACHI
Continuous Polyester Process", wie z.B. beschrieben in Hitachi
Review Band 27 (1978) Nr. 1, Seiten 13-16, und eine bevorzugte
Anlage und Vorrichtung ist die "HITACHI Continuous Plant", wie
beschrieben in Hitachi Review Band 28 (1979), Nr. 2, Seiten
83-88.
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Abbildung 1 ist eine schematische Darstellung der Hitachi
Basic Process Flow.
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Abbildung 2 ist eine grafische Darstellung einer Anordnung
zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit von Polyestergranulat
wie in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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Abbildung 3 ist eine schematische Querschnittszeichnung
einer Meßzelle zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit von
Polyestergranulat wie in den nachstehenden Beispielen
beschrieben.
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Abbildung 1 zeigt deutlich die drei Grundphasen dieses
kontinuierlichen Verfahrens :
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(A) die Phase der zuführung der Terephthalsäure und des
Ethylenglycols,
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(B) die Veresterungsphase, und
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(C) die Polykondensationsphase.
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Die wesentlichen Eigenschaften dieser Phasen sind :
(A) Eigenschaften der Zuführungsphase
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Wie in Abb. 1 gezeigt werden reine Terephthalsäure (PTA)
(dargestellt durch D in Abbildung 1) und Ethylenglycol (EG)
(dargestellt durch E in Abbildung 1) direkt in den
Schlammischtank zugeführt. PTA wird kontinuierlich und konstant
durch eine besondere Pulvereinwiegevorrichtung zugeführt. Das
Molverhältnis der Ethylenglycoleinheit zur Terephthalsäure-
Einheit liegt vorzugsweise zwischen 1,05 und 1,50.
(B) Eigenschaften der Veresterungsphase
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Der Schlamm wird direkt in die Veresterungsphase zugeführt.
In dieser Phase werden zwei Reaktoren hintereinander angeordnet.
Verdampftes EG läßt man völlig zu jedem Reaktor zurückfließen.
Der Rückfluß von EG erfolgt also schnell und die Umwandlung von
Veresterung wird problemlos und präzise gesteuert. Wie in der
Abbildung gezeigt ist der zweite Reaktor ein Reaktor des
Kaskadentyps.
(C) Eigenschaften der Polykondensationsphase (PC-Phase)
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Wie in Abb. 1 gezeigt werden in dieser Phase drei Reaktoren
eingesetzt. Der Druck in den Reaktoren wird stromabwärts
allmählich reduziert, wodurch der Vakuumgrad jedes Reaktors
hinsichtlich des Polymerisationsgrads mäßig ist. Der zweite
Reaktor ist ein Sondertyp von horizontaler Einachsverarbeitungs-
Vorrichtung und die Endbearbeitungsvorrichtung ist eine Hitachi-
Zweiachsenverarbeitungsvorrichtung mit brillförmigen
Blättern.
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Hinter dem Schlammischtank, dem zweiten Veresterungsreaktor
und dem dritten Polymerisationsreaktor, ebenfalls als
Endbearbeitungsreaktor bezeichnet, werden Zahnradpumpen und
hinter diesen Reaktoren gegebenenfalls Filtriersysteme zum
Entfernen von Verunreinigungen angeordnet.
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Die den Endpolymerisationsreaktor in Bereich F verlassende
Polyesterschmelze kann entweder direkt zu einer Polyesterfilm-
Extrusionsstraße oder mittels herkömmlicher Mittel abgeschreckt
und granuliert werden. Die Granulate werden dann z.B.
pneumatisch zu den Granulatlagersilos der
Polyesterfilmproduktionsstraße befördert.
Katalysatoren, Stabilisatoren und Zutaten
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Der übliche Polykondensationskatalysator in unserem
erfindungsgemäßen PETP-Polymer-Herstellungsverfahren ist
Antimontrioxid und/oder Germaniumdioxid. Trotzdem ist in unserem
erfindungsgemäßen Verfahren der Einsatz von jedem anderen als
Polykondensationskatalysator bekannten Katalysator möglich.
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Üblicherweise wird der Reaktionsmischung ebenfalls eine
Phosphorverbindung als Stabilisator zugesetzt. Bevorzugte
Beispiele für diese Phosphorverbindungen sind Phosphorsäure,
phosphorige Säure, Mono-, Di- oder Triester von Phosphorsäure
(z.B. Methylsäurephosphat, Ethylsäurephosphat, Butylsäure-
Phosphat, Trimethylphosphat, Triethylphosphat, Triphenyl-
Phosphat), Phosphonsäure, Phosphonate (z.B. Phenylphosphonat,
Dimethylphenylphosphonat, Dimethylmethylphosphonat, Dimethyl-
Benzylphosphonat, Dipethynylmethylphosphonat, Diphenylphenyl-
Phosphonat). Besonders geeignete Verbindungen sind ebenfalls das
von Ciba-Geigy AG, 4002 Basel, Schweiz, vertriebene IRGANOX
1222, das das Diethylesterderivat von 3,5-Ditert.butyl-4-
hydroxybenzyl-phosphonsäure ist, und das von Borg-Warner
Chemicals Inc., International Center Dept. 5, Parkersburg,
WV 26102, USA, vertriebene WESTON 600, das ein Diisodecyl-
Pentaerythritoldiphosphit ist. Die Zugabe dieser
Stabilisationsverbindungen erfolgt üblicherweise aus
Ethylenglycollösungen.
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Die üblichen Zusatzmittel zur Verbesserung der elektrischen
Leitfähigkeit des hergestellten PETPs können in der vorliegenden
Erfindung zum Einsatz kommen und umfassen Metallverbindungen wie
Alkalimetalle, Erdalkalimetalle und Metalle wie Chrom-, Kupfer-,
Mangan- oder Kobaltsalze oder deren Mischungen.
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Diese Metallverbindungen können erfindungsgemäß in Form von
Oxiden, Carboxylaten wie Acetaten, Benzoaten, Carbonaten,
Glycolaten, Oxalaten usw. des Metalls zum Verbessern der
elektrischen Leitfähigkeit des PETPs benutzt werden. Typische
Beispiele sind Magnesiumacetat, Calciumcarbonat, Calciumacetat,
Lithiumacetat, Strontiumacetat, Bariumacetat, Strontiumbenzoat,
Bariumbenzoat, Natriumphthalat und dergleichen. Diese
Verbindungen werden normalerweise aus Lösungen in einem
alif atischen Diol, vorzugsweise aus einer Ethylenglycollösung
zugesetzt.
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Ein Verfahren zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit
von Polyestergranulaten wird nachstehend in Detail in den
Beispielen beschrieben.
Methode und Zeit der Zugabe von Katalysatoren, Stabilisatoren
und Zutaten
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Neben der Wahl der geeigneten Katalysator-Zutat-
Stabilisator-Kombination sind auch die Zeit und die Methode der
Zugabe der benutzten Verbindungen in der Reaktionsmischung
wichtig.
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Was die Zugabe des Polykondensationskatalysators betrifft,
reicht es aus, diese Verbindungen zu einem passenden Zeitpunkt
vor der Polykondensation der Reaktionsmischung zuzusetzen, d.h.
er kann gleich am Anfang oder während der Veresterung zugesetzt
werden. Im allgemeinen werden diese Verbindungen am Ende der
Veresterung zugesetzt, z.B. im zweiten Veresterungsreaktor des
Hitachi Continuous Process.
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Die Zugabe der Stabilisationsverbindung kann auf eine
herkömmlich Weise ebenfalls im Laufe der Veresterungsreaktion
oder, wie im eingangs erwähnten Research Disclosure beschrieben,
am Anfang des PETP-Herstellungsverfahrens, d.h. während der
Schlammherstellung, erfolgen. Letztere Möglichkeit wird bei der
Ausführung der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
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Was die Methode und Zeit der Zugabe der die elektrische
Leitfähigkeit verbessernden Zutat betrifft, haben wir wie
eingangs erwähnt festgestellt, daß die elektrische Leitfähigkeit
von gemäß einem kontinuierlichen Direktveresterungs- und
Polykondensationsverfahren hergestelltem PETP erheblich dadurch
verbessert werden kann, daß die Zugabe in der oligomeren
Reaktionsmischung einer Lösung in Ethylenglycol der die
elektrische Leitfähigkeit verbessernden Metallverbindung im
wesentlichen beim Erreichen einer Veresterungsgeschwindigkeit
von wenigstens 80% und vorzugsweise wenigstens 96% vorgenommen
wird, wobei die Zugabe der Lösung in Ethylenglycol einer die
elektrische Leitfähigkeit verbessernden Zutat in der oligomeren
Reaktionsmischung im Moment erfolgt, daß sich die oligomere
Reaktionsmischung in einem geschlossenen Verbindungselement
zwischen der Veresterungsstufe und der Polykondensationsstufe
befindet.
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Üblicherweise erfolgt die Zugabe der Lösung des
Metallsalzes in Ethylenglycol etwa am Ende des letzten
Veresterungsreaktors. Im Falle eines kontinuierlichen Hitachi-
PETP-Herstellungsverfahrens wird solch eine Lösung üblicherweise
im letzten Bereich des zweiten Veresterungsreaktors des
Kaskadentyps zugesetzt.
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Falls die Zugabe der Lösung wie oben beschrieben erfolgt,
löst sich ein erheblicher Teil des in der Ethylenglycollösung
des Metallsalzes enthaltenen Ethylenglycols durch Verdampfung,
ehe innig mit dem im Reaktor gebildeten Oligomeren vermischt zu
werden.
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Falls die Zugabe der Lösung in Ethylenglycol des benutzten,
die elektrische Leitfähigkeit verbessernden Metallsalzes in der
oligomeren Reaktionsmischung im Moment erfolgt, daß sich die
oligomere Reaktionsmischung in einem geschlossenen Verbindungs-
Element zwischen der Veresterungsstufe und der
Polykondensationsstufe befindet, ist eine überraschende und
unerwartete erhebliche Verbesserung der elektrischen
Leitfähigkeit zu beobachten.
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Solch eine Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit kann
insbesondere erhalten werden, indem die Zugabe der Lösung des
Metallsalzes in Ethylenglycol in der oligomeren Reaktions-
Mischung im Moment erfolgt, daß sich die oligomere Reaktions-
Mischung in einem geschlossenen Verbindungselement zwischen der
Veresterungsstufe und der Polykondensationsstufe befindet.
Im obenbeschriebenen kontinuierlichen Hitachi-Polyester-
Herstellungsverfahren umfaßt die Leitung das Röhrensystem
zwischen dem zweiten Veresterungsreaktor und dem ersten
Polykondensationsreaktor. Die zugesetzte Menge Metallsalz liegt
zwischen 1 x 10&supmin;&sup4; und 1 x 10&supmin;³ Mol Metallsalz pro Mol Polyester,
besonders bevorzugt zwischen 3 x 10&supmin;&sup4; und 6 x 10&supmin;&sup4; Mol
Metallsalz pro Mol Polyester.
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Die vorliegende Erfindung wird jetzt anhand der folgenden
Beispiele veranschaulicht,
Vergleichendes Beispiel 1
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Gemäß dem Direktveresterungs- und Polykondensations
Reaktionsverfahren, mehr insbesondere gemäß der eingangs
beschriebenen kontinuierlichen Hitachi-Methode und -Vorrichtung,
wird Polyethylenterephthalat hergestellt, wobei reine
Terephthalsäure und Ethylenglycol als Anfangsrohstoffe benutzt
werden. Das den Endreaktor verlassende PETP-Polymere wird
abgeschreckt und unter Verwendung üblicher Mittel zu Granulaten
zerschnitten.
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Die Fertigungskapazität beträgt 104 Tonnen pro Tag und die
Verf ahrensbedingungen in den verschiedenen Reaktoren (siehe
Abbildung 1) sind :
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Nach dem ersten Veresterungsreaktor beträgt die
Veresterungsgeschwindigkeit etwa 85% und nach dem zweiten
Veresterungsreaktor etwa 96-97 %. Die in einer Phenol-
Dichlorbenzol-Mischung gemessene Grenzviskosität des
hergestellten PETPs beträgt 0,57 dl/g.
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Als Polykondensationskatalysatoren wird eine Mischung von
GeO&sub2;/Sb&sub2;O&sub3; in einem Verhältnis von 0,3x10&supmin;&sup4; Mol GeO&sub2;/Mol PETP
bzw. 1,4.10-4 Mol Sb&sub2;O&sub3;/Mol PETP benutzt. Die Katalysator-
Mischung wird als eine Lösung von GeO&sub2;/Sb&sub2;O&sub3; in Ethylenglycol
bei einer Geschwindigkeit von 50,3 kg/h in den letzten Bereich
des zweiten Veresterungsreaktors zugesetzt.
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Als Stabilisationsverbindung benutzt man die nachstehende
Kombination : die Zugabe einer Lösung in Ethylenglycol von
IRGANOX 1222 und WESTON 600, die beide oben beschrieben sind,
bei einer Geschwindigkeit von 72,5 kg/h wird so bemessen, daß
das Verhältnis beider Verbindungen im erhaltenen PETP 2,0x10&supmin;&sup4;
Mol IRGANOX 1222/Mol PETP und 0,8x10-4 Mol WESTON 600/Mol PETP
beträgt. Die Lösung wird bei Zimmertemperatur dem Schlammgefäß
zugesetzt.
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Als die elektrische Leitfähigkeit verbessernde Zutat wird
eine Lösung vom von Riedel de Haen vertriebenen Mg(OAc)&sub2;.4 H&sub2;O
in Ethylenglycol zugesetzt, die wie folgt hergestellt wird :
4,784 l Ethylenglycol werden 78,1 kg Mg(OAc)&sub2;.4 H&sub2;O zugesetzt,
wonach diese Reaktionsmischung bis zum Erhalt einer
vollständigen Lösung bei Zimmertemperatur gerührt wird. Bei
einer konstanten Zufuhrgeschwindigkeit von 116,9 kg/h wird die
Lösung dann mittels einer Dosierpumpe ununterbrochen in einer
solchen Menge in den letzten Bereich des zweiten
Veresterungsreaktors zugeführt, daß das Verhältnis von
Magnesiumacetat im erhaltenen PETP 3,5x10&supmin;&sup4; Mol Mg(OAc)&sub2;/Mol
PETP beträgt.
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Nachstehend folgt eine Beschreibung des zur Messung der
elektrischen Leitfähigkeit des hergestellten PETPs eingesetzten
Verfahrens.
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Abb. 2 ist eine grafische schematische Darstellung der
einen Mikroamperemeter (I), eine Gleichstromquelle oder einen
Megohmmeter (II), das ein Elektrodensystem (III) umfassende
Reagenzrohr und einen Aufzeichner (IV) enthaltenden Anordnung
zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit von PETP-Granulat.
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Abb. 3 ist eine schematische Querschnittszeichnung einer
Meßzelle, die das Elektrodensystem (III) zur Messung der
elektrischen Leitfähigkeit von PETP-Granulat umfaßt.
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Nachstehend folgt eine Beschreibung der in dieser Abbildung
benutzten Ziffern :
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(1) ein Schutzring aus rostfreiem Stahl
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(2) ein Isolierring (aus Teflon)
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(3) die Außenelektrode
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(4) ein Ring aus rostfreiem Stahl
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(5) ein isolierenden Teflon-Teil, um die Innenelektrode zu
zentrieren
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(6) ein isolierenden Teflon-Teil
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(7) die Mittelelektrode
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(8) ein Glasbehälter.
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Der eigentliche Vorgang wird nachstehend beschrieben.
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Die trockene Elektrode wird im Glasbehälter der mit
Stickstoff gespülten Meßzelle angeordnet. Der Stickstoffluß wird
auf 0,6 l/Min. gebracht. Die elektrischen Verbindungen werden
angelegt.
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Das Elektrodensystem (ohne das PETP-Muster) wird durch
Einschaltung der Spannung (85 V) geprüft. Die Stromstärke ist
kleiner als 0,1 uA. Ein PETP-Muster von etwa 20 g wird unter
reduziertem Druck wenigstens 5 h bei 150ºC getrocknet.
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Der Glasbehälter der Meßzelle wird dann mit dem
getrockneten Muster von 20 g PETP-Granulat beschickt. Die
Meßzelle wird derart erhitzt, daß das PETP-Granulat in der Zelle
nach etwa 15 Min. geschmolzen ist.
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Nach einer Wartezeit von 20 Min. wird eine gleichmäßige
Temperatur von 298ºC in der polymeren, in der Meßzelle
enthaltenen Schmelze erhalten.
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Dann wird die Spannung (85 V) eingeschaltet.
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Die Spannung wird 1 s nach Einschaltung der Spannung auf
dem Aufzeichner abgelesen.
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Die elektrische Leitfähigkeit wird wie folgt berechnet :
Leitfähigkeit (S/cm) = Stromdichte (A/cm²)/Spannungsabfall (V/cm)
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Der wirksame Flächeninhalt der Elektrode beträgt 4,62 cm².
Die durchschnittliche Polymerstärke beträgt 0,5 cm. Bei einer
Gleichstromspannung von 85 V wird die Leitfähigkeit also wie
folgt gemessen :
Leitfähigkeit (S/cm) = Strom (A) x 0,5 cm²/85 V x 4,62 cm²
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Die gemäß dem obenbeschriebenen Meßverfahren gemessene
Leitfähigkeit des gemäß dem obenbeschriebenen Verfahren
angefertigten PETP-Granulats beträgt 3,7 nS/cm.
Vergleichendes Beispiel 2
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Das Verfahren zur Herstellung von PETP-Polymer wie im
vergleichenden Beispiel 1 beschrieben wird wiederholt, mit dem
Unterschied aber, daß die Menge durch die Dosierpumpe in den
letzten Bereich des zweiten Veresterungsreaktors zugeführte
Lösung von Magnesiumacetat in Ethylenglycol so bemessen wird,
daß das Verhältnis von Mg(OAc)&sub2; im End-PETP-Polymeren 5,5x10&supmin;&sup4;
Mol Mg(OAc)&sub2;/Mol PETP beträgt.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren gemessene Leitfähigkeit des so erhaltenen PETP-
Granulats beträgt 5,1 nS/cm.
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Die Leitfähigkeit des gemäß diesem vergleichenden Beispiel
angefertigten PETP-Polymeren wird ebenfalls gemäß dem folgenden
Verfahren gemessen : in der PETP-Polymer-Rohrleitung wird nach
der Räderpumpe des Endreaktors des Hitachi-Continuous-Process
ein Elektrodensystem mit den nachstehenden Eigenschaften
angeordnet : der Flächeninhalt der Elektroden beträgt 5 cm² und
die Elektroden werden in einem Zwischenabstand von 0,5 cm
hintereinander angeordnet. Danach werden die Elektroden mit
einer Gleichstromspannung von 100 V beschickt. Der bei einer
Temperatur von 280ºC über die Elektroden durch das geschmolzene
PETP-Polymere fließende Strom wird dann gemessen und
aufgezeichnet, wobei der Meßwert ein Maß der elektrischen
Leitfähigkeit des angefertigten PETPs darstellt. Der gemessene
Stromwert eines gemäß dem in diesem vergleichenden Beispiel
beschriebenen Verfahren hergestellten PETPs beträgt 0,69 uA.
Vergleichendes Beispiel 3
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Das im vergleichenden Beispiel 1 beschriebene Verfahren zur
Herstellung eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem
Unterschied aber, daß statt 0,8 x 10&supmin;&sup4; Mol WESTON 600 (oben
beschrieben)/MOL PETP 1,6 x 10&supmin;&sup4; Mol Trimethylphosphat, das von
Daihachi Chemical Industry Co., Ltd., 3-54, Chodo, Higashi-Osaka
City, Osaka, Japan, vertrieben wird, in Kombination mit IRGANOX
1222 als eine sich als Stabilisationskombination betätigende
Lösung in Ethylenglycol dem Schlammgefäß zugesetzt wird.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren gemessene elektrische Leitfähigkeit des so
angefertigten PETP-Polymeren beträgt 4,2 nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 0,45 uA.
Vergleichendes Beispiel 4
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Das im vergleichenden Beispiel 1 beschriebene Verfahren zur
Herstellung eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem
Unterschied aber, daß statt 0,8 x 10&supmin;&sup4; Mol WESTON 600/Mol PETP
1,6 x 10&supmin;&sup4; Mol Trimethylphosphit, das von Bayer Ag, Leverkusen,
Deutschland, vertrieben wird, in Kombination mit IRGANOX 1222
als eine sich als Stabilisationskombination betätigende Lösung
in Ethylenglycol dem Schlammgefäß zugesetzt wird.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren gemessene elektrische Leitfähigkeit des so
angefertigten PETP-Polymeren beträgt 4,2 nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 0,46 uA.
Beispiel 1
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Das im vergleichenden Beispiel 3 beschriebene Verfahren zur
Herstellung eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem
Unterschied aber, daß die Lösung von Magnesiumacetat in
Ethylenglycol an einer Stelle in der Rohrleitung zwischen dem
zweiten Veresterungsreaktor und dem ersten Polykondensations-
Reaktor, gerade hinter der hinter dem zweiten Veresterungs-
Reaktor installierten Räderpumpe, durch eine Dosierpumpe
zugesetzt wird.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren gemessene elektrische Leitfähigkeit des so
angefertigten PETPs beträgt 4,8 nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 0,70 uA.
Beispiel 2
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Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren zur Herstellung
eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem Unterschied aber,
daß statt Trimethylphosphat als Stabilisationskombination
Diethylphosphit in derselben Molmenge und in Kombination mit dem
obenbeschriebenen IRGANOX 1222 benutzt wird.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren gemessene elektrische Leitfähigkeit des so
angefertigten PETP-Polymeren beträgt 6,7 nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 0,68 uA.
Beispiel 3
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Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren zur Herstellung
eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem Unterschied aber,
daß die durch die Dosierpumpe zugesetzte Menge an Lösung von
Magnesiumacetat in Ethylenglycol so bemessen wird, daß das
Verhältnis von Mg(OAc)&sub2; im erhaltenen PETP-Polymeren 5,5x10&supmin;&sup4;
Mol Mg(OAc)&sub2;/Mol PETP beträgt. Die gemäß dem im vergleichenden
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gemessene elektrische
Leitfähigkeit des so angefertigten PETP-Polymeren beträgt 11,6
nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 1,2 uA.
Beispiel 4
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Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren zur Herstellung
eines PETP-Polymeren wird wiederholt, mit dem Unterschied aber,
daß die durch die Dosierpumpe zugesetzte Menge an Lösung von
Magnesiumacetat in Ethylenglycol so bemessen wird, daß das
Verhältnis von Mg(OAC)&sub2; im erhaltenen PETP-Polymeren 5,5x10&supmin;&sup4;
Mol Mg(OAc)&sub2;/Mol PETP beträgt. Die gemäß dem im vergleichenden
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gemessene elektrische
Leitfähigkeit des so angefertigten PETP-Polymeren beträgt 8,5
nS/cm.
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Die gemäß dem im vergleichenden Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren gemessene, durch das so angefertigte PETP-Polymere
fließende Stromstärke beträgt 1,2 uA.
Auswertung
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Den obigen Beispielen läßt sich deutlich entnehmen, daß
durch die Zugabe der gewählten, die elektrische Leitfähigkeit
verbessernden Zutat in der Rohrleitung zwischen dem letzten
Veresterungsreaktor und dem ersten Polykondensationsreaktor im
obenbeschriebenen kontinuierlichen Direktveresterungs- und
Polykondensationsverfahren die elektrische Leitfähigkeit des
angefertigten PETPs verbessert wird, im Gegensatz zur
herkömmlichen Vorgehensweise, wo die Zugabe der die elektrische
Leitfähigkeit verbessernden Zutat im Veresterungsreaktionssystem
selber, z.B. im zweiten Veresterungsreaktor des Hitachi-
Continuous-PETP-Process, erfolgt.
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Den obenbeschriebenen Beispielen läßt sich eindeutig
entnehmen, daß dank dem Verfahren unserer Erfindung eine
überraschende und unerwartete erhebliche Verbesserung der
elektrischen Leitfähigkeit des erhaltenen Polyesters erzielt
wird.