DE69215725T2 - Wasserstoffspeicherlegierung und ihre Verwendung bei einer Elektrode - Google Patents

Wasserstoffspeicherlegierung und ihre Verwendung bei einer Elektrode

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Description

    HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wasserstoffspeicherlegierung, die reversibel elektrochemisch Wasserstoff absorbieren und desorbieren kann, sowie eine diese Wasserstoffspeicherlegierung verwendende Elektrode.
  • Stand der Technik
  • Speicherbatterien, die weitverbreitet als eine Art von Energiequelle genutzt werden, lassen sich generell in zwei Klassen einteilen: Blei- und alkalische Zellen. Im Vergleich zu Bleispeicherbatterien weisen die alkalischen Speicherbatterien höhere Verläßlichkeit auf und lassen sich kleiner dimensionieren, so daß sie in verschiedensten tragbaren elektrischen Geräten verwendet werden. Andererseits werden große alkalische Speicherbatterien weitverbreitet in Industrieanlagen eingesetzt.
  • Bei einigen alkalischen Speicherbatterien wird beispielsweise Luft oder Silberoxid für ihre positive Elektrode eingesetzt. In den meisten Fällen besteht die positive Elektrode jedoch aus Nickel. Früher entsprachen die positiven Elektroden der alkalischen Speicherbatterien dem Taschentypus, während heute im allgemeinen solche vom gesinterten Typ verwendet werden. Diese Änderung in bezug auf die Konfiguration der positiven Elektrode hat die Eigenschaften der alkalischen Speicherbatterien verbessert. Außerdem wurde es so möglich, die Batterien hermetisch abzuschließen, so daß die alkalischen Speicherbatterien breitere Anwendung fanden.
  • Als negative Elektroden der alkalischen Speicherbatterien werden im allgemeinen Cadmiumelektroden eingesetzt. Andere Materialien für die negative Elektrode schließen Zink, Eisen, Wasserstoff und dergleichen ein.
  • Die Cadmiumelektroden verfügen jedoch nur über eine geringe theoretische Energiekapazität. Zinkelektroden haben außerdem den Nachteil, daß sie zur Verformung sowie zur Dendritenbildung in ihnen neigen.
  • Um eine größere Energiekapazität zu erreichen, wurde eine Elektrode aus einem Metall wie einer Wasserstoffspeicherlegierung oder einem Hydrid derselben entwikkelt zum Einsatz beispielsweise in einer Nickel-Wasserstoffspeicherbatterie. Es sind viele Verfahren zur Herstellung solcher Nickel-Wasserstoffbatterien vorgeschlagen worden.
  • Eine Wasserstoffspeicherlegierung wie die oben erwähnte kann über eine reversible elektrochemische Reaktion Wasserstoff absorbieren und desorbieren. Besteht die negative Elektrode einer alkalischen Speicherbatterie aus dieser Wasserstoffspeicherlegierung, erreicht sie, verglichen mit den Cadmiumelektroden, eine höhere theoretische Energiekapazität. Im Gegensatz zu den Zinkelektroden treten bei Verwendung von Elektroden aus der Wasserstoffspeicherlegierung darüber hinaus weder eine Verformung der Elektrode noch Dendritenbildung in derselben auf. Dementsprechend ist zu erwarten, daß die Wasserstoffspeicherlegierungen Elektroden mit großer Energiekapazität und längerer Lebensdauer zur Verfügung stellen, ohne die Möglichkeit der Umweltverschmutzung.
  • Beispiele für bekannte Wasserstoffspeicherlegierungen, die für Elektroden verwendet werden, schließen Multi-Element-Legierungen wie solche des Ti-Ni-Systems, des La(oder Mm)-Ni-Systems (wobei Mm ein Mischmetall ist) und dergleichen ein.
  • Die Ti-Ni-Legierungen sind vom AB-Typ. Wird eine solche Ti-Ni-Legierung als negative Elektrode einer alkalischen Speicherbatterie verwendet, weist die Elektrode relativ große Entladungskapazitäten in den ersten Ladung-/Entladungszyklen auf. Mit der Wiederholung der Ladung und Entladung wird es schwierig, die Entladungskapazität an einer unerwünschten Abnahme zu hindern.
  • Die La(oder Mm)-Ni-Legierungen sind als Multi-Element-Legierungen vom AB&sub5;- Typ bekannt. In jüngster Zeit sind zahlreiche Versuche unternommen worden, Legierungen dieses Typs zu entwickeln, da sie als geeignete Elektrodenmaterialien betrachtet wurden. Eine die La(oder Mm)-Ni-Legierung verwendende Elektrode weist jedoch eine relativ kleine Entladungskapazität und eine kurze Lebensdauer auf. Darüber hinaus sind die Materialien der La(oder Mm)-Ni-Legierungen teuer.
  • Eine andere, bislang entwickelte Wasserstoffspeicherlegierung stellt eine Lavesphasenlegierung vom AB&sub2;-Typ dar (wobei A Zr, Ti oder ein ähnliches Material mit hoher Wasserstoffaffinität und B Ni, Mn, Cr oder ein anderes Übergangselement sind). Die Lavesphasenlegierungen verfügen über eine hohe Kapazität der Wasserstoffabsorbtion, und diese Legierungen verwendende Elektroden weisen eine große Energiekapazität sowie eine lange Lebensdauer auf. Als Beispiele für die Lavesphasenlegierungen seien eine Legierung mit ABA-System (US-A-4 946 646), eine Legierung mit ZrαVβNiγM6-System (japanische Offenlegungsschrift Nr. 64 60961), eine Legierung mit AxByNiz-System (japanische Patentschrift Nr. 1-102 855) und dergleichen genannt.
  • Die diese oben genannten herkömmlichen Lavesphasenlegierungen verwendenden Elektroden weisen lange Lebensdauer und große Entladungskapazitäten im Vergleich zu Elektroden auf, die die Multi-Element-Legierungen wie Ti-Ni- oder La(oder Mm)-Ni-Legierungen verwenden. Die herkömmlichen Lavesphasenlegierungen weisen als Elektroden jedoch schlechte Entladungscharakteristiken in den ersten Landungs-/Entladungszyklen auf.
  • Eine Lavesphasenlegierung aus einem Zr-Mn-V-Cr-Ni-System ist als eine weitere Wasserstoffspeicherlegierung bekannt, sie weist jedoch ebenfalls folgende Nachteile auf. Wird eine diese Legierung verwendende Elektrode in eine alkalische Speicherbatterie eingebaut, kann sie in den ersten Ladungs-/Enfladungszyklen nicht effizient große Mengen Wasserstoff ab- und desorbieren.
  • Somit bestand ein großer Bedarf nach einer neuen Wasserstoffspeicherlegierung, die zur Herstellung einer Elektrode verwendet werden kann, die eine große Energiekapazität und eine lange Lebensdauer aufweist und außerordentliche Eigenschaften in den ersten Ladungs-/Entladungszyklen zeigt.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Wasserstoffspeicherlegierung, die die oben angesprochenen und zahlreiche andere Nachteile und Defizite des Standes der Technik überwindet, läßt sich durch die allgemeine Formel ZrMwVxMyNiz darstellen, umfaßt hauptsächlich Lavesphasen vom C15-Typ und weist eine cubisch flächenzentrierte MgCu&sub2;-Kristallstruktur auf, wobei M ein aus der aus Fe und Co bestehenden Gruppe ausgewähltes Element ist und w, x, y bzw. z die Molverhältnisse von Mn, V, M bzw. Ni zu Zr bedeuten und wobei die Bedingungen 0 4 ≤ w ≤ 0,8, 0,1 ≤ x ≤ 0,3, 0 ≤ y ≤ 0,2, 1,0 ≤ z ≤ 1,5 und 2,0 ≤ w + x + y + z ≤ 2,4 erfüllt sind.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind V, M und Ni in einer solchen Menge enthalten, daß die Beziehungen y ≤ x und z - x ≤ 1,2 erfüllt sind.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wurde die Wasserstoffspeicherlegierung bei einer Temperatur von 1000 ºC bis 1300 ºC im Vacuum oder in einer Inertgasatmosphäre wärmebehandelt
  • Die erfindungsgemäße Elektrode umfaßt die obige Wasserstoffspeicherlegierung oder ein Hydrid derselben.
  • Damit ermöglicht die hier beschriebene Erfindung folgende Ziele: (1) Bereitstellung einer Legierung, die elektrochemisch eine große Menge Wasserstoff ab- und desorbieren kann, und zwar mit hoher Effizienz von den ersten Ladungs-/Entladungszyklen an, und (2) Bereitstellung einer Elektrode, die die obige Legierung verwendet und zur Herstellung einer alkalischen Speicherbatterie wie einer Nickel- Wasserstoff-Speicherzelle eingesetzt werden kann, um eine große Entladungskapazität in der Zelle zu gewährleisten und exzellente Entladungseigenschafien in deren ersten Ladungs-/Entladungszyklen zu erreichen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung läßt sich anhand der angefügten folgenden Zeichnungen besser verstehen, und ihre zahlreichen Aufgaben und Vorzüge werden für den Fachmann unter Bezugnahme auf diese offensichtlich:
  • Fig. 1 zeigt Druck-Zusammensetzungs-Isothermen von Wasserstoffspeicherlegierungen, die sich im Hinblick auf die Molverhältnisse von Mn und Cr zu Zr unterscheiden.
  • Fig. 2 zeigt die Druck-Zusammensetzungs-Isothermen der Wasserstoffspeicherlegierung aus Beispiel Nr.11 des unten beschriebenen Beispiels 1 sowie einer Legierung mit derselben Zusammensetzung wie deijenigen des Beispiels Nr.11 mit der Ausnahme, daß Co durch Cr ersetzt wurde.
  • Fig.3 zeigt das Röntgenbeugungsmuster der Legierung Nr.11.
  • Die Fig.4A und 4B zeigen die Ladungs-/Entladungszykluseigenschaftskurven, die in Halbelementtests für die erfindungsgemäßen Wasserstoffspeicherlegierungen sowie für herkömmliche Wasserstoffspeicherlegierungen erhalten wurden.
  • Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
  • Die Erfinder haben Lavesphasenlegierungen eines Systems intensiv untersucht, das durch Ersetzen von Cr im herkömmlichen Zr-Mn-V-Cr-Ni-System durch Co oder Fe oder durch Weglassen des Cr erhalten wurde, und sind so zur vorliegenden Erfindung gelangt.
  • Die erfindungsgemäße Wasserstoffspeicherlegierung entspricht der allgemeinen Formel ZrMnwVxMyNiz, wobei M ein aus der aus Fe und Co bestehenden Gruppe ausgewähltes Element ist und w, x, y bzw. z die Molverhältnisse von Mn, V, M bzw. Ni zu Zr bedeuten, und wobei die Bedingungen 0,4 ≤ w ≤ 0,8, 0,1 ≤ x ≤ 0,3, 0 ≤ y ≤ 0,2, 1,0 ≤ z ≤ 1,5 und 2,0 ≤ w + x + y + z ≤ 2,4 erfüllt sind.
  • Wie oben beschrieben, liegt w, d.h. das Molverhältnis von Mn zu Zr, erfindungsgemaß vorzugsweise im Bereich von 0,4 bis 0,8. Dieser Bereich wird wie folgt bestimmt:
  • Der Mn-Gehalt in einer Wasserstoffspeicherlegierung beeinflußt den Wasserstoffgleichgewichtsdruck der Legierung. Der Wasserstoffgleichgewichtsdruck läßt sich in einer P-(Wasserstoffgleichgewichtsdruck) C (Zusammensetzung) T-(Temperatur)-Meßwerte-Kurve darstellen (d.h. in Form einer Druck-Zusammensetzungs-Isotherme). Bei einem Druck, der einem im wesentlichen horizontalen Abschnitt der Druck-Zusammensetzungs-Isotherme entspricht, wird eine große Menge an Wasserstoff von der Legierung ab- oder desorbiert. Weist somit die Druck-Zusammensetzungs-Isotherme einen längeren horizontalen Abschnitt auf, steigt die Wasserstoffspeicherkapazität der Legierung an.
  • Fig. 1 zeigt die Druck-Zusammensetzungs-Isothermen für Wasserstoffspeicherlegierungen der Formel ZrMnwV0,1Cr0,6-wNi1,3 mit verschiedenen Werten von w. Die aus Strichen und Punkten bestehenden Linien sind Isothermen für w = 0,2, die gepunkteten Linien Isothermen für w = 0,3 und die durchgezogenen Linien Isothermen für w = 0,4.
  • Fig.2 zeigt die Druck-Zusammensetzungs-Isothermen von (a) ZrMn0,6V0,2Co0,1-Ni1,2 (aus dem erfindungsgemäßen Beispiel 11, hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben) und (1)) ZrMn0,6V0,2Cr0,1Ni1,2. In den Abbildungen 1 und 2 stellt die obere Linie jedes Isothermenpaars die Wasserstoffabsorptionskurve dar, während die untere Linie die Wasserstoffdesorptionskurve ist.
  • Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weisen die Druck-Zusammensetzungs-Isothermen für w = 0,4 die längsten horizontalen Abschnitte auf. Die in Fig.2 gezeigten Isothermen für w = 0,6 weisen ebenfalls lange horizontale Anteile auf, die denjenigen in Fig. 1 für die Legierung mit w = 0,4 vergleichbar sind. Das bedeutet, daß die Legierungen eine große Wasserstoffspeicherkapazität aufweisen, wenn w 0,4 oder 0,6 ist. Darüber hinaus sind, wie in Fig.2 gezeigt, die horizontalen Abschnitte der Isothermen ausreichend lang, unabhängig davon, ob die Legierung Co oder Cr enthält. Dementsprechend liegt bei den erfindungsgemäßen Wasserstoffspeicherlegierungen w vorzugsweise bei 0,4 oder darüber.
  • Übersteigt w andererseits 0,8, wird eine große Menge an Mn in die Elektrolytlösung eluiert, so daß die Lebensdauer einer die Legierung verwendenden Elektrode kurz wird. Dementsprechend wird bevorzugt, daß das Molverhältnis von Mn zu Zr (w) im Bereich von 0,4 bis 0,8 liegt.
  • x, d.h. das Molverhältnis von V zu Zr, liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 0,3. In einer Wasserstoffspeicherlegierung enthaltenes V trägt zu einer Erhöhung der von der Legierung ab- oder desorbierten Wasserstoffmenge bei. Ist x kleiner 0,1, steigert das V die Wasserstoffspeicherkapazität der Legierung nicht. Übersteigt x 0,3, verschlechtert sich die Homogenität der Legierung, wodurch sich ihre Wasserstoffspeicherkapazität verringert. Dementsprechend liegt x vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 0,3.
  • Vorzugsweise liegt y, d.h. das Molverhältnis von Fe oder Co zu Zr, im Bereich von 0 bis 0,2 und z, d.h. das Molverhältnis von Ni zu Zr, im Bereich von 1,0 bis 1,5. Weiterhin wird bevorzugt, daß die Beziehungen x ≤ y und z - y ≤ 1,2 erfüllt sind. Diese Bereich und Beziehungen lassen sich wie folgt bestimmen.
  • Die Wirkungen von Co, Fe und Ni auf die Legierung sind denjenigen von V entgegengesetzt. Das heißt, daß sie die von der Legierung ab- oder desorbierte Wasserstoffmenge verringern. Sie aktivieren jedoch den elektrochemischen Prozeß der Wasserstoffab- oder -desorption. Somit sind die Molverhältnisse von Co oder Fe (y) und Ni (z) zu Zr für die Wasserstoffab- und -desorptionsprozesse signifikant. Unter Bedingungen von y > 0,2 und z > 1,5 wird die von der Legierung ab- oder desorbierte Wasserstoffmenge extrem klein. Andererseits wird es unter der Bedingung z < 1,0 unmöglich, eine zufriedenstellende Aktivierung für den Prozeß der Wasserstoffab- oder -desorption zu erzielen. Infolgedessen sollten bevorzugt die Bedingungen 0 &le; y &le; 0,2 und 10 &le; z &le; 1,5 erfüllt sein.
  • Da, wie oben beschrieben, der Effekt von V auf die Wasserstoffspeicherlegierung demjenigen von Co, Fe und Ni entgegengesetzt ist, bestimmen auch die Beziehungen zwischen x (dem Molverhältnis V zu Zr) und y (dem Molverhältnis von Fe oder Co zu Zr) sowie zwischen x und z (dem Molverhältnis von Ni zu Zr) die Wasserstoffspeicherkapazität der Legierung. Unter den Bedingungen y > x und z - x > 1,2 neigt die von der Legierung zu ab- oder desorbierende Wasserstoffmenge dazu, kleiner zu werden. Dementsprechend sind vorzugsweise die Beziehungen y &le; x und z - x &le; 1,2 erfüllt.
  • Erfindungsgemäß muß weiterhin die Bedingung 2,0 &le;w + x + y + z &le; 2,4 erfüllt sein, damit die Wasserstoffspeicherlegierung Lavesphasen vom C15-Typ aufweist, die eine große Wasserstoffspeicherkapazität sicherstellen.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen hauptsächlich C15-Typ-Lavesphasenlegierungen werden die jeweiligen oben beschriebenen Metalle durch die Einwirkung von Wärme, z.B. in einer Argonatmosphäre unter Verwendung eines Bogenschmelzofens geschmolzen. Die Röntgenbeugung läßt sich zur Untersuchung, ob die erhaltene Legierung eine Lavesphase hat, nutzen.
  • Die so erhaltene Legierung wird hitzebehandelt, beispielsweise 12 Stunden im Vakuum bei 1100 ºC, wodurch sich der Anteil an C15-Typ-Lavesphase in der Gesamtlegierung erhöht. Dies verbessert die Homogenität und Kristallinität der Legierung, so daß die erhaltene Legierung eine große Wasserstoffspeicherkapazität aufweist, um ein Elektrode bereitzustellen, die über exzellente Entladungseigenschaften in den ersten Ladungs-Ientladungszyklen verfügt.
  • Die Gitterkonstante der erfindungsgemäßen Wasserstoffspeicherlegierung liegt vorzugsweise im Bereich von 0,703 nm bis 0,710 nm (7,03 Å bis 7,10 Å).
  • Die auf die oben beschriebene Weise erhaltene Legierung kann ohne weitere Behandlung oder nach dem Hydrieren als Elektrode verwendet werden.
  • Beispiele
  • Die Erfindung soll unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele näher beschrieben werden.
  • Beispiel 1
  • Zur Herstellung der erfindungsgemaßen Wasserstoffspeicherlegierungen mit verschiedenen Zusammensetzungen, wie sie für die Beispiele Nr.3 - 46 in Tabelle 1 unten angegeben sind, wurden im Handel erhältliches Zr, Mn, V, Co, Fe und Ni verwendet. Jedes Legierungsbeispiel wurde wie folgt hergestellt:
  • Zunächst wurden Zr, Mn, V und Ni jeweils zusammen mit Co oder Fe oder mit keinem von beiden in einen Bogenschmelzofen gegeben, wo die Metalle in einer Argonatmosphäre zum Erhalt einer Legierung geschmolzen wurden. Die so erhaltenen Legierungen wurden anschließend 12 Stunden lang bei 1100 ºC im Vakuum hitzebehandelt, was zu einer Wasserstoffspeicherlegierung führte.
  • Zum Vergleich wurden als Beispiele Nr.1 und 2 herkömmliche Wasserstoffspeicherlegierungen wie in Tabelle 1 gezeigt auf dieselbe Art und Weise wie oben beschrieben erzeugt, mit der Ausnahme, daß neben Zr, Mn, V und Ni auch Cr verwendet wurde.
  • Ein Teil jeder Probe wurde beispielsweise mittels Röntgenbeugung analysiert, ein anderer Teil einer P-C-T-Messung (Druck-Zusammensetzungs-Temperaturmessung) unterworfen, während der Restteil zur Messung der Elektrodeneigenschaften verwendet wurde.
  • Die Röntgenbeugung wurde an jeder Probe im Vakuum nach der oben beschriebenen Hitzebehandlung vorgenommen. Die Ergebnisse der Röntgenbeugung belegen, daß es sich bei den Phasen jeder Legierung im wesenflichen um C15-Typ-Lavesphasen mit cubisch flächenzentrierter MgCu&sub2;-Kristallstruktur handelte. Fig.3 zeigt das Röntgenbeugungsmuster des Beispiels Nr.11 als typisches Beispiel der Röntgenbeugungsmessungen. In Fig.3 zeigen die mit offenen Kreisen versehenen Peaks C15- Typ-Lavesphasen an. Wie aus Fig.3 zu entnehmen ist, gibt es nur sehr wenige Peaks, die für andere Lavesphasen stehen. Das bedeutet, daß die C15-Typ-Lavesphasen den Hauptteil der Legierung Nr.11 ausmachen.
  • Auch wurde als Ergebnis der Röntgenbeugung, gemessen an Beispiel Nr.11, die Gitterkonstante desselben zu 0,7063 nm (7,063 Å) bestimmt.
  • Die Röntgenbeugung wurde auch vor der Hitzebehandlung durchgeführt. Im Ergebnis zeigte sich, daß die für die cubisch flächenzentrierte Struktur (C15-Typ- Lavesphasen) stehenden Peaks bei den hitzebehandelten Legierungen höher und stärker ausgeprägt als bei denjenigen waren, die keiner Hitzebehandlung unterzogen worden waren. Die zeigt an, daß die Hitzebehandlung den Anteil an C15-Typ- Lavesphasen in der Gesamtheit jeder Legierung erhöhte und dementsprechend deren Homogenität und Kristallinität verbesserte.
  • Beispiel 2 Halbzelltest
  • Zur Bestimmung ihrer elektrochemischen Ladungs- und Entladungseigenschaften als negative Elektrode einer alkalischen Speicherbatterie wurde jede in Beispiel 1 erhaltene Legierung einem Halbzellentest unterzogen, insbesondere zur Bewertung der Entladungscharakteristika in den ersten Ladungs-/Entladungszyklen.
  • Zunächst wurde jede der Legierungsproben 1 bis 46 auf 0,038 mm (400 mesh) oder feiner zermahlen. Zu 1 g jedes erhaltenen Legierungspulvers wurden 3 g Nickelcarbonylpulver und 12 g feines Polyethylenpulver als leitfähige Materialien bzw. Bindemittel zugegeben. Das Ganze wurde sorgfältig gerührt und gemischt. Die so erhaltene Mischung wurde anschließend unter Druckanwendung zu einer Scheibe von 24,5 mm Durchmesser und 2,5 mm Dicke geformt. Die Scheibe wurde eine Stunde lang im Vakuum auf 130 ºC erhitzt, so daß das Bindemittel darin schmolz, was zu einer Wasserstoffspeicherlegierungselektrode führte.
  • Ein Nickel/Blei-Kabel wurde mit dieser Wasserstoffspeicherlegierungselektrode verbunden, die in dieser Form als negative Elektrode verwendet wurde. Als positive Elektrode wurde eine gesinterte Nickelelektrode mit Überschußkapazität eingesetzt. Die so hergestellten positiven und negativen Elektroden wurden mit einer dazwischen angeordneten Trennvorrichtung in einer Elektrolytlösung angeordnet, wodurch die für den Halbzelltest verwendete Halbzellstruklur dargestellt wurde. Als Trennvorrichtung wurde nichtgewebtes Polyamidgewebe verwendet. Bei der Elektrolytlösung handelte es sich um eine wäßrige Kaliumhydroxidlösung mit einer spezifischen Dichte von 1,30.
  • Unter Verwendung der so für jedes Beispiel erhaltenen Halbzellstruktur wurde bei konstantem Strom und einer Temperatur von 25 ºC wiederholt ge- und entladen. Die Entladungskapazität wurde in jedem Ladungs-/Entladungszyklus gemessen. Zum Laden wurde für je 1 g der Wasserstoffspeicherlegierung 5 Stunden lang ein Strom von 100 mA aufgebracht. Die Entladung erfolgte bei einem Strom von 50 mA ebenfalls auf je 1 g der Wasserstoffspeicherlegierung und wurde solange fortgesetzt, bis die Zellspannung unter 0,8 V sank.
  • Die Fig.4A und 4B zeigen einige der Ergebnisse der oben beschriebenen Halbzelltests. In beiden Abbildungen geben die Abszissen die Anzahl der Ladungs-/Entladungszyklen an, während die Ordinaten die für je 1 g der Wasserstoffspeicherlegierung erhaltenen Entladungskapazität angeben. Die die jeweiligen Kurven bezeichnenden Zahlen entsprechen den in Tabelle 1 genannten Probennummern.
  • Wie aus Fig.4A und 4B ersichtlich ist, wiesen die die Proben Nr.1 und 2 verwendenden Zellen Entladungskapazitäten im Bereich von 0,01 bis 0,02 Ah/g im ersten und zweiten Ladungs-/Entladungszyklus auf; ab dem zehnten Zyklus erreichten sie im wesentlichen konstante Entladungseigenschaften. Im Gegensatz dazu wiesen die die Proben Nr.3, 11 und 19 verwendenden Zellen Entladungskapazitäten im Bereich von 0,2 bis 0,24 Ah/g im ersten Zyklus und im Bereich von 0,27 bis 0,3 Ah/g im zweiten Zyklus auf (vgl. Fig.4A). Die die Proben Nr.27, 35 und 38 verwendenden Zellen wiesen Entladungskapazitäten im Bereich von 0,15 bis 0,24 Ahig im ersten Zyklus und im Bereich von 0,25 bis 0,3 Ah/g im zweiten Zyklus auf (vgl. Fig.4B). Außerdem erreichten die die erfindungsgemaßen Legierungen, d.h. die Beispiele 3, 11, 19, 27, 35 und 38 verwendenden Batterien im wesentlichen konstante Entladungskapazitäten im Bereich von 0,34 bis 0,36 Ah/g ab dem dritten Zyklus.
  • Es wurde so gefunden, daß die die erfindungsgemäßen Wasserstoffspeicherlegierungen nutzenden Zellen verglichen mit den herkömmliche Legierungen verwendenden Zellen ausgezeichnete Entladungskapazitäten in den ersten Ladungs-/Entladungszyklen aufwiesen.
  • Beispiel 3 Nickel-Wasserstoffspeicherbatterien vom geschlossenen Typ
  • Die in Beispiel 1 erhaltenen Legierungsproben 1, 2, 3, 11, 19, 27, 35 und 38 wurden zur Herstellung von geschlossenen Nickel-Wasserstoffspeicherbatterien verwendet, um deren Ladungs-/Entladungscharakteristika zu bestimmen.
  • Zunächst wurde jede der acht oben angeführten Legierungen auf 0,038 mm (400 mesh) oder feiner zermahlen und anschließend mit einer verdünnten wäßrigen Carboxymethylcellulose-(CMC)-Lösung gemischt. Die Mischung wurde solange gerührt, bis sie die Form einer Paste angenommen hatte. Danach wurde das so erhaltene pastenähnliche Elektrodenmaterial auf einen Elektrodenträger aus geschäumtem Nickelblech mit einer Dicke von 1,00 mm und einer Porosität von 95 % bei einer mittleren Porengröße von 150 µm aufgebracht. Das mit dem pastenähnlichen Elektrodenmaterial gefüllte, poröse Nickelbiech wurde bei 120 ºC getrocknet, unter Verwendung einer Druckwalze gepreßt und anschließend mit einem Fluorkohlenstoffharzpulver beschichtet. Danach wurde das Ganze in einzelne Elektroden zerschnitten, jede mit einer Breite von 3,3 cm, einer Lange von 21 cm und einer Dicke von 0,40 mm.
  • Die so hergestellten Elektroden aus jeder Wasserstoffiegierung verwendend wurden geschlossene Nickel-Wasserstoffbatterien wie folgt hergestellt: Zunächst wurden zwei als Leitungen fungierende Platten in vorbestimmten Positionen an der Wasserstoffspeicherlegierungelektrode angebracht, so daß die Elektrode als negative Elektrode verwendet wurde. Anschließend wurde die so hergestellte negative Elektrode zusammen mit einer positiven Elektrode und einem Abstandhalter aufgerollt, wobei der Abstandhalter zwischen den beiden Elektroden angeordnet war, was zu einer zylinderförmigen Elektrodenrolle führte. Die so erhaltene zylindrische Elektrodenrolle wurde in einem Behältnis mit SC-Größe angeordnet. Als positive Elektrode wurde eine bekannte geschäumte Nickelelektrode von 3,3 cm Breite und 18 cm Lange eingesetzt. An die positive Elektrode wurden ebenfalls zwei als Leitungen dienende Platten angeschlossen. Als Abstandhalter (Separator) wurde ein mit hydrophilen Eigenschaften ausgestattetes nichtgewebtes (non-woven) Polypropylen-Textilmaterial verwendet. Zur Herstellung der Elektrolydösung wurden 30 g Lithiumhydroxid in 1 L einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung mit einer spezifischen Dichte von 1,20 gelöst. Schließlich wurde die Zelle verschlossen, was zu einer geschlossenen Nickel-Wasserstoffbatterie führte. Die Kapazität der so erhaltenen Nickel- Wasserstoffbatterie wurde durch diejenige seiner positiven Elektrode limitiert; die theoretische Kapazität der Elektrode wurde auf 3,0 Ah eingestellt.
  • In diesem Beispiel wurden zehn solcher geschlossenen Nickel-Wasserstoffbatterien für jedes der acht Legierungsbeispiele wie oben beschrieben hergestellt. Die Eigenschaften jeder Batterie wurden wie folgt über einen üblichen Ladungs-/Entladungszyklus-Test ermittelt : Die Ladungs-/Entladungszyklen wurden bei einer Temperatur von 20 ºC wiederholt. Die Beladung erfolgte für jede Batterie zu 150 % bei 0,5 C (2 Stunden-Verhältnis). Die Entladung erfolgte bei 0,2 C (5 Stunden- Verhältnis) und wurde solange fortgesetzt, bis die Batteriespannung unter 1,0 V sank.
  • Im Ergebnis wurden 10 bis 15 Ladungs-/Entladungszyklen benötigt, um bei den Batterien der Beispiele 1 und 2 die theoretische Kapazität zu erreichen. In den Batterien der erfindungsgemäßen Beispiele wurden jedoch nur 3 bis 5 Ladungs-/Entladungszyklen benötigt, um die theoretische Kapazität von 3,0 Ah zu erreichen, und die Batterien funktionierten mit stabilen Batteriekapazitäten.

Claims (6)

1. Wasserstoffspeicherlegierung der allgemeinen Formel ZrMnwVxMyNiz, umfassend hauptsächlich Lavesphasen vom C15-Typ mit cubisch flächenzentrierter MgCu&sub2;-Kristallstruktur, in der M ein aus der aus Fe und Co bestehenden Gruppe ausgewähltes Element ist und w, x, y bzw. z die Molverhältnisse von Mn, V, M bzw. Ni zu Zr bedeuten, wobei die Bedingungen 0 4 &le; w &le; 0,8, 0,1 &le; x &le; 0,3, 0 &le; y &le; 0,2, 1,0 &le; z &le; 1,5 und 2,0 &le; w + x + y + z &le; 2,4 erfüllt sind.
2. Wasserstoffspeicherlegierung gemäß Anspruch 1, in der V, M und Ni in einer solchen Menge enthalten sind, daß die Beziehungen y &le; x und z - x &le; 1,2 erfüllt sind.
3. Wasserstoffspeicherlegierung gemäß Anspruch 1 oder 2, die bei einer Temperatur von 1000 ºC bis 1300 ºC im Vacuum oder in einer Inertgasatmosphäre wärmebehandelt wurde.
4. Elektrode aus einer Wasserstoffspeicherlegierung, welche die Wasserstoffspeicherlegierung gemäß Anspruch 1 oder ein Hydrid derselben umfaßt.
5. Elektrode aus einer Wasserstoffspeicherlegierung, welche die Wasserstoffspeicherlegierung gemäß Anspruch 2 oder ein Hydrid derselben umfaßt.
6. Elektrode aus einer Wasserstoffspeicherlegierung, welche die Wasserstoffspeicherlegierung gemäß Anspruch 3 oder ein Hydrid derselben umfaßt.
DE69215725T 1991-03-29 1992-03-27 Wasserstoffspeicherlegierung und ihre Verwendung bei einer Elektrode Expired - Fee Related DE69215725T2 (de)

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