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Die Erfindung betrifft mundprothetische Implantate
insbesondere Zahnimplantate, die durch ein Verfahren eingesetzt werden,
das eine Reduzierung der Größe eines übergroßen Implantatkopfs
beinhaltet. Ein Implantatkopf wird aufgefaßt wie es im
Oberbegriff des Anspruchs 1 in GB-A-2.176.709 offenbart ist
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Eine Vielzahl von Zahnimplantaten sind entwickelt worden als
Ersatz für natürliche Zähne oder als Verankerung für Brücken.
Typischerweise haben diese Implantate eine zweiteilige
Konstruktion.
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Ein Verfahren zum Einsetzen eines Irnplantats beinhaltet,
zuerst ein Wurzelelement in dem Knochen unter dem Zahnfleisch zu
befestigen. Das Implantat wird dann in einer Position lange
genug belassen, damit das Knochengewebe sich um das Implantat
bildet und das Implantat in dieser Position verankert. Weil
die Wurzel unter dem Zahnfleisch befestigt ist, ist der
wachsende Knochen geschützt vor jeder schwächung oder Schaden, die
auftreten könnten, falls das Implantat in den Mund hinein
vorstünde, wo es gestoßen und die Wurzel erschüttert werden
könnte. Ist erstmal die Wurzel sicher verankert, wird ein
entfernbarer Implantatkopf befestigt, der eine Unterlage bildet, auf
welcher eine zahnförmige Beschichtung angebracht werden kann.
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Eine Schwierigkeit mit Implantaten früherer Technik ist die
Zerbechlichkeit des entstehenden künstlichen Zahns. Eine
solche Vorrichtung nach früherer Technik ist in Fig. 1
dargestellt. Das Zahnimplantat 10 befindet sich zwischen zwei
natürlichen Zähnen 12 und 14. Das Implantat 10 ist ausgeführt
als ein typisches versenkbares post-Typus (post-type)
Zahnimplantatsystem. Das Implantat 10 schließt eine Wurzel 16 ein,
die eine ein- oder zweiteilige Konstruktion mit einem Anker 18
und einem Implantatkopf 20 sein kann. Die Wurzel ist befestigt
an dem Kieferknochen 22 und der Implantatkopf 20 ist im
allgemeinen entweder gegen Erschütterungen während des
Knochenwachstums durch die Verwendung einer Heilkappe geschützt oder
wird zu einem späteren Zeitpunkt an dem Anker befestigt,
nachdem das Knochenwachstum abgeschlossen ist und die Wurzel fest
verankert ist. Der Implantatkopf 20 bei Systemen früherer
Technik hat im allgemeinen einen nach oben hin spitz
zulaufenden Teil 24, an welchem der Zahnersatz 26 befestigt wird.
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Der Jmplantatkopf 20 der Fig. 1 verdeutlicht die
Implantatköpfe, die in Systemen früherer Technik benutzt werden. Siehe z.
B. die US-Patente 4.547.157, 4.645.453, 4.687.443, 4.713.003,
4.744.753, 4.744.754, 4.744.755 und 4.744.756. Der Kopf hat im
Verhältnis zum Volumen des zahnförmigen Zahnersatzes 26 ein
kleineren Volumenanteil. Für gewöhnlich ist der Ersatz aus
Porzellan oder einem ähnlichen Material und ist deshalb
inherent zerbrechlich. Je größer das Volumen des Ersatzes, desto
größer die Tendenz des Zahns zu brechen und zu verderben.
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Es existieren Zahnprothesen früherer Technik, die aus
Metallkörpern mit einem keramischen Überzug, der an den Körper
drangebrannt wird. Gemeinhin wird akzeptiert, daß das beste
metallische Material für solche Ersetzungen Titan ist. Titan ist
bekannt als biokompatibelstes Metall für solche Zwecke. Die
Verfahren zur Herstellung solcher Prothesen beinhalten
jedenfalls das Gießen des Metalls, um einen Körper in geeigneter
Form herzustellen. Ein solches Verfahren ist offenbart in dem
US-Patent 4.744.756, in welchem ein Metallkörper an dem
Implantatkopf befestigt wird, um einen porzellanartigen Überzug
besser zu unterstützen. Das Gießen ist nötig, damit der Körper
auf das Wurzelelement paßt und brauchbar geformt ist, um den
Überzug zu unterstützen.
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Die für die Herstellung eines solchen Titanteils benötigte
Gießvorrichtung ist jedoch im allgemeinen in einer
Zahnarztpraxis nicht verfügbar. Folglich müssen die Metallkörper außer
Haus gegossen werden. Dies hat zwei Folgen: Erstens erzeugt es
eine unnötige Verzögerung und steigert die Kosten der
Behandlung. Zweitens tendieren Metallgüsse nach dieser Technik dazu,
zerbrechlicher und schwächer zu sein als spanabhebend
bearbeitete Metalle (machine metals) und haben somit ein höheres
Risiko während der Benutzung, der Ausführung und des Transports
vor dem Einsetzen beschädigt zu werden.
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Die Benutzung von Gold oder Palladium ist möglich, um einige
der Probteme zu überwinden, jedoch ist wegen der Kosten
solcher Metalle der Gebrauch übergroßer Gold- oder
Palladiumkörper aus kommerziellen Gründen nicht praktikabel.
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Es ist deshalb erstrebenswert, ein verbessertes
Mundprothesenimplantat zur Verfügung zu stellen.
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Diese Erfindung stellt eine verbesserte Zahnprothese zur
Verfügung. Diese Erfindung stellt eine Zahnprothese zur
Verfügung, für welche alle nötigen Schritte zum Einsetzen von einem
Zahnarzt unter Benutzung der Ausrüstung, die für den täglichen
Gebrauch zur Verfügung steht, ausgeführt werden können.
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Andere Objekte, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung
werden deutlich beim Lesen der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung, der anhängenden Ansprüche und der Bezüge, auf die
beiliegenden Zeichnungen.
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Erfindungsgemäß wird ein vorfabrizierter schleifbarer
Implantatkopf, der so angepaßt ist, daß er an einem vorher
eingefügten
Zahnimplantat-Wurzelelement befestigbar ist, wobei der
Implantatkopf und das Zahnimplantat-Wurzelelement zusammen ein
Zahnimplantat bilden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Implantatkopf übergroß und zahnförmig ist. Ein Verfahren zum
Einsetzen eines Zahnimplantats, das erfindungsgemäß das Einsetzen
eines Wurzelelements in den Knochen und die Reduzierung der
Größe eines übergroßen Implantatkopfs vor der Befestigung an
dem Wurzelelement beinhaltet. Das Wurzelelement wird in eine
Bohrung im Trägerknochen eingeführt. Die Wurzel wird an dieser
Stelle belassen und es wird zugelassen, daß der Knochen
zurückwächst und sie in dieser Position sichert. Der übergroße
Implantatkopf ist ein vorfabrizierter spanabhebend
bearbeiteter Titankopf (machined titanium head), angepaßt zur
Verbindung mit dem Wurzelelement. Der Implantatkopf wird in der
Größe verkleinert, bis er für einen Überzug brauchbar geformt
ist. Der Implantatkopf wird anschließend an dem Wurzelelement
befestigt.
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Der Jmplantatkopf ist zahnförmig. Der Implantatkopf ist
bevorzugt aus Titan hergestellt, weil Titan keine Probleme durch
Abstoßung durch den Körper hervorruft.
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Das Titan muß hinreichend bearbeitbar sein, um das Schleifen
des Implantatkopfs in die geeignete Größe zuzulassen.
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Für ein umfassenderes Verständnis der Erfindung sollte Bezug
genommen werden auf die Ausführungform, die ausführlich in den
Figuren 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnungen dargestellt und
lediglich als ein Beispiel beschrieben ist. In der Zeichnung:
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Fig. 1 wird schematisch ein seitlicher Querschnitt durch ein
Zahnimplantat früherer Technik gezeigt,
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Fig. 2 wird schematisch ein seitlicher Querschnitt durch
einen Implantatkopf gemäß der Erfindung gezeigt,
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Fig. 3 wird schematisch ein seitlicher Querschnitt durch ein
erfindungsgemäßes Zahnimplantat, das an einem
Wurzelelement
befestigt ist und in
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Fig. 4 wird schematisch eine Ansicht des vollständigen
Zahnimplantats der Erfindung gezeigt.
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Das Verfahren zum Einsetzen des erfindungsgemäßen
Zahnimplantats kann vollständig in einer Zahnarztpraxis durchgeführt
werden. Es ist vorgesehen, daß der Zahnarzt über eine Sammlung
von Implantatköpfen 30 ähnlich dem in Fig. 2 gezeigten ver
fügt. Jeder Implantatkopf 30 besitzt eine zentrale Bohrung 32,
die einen Schraubenkopf zur Befestigung an dem vorher in dem
Kieferknochen verankerten Wurzelelement aufnimmt. Der
Implantatkopf 30 wird im wesentlichen zahnförmig sein und in einer
Vielzahl von Größen vorliegen, damit sie zu einer Größe
reduziert werden können und die Form angepaßt ist, um einen
Überzug mit einem Minimum an Schleifen durch den Zahnarzt
aufzunehmen. Wegen der großen Auswahl an Zahnformen bei der
Vielzahl von Menschen wird etwas Schleifarbeit unvermeidbar sein,
jedoch kann mit einer sorgfältigen Auswahl der Abstufungen der
Zahngrößen die notwendige Schleifarbeit minimal gehalten
werden.
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In den Figuren 3 und 4 wird die vollständige Ersetzung
gezeigt. Ein richtig gewählter Implantatkopf 30 wurde in der
Größe reduziert und an dem Wurzelanker 18 befestigt. Der Anker
18 ist einer aus der möglichen Vielzahl von Ankern und ist in
den Kieferknochen 22 unter Verwendung eines bekannten
passenden Verfahren implantiert worden. Die Schraube 34 wird
benutzt, um den Implantatkopf 30 an dem Wurzelanker 18 zu
befestigen, und ein relativ dünner Überzug 36 bildet die äußere
Oberfläche des Zahns. Der Überzug 36 stellt nur einen kleinen
Anteil des gesamten Volumens des prothetischen Zahns dar. Dies
reduziert die Zerbrechlichkeit und steigert somit die
Haltbarkeit des Zahns.
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Der prothetische Zahn aus den Figuren 3 und 4 wird stufenweise
eingesetzt. Zuerst besucht der Patient die Zahnarztpraxis,
damit die Wurzel 18 in den Kieferknochen 22 implantiert wird.
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Bei diesem oder dem darauffolgenden Besuch, wenn der
Implantatkopf befestigt wird, wählt der Zahnarzt die Größe des
vorfabrizierten Implantatkopfs mit dem gearbeitet werden soll
aus. Die Größe hängt offensichtlich ab von der Größe und der
Form der Zähne des Patienten. Der Implantatkopf 30 ist
bevorzugt aus einer Titanlegierung gefertigt, da der menschliche
Körper keinerlei Abstoßungsreaktionen auf Titan zeigt.
Zusätzlich ist es als relativ weiches Metall ideal zum Schleifen.
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Bei einem zweiten Besuch, wenn die Wurzel 18 in ihrer Position
fest verankert ist, fährt der Zahnarzt damit fort, den
vorfabrizierten Implantatkopf 30 zu schleifen, bis er die
benötigte Größe hat. Die umgebenden Zähne als Richtlinie
benutzend, schleift der Zahnarzt den Implantatkopf 30, bis er in
die für den Implantatzahn vorgesehene Lücke paßt, dabei immer
noch genügend Raum lassend für den zu befestigenden Überzug
36.
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Der in der Erfindung benutzte vorfabrizierte Implantatkopf
kann in die gewünschte Form gebracht werden, um den Überzug 36
aufzunehmen. Bei herkömmlichen Techniken jedoch muß der
Implantatkopf relativ klein sein und es ist oft schwierig, eine
Krone auf den resultierenden Stumpf zu setzen. Mit dem
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren kann der Zahnarzt den
übergroßen Implantatkopf 30 verkleinern, um einen ideal
geformten Implantatkopf, der den Überzug oder die Krone
aufnimmt, zu erhalten. Ist der Implantatkopf erstmal in Form
geschliffen worden, so wird er an der verankerten Wurzel 18
befestigt. Dies wird erreicht durch einen Stift 34, der sowohl
durch den Implantatkopf 30 als auch durch die Wurzel 18, wie
in Fig. 3 gezeigt, geschraubt wird. Alternativ hierzu könnte
der Implantatkopf 30 ein integriertes Schraubengewinde zur
Aufnahme der Wurzelvorrichtung haben. Dieses Verfahren kann
jedoch zu Problemen mit der Ausrichtung des geschliffenen
Implantatkopfs 30 führen, der wahrscheinlich sehr
unsymmetrisch ist.
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Wenn der Implantatkopf positioniert ist, können herkömmliche
Verkronungstechniken angewendet werden, um den zahnförmigen
Überzug 36 auf dem Implantatkopf zu befestigen.
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Jeder der vorangehenden Schritte kann in einer Zahnarztpraxis
durch einen Zahnarzt ausgeführt werden. Dies reduziert die
Zeit und die Kosten für das Außerhausschicken des Implantats
zum Gießen. Zusätzlich ist das Zerbrechen des Implantatkopfs
nahezu ausgeschlossen, weil der größere Implantatkopf weniger
zer- brechlich ist und somit die Unannehmlichkeiten sowohl für
den Zahnarzt als auch für den Patienten weiter reduziert
werden. Die vergrößerte Form des Implantatkopfs dieser Erfindung
reduziert zusätzlich die Dicke des keramischen Überzuges, der
für die Zahnoberfläche benötigt wird. Dünnere Keramiken
brechen weniger leicht und der prothetische Zahn ist deshalb
länger haltbar. Bevorzugt wird der Überzug aus Porzellan
gefertigt.
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Aus dem oben Beschriebenen kann entnommen werden, daß das
Verfahren zum Einsetzen sehr vielseitig ist und mit jeder der
bekannten Techniken zum Wurzeleinpflanzen, zur Verkronung und
zum Abdecken benutzt werden kann. Es ist praktisch für den
Zahnarzt und es beschleunigt auch den Einbau und erhöht die
Haltbarkeit des Implantats für den Patienten. Die Technik ist
nutzbar für dieselbe Vielzahl von Implantaten wie gewöhnliche
prothetische Implantate, die vorn einzelnen Zahnimplantat bis
hin zur Brücke reichen.
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Obwohl eine bevorzugte Ausführungsform eines Zahnimplantats
nach dieser Erfindung dargestellt ist, ist diese Erfindung
selbstverständlich nicht beschränkt auf diese Ausführung. Die
von der Erfindung betroffenen Fachleute können Änderungen
durchführen, auch andere Ausführungsformen des Zahnimplantats,
die die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Prinzipien benutzen,
sind innerhalb des durch die anhängenden Ansprüche definierten
Schutzbereichs möglich.