DE69213262T2 - Kommunikationssystem - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem, enthaltend eine Steuerstation und eine Vielzahl entfernter Stationen, die über einen Kabelbaum mit der Steuerstation verbunden sind. Ein solches Kommunikationssystem ist in der EP-A-0 346 614 beschrieben.
- In Gruben und anderen Umgebungen im Bergbau müssen Informationen von einer Vielzahl verschiedener Sensoren und Überwachungsvorrichtungen an eine zentrale Leitstation übertragen werden, wo die Daten verarbeitet und bearbeitet werden können. In einem Bergwerk z.B. können viele Gas- und/oder Feuermeßfühler mit einer Steuerstation verbunden sein, in welcher die von jedem Sensor übertragenen Daten analysiert werden und im Bedarfsfall ein Alarm ausgelöst wird. Zur Überwachung des Wasserniveaus und der Temperatur, zur Identifizierung von Fahrzeugen und Personal sowie zur direkten Übertragung von Betriebsinformationen hochentwickelter Maschinen wie Kohlenschrämmaschinen können weitere Sensoren und Überwachungsvorrichtungen vorgesehen sein. Dabei kann ein wechselseitiger Informationsfluß zwischen der Steuerstation und den entfernten Sensoren, Überwachungseinrichtungen und Maschinen erforderlich sein.
- In großen Bergwerken können sich mehr als zehntausend Beschäftigte gleichzeitig unter Tage befinden. Die Koordination der verschiedenen in einem solchen Bergwerk stattfindenden technischen Operationen von der zentralen Steuerstation aus stellt eine ungeheure Aufgabe dar. Um Sensoren und andere Geräte verlegen oder ersetzen zu dürfen, benutzt das Grubenpersonal normalerweise Sprechkanäle. Dazu muß an der Steuerstation Bedienungspersonal anwesend sein, um Entscheidungen zu treffen, das Grubenpersonal entsprechend zu informieren und danach ein Verzeichnis an der Leitstelle zu aktualisieren.
- Normalerweise steht an der Leitstation ein Verzeichnis mit den Standorten und Funktionen aller Sensoren bzw. Uberwachungsgeräte zur Verfügung. Es ist jedoch erkennbar, daß die Erstellung und fortlaufende Aktualisierung eines solchen Verzeichnisses in einem ausgedehnten Bergwerk oder einer ähnlichen Arbeitsumgebung sehr zeitaufwendig ist.
- Erfindungsgemäß enthält ein Kommunikationssystem eine Steuerstation und eine Vielzahl entfernter Stationen, die durch einen Mehrleiterkabelbaum mit der Steuerstation verbunden sind, wobei die Steuerstation die entfernten Stationen mit Strom versorgt und über den Kabelbaum bidirektional mit den entfernten Stationen kommuniziert, und jede entfernte Station Kommunikationsschaltungen zum Empfang von Daten aus und Senden von Daten an die Leitstelle sowie ferner Identifikationsmittel zur Speicherung eines ersten Codes, der der entfernten Station von der Leitstation zugewiesen wird, und eines zweiten, an der entfernten Station erzeugten Codes umfaßt.
- Die entfernten Stationen können beispielsweise Gas- oder Feuersensoren oder andere Überwachungsvorrichtungen sein.
- Vorzugsweise ist der erste Code ein Adreßcode, der den Standort jeder entfernten Station angibt, und der zweite Code ein Kenn- oder Identitätscode, der die Funktion der entfernten Station angibt.
- Das Identifikationsmittel kann Datenspeichermittel zur Speicherung der ersten und zweiten Codes sowie Verarbeitungsmittel zur Aufzeichnung des ersten Codes im Datenspeicher und Wiederauffinden der ersten und zweiten Codes im Datenspeicher umfassen, wobei die Kommunikationsschaltungen angepaßt sind, die Codes und andere Daten an die Steuerstation zu senden und von dieser zu empfangen.
- Vorzugsweise weist jede entfernte Station Schnittstellenmittel zum Anschluß eines Funktionsmoduls an die entfernte Station auf, wobei das Schnittstellenmittel angepaßt ist, das Modul mit Strom zu versorgen, Daten vom Modul an die Kommunikationsschaltung zu übertragen und den zweiten Code entsprechend der Funktion des Moduls zu erzeugen.
- Figur 1 ist eine Prinzipskizze eines Kommunikationssystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2 ist eine genauere Prinzipskizze einer einzelnen entfernten Station des Kommunikationssystems gemäß Figur 1;
- Figur 3 zeigt ein typisches vom Kommunikationssystem benutztes Datenpaket;
- Figur 4 zeigt eine Prinzipskizze einer Variante einer entfernten Station;
- Figur 5 zeigt einen schematischen Blockschaltplan des elektrischen Stromkreises einer entfernten Station;
- Figur 6 ist eine Prinzipskizze, die das verwendete Adressiersystem zeigt, und
- Figuren 7 bis 9 sind Ablaufpläne, die die Arbeitsweise des Kommunikationssystems darstellen.
- Das in Figur 1 dargestellte Kommunikationssystem wird typischerweise in einem Bergwerk eingesetzt und umfaßt eine Zentralsteuereinheit 10 mit Rechner, die durch einen festgeschalteten Kommunikationsbus 12 an Datenkonzentratoren 14 auf verschiedenen Ebenen des Bergwerks angeschlossen ist. Die Datenkonzentratoren 14 ermöglichen eine schnelle Kommunikation mit der Steuerstation 10 über den Bus 12, außerdem empfangen und übermitteln sie Daten von einer Vielzahl verschiedener Sensoren 16 und Überwachungsgeräte 18 auf jeder Ebene. Jeder Konzentrator 14 wickelt den Datenverkehr seiner betreffenden Ebene ab und komprimiert diesen Verkehr in eine Form, die über den Bus 12 an die Steuerstation 10 übertragen werden kann.
- Von jedem Konzentrator 14 aus verläuft ein Kabel oder Kabelbaum 20 zu den Sensoren 16 und Überwachungsgeräten 18 in den Abbau. Der Kabelbaum kann eine Standardausführung aufweisen, vorzugsweise handelt es sich jedoch um ein modulares Mehrleiter- Kabelbaumsystem. Der bevorzugte Kabelbaum weist drei kontinuierliche Leiter 22, 24 und 26, die Strom- und Erdleitungen zu den Sensoren und Überwachungseinheiten bereitstellen, sowie eine Signalleitung 28 auf, welche die Kommunikation zwischen den Sensoren und Überwachungsgeräten und den entsprechenden Datenkonzentratoren 14 ermöglicht (siehe Figur 2).
- In Figur 2 ist eine entfernte Station 16 schematisch etwas genauer dargestellt. Die entfernte Station umfaßt eine Kommunikations- Schnittstellenleitung 30 sowie einen eigentlichen Sensor bzw. Überwachungsgerät 32, der/das mit der Kommunikations-Schnittstelle verbunden ist. Die Schnittstellenlsensor-Einheit steckt in einer Buchse am Kabelbaum, so daß sie direkt an die Erd- und Stromleitungen des Kabelbaums angeschlossen ist. Ein Relais 34 in der Buchse wird von der Kommunikations-Schnittstelle gesteuert und kann bei Bedarf geöffnet werden, um entfernte Stationen unterhalb der Kommunikations-Schnittstelle von der Signalleitung zu isolieren. Vor den Relaiskontakten 34 ist ein Vor- bzw. Eingangskreis 36 an die Signalleitung 28 angeschlossen, so daß diese kontinuierlich von der Schnittstelle überwacht und auch gesteuert wird. Die Kommunikations-Schnittstelle umfaßt eine analoge Schutzschaltung 38, einen Mikroprozessor 40 und ein Datenspeicherelement bzw. einen Speicher 42 z.B. einen RAM-Speicher. Die von den verschiedenen Sensoren und Überwachungsgeräten benutzten Kommunikations-Schnittstellen sind identisch. Der analoge Schutzschaltkreis 38 schützt die Schnittstelle und den dazugehörigen Sensor bzw. das Überwachungsgerät vor vorübergehenden Temperatur- oder Spannungsspitzen, Überspannung und anderen Fehlzuständen und versorgt die anderen elektronischen Stromkreise der Kommunikations-Schnittstelle sowie den Sensor selbst mit Strom. Der Mikroprozessor 40 überwacht die und kommunieziert mit der Signalleitung 28 und steuert zudem das Relais 34 über die Schutzschaltung 38. Der Speicher 42 puffert die Nachrichten auf der Signalleitung und speichert die Adreßinformation, welche die einer bestimmten entfernten Station zugeordnete Schnittstelle eindeutig identifiziert.
- Die Kommunikations-Schnittstelle überwacht die Signalleitung 28 des Kabelbaums fortlaufend und erkennt ihre Adressierung mit ihrer eigenen, eindeutigen Adresse. Daraufhin ist sie in der Lage, die Paketmitteilung auf der Signalleitung zu lesen und die erhaltene Information in den Speicher zu übertragen. Die empfangene Information wird sodann in geeigneter Form an den Sensor bzw. das Überwachungsgerät übermittelt. In umgekehrter Richtung überträgt der Sensor 32 Daten an die Kommunikations-Schnittstelle, die im Speicher 42 gespeichert und danach in Blockform auf der Signalleitung 28 übertragen werden.
- Bei der Übertragung überwacht die Kommunikations-Schnittstelle die Signalleitung, indem sie gleichzeitig mit der stattfindenden Übertragung die Spannung auf der Signalleitung wiederholt, um sicherzustellen, daß keine zweite Schnittstelle gleichzeitig "spricht" und dadurch die Nachricht verstümmelt. Bei einer Kollision von Meldungen beispielsweise, wenn zwei Schnittstellen gleichzeitig übertragen oder wenn der Datenkonzentrator 14 zur gleichen Zeit überträgt, wartet die Schnittstelle eine ihrem Adreßcode (oder alternativ dem Sensor-Identifikationscode) zugeordnete Pseudo-Zufallsdauer und versucht dann, die Meldung erneut zu übertragen. Dies wird wiederholt, bis die Meldung ununterbrochen durchgeht. Alle Meldungen werden mit einem zyklischen Redundanzcode abgeschlossen, der es ermöglicht, den korrekten Empfang der Meldungen zu verifizieren
- Das Sensor- bzw. Überwachungsgerät 32 umfaßt typischerweise einen Prozessor 42, der Daten erzeugt, die über einen Multiplexer 44 an den Mikroprozessor 40 der Kommunikations-Schnittstelle übertragen werden. Auch der Sensor bzw. das Überwachungsgerät ist mit einem Identifikationscode programmiert, der typischerweise durch festverdrahtete Schaltklinken eingestellt oder in einem ROM-Speicher 46 gespeichert wird und über den Multiplexer 44 zum Mikroprozessor 40 übermittelt werden kann.
- Das System wird vom Rechner 10 an der zentralen Leitstelle über Tage gesteuert. Der Rechner gibt Befehle aus und speichert und übersetzt die Daten für jeden Sensor. Alle Sensoren kommunizieren über den Kabelbaum und die Datenkonzentratoren effektiv direkt mit dem Rechner 10, und der Rechner kann dann mit den entsprechenden Sensoren antwortabhängig kommunizieren oder Anweisungen an angeschlossene Geräte ausgeben.
- Jede entfernte Station verfügt über eine eindeutige Adresse (erster Code), die ihr vom Rechner beim Starten des Systems oder Reidentifikation entfernter Stationen zugewiesen wird. Der Rechner kann Daten direkt an jede einzelne entfernte Station übermitteln, indem er die Adresse dieser entfernten Station im übertragenen Datenpaket benutzt. Bei der Datenübertragung von der entfernten Station zum Zentralrechner fügt die entfernte Station zur Angabe der Datenquelle ihre Adresse an die Daten an. Der Rechner kann auch allgemeine Befehle ausgeben, die von allen entfernten Stationen erkannt werden. Beispielsweise kann der Rechner Befehle ausgeben wie "Rücksetzen Entfernte Stationen", oder "Start Reidentifikation" oder "Ende Reidentifikation".
- Beim ersten Starten des Systems und bei Erhalt eines Reidentifikationscodes, der vom Zentralrechner 10 über die Konzentratoren 14 an alle entfernten Stationen auf dem jeweiligen Kabelbaum 20 übertragen wird, durchläuft das System einen Arbeitsablauf, bei dem jede entfernte Station identifiziert wird. Zunächst öffnet die Kommunikations-Schnittstelle jeder entfernten Station das jeder Schnittstelle zugeordnete Relais 44; mit Ausnahme der allerersten Schnittstelle auf jedem Kabelbaum wird dadurch die Signalleitung aller Schnittstellen von den Datenkonzentratoren und der Zentralleitstelle getrennt. Der Konzentrator übermittelt sodann eine Codenummer "1", die nur von der ersten, direkt an den Konzentrator angeschlossenen Schnittstelle empfangen wird. Dieser Code wird im Speicher 42 der Schnittstelle gespeichert, dadurch wird die Position dieser entfernten Station wirksam identifiziert und ihr ein eindeutiger Kenncode zugeteilt. Daraufhin schließt die Kommunikations-Schnittstelle die Kontakte ihres zugehörigen Relais 44, wodurch die nächste entfernte Station auf dem Kabelbaum zum Konzentrator 14 durchgeschaltet werden kann. Der Konzentrator übermittelt jetzt eine Codenummer "2", die von der ersten Schnittstelle ignoriert und in den Speicher der zweiten Schnittstelle geladen wird. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis alle Schnittstellen der entfernten Stationen adressiert worden sind. Nach Adressierung jeder Schnittstelle erfolgt deren Rückantwort zum Konzentrator auf der Signalleitung, wobei ihr Identifikationscode an den Konzentrator übermittelt und dadurch verifiziert wird, daß die Adresse erhalten und gespeichert wurde.
- Das System kann verbessert werden, indem jede Schnittstelle angepaßt ist, ein weiteres Informations-Byte an ihre Antwort zu hängen, das die Art des Sensors oder eines anderen, jeder Schnittstelle zugeordneten Geräts identifiziert. Ein Feuermeßfühler könnte beispielsweise durch die Zahl "1", ein Methansensor durch die Zahl "2", eine Sichtgeräteeinheit durch die Zahl "3" usw. angezeigt sein. Das zusätzliche Byte enthält außerdem den der betreffenden entfernten Station zuvor zugewiesenen Identifikationscode. Selbst wenn ein Sensor zwischen dem Datenkonzentrator und einer bestimmten entfernten Station zwischen zwei Identifizierungsvorgängen entfernt wird, kann das System somit sowohl den Standort als auch die Art der im System verbliebenen Sensoren verfolgen. Beim Entfernen oder Ersetzen von Sensoren gehen die von einem bestimmten Sensor erzeugten Daten bei Rekonfiguration des Systems nicht verloren, sondern verbleiben im Zentralrechner.
- Der Rechner 10 kann diese Informationen dazu verwenden, ein genaues Verzeichnis über die derzeitige Anordnung der Sensoren zu erzeugen und aus einer Auswahl von Modulen ein geeignetes Software-Modul laden, um Daten von dem betreffenden Sensortyp zu verarbeiten. Die Auswahl des Software-Moduls wird vom zweiten, den betreffenden Sensor identifizierenden Code bestimmt.
- Beim Betrieb des Systems kann der Konzentrator somit jede entfernte Station identifizieren, sowohl im Hinblick auf die der entfernten Station zugewiesenen Adresse als auch durch den Sensorcode dieser entfernten Station, wodurch ein Verzeichnis des gesamten Systems erstellt werden kann.
- Die Figuren 7, 8 und 9 sind vereinfachte Ablaufdiagramme, die die Operation der Kommunikations-Schnittstelle jeder entfernten Station grafisch darstellen. In dem Diagramm gemäß Figur 7, wird die Operation der Schnittstelle bei der Datenübertragung an den Zentralrechner dargestellt, während der Ablaufplan gemäß Figur 8 den Empfang der Daten zeigt. Das Fließdiagramm gemäß Figur 9 zeigt den Identifizierungs- bzw. Reidentifizierungsvorgang bei Zuweisung der Adresse/Identität an entfernte Stationen durch den Zentralrechner.
- Während die Sensoren an verschiedenen entfernten Stationen auf Anweisung vom Zentralrechner direkt "gelesen" werden können, ist es vorteilhaft, die Verarbeitungskapazität der Kommunikations- Schnittstellenmodule zur Reduzierung der zwischen der Steuerstation und jeder entfernten Station benötigten Datenübertragungsmenge zu verwenden. Beispielsweise kann der Zentralrechner eine Schnittstelle anweisen, ihren zugeordneten Sensor zu überwachen und in regelmäßigen Abständen, z.B. einmal alle fünf Minuten, die Sensorenausgabewerte zu melden. Wenn die Sensorausgabe jedoch einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt oder sich anderweitig verändert, so daß eine Alarmsituation angezeigt ist, meldet sich die Schnittstelle unverzüglich.
- Aufgrund der vorgesehenen Pseudo-Zufallsverzögerung zwischen Übertragungen von jeder entfernten Station und der Tatsache, daß entfernte Stationen bei gleichzeitigen Übertragungen ihre Meldungen nochmals übertragen, ist es möglich, bestimmten Sensoren eine hohe Priorität zuzuweisen und sie so zu programmieren, daß sie gerade laufende Übertragungen unterbrechen können, bis die übertragenden Stationen die Unterbrechung erkennen und ihre Übertragungen aussetzen. Die Stationen mit Vorrang können sodann ihre Daten absenden, bevor irgendwelche Übertragungen wiederaufgenommen werden. Da die unterbrochenen Stationen ihre Übertragungen bis zum gelungenen Empfang wiederholen, gehen dabei keine Daten verloren.
- Bei Anschluß einer Abzweigspur an den Hauptkabelbaum wird eine spezielle Schnittstelle eingefügt, die auf übliche Weise mit dem Konzentrator kommuniziert, jedoch Daten für diese Leitung speichert und auf die Spur weiterüberträgt, wobei für entfernte Stationen auf dieser Spur ein Zweitadreßcode verwendet wird. Figur 6 zeigt in einem vereinfachten Adreßformat, wie entfernte Stationen auf den Spuren und Unterspuren adressiert werden. Die Datenkonzentratoren werden in ähnlicher Weise adressiert.
- In Figur 4 ist eine Alternative zur entfernten Station gemäß Figur 2 dargestellt, bei der ein Lichtleiterpaar 48 und 50 anstelle der Signalleitung 28 verwendet wird. Die Leiter für Hilfsstrom, Schnittstellenstrom und Erde sind weiterhin vorhanden.
- Abgesehen vom Einsatz der Lichtleiter und einer optischen Sender/Empfänger-Einheit 52 arbeitet die entfernte Station gemäß Figur 4 in absolut gleicher Weise wie die gemäß Figur 2. Mit der Version gemäß Figur 4 ist jedoch eine höhere Datenrate möglich.
- Ein typisches vom System verwendetes Datenpaket ist in Figur 3 dargestellt. Das Paket umfaßt eine Kopfzeile zur Synchronisation der Uhren der verschiedenen Übertragungsgeräte, erste, zweite und dritte Adressen-Bytes, ein "Datenlängen"-Byte, sowie einen Block aus Daten-Bytes, gefolgt von einem periodischen Redundanzcode-Byte. Bei der analogen Schaltung der Schnittstellen 30 werden offene Kollektor-Stromkreise bzw. Schaltungen mit Synchronisier-Widerständen eingesetzt, wodurch Kollisionen bei zwei gleichzeitig übertragenden Schnittstellen ohne Schäden auftreten können.
- Die Datenkonzentratoren 14 basieren auf Mikroprozessoren und identifizieren auf dem Bus 12 im Hauptschacht übertragene Daten durch Lesen von Adreßdaten aus den auf dem Bus übertragenen Daten und deren Entnahme zur Weiterleitung an die entfernten Stationen auf der entsprechenden Ebene. Die Konzentratoren entsprechen ungefähr den Schnittstellen 30, sie verfügen jedoch über größere Speicher zum Zwischenspeichern der großen Informationsmengen, und sie können von einem Datenformat zu einem anderen wechseln.
- Durch die Tatsache, daß jede entfernte Station identifiziert werden kann, und zwar sowohl hinsichtlich ihres Standorts als auch der Art des in ihr enthaltenen Sensors bzw. Überwachungsgeräts, ist der Rechner der zentralen Steuerstation in der Lage, ein Verzeichnis des gesamten Systems zu erstellen und Veränderungen von Sensoren oder Überwachungsgeräten sowie die Rekonfiguration oder Erweiterung des Systems zu überwachen. Dadurch kann das Grubenpersonal das System nach Bedarf rekonfigurieren, ohne mit dem Personal an der entfernt gelegenen Steuerstation direkt zu kommunizieren zu müssen. Beim Absenden des nächsten Reset- Befehls an das System kann der Rechner an der entfernt gelegenen Steuerstation sein Systemverzeichnis automatisch aktualisieren.
- Das beschriebene System ist robust und vielseitig einsetzbar und besonders praktisch durch die Tatsache, daß einzelne entfernte Stationen eindeutig und automatisch adressiert werden können. Die Kommunikations-Schnittstellen sind so ausgelegt, daß sie wenig Strom aufnehmen (typischerweise 20 mA), und die eingesetzten Schnittstellen sind für alle Sensor- und Überwachungsgerätetypen identisch. Dadurch wird die Konfiguration des Systems vereinfacht und wirtschaftlicher.
- Eines der zentralen Konstruktionsprinzipien des beschriebenen Systems ist es, die zwischen den Sensoren und Datenkonzentratoren übermittelte Informationsmenge auf ein Minimum zu reduzieren. Dadurch kann die zur Verfügung stehende Bandbreite optimal ausgenutzt werden, wodurch viele verschiedene Sensoren effizient in einem einzigen System existieren können. Dies wird weitgehend erreicht durch den Einsatz der "intelligenten" Schnittstellen jeder entfernten Station, welche die Daten von den Sensoren oder anderen mit ihnen verbundenen Geräte verarbeiten. Mit anderen Worten: das System verwendet ein arbeitsplatzorientiertes Datenverarbeitungssystem, bei dem keine großen Mengen an unaufbereiteten Daten zwischen verschiedenen entfernten Stationen und einem Zentralrechner oder einer Überwachungsstation hin und her übertragen werden müssen.
- Das beschriebene System findet beispielsweise in großen Gruben Anwendung. In einer Pilotanlage sind 4000 entfernte Stationen vorgesehen, die fünfzig verschiedene Sensortypen bzw. andere periphere Geräte versorgen. Der Zentralrechner aktualisiert die Anordnung des gesamten Systems alle fünf Minuten und erstellt ein neues Verzeichnis der Systemanordnung, wobei gleichzeitig Daten protokolliert und die Stände aller Sensoren analysiert, Befehle an entfernte Stationen und/oder zugehörige Geräte gesendet und, wenn notwendig, Alarme ausgelöst werden. Das System kommt den Anforderungen des Grubenpersonals entgegen, denn Sensoren und Peripheriegeräte können nach Bedarf eingebaut und die Konfiguration des Systems von Zeit zu Zeit verändert werden, ohne daß dieser Vorgang zentral gesteuert werden muß. Der Zentralrechner registriert lediglich die vorgenommenen Veränderungen und readressiert das System automatisch.
Claims (13)
1. Kommunikationssystem, enthaltend eine Steuerstation (10) und
eine Vielzahl modularer entfernter Stationen (16, 18, 30, 32), die
durch einen Mehrleiterkabelbaum (20) mit der Steuerstation
verbunden sind, wobei die Steuerstation die entfernten Stationen mit
Strom versorgt und über den Kabelbaum bidirektional mit den
entfernten Stationen kommuniziert, wobei jede entfernte Station
ein Funktionsmodul (32) mit Sensormitteln und einem
Speicherelement (46) zur Speicherung eines die Funktion des Sensors
angebenden Identitätscodes sowie ferner ein Kommunikations-
Schnittstellenmodul, an dem das Funktionsmodul (32) abtrennbar
angeschlossen werden kann, enthält und das Kommunikations-
Schnittstellenmodul Kommunikationsschaltungen (30, 36) zum
Empfang von Daten aus und Senden von Daten an die Leitstelle
enthält, Schnittstellen (30, 40) zur Versorgung des
Funktionsmoduls mit Strom, Übermittlung von Daten vom Funktionsmodul an
die Kommunikationsschaltung und zur Erzeugung eines
Identifikationscodes für das Funktionsmodul aus dem Kenncode im
Speicherelement des Funktionsmoduls sowie Identifikationsmittel (40, 42,
46) mit Datenspeichermittel (42) zur Speicherung sowohl des
Funktionsmodul-Identifikationscodes als auch eines Adreßcodes,
welcher der entfernten Station von der Steuerstation zugewiesen
und über den Kabelbaum an die entfernte Station übertragen wird.
2. Kommunikationssystem nach Anspruch 1, bei dem das
Identifikationsmittel ein Datenverarbeitungsmittel (40) zur Aufzeichnung
des Adreßcodes und des Funktionsmodul-Identifikationscodes im
Datenspeicher sowie zum Wiederauffinden der Codes aus dem
Datenspeicher umfaßt, wobei die Kommunikationsschaltung zum
Senden und Empfangen der Codes und anderer Daten an die und
von der Steuerstation angepaßt ist.
3. Kommunikationssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der
Kabelbaum (20) eine Signalleitung (28) umfaßt, die durch
Schaltmittel (34) an jeder entfernten Station gesteuert wird, wobei die
Kommunikationsschaltung jeder entfernten Station zur Betätigung
des Schalters angepaßt ist, um eine selektive Isolierung der
entfernten Stationen von der Steuerstation zu ermöglichen, wodurch
entsprechende Adreßcodes von der Steuerstation nacheinander an
jede entfernte Station übertragen werden können.
4. Kommunikationssystem nach Anspruch 3, bei dem die
Kommunikationsschaltung jeder entfernten Station angepaßt ist, die
Signalleitung (28) zu überwachen, um Datenübertragungen von
anderen entfernten Stationen zu erfassen und die eigene Übertragung
zu wiederholen, falls während der eigenen Übertragungsdauer eine
andere Übertragung ermittelt wird.
5. Kommunikationssystem nach Anspruch 4, bei dem die
Kommunikationsschaltung so angepaßt ist, daß die Übertragung in Bezug
auf den Adreßcode oder den Funktionsmodul-Identifikationscode
nach einer Verzögerung wiederholt wird.
6. Kommunikationssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem eine Vielzahl von Datenkonzentratoren (14)
vorgesehen ist, wobei jeder Datenkonzentrator mit einem Abschnitt
eines Kabelbaums (20) verbunden ist und mit entfernten Stationen
auf diesem Abschnitt des Kabelbaums sowie mit der Steuerstation
(10) kommuniziert.
7. Kommunikationssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem der Kabelbaum (20) mindestens eine, einen
Hauptweg des Kabelbaums abzweigende Spur umfaßt, wobei
entfernten Stationen auf der wenigstens einen Spur ein
Zweitadreßcode zugewiesen wird, der die Spur identifiziert.
8. Kommunikationssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem eine Vielzahl von Software-Modulen in der
Zentralsteuerstation gespeichert ist, wobei jedes Software-Modul
einem jeweiligen Funktionsmodul-Identifikationscode entspricht
und zur Verarbeitung von Daten aus den Funktionsmodulen an
entfernten Stationen, die diesem
Funktionsmodul-Identifikationscode entsprechen, verwendet wird.
9. Kommunikationssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem die zentrale Leitstation angepaßt ist, ein den
Standort und die Funktion jeder entfernten Station angebendes
Routinenverzeichnis aus Daten zu erzeugen, die von den
entfernten Stationen an die Zentralsteuerstation übermittelt werden.
10. Kommunikationssystem nach Anspruch 9, bei dem die zentrale
Steuerstation angepaßt ist, aufeinanderfolgende, zu jedem
Funktionsmodul-Identifikationscode gehörende Adreßcodes
aufzuzeichnen und dadurch ein Verzeichnis von Daten, die von jedem
Funktionsmodul während dessen Installation an einer bestimmten
entfernten Station übertragen werden, selbst nach Entfernen des
Funktionsmoduls oder Verlegung des Funktionsmoduls an eine
andere entfernte Station, zu führen.
11. Kommunikationssystem nach Anspruch 9, bei dem die
Zentralsteuereinheit angepaßt ist, Adreßcodeänderungen einer
entfernten Station, die aufgrund von Entfernen oder Einfügen von
Funktionsmodulen an anderen entfernten Stationen zwischen der
entfernten Station und der zentralen Steuerstation auftreten, zu
überwachen und einen neuen Adreßcode der entfernten Station mit
ihrem vorherigen Adreßcode zu verknüpfen, um Kontinuität von
Daten, die zwischen der entfernten Station und der zentralen
Steuerstation übertragen werden, zu gewährleisten.
12. Kommunikationssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem der im Speicherelement des Funktionsmoduls
gespeicherte Kenncode eine erste, die Funktion des Sensormittels
des Funktionsmoduls angebende Komponente sowie eine zweite
Komponente umfaßt, die das einzelne Funktionsmodul eindeutig
identifiziert.
13. Modulare entfernte Station für ein Kommunikationssystem
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die entfernte
Station enthält: ein Kommunikations-Schnittstellenmodul (30)
sowie ein Funktionsmodul (32), das abtrennbar mit diesem
verbunden werden kann, wobei das Funktionsmodul Sensormittel und ein
Speicherelement (46) zur Speicherung eines Identitätscodes, der
die Funktion des Sensors angibt, umfaßt und das Kommunikations-
Schnittstellenmodul Kommunikationsschaltungen zum Empfang
von Daten von der und Senden von Daten an die Steuerstation
enthält, Identifikationsmittel (40, 42, 46) zur Speicherung eines
der entfernten Station von der Steuerstation zugewiesenen
Adreßcodes und eines Funktionsmodul-Identifikationscodes, der an der
entfernten Station erzeugt wird, sowie Schnittstellen (30, 40) zur
Versorgung des Funktionsmoduls (32) mit Strom, Übertragung von
Daten vom Funktionsmodul an eine Kommunikationsschaltung (30,
36) und zur Erzeugung des Identifikationscodes für das
Funktionsmodul aus dem Identitätscode, der im Speicherelement (46)
des Funktionsmoduls (32) gespeichert ist.
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