DE69209226T2 - Veterinärmedizinisches Instrument für die Abgabe von Arzneimitteln - Google Patents
Veterinärmedizinisches Instrument für die Abgabe von ArzneimittelnInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein veterinärmedizinisches Instrument, wie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgehend vom Dokument WO-A-90/07913 definiert.
- Bei einer derartigen Behandlung ist es oftmals nützlich, die Kanüle nur auf einem Teil ihrer Länge in den Zitzenkanal einzuführen, um die Arzneimittelzusammensetzung unmittelbar im Inneren des Zitzenkanals abzugeben. Die Länge der Kanüle, die innerhalb der Öffnung des Zitzenkanals untergebracht werden kann, entspricht den Abmessungen der Öffnung des Zitzenkanals.
- Durch das Dokument WO 90/07913 kennt man bereits eine verbesserte Schutzkappe, die dazu bestimmt ist, die Kanüle eines veterinärmedizinischen Instruments zu umhüllen, welches sich für die ärztliche Behandlung einer Euterentzündung bei einer Kuh eignet. Das Instrument umfaßt: einen zur Aufnahme einer flüssigen oder dickflüssigen Arzneimittelzusammensetzung bestimmten Behälter, eine sich vom Behälter aus erstreckende und einstückig mit ihm verbundene langgestreckte Kanüle, sowie eine röhrenförmige Schutzkappe, die aus zwei Teilen besteht, welche die Kanüle umhüllen, und in zwei Teilen abgenommen werden kann. Die röhrenförmige Schutzkappe umfaßt in der Tat eine von einem abnehmbaren Einlaßkragen gebildete untere Hülse, welche die Kanüle schützt, und eine oberen Spitze, die starr auf der unteren Hülse befestigt ist und das freie Ende der Kanüle umhüllt.
- Die Hülse weist eine kürzere Länge als die Kanüle auf und erstreckt sich nur über einen Teil der Länge der Kanüle. Die Hülse besitzt ein oberes Ende, das eine im wesentlichen ebene ringförmige Stirnwand aufweist, durch welche hindurch das obere Ende der Kanüle durch den Zitzenkanal in das Euter der Kuh eingeführt werden kann, wenn die Spitze von der unteren Hülse abgenommen ist.
- Das Formen der aus zwei Teilen bestehenden Schutzkappe ist teuer, weil es nicht nur den Kauf von zwei verschiedenen Matrizen und die Durchführung von zwei verschiedenen Fertigungsschritten erforderlich macht, sondern auch einen erhöhten Arbeitsaufwand, da man zwei verschiedene Teile anbringen muß.
- Außerdem weist das ebene Stirnende der Hülse eine unzureichende Dichtigkeit und den Nachteil auf, daß Verschmutzungen und Ausscheidungen in den Zitzenkanal zurückgedrückt werden können und die Heilung der Euterentzündung der Kuh verzögern können.
- Die ringförmige ebene Stirnwand weist auch den Nachteil auf, daß sie um den ganzen Umfang des oberen Randes der unteren Hülse herum eine unzureichende Dichtigkeit erzeugt, wenn diese gegen den Zitzenkanal des Euters der Kuh gedrückt wird.
- Beim Injizieren des Arzneimittels entweicht ein Teil der injizierten Menge entlang der Berührungszone zwischen der unteren Hülse und der Zitze aus dem Instrument.
- Durch das Dokument US-A-3,434,473 kennt man bereits eine hypodermische Spritze, die durch eine Kappe geschützt ist, welche die Nadel vollständig umhüllt. Die Kappe besteht aus einem abnehmbaren oberen Teil und einer auf dem Körper der Spritze befestigten unteren Hülse. Die beiden Teile sind gegebenenfalls durch eine einfache Randleiste verbunden und durch Spritzgießen einstückig hergestellt. Derjenige Teil der Länge der Nadel, den man zum Einstechen bis zur geeigneten Tiefe in einen Teil des Körpers eines Patienten freilegen möchte, wird durch wahlweises Wegnehmen der besagten Teile festgelegt, sei es allein des ersten oberen Teils oder sei es der ganzen Kappe umfassend die beiden Teile.
- Diese Spritze ist nicht für die Behandlung von Mastitis bestimmt. Tatsächlich ist nichts vorgesehen, um die Verunreinigungen oder Verschmutzungen aufzufangen, die sich um und in der Öffnung des Zitzenkanals am Eingang des Kanals angesammelt haben. Im Unterschied zu einem hypodermischen Einstich führt das Injizieren einer Arzneimittelzusammensetzung mit Hilfe der Spritze in den Zitzenkanal besonders dann, wenn die Kanüle nur teilweise eingeführt wird, zu einer gewissen Verdrängung von Arzneimittel und Eiter, welcher von Zelltrümmern und mikrobiellen Rückständen gebildet wird, die auf die Infektion zurückzuführen sind, welche man gerade behandeln muß.
- Zu diesem Zweck schlägt das Dokument EP-A-0323109 eine Appliziereinrichtung für die Behandlung von Mastitis vor, die aus einem einen Behälter für eine Arzneimittelzusammensetzung bildenden Balg besteht, auf dem eine langgestreckte Schutzkappe für eine von einer abnehmbaren Spitze umhüllte Kanüle aufgeschraubt ist. Der stirnseitige Rand der Schutzkappe bildet eine ringförmige Öffnung zum Auffangen der Verunreinigungen, durch welche hindurch das Ende der Kanüle hervorragt, wenn die abnehmbare Spitze entfernt ist. Da die Spitze aus einem einzigen Teil besteht, läßt die beschriebene Appliziereinrichtung keinerlei Wahl der Nutzlänge der Kanüle zu.
- Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, den oben genannten Mängeln abzuhelfen, und schlägt ein Schutzkappensystem vor, das in seiner Gesamtheit oder nur zu einem Teil von der Kanüle abnehmbar ist. Sie betrifft ein veterinärmedizinisches Instrument für die Abgabe einer zur ärztlichen oder veterinärmedizinischen Behandlung einer Euterentzündung bei einer Kuh, einer Ziege oder einem Schaf bestimmte Arzneimittelzusammensetzung, umfassend die Merkmale des Patentanspruchs 1.
- Gemäß einer Besonderheit der Erfindung weist die obere Spitze der Schutzkappe der Kanüle einen Vorsprung auf, dank dessen die Schutzkappe in der Höhe der ringförmigen Kerbe, welche die obere Spitze von der Hülse trennt, abgebrochen werden kann.
- Bei einer besonderen Ausführungsform weist die innere Wand der unteren Hülse Nasen auf, die auf die Mittelachse der unteren Hülse zu gerichtet sind, um die Kanüle eher flexibel in der Mitte zu halten.
- Bei einer letzten Entwicklung weist die ringförmige Öffnung obere Ränder auf, durch deren Stärke eine luft- und wasserdichte Zone um die Injektionsstelle des Zitzenkanals des Euters herum erzielt wird, wenn die Arzneimittelzusammensetzung im Zitzenkanal abgegeben wird.
- Außerdem sind die Abmessungen des oberen Randes des Umfangs der unteren Hülse in Abhängigkeit vom biomechanischen Elastizitätsgrenzwert der Haut und des Fleisches der Zitze des Euters gewählt.
- Diese Eigenschaften und andere Besonderheiten der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung ausführlicher erläutert, welche auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt, in denen:
- - Figur 1 eine teilweise weggebrochene Seitenansicht eines mit einer erfindungsgemäßen Schutzkappe versehenen veterinärmedizinischen Injektionsinstruments ist;
- - Figur 2 eine Seitenansicht eines in Figur 1 veranschaulichten veterinärmedizinischen Instruments ist, bei welchem die Schutzkappe abgenommen ist;
- - Figur 3 eine Seitenansicht des in Figur 1 dargestellten veterinärmedizinischen Instruments ist, bei dem die obere Spitze der Schutzkappe entfernt ist;
- - Figur 4 eine Seitenansicht der dargestellten Schutzkappe in größerem Maßstab ist;
- - Figur 5 eine Draufsicht auf die in Figur 4 dargestellte Schutzkappe ist;
- - Figur 6 eine Längsschnittsansicht der in Figur 4 veranschaulichten Kanüle ist;
- - Figur 7 eine Längsschnittsansicht der Schutzkappe ist, deren obere Spitze entfernt ist;
- - Figur 8 das Verhalten der Zitze veranschaulicht, mit welcher der obere Rand der unteren Hülse während der Injektion in Berührung tritt.
- In diesen Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Elemente.
- Wie in Figur 1 veranschaulicht, umfaßt das erfindungsgemäße veterinärmedizinische Instrument 1:
- - einen mit einer bestimmten Menge Arzneimittelzusammensetzung gefüllten Behälter 2;
- - eine langgestreckte Kanüle, die sich vom Behälter 2 aus erstreckt, wobei sie einstückig mit diesem ausgebildet ist, und eine einstückig ausgebildete Schutzkappe, welche sich durchbrechen läßt und welche die Kanüle auf ihrer gesamten Länge bedeckt.
- Die Kanüle 3 besitzt ein verjüngtes Ende, das man gleitend in den Zitzenkanal 5 des Euters einführen soll. Die Länge der Kanüle ist derart, daß die Arzneimittelzusammensetzung unmittelbar in das Euter 6 injiziert werden kann, wenn die Kanüle 3 ganz in den Zitzenkanal 5 eingeführt ist (Figur 8).
- Das freie Ende der Kanüle 3 ist mittels einer zum Durchbrechen geeigneten Schutzkappe 4 verschlossen, welche die Kanüle 3 auf ihrer ganzen Länge bedeckt.
- Diese durchbrechbare Schutzkappe 4 ist aus einem Stück geformt, jedoch weist sie zwei Teile auf: eine Hülse 7, die abnehmbar auf der Kanüle 3 angebracht ist, und einen oberen Teil 8, der zur Hülle 7 gehört und das freie Ende der Kanüle 3 bedeckt. Die Hülse 7 ist kürzer als die Kanüle 3. Der obere Teil 8 ist durch eine ringförmige Kerbe 9 teilweise von der Hülse getrennt.
- Wenn man die Schutzkappe 4 abnimmt, legt man die Kanüle auf der gesamten Länge frei, und man kann diese somit auf der gesamten Länge in den Zitzenkanal des Euters einführen.
- Wenn man demgegenüber den oberen Teil 8 der Schutzkappe abbricht, welche auf der Kanüle 3 angebracht ist, legt man nur einen Teil der Kanüle 3 frei. Das freie Ende der Kanüle ragt aus dem oberen Rand 10 der Hülse 7 heraus. Nur das Ende der Kanüle 3 ist zum Einführen in den Zitzenkanal 5 verfügbar. Die Länge, die in die Zitze 11 eingeführt werden kann, entspricht ungefähr den Abmessungen der Öffnung des Zitzenkanals 5.
- Durch Abbrechen des oberen Teils 8 der Schutzkappe 4 bildet man eine ringförmige Öffnung 12 um den hinteren Teil der Kanüle 3 und der Schutzkappe 4 herum.
- Diese ringförmige Öffnung 12 bietet zwei wichtige Vorteile. Zuerst bietet diese Öffnung den Vorteil, daß Verunreinigungen, insbesondere Ausscheidungen oder Verschmutzungen, die sich in der Nähe der Öffnung des Zitzenkanals 5 auf der Außenseite der Zitze befinden, in der besagten Öffnung aufgefangen werden können, wenn der hintere Teil der Länge der Kanüle 3 in den Zitzenkanal eingeführt wird, wobei in diesem Fall jegliches Risiko eines Eintrags von Verschmutzungen in die Zitze verschwindet.
- Die ringförmige Öffnung 12 bietet noch den Vorteil, zusammen mit der Zitze in unmittelbarer Nähe der Injektionsstelle in das Euter eine wasserdichte Berührungszone auf dem gesamten Umfang des oberen Randes 10 der Schutzkappe 4 zu bilden, dank derer man ein Austreten von Arzneimittelzusammensetzung nach außen während des Injizierens der Arzneimittelzusammensetzung vermeidet.
- Wie in Figur 8 veranschaulicht, drückt sich der gerundete Rand 10 der Schutzkappe 4 bis zu einer Tiefe in das die Zitze 11 umgebende Fleisch ein, die genügt, um eine ausreichende Luftdichtigkeit zu erhalten.
- Die Abmessungen des Umrisses des oberen Randes 10 gestatten ein Aufrechterhalten des Andrucks mit dem biomechanischen Elastizitätsgrenzwert der Haut der Zitze 11 .
- Die Reaktionszone der Berührung erstreckt sich über den gesamten Umfang der Hülse 7, derart, daß überall ein Austreten von Arzneimittelzusammensetzung nach außen vermieden wird.
- Ein dritter Vorteil liegt in der Tatsache, daß die Schutzkappe 4 nicht wiederverwendet werden kann, um die Spitze der Kanüle 3 zu verschließen, nachdem der obere Teil 8 der Schutzkappe abgebrochen worden ist.
- Der obere Teil 8 der Schutzkappe 4 wird in der Tat insofern als Versiegelungsring verwendet, um die Unantastbarkeit der Kanüle zu garantieren. Er gewährleistet die Sterilität der Schutzverpackung des mit Arzneimittelzusammensetzung gefüllten Instruments. Um die Kanüle besser zu verschließen, umfaßt die Innenseite der Spitze einen Abdichtkonus 14.
- Der obere Teil 8 unterscheidet sich von einer üblichen Schutzkappe durch die Tatsache, daß das geschlossene Ende durch einen zylindrischen Vorsprung 15 verlängert ist, welcher ausreichend steif ist, um es dem Daumen zu ermöglichen, sich darauf abzustützen, um die Spitze an ihrem unteren Ende abzubrechen und sie von der Schutzkappe 4 abzustoßen.
- Der zylindrische Teil 15 ist vorzugsweise im Inneren massiv und im Hinblick auf eine Verringerung des Kunststoffverbrauchs beim Formen mit äußeren Rippen 16 versehen.
- Die erfindungsgemäße Schutzkappe 4 weist den Vorteil auf, daß sie mit einer Hand betätigt werden kann. Dieser Vorteil besitzt eine große Bedeutung, da es sich darum handelt, Tiere zu behandeln, die man mit der anderen Hand festhalten muß.
Claims (4)
1. Veterinärmedizinisches Instrument (1) zur Abgabe einer
für die ärztliche Behandlung der Entzündung eines Euters
vorgesehenen Arzneimittelzusammensetzung, umfassend:
- einen Behälter (2) für die Arzneimittelzusammensetzung;
- eine langgestreckte Kanüle (3), welche sich von dem Behälter
(2) aus erstreckt, wobei sie einstückig mit diesem ausgebildet
ist, wobei die besagte Kanüle (3) ein verjüngtes Ende
aufweist, das man in den Zitzenkanal (5) hineingleiten lassen
muß, um die Arzneimittelzusammensetzung unmittelbar in das
Euter (6) der Kuh zu dosieren.
- eine zum Umhüllen der Kanüle (3) vorgesehene abnehmbare
röhrenförmige Schutzkappe (4), die aus einer unteren Hülse (7)
und einem oberen Teil (8) besteht, wobei die untere Hülse (7)
eine kürzere Länge als die Kanüle (3) aufweist;
- dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (8) derart mit
der unteren Hülse (7) verbunden ist, daß er einstückig mit ihr
angebracht werden kann, wobei eine einfache ringförmige Kerbe
(9) den oberen Teil (8) von der unteren Hülse (7) trennt, und
daß die Beseitigung des oberen Teils (8) und der unteren Hülse
(7) die Kanüle (3) auf ihrer gesamten Länge freilegt und es
ermöglicht, diese ganz in den Zitzenkanal (5) einzuführen, und
daß im Hinblick auf ein Auffangen der mikrobiellen Rückstände
und anderer Verschmutzungen, welche sich um die Öffnung des
Zitzenkanals herum angesammelt haben, eine ringförmige Öffnung
(12) zwischen der Kanüle (3) und einem stirnseitigen Rand der
unteren Hülse (7) gebildet wird, wenn der obere Teil von der
unteren Hülse (7) abgetrennt wird, und sich ein oberer Teil
der Kanüle, der aus der unteren Hülse (7) herausragt, in den
Zitzenkanal (5) einbringen läßt.
2. Veterinärmedizinisches Instrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (8) der Schutzkappe
(4) der Kanüle (3) einen Vorsprung aufweist, dank dessen die
Schutzkappe (4) mit Hilfe des Daumens in der Höhe der
ringförmigen Kerbe (9), welche den oberen Teil (8) von der
Hülse (7) trennt, durchgebrochen werden kann.
3. Veterinärmedizinisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die innere Wand der unteren Hülse
(7) auf die Mittelachse der unteren Hülse (7) zu gerichtete
Nasen (13) aufweist, um die Kanüle (3) eher flexibel in der
Mitte zu halten.
4. Veterinärmedizinisches Instrument nach einem beliebigen
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch die ringförmige Kerbe (9) mit der unteren Hülse (7)
verbundene obere Teil (8) der Schutzkappe (4) als
Versiegelungs- und Unantastbarkeitselement des
veterinärmedizinischen Instruments (1) benutzt wird.
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