DE69121808T2

DE69121808T2 - Hydraulik-, Schmier- und Kupplungsmittelzusammensetzung, die einen Organopolysiloxan und einen Phosphor enthaltenden Additiv enthält.

Info

Publication number: DE69121808T2
Application number: DE69121808T
Authority: DE
Inventors: Hitoshi Ohenoki; Hirotaka C O Tonen Co Tomizawa; Noboru Umemoto
Original assignee: Tonen Corp
Current assignee: Tonen General Sekiyu KK
Priority date: 1990-06-29
Filing date: 1991-06-28
Publication date: 1997-04-03
Anticipated expiration: 2011-06-29
Also published as: EP0465156B1; EP0465156A2; EP0465156A3; ATE142250T1; US5334320A; DE69121808D1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hydraulik-, Schmier- und Kupplungsmittelzusammensetzung. Im spezielleren betrifft sie eine Zusammensetzung mit verbesserter thermischer Stabilität, die während einer langen Zeitspanne bei einer hohen Temperatur verwendet werden kann, ohne daß die Viskosität wesentlich zunimmt.
Beispielsweise sind in einer Strömungskupplung eine Vielzahl innerer Metallscheiben, die beweglich auf einer Antriebswelle angeordnet sind, und eine Vielzahl äußerer Metallscheiben, die in vorbestimmten Abständen an einer Abtriebswelle befestigt sind, abwechselnd miteinander kombiniert und in einem Gehäuse untergebracht, das mit einem viskosen Betriebsöl zur Drehmomentübertragung gefüllt ist. Bei einer solchen Anordnung wird an den Scheiben aufgrund des Unterschieds in der Rotationsgeschwindigkeit zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle eine Scherkraft, d.h. ein Scherdrehmoment, erzeugt, wodurch das Drehmoment zur Abtriebswelle übertragen wird.
Als Betriebsöl wird ein Organopolysiloxan, wie Dimethylpolysiloxan oder Methylphenylpolysiloxan, verwendet, das im allgemeinen einen hohen Viskositätsindex aufweist. Das Organopolysiloxan unterliegt aufgrund seiner geringen Wärmestabilität thermischem Abbau oder Gelierung, wenn es bei einer hohen Temperatur verwendet wird, wodurch seine Viskosität zunimmt und seine Drehmomentübertragungsfähigkeit nicht stabil beibehalten werden kann.
Um die Wärmestabilität des Organopolysiloxans zu verbessern, ist vorgeschlagen worden, ein Antioxidans, wie Eisenoctoat, aromatische Aminderivate und Ferrocenderivate zuzugeben. Wenn in der Strömungskupplung eine Zusammensetzung verwendet wird, die Organopolysiloxan und das Antioxidans enthält, wird jedoch eine Zunahme der Viskosität beobachtet.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, eine Hydraulik-, Schmier- und Kupplungsmittelzusammensetzung, insbesondere zur Verwendung in einer Strömungskupplung, bereitzustellen, deren Viskosität nur sehr leicht zunimmt, auch wenn sie während einer langen Zeitspanne bei einer hohen Temperatur verwendet wird.
Die EP-A-0397507 offenbart eine Flüssigkeit zur Verwendung bei einer Strömungskupplung. Die Flüssigkeit umfaßt ein Organopolysiloxan, dem ein verschleißhemmendes Mittel vom Phosphortyp, wie z.B. Triarylphosphat, zugegeben wird.
Die DE-A-2533579 offenbart eine flüssige Zusammensetzung zur Schwingungsdämpfung in einer Hydraulikanordnung. Die Zusammensetzung enthält ein Silikonöl gemeinsam mit einer Verbindung, die fähig ist, das Quellen einer Gummidichtung zu bewirken. Die Verbindung kann unter anderem ein Phosphat, wie Tributylphosphat, Triethylphosphat, Triisopropylphosphat, Trioctylphosphat und Tricresylphosphat, sein.
Die in den Patent Abstracts of Japan, Band 14, Nr.290 (C-0731) zusammengefaßte JP-A- 2.091.196 offenbart ebenfalls die Zugabe eines verschleißhemmenden Mittels vom Phosphortyp zu einem Organopolysiloxan.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Hydraulik-, Schmier- und Kupplungsmittelzusammensetzung bereit, die ein Organopolysiloxan und als verschleißhemmendes Mittel 0,01 bis 5 Gew.-% zumindest einer Verbindung der Formel (I) bis (IV) umfaßt:
worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus R&sub5; bis R&sub7; unabhängig eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die von 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist; und n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, mit der Maßgabe, daß sowohl X&sub2; als auch X&sub3; Schwefel sind, wenn n O ist;
worin R&sub1; bis R&sub7;, X&sub1; bis X&sub4;, Y und n wie in Formel (I) definiert sind;
worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus R&sub5; bis R&sub6; unabhängig eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist; und n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist;
worin jedes aus R&sub1; und R&sub2; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; R&sub8; eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome und zumindest eine Esterbindung enthält; jedes aus X&sub1; und X&sub2; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; und jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist.
Die Zusammensetzung kann weiters einen Lagerungsstabilisator umfassen.
Es ist festgestellt worden, daß durch die Zugabe eines spezifischen verschleißhemmenden Mittels vom Phosphortyp, wenn notwendig gemeinsam mit einem Lagerungsstabilisator, zu einem Organopolysiloxan Überzüge auf den frischen Metalloberflächen der Metallscheiben, die durch Verschleiß während des Kontakts der Metallscheiben miteinander hervorgerufen werden, gebildet werden. Es wird vermutet, daß dadurch jede katalytische Wirkung eingedämmt wird, die die frischen Metalloberflächen auf den Abbau des Organopolysiloxans haben könnte, wodurch die Zunahme der Viskosität der Zusammensetzung wirksam verhindert werden kann. Weiters ist festgestellt worden, daß durch die Zugabe einer Kombination der verschleißhemmenden Mittel oder einer Kombination aus den verschleißhemmenden Mitteln und dem Lagerungsstabilisator mit einem Organopolysiloxan die gleiche Wirkung erzielt werden kann.
Das Organopolysiloxan, das in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung als Basisöl verwendet wird, hat die folgende Formel:
worin jedes R Kohlenwasserstoffgruppen darstellt, die 1 bis 18 Kohenstoffatome, die halogeniert sein können, enthalten, und n eine ganze Zahl von 1 bis 3.000, vorzugsweise eine ganze Zahl von 1 bis 2.000 ist.
Beispiele für geeignete Kohlenwasserstoffgruppen umfassen Alkylgruppen, wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl,n-Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Decyl und Octadecyl; Arylgruppen, wie z.B. Phenyl und Naphthyl; Aralkylgruppen, wie Benzyl, 1-Phenylethyl und 2-Phenylethyl; Ararylgruppen, wie z.B. o-, m- und p-Diphenyl. Methyl- und Phenylgruppen sind vorzuziehen. Beispiele für geeignete halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen sind o-, m- und p-Chlorphenyl, o-, m- und p-Bromphenyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-propyl, Heptafluor-i- propyl, Heptafluor-n-propyl und Trifluormethylphenyl. Fluorierte aromatische oder aliphatische gesättigte Kohlenwasserstoffgruppen, die 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten, sind vorzuziehen.
Das Organopolysiloxan kann als Gemisch verwendet werden, wie z.B. ein Gemisch aus Methylpolysiloxan und Phenylpolysiloxan.
Vorzugsweise wird das Organosiloxan mit einer Viskosität von 1.000 bis 300.000 cSt (25ºC) verwendet.
Das verschleißhemmende Mittel vom Phosphortyp, das der ersten Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung gemeinsam mit dem Organosiloxan zugegeben wird, ist zumindest eines, das aus jenen der folgenden allgemeinen Formeln (I) bis (IV) ausgewählt ist. Verbindung der allgemeinen Formel (I):
worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; für Wasserstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise lineare und verzweigte Alkylgruppen, Arylgruppen, Aralkylgruppen, Ararylgruppen und halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen; jedes aus R&sub5; bis R&sub7; für zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, vörzugsweise lineare und verzweigte Alkylgruppen, Arylgruppen, Aralkylgruppen Ararylgruppen und halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; Sauerstoff oder Schwefel ist; und Y entweder fehlt oder Sauerstoff oder Schwefel ist; n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, mit der Maßgabe, daß sowohl X&sub2; als auch X&sub3; Schwefel sind, wenn n 0 ist.
Die Formulierung "Y fehlt", wie hierin verwendet, bedeutet, daß R&sub1; bis R&sub4; direkt (nicht über Y) mit dem Phosphoratom verbunden sind. Verbindung der allgemeinen Formel (II):
worin R&sub1; bis R&sub7;, X&sub1; bis X&sub4;, Y und n die in Formel (1) definierte Bedeutung haben. Verbindung der allgemeinen Formel (III):
worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; für Wasserstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise lineare und verzweigte Alkylgruppen, Arylgruppen, Aralkylgruppen, Ararylgruppen und halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen; jedes aus R&sub5; und R&sub6; für zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthatlen, vorzugsweise lineare und verzweigte Alkylgruppen, Arylgruppen, Aralkylgruppen, Ararylgruppen und halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; Sauerstoff oder Schwefel ist; und Y entweder fehlt oder Sauerstoff oder Schwefel ist; n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist. Verbindung der allgemeinen Formel (IV):
worin jedes aus R&sub1; und R&sub2; für Wasserstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten; R&sub8; für Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome und zumindest eine Esterbindung enthalten; jedes aus X&sub1; und X&sub2; Sauerstoff oder Schwefel ist; und y entweder fehlt oder Sauerstoff oder Schwefel ist.
R&sub1; bis R&sub4; in den allgemeinen Formeln (I) bis (IV) sind in Hinblick auf die Hitzebeständigkeit vorzugsweise Phenyl und Alkyphenyl.
R&sub1; bis R&sub8; in den allgemeinen Formeln (1) bis (IV) enthalten in Hinblick auf die Oberflächenadsorbtionseigenschaften auf Metallen und ihre Löslichkeit in Organopolysiloxan vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome.
Die Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung kann in Kombination mit dem obigen verschleißhemmenden Mittel ein oder mehrere bekannte verschleißhemmende Mittel enthalten, die vom Phosphortyp oder vom Schwefeltyp sein können. Das bekannte verschleißhemmende Mittel vom Phosphortyp umfaßt die Verbindungen der allgemeinen Formeln (V) und (VI).

Verbindung der allgemeinen Formel (V):

(R - Y)&sub3; - P = Xa
worin R für Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffgruppen steht, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise lineare und verzweigte Alkylgruppen, Arylgruppen, Aralkylgruppen, Ararygruppen und halogenierte Kohlenwasserstoffgruppen; X Sauerstoff oder Schwefel ist; Y Sauerstoff oder Schwefel ist; und a eine ganze Zahl aus 0 oder list.
die Verbindung der allgemeinen Formel (V) umfaßt jene mit der folgenden Struktur (1) bis (6).
Beispiele für die Verbindung mit der Struktur (1) sind Phosphatester, wie Propylphenylphosphat, Butylphenylphenylphosphat, Ethyldiphenylphosphat, Allyldiphenylphosphat, Ethylphenyldiphenylphosphat, Propylphenyldiphenylphosphat, Butylphenyldiphenylphosphat, Benzyldiphenylphosphat, Cresyldiphenylphosphat, Diethylphenylphenylphosphat, Dipropylphenylphenylphosphat, Dibutylphenylphenylphosphat, Dicresylphenylphosphat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, Triethylphenylphosphat, Tripropylphenylphosphat, Tributylphenylphosphat, Dibutylphosphat und Tributylphosphat; und Säurephosphatester, wie Laurinsäurephosphat, Stearinsäurephosphat und Di-2-thylhexyiphosphat.
Beispiele für die Verbindung mit der Struktur (2) sind Triphenylphosphorthionat und Butylmethyldiphenylphosphorthionat.
Beispiele für die Verbindung mit der Struktur (5) sind Triisopropylphosphit und Diisopropylphosphit.
Ein Beispiel für die Verbindung mit der Struktur (6) ist Trilaurylthiophosphit.
Die Verbindung mit der allgemeinen Formel (V) ist in Hinblick auf die Wärmestabilität vorzugsweise Triarylphosphat mit der Struktur (1) und Triarylphosphorthiont mit der Struktur (2).

Verbindung der Formel (VI)

(R-Yb)&sub3;-P = Xa
worin alle R-Yb-Gruppen identisch oder verschieden sein können, R Wasserstoff oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, vorzugsweise eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe, Arygruppe, Aralkylguppe, Ararylgruppe oder halogenierte Kohlenwasserstoffgruppe; X Sauerstoff oder Schwefel ist; Y Sauerstoff oder Schwefel ist; a 0 bis 1 ist; b eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist.
Die Verbindungen der Formel (VI) enthalten jene, die die folgenden Strukturen (7) bis (21) aufweisen.

Verbindung der Formel (VII):

(R&sub2;N)a(RO)b-P=X
worin jede R&sub2;N-Gruppe und jede RO-Gruppe identisch oder verschieden sein kann, R Wasserstoff oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, vorzugsweise eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe, Arylgruppe, Aralkylgruppe, Ararylgruppe oder halogenierte Kohlenwasserstoffgruppe; X Sauerstoff oder Schwefel ist; a eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, und b eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, mit der Maßgabe, daß a+b=3.
Die Verbindungen der Formel (VII) umfassen jene, die die folgenden Strukturen (22) bis (27) aufweisen.
Ein Beispiel für die Verbindung mit der Struktur (7) ist Di-n-butylhexylphosphonat.
Ein Beispiel für die Verbindung mit der Struktur (8) ist N-Butyl-n-dioctylphosphinat.
Ein Beispiel für die Verbindung mit der Struktur (22) ist Hexamethylphosphortriamid.
Ein Beispiel für die Verbindung mit der Struktur (24) ist Dibutylphosphoramidat.
Das bekannte verschleißhemmende Mittel vom Schwefeltyp umfaßt Sulfide, wie Diphenylsulfid, Diphenydisulfid, Dibenzyldisulfid, Di-n-butylsulfid, Di-n- butyldisulfid, Di-tert-dodecyldisulfid und Di-tert-dodecyltrisulfid; sulfurierte Öle und Fette, wie z.B. sulfuriertes Spermöl und sulfuriertes Dipenten; Thiocarbonate, wie z.B. Xanthindisulfid; und Zinkthiophosphate, wie Zink-Primäralkylthiophosphat, Zink- Sekundäralkylthiophosphat, Zinkalkylarylthiophosphat und Zinkarylthiophosphat.
Das verschleißhemmende Mittel wird in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-% des Organopolysiloxans verwendet. Wenn die verwendete Menge des verschleißhemmenden Mittels geringer als 0,01 Gew.-% ist, wird die gewünschte Wirkung nicht erzielt. Wenn sie andererseits über 5 Gew.-% liegt, steigt die Wirkung des verschleißhemmenden Mittels nicht mehr an, weshalb es nicht sinnvoll ist, das verschleißhemmende Mittel in einer Menge über 5 Gew.-% zu verwenden. Wenn das verschleißhemmende Mittel vom Phosphortyp mit dem verschleißhemmenden Mittel vom Schwefeltyp kombiniert wird, wird es vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 95 Gew.-% des gesamten verschleißhemmenden Mittels verwendet.
Wenn notwendig, kann in der Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung gemeinsam mit dem spezifischen verschleißhemmenden Mittel vom Phosphortyp ein Lagerungsstabilisator enthalten sein. Beispiele für den Lagerungsstabilisator sind die folgenden Verbindungen: aliphatische oder aromatische Amine, wie z.B. Dimethyl-secbutyla in, Methylethyl-n-butylamin, 2,6-Di-t-butyl-α-dimethylamino-p-cresol und p- Aminophenol sowie deren Gemisch.
Der Lagerungsstabilisator wird in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-% des Organopolysiloxans verwendet. Wenn die verwendete Menge des Metalldeaktivators geringer als 0,001 Gew.-% ist, wird die gewünschte Wirkung nicht erzielt. Wenn sie andererseits über 5 Gew.-% liegt, steigt die Wirkung des Lagerungsstabilisators nicht mehr an, weshalb es nicht sinnvoll ist, den Lagerungsstabilisator in einer Menge über 5 Gew.-% zu verwenden.
Um die Wärmestabilität der erfindungsgemäßen Zusammensetzung weiter zu verbessern, kann das Antioxidans enthalten sein. Beispiele für das Antioxidans sind die folgenden Verbindungen: Amine, wie z.B. Dioctyldiphenylamin, Phenyl-α- naphthylamin, Alkyldiphenylamin, N-Nitroso-diphenylamin, Phenothiazin, N,N'- Dinaphthyl-p-phenylendiamin, Acridin; N-Methylphenothiazin, N-Ethylphenothiazin, Dipyridylamin, Diphenylamin, Phenolamin und 2,6-Di-t-butyl-α-dimethylamino-p- cresol; Phenole, wie 2,6-Di-t-butyl-p-cresol, 4,4'-Methylen-bis-(2,6-di-t-butylphenol) und 2,6-Di-t-butylphenol; organische Eisensalze, wie Eisenoctoat, Ferrocen und Eisennaphthoat; organische Zersalze, wie Zernaphthoat und Zertoluat; organische Metallverbindungen, wie Zirkoniumoctoat; und deren Gemisch.
Der Antioxidationsmittel wird in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-% des Organopolysiloxans verwendet.
Wenn notwendig, kann die Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung den Metalldeaktivator und/oder Korrosionshemmer enthalten.
Beispiele für den Metalldeaktivator sind die folgenden Verbindungen: Benzotriazol und seine Derivate, Benzothiazol und seine Derivate, Triazol und seine Derivate, Dithiocarbamat und seine Derivate, Indazol und seine Derivate, sowie deren Gemisch.
Der Metalldeaktivator wird in einer Menge von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-% des Organopolysiloxans verwendet. Wenn die verwendete Menge des Metalldeaktivators geringer als 0,001 Gew.-% ist, wird die gewünschte Wirkung nicht erzielt. Wenn sie andererseits über 1,0 Gew.-% liegt, enthält die resultierende Zusammensetzung eine große Menge an Präzipitaten.
Beispiele für den Korrosionshemmer sind die folgenden Verbindungen: Isostearat, n- Octadecylammoniumstearat, Diamindioleat, Bleinaphthenat, Sorbitanoleat, Pentaerythritoleat, Oleylsarcosin, Alkylbernsteinsäure, Alkenylbernsteinsäure und deren Derivate, und ein Gemisch daraus.
Der Korrosionshemmer wird in einer Menge von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf Organopolysiloxan, verwendet. Wenn die verwendete Menge des Metalldeaktivators geringer als 0,001 Gew.-% ist, wird die gewünschte Wirkung nicht erzielt. Wenn sie andererseits über 1,0 Gew.-% liegt, enthält die resultierende Zusammensetzung eine große Menge an Präzipitaten.
Weiters kann die Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung alle herkömmlichen Additive enthalten, wie z. B. Höchstdruckzusätze, Reibungsmodifikator und Farbstoff.
Die Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung wird hauptsächlich für eine Strömungskupplung verwendet. Sie kann für eine Lamellenkupplung verwendet werden. Weiters kann sie für einen Stoßdämpfer, einen Dämpfer, einen Stoßeinsteller, ein Automatik-Getriebe, eine automatische Spannvorrichtung und einen G-Sensor verwendet werden, in denen die Zusammensetzungen auf Organopolysiloxanbasis verwendet werden.

Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt die Zusammensetzung Organopolysiloxan und ein spezifisches verschleißhemmendes Mittel vom Phosphortyp, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Antioxidationsmittel.

Beispiele

Nachdem die vorliegende Erfindung nun vollständig beschrieben worden ist, wird zu deren besserem Verständnis auf bestimmte spezifische Beispiele Bezug genommen, die hierin nur zum Zweck der Veranschaulichung enthalten sind und die Erfindung oder eine Ausführungsform davon nicht einschränken sollen, wenn dies nicht anders angegeben ist.
Die in den folgenden Beispielen verwendeten Materialien können nach allen nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden.

Beispiel 1

Zu Dimethylsilikon (Viskosität 10.000 mm²/s bei 25ºC) wurden 0, 0,1, 0,5 oder 1,5 Gew.-% Bis-dithiophosphatester der folgenden Formel
als verschleißhemmendes Mittel vom Phosphortyp zugegeben, gegebenenfalls gemeinsam mit 1,0 Gew.-% Diphenylamin als Antioxidans. Die resultierende Zusammensetzung wurde in eine Strömungskupplung mit 111 Scheiben mit einem Füllgrad von 85 Vol.-% gefüllt.
Die Strömungskupplung wurde in ein auf 130ºC gehaltenes Bad gestellt und mit 50 Upm als Differentialroation 50 h lang betrieben, woraufhin die Änderungen bei Viskosität und Drehmoment getestet wurden. Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
*Die Viskosität und das Drehmoment stiegen bereits vor 50 h rasch an.

Beispiel 2

Die Zusammensetzung wurde nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt, wobei das Bis-dithiophosphat durch ein Bis-dithiophosphat der folgenden Formel ersetzt wurde:
Die resultierende Zusammensetzung wurde wie in Beispiel 1 beschrieben getestet. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2

Beispiel 3

Die Zusammensetzung wurde nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt, wobei das Bis-dithiophosphat durch ein Dithiophosphat mit der folgenden Formel ersetzt wurde.
Die resultierende Zusammensetzung wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, getestet. Die Ergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3

Claims

1. Hydraulik-, Schmier- und Kupplungsmittelzusammensetzung, die ein Organopolysixan und als verschleißhemmendes Mittel 0,01 bis 5 Gew.-% zumindest einer Verbindung einer der Formeln (I) bis (IV) umfaßt:

worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus R&sub5; bis R&sub7; unabhängig eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist; und n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, mit der Maßgabe, daß sowohl X&sub2; als auch X&sub3; Schwefels sind, wenn n 0 ist.

worin R&sub1; bis R&sub7;, X&sub1; bis X&sub4;, Y und n die in Formel (I) definierte Bedeutung haben.

worin jedes aus R&sub1; bis R&sub4; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus R&sub5; und R&sub6; unabhängig eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält; jedes aus X&sub1; bis X&sub4; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; und jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist; und n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist;

worin jedes aus R&sub1; und R&sub2; unabhängig Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; R&sub8; eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome und zumindest eine Esterbindung enthält; jedes aus X&sub1; und X&sub2; unabhängig Sauerstoff oder Schwefel ist; und jedes Y unabhängig eine direkte Bindung, Sauerstoff oder Schwefel ist.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, die weiters einen Lagerungsstabilisator umfaßt.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, die weiters ein Antioxidans umfaßt.

4. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche in einer Strömungskupplung oder einer Lamellenkupplung.

5. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einem Stoßdämpfer oder einem Dämpfer.

6. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einem Stoßeinsteller oder einem Automatic-Getriebe.

7. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einer automatischen Spannvorrichtung oder einem G-Sensor.

8. Strömungskupplung, Lamellenkupplung, Stoßdämpfer, Dämpfer, Stoßeinsteller, Automatic-Getriebe, automatische Spannvorrichtung oder G-Sensor, enthaltend Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3.