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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, umfassend eine
Anbringeinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, zum Anbringen eines
Schildes an der Seitenwand eines Flaschenkastens. Die Vorrichtung ist
insbesondere brauchbar für die lösbare Befestigung von Kennzeichnungsschildern
an den gegenüberliegenden Seitenwänden von Flaschenkästen.
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EP-A-0 174 649 offenbart ein Etikettiersystem gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1, mit einer Saugplatte, die einen Unterdruckvorgang benutzt, um ein
gummiertes Etikett an seiner bedruckten Oberfläche zu erfassen. Die Saugplatte
wird zuerst unter Verwendung von Pneumatik-Zylindern längs eines linearen
Arbeitsweges bewegt, um ein Etikett zu erfassen, die Platte wird dann linear
zurückgezogen, bevor sie um eine feststehende Achse um 90º gedreht wird. Die
Platte wird längs eines linearen horizontalen Weges bewegt, um ein Etikett an
einem Objekt zu befestigen. Dabei werden viele pneumatische Elemente benötigt,
um die bestimmte hin- und hergehende vertikale Bewegung, die Drehbewegung
und schließlich die hin- und hergehende horizontale Bewegung auszuführen.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Anbringen eines Schildes an der
Seitenwand eines Flaschenkastens vorgesehen, mit einer Station, in der das
Anbringen des Schildes durchgeführt wird, Mitteln, die einen Schilderförder- und
-anbringkopf einschließen, der auf die Arbeitsstation zu und von ihr weg
schwenkbar ist, Antriebsmitteln zum Bewegen der schwenkbaren Mittel aus einer
ersten Position, in der der Kopf ein Schild aus einem Vorratsbehälter empfangen
kann, in eine zweite Position, in der der Kopf das Schild an eine Seitenwand
eines in der Arbeitsstation befindlichen Flaschenkastens anbringen kann, Mitteln,
um das Schild am Förder- und Anbringkopf zwischen der ersten und zweiten
Position zu halten, und Mitteln mit hin- und hergehenden Stoßstiften, die von dem
Förder- und Anbringkopf gehalten werden, zum Festmachen des Schildes an der
Seitenwand des Flaschenkastens.
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Eine Ausführungsforrn der vorliegenden Erfindung wird nun nur beispielhaft
anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
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Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung zum
Anbringen von Kennzeichnungsschildem an den Seiten von Flaschenkästen
gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
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Fig. 2 eine schematische Endansicht eines Teils der Vorrichtung gemäß Fig. 1
ist,
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Fig. 3 in vergrößertem Maßstab und detaillierter die mechanische Konstruktion
und Arbeitsweise eines Teils der Maschine zeigt, die die
Kennzeichnungsschilder handhabt, und
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Fig. 4 eine Vorderansicht des Positionierungskopfes der Vorrichtung für die
Kennzeichnungsschilder ist.
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Die Vorrichtung schließt gemäß Fig. 1 drei kontinuierlich arbeitende,
nacheinander angeordnete Transportabschnitte ein, mit einer ersten Zuführ-
Einrichtung 1, einer mittleren Transporteinrichtung 2 für die Arbeitsstation und
einer dritten Abführ-Einrichtung. Die Zuführ-Einrichtung liefert Kästen 4, von
denen jeder 25 Flaschen 5 enthält, an die Transporteinrichtung 2 für die
Arbeitsstation, und zwar gleichzeitig jeweils zwei, unter Mitwirkung eines
pneumatisch angetriebenen Anschlags 6, der in angemessenen Intervallen auf und
ab in den Transportweg der Kästen 4 bewegt wird. Der Anschlag 6 ist in Fig. 1
in seiner unteren Position dargestellt.
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Der Transport von zwei Kästen längs der Transporteinrichtung für die
Arbeitsstation wird darauf an einer vorgesehenen mittleren Position durch einen
zweiten pneumatisch angetriebenen Anschlag 8 unterbrochen, der in
angemessenen Intervallen ebenso auf und ab in und aus dem Transportweg der
Kästen bewegt wird, synchron zum ersten pneumatisch angetriebenen Anschlag 6.
Unterhalb jeder der stationären Kastenpositionen befindet sich eine zugehörige
Flaschen-Hebeeinrichtung 9, 9', mit je einer rechteckigen Platte 11, 11',
entsprechend der Größe des Bodens des Kastens 4 und an ihrer Oberseite mit
einem Raster vertikal vorstehender Stäbe 12, 12' ausgestattet, die nach Anzahl
und Anordnung den Flaschen im Kasten 4 entsprechen. Durch die Bewegung der
pneumatischen Zylinder 9, 9' zum Anheben der Platten 11, 11', greifen die Stäbe
12, 12' durch entsprechend angeordnete Öffnungen im Boden der stationären
Kästen 4 auf deren Transporteinrichtung 2 für den Arbeitsplatz und heben alle
Flaschen 5 gleichzeitig an. Das entlastet die Kästen 4 vom Gewicht der Flaschen
5, um die genaue Positionierung der Kästen auf der Transporteinrichtung 2 für
die Arbeitsstation zu erleichtern.
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Jeder stationären Kastenposition auf der Transporteinrichtung 2 für die
Arbeitsstation ist eine entsprechende Anbringvorrichtung 15, 15' für
Kennzeichnungsschilder zugeordnet, von der in Fig. 1 zur besseren Übersicht
einige Einzelheiten weggelassen wurden. Wie sich deutlich aus Fig. 2 ergibt, die
eine schematische Endansicht der Anbringvorrichtung 15, 15' zeigt, umfaßt die
Anbringvorrichtung ein identisches Paar gegenüberliegender
Kennzeichnungsschilder-Vorrichtungen, jeweils eine auf jeder Seite der
stationären Kastenposition. Zur Vereinfachung der Beschreibung wird nur die
Vorrichtung für die Kennzeichnungsschilder auf der rechten Seite (wie in Fig. 2
dargestellt) der Kasten 4 erläutert, obwohl die entsprechenden Teile der
linksseitigen Vorrichtung die gleichen Bezugsziffern tragen.
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Jede Vorrichtung enthält einen Hebel 20, der um eine ortsfeste, zur
Bewegungsrichtung der Transporteinrichtung 2 parallele Achse 21 schwenkbar ist.
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Der Hebel 20 ist an einem Ende mittels eines starren Lenkers 25 gelenkig mit
einem Ende eines Querhauptes 23 verbunden, mit dessen anderem Ende der Hebel
20 der linksseitigen Anbringvorrichtung für die Kennzeichnungsschilder in
gleicher Weise verbunden ist. Das Querhaupt 23 ist mittels eines Stabes 24 starr
mit einem Pneumatikzylinder 25 verbunden, der es bei Aktivierung auf und ab
bewegt, um den Hebel 20, wie dargestellt, zwischen einer unteren und oberen
Position zu verschwenken. Das andere Ende des Hebels 20 trägt einen
Förderund Anbringkopf 30 für Kennzeichnungsschilder, der mit ihm zur Drehung um
eine zur ortsfesten Achse 21 parallele Achse 31 schwenkbar verbunden ist. Der
Förder- und Anbringkopf 30 für die Kenrn:eichnungsschilder ist am Ende einer
Stange 35 angeordnet, mit der er starr verbunden ist. Die Stange 32 ist in einem
Schwenkblock 33 verschieblich angeordnet, der zur Drehung um eine ortsfeste,
zu den Achsen 21 und 31 ebenfalls parallele Achse 34 schwenkbar angeordnet ist.
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Der Schwenkblock 33 ist ein kleines Stück außerhalb und in einer Position auf
halbem Wege des Bewegungsbogens des Hebels 20 angeordnet, der den
Förderund Anbringkopf 30 für die Kennzeichnungsschilder trägt. In seiner oberen
Position befindet sich das Ende des Hebels 20, der den Kopf 30 trägt, gegenüber
einem Vorratsbehälter 35, in dem Kennzeichnungsschilder 36 aus Pappe zum
Anbringen auf der Seite eines Kastens 4 gestapelt sind. In seiner unteren Position
befindet sich dasselbe Ende des Hebels 20 gegenüber der Seite eines Kastens 4,
an dem das Kennzeichnungsschild anzubringen ist.
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Unter Bezugnahme nunmehr auch auf Fig. 3 und 4 umtäßt der Anbringkopf 30
für die Kennzeichnungsschilder eine allgemein rechteckige Platte 38 mit einem an
einer Seite angeordneten rechteckigen Vorsprung 39 in der gleichen Ebene wie
die Platte 38 selbst. Aus der Ebene der Platte 38 ist nach vorn vorstehend längs
der Seiten des rechteckigen Vorsprungs 39 ein Paar ausgeschrägter
Positionierungsblöcke 40 angeordnet, die zum Zusammenwirken mit Öffnungen
41 an der Seite des Kastens 4 ausgelegt sind, um das genaue Ausrichten des
Kopfes 30 zum Kasten 4 zu erleichtern. Die Platte 38 ist mit einem Paar
kreisförmiger Öffnungen 42, 43 versehen, durch die sich jeweils Saugnäpfe 44,
45 erstrecken. Die Größe der Platte 38 entspricht im wesentlichen der Größe der
Kennzeichnungsschilder 36, von denen eines auf der Vorderseite der Platte 38
aufliegend in der Position gestrichelt dargestellt ist, in der es während des
Betriebes der Vorrichtung gehalten würde. Hinter jeder der vier Ecken dieses
Kennzeichnungsschildes 36 befindet sich in der Platte 38 eine Bohrung 46, durch
die sich, angetrieben von einem zugehörigen Pneumatikzylinder 48, je ein
Stoßstift 50 hin und her bewegt.
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Jeder Kasten 4 ist auf gegenüberliegenden Seiten mit vier im allgemeinen
schlüssellochartigen Öffnungen (nicht dargestellt) versehen, die so angeordnet
sind, daß sie die pfeilkopfartig geformten Befestigungsabschnitte 52 aufnehmen
können, die an den Ecken des Kennzeichnungsschildes 36 angeordnet sind und die
die Bohrungen 46 für die Stoßstifte überdecken, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Die
Stoßstifte 50 haben die Funktion, die Befestigungsabschnitte 52 des
Kennzeichnungsschildes 36 in die Befestigungsöffnungen des Kastens 4
einzustoßen, wodurch das Schild lösbar mit der Seite des Kastens 4 verbunden
wird.
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Nunmehr wird ein Arbeitszyklus der Anbringvorrichtung 15 für die
Kennzeichnungsschilder beim Anbringen von Kennzeichnungsschildern 36 an
gegenüberliegenden Seiten eines Kastens 4 unter Bezugnahme auf Fig. 2 und 3
näher beschrieben, die die verschiedenen Positionen der Vorrichtungsteile
während ihres Arbeitszyklus zeigen. Wie schon früher beschrieben, werden
gleichzeitig zwei mit Flaschen 5 gefüllte Kasten 4 an die Arbeitsplatz-
Transporteinrichtung übergeben, wo sie mittels eines pneumatisch betriebenen
Anschlags 8 in einer vorgegebenen Position angehalten werden. Eine Aktivierung
der Flaschen-Hebeeinrichtung 9, 9' bewirkt dann, daß alle 25 Flaschen in jedem
Kasten 4 von dessen Boden abgehoben werden, um dessen Gewicht zu reduzieren
und das genaue Ausrichten während des Anbringens der Kennzeichnungsschilder
36 zu erleichtern.
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Danach wird der Pneumatikzylinder 25 der Anbringvorrichtung 15 für
Kennzeichnungsschilder aktiviert, um das Querhaupt 23 abzusenken und dadurch
zu bewirken, daß der Hebel 20 um die ortsfeste Achse 21 in seine obere Position
schwenkt, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt. Wenn der Hebel in diese Position
schwenkt, wird bewirkt, daß sich der Förder- und Anbringkopf 30 für die
Kennzeichnungsschilder im Uhrzeigersinn um die Achse 31 dreht (wie in Fig. 3
dargestellt), um die Vorderseite der Platte 38 in eine Position gegenüber der
Vorderseite des Kennzeichnungsschildes 36 zu bringen, das sich zuunterst in dem
im Vorratsbehälter eingefüllten Stapel von Schildern befindet. Eine solche
Drehung des Anbringkopfes 30 wird aufgrund der verschieblichen Kupplung der
Stange 32 im Schwenkblock 34 erreicht, der gewährleistet, daß die Achse der
Stange 32 stets die ortsfeste Achse 34 schneidet.
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In dieser Position des Förder- und Anbringkopfes 30 für die
Kennzeichnungsschilder stehen die Saugnäpfe 44 und 45 mit der Oberfläche des
untersten Kennzeichnungsschildes 36 im Vorratsbehälter 35 in Verbindung, so
daß, wenn Unterdruck angelegt wird, dieses Schildes durch die Saugnäpfe in
korrekter Ausrichtung zur Platte 38 sicher aufgenommen wird, wie in Fig. 4
gezeigt. Dann wird der Pneumatikzylinder 25 aktiviert, um das Querhaupt 23
anzuheben, wodurch bewirkt wird, daß der Hebel 20 im Uhrzeigersinn um die
Achse 31 aus seiner oberen Position in seine untere, im wesentlichen vertikale
Position schwenkt, in welcher sein unteres Ende gegenüber einer Seite des
Kastens 4 liegt. Während dieser Schwenkbewegung des Hebels 20 wird bewirkt,
daß sich der Förder- und Anbringkopf 30 für die Kennzeichnungsschilder
entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 31 dreht, und zwar über die
dargestellte halbwegs liegende Zwischenposition, in der die Achsen der Stange 32
und des Hebels 20 in einer Linie liegen, bis der Hebel 20 seine untere Position
erreicht, in der die Vorderseite der Platte 38 in eine der Seite des Kastens 4
gegenüberliegende Position gebracht wird. Wenn der Kopf 30 diese Position
erreicht, wirken die angeschrägten Positionierungsblöcke 40, die gegenüber der
Vorderseite des Plattenteils 39 vorstehen, mit den entsprechenden rechteckigen
Öffnungen 41 in den Seiten der Kasten 4 zusammen, um den Kasten relativ zum
Anbringkopf 30 genau auszurichten. Dieser Vorgang wird durch die Arbeit der
Flaschen-Hebeeinrichtung 9, 9' zur Verminderung des Gewichts der Kasten 4
sehr erleichtert.
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Wenn der Kopf 30 richtig an der Seite des Kastens 4 anliegt, werden die vier
Pneumatikzylinder 48 aktiviert, so daß die Stoßstifte 50 die pfeilkopfartig
geformten Befestigungsabschnitte 52 an den Ecken der Kennzeichnungsschilder 36
in die zugehörigen schlüssellochartigen Öffnungen in der Seite des Kastens 4
eintreiben und dadurch das Kennzeichnungsschild daran befestigen. Nach
Abschluß dieses Vorgangs wird der Pneumatikzylinder 25 aktiviert, um das
Querhaupt 23 abzusenken, wodurch bewirkt wird, daß der Hebel 20 den Kopf 30
von der Seite des Kastens 4 wegzieht. Danach wird die Flaschen-Hebeeinrichtung
9 aktiviert, um die Flaschen in den Kasten 4 zurück abzusenken, und der
pneumatisch betriebene Anschlag 8 wird angehoben, damit die zwei Kästen in die
Abführ-Einrichtung 3 weitertransportiert werden können.
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Es sollte klar sein, daß die Konstruktion und Arbeitsweise der linken Seite trotz
spiegelbildlicher Abbildung identisch ist mit der rechten Seite, obwohl die obige
Beschreibung der Konstruktion und Arbeitsweise der Anbringvorrichtung 15 für
Kennzeichnungsschilder in erster Linie unter Bezugnahme auf die ausführlicher
dargestellte rechte Seite davon vorgenommen wurde. In gleicher Weise sollte klar
sein, daß Konstruktion und Arbeitsweise beider Vorrichtungen 15, 15' identisch
sind und daß beide gleichzeitig arbeiten, obwohl nur eine detailliert beschrieben
wurde. Außerdem ist die Erfindung nicht beschränkt auf Vorrichtungen, in denen
Kennzeichnungsschilder gleichzeitig auf den gegenüberliegenden Seiten des
Kastens angebracht werden. Eine einseitige Anwendung ist ebenso möglich,
obwohl dabei der Vorteil ausgeglichener Reaktionskräfte bei der zweiseitigen
Anordnung verloren gehen. Es ist auch möglich, jede vernünftige Anzahl von
Anbringvorrichtungen für Kennzeichnungsschilder längs der Arbeitsplatz-
Transporteinrichtung hintereinander anzuordnen, obwohl im oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel nur zwei vorgesehen sind.