Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine neue Klasse kationischer
Polymerisationsinitiatoren, die wärmelatent sind, d.h. normalerweise
inaktiv aber in der Lage sind, nur bei erhöhter Temperatur eine
kationische Polymerisation zu initiieren. Wärmehärtbare
Harzzusammensetzungen mit diesen Initiatoren sind zur Herstellung von
Beschichtungen, Klebstoffen, Druckfarben und anderen
Zusammensetzungen brauchbar.
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Es sind viele kationische Polymerisationsinitiatoren
bekannt, einschließlich Friedel-Crafts-Katalysatoren wie
Aluminiumchlorid, Bortrifluorid-Etherkomplex, fotochemisch abbaubare
Oniumsalze (S, Se, Te), Diallyliodoniumsalze und ähnliche. Diese
bekannten Initiatoren sind im allgemeinen hinsichtlich der
Reaktionstemperatur nicht selektiv. Daher beginnt ein Epoxidharz, das
diese Initiatoren enthält, schon bei Zimmertemperatur zu härten.
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Die japanischen Offenlegungsschriften (Kokai) Nrn.
37003/83 und 37004/83 offenbaren eine andere Art kationischer
Polymerisationsinitiatoren. Es sind aliphatische oder aromatische
Sulfoniumsalze, die bei Erhitzen auf erhöhte Temperaturen
Carboniumkationen bilden können. Initiatoren dieses Typs sind als
"wärmelatente kationische Polymerisationsinitiatoren" bekannt.
Kationisch polymerisierbare Harze, wie Epoxidharze, enthaltend
den wärmelatenten Initiator, sind daher normalerweise inaktiv,
aber bei einer Temperatur oberhalb der Spalttemperatur des
Initiators zur Aushärtung fähig. Somit wird eine wärmehärtbare,
Einkomponenten-Epoxidharzzusammensetzung mit einer größeren
Lagerstabilität und einer längeren Topfzeit zur Verfügung
gestellt.
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Die durch thermische Spaltung des wärmelatenten
Initiators gebildeten Carboniumkationen können mit Wasser oder
Hydroxylgruppen-haltigen Verbindungen unter Bildung von Protonen
reagieren, die dann verschiedene Vernetzungsreaktionen
katalysieren. Demgemäß können die wärmelatenten, kationischen Initiatoren
zur Katalyse der Aushärtung z.B. von Polyester- und Acryl-Harzen
mit Melaminharzen Anwendung finden. Dies stellt auch Systeme mit
höherer Lagerstabilität zur Verfügung.
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Der wärmelatente, kationische Initiator hat folglich
einige Vorteile gegenüber herkömmlichen kationischen Initiatoren
oder Protonen-Donator-Katalysatoren. Unglücklicherweise sind die
Initiatoren des Standes der Technik vom Sulfonium-Typ mit dem
schwerwiegenden Problem behaftet, daß ihre schwefelhaltigen
Zersetzungsprodukte übelriechend sind. Dies begrenzt ihre
praktische Verwendung.
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In Journal of Polymer Science, Part C: Polymer Letters,
Bd. 26, 453-457 (1988) werden quartäre Ammoniumsalze offenbart,
die kationische Polymerisations-Initiatoren darstellen. Diese
quartären Ammoniumsalze umfassen eine an das
Ammoniumstickstoffatom gebundene Benzylgruppe, die in α-Stellung unsubstituiert
ist. Es wurde gefunden, daß diese Verbindungen als thermisch
latente Katalysatoren wirken.
Kurzfassung der Erfindung
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine
Verbindung der Formel
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worin R&sub1;, R&sub2; und R&sub3; jeweils für Wasserstoff, Halogen, Alykl,
Alkoxy, Nitro, Amino, Alkylamino, cyano, Alkoxycarbonyl oder
carbamoyl stehen, R&sub4; für Wasserstoff, Halogen oder Alkyl steht;
R&sub5; für Halogen oder Alkyl steht; R&sub6;, R&sub7; und R&sub8; jeweils für Alkyl
oder Alkenyl, gegebenenfalls substituiert mit Hydroxy, Carboxyl,
Alkoxy, Nitro, Cyano oder Alkanoyloxy, oder Phenyl
gegebenenfalls substituiert mit Alkyl, Halogen, Nitro, cyano, Alkoxy,
Amino oder Dialkylamino stehen; M für As, Sb, B oder P steht; X
für Halogen steht; und n gleich 4 ist&sub1; wenn M für B steht, und n
gleich 6 ist, wenn M für P, As oder Sb steht oder der Formel
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worin R&sub1;, R&sub2;, R&sub3;, R&sub4;, R&sub5;, M, X und n wie oben definiert sind, mit
der Maßgabe, daß R&sub4; nicht für Wasserstoff stehen kann; R&sub9; und R&sub1;&sub0;
jeweils für Wasserstoff, Alkyl, Halogen, Nitro, Cyano, Alkoxy,
Amino oder Dialkylamino stehen.
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Alkyl (auch in Verbindung mit Alkylamino, Alkoxy etc.)
bedeutet vorzugsweise geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen
mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Alkenyl
steht vorzugsweise für geradkettige oder verzweigte
Alkenylgruppen mit 2 bis 8, insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Alkanoyloxy bedeutet vorzugsweise eine geradkettige oder verzweigte
Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 6
Kohlenstoffatomen.
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Die obigen Verbindungen I oder II können in
wärmehärtbaren Harzzusammensetzungen in solchen Mengen verwendet werden,
die zur Inituerung der Aushärtung der Zusammensetzung bei
erhöhter Temperatur wirksam sind.
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Die obigen Verbindungen I oder II können in jedem der
folgenden Systeme verwendet werden:
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I. Systeme mit nur einem kationisch polymerisierbaren
Monomer, Polymer oder Mischungen davon als wärmehärtbare
Komponente;
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II. Systeme mit einem kationisch polymerisierbaren
Monomer, Polymer oder Mischungen davon und einem Polyol;
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III. Systeme mit einem fumbildenden,
Hydroxygruppenhaltigen Harz und einem Melaminharz;
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IV. Systeme, die zur Aushärtung durch
Selbstkondensation eines Alkoxysilylgruppen-haltigen Harzes fähig sind; und
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V. Systeme, die zur Aushärtung durch eine
Co-Kondensation eines Alkoxysilylgruppen-haltigen Harzes und eines
Hydroxygruppen-haltigen Harzes fähig sind.
Detaillierte Beschreibung
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1. Wärmelatenter kationischer Initiator
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Die Verbindung der Formel (I)
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kann hergestellt werden, indem man ein entsprechendes
α-substituiertes Benzylhalogenid der Formel IV:
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worin Y für Halogen steht, mit einem tertiären Amin der Formel
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umsetzt und dann das resultierende Ammoniumhalogenid mit einem
Alkalimetallsalz des Komplex-Anions MXn&supmin; zur methathesischen
Herstellung der Verbindung (I) umsetzt.
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In ähnlicher Weise kann die Verbindung der Formel (II):
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hergestellt werden, indem man das α-substituierte Benzylhalogenid
(IV) mit einem Pyridin der Formel (VI):
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umsetzt und dann das resultierende Pyridiniumhalogenid mit einem
Alkalimetallsalz des komplexen Anions MXn&supmin; umsetzt.
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Die Verbindungen der Formeln (I) oder (II) werden bei
erhöhten Temperaturen unter Bildung eines Benzylkations der
Formel:
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thermisch gespalten, das dann eine kationische Polymerisations
kettenreaktion initiiert. Diese Verbindungen sind jedoch bei
Temperaturen unterhalb ihrer Spaltungstemperatur im wesentlich
inaktiv. Daher sind sie für eine Reihe von Anwendungen, wie z.B.
als Härter in Einkomponenten-Epoxidharzen, brauchbar.
2. Wärmehärtbare Harzusammensetzungen
I. Kationisch polymerisierbare Systeme
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Typische Beispiele für kationisch polymerisierbare
Monomere sind solche mit kationisch polymerisierbaren
funktionellen Gruppen, wie Epoxide, cyclische Imine, cyclische Ether,
cyclische Ester, und andere Gruppen.
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Für Verwendungen wie als Träger in
Beschichtungszusammensetzungen, Klebstoffen, Druckfarben und ähnlichen kann die
Harzzusammensetzung ein kationisch polymerisierbares Oligomer
und/oder Polymer umfassen, das dieselbe Struktur wie das obige
kationisch polymerisierbare Monomer in seinem Molekül enthält.
Die Harzzusammensetzung kann lösungsmittelfrei sein und das oben
genannte kationisch polymerisierbare Monomer und/oder einem
Polyol mit niedrigem Molekulargewicht als reaktivem Verdünner
enthalten oder sie kann ein herkömmliches, organisches
Lösungsmittel zur Einstellung ihrer Viskosität auf einen zur Anwendung
geeigneten Bereich enthalten.
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Typische Beispiele für kationisch polymerisierbare
Harze sind Epoxidharze, einschließlich Bisphenol A-,
Bisphenol- S-, und Bisphenol F-Epoxidharze; Epoxidharze vom Novolak-Typ;
Diglycidylether von Polyoxyalkylenglykolen, wie
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und Bisphenol A-Alkylenoxid-Addukten;
Diglycidylether von Dicarbonsäuren, wie Terephthatalsäure,
Isophthalsäure, Phthalsäure und Adipinsäure; und Glycidylether
Ester von Hydroxycarbonsäure, wie p- und m-Hydroxybenzoesäuren.
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Zu Beispielen von bevorzugten kationisch
polymerisierbaren Harzen zählen auch Epoxidgruppen-haltige Acrylharze. Diese
Acrylharze werden hergestellt, indem man ein Monomergemisch aus
Glycidyl(meth)acrylat mit einem (Meth)acryl-säureester, wie
Methyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat
und 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, gegebenenfalls mit anderen
Comonomeren, wie Styrol oder seinen Derivaten, Acrylnitril,
Vinylacetat und ähnlichen, polymerisiert.
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Zu Beispielen für brauchbare Polyole zählen Polyole mit
niedrigem Molekulargewicht, wie Ethylenglykol, Propylenglykol,
Tetramethylenglykol, Diethylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan
und Pentaerythritol. Es sollte beachtet werden, daß diese Polyole
mit niedrigem Molekulargewicht durch eine
Kettenübertragungsreaktion H&spplus; bilden, wodurch unerwünschte Reaktionen der
kationisch polymerisierbaren funktionellen Gruppen verursacht werden.
Dies führt häufig zu gehärteten Harzen mit niedrigem mittlerem
Molekulargewicht und folglich schlechten mechanischen
Eigenschaften. Demgemäß ist es besonders bevorzugt, ein oligomeres Polymer,
wie Polyetherpolyole, Polycaprolactonpolyol, Polyesterpolyole und
Acrylpolyole, zu verwenden.
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Diese Polyole können in solchen Mengen zu der
Harzzusammensetzung gegeben werden, daß ihre Hydroxygruppen 1 bis 100
Mol-% bezogen auf die kationisch polymerisierbaren funktionellen
Gruppen ausmachen. Wenn die Polyolmenge zu niedrig ist, ist es
schwierig, die Verarbeitbarkeit der resultierenden
Zusammensetzung auf einen geeigneten Bereich einzustellen und die
Zusammensetzung hat keinen hohen Feststoffgehalt. Umgekehrt beeinflußt
die übermäßige Verwendung von Polyolen die Härtbarkeit der
gesamten Zusammensetzung negativ.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält, bezogen
auf den Harz-Feststoffgehalt 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,05 bis 5 Gew.-% der Initiatorverbindung der Formel (I) oder
(II). Wenn die Menge an Initiator zu gering ist, ist die
Härtbarkeit der Zusammensetzung nicht befriedigend. Umgekehrt
beeinflußt übermäßige Verwendung des Initiators die physikalischen
Eigenschaften der gehärteten Zusammensetzung negativ, wie
beispielsweise durch dunkles Aussehen und verminderte
Wasserbeständigkeit.
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Die Zusammensetzung kann herkömmliche Additive, wie
Pigmente, Füllstoffe und ähnliche, in Abhängigkeit von der
beabsichtigten Verwendung enthalten.
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Die resultierende Zusammensetzung kann mit hohem
Feststoffgehalt oder lösemittelfrei bereitgestellt werden und hat
eine gesteigerte Lagerstabilität bei Zimmertemperatur, während
sie bei Temperaturen oberhalb der Spaltungstemparatur des
Initiators härtbar ist.
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II. Systeme mit Melaminharzen
Melaminharz-haltige Anstrichmittel oder Glasuren sind
in der Technik gut bekannt.
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Diese Zusammensetzungen enthalten normalerweise einen
Protonen-Donator, wie p-Toluolsulfonsäure, zur Katalyse der
Vernetzungsreaktion mit dem Melaminharz. Da die Zugabe einer freien
Säure zu der Zusammensetzung dazu führt, daß die ganze
Zusammensetzung bei der Lagerung zur Gelbildung neigt, wird die
Säurefunktion des Katalysators teilweise oder ganz mit einem Amin
blockiert, das bei der Aushärttemperatur der Zusammensetzung
flüchtig ist. Die Härtbarkeit dieser Art von Zusammensetzungen
steht jedoch im allgemeinen nicht mit der Lagerstabilität davon
im Einklang.
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Die Verwendung des erfindungsgemäßen, kationischen
Polymerisationsinitiators überwindet dieses Problem. Der
Initiator ist im wesentlichen inaktiv, bis eine kritische Temperatur
erreicht wird. Beim Erhitzen des Initiators in Gegenwart einer
Wasser- oder Hydroxygruppen-haltigen Verbindung, die in der
Zusammensetzung enthalten ist, wird jedoch von dem Initiator ein
Proton gebildet. Dies bringt Härtbarkeit und Lagerstabilität der
Verbindung in Einklang.
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In der Beschichtungsindustrie werden verschiedene
fumbildende Harze zusammen mit Melaminharzen verwendet. Zu
Beispielen dafür zählen Polyesterharze, Polylactonharze,
Epoxidharze, Acrylharze und ähnliche.
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Polyesterharze werden durch eine Kondensationsreaktion
einer Polycarbonsäure oder ihrem Anhydrid mit einem mehrwertigen
Alkohol hergestellt. Jedes Polyesterharz mit einer
Hydroxyfunktion am Ende und/oder in der Mitte der Polyesterkette kann mit
dem Melaminharz vernetzt werden.
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Hydroxy-terminierte Polylactonharze können ebenfalls
mit dem Melaminharz vernetzt werden.
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Epoxidharze mit einer Epoxidfunktion und einer
Hydroxyfunktion am Ende oder in der Mitte des Moleküls, wie Bisphenol
Expoxyharze und Novolak-Epoxyharze, können zusammen mit dem
Melaminharz verwendet werden.
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Acrylharze mit mehreren Hydroxyfunktionen können
hergestellt werden, indem man ein Hydroxygruppen-haltiges
Acrylmonomer, wie 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, mit einem oder mehreren
Comonomeren, wie Alkyl(meth)acrylaten, z.B. Methyl-(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat und 2-
Ethylhexyl(meth)acrylat; Styrol oder seinen Derivaten;
(Meth)acrylnitril; Vinylacetat und ähnlichen, copolymerisiert.
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Melaminharze werden hergestellt, indem man eine
Triazinverbindung wie Melamin, Acetoguanamin oder Benzoguanamin mit
Formaldehyd umsetzt und gegebenenfalls die Methylolfunktion des
resultierenden Kondensats teilweise oder ganz mit einem niederen
Alkanol wie Methanol oder Butanol verethert.
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Wärmehärtende Harzzusammensetzungen, die ein
Hydroxylgruppen-haltiges, filmbildendes Harz und ein Melaminharz
umfassen, sind in der Beschichtungsindustrie gut bekannt. Mit
Ausnahme der Verwendung der oben diskutieren kationischen
Polymerisations-Initiatoren können die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen im übrigen mit diesen bekannten Zusammensetzungen
identisch sein.
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Das Gewichtsverhältnis des Hydroxylgruppen-haltigen,
filmbildenden Harzes zu dem Melaminharz liegt, bezogen auf den
Feststoffgehalt, im Bereich von 50:50 bis 95:5.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält von 0,01
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 5 Gew.-% Initiator der
Formel (I) oder (II) bezogen auf den Harzfeststoffgehalt. Wenn
die Menge an Initiator zu gering ist, ist die Härtbarkeit der
Zusammensetzung nicht befriedigend. Umgekehrt beeinflußt eine
übermäßige Verwendung des Initiators die physikalischen
Eigenschaften der ausgehärteten Zusammensetzung negativ, und führt
beispielsweise zu dunklem Aussehen und verminderter
Wasserbeständigkeit.
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Die Zusammensetzung kann herkcmmliche Additive, wie
Pigmente, Füllstoffe und ähnliche, in Abhängigkeit von der
beabsichtigten Verwendung enthalten.
III. Systeme, die die Selbstkondensation oder
Cokondensation von Alkoxysilylgruppen nutzen
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Die JP-33512/88 offenbart eine härtbare
Harzzusammensetzung, die ein Vinylpolymer mit einer Vielzahl
Alkoxysilylgruppen-haltiger Seitenketten, eine Polyhydroxyverbindung und
einen Härtungs-Katalysator enthrlt. Es wird angenommen, daß die
Zusammensetzung durch eine Selbstkondensation zwischen zwei
Alkoxysilylgruppen:
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ROSi- + -SiOR + H&sub2;O -Si-O-Si- + 2ROH
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härtet, sowie durch eine Cokondensation einer Alkoxysilylgruppe
und einer Hydroxylgruppe:
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ROSi- + HO-C- T -Si-O-C- + ROH.
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Die Fähigkeit zur Katalyse der obigen Reaktionen wird
von vielen Katalysatoren beschrieben. Zu diesen zählen Amine, wie
Butylamin, Dibutylamin, t-Butylamin, Ethylendiamin und ähnliche;
organische Metallverbindungen, wie Tetraisopropyltitanat,
Tetrabutyltitanat, Zinnoctat, Bleioctat, Zinkoctat, Calciumoctat,
Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndioctat, Dibutylzinndilaurat und
ähnliche; und saure Katalysatoren, wie p-Toluolsulfonsäure,
Trichloressigsäure und ähnliche. Eine Zusammensetzung mit diesen
Katalysatoren ist bei Zimmertemperatur härtbar. Wie sich daraus
selbst erklärt, kann die Zusammensetzung nicht längere Zeit
gelagert werden, während sie den härtenden Katalysator enthält.
Wenn eine lange Lagerung erwünscht ist, ist es nötig, den
Katalysator und die Harzkomponente separat zu lagern und diese zwei
Komponenten direkt vor der Verwendung zu mischen. Dies ist in der
Praxis unbequem und erfordert eine Verwendung innerhalb der
Topfzeit. Ein anderer Ansatz besteht in der Verminderung der
Katalysatormenge und der Blockierung des Amin- oder
Säure-Katalysators mit einer geeigneten Säure oder einem geeigneten Amin.
Unglücklicherweise haben sich alle bezüglich der
Filmeigenschaften, Lagerstabilität und ihnlichem als ungenügend erwiesen.
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Analog zu der Melaminharz-haltigen Zusammensetzung
überwindet die Verwendung des erfindungsgemäßen, kationischen
Polymerisations-Initiators diese Probleme in dem oben genannten
System. Zu Beispielen für filmbildende Harze mit einer Vielzahl
von Alkoxysilylgruppen zählen die folgenden:
(1) Acrylharze mit Alkoxysilylgruppen
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Ein Monomer, das sowohl eine ethylenisch ungesättigte
Funktion als auch eine Alkoxysilylfunktion im Molekül aufweist,
bildet ein Homopolymer oder Copolymer mit vielen
Alkoxysilylgruppen aus sich selbst oder Acryl- und/oder anderen Comonomeren.
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Eine erste Art solcher Monomere sind
Alkoxysilylalkylester von Acryl- oder Methacryl-Säure der Formel:
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CH&sub2;= -COO (CH&sub2;)xSi(R')y(OR")3-y
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worin R für H oder CH&sub3; steht, R' und R" jeweils für Alkyl stehen,
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x für eine ganze Zahl steht und y für 0, 1 oder 2 steht.
Zu speziellen Beispielen dieser Monomere zählen
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γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan,
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γ-Methacryloyloxypropylmethyldimethoxysilan,
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γ-Methacryloyloxypropyldimethylmethoxysilan,
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γ-Methacryloyloxypropyltriethyloxysilan,
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γ-Methacryloyloxypropylmethyldiethoxysilan,
-
γ-Methacryloyloxypropyldimethylethoxysilan,
-
γ-Methacryloyloxypropyltripropoxysilan,
-
γ-Methacryloyloxypropylmethyldipropoxysilan,
-
γ-Methacryloyloxypropyldimethylpropoxysilan,
-
γ-Methacryloyloxypropyltributoxysilan,
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γ-Methacryloyloxypropylmethyldibutoxysilan, und
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γ-Methacryloyloxypropyldimethylbutoxysilan.
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Eine zweite Klasse der genannten Monomere sind Addukte
von (Meth) acrylsäure mit Epoxygruppen-haltigen Alkoxysilanen, wie
β-Glycidylpropyltrimethoxysilan oder
β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan.
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Eine weitere Klasse Alkoxysilylgruppen-haltiger
Monomere sind Addukte eines Hydroxyalkyl(meth)acrylats, wie
Hydroxyethyl (meth) acrylat, Hydroxypropyl (meth) acrylat oder
4-Hydroxybutyl(meth)acrylat, mit einem Isocyanatoalkylalkoxysilan der For
mel:
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OCN(CH&sub2;)xSi(R')y(QR")3-y
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wie
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γ-Isocyanatopropyltrimethoxysilan,
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γ-Isocyanatopropylmethylmethoxysilan,
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γ-Isocyanatopropyltriethoxysilan oder
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γ-Isocyanatopropylmethyldiethoxysilan.
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Eine weitere Klasse von Alkoxysilylgruppen-haltigen
Monomeren sind Addukte von Glycidyl(meth)acrylat mit einem
Aminoalkylalkoxysilan wie
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γ-Aminopropyltrimethoxysilan,
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γ-Aminopropyltriethoxysilan,
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3-(2-Aminoethylamino)propylmethyldimethoxysilan,
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3-(2-Aminoethylamino)propyltrimethoxysilan,
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γ-Aminopropyldimethylmethoxysilan oder
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γ-Aminopropylmethyldimethoxysilan.
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Acryl- und/oder andere Comonomere, die mit dem
Alkoxysilylgruppen-haltigen Monomer copolymerisiert werden können,
schließen Alkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylsäure,
(Meth)acrylnitril, (Meth)acrylamid, Styrol, Vinylchlorid, Vinylacetat und
ähnliche ein.
(2) Silicium-modifizierte Epoxidharze
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Die oben genannten Aminoalkylalkoxysilane, die zur
Herstellung eines Addukts mit Glycidyl(meth)acrylat verwendet
wurden, können mit einem Epoxidharz umgesetzt werden, so daß ein
modifiziertes Epoxidharz mit einer Vielzahl von
Alkoxysilylgruppen gebildet wird.
(3) Silicium-modifizierte Polvesterharze
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Polyesterharze mit einer Vielzahl freier
Carboxylgruppen können mit den oben genannten Epoxidgruppen-haltigen
Alkoxysilanen modifiziert werden, wobei Silicium-modifizierte
Polyesterharze gebildet werden.
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Polyester mit einer Vielzahl von Hydroxylgruppen können
mit den oben genannten Isocyanatoalkylalkoxysilanen unter Bildung
von Silicium-modifizierten Polyesterharzen umgesetzt werden.
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Zu typischen Beispielen von Hydroxygruppen-haltigen
Harzen zählen Polyesterharze, Polylactonharze, Epoxidharze und
Acrylharze.
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Polyesterharze werden durch die Kondensation einer
Polycarbonsäure oder ihres Anhydrids mit einem mehrwertigen
Alkohol hergestellt. Jedes Polyesterharz mit einer Hydroxyfunk
tion am Ende und/oder in der Mitte der Polyesterkette kann
angewendet werden. Hydroxy-terminierte Polylactonharze können auch
verwendet werden.
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Epoxidharze mit einer Epoxidfunktion und einer
Hydroxyfunktion am Ende und in der Mitte des Moleküls wie Bisphenol
Epoxidharze und Novolak-Epoxidharze können verwendet werden.
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Acrylharze mit einer Vielzahl von Hydroxyfunktionen
können hergestellt werden, indem man ein Hydroxygruppen-haltiges
Acrylmonomer, wie 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, mit einem oder
mehreren Comonomeren, wie Alkyl(meth)acrylaten, wie z.B.
Methyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat
und 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Styrol oder seinen Derivaten;
(Meth)acrylnitril, Vinylacetat und ähnlichen, copolymerisiert.
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Systeme, die die Selbstkondensation von
Alkoxysilylgruppen ausnutzen, enthalten die oben genannten Silizium-haltigen
Harze und 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-% der
Verbindung (I) oder (II) bezogen auf den Feststoffgehalt des
Harzes.
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Systeme, die die Cokondensation von Alkoxysilylgruppen
mit Hydroxygruppen ausnutzen, enthalten das oben genannte
Silizium-haltige Harz, eine solche Menge Hydroxygruppen-haltiges Harz,
daß das molare Verhältnis der Hydroxygruppen pro
Alkoxysilylgruppe 0,1 bis 10 beträgt, und 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,05 bis 5 Gew.-% der Verbindung (I) oder (II) bezogen auf den
Feststoffgehalt des Harzes.
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Wenn die Menge der Verbindung (I) oder (II) zu gering
ist, ist die Härtbarkeit der Zusammensetzung nicht befriedigend.
Umgekehrt beeinflußt eine übermäßige Zugabe der Verbindung (I)
oder (II) die physikalischen Eigenschaften der gehärteten
Zusammensetzung negativ, z.B. führt sie zu einem dunklen Aussehen
und einer verminderten Wasserbeständigkeit.
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Die Zusammensetzung kann herkömmliche Additive wie
Füllstoffe, Pigmente und ähnliche in Abhängigkeit von der be
absichtigten Verwendung enthalten.
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Die resultierende Zusammensetzung hat eine erhöhte
Lagerstabilität bei Zimmertemperatur, ist aber bei Temperaturen
oberhalb der Spaltungstemperatur der Verbindung (I) oder (II)
härtbar. Die Aushärtezeit kann mit der Härtungstemperatur variie
ren, liegt aber normalerweise innerhalb 1 h.
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Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende
Erfindung weiter veranschaulichen, ohne sie einzuschränken. Alle
Teilund Prozentangaben darin sind gewichtsbezogen, es sei denn, es
ist etwas anderes angegeben.
BEISPIELE
Teil I. Synthese der Initiatoren
Beispiel I-1
N-α-Methylbenzyl-N,N-dimethylanilinium-hexafluorantimonat
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4,218 g (0,03 mol) α-Methylbenzylchlorid und 3,638 g
(0,03 mol) N,N-Dimethylanilin wurden 3 Tage bei 40ºC in 40 ml
Methanol umgesetzt. Nach der Reaktion wurde das Lösungsmittel im
Vakuum verdampft und Ether/Wasser zu dem Rückstand gegeben, um
nicht-umgesetzte Reaktanden in die Etherlage zu extrahieren. Zu
der wäßrigen Lage wurden 7,77 g (0,03 mol)
Natriumhexafluorantimonat gegeben. Die resultierenden Kristalle wurden abgesaugt,
gewaschen und getrocknet, wobei die Titelverbindung erhalten
wurde
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,6 ppm (s, 6H, Me), 4,8-4,9
ppm (q, 1H, CH), 7,1-7,6 ppm (m, 10H, Ph).
Beispiele I-2 bis I-15
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Analog zu Beispiel I-1 wurden die folgenden
Verbindungen hergestellt.
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(2)
N-2-Hydroxyethyl-N-α-methylbenzyl-N,N-dimethylammoniumhexafluorantimonat;
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,1 ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4
ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 4,8 ppm (q, 1H, CH), 7,5-
7,6 ppm (m, 5H, Ph);
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(3)
N-α-Nethylbenzyl-N,N,N-trimethylammoniumhexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,1 ppm (s, 9H, Ne), 4,8 ppm
(q, 1H, CH), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, Ph);
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(4)
N-2-Hydroxyethyl-N-p-chlor-α-methylbenzyl-N,N-dimethylammonium-hexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,1 ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4
ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 4,8 ppm (q, 1H, CH), 7,5-
7,6 ppm (m, 4H, Ph);
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(5)
N-p-Nethyl-α-methylbenzyl-N,N,N-trimethyl-ammoniumhexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 2,3 ppm (s, 3H, Me), 3,1 ppm
(s, 9H, Ne), 4,8 ppm (q, 1H, CH), 7,5-7,6 ppm (m, 4H, Ph);
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(6)
N-α-Methylbenzyl-N,N,N-trimethylammoniumhexafluorphosphat
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,1 ppm (s, 9H, Me), 4,8 ppm
(q, 1H, CH), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, Ph);
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(7)
N-2-Hydroxyethyl-N-p-chlor-α-methylbenzyl-N,N-dimethylammonium-tetrafluorborat
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NMR: 1,7 ppm (d, 3H, Me), 3,1 ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4
ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 4,8 ppm (q, 1H, CH9), 7,5-
7,6 ppm (m, 4H, Ph);
-
(8)
N-α,α-Dimethylbenzyl-N,N-dimethylanilinium-hexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Ne), 3,6 ppm (s, 6H, Me), 7,1-7,6
ppm (m, 10H, Ph);
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(9)
N-2-Hydroxyethyl-N-α,α-dimethylbenzyl-N,N-dimethylammonium-hexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Me), 3,1 ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4
ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, Ph);
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(10)
N-α,α-Dimethylbenzyl-N,N,N-triethylammoniumhexafluorantimonat
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NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Ne), 2,9-3,0 ppm (t, 9H, Me),
3,3-3,4 ppm (q, 6H, CH&sub2;), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, pH);
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(11) N-a,a-Dimethylbenzyl-N,N,N-trimethylammoniumhexafluor
antimonat
-
NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Me), 3,1 ppm (s, 9H, Me), 7,5-7,6
ppm (m, 5H, Ph);
-
(12)
N-p-Nitro-α,α-dimethylbenzyl-N,N-dimethylaniliniumhexafluorantimonat
-
NMR: 1,7 ppm (5, 6H, Me), 3,6 ppm (s, 6H, Me), 7,1-7,6
ppm (m, 9H, Ph);
-
(13) N-2-Hydroxyethyl-N-p-methyl-α,α-dimethylbenzyl-N,N-
dimethylammonium-hexafluorantimonat
-
NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Me), 1,8 ppm (s, 3H, Me), 3,1-3,2
ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;),
7,5-7,6 ppm (m, 4H, pH);
-
(14)
N-2-Hydroxyethyl-N-α,α-dimethylbenzyl-N,N-dimethylammonium-hexafluorphosphat
-
NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Me), 3,1 ppm (s, 6H, Me), 3,3-3,4
ppm (t, 2H, CH&sub2;), 3,9 ppm (t, 2H, CH&sub2;), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, Ph);
-
(15)
N-α,α-Dimethylbenzyl-N,N,N-triethylammonium-tetrafluorborat
-
NMR: 1,7 ppm (s, 6H, Me), 2,9-3,0 ppm (t, 9H, Me), 3,3-
3,4 ppm (q, 6H, CH&sub2;), 7,5-7,6 ppm (m, 5H, Ph);
Beispiel I-16
1-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridinium-hexafluorantimonat
-
4,644 g (0,03 mol) α,α-Dimethylbenzylchlorid und 2,373
g (0,03 mol) Pyridin wurden 3 Tage bei 40ºC in 40 ml Methanol
umgesetzt. Nach der Reaktion wurde das Lösungsmittel im Vakuum
abgedampft und Ether/Wasser zu dem Rückstand gegeben, um
nichtumgesetzte Reaktanden in die Etherlage zu extrahieren. Zu der
wäßrigen Lage wurden 7,77 g (0,03 mol) Natriumhexafluorantimonat
gegeben. Die resultierenden Kristalle wurden abgesaugt, gewaschen
und getrocknet, wobei die Titelverbindung erhalten wurde.
-
NMR: 2,1 ppm (s, 6H, Me), 7,3-7,5 ppm (m, 5H, Ph), 8,0-
8,2 ppm (t, 2H, Py), 8,5-8,8 ppm (t, 1H, Py), 9,0-9,2 ppm (d, 2H,
Py).
Beispiele I-17 bis I-21
-
Analog zu Beispiel 1-16 wurden die folgenden
Verbindungen hergestellt.
-
(17)
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-4-cyanopyridinium-hexafluorantimonat
-
NMR: 2,1 ppm (5, 6H, Me), 7,3-7,5 ppm (m, 5H, Ph), 8,7
ppm (d, 2H, Py), 9,4 ppm (d, 2H, Py);
-
(18)
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-2-chlorpyridiniumhexafluorantimonat
-
NMR: 2,1 ppm (s, 6H, Me), 7,3-7,5 ppm (m, 5H, Ph), 8,2
ppm (t, 1H, Py), 8,4 ppm (d, 1H, Py), 8,7 ppm (t, 1H, Py), 9,3
ppm (d, 1H, Py);
-
(19)
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-2-methylpyridiniumhexafluorantimonat
-
NMR: 2,1 ppm (s, 6H, Me), 2,8 ppm (s, 3H, Me), 7,3-7,5
ppm (m, 5H, Py), 8,0-8,1 ppm (m, 2H, Py), 8,5 (t, 1H, Py), 9,0
(ppm (d, 1H, Py);
-
(20)
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-3,5-dimethylpyridiniumhexafluorantimonat
-
NMR: 2,1 ppm (s, 6H, Me), 2,4 ppm (s, 6H, Me), 7,3-7,5
ppm (m, 5H, Ph), 8,9 ppm (m, 2H, Py), 9,4 ppm (m, 1H, Py); und
-
(21)
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-4-methylpyridiniumhexafluorantimonat
-
NMR: 2,1 ppm (s, 6H, Me), 2,7 ppm (s, 3H, Me), 7,3-7,5
ppm (m, 5H, Ph), 8,1 ppm (d, 2H, Py), 9,0 ppm (d, 2H, Py).
Teil II. Herstellung von Trägerharzen
Polyesterharz
Beispiel II-1
-
Ein Reaktionsgefäß mit Heizung, Rührer, Rückflußkühler,
Wasserabscheider, Fraktionierkolonne und Thermometer wurde mit 36
Teilen Hexahydrophthalsäure, 42 Teilen Trimethylolpropan, 50
Teilen Neopentylglykol und 56 Teilen 1,6-Hexandiol gefüllt. Die
Mischung wurde unter Rühren auf 210ºC erhitzt. Dann wurde die
Mischung mit einer konstanten Geschwindigkeit innerhalb 2 h auf
230ºC erhitzt, während das als Nebenprodukt der Kondensation
gebildete Wasser abdestilliert wurde. Die Reaktion wurde bei
230ºC fortgeführt, bis eine Säurezahl von 1,0 erreicht war und
durch Abkühlen gestoppt. Nach der Zugabe von 153 Teilen
Isophthalsäure wurde die Reaktionsmischung wieder auf 190ºC und danach
mit einer konstanten Geschwindigkeit innerhalb 3 h von 190ºC auf
210ºC erhitzt, während gebildetes Wasser abdestilliert wurde. Als
diese Temperatur erreicht war, wurden 3 Teile Xylol zugegeben und
die Reaktion fortgeführt, bis eine Säurezahl von 5,0 erreicht
war. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung mit 190 Teilen
verdünnt, wobei Polyesterharz A erhalten wurde.
Polyesterharz
Beispiel II-2
-
Ein Reaktionsgefäß mit Rührer, Thermometer, Rückfluß
kühler, Stickstoffeinleitungsrohr und Tropftrichter wurde mit 90
Teilen SOLVESSO 100 gefüllt und auf 160ºC erhitzt, während man
Stickstoff einleitete. In das Gefäß wurde tropfenweise mit
konstanter Geschwindigkeit folgende Monomermischung gegeben:
-
1 h nach der Zugabe wurde eine Mischung aus 10 Teilen
xylol und 1 Teil t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat innerhalb 30 min
tropfenweise mit konstanter Geschwindigkeit zugegeben. Die
Reaktion ließ man 2 h fortschreiten und stoppte durch Kühlen, wobei
Acrylharz A erhalten wurde.
Beispiel II-3
-
Ein Reaktionsgefäß mit Rührer, Thermometer, Rückfluß
kühler, Stickstoffeinleitungsrohr und Tropftrichter wurde mit 90
Teilen SOLVESSO 100 gefüllt und auf 120º0 erhitzt, während Stick
stoff eingeleitet wurde. In das Gefäß wurde folgende
Monomermischung tropfenweise mit konstanter Geschwindigkeit gegeben:
-
1 h nach der Zugabe wurde eine Mischung aus 10 Teilen
Xylol und 1 Teil t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat tropfenweise mit
konstanter Geschwindigkeit innerhalb 30 min zugegeben. Die
Reaktion ließ man 2 h fortschreiten und stoppte durch Kühlen, wobei
Acrylharz B erhalten wurde.
Beispiel II-4
-
Ein Reaktionsgeäß mit Rührer, Thermometer, Rückfluß
kühler, Stickstoffeinleitungsrohr und Tropftrichter wurde mit 90
Teilen SOLVESSO 100 gefüllt und auf 120ºC erhitzt, während
Stickstoff eingeleitet wurde. In das Gefäß wurde folgende
Monomermischung tropfenweise mit konstanter Geschwindigkeit gegeben:
-
1 h nach der Zugabe wurde eine Mischung aus 10 Teilen
Xylol und 1 Teil t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat tropfenweise
innerhalb 30 min mit konstanter Geschwindigkeit zugegeben. Die
Reaktion ließ man 2 h fortschreiten und stoppte durch Kühlen,
wobei Acrylharz C erhalten wurde.
Siliciumharze
Beispiel II-5
-
Ein Reaktionsgefäß, wie es in Beispiel II-2 verwendet
wurde, wurde mit 45 Teilen Xylol gefüllt und auf 130ºC erhitzt,
während Stickstoff eingeleitet wurde. In das Gefäß wurde eine
Mischung aus 50 Teilen γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan und
4 Teilen t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat tropfenweise innerhalb 3
h mit einer konstanten Geschwindigkeit gegeben.
-
30 min nach der Zugabe wurde die Mischung auf 90ºC
abgekühlt und eine Mischung aus 1 Teil
t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat und 5 Teilen Xylol zugegeben. Die Reaktion wurde wetere 2 h
vervollständigt und durch Kühlen gestoppt, wobei Siliciumharz A
erhalten wurde.
Beispiel II-6
-
Analog zu Beispiel II-5 wurde eine Mischung aus 50
Teilen γ-Methacryloyloxypropylmethyldimethoxysilan und 4 Teilen
t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat polymerisiert, wobei Siliciumharz
B erhalten wurde.
Beispiel II-7
-
Analog zu Beispiel II-5 wurde eine Mischung aus 50
Teilen γ-Methacryloyloxypropyldimethyldimethoxysilan und 4 Teilen
t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat polymerisiert, wobei Siliciumharz
erhalten wurde.
Beispiel II-8
-
Analog zu Beispiel II-5 wurde eine Mischung aus 50
Teilen γ-Methacryloyloxypropyltriethoxysilan und 4 Teilen t-
Butylperoxy-2-ethylhexanoat polymerisiert, wobei Siliciumharz D
erhalten wurde.
Beispiel II-9
-
Analog zu Beispiel II-5 wurde eine Mischung aus 25
Teilen γ-Methacryloyloxypropyltriethoxysilan, 25 Teilen
Methylmethacrylat und 4 Teilen t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat
polymerisiert, wobei Siliciumharz E erhalten wurde.
Beispiel II-10
-
Ein Reaktionsgefäß mit Rührer, Thermometer und Rück
flußkühler wurde mit 100 Teilen Polyesterharz A, erhalten in
Beispiel II-1, gefüllt und auf 100ºC erhitzt. Nach der Zugabe von
0,2 Teilen Dibutylzinndilaurat, 10 Teilen KBK-9007 (chemisch γ-
Isocyanatopropyltrimethoxysilan, erhältlich von Shin-Etsu
Chemical Co., Ltd.) wurden tropfenweise mit konstanter Geschwindigkeit
innerhalb 30 min zugegeben und die Reaktion eine weitere Stunde
vervollständigt. Nach dem Kühlen wurde Siliciumharz F erhalten.
Die Absorption der NCO-Gruppe bei 1720 cm&supmin;¹ verschwand aus dem
NMR-Spektrum des Harzes vollständig.
Beispiel II-11
-
Ein Reaktionsgefäß mit Rührer, Thermometer und
Rückflußkühler wurde mit 100 Teilen Bisphenol A-diglycidylether
gefüllt und auf 150ºC erhitzt. Dann wurden 100 Teile
γ-Aminopropyltrimethoxysilan tropfenweise mit konstanter Geschwindigkeit
innerhalb 1 h zugegeben und die Reaktion eine weitere Stunde
fortgeführt. Nach dem Abkühlen wurde Siliciumharz G erhalten.
-
Teil III. Kationisches Polymerisationssystem
Beispiel III-1
-
90 Teile des Acrylharzes B, bezogen auf Feststoffbasis,
wurden mit 2 Teilen
1-(α,α-Dimethylbenzyl)-pyridiniumhexafluorantimonat gemischt. Die Mischung wurde auf eine Zinnplatte gegossen
und bei 120ºC eingebrannt. Die Lagerstabilität und Härtbarkeit
der Mischung wurde untersucht. Die Untersuchungsbedingungen und
Ergebnisse sind in Tabelle III gezeigt.
Beispiel III-2
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 90 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, des
Acrylharzes B und 2 Teilen
N-(α,α-Dimethylbenzyl)-N,N-dimethylanilinium-hexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel III-3
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 90 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, des
Acrylharzes C und 2 Teilen
N-(4-Chlor-α,α-dimethylbenzyl)-pyridinium-hexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel III-4
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 90 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, des
Acrylharzes B und 2 Teilen
N-α-Methylbenzylpyridiniumhexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel III-5
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 90 Teilen bezogen auf Feststoffbasis, des
Acrylharzes C und 2 Teilen
N-(α,α-Dimethylbenzyl)-N,N-dimethylanil iniumhexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel III-6
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen ERL-4206 (alicyclisches Epoxidharz,
erhältlich von UCC) und 0,5 Teilen
N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumhexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel III-7
-
Die Prozedur von Beispiel III-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 90 Teilen des Acrylharzes C, 10 Teilen ERL-4206
und 0,5 Teilen N-(α,α-Dimethylbenzyl)
pyridinium-hexafluorantimonat verwendet wurde.
TABELLE III-1
-
1) Aussehen des Films nach dem MEK-Reibungstest
(100 Wiederholungen)
-
: keine Veränderung; o: leicht gelöst; Δ: bleichen; x:gelöst
-
2) Viskosität nach der Lagerung im geschlossenen System
(2 Wochen bei 40ºC)
-
: kein Anstieg; o: leichter Anstieg; Δ: Anstieg;
-
x: Gelbildung
-
Teil IV. Kationische Polymerisationssystem mit Polyolen
Beispiel IV-I
-
100 Teile des Acrylharzes B wurden gründlich mit 0,5
Teilen N-(α,α-Dimethylbenzyl) pyridiniumhexafluorantimonat und
2,95 Teilen PLACCEL 308 (trifunktionelles Polycaprolactonpolyol
mit Molekulargewicht 860, erhältlich von Daicel Chemical
Industries, Ltd.) gemischt. Die Mischung wurde auf eine Zinnplatte
gegossen und bei 130ºC 30 min eingebrannt.
-
Die Härtbarkeit und Lagerstabilität der Mischung ist in
Tabelle IV gezeigt.
Beispiel IV-2
-
Die Prozedur von Beispiel IV-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Acrylharz B, 0,5 Teilen
N-(α-Methylbenzyl)-N,N-dimethylaniliniumhexafluorantimonat und 5 Teilen 1,6-
Hexandiol verwendet wurde.
TABELLE IV
-
1) Aussehen des Films nach dem MEK-Reibungstest
(100 Wiederholungen)
-
: keine Veränderung; o: leicht gelöst; Δ: bleichen; x:gelöst
-
2) Viskosität nach der Lagerung im geschlossenen System
(2 Wochen bei 40ºC)
-
: kein Anstieg; o: leichter Anstieg; Δ: Anstieg;
-
x: Gelbildung
Teil V. Systeme mit Melaminharzen
Beispiel V-I
-
70 Teile PLACCEL 308, 30 Teile CYMEL 303 (Melaminharz,
erhältlich von Mitsui Toatsu Chemicals, Inc.) und 2 Teile N-(α-
Methylbenzyl)-N,N-bis (hydroxyethyl)-ammoniumhexafluorantimonat
wurden gründlich gemischt. Die Mischung wurde auf eine Zinnplatte
gegossen und bei 140ºC eingebrannt. Die Härtbarkeit und
Lagerstabilität der Mischung sind in Tabelle V gezeigt.
Beispiel V-2
-
Die Prozedur von Beispiel V-1 wurde wiederholt, wobei
90 Teile, bezogen auf Feststoffbasis, des Polyesterharzes A, 10
Teile CYMEL 303 und 2 Teile
N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumhexafluorphosphat verwendet wurden.
Beispiel V-3
-
Die Prozedur von Beispiel V-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 60 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, des
Polyesterharzes A, 40 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, YUBAN
20SE (Melaminharz, erhältlich von Mitsui Toatsu Chemicals, Inc.)
und 2 Teilen N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumtetrafluorborat
verwendet wurden.
Beispiel V-4
-
Die Prozedur von Beispiel V-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 60 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, des
Acrylharzes A, 40 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, YUBAN 20SE
und 2 Teilen
N-(4-Chlor-α-methylbenzyl)pyridiniumhexafluorphosphat verwendet wurden.
Beispiel V-5
-
Die Prozedur von Beispiel V-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 70 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis,
Acrylharz A, 30 Teilen, bezogen auf Feststoffbasis, YUBAN 20SE und 2
Teilen
N-(α-Methylbenzyl-N,N-dimethyl-N-2-hydroxyethyl-ammoniumhexafluorphosphat verwendet wurden.
TABELLE V
-
1) Aussehen des Films nach dem MEK-Reibungstest
(100 Wiederholungen)
-
: keine Veränderung; o: leicht gelöst; Δ: bleichen; x:gelöst
-
2) Viskosität nach der Lagerung im geschlossenen System
(2 Wochen bei 40ºC)
-
: kein Anstieg; o: leichter Anstieg; Δ: Anstieg;
-
x: Gelbildung
Teil VI. Selbst- und Co-Kondensations-Systeme mit
Alkoxysilylgruppen
Beispiel VI-1
-
100 Teile Acrylharz A, 30,9 Teile Siliciumharz A, 5
Teile Methanol und 2,62 Teile
N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumhexafluorantimonat wurden gründlich gemischt. Die Mischung wurde
auf eine Stahlplatte gegossen, 2 h stehengelassen und 30 min bei
140ºC eingebrannt. Die Härtbarkeit und die Lagerstabilität der
Mischung sind in Tabelle VI gezeigt.
Beispiel VI-2
Die Prozedur von Beispiel VI-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Acrylharz A, 43,4 Teilen
Siliciumharz E, 5 Teilen Methanol und 2,87 Teilen N-(α-Methylbenzyl)-N,N-
dimethyl-N-2-hydroxyethylammoniumhexafluor-phosphat
verwendet
wurden.
Beispiel VI-3
-
Die Prozedur von Beispiel VI-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Polyesterharz A, 30 Teilen
Siliciumharz F, 5 Teilen Methanol und 2,87 Teilen
N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumhexafluorphosphat verwendet wurde.
Beispiel VI-4
-
Die Prozedur von Beispiel VI-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Polyesterharz A, 18 Teilen
Siliciumharz G, 5 Teilen Methanol und 2,87 Teilen N-(α-Methyl-benzyl)-
N,N-dimethylaniliniumhexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel VI-5
-
Die Prozedur von Beispiel VI-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Siliciumharz B, 5 Teilen Methanol
und 2,58 Teilen
N-(α-Methylbenzyl)-N,N-dimethyl-N-(o-tolyl)ammoniumhexafluorantimonat verwendet wurde.
Beispiel VI-6
-
Die Prozedur von Beispiel VI-1 wurde wiederholt, wobei
eine Mischung aus 100 Teilen Acrylharz A, 10,3 Teilen
Siliciumharz A, 20,6 Teilen CYMEL 303, 5 Teilen Methanol und 2,62 Teilen
N-(α,α-Dimethylbenzyl)pyridiniumtetrafluorborat
verwendet wurde.
TABELLE VI
-
1) Aussehen des Films nach dem MEK-Reibungstest
(100 Wiederholungen)
-
: keine Veränderung; o: leicht gelöst; Δ: bleichen; x:gelöst
-
2) Viskosität nach der Lagerung im geschlossenen System
(2 Wochen bei 40ºC)
-
: kein Anstieg; o: leichter Anstieg; Δ: Anstieg;
-
x: Gelbildung