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Die Erfindung betrifft das Gebiet von Guminigelenken
unter Einsatz einer Gummi-Metall-Verbindung zwischen zwei
starren Elementen mit im Winkel verlaufender Ausfederung
hauptsächlich um eine Achse und zur Übertragung der
beträchtlichen radialen Belastungen auf beiden Seiten in einem
Bereich mit besonders effizienter Schwingungsdämpfung.
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Die Industrie erkannte die Möglichkeit zur Dämpfung
von von außen angeregten Schwingungen an einem Gegenstand,
wie beispielsweise einem mit einer starren Achse gelenkig
verbundenen Hebel, durch das Einfügen einer in den meisten
Fällen aus Naturkautschuk bestehenden Elastomerschicht
zwischen zwei starren konzentrischen Ringen. Diese Anordnung ist
dank der zwischen den Ringen hergestellten elastischen
Verbindung tatsächlich ein sehr wirksames Mittel zur
Unterbrechung der Schwingungsübertragung in Festkörpern.
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Die durch diese Verbindung zwischen zwei Zylindern
mechanisch hergestellte Elastizität ermöglilcht zusätzlich
eine als "konisch" bezeichnete im Winkel verlaufende
Ausfederung. Die konische Ausfederung wirkt sich in einer zur Ebene
der hauptsächlichen Ausfederung senkrechten Richtung aus,
wohingegen die wesentliche Funktion der Ausfederung eine
Drehung um die Achse der konzentrischen Zylinder ist. Die
Funktion der Verbindung besteht darin, permanente oder
veränderliche, in bezug auf die Zylinder hauptsächlich radiale
Beanspruchungen auszuüben, beispielsweise zwischen dem eine Achse
umgebenden oder mit einer massiven Achse einstückigen inneren
Rohr und dem Rohr, das dieses wiederum außen umgibt.
Letzteres ist sehr häufig durch Aufpressen in eine starre Bohrung
mit einem Hebel einstückig gestaltet.
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Eine innige einstückige Verbindung, Verkleben
genannt, wird auf physikalisch-chemischem Wege im Laufe der
Vulkanisierung des Elastomers gewährleistet. Sie ermöglicht
die elastische Rückstellung bei einer exzentrischen
Auslenkung zwischen zwei festen Zylindern, das Volumen des
elastisch verformbaren Materials begrenzen ist. Daraus entstehen
Druckbelastungen, die aufgrund der Tatsache, daß Kautschuk
volumetrisch nicht zusammengedrückt werden kann, sehr hohe
Werte erreichen können, - und zwar auf der Seite, an der die
ursprüngliche Dicke gering gehalten ist - sowie Belastungen,
die hinsichtlich der Montageseite, an der die Dicke stärker
gehalten ist, in Zugbeanspruchungen zur Übergangsfläche
übergehen. Es ist bekannt, daß der Lastwechsel an einem zu beiden
Seiten des Nullpunktes gelegenen Punkt eine äußerst
ungünstige Bedingung hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen
Materialermüdung darstellt, und die Verbesserungen dieser
Widerstandsfähigkeit führen zu einer permanenten
Druckvorspannung, aufgrund der die Umstände einer Zugbelastung nur in
völligen Ausnahmesituationen auftreten. Diese Technik ist im
Patent FR 1.119.841 der Gesellschaft "Silentbloc" unter
Verwendung des Einpressens eines Kautschukringes zwischen zwei
Zylinder beschrieben.
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Die neuesten Vorspannungsverfahren unter Verwendung
der verklebten Kautschuk-Metall-Verbindung erzielen die
gleichen Leistungen, indem die volumetrische Vorspannung entweder
durch Querschnittsverminderung des äußeren Ringes mittels
Schlagmaschine oder durch Erweiterung des Innendurchmessers
- "Einwalzung" genannt - sichergestellt wird, wobei eine Olive
mit größerem Durchmesser durch die Bohrung des inneren Ringes
gepreßt wird. Sowohl das eine wie auch das andere Verfahren
erzeugt durch die Reduzierung der Ringdicke des Elastomers,
die 10% bis 15% ihres ursprünglichen Wertes nicht übersteigt,
eine radiale Vorspannung mit einem Anschwellen der freien
Wände, wodurch zwischen den beiden Ringen die Erzeugung von
in einer Richtung wirkenden Beanspruchungen ermöglicht wird,
die nur in Ausnahmefällen die Schwelle der Vorspannung
überschreiten.
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Das Vorhandensein der radialen Vorspannung ermöglicht
- und verbessert sogar - die Widerstandsfähigkeit gegen
Materialermüdung, bei der wechselnder Drehung um die Achse
wechselt, wobei im allgemeinen die Härte bei der
Winkeltorsion herabgesetzt wird. Der häufig erreichte geometrische
Wert dieser Torsion kann eine tangentiale Scherbeanspruchung
mit einem Wert von 50 bis 60 % der Dicke hervorrufen
(beispielsweise in der Mitte der Dicke gemessen).
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Wenn der für die Gelenkfunktion erforderliche Winkel
diese Werte zu häufig erreicht oder überschreiten muß, ist
der Teile-Konstrukteur dazu veranlaßt, die elastische
Dämpfungsfunktion von der Drehfunktion durch ein "Gelenk mit
Innenschlupf" auf einer konzentrischen Oberfläche entweder
innen oder außen am elastischen Ring zu trennen.
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In diesem Bereich finden sich zahlreiche
Vervollkommnungen des elastischen Gelenkes, wie beispielsweise in den
Patenten EP 0.163.980 oder US 4.671.694 von BOGE und
TRW-Ehrenreich beschrieben.
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Das an der inneren rohrförmigen Achse anhaftende, in
Form hergestellte Elastomerteil ist auch einstückig mit einem
verschleißfesten Ring verbunden, der es umschließt, und ist
sowohl radial als auch axial an seinen umgebördelten Enden
unter der Einwirkung einer radialen und axialen
Klemmfeststellung durch den starren äußeren Ring eingeschlossen. Da
die freie Seitenfläche des Elastomers damit reduziert ist,
ist die Härte der elastischen radialen Verbindung ziemlich
hoch, und die Drehung der Achse erfolgt zunächst elastisch
und danach oberhalb eines finiten Wertes des elastischen
Drehmoments durch Schlupf des geschmierten verschleißfesten
Ringes im starren äußeren Ring.
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Diese als "Gelenk mit Innenschlupf" bezeichnete
Vorrichtung arbeitet also nur in relativ seltenen Fällen, wenn
die Auslenkung sehr groß ist, beispielsweise in einer
Fahrzeugaufhängung bei großen Veränderungen der statischen
Belastung, wobei die Drehverformung des Elastomerteils für
die häufigsten Schwingungsausschläge sorgt. Dieses Teil ist
notwendigerweise recht hart und sorgt daher nur für eine
begrenzte Schwingungsdämpfung.
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In der Funktionsrichtung des Gelenkes um die Achse
würde die Vervielfachung der Frequenz der Ausfederungen über
die Schlupfschwelle hinaus zu einer beträchtlichen Abnutzung
der verschleißfesten Oberflächen führen. Dies schränkt den
Nutzen der elastischen Dämpfung ein, die nur mit großer Härte
gewährleistet werden kann, wobei der Millimeter radialer
Verformbarkeit unter den stärksten Belastungen bei weitem nicht
erreicht wird.
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Im Dokument EP-A-0302180 von LEMFOERDER ist ein
elastisches Kugelgelenk beschrieben, wobei festgelegt wird, daß
ein elastischer Körper von einem zylindrischen Gehäuse mit
Aussparungen zur Modulierung der Härte umschlossen ist,
wodurch eine mechanische Tätigkeit am Gehäuse erforderlich
wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter
Einsatz der Verformbarkeit der unter Vorspannung gesetzten
Kautschuk-Metall-Verbindung eine einfache mechanische Lösung
für das Gelenk um eine Achse zu liefern. Zusätzlich werden
dadurch geringfügige Abweichungen in zur Achse der
Hauptdrehung senkrechten Richtungen ermöglicht.
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Im Gegesatz zu den bekannten zylindrischen Gelenken
kombiniert es eine große Flexibilität mit kurzem Hub, wodurch
eine gute Qualität der Schwingungsdämpfung mit der
Möglichkeit einer großen Kraftausübung am Hubende begünstigt wird.
Im Gegensatz zu dem beschriebenen Kugelgelenk ist eine
Progressivität des Übergangs von einem Fall zum anderen für
die Vorrichtung charakteristisch, deren Wirkung sich darin
zeigt, daß der Bereich guter Dämpfung nicht abrupt begrenzt
ist und die Möglichkeiten zu starken Reaktionen nicht
eingeschränkt sind.
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Die Erfindung liegt demnach in einem Gummigelenk mit
großer radialer Dämpfung und progressiver Begrenzung der
Härte, bestehend aus einem äußeren Rohr, das einen
elastischen Ring aus einem Elastomermaterial umgibt, der durch
Verkleben mit einer massiven Achse einstückig gebildet ist, und
bestehend aus zwei Spannscheiben, die den elastischen Ring
axial begrenzen und darauf eine axiale Vorspannkraft ausüben
und einen radialen Mindestspielraum aufweisen, der trotz der
Vorspannung zwischen der Außenoberfläche des elastischen
Rings und der Innenoberfläche des äußeren Rohrs beibehalten
wird, wobei die beiden Oberflächen in Berührung gelangen,
wenn die Exzentrizitäts-Beanspruchung einen Anwendungsbereich
bei großer radialer Flexibilität übersteigt. Ein derartiges
Gelenk ist aus EP-A-0 302 180 bekannt.
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Das den erfindungsgemäßen Gegenstand darstellende
Gummigelenk ist dadurch gekennzeichnet, daß der elastische
Ring durch Verkleben mit zwei Spannscheiben, die auf ihn eine
axiale Vorspannkraft ausüben, wenn das äußere Rohr über ihre
Außenseiten umgebördelt wird, einstückig ausgebildet ist, und
daß der Spielraum von Zellen erzeugt wird, die von dem
elastischen Ring getragen werden und die benachbart zu der
inneren Oberfläche des äußeren Rohres eine freie Oberfläche
umfassen, wobei sich die Zellen über den Umfang des
elastischen Rings erstrecken und die freie Oberfläche der Zellen
zunehmend mit der benachbarten inneren Oberfläche des äußeren
Rohrs in Berührung gelangt, wenn die
Exzentrizitäts-Beanspruchung einen Anwendungsbereich bei großer radialer
Flexibilität übersteigt.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende
Gummigelenkvorrichtung sowie ihre unterschiedlichen
Ausführungsformen sind anhand der Lektüre der die Zeichnungen
begleitenden Beschreibung besser verständlich, wobei:
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- Figur 1 ein Schnitt entlang der Hauptachse des
Gummigelenks ist;
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- Figur 2 ein zur Achse senkrechter Schnitt in der
Symmetrie-Ebene des Gelenkes ist;
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- Figur 3 ein Achsschnitt der zusammengesetzten
Bauteile vor der Durchführung der Vorspannung ist;
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- Figur 4 ein Diagramm darstellt, das die
charakteristische Kurve der radialen Härte in der Ebene der Radialkraft
und des Exzentrizitätshubes zeigt;
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- Figur 5 ein Diagramm der axialen Härte des gleichen
Gelenkes darstellt, das die typische Form seiner axialen
Härte-Kurve zeigt.
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Figur 1 ist ein Schnitt entlang der Achse (0) des
Gummigelenks, genauer entlang den beiden durch die Achse
verlaufenden Ebenen, die in Figur 2 mit A'0B bezeichnet sind,
was die Präzisierung der freien Formen des elastischen Teils,
die keiner Umdrehung unterworfen sind, ermöglicht.
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Eine massive Achse (1) gewährleistet die Befestigung
des Gelenkes an ihren unvollständigen, durch Abflachungen (3)
abgestumpften zylindrischen Lagern (2), deren plane
Befestigung die Drehverankerung im Falle einer Torsion um die Achse
sicherstellt.
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Die Widerstandsfähigkeit gegen die entlang der
Achsrichtung einwirkenden Kräfte wird durch Schultern (4)
hergestellt, während ein ausreichendes Spiel in den zylindrischen
Sitzen, in denen die unvollständigen zylindrischen Lager (2)
gehaltert sind, dem im allgemeinen in eine ausgesparte
Bohrung im (nicht dargestellten) Hebel eingepreßten äußeren Rohr
(5) alle Ausfederungen ermöglicht, wobei dieser Hebel einen
elastischen Achsschenkel auf der massiven Achse (1) bildet.
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Der elastische Ring wird während der Vulkanisierung
durch inniges Verkleben seiner gesamten gegenüberliegenden
Innenoberfläche mit der massiven Achse (1) einerseits und
andererseits mit zwei Spannscheiben (6) einstückig gebildet,
die ihn durch ihre konischen Innenoberflächen (8) axial nach
außen hin begrenzen. Das äußere Rohr (5) sowie die
Spannscheiben (6) drehen sich; während der Montage, bei der diese
Teile in das äußere Rohr (5) eingesetzt werden, wird in dem
Moment eine axiale Zusammenführung durchgeführt, in dem die
Enden des äußeren Rohres (5) durch Bördelverbindung umgebogen
werden und die Spannscheiben (6) damit einschließen.
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Der elastische Ring (7) umfaßt jeweils benachbart zu
seinen Enden einen kurzen Zylinder (9), der sich bei der
Montage
in Anlage mit dem äußeren Rohr (5) befindet. Diese
Anlagefläche schließt dann während der Vorspannung das
Elastomermaterial, das sich zwischen den konischen Innenoberflächen
(8) und der mit der massiven Achse (1) verbundenen Schulter
befindet, mit im wesentlichen gleichem konischen Winkel ein.
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Trotz der vom Material auf die kurzen Zylinder (9)
ausgeübten Belastung sparen die Zellen (10), die ein Drittel
des Umfangs der dargestellten Ausführungsform als nicht
einschränkendem Beispiel bedecken, auf dem elastischen Ring (7)
eine freie Oberfläche aus, die eine exzentrische Auslenkung
aufgrund der radialen Kräfte gestattet.
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In der dargestellten Ausführungsform wird die
exzentrische Verformbarkeit durch einen Rücksprung (11) des die
massive Achse (1) begrenzenden Zylinders verbessert, der in
ihrem zylindrischen Teil die Dicke des elastischen Rings (7)
erhöht, wodurch mit einer radialen Anschlagswirkung in das
Gesetz der Progressivität eingegriffen wird. Wenn das äußere
Rohr (5) unter der Einwirkung der radialen
Exzentrizitäts-Belastungen auf der freien Oberfläche der Zellen (10) zur
Anlage kommt, kann die Elastomermasse des elastischen Rings (7)
somit ihre Druckbelastungen besser verteilen als eine
einfache dünne Schicht, welche die massive Achse (1) bedecken
würde. Vor diesem Kontakt ist jedoch die Exzentrizitäts-
Härte, deren geringer Wert für die Schwingungsdämpfung sorgt,
ausschließlich durch die Scherbeanspruchung der die Enden des
elastischen Ringes (7) bildenden und zwischen den konischen
Innenoberflächen (8) und der mit der massiven Achse (1) im
wesentlichen im gleichen Winkel verbundenen Schulter
eingeschlossenen konischen Kränze (12) mit im wesentlichen
konstanter Dicke bedingt.
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Die hohe Vorspannung, die durch die Anlage der
kurzen, in das äußere Rohr (5) eingepreßten Zylinder (9)
ermöglicht wird, sorgt für eine natürliche Progressivität während
des Auftretens einer Druckbelastung auf der freien Oberfläche
der Zellen (10). Vor allem aber verbessert das Vorhandensein
dieser im wesentlichen axialen Vorspannung merklich die
Möglichkeiten wechselnder Drehung um die der massiven Achse
(1) und dem äußeren Rohr (5) gemeinsame Achse (0), was der
Hauptfunktion des Gummigelenks entspricht.
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Figur 2 ist ein zur Achse (0) des Gummigelenks
senkrechter Schnitt, in dem die konzentrischen Schnitte durch die
Bestandteile dargestellt werden.
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Das äußere Rohr (5) umschließt den um die massive
Achse (1) liegenden elastischen Ring (7) an seinem dicksten
Teil, wo es mit der Elastomermasse des elastischen Ringes (7)
verklebt ist. Deren freie Oberfläche bildet bei Fehlen von
Exzentrizitäts-Belastungen die um beispielsweise einige
Millimeter in Rücksprung befindlichen Zellen (10) auf einem
Drittel jedes Umfanges. Ein Sechstel des Umfangs zu beiden
Seiten der vertikal dargestellten Ebene AA' befindet sich in
vorgespannter Anlage mit der Innenfläche des äußeren Rohrs
(5), womit die beiden kurzen Zylinder (9) verlängert werden,
deren Durchmesser im freien Zustand größer ist als der der
Bohrung des äußeren Rohrs (5). Auf diese Weise ist die
radiale Härte in der Richtung der Ebene AA' deutlich höher als
in der dazu senkrechten Richtung, in der die Dämpfung
gewünscht wird.
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Die Achsen sind so positioniert, daß diese Härte
beispielsweise für die Verwendung eines Hebels ohne in der
Figur horizontal gerichteten Einfluß bleibt. Die Abflachung
(3), welche die unvollständigen zylindrischen Lager (2)
abstumpft, dient als Unverwechselbarkeitseinrichtung, um
jegliches falsche Einsetzen zu vermeiden.
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Figur 3 setzt sich aus zwei axialen Halbschnitten mit
den gleichen geometrischen Bedingungen wie in Figur 1
zusammen,
jedoch vor dem Verschließen der Anordnung durch
Klemmfeststellung des äußeren Rohrs (5) auf den Spannscheiben
(6).
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Ansicht 3a ist ein axialer Halbschnitt nach dem
Aufschieben des äußeren Rohrs (5) über die Teile des elastischen
Rings (7) bildenden kurzen Zylinder (9), die vor der
Positionierung des äußeren Rohrs (5) beispielsweise um einige
Millimeter über die Spannscheiben (6) hinausragten.
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Ansicht 3b ist der ebenfalls durch Ebene (B) führende
Halbschnitt eines Bauteils, das aus dem über der massiven
Achse (1) geformten und mit den Spannscheiben (6) verbundenen
elastischen Ring (7) gebildet wird, jedoch im freien Zustand
vor dem Aufschieben des äußeren Rohrs.
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Der die Spannscheiben (6) tangierende Umriß (T) des
äußeren Rohrs ist in diesem Schnitt angedeutet, um das
Überstehen der kurzen Zylinder (9) zu zeigen, die selbst oben und
unten mittels einer Ausstülpung (13) über etwa ein Sechstel
des Umfangs miteinander verbunden sind. Die Ausstülpung (13)
stellt eine geeignete Form dar, um sich nach der Durchführung
der axialen Vorspannung tangential in einer fast geradlinigen
Weise an das äußere Rohr anzulegen. Zweck der im freien
Zustand gekrümmten Form der Zellen (10) ist es, nach dem
Aufpressen des äußeren Rohrs und der Durchführung der
Vorspannung einen im wesentlichen zylindrischen Rücksprung von
beispielsweise einigen Millimetern zu bilden. Die Form der
Ausstülpungen (13), welche die kurzen Zylinder (9) in der Ebene
AA' miteinander verbinden, ist mit derjenigen der Zellen (10)
so verbunden, daß sie nach der durch die axiale Vorspannung
bewirkten Verformung unter Spannung und ohne Schlupf das
äußere Rohr berührt.
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Daher ist es bei der betriebsbedingten Drehung des
Gelenkes um die Achse (0) für die Widerstandsfähigkeit gegen
Materialermüdung wesentlich, daß die Scherbeanspruchung des
Elastomermaterials des elastischen Rings (7) im vorgespannten
Bereich der konischen Kränze (12), der durch das auf den
kurzen Zylindern (9) aufliegende äußere Rohr begrenzt wird, ohne
Schlupf erzeugt wird.
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Figur 4 ist ein Diagrarnm, das die progressive
Veränderung der radialen Härte anhand der charakteristischen Kurve
aufzeigt.
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Der Exzentrizitäts-Verlauf ist auf der Abszissenachse
(14) in Millimetern angegeben. Die radiale Reaktion wird auf
der Ordinatenachse (15) in Kilonewton gemessen.
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Der wirksame Dämpfungsbereich liegt zu beiden Seiten
des Ursprungs - wobei die Kurve unter Bezug auf diesen Punkt
symmetrisch verläuft - und die Härte beginnt nachzugeben,
sobald der Verlauf den Millimeter übersteigt, wie anhand der
Härte-Kurve eines praktischen Ausführungsbeispiels
dargestellt ist.
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Der Rücksprung der Zellen im Vergleich zum äußeren
Rohr entspricht daher der Größenordnung von drei Millimetern,
und eine erhöhte Härte tritt nach diesem Punkt ein, wie durch
den Schnittpunkt der Tangenten der Kurve aufgezeigt wird. Die
Progressivität der Härte ist auf den in beabsichtigter Weise
zunehmenden Kontakt aller betroffenen Oberflächen
zurückzuführen.
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In einer Anwendung mit einem Hebel einer
Wagon-Aufhängung, der die Achse mit dem Rahmen des Drehgestells
verbindet, ist im Lastenheft eine minimale und maximale
Exzentrizität unter der Einwirkung einer vorgegebenen radialen
Belastung, wie beispielsweise 50 Kilonewton, definiert. Die
Härte der Dämpfung wird durch die Neigung der Tangente am
Anfangspunkt auf dem ersten Millimeter ihres Verlaufs bestimmt,
wobei die Neigung auch Toleranzwerte umfassen kann.
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Figur 5 ist ein Diagramm, das die typische Form der
axialen, im wesentlichen linearen Härte bei demselben
Anwendungsbeispiel aufzeigt.
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Während die Abszissenachse (16) die axialen
Verformungen in Millimetern angibt, gibt die Ordinatenachse (17)
die entsprechenden Reaktionen in Dekanewton an. Im Lastenheft
wird die axiale Härte durch Toleranzen im axialen Verlauf (C)
charakterisiert, die zwischen zwei Werten, wie beispielsweise
1000 und 3000 Dekanewton, liegen. Beim behandelten Beispiel
muß sich der Wert von (C) zwischen 2,2 und 2,9 Millimetern
bewegen. Die Kurve zeigt, daß sich diese axiale Härte in
einer der Richtung der Vorspannung entsprechenden Richtung im
gesamten nutzbaren Verlauf im wesentlichen linear verlaufend
darstellt. Diese letztere entspricht praktisch dem Wert der
bei der Montage auf die den elastischen Ring axial
begrenzenden Spannscheiben ausgeübten geometrischen Vorspannung.
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Die einige Grad betragende "konische" Ausfederung
aufgrund der asymmetrischen exzentrischen Abweichung der
konischen Kränze erfolgt ohne nennenswerte Modifizierung der
Vorspannung und stellt somit eine als konisch bezeichnete
Härte mit gemäßigtem, quasi konstantem Wert dar, die gut
durch eine zu der Kurve der in Figur 5 gezeigten axialen
Härte analoge, typische Verlaufskurve dargestellt würde.
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Ein Herstellungsverfahren für Gummigelenke gemäß
vorliegender Erfindung setzt dazu die herkömmlichen Verfahren
zur Formung von Teilen aus Elastomer mit
physikalisch-chemischer Verklebung durch vorherige Behandlung der während des
Formungsvorganges eingebrachten Versteifungsbewehrungen ein.
Das Einsetzen in das äußere Rohr erfolgt anschließend mittels
einer beispielsweise hydraulisch arbeitenden Presse, die mit
angepaßten Ansatzstücken versehen ist, die gleichzeitig die
axiale Vorspannung und die Klemmfeststellung durch Verformung
des äußeren Rohrs vornehmen können, wobei dieses bevorzugt
aus weichem Stahl besteht.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende
Gummigelenksvorrichtung bietet im Vergleich zu den
Ausführungsformen gemäß dem Stand der Technik die Integrierung der
mechanischen Gelenksfunktionen in einem einzigen Teil, wobei
einige Grad wechselnder Drehungen, Dämpfung bei in äußerst
niedrigem Millimeterbereich liegender Härte, hohes
Dämpfungsvermögen und Anschlag mit Ausübung großer radialer Kräfte
ermöglicht werden. Dank der Progressivität bei dem Übergang der
Dämpfungsfunktion in die Anschlagsfunktion ermöglicht sie
dennoch die Übertragung großer Kräfte ohne Beschädigung des
weichelastischen Materials, das die Dämpfung gewährleistet.
Die Begrenzung der Vorspannung auf die konischen Kränze
ermöglicht bei geringer Härte ein Tolerieren konischer
Ausfederungen außerhalb der Ebene, in der normalerweise die
Ausfederung des als Achsschenkel wirkenden Hebels erfolgt.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Gummigelenks
besteht darin, daß es ohne Modifizierung gegen die
Vorrichtungen nach dem bekannten Stand der Technik ausgetauscht werden
kann.
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Der Fachmann wird den Einsatz derartiger Gummigelenke
beispielsweise an einem Ende eines oder mehrerer Hebel eines
Parallelogramms kombinieren können, ohne dazu den in Anspruch
1 definierten Rahmen der Erfindung zu verlassen.