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Die Erfindung betrifft einen Behälter, umfassend
mindestens eine ebene Seitenwand und einen Deckel, der eine ebene
Innenseite hat und der mit einem Scharnier an der besagten
ebenen Seitenwand befestigt ist.
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Die Erfindung betrifft insbesondere einen aus Kunststoff
gegossenen Farbbehälter.
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Ein herkömmlicher Farbbehälter umfaßt eine ebene
Bodenwand, vier ebene Seitenwände, die sich vom Umfang der Bodenwand
vertikal nach oben erstrecken, und einen abnehmbaren Deckel,
der mit den oberen Rändern der die Öffnung des Behälters
begrenzenden vier Seitenwände verrastet werden kann.
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Das Aufbringen von Farben auf ebene Flächen, wie z.B.
Wände, wurde früher lediglich mit Bürsten durchgeführt. Während
der letzten Jahre haben jedoch Farbwalzen breiten Zuspruch beim
Aufbringen von Farbe auf verschiedene Oberflächen gefunden.
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Die Sättigung einer Farbwalze kann erreicht werden, indem
die Farbwalze in die Farbe eingetaucht wird, die in einem
herköinmlichen Behälter enthalten ist, der für den Transport und
die Aufbewahrung der Farbe benutzt wird. Dieses Verfahren
gewährleistet aber keine gleichförmige Sättigung der Farbwalze
mit Farbe, und der beim nachfolgenden Anbringen gebildete
Farbüberzug wird daher ungleichmäßig. Außerdem können kleine
Farbtropfen aus der rotierenden Farbwalze austreten.
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Die US-A-3 828 389 offenbart einen Farbbehälter mit einem
Deckel, der an dem Behälter angelenkt ist und der eine solche
Form hat, daß er eine sich horizontal erstreckende
Farbaufnahmeschale bildet, wenn sich der Deckel im geöffneten Zustand
befindet.
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Vor der Benutzung des kombinierten Behälters und der
Farbschale wird der Schalenbereich in die Farbrückhaltestellung
verschwenkt, und der Behälterbereich wird zum Schalenbereich
hin gekippt, so daß eine bestimmte Farbmenge in die Schale
fließt. Dieser Vorgang muß während des Anstreichens von Zeit zu
Zeit wiederholt werden.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, einen zur Verwendung als
Farbbehälter geeigneten Behälter zu schaffen, der eine sich von
einem Boden des Behälters nach oben erstreckende im
wesentlichen ebene Fläche umfaßt, auf der eine Farbwalze abgerollt
werden kann, nachdem sie in die Farbe getaucht wurde, und die
gebrauchsfertig ist, sobald der Behälter geöffnet wurde.
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Diese und andere sich aus der nachfolgenden Beschreibung
ergebende Aufgaben werden mit dem erfindungsgemäßen Behälter
gelöst, der durch Mittel gekennzeichnet ist, um den Deckel in
einer mit der angrenzenden Seitenwand flächenbündigen
aufrechten Stellung zu halten, wenn der Behälter auf seinem Boden
steht.
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Wenn ein erfindungsgemäßer Behälter geöffnet wurde und der
Deckel in der aufrechten Stellung angeordnet wurde, dann kann
der Benutzer eine Farbwalze in die Farbe in dem Behälter
eintauchen
und die Farbwalze sodann aus der Farbe herausziehen und
auf der im wesentlichen ebenen Fläche, die sich von der
Oberfläche der Farbe in dem Behälter bis zum oberen Rand des
aufrechten Deckels erstreckt, auf und ab gerollt werden, bis die
Farbe über die gesamte zylindrische Fläche der Farbwalze
gleichförmig verteilt ist, die sodann bereit ist, die Farbe auf
die zu streichende Fläche aufzubringen. Eine überschüssige
Farbmenge, die bei diesem Vorgang aus der Farbwalze
herausgedrückt wird, fließt von allein in den Behälter zurück und kann
daher wiederbenutzt werden.
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Wenn der Anstreichvorgang abgeschlossen ist, dann braucht
der Deckel lediglich in seine Schließstellung verdreht zu
werden, so daß er eine unerwünschte Verdampfung des Lösungsmittels
oder anderer leicht flüchtiger Bestandteile der Farbe
verhindert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Behälters weist die Innenseite des Deckels mehrere Rippen,
beispielsweise parallele Rippen auf, die das gleichförmige
Verteilen der Farbe über die zylindrische Fläche der Farbwalze
erleichtern, wenn diese an der Innenseite des Deckels auf und ab
bewegt wird.
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Die ebene Seitenwand, an der der Deckel angelenkt ist, ist
vorzugsweise ebenfalls mit mehreren Rippen versehen, die den
gleichen Zweck erfüllen wie die Rippen an der Innenseite des
Deckels.
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Die Haltemittel des Deckels umfassen vorzugsweise einen
Handgriff, dessen Enden derart an dem Behälter befestigt sind,
daß der Handgriff um eine Achse verschwenkt werden kann, die zu
dem Scharnier zwischen der ebenen Seitenwand und dem Deckel
parallel ist, und am Deckel angeordnete Mittel zum Verriegeln
des Handgriffs mit dem Deckel in der aufrechten Stellung des
Deckels.
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Die Außenseite des Deckels umfaßt vorzugsweise Flansche,
die sich zumindest an den Enden des Deckels von der
Deckelfläche
nach außen erstrecken, und bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung sind in diesen vorspringenden Flanschen
Einkerbungen vorgesehen, wobei diese Einkerbungen eine solche
Form haben, daß der Handgriff in dieselben eingesetzt und darin
verriegelt werden kann.
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Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, weil die
derart vorgesehenen Verriegelungsmittel ein Stapeln mehrerer
Behälter nicht behindern.
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Wenn die Farbwalze auf der Innenseite des Deckels
abgerollt wird, um eine gleichförmige Verteilung der Farbe über
ihre zylindrische Oberfläche zu erreichen, dann wird eine
Druckkraft auf den Deckel ausgeübt. Demzufolge sollte das
Scharnier zwischen dem Deckel und der ebenen seitenwand einer
gewissen Druckkraft standhalten, ohne daß die Gefahr einer
Ablösung des Deckels von der Seitenwand besteht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt
das Scharnier zwischen dem Deckel und der ebenen Seitenwand ein
erstes bogenförmiges Scharnierteil, das sich vom Rand des
Deckels erstreckt, und ein zweites bogenförmiges Scharnierteil,
das sich vom oberen Rand der ebenen Seitenwand erstreckt, wobei
das erste Scharnierteil das zweite Scharnierteil über einen
Teilbereich der Länge des Scharniers überlappt und das zweite
Scharnierteil das erste Scharnierteil über den übrigen
Längenbereich des Scharniers überlappt.
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Ein derartiges Scharnier, das abwechselnd überlappende
Scharnierteile umfaßt, ist funktionsstabil, und es kann durch
Gießen einfach hergestellt werden. Es kann ferner in der
geöffneten Stellung des Deckels verhältnismäßig großen mechanischen
Kräften standhalten, ohne daß die Gefahr einer Trennung der
Scharnierteile besteht.
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Ein weiterer Vorteil des vorstehend beschriebenen
Scharniers besteht darin, daß der Deckel mit Rastwirkung an dem
Behälter angebracht und von diesem abgenommen werden kann, was in
Verbindung mit der Massenherstellung von Behältern von großer
Wichtigkeit ist.
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Der Behälter umfaßt vorzugsweise ein Plattenteil, das sich
von dem an der ebenen Seitenwand befestigten bogenförmigen
Scharnierteil im wesentlichen vertikal nach oben erstreckt und
das eine solche Höhe hat, daß sein oberer Rand mit der
Innenseite des bogenförmigen Scharnierteils des Deckels in Berührung
steht oder dieser benachbart ist, wenn sich der Deckel in der
Position befindet, in der er eine Verlängerung der ebenen
Seitenwand bildet. Infolge der Anwesenheit des Plattenteils ist
das Eindringen der auf dem Deckel nach unten fließenden Farbe
in das Scharnier unbedeutend, wenn der Deckel in der Position
gehalten wird, in der er eine Verlängerung der Seitenwand
bildet.
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Wenn der angelenkte Deckel keinen zufriedenstellenden
Schutz des Inhalts des Behälters während des Transports und der
Lagerung bildet, bevor der Deckel erstmalig geöffnet wird, kann
es zweckmäßig sein, eine Schutzmembran an den Seitenwänden des
Behälters in einem geeigneten Abstand über der Oberfläche des
darin enthaltenen Materials zu befestigen, beispielsweise durch
Schweißen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer
bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters mit
geschlossenem Deckel,
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Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung des in Fig.
1 gezeigten Behälters mit geöffnetem Deckel,
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Fig. 3 und 4 zeigen perspektivische Darstellungen von
Bereichen des Scharnierteils des Deckels bzw. des Scharnierteils
der Seitenwand einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behälters,
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Fig. 5 zeigt die in Fig. 3 und 4 gezeigten Scharnierteile
in zusammengesetzter Form bei geschlossenem Deckel, und
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Fig. 6 und 7 zeigen Querschnitte des in Fig. 5
dargestellten zusammengefügten Scharniers.
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Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Behälter ist als
Farbbehälter besonders geeignet und umfaßt einen Eimer 1 mit zwei
Seitenwänden 2 und 3, zwei Endwänden 4 und 5 und einer (nicht
gezeigten) Bodenwand. An der Innenseite der Seitenwand 2 sind
mehrere vorspringende parallele Rippen 6 angeordnet. Die Enden
eines Handgriffs 7 sind an den Endwänden 4 und 5 des Eimers 1
befestigt, wobei die Enden in Befestigungsmittel 8 eingesetzt
sind, die eine Verschwenkung des Handgriffs 7 um eine die
Befestigungsmittel 8 durchsetzende Achse ermöglichen.
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Ein Deckel 9 ist an der Seitenwand 2 angelenkt, und das
Scharnier ist so ausgebildet, daß der Deckel von der in Fig. 1
gezeigten Stellung in die in Fig. 2 gezeigte Stellung
verschwenkt werden kann indem er eine Verlängerung der Seitenwand
2 bildet. Ein Schutzflansch 10 erstreckt sich längs des Umfangs
des Deckels 9, und der Flansch 10 umfaßt zwei Einkerbungen 11,
die eine solche Form haben, daß der Handgriff 7 in die
Einkerbungen 11 eingesetzt und in diesen gehalten werden kann, wenn
sich der Deckel in der in Fig. 2 gezeigten Stellung befindet.
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Mehrere vorspringende parallele Rippen 12 sind an der
Innenseite des Deckels 9 ausgebildet, wobei die Rippen 12 den
Rippen 6 an der Innenseite der Seitenwand 2 entsprechen.
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Das in den Fig. 3 bis 7 gezeigte Scharnier umfaßt zwei
Teile, nämlich ein Scharnierteil, das am Deckel 9 befestigt ist
(siehe Fig. 3) und ein Scharnierteil, das an der Seitenwand 2
befestigt ist.
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Das Scharnierteil des Deckels 9 umfaßt ein mittig
angeordnetes, sich nach unten erstreckendes bogenförmiges Teil 20 und
zwei zusätzliche sich nach oben erstreckende bogenförmige Teile
21, die an den Enden des Scharniers angeordnet sind, wobei der
Krümmungsradius der letztgenannten Teile 21 kleiner ist als der
Krümmungsradius des mittleren Teils 20.
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Die Seitenwand 2 umfaßt ein mittiges, sich nach oben
erstreckendes bogenförmiges Teil 22 und an den Enden der
Seitenwand zwei zusätzliche sich nach oben erstreckende bogenförmige
Teile 23, wobei der Krümmungsradius der letzteren größer ist
als der Krümmungsradius des mittleren bogenförmigen Teils 22.
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Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Dimensionen der
bogenförmigen Scharnierteile 20, 21, 22 und 23 derart, daß das
Scharnierteil 20 das Scharnierteil 22 überlappt, wogegen die
Scharnierteile 23 die Scharnierteile 21 überlappen. Alle
Scharnierteile sind konzentrisch angeordnet.
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Das gezeigte Scharnier umfaßt ferner eine vertikale Platte
25, die sich vom unteren Ende der bogenförmigen Teile 22 und 23
der Seitenwand nach oben erstreckt und die eine sich in
Längsrichtung der Platte 25 ändernde Höhe hat. Die Höhe ist daher im
mittleren Bereich größer als in den Endbereichen.
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Wie aus Fig. 6 und 7 hervorgeht, verhindert die Platte 25
das Eindringen von Farbe in die Zwischenräume zwischen den
Scharnierteilen.