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Aus mehreren geschlossenen Einzeldichtungen bestehende Flachdichtung
Die Erfindung betrifft eine aus mehreren geschlossenen Einzeldichtungen bestehende
Flachdichtung aus Weichstoff, Metall oder einer Vereinigung beider Stoffe. Sie besteht
darin, daß die Einzeldichtungen in ihren Abmessungen derart gehalten sind, daß sie
haftend ohne Zwischenschaltung besonderer Halteteile ineinandergesteckt werden können,
so daß Dichtungen verschiedenen Innen- und Außendurchmessers durch Wegnahme oder
Hinzufügen von Einzeldichtungen zusammengestellt werden können.
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Es ist grundsätzlich gleichgültig, wie das Haften der einzelnen Dichtungen
erzielt wird. Es wäre z. B. denkbar, die Einzeldichtungen an ihren Umfangsflächen
entgegengesetzt kegelig auszubilden. Man könnte aber auch diese Dichtungen an ihren
Berührungsflächen federnd nachgiebig gestalten, so daß sie nach dem Zusammensetzen
infolge gegenseitigen Federdruckes ineinanderhalten. Es wäre auch möglich, am inneren
und äußeren Umfange der Einzeldichtungen Vertiefungen oder Erhöhungen vorzusehen,
die sich ergänzen, so daß beim Zusammensetzen die Erhöhungen am Umfang des einen
Ringes in Vertiefungen am Umfang des danebenliegenden Ringes einfedern.
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Der Gedanke der Erfindung bringt den großen Vorteil, daß ohne weiteres
aus den in den Abmessungen aufeinander abgestimmten Einzeldichtungen Flachdichtungsringe
beliebiger Größe zusammengesetzt werden können. Dadurch ist die Ersatzlagerhaltung
gering, und da auch die Herstellung derartiger Dichtungen sich nur auf die wenigen
normungsfähigen Größen der Dichtungselemente beschränkt, ist bei der neuen Dichtung
eine umfangreiche Massenherstellung möglich, wodurch die Herstellung entsprechend
vorteilhafter und außerdem Vorratslagerung und damit raschere Belieferung der Abnehmer
möglich wird.
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Bisher mußte man für jede Dichtstelle eine Dichtung mit besonderen
Abmessungen herstellen, die schon beim Bezug der Dichtungen genau festgelegt waren.
Eine nachträgliche Anpassung einer solchen Dichtung an eine
ihr
nicht entsprechende Dichtfläche, etwa durch Zurechtschneiden, erforderte besondere
Werkzeuge und war außerdem nur bei reiner. Weichstoffdichtungen, z. B. bei den sogenann-<,
ten Itplatten; möglich, nicht aber bei Weichstoffmetall- oder reinen Metalldichtungeai.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten, für jeden Fall besonders hergestellten Dichtungen
war :der, daß sie an . der Einbaustelle nicht der häufig vorher nicht genau bekannten
verfügbaren Dichtkraft angepaßt werden können, es sei denn in beschränktem Maße
durch das erwähnte Zurechtschneiden, wobei aber stets eine Verringerung der Dichtfläche,
niemals aber eine nachträgliche Vergrößerung möglich .ist.
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Man hat schon Flachdichtungen entwickelt, die an der Ver-,vendungsstelle
erst zu .den gewünschten Größen geformt werden. Man ging dabei so vor, daß man einmehr
oder weniger starkes Band aus geeignetem Werkstoff spiralig aufwickelte, bis ein
Ring der gewünschten Breite und mit den gewünschten Durchmessern entstand. Diese
Art der Dichtungsherstellung hat den Nachteil, daß sie erst einmal zeitraubend war
und immerhin eine gewisse Geschicklichkeit des Arbeiters erforderte; denn die Spirale
rnußte, wenn die Dichtwirkung gut sein sollte; sauber gelegt werden.
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Es ist auch bereits eine Flachdichtung bekanntgeworden, die aus Einzelringen
besteht und von denen jeder einzelne Ring allein schon als Dichtung gebraucht werden
könnte. Diese Ringe würden aber in einem bestimmten Abstand voneinander mittels
besonderer Federglieder zusammengehalten. Diese besonderen dichtungsfremden Federglieder
waren aber nachgiebig, und es bestand auch die Gefahr, daß sie durch das abzudichtende
Mittel, das vielleicht hinter den innersten oder diesem folgenden Ring trat, zerstört
wurde, wodurch .der Zusammenhalt der Dichtung nicht mehr gewahrt war.
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In den Abb. i bis 9 sind einige der zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten
der neuen Dichtung dargestellt. Abb. i und 2 stellen eine Weichstoffmetallausführung
dar. Die Dichtungselemente bestehen hierbei aus Weichstoffeinlagen a., a2; as
. . . mit Metallummantelungen b., b2, b,. . . und verschiedenen
Innendurchmessern cl, c_, cs . . ., die so gestaffelt sind, daß jeder Einzelring
zwischen einen mit dem nächstgrößeren und einen mit dem nächstkleinerenDurchmesser
eingefügt werden kann: Zum besseren Halt der einzelnen Ringe aneinander können die
Berührungsflächen der Ringe konisch ausgeführt werden, wobei der Konuswinkel etwa
demjenigen der Selbsthemmung entspricht. Der Halt der einzelnen Dichtungselemente
gegeneinander kann auch durch federnde Wirkung der Berührungswände erzielt werden.
Ein wirksamer Hält der einzelnen Ringe aneinander ist beispiels--z-ise auch, wie
in Abb. 3 und 4 dargestellt, 'lhrch örtlich am Umfang verteilte Erhöhunen dl,
d2, ds ... und örtlich am Umfang ver-,l `'teilte Vertiefungen e1,
e2, es ... an den Berührungsflächen möglich, derart, daß beim Ineinanderfügen
der einzelnen Dichtungselemente jeweils die Erhöhungen des einen in .die Vertiefungen
des anderen einfedern.
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Abb.5 zeigt eine Anordnung der neuen Dichtung, bei der die Ummantelung
der Einzelringe jeweils außen offen ist. Der Halt der einzelnen Ringe aneinander
wird hier dadurch gewährleistet, daß die Außendurchmesser h2, h3 . der Ringe etwas
größer gehalten werden als die Innendurchmesser ei, c2, c3. . ., so daß nach
dem Ineinanderfügen der Ringe die Außenränder der Einfassungen die nächstgrößeren
Ringe gegen Verschiebung aus der Dichtungsebene sichern. Die Innenränder der einzelnen
Ringe drücken sich hierbei in die nachgiebige Weichstöffe.inlage ein.
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Abb. b zeigt eine ähnliche Ausführung wie Abb. 5, jedoch mit .dem
Unterschied, daß hier die einzelnen Ringe gewölbt ausgeführt sind. Dies hat den
Vorteil, däß die Dichtungsringe beim Zusammendrücken die Dichtflächen zunächst nur
in Linien berühren und bei stärkerem Druck erst flach gepreßt werden, wobei sie
sich noch mehr ineinanderfügen und somit besonders gut an die Dichtflächenunebenheiten
anpassen.
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An Abb: 7 und $ ist eine Ausführung mit Ringen a1, a2, a3
... aus Metall oder Weichstoff dargestellt. Der Grundriß ist hier beispielsweise
oval angenommen, wobei die Einzelringe ebenfalls ovalförmig mit den Durchmessern
f., f2, f, . . bzw. g1, ä2, b3 . ausgeführt sind. Abb.9 zeigt als
weiteres Beispiel den Aufbau einer Dichtung, bei der die Einzelringe aus Metallringen
hl, h2, .s3 ...
mit Weichstoffumkleidung il, i2, is ... bestehen.
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Damit ist aber die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung keineswegs
erschöpft. So z. B. sind für die Ausbildung der Dichtungselemente noch zahlreiche
andere Ausführungen denkbar. Auch beschränkt sich die Anwendung keineswegs nur auf
runde oder ovale Dichtungsformen, sondern auch hier sind noch mannigfaltige andere
Formen denkbar.