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Einrichtung zur Verhinderung des unzeitigen Aufschiebens von Förderwagen,
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der im. Hauptpatent 677 o2r beschriebenen
Einrichtung zur Verhinderung des unzeitigen Aufschiebens von Förderwagen unter Benutzung
einer Steuerhilfsvorrichtung.
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Nach dem Hauptpatent besteht die Steuerhilfsvorrichtung aus einem
Kolbenventil, dessen Kolbenstange an ihrem vorderen Ende als ein mit dem Förderkorb
zusammenarbeitender Anschlag ausgebildet ist. Der Zylinder des Kolbenventils ist
an seinem hinteren Ende mit einer an der Aufschiebevorrichtung und der Wagensperre
angeschlossenen Öffnung sowie einer weiter vorn liegenden Auspufföffnung versehen,
derart, daß die Preßluft zur Aufschiebevorrichtung und zur Wagensperre nur dann
mit genügendem Druck hindurchströmt, wenn der Anschlag Widerstand an dem anwesenden
Förderkorb findet.
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Es hat sich jedoch im praktischen Betrieb gezeigt, daß eine solche
Anschlagstange nicht in allen Fällen zuverlässig wirkt, weil der am Anschlag haltende
Förderkorb nicht in völlig ruhiger Lage verharrt. Durch das Spiel in den Führungslatten
und durch die Nachgiebigkeit des Förderseiles gelangt der haltende Förderkorb beim
Aufschieben der Förderwagen jedesmal in Bewegung, so daß die gegen die Wand des
Förderkorbes drükkende Anschlagstange leicht von der Förderkorbwand abrutschen kann.
Diese Anschlagstange wirkt dann nicht mehr als Rückhalteorgan, und es kann alsdann
ein regelrechtes Arbeiten der Aufschiebevorrichtung nicht erfolgen.
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Der vorgenannte Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß
die Kolbenstange des Kolbenventils mit einem ortsfest gelagerten Winkelhebel von
vorzugsweise ungleich langen Armen verbunden wird. Der kurze Arm des Winkelhebels
greift dann gelenkig an der Kolbenstange an, während der längere, freie Arm des
Winkelhebels sich als Anschlag gegen den Boden des anwesenden Förderkorbes legen
kann. Da nunmehr ein Abrutschen des als Anschlag wirkenden Winkelhebels nicht mehr
stattfinden kann, so sind auch die auftretenden Schwankungen des anwesenden Förderkorbes
unschädlich für die Steuerhilfsvorrichtung. Bei abwesendem Förderkorb schlägt der
Winkelhebel durch die Wirkung des Kolbenventils so weit nach oben aus, daß durch
den Hilfskolben p die Auspufföffnungen x des Hilfszylinders. freigelegt werden.
Es wird daher die eintretende Frischluft nunmehr durch diese Auspufföffnungen entweichen,
ohne daß dadurch die Aufschiebevorrichtung und Sperre beeinflußt wird.
Die
Verwendung eines ungleicharmigen Winkelhebels bringt ferner den Vorteil, daß der
Hub 'und der Anschlag der pleuelartig ausgebildeten Kolbenstange so bemessen wer
den kann, daß sich eine günstige Baulänge'.. und Bauhöhe der ganzen Vorrichtung
ergibt und daß weiterhin die Schwingungen des wesenden Förderkorbes nur in geringfügigem
Maße auf das Gestänge und die beweglichen Teile des Kolbenventils übertragen werden,
da bei Anordnung eines ungleicharmigen Winkelhebels eine große lineare Bewegung
der am Förderkorb angreifenden Stelle des langen Winkelarmes nur eine kleine lineare
Bewegung des mit dem Hilfskolben verbundenen Endes des kurzen Winkelarmes bedingt.
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Die vorliegende Anordnung des genannten Winkelhebels bedingt auch
eine Änderung in der Bewirkung der Umsteuerung bzw. der Rückbewegung des Kolbenventils
in die Anfangslage. Diese Rückbewegung erfolgt bei der Anordnung nach dem Hauptpatent
durch eine Feder. Im vorliegenden Falle wird aber durch das beschriebene Winkelliebelgestänge
ein zusätzlicher Reibungswiderstand in die Vorrichtung hineingetragen, der eine
Verstärkung der Feder bedingen würde, worunter aber wieder die Sicherheit der Wirkungsweise
der ganzen Vorrichtung leiden würde. Zur Vermeidung dieser Nachteile wird daher
erfindungsgemäß die Umsteuerung des Hilfskolbens des Kolbenventils durch Preßluft
herbeigeführt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i ist eine Ansicht der Steuerhilfsvorrichtung in Verbindung mit
dem Förderkorb und zeigt zwei Stellungen des als Anschlag dienenden Winkelhebels.
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Abb. 2 ist ein Grundriß von Abb. i, wobei der Steuerhilfszylinder
im waagerechten Schnitt gezeichnet ist.
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Auf der Zeichnung ist die Aufschiebevorrichtung und die Sperre nicht
dargestellt, ebenso nicht das Hauptsteuerventil. Von letzterem führt eine Frischluftleitung
q nach dein Zylinder o der Steuerhilfsv orrichtung oder dem Kolbenventil. Die Kolbenstange
ai des Hilfskolbens p dieses Kolbenventils ist gegen den vorderen Zylinderdeckel
durch eine Stopfbüchse abgedeckt. Die Rückführung des Hilfskolbens p .in die in
Abb. 2 gezeichnete Anfangsstellung erfolgt bei entsprechender Umsteuerung des Hauptsteuerventils
durch Frischluft, die mittels des Rohres t in den vorderen Teil des Zylinders o
eingeführt wird. Das Rohr t ist daher an die Leitung lz der Einrichtung nach
der Hauptanmeldung angeschlossen. Durch diese Preßluftumsteuerung des Hilfskolbens
p ergibt sich der Vorteil, daß das Vorstoßen des Kolbens p in seine vordere Lage
leicht und sicher erfolgt, so daß unbedingt das Austreten der Preßluft durch die
Öffnung x ins Freie gesichert ist. '.E 1ldererseitS wird die Rückbewegung des noch
zu beschreibenden Anschlag- und Zwi-'ichengestänges wie auch des Hilfskolbens selbst
ebenfalls in sicherer Weise durch die Preßluft durchgeführt.
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Die Kolbenstange rs des Hilfskolbens p besitzt außerhalb des Zylinders
o einen Ansatz rsl, an welchem mittels eines Bolzens c zwei Verbindungsstangen y,
y angreifen. Letztere sind wieder durch einen Bolzen cl gelenkig mit einem ungleicharmigen
Winkelhebel z1, z verbunden, der durch einen Bolzen d3 ortsfest vermittels winkelförmiger
Ständer e an dem Gestell g1 der ganzen Vorrichtung gelagert ist. Der kurze Arm z1
des Winkelhebels greift an den Stangen y an, während sein längerer Arm z sich als
Anschlag gegen den Boden des Förderkorbes anlegen kann und im übrigen so bemessen
ist, daß er in der Ruhelage, wie in Abb. i mit vollen Linien gezeichnet ist, sich
außerhalb der Bahn des Förderkorbes befindet.
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Wird nun bei anwesendem Förderkorb der Kolben p des Kolbenventils
durch die bei q
eintretende Preßluft vorgestoßen, so wird dadurch auch der
genannte Winkelhebel bewegt, und der längere Arm z desselben schwingt nach oben
in die Lage z' und legt sich gegen den Boden des Förderkorbrahmens an, wie es in
Abb. i in strichpunktierten Linien dargestellt ist. Befindet sich dagegen der Förderkorb
nicht am Anschlag, so wird der Hilfskolben p weiter über die Auspufföffnungen
x
im Zylinder o vorgestoßen, und der Winkelhebel z schlägt dabei nach oben
in die Stellung z" aus.
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Von dem Zylinder o des Steuerventils zweigt wieder an der in der Zylinderwand
vorgesehenen Öffnung s1 ein Stutzen s ab, an den die zur Auf schiebevorrichtung
und Sperre führende Leitung g angeschlossen ist. In dem Stutzen s ist wieder ein
federbelastetes Ventil r- angeordnet, das sich nur öffnet, wenn der Hilfskolben
p durch die bei q einströiriende Preßluft nur so weit vorgeschoben wird,
daß die Öffnung s1 freigegeben wird, die Auspufföffnungen x aber abgedeckt sind.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Es sei
angenommen, daß der Förderkorb sich nicht am Anschlag befindet. Der vor dem Schacht
stehende Förderwagen wird durch die Wagensperre festgehalten. Wenn jetzt der Hebel
des Hauptsteuerventils umgelegt wird, so wird Frischluft durch die Leitung q in
den Hilfszylinder einströmen. Dadurch wird der Kolben p in das vordere Ende des
Zylinders o gestoßen,
derart, daß von dem Kolben p die Auspufföffnungen
x freigelegt sind. Durch die Kolbenstange at werden gleichzeitig die Verbindungsstangen
y vorgestoßen und der längere Winkelhebelarm z in die obere strichpunktiertz' Stellung
z" geschwungen. Die in den Hilfszylinder o einströmende Preßluft strömt daher sofort
durch die Auspufföffnungen x wieder ins Freie, ohne daß der Druck der Preßluft ausreichen
würde, das Ventil r zu öffnen. Es wird daher die Aufschiebevorrichtung und die Sperre
nicht betätigt.
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Befindet sich dagegen der Förderkorb )z am Anschlag, so wird bei entsprechendem
Umlegen des Hebels des Hauptsteuerventils durch die bei q in die Hilfssteuervorrichtung
eintretende Preßluft der Kolben p nur so weit vorgestoßen, daß die Auspufföffnungen
x abgedeckt bleiben, weil sich nunmehr der Winkelhebel mit seinem Arm z gegen den
Boden des Förderkorbrahmens anlegt (s. Stellung z') und dadurch ein weiteres Vorstoßen
des Hilfskolbens p verhindert. Durch die unter vollem Druck stehende Frischluft
wird nun das Ventil r aufgestoßen, und die Frischluft gelangt durch die Leitung
g zur Auf schiebevorrichtung und Sperre und setzt diese in Bewegung.
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Bei der vorliegenden Einrichtung spielen daher Schwankungen des Förderkorbes
keine Rolle mehr; auch kommt es nicht darauf an, ob der Förderkorb am Anschlag etwas
höher oder tiefer steht. Die sichere Wirkungsweise der Einrichtung wird dadurch
nicht beeinfiußt.