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Verfahren zum Bestimmen der Belichtungszeit für ein photographisches
Material Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der Belichtungszeit
für ein photographisches Material mittels eines Belichtungsmessers und einer künstlichen
Leuchtfläche nur unter Berücksichtigung der hellsten Lichtstellen der beleuchteten
Szene, wobei die künstliche Leuchtfläche in oder neben der aufzunehmenden Szene
aufgestellt ist.
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Es wurde gefunden, daß diese bekannte helle Lichtstellenbelichtungsmethode
praktisch sehr brauchbare Ergebnisse liefert, daß sie aber gewisse Nachteile besitzt,
welche ernste Fehler verursachen können, wenn nicht der Benutzer genau die Vorsichtsmaßregeln
kennt, die zu beachten sind. Diese Punkte sind: I. Das Licht, welches die künstliche
weiße Fläche trifft, wird nicht gleichmäßig nach allen Richtungen reflektiert, so
daß mit dem zur Bestimmung der Belichtungszeit vor diese Fläche gehaltenen Belichtungsmesser
verschiedene Werte erhalten werden, je nachdem man die vordere oder die hintere
Seite der Fläche benutzt. Diese Schwierigkeit kann überwunden werden, indem man
die künstliche Fläche in jede Stellung bringt, bis das Maximum der Ablesung am Belichtungsmesser
erhalten wird, aber dieses Verfahren ist n, macht sehr genau, und wenn der Benutzer
nicht die Notwendigkeit dieses Verfahrens erkennt, sind die Fehler bedeutend.
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2. Zur Erzielung genauer Ablesungen ist es notwendig, daß der Belichtungsmesser
immer genau den gleichen Abstand von der künstlichen Fläche hat, und obwohl dies
sicher dadurch erreicht werden kann, daß man beide in Berührung bringt, kommt es
dabei nicht selten vor, daß der Schatten des Belichtungsmessers auf die weiße Fläche
der künstlichen hellen Leuchtfläche fällt und auf diese Weise das Ergebnis fälscht.
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3. Es ist notwendig, daß man den Belichtungsmesser mit der einen
Hand und die künstliche Leuchtfläche mit der anderen Hand hält, was zur Folge hat,
daß man die Kamera oder eine andere Vorrichtung nicht mit der Hand halten kann,
während die Ablesung der Belichtungszeit vorgenommen wird, was oft beim praktischen
Betrieb unerwünscht und unbequem ist.
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Die Erfindung beseitigt die angeführten Nachteile und liefert ein
besseres Verfahren
zur Bestimmung der Belichtungszeiten mittels
eines Belichtungsmessers und einer künstlichen Leuchtfläche.
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Das Neue gemäß der Erfindung besteht darin, daß als Leuchtfläche
die vor einem lichtelektrischen Belichtungsmesser angeordnete Leuchtfläche aus einem
durchscheinenden, diffus reflektierenden Material, z. B. Opalglas, dient und der
Belichtungsmesser senkrecht zur Richtung der hellsten, die Szene beleuchtenden Lichtstrahlen
angeordnet wird.
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Es sind zwar lichtelektrische Belichtungsmesser mit vor der Zelle
angeordneterLeuchtfläche aus durchscheinendem und diffus reflektierendem Material
bekannt, jedoch besteht die Erfindung in der besonderen vorstehend erwähnten Verwendung
dieser bekannten Meßgeräte bzw. in dem Meßverfahren.
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Die neue Anordnung der Erfindung verringert bedeutend die Fehler,
welche durch die verschiedenen Einfallwinkel des Lichtes verursacht werden. Obgleich
es auch mit dieser Anordnung noch notwendig ist, die künstliche Lichtfläche so zu
stellen, bis die maximale Ablesung mit dem dahinter angeordneten Belichtungsmesser
erzielt wird, ergibt sich, daß diese Ablesung über einen weit größeren Bereich des
Neigungswinkels konstant ist als bei den bisher bekannten Methoden, welche mit künstlichen
Lichtflächen arbeiten.
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Bei der Anordnung der Erfindung kann die künstliche Lichtfläche einfach
amBelichtungsmesser befestigt sein, und es kann mit dieser Anordnung eine genaue
Bestimmung der Belichtungszeit vorgenommen' werden unter Zuhilfenahme nur einer
einzigen Hand. Es ist dabei unwesentlich, wie weit die leuchtende künstliche Lichtfläche
vom Belichtungsmesser entfernt ist, solange deren Fläche genügend groß ist, um die
lichtempfindliche Fläche des Belichtungsmessers zu überdecken.
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Es ist klar, daß die Wirkung der künstlichen Lichtfläche auf der
Sammlung des Lichtes beruht, welche sie erreicht und von welcher ein bestimmter
Teil zum Belichtungsmesser gestrahlt wird. Obgleich die Genauigkeit für alle gewöhnliche
Zwecke ausreichend ist, wenn eine ebene künstliche Leuchtfläche benutzt wird, kann
es für die Erzielung größerer Genauigkeit zweckmäßig sein, eine nicht ebene Lichtfläche
zu verwenden, um die integrierende Wirkung zu erhöhen.
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Daher besteht eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
darin1 daß zur wirksamen Sammlung des einfallenden Lichtes die künstliche Leuchtfläche
von nicht ebener Form ist. Eine geeignete mathematische Korrektion kann für die
Ablesung vorgesehen sein, wie dies in bekannter Weise bei der hellen Lichtstellenmethode
vorgesehen wird.
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Damit die Ablesung unmittelbar die wirkliche Belichtungszeit ergibt,
werden die künstliche Leuchtfläche undloder der Beligtungsmesser abgeblendet, und
es besteht demnach eine weitere Verbesserung der Erfindung darin, daß eine Blende
mit einer oder mehreren gegebenen, falls einstellbaren Offnungen oder eine Irisblende
vorgesehen ist. Eine solche Blende kann an einer geeigneten Stelle zwischen der
Leuchtfläche und dem Belichtungsmesser oder in bestimmten Fällen auch vor oder hinter
der Leuchtfläche selbst angebracht sein.
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Für eine andere Ausführungsform kann gemäß weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung eine Linse und eine einstellbare Iris- oder andere Blende zwischen
der Leuchtfläche und der lichtempfindlichen Zelle des Belichtungsmessers angeordnet
sein.
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Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung bezwecken ebenfalls
die Korrektion der Ablesung des Belichtungsmessers auf die wirkliche Kamerabelichtungszeit
und bestehen darin, daß die Leuchtfläche gefärbt ist, und zwar vorzugsweise neutral
grau, oder daß ein neutrales Graufilter zwischen der künstlichen Leuchtfläche und
dem Belichtungsmesser angeordnet ist.
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Der Belichtungsmesser kann aber auch so geeicht sein, daß er unmittelbar
die Ablesung des auf die Kamerabelichtungszeit korrigierten Wertes ermöglicht.
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-PATENTANSPBÜCH: 1. Verfahren zum Bestimmen der Belichtungszeit für
ein photographisches Material mittels eines Belichtungsmessers und ^ einer künstlichen
Leuchtfläche nur unter Berücksichtigung der hellsten Lichtstellen der beleuchteten
Szene, wobei die künstliche Leuchtfläche in oder neben der aufzunehmenden Szene
aufgestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Leuchtfläche die vor einem lichtelektrischen
Belichtungsmesser angeordnete Leuchtfläche aus einem durchscheinenden, diffus reflektierenden
Material, z. B. Opalglas, dient und der Belichtungsmesser senkrecht zur Richtung
der hellsten, die Szene beleuchtenden Lichtstrahlen angeordnet wird.